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Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung zum Zählen und Anzeigen von Spielinformationen zum Einsatz bei Sportveranstaltungen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Diese Vorrichtung ist insbesondere für das Zählen und Anzeigen von Spielinformationen, wie beispielsweise Spielzeit und Spielpunkten, im Schulsport geeignet.
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Aus der
DE 4204928 A1 oder der
DE 202004019240 U1 sind Spielstands-Anzeigegeräte bekannt, deren Anzeige über eine dem Schiedsrichter zugewandte Bedienfläche gesteuert wird. Auf der Bedienfläche sind mehrere Eingabetasten angeordnet, durch deren Betätigung eine Aktualisierung des Spielstandes vorgenommen werden kann. Die Anzeige ist den Spielern und gegebenenfalls den Zuschauern zugewandt. Bevorzugt werden diese Anzeigegeräte beim Tennis, Tischtennis und ähnlichen Rückschlagspielen sowie beim Basketball und ähnlichen Ballsportarten eingesetzt und in der Regel durch einen Schiedsrichter bedient. Besonders beim Tennis und ähnlichen Rückschlagspielen mit geringer Spieleranzahl sind zudem tragbare Sendeapparate bekannt, über welche die Spieler selbst den Spielstand aktualisieren können.
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Es sind verschiedene Ausführungen dieser Spielstands-Anzeigegeräte bekannt: Beispielsweise in der Ausführung, dass Bedienfläche und Anzeige in einer tragbaren Einheit mit integrierter Stromversorgung zusammengefasst sind oder, dass eine großflächige Anzeige fest in einer Sportstätte installiert ist und mittels separater Bedieneinheit gesteuert wird.
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Der hier vorgestellten Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass das Aufzeichnen von Spielinformationen beziehungsweise die Generierung eines Spielergebnisses bestimmter Spiele durch den Spielleiter oder durch einzelne beteiligte Spieler nicht zuverlässig möglich ist, da beispielsweise der Spielleiter ansonsten den Spielern nicht ausreichend Aufmerksamkeit schenken kann. Die Spieler sind selbst derart in das Spielgeschehen eingebunden, dass diese nicht alle für das Spielergebnis relevanten Ereignisse wahrnehmen und bewerten können. Die Problemstellung wird erfindungsgemäß mit einer Anzeige- und Zählvorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einer tragbaren Einheit besteht, an deren Gehäuseoberseite Taster angebracht sind, deren Größe es den Spielern ermöglicht, die Anzeige- und Zählvorrichtung auch im Vorbeirennen zu bedienen und die ferner eine Anzeige an der Gehäusevorderseite aufweist, welche die Spielinformationen anzeigt. Insbesondere im Rahmen des Schulsports ist es nicht üblich, dass eine zweite Lehrperson zur Verfügung steht, um Spielinformationen aufzuzeichnen beziehungsweise das Spielergebnis zu generieren.
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Zur Lösung der beschriebenen Problemstellung wurde die hier vorgestellte Erfindung geschaffen. Es handelt sich um eine Anzeige- und Zählvorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einer tragbaren Einheit besteht, an deren Gehäuseoberseite Taster angebracht sind, deren Größe es den Spielern ermöglicht, die Anzeige- und Zählvorrichtung auch im Vorbeirennen zu bedienen und die ferner eine Anzeige an der Gehäusevorderseite aufweist, welche die Spielinformationen anzeigt. Zudem ist das Gehäuse derart widerstandsfähig gestaltet, dass die Anzeige- und Zählvorrichtung den Schlägen der Spieler standhalten kann und dabei sicher auf der Standfläche stehen bleibt. Auch die Taster, die an der Geräteoberseite angebracht sind, sind auf eine derartige Belastung ausgelegt.
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Die bekannten Anzeigegeräte genügen den abgeleiteten Anforderungen an die Anzeige- und Zählvorrichtung nicht und geben keinerlei Hinweis zur Lösung der beschriebenen Problemstellungen. Die Anordnung und Größe der Taster auf den Bedienflächen bekannter Anzeigegeräte wirken sich nachteilig auf die Bedienbarkeit des Anzeigegerätes im Vorbeirennen aus. Zudem weisen die Konstruktionsweisen der bisher bekannten Anzeigegeräte Defizite hinsichtlich der Anforderungen an die geforderte Robustheit, Standfestigkeit und Bedienbarkeit auf, welche aus der hier zugrundeliegenden Problemstellung abgeleitet wurden. Auch die Bedienung eines solchen Anzeigegerätes über tragbare Sendeapparate erfüllt die Anforderung zur Lösung der beschriebenen Problemstellung nicht zufriedenstellend. Die Nachteile dieser Systeme sind vorrangig die, dass bei Spielen mit einer großen Spieleranzahl hohe Kosten dadurch entstehen würden, jeden Spieler mit einem Sendeapparat auszustatten und zudem, dass die, auf diese Weise erzeugten, Spielergebnisse für den Spielleiter nur schwer nachvollziehbar wären. Ein Spielleiter kann sich aber auch nicht elektronischer Gegenstände und Hilfsmittel bedienen, die in einer gewöhnlichen Sportstätte zur Verfügung stehen. Beispielsweise könnte ein Punktestand durch die Anzahl an Gegenständen in verschiedenen, den Teams zugeordneten Behältnissen oder beispielsweise durch Markierungen an einer Tafel repräsentiert werden. In diesen Fällen stellt sich insbesondere als nachteilig heraus, dass ein erheblicher Aufwand zum Aufbauen der Vorrichtung notwendig ist, oder, dass der aktuelle Spielstand nur schwer auf einen Blick oder aus großer Entfernung zu erfassen ist.
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Die hier vorgestellte Erfindung kann die vorstehend erwähnten Nachteile der Anzeigegeräte gemäß dem Stand der Technik überwinden. Die Problemstellung wird durch ein Anzeige- und Zählvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
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Die mit der vorgestellten Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die neue Anzeige- und Zählvorrichtung das Repertoire an Spielen und insbesondere an Wettspielen, die im Rahmen des Schulsports durchgeführt werden können, erweitert wird. Das Aufzeichnen von Spielinformationen beziehungsweise die Generierung eines Spielergebnisses kann dank der vorgestellten Erfindung leicht an eine sportliche Aktivität geknüpft werden und alle Spieler können den Spielstand in nachvollziehbarer Weise selbst aktualisieren. Die tragbare Anzeige- und Zählvorrichtung kann mit geringem Aufwand an einem geeigneten Ort in der Sportstätte platziert werden und die Spielinformationen sind für alle Spielteilnehmer gut sichtbar und leicht zu erfassen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Anzeige- und Zählvorrichtung gemäß der Erfindung, wobei vor allem die Anzeige an der Gehäusevorderseite und die Taster an der Gehäuseoberseite gezeigt ist.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Anzeige- und Zählvorrichtung gemäß der Erfindung, wobei vor allem die Geräterückseite abgebildet ist.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Spiels, anhand derer die beschriebene Problemstellung, die dieser Erfindung zugrunde liegt, verdeutlicht wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es wird im Folgenden auf die 1 und 2 Bezug genommen. Die Anzeige- und Zählvorrichtung 1 besitzt vorzugsweise ein quaderförmiges Gehäuse, welches aus zwei Teilen, einem vorderen Gehäuseteil 1a und einem rückseitigen Gehäuseteil 1b, besteht, die vorzugsweise mit Schrauben 9 miteinander verbunden sind. Das Gehäuse wird vorzugsweise aus Holz hergestellt und an den Kanten und Ecken abgerundet. Die Materialeigenschaften des Gehäuses und dessen Konstruktionsweise werden den vorhergehend anführten Anforderungen an die Robustheit der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 gerecht. Durch das äußere Erscheinungsbild der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 lässt sich diese gut in das Erscheinungsbild der Ausstattung einer gewöhnlichen Sportstätte integrieren.
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An der Vorderseite des Gehäuses ist eine Anzeige angebracht, die vorzugsweise in ein rechtes Anzeigenfeld 4a und ein linkes Anzeigenfeld 4b aufgeteilt ist, welches jeweils aus 7-Sement LED-Anzeigen besteht und durch ein Trennzeichen 4c, beispielsweise einem Doppelpunkt, vom anderen Anzeigenfeld getrennt ist. Zum Schutz der Anzeigen sind diese hinter durchsichtigen Scheiben angebracht. Die hier beschriebene Anordnung eignet sich in Abhängigkeit des gewählten Betriebsmodus der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 beispielsweise, um im linken Anzeigenfeld 4b die Punktezahl eines Teams und im rechten Anzeigenfeld 4a die Punktezahl eines anderen Teams anzuzeigen oder beispielsweise, um im linken Anzeigenfeld 4b eine Minutenanzahl und im rechten Anzeigenfeld 4a eine Sekundenanzahl anzuzeigen. Die Helligkeit der Anzeige kann an die Helligkeit der Umgebung angepasst werden.
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An der Oberseite der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 sind mehrere Taster 2, 3 angebracht, durch deren Betätigung die Spieler selbst die Aktualisierung der Spielinformationen vornehmen können. Dabei sind die einzelnen Taster an bestimmte Aktualisierungsweisen geknüpft, welche sich aus dem aktuellen Betriebsmodus ableiten lassen. Befindet sich die Anzeige- und Zählvorrichtung 1 beispielsweise im Betriebsmodus „Punkte zählen”, so würde der angezeigte Punktestand im rechten Anzeigefeld 4a durch Betätigen des rechten Tasters 2 um eins erhöht werden. Befindet sich die Anzeige- und Zählvorrichtung 1 beispielsweise im Betriebsmodus „Stoppuhr”, so löst das Betätigen des rechten Tasters 2 den Start der Zeitmessung aus, während das Betätigen des linken Tasters 3 die Zeitmessung stoppt. Dass die Zeitmessung momentan aktiv ist, könnte durch Blinken des Trennzeichens 4c signalisiert werden. Um die Zuordnung der Taster 2 und 3 zu einer bestimmten Funktion zu verdeutlichen, sind diese mit unterschiedlichen Farben, vorzugsweise in grün und rot, gekennzeichnet. Die Taster 2 und 3 werden bevorzugt den Aktualisierungsweisen zugeordnet, welche für die Spieler im gewählten Betriebsmodus besonders relevant sind. Dass die Betätigung der Taster 2 und 3 von der internen Steuerungseinheit registriert wurde, wird auch akustisch mittels Tonsignalgeber bestätigt. Der Tonsignalgeber befindet sich hinter einer schalldurchlässigen Fläche 6 am Gehäuse der Anzeige- und Zählvorrichtung 1.
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Am rückseitigen Gehäuseteil 1b befindet eine Bedienfläche 10, die weitere Bedienelemente 11, 12, 13 und 14 aufweist. Diese Bedienelemente werden in der Regel nicht während der Spielphase betätigt und können folglich in handelsüblichen Größen eingesetzt werden. Sie dienen beispielsweise zur Auswahl des Betriebsmodus, zum Nullsetzten oder Korrigieren der Spielinformationen, zur Vorgabe einer Spielzeit oder zur Einstellung der Anzeigenhelligkeit sowie der Lautstärke des integrierten Tonsignalgebers. Zur Auswahl des Betriebsmodus wird in der bevorzugten Ausführungsform ein Drehschalter 11 verwendet, anhand dessen Stellung der Bediener auch erkennen kann, welche Aktualisierungsweise der Spielinformationen den Betätigungselementen 12 zugeordnet ist, deren Belegung in Abhängigkeit des Betriebsmodus variiert. Zudem ist an der Bedienfläche 10 eine Betätigung zum Ein- und Ausschalten 14 der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 angebracht, welche vorzugsweise nur mit einem zugehörigen Schlüssel betätigt werden kann. Zur Reduzierung der Unfallgefahr für Spieler und zum Schutz der Bedienelemente ist die Bedienfläche 10 gegenüber dem rückseitigen Gehäuseteil 1b derart in das Gehäuseinnere versetzt, dass die Bedienelemente nicht über den rückseitigen Gehäuseteil 1b hinausragen.
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Auf der Rückseite der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 sind ebenfalls Anzeigefelder 5a und 5b angebracht, die den Anzeigefeldern auf der Vorderseite 4a und 4b entsprechen und die angezeigten Spielinformationen auch für eine Person darstellen, die sich hinter der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 befindet.
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Die in das Gehäuse integrierte Griffmulde 7 erleichtert den Transport der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 ohne dass hierzu Anbauelemente verwendet werden, die über die Gehäusekontur hinausragen.
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Die Anzeige- und Zählvorrichtung 1 verfügt über einen internen Energiespeicher zur elektrischen Versorgung der integrierten elektrischen Komponenten. Der Energiespeicher kann aufgeladen werden, indem eine externe Stromversorgung über einen am Gehäuse befindlichen Anschluss 15a mit der Anzeige- und Zählvorrichtung 1 verbunden wird. Eine Kontrollleuchte 15b signalisiert den momentanen Ladestand. Darüber hinaus kann der Energiespeicher nach Entfernen einer eigens hierzu vorgesehenen Abdeckung 8 ausgetauscht werden.
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Die Anzeige- und Zählvorrichtung 1 weist vorzugsweise die Betriebsmodi Punktestand erfassen und anzeigen, Zeit vorwärts- und rückwärtslaufend messen und anzeigen, Generieren und Anzeigen einer Zufallszahl, Wiedergabe von Musik oder eines Alarmsignals sowie Erfassung und Kennzeichnung welcher der Taster zuerst gedrückt wurde auf.
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Im Folgenden wird ein beispielhaftes Spiel beschrieben, anhand dessen die Erfindung verdeutlicht wird. Es wird im Folgenden auf die 3 Bezug genommen. Im dargestellten Spiel treten zwei Teams gegeneinander an mit dem Ziel in einer vorgegebenen Zeit eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Vor Spielbeginn werden zwei Hindernisläufe (Parcours) spiegelbildlich zueinander aufgebaut und jeweils einem der beiden Team zugeordnet. In 3 ist der Laufweg der Spieler mit einer gestrichelten Linie 16a beziehungsweise 16b gekennzeichnet. Die Spieler beider Teams haben identische Aufgaben, welche hier folgendermaßen lautet: Jeder Spieler durchläuft möglichst schnell den Parcours, der seinem Team zugeordnet ist und führt dabei einen Ball mit sich. Mit diesem versucht er an der letzten Station ein Ziel 17a beziehungsweise 17b zu treffen. Gelingt ihm dies, so erhält sein Team einen Punkt und der Spieler startet in die nächste Runde. Falls der Spieler das Ziel nicht trifft, startet er ebenfalls in die nächste Runde, aber sein Team erhält keinen Punkt. Dieses Spiel hat einen ausgeprägten Wettbewerbscharakter und stellt insbesondere die Anforderung an die Spieler, auch unter hohem Zeitdruck möglichst präzise und mit viel Geschick zu agieren. Da die Aufmerksamkeit der Spieler sehr stark an das Bewältigen der gestellten Aufgabe gebunden ist, ist es einem Spieler nicht möglich den gesamten Spielverlauf derart zu verfolgen, dass er ein Spielergebnis zuverlässig notieren kann. Auch der Spielleiter kann dies nicht leisten, da er seine Aufmerksamkeit auf die Einhaltung der Spielregeln legen und zugleich für Hilfestellungen unterschiedlicher Form verfügbar sein muss, um einen sicheren Spielablauf zu gewährleisten. Wie das Spielergebnis dennoch zuverlässig generiert werden kann, ist ebenfalls aus 3 ersichtlich: Die erfindungsgemäße Anzeige- und Zählvorrichtung 1 wird hierzu an einer geeigneten Position platziert und erlaubt es den Spielern im Vorbeirennen den Punktestand ihres Teams zu aktualisieren, nachdem sie den Parcours absolviert und das Ziel getroffen haben.
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Die beschriebene Erfindung ist besonders geeignet für eine Anwendung im Schulsport.
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Ein Taster hat eine Mindestfläche von 25 cm × cm.
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Vorzugsweise sind 2 Taster vorgesehen. Es sind aber erfindungsgemäfäe Vorrichtungen mit mehr oder weniger als 2 Taster denkbar. Die erfindungsmäen Merkanale lassen sich ohne Weiteres auf diese Fälle übertragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4204928 A1 [0002]
- DE 202004019240 U1 [0002]