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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Winde, insbesondere eine Seildurchlaufwinde.
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Seit geraumer Zeit sind Winden bekannt, die dem Anheben von Lasten und Personen dienen. Zu diesen Winden gehören die sog. Seildurchlaufwinden, bei denen das Seil durch die Winde durchgeführt wird anstatt es auf der Winde aufzutrommeln, d. h. aufzurollen. Dabei kann das Seil z. B. auf beiden Seiten der Seildurchlaufwinde durch die eigene Schwerkraft oder eine angreifende Last herunter hängen, so dass die Seildurchlaufwinde den Teil des Seiles, der durch die Seildurchlaufwinde hindurch gelaufen ist, nicht zu speichern braucht. Hierdurch weisen Seildurchlaufwinden grundsätzlich eine unbegrenzte Hubhöhe oder Zuglänge auf. Derartige Seildurchlaufwinden werden sowohl für den Personen- als auch Materialtransport eingesetzt.
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Als Antrieb werden bei Seildurchlaufwinden z. B. Elektromotoren eingesetzt, deren hohe Motordrehzahl mittels in der Winde integrierter Getriebestufen untersetzt wird. Dabei kann die letzte Getriebestufe mit der Treibscheibe der Seildurchlaufwinde eine Einheit bilden, um das Drehmoment von dem Elektromotor auf die Treibscheibe zu übertragen.
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Nachteilig ist bei diesem Aufbau des Antriebs, dass die Treibscheibe als Teil des Getriebes ausgebildet ist. Da das Getriebe i. Allg. geschmiert werden muss, wird im Getriebe Öl vorgesehen, dessen Austritt jedoch durch Dichtungen vermieden werden soll, um die Umgebung von dem Getriebeöl frei zu halten und eine ausreichende Ölschmierung im Getriebe sicherzustellen.
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Dabei ist es hierzu erforderlich, die Treibscheibe gegen das Getriebeöl abzudichten, welches zur Schmierung des Getriebes verwendet wird. Dies führt zu einer schlechten Betriebssicherheit aufgrund von möglichen Ölundichtigkeiten zwischen Getriebe und Treibscheibe. Auch ist es aufgrund der Größe der Treibscheibe als Teil des Getriebes erforderlich, die Dichtung entsprechend der Größe der Treibscheibe vorzusehen. Eine große Abdichtung wirkt sich jedoch nachteilig auf den Wirkungsgrad der Seildurchlaufwinde aus.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Winde, insbesondere Seildurchlaufwinde, zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Winde, insbesondere Seildurchlaufwinde, mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Somit wird eine Winde, insbesondere eine Seildurchlaufwinde, mit einer Treibscheibe und einem Antrieb vorgesehen. Der Antrieb weist eine Welle zum Übertragen eines Drehmoments auf die Treibscheibe auf. Der Antrieb weist gegenüber der Welle eine Dichtung auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass ein modularer Aufbau der Winde, insbesondere Seildurchlaufwinde, bei dem das Getriebe und die Treibscheibe getrennt ausgeführt sind, aus verschiedenen Gründen vorteilhaft ist.
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So kann die Abdichtung zwischen Getriebe und Treibscheibe an der Welle erfolgen, die das Drehmoment von dem Getriebe auf die Treibscheibe überträgt. Genauer gesagt findet die Abdichtung gegen das Getriebeöl an der Seite der Getriebewelle statt, die aus dem Getriebe herausragt und an der die Treibscheibe befestigt werden kann (Getriebeausgangswelle). Derartigen Wellendichtungen aus beispielsweise Gummi oder Kunststoff sind bekannt und zuverlässig und günstig verfügbar. Dabei wurden derartige Dichtungen bisher nicht bei Seildurchlaufwinden eingesetzt, da bisher die Treibscheibe als Bestandteil des Getriebes vorgesehen war, d. h. die Treibscheibe direkt mit der letzten Getriebestufe verbunden ausgebildet war, und keine Welle zwischen Treibscheibe und Getriebe vorgesehen wurde. Ein derartiger Aufbau hat zwar den Vorzug einer kompakten Bauweise, jedoch treten dabei die vorgenannten Probleme und Nachteile der Abdichtung des Getriebeöls gegenüber der Umgebung, insbesondere der Treibscheibe, auf. Diese werden erfindungsgemäß dadurch überwunden, dass eine Welle zwischen Getriebe und Treibscheibe vorgesehen ist und die Abdichtung des Getriebes an dieser Welle erfolgt. Durch diese Art der Abdichtung werden die Betriebssicherheit und die Zuverlässigkeit der Winde erhöht. Auch kann hierdurch die Abdichtung geringer dimensioniert werden, da die Abdichtung an der Welle kleiner ausfallen kann als eine Dichtung an der Treibscheibe. Durch die kleinere Dichtung kann der Wirkungsgrad der Seildurchlaufwinde erhöht werden. Ferner wird die Treibscheibe durch die Befestigung auf der Getriebewelle gelagert, so dass die bisherige Lagerung der Treibscheibe entfallen kann.
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Vorteilhaft ist hierbei weiterhin, dass herkömmliche Antriebseinheiten vorgesehen werden können. So ist die mechanische Verbindung zwischen Antriebseinheit und Treibscheibe erfindungsgemäß im Wesentlichen nur noch über den Durchmesser der Welle bestimmt, so dass verschiedenen Antriebseinheiten verschiedener Hersteller für die erfindungsgemäße Winde verwendet werden können. Hierdurch werden die Kosten reduziert, da bisher eigens entwickelte Getriebe mit integrierter Treibscheibe vorgesehen werden mussten und nun durch die Trennung von Getriebe und Treibscheibe handelsübliche Antriebe verwendet werden können. Somit muss die Treibscheibe bei der Konstruktion lediglich noch an die Welle angepasst werden, über die sie mit dem Getriebe verbunden wird. So vereinfacht sich der Aufbau der Winde und die Kosten für die Antriebseinheit werden reduziert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Treibscheibe auswechselbar an der Welle vorgesehen. Hierdurch kann die Treibscheibe einfach und schnell ausgetauscht werden. So war es bisher erforderlich, dass Getriebeöl abzulassen, um die mit der letzten Getriebestufe verbundene Treibscheibe zu entfernen, um z. B. eine defekte Treibscheibe auszutauschen oder diese zu warten. Durch die Trennung von Getriebe und Treibscheibe und Montage der Treibscheibe auf der Welle kann die Treibscheibe sehr einfach und schnell auf der Welle befestigt oder von dieser entfernt werden, ohne dass ein Eingriff in das Getriebe erfolgen muss. Daher kann die Treibscheibe bei der erfindungsgemäßen Winde einfach gewechselt werden und ist montagefreundlich vorgesehen.
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Vorteilhaft ist ferner, dass die gleichen Antriebseinheiten mit verschiedenen Treibscheiben eingesetzt werden können. So können die Antriebseinheiten in größeren Stückzahlen und damit zu günstigeren Konditionen beschafft und durch die Montage unterschiedlicher seildurchlaufwindenspezifischer Treibscheiben bei unterschiedlichen Typen von Winden eingesetzt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Winde eine Andruckvorrichtung auf, die vorgesehen ist, zwischen der Treibscheibe und einem Seil eine vorbestimmte Anpresskraft auszuüben. Hierdurch wird die nötige Anpresskraft auf das Seil bzw. die Treibscheibe ausgeübt, um ein Durchrutschen des Seils gegenüber der Treibscheibe und der Andruckvorrichtung bei angreifender Last zu verhindern. Dabei kann die Andruckvorrichtung zusammen mit der Treibscheibe als Einheit ausgebildet sein und zusammen mit dieser an der Winde angeflanscht werden.
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Auch kann die Andruckvorrichtung derart vorgesehen sein, mit verschiedenen Seiltypen oder Seildurchmessern zusammenwirken zu können, so dass auch die Andruckvorrichtung in größeren Stückzahlen und damit günstiger als bei seildurchmesserspezifischen Anpassungen beschafft oder hergestellt werden kann. Hierdurch können Antrieb und Andruckvorrichtung unabhängig von Seiltyp oder Seildurchmesser vorgesehen werden, so dass lediglich die Treibscheibe auf die verschiedenen Typen von Winden für verschiedene Seile angepasst werden muss. Hierdurch können Kosten und Aufwand in der Herstellung der erfindungsgemäßen Winde reduziert werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist der Antrieb einen Motor, vorzugsweise einen Elektromotor, und ein Getriebe auf. Der Motor dient der Erzeugung einer Rotation, deren Umdrehungsdrehzahl durch das Getriebe heruntergesetzt wird bei gleichzeitiger Erhöhung des Drehmoments. Dieses Drehmoment wird dann mittels der Welle auf die Treibscheibe der Winde übertragen, um ein Seil mit einer Last entgegen der Schwerkraft zu bewegen, d. h. heraufzuziehen. Dabei sind insbesondere Elektromotoren bevorzugt einzusetzen, da diese ihre Energie über elektrische Leitungen beziehen, die einfach und schnell verlegt werden können. So können Winden mit elektrischen Antrieben einfach, schnell und flexibel an wechselnden Standorten eingesetzt werden, z. B. auf Baustellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Winde eine Tragevorrichtung auf, die derart vorgesehen ist, dass die Winde in einem ausbalancierten Zustand angehoben werden kann. Auf diese Weise kann die Winde einfach getragen werden, entweder von Personen oder auch z. B. mittels eines Krans oder Gabelstaplers, da die ausbalancierte Winde im angehobenen Zustand nur unwesentlich verkippt und daher einfach angehoben und auch abgesetzt werden kann. Als Tragevorrichtung kann beispielsweise ein Tragegriff vorgesehen werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die Winde eine Befestigungsvorrichtung auf, die derart vorgesehen ist, dass die Winde die Gewichtskraft einer Last über die Befestigungsvorrichtung an einen Befestigungspunkt übertragen kann. Über diese Befestigungsvorrichtung, welche ein Haken sein kann, der auch als Lasthaken bezeichnet werden kann, wird die angreifende Kraft, die von dem Gewicht der Winde selbst und der zu befördernden Last hervorgerufen wird, an einen Befestigungspunkt wie z. B. einen Haken in einer Decke oder dergleichen übertragen. Somit kann die Last durch die Winde angehoben werden, da die Winde sicher über das Befestigungsmittel gehalten wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die Befestigungsvorrichtung und die Tragevorrichtung als eine Einheit ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Befestigungsvorrichtung und die Tragevorrichtung, beispielsweise der Lasthaken und der Tragegriff, mit weniger Teilen vorgesehen werden können, wodurch die Konstruktion einfacher und robuster wird. Dabei kann die Befestigungsvorrichtung auch als eine Aufnahme für einen beispielsweise einschraubbaren Lasthaken ausgebildet sein.
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Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf folgende Figuren näher erläutert:
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1 zeigt eine frontale Darstellung einer Seildurchlaufwinde gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 zeigt eine weitere frontale Darstellung einer Seildurchlaufwinde gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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3 zeigt eine seitliche Darstellung einer Seildurchlaufwinde gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel; und
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4 zeigt eine detaillierte seitliche Darstellung einer Seildurchlaufwinde gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine frontale Darstellung einer Seildurchlaufwinde 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Seildurchlaufwinde 1 weist einen Motor 10 auf, der vorzugsweise ein Elektromotor 10 ist. Der Motor 10 weist einen Klemmkasten 11 oder Verteilerkasten 11 auf, in dem die Anschlüsse des Motors 10 vorgesehen sind. Dies sind z. B. bei einem Elektromotor 10 Steuerungsanschlüsse zum Betreiben des Elektromotors 10 in die eine oder die andere Drehrichtung sowie die hierzu erforderlichen Leistungsanschlüsse zum Bereitstellen der elektrischen Energie. Weitere Anschlüsse wie z. B. zur Ausgabe der Motortemperatur, der Drehrichtung, der Drehzahl oder dergleichen sind möglich.
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Die Seildurchlaufwinde weist ferner ein Getriebe 15, einen Tragegriff 16, einen Lasthaken 17 sowie eine Abdeckung 19 auf, welche ein Seil 30 aufnehmen kann. Die Seilwinde 1 weist ferner ein Gestell 12 oder ein Gehäuse mit einem Fuß 13 auf, auf dem die Seildurchlaufwinde 1 abgestellt werden kann. Durch das Gestell 12 werden die Teile der Seildurchlaufwinde wie z. B. der Motor 10 und das Getriebe 15 aufgenommen.
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Der Motor 10 ist mit dem Getriebe 15 verbunden, auf welches der Motor 10 seine Drehung überträgt. Der Motor 10, insbesondere Elektromotor 10, und das Getriebe 15 können zusammen als Antrieb 10, 15 bezeichnet werden. Das Getriebe 15 setzt die Motordrehzahl herunter und erhöht das Drehmoment. Dabei wird das Drehmoment von der Welle des Motors 10 (Motorwelle, nicht dargestellt) in der Ausführungsform der 1 mit einem hohen Wirkungsgrad auf das Getriebe 15 übertragen, da zwischen der Welle des Motors 10 und der ersten Getriebestufe des Getriebes 15 eine gerade Verzahnung vorgesehen werden kann. Alternativ kann auch mittels eines Schneckengetriebes eine Übertragung zwischen Welle des Motors 10 und erster Getriebestufe erfolgen, falls Motor 10 und Getriebe 15 rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Eine derartige Anordnung kann z. B. vorteilhaft sein, um Motor 10 und Getriebe 15 platzsparender und kompakter anzuordnen.
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Die Seildurchlaufwinde 1 weist auch eine Tragevorrichtung 16 auf, die als Tragegriff 16 ausgestaltet sein kann, der mit dem Gestell 12 derart verbunden ist, dass die Seildurchlaufwinde 1 an dem Tragegriff 16 transportiert werden kann, ohne dass die einzelnen Komponenten der Seildurchlaufwinde 1 belastet werden. Hierdurch kann die Seildurchlaufwinde 1 mobil vorgesehen werden, um z. B. auf einer Baustelle an verschiedenen Stellen z. B. zum Materialtransport eingesetzt zu werden. Dabei ist der Tragegriff 16 derart gegenüber dem Schwerpunkt der Seildurchlaufwinde 1 vorgesehen, dass die Seildurchlaufwinde 1 beim Anheben möglichst gleichmäßig ausbalanciert ist, d. h. dass die Seildurchlaufwinde 1 mit dem Tragegriff 16 angehoben werden kann ohne in irgendeine Richtung derart zu verkippen, dass das Seil 30 unzulässig belastet oder verklemmt oder abgeknickt wird.
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2 zeigt eine weitere frontale Darstellung der Seildurchlaufwinde 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Seildurchlaufwinde 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann auf der Seildurchlaufwinde gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel beruhen. Die Seildurchlaufwinde 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel weist einen Motor 10, einen Klemm- oder Verteilerkasten 11, ein Getriebe 15, einen Tragegriff 16, einen Lasthaken 17 und eine Abdeckung 19 auf, welche zur Aufnahme eines Seils 30 dienen kann. Das Getriebe 15 weist eine Getriebewelle 14 und eine Dichtung 18 auf, welche die Welle umgibt. Die Getriebewelle 14 ist mit einer Treibscheibe 20 verbunden, welche innerhalb der Abdeckung 19 angeordnet ist. Die Seildurchlaufwinde 1 weist ferner ein Gestell oder Gehäuse 12 mit einem Fuß 13 auf, auf welchem die Seildurchlaufwinde 1 abgestellt werden kann. Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Tragegriff mit dem Gehäuse 12 oberhalb des Getriebes verbunden. In 2 sind das Getriebe 15 sowie die rechte Hälfte der Abdeckung 19 offen dargestellt, um den Blick auf die Getriebewelle 14 und die Dichtung 18 freizugeben. Der Tragegriff 16 kann am Gestell 12 im Bereich oberhalb des Getriebes 15 anstelle im Bereich der Treibscheibe 20 vorgesehen sein.
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Das Drehmoment wird von dem Getriebe 15 mittels einer Welle 14, die auch als Getriebewelle 14 bezeichnet werden kann, auf die Treibscheibe 20 übertragen. Die Treibscheibe 20 überträgt das Drehmoment auf das Seil 30. Die Getriebewelle 14 weist eine Dichtung 18 auf, um das mit Getriebeöl gefüllte Innere des Getriebes 15 gegenüber der Umgebung abzudichten. Die Dichtung 18 kann dabei aus Gummi oder Kunststoff vorgesehen werden.
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3 zeigt eine seitliche Darstellung der Seildurchlaufwinde 1 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Seildurchlaufwinde gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel kann auf einer Seildurchlaufwinde gemäß dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel beruhen. Die Seildurchlaufwinde 1 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel weist einen Motor 10, einen Klemm- oder Verteilerkasten 11, ein Gehäuse 12 mit Füßen 13, eine Abdeckung 19 sowie einen Lasthaken 17 auf.
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4 zeigt eine detaillierte seitliche Darstellung der Seildurchlaufwinde 1 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Seildurchlaufwinde gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel kann auf einer Seildurchlaufwinde gemäß dem ersten, zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel beruhen. Die Seildurchlaufwinde 1 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel weist einen Motor 10, ein Getriebe 15, einen Klemm- oder Verteilerkasten 11, ein Gehäuse 12 mit Füßen 13 und einen Lasthaken 17 auf. Dabei sind die Getriebewelle 14, Treibscheibe 20 und eine Andruckvorrichtung 21 ohne die Abdeckung 19 dargestellt. Hierdurch wird der Blick auf diese und weitere Elemente der Seildurchlaufwinde 1 freigegeben.
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So zeigt die 4 eine Draufsicht auf die Getriebewelle 14, auf der die Treibscheibe 21 vorgesehen ist. Zwischen Getriebewelle 14 und Treibscheibe 21 kann optional ein Freilauf 22 vorgesehen sein, um die Möglichkeit bereitzustellen, die Treibscheibe 21 auch bei stehender Getriebewelle 14 drehen und so das Seil 30 von Hand durch die Seildurchlaufwinde 1 ziehen zu können. Beispielsweise kann das Seil 30 mittels der durch den Antrieb 10, 15 angetriebene Treibscheibe 21 mit 5 m pro Minute befördert werden. So könnte ein Seil 30 von 100 m Länge innerhalb von 20 Minuten durch die Seildurchlaufwinde 1 befördert werden. Um Zeit zu sparen, kann das Seil 30 optional ohne Motorkraft durch den Freilauf 22 per Handkraft in wenigen Minuten durchgezogen werden. Der Freilauf 22 ist so geöffnet, dass das Seil 30 in Richtung des Seil-Auslaufs 30b (siehe unten) gezogen werden kann.
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Ferner weist die Seildurchlaufwinde 1 einen Seil-Einlauf 30a auf, an dem das Seil 30 in die Abdeckung 19 eintritt, und einen Seil-Auslauf 30b, an dem das Seil 30 aus der Abdeckung austritt.
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Die Seildurchlaufwinde 1 weist auch eine Führungsrolle 23 auf, um das Seil 30 zwischen dem Seil-Einlauf 30a sowie der Treibscheibe 20 und Andruckvorrichtung 21 zu führen. Dabei ist die Andruckvorrichtung 21 im Bereich des Seil-Auslaufs 30b vorgesehen. Es können jedoch auch die Andruckvorrichtung 21 zwischen dem Seil-Einlauf 30a und der Treibscheibe 20 und die Führungsrolle 23 zwischen dem Seil-Auslauf 30b und der Treibscheibe 20 vorgesehen werden.
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Im Inneren der Abdeckung 19 ist jeweils am Seil-Einlauf 30a und am Seil-Auslauf 30b ein Endschalter 31a, 31b vorgesehen, um detektieren zu können, falls ein Ende des Seils 30 in die Abdeckung 19 eingetreten ist und somit die Gefahr droht, dass das Seil 30 durch die Seildurchlaufwinde 1 hindurchgezogen wird und im schlimmsten Fall mitsamt einer durch das Seil 30 gehaltenen Last zu Boden fällt. Um dies zu verhindern, weist die Seildurchlaufwinde 1 die beiden Endschalter 31a, 31b auf, so dass bei der Detektion des Eintritts eines Seilendes des Seils 30 eine jeweilige Seilklemme (nicht dargestellt) das Seil festhalten kann, bevor das Seil 30 vollständig durch die Seildurchlaufwinde 1 durchgelaufen ist, d. h. durchgezogen wurde. Dabei kann gegebenenfalls zusätzlich auch der Antrieb 10, 15 der Seildurchlaufwinde 1 abgeschaltet werden, um das Seil 30 durch die Treibscheibe 20 und die Andruckvorrichtung 21 nicht weiter zu ziehen.
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Die Treibscheibe 20 überträgt das auf sie ausgeübte Drehmoment auf ein Seil 30, welches mittels einer Andruckvorrichtung 21 so an die Treibscheibe 20 angedrückt wird, dass ein Durchrutschen des Seils 30 wirkungsvoll verhindert wird. Hierzu übt die Andruckvorrichtung 21 eine vorbestimmte Anpresskraft auf das Seil 30 gegenüber der Treibscheibe 20 aus. Die Andruckvorrichtung 21 kann als eine Rolle 21 (Andruckrolle 21) vorgesehen sein, die derart relativ zu der Treibscheibe 20 angeordnet ist, dass sie ein Durchlaufen des Seils 30 zwischen sich und der Treibscheibe 20 erlaubt und dabei eine vorbestimmte Kraft in radialer Richtung auf das Seil 30 ausübt.
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Die Treibscheibe 20 und die Andruckvorrichtung 21 sind unter einer Abdeckung 19 verborgen. Die Abdeckung 19 soll verhindern, dass Gegenstände zwischen die Treibscheibe 20 und die Andruckvorrichtung 21 geraten und diese dadurch beschädigen. Ferner stellen die drehende Treibscheibe 20 und die Andruckvorrichtung 21 eine Gefahr für Personen dar, die versehentlich zwischen die drehenden Teile geraten könnten.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Übertragung des Drehmoments von dem Getriebe 15 auf die Treibscheibe 20 über die Getriebewelle 14, die die letzte Getriebestufe des Getriebes 15 und die Treibscheibe 20 miteinander verbindet. Dabei erfolgt die Abdichtung des Getriebeöls gegenüber der Umgebung an der Getriebewelle 14 mittels der Dichtung 18, sodass die Treibscheibe 20 selbst nicht mit dem Öl des Getriebes 15 in Berührung kommt. Ferner kann die Treibscheibe 20 sowie die Andruckvorrichtung 21 ausgetauscht und gewartet werden, ohne dass hierfür das Getriebe 15 verändert werden muss, da die Treibscheibe 20 auf der Getriebewelle 14 angeflanscht werden kann.
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Gemäß der Erfindung kann der Tragegriff 16 am Gehäuse 12 im Bereich oberhalb der Treibscheibe 20 oder im Bereich oberhalb des Getriebes 15 vorgesehen sein.
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Gemäß der Erfindung weist die Seildurchlaufwinde 1 eine Befestigungsvorrichtung 17 auf, die als Lasthaken 17 ausgestaltet sein kann, an dem die Seildurchlaufwinde 1 aufgehängt werden kann. Der Lasthaken 17 ist derart in Seilzugrichtung oberhalb des Seils 30 und der Treibscheibe 20 vorgesehen, dass die Zugkraft, die von der Treibscheibe 20 und der Andruckvorrichtung 21 über das Seil 30 auf eine anzuhebende Last übertragen wird, senkrecht über den Lasthaken 17 auf dessen Befestigungspunkt, d. h. Aufhängepunkt, übertragen wird. Dabei kann die Seildurchlaufwinde 1 schräg am Lasthaken 17 hängen, solange keine Zugkraft an dem Seil 30 angreift, da die Seildurchlaufwinde 1 hinsichtlich ihres Schwerpunktes gegenüber dem Tragegriff 16 und nicht dem Lasthaken 17 ausgerichtet ist. Jedoch darf keine derartige Schräglage der Seildurchlaufwinde 1 gegenüber der durch die angreifende Zugkraft aufgerichteten Position eintreten, dass das Seil 20 derart abgeknickt ist, dass es beschädigt werden könnte. Wird in diesem „lose hängenden” Zustand der Seildurchlaufwinde 1 nun eine Zugkraft auf das Seil 30 ausgeübt, richtet sich die Seildurchlaufwinde 1 hinsichtlich des Lasthakens 17 aus, solange die Zugkraft angreift, und kippt erneut in die schräg hängende Position zurück, sobald die Zugkraft nicht mehr angreift.
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Der Lasthaken 17 sowie seine Verbindung zu der Treibscheibe 20 und der Andruckvorrichtung 21 ist dabei derart vorzusehen, dass der Lasthaken 17 das Gewicht der Seildurchlaufwinde 1 von z. B. 20 kg sowie das Gewicht des Seiles 20 und das Gewicht der anzuhebenden Last von z. B. 300 kg sicher aufnehmen kann.