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Die
Erfindung betrifft ein mehrstufiges Hubsystem für einen Gabelstapler. Weiterhin
betrifft die Erfindung einen Gabelstapler mit einem mehrstufigen
Hubsystem.
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Mehrstufige
Hubsysteme sind bei Gabelstaplern in vielfältigen Ausführungsvarianten bekannt. In
der Regel weisen derartige Hubsysteme jeweils einen Standmast auf,
der fest am Gabelstapler montiert und nicht höhenverstellbar ist. Am Standmast
wird ein Fahrmast geführt,
der relativ zum Standmast höhenverstellbar
ist. Am Fahrmast wird ein Gabelträger geführt, der relativ zum Fahrmast
höhenverstellbar
ist, so dass ein derartiges Hubsystem eine zweistufige Höhenverstellung
ermöglicht.
Dabei werden die Hubbewegungen des Fahrmastes und des Gabelträgers mit
Hilfe von Hydraulikzylindern erzeugt.
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Hydraulische
Hubsysteme können
zusätzlich zu
den Hydraulikzylindern Riemen oder Ketten aufweisen, mit deren Hilfe
die mittels der Hydraulikzylinder erzeugten Hubbewegungen auf den
Gabelträger bzw.
den Fahrmast übertragen
werden. So ist aus der
DE
31 20 235 C2 ein dreiteiliger Hubständer bekannt, der eine nach
oben und eine nach unten ausfahrbare Kolbenstange aufweist, die
im selben Betätigungszylinder
oder in separaten Betätigungszylindern
angeordnet sind. Der Hubständer
verfügt über zwei
getrennte Ketten- oder Seilsysteme. Eine erste Kette oder ein erstes
Seil wird über
eine Rolle an der nach unten ausfahrbaren Kolbenstange geführt und
ist am Gabelträger
und am Standmast befestigt. Eine zweite Kette oder ein zweites Seil
wird über
eine Rolle an der nach oben ausfahrbaren Kolbenstange geführt und
ist am ersten Fahrmast und am zweiten Fahrmast befestigt. Mit dieser
Konstruktion werden Bewegungen der hydraulisch angetriebenen Kolbenstangen
in Bewegungen des Gabelträgers
bzw. der Fahrmaste umgesetzt.
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Aus
der
US 2,664,970 ist
ein Gabelstapler mit einem ähnlich
ausgebildeten zweistufigen Hubständer
bekannt. Allerdings wird hier anstelle getrennter Ketten- oder Seilsysteme
jeweils ein durchgehendes Kettensystem mit zwei parallel verlaufenden
Ketten eingesetzt. Die beiden Ketten erstrecken sich jeweils vom
Gabelträger
bis zu einem oberen Ende einer hydraulisch ausfahrbaren Kolbenstange und
sind über
mehrere Kettenräder
geführt,
wobei zwei dieser Kettenräder
am oberen Ende der Kolbenstange angeordnet sind. Die Hubbewegung
wird durch Ausfahren der Kolbenstange erzeugt.
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Hydraulisch
betätigte
Hubsysteme zeichnen sich in der Regel zwar durch eine präzise und
zuverlässige
Funktionsweise aus, weisen aber ein hohes Eigengewicht auf und sind
vergleichsweise aufwendig und damit teuer. Je nach Bauweise kann
ein weiterer Nachteil darin bestehen, dass das Sichtfeld der Bedienperson
durch die Hydraulikzylinder eingeschränkt wird. Ebenso ist es von
Nachteil, dass eine regelmäßige Wartung
der Hydraulik erforderlich ist und eine Verschmutzungsgefahr durch
auslaufende Hydraulikflüssigkeit
besteht.
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Weiterhin
sind bereits einstufige Hubsysteme bekannt, bei denen der Gabelträger ohne
Hydraulik mittels eines Seils angehoben wird. So offenbart die
DE 38 35 500 A1 einen
Hubstapler, an dessen Hubgabel ein Ende eines Seils befestigt ist.
Das Seil ist über
Umlenkrollen geführt
und mit seinem anderen Ende auf einer Seilwinde aufgewickelt. Durch Auf-
oder Abwickeln des Seils kann die Höhenposition der Hubgabel verändert werden.
Hierzu kann die Seilwinde mittels einer Handkurbel oder mittels
eines Elektromotors betätigt
werden.
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Aus
der
US 1,740,712 ist
ein Gabelstapler mit einer an einem Standmast geführten Hubgabel bekannt,
bei dem ein Seil mit einem Ende auf eine Trommel aufgewickelt ist
und über
mehrere Umlenkrollen geführt
wird. Das andere Ende des Seils ist am Standmast befestigt. Eine
der Umlenkrollen ist an der Hubgabel angeordnet, so dass die Hubgabel
beim Auf- und Abwickeln des Seiles ihre Höhenposition ändert. Die
Trommel wird mittels eines Motors angetrieben.
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Gabelstapler
mit einem Hubsystem, das mit einem Zugmittel betrieben wird, sind
weiterhin aus der
GB
786 337 A , der
CH
455 641 A , der
GB
1 456 911 A , der
US
3 414 086 A und der
GB
2 290 281 A bekannt.
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Mit
den bekannten nichthydraulischen Hubsystemen lassen sich zwar die
aus der Hydraulik resultierenden Nachteile vermeiden. Allerdings
können nur
vergleichsweise geringe Hubhöhen
erzielt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Hubsystem insbesondere
für einen
Gabelstapler so auszubilden, dass dieses zuverlässig arbeitet und einen möglichst
geringen Wartungsaufwand erfordert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein mehrstufiges Hubsystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Hubsystem
für einen Gabelstapler
weist eine erste Masteinrichtung, eine an der ersten Masteinrichtung
geführte
und relativ zu dieser verschiebbare zweite Masteinrichtung sowie eine
an der zweiten Masteinrichtung geführte und relativ zu dieser
verschiebbare Hebeeinrichtung auf. Weiterhin weist das erfindungsgemäße Hubsystem wenigstens
ein auf die zweite Masteinrichtung und die Hebeeinrichtung einwirkendes
Zugmittel sowie einen Rotationsmotor zum Antreiben des Zugmittels auf.
Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Hubsystems besteht darin,
dass eine Spannvorrichtung zum Spannen des Zugmittels vorgesehen
ist, die einen weiteren Rotationsmotor aufweist.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass keinerlei Hydraulik erforderlich
ist und dennoch eine präzise Steuerung
des Hubsystems und eine präzise
Höheneinstellung
möglich
sind. Das erfindungsgemäße Hubsystem
ist leicht, kostengünstig
und wartungsarm. Falls doch eine Reparatur erforderlich sein sollte,
lässt sich
diese mit vergleichsweise geringem Aufwand durchführen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Hubsystems
sind ein erstes Ende und ein zweites Ende des Zugmittels an der Hebeeinrichtung
befestigt. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass das erste Ende
des Zugmittels an der Hebeeinrichtung befestigt ist und das zweite
Ende des Zugmittels auf den Rotationsmotor oder eine davon angetriebene
Wickeleinrichtung aufgewickelt ist.
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Die
Spannvorrichtung kann beispielsweise eine federbelastete Zugmittelführung aufweisen.
Der weitere Rotationsmotor kann insbesondere als ein wenigstens
zeitweise generatorisch betreibbarer Elektromotor ausgebildet sein.
Durch den generatorischen Betrieb lässt sich der Gesamtstromverbrauch reduzieren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der weitere Rotationsmotor abhängig von
der Bewegung des Zugmittels und/oder der Bewegung der Hebeeinrichtung
steuerbar ist. Dadurch lässt
sich das dynamische Verhalten des Hubsystems bei der Höhenverstellung
optimieren. Insbesondere kann störenden Schwingungen
entgegengewirkt werden.
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Bei
einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Hubsystems ist zusätzlich zum
Zugmittel ein weiteres Zugmittel vorgesehen, das mit einem ersten Ende
auf den weiteren Rotationsmotor oder eine davon angetriebene weitere
Wickeleinrichtung aufgewickelt ist und mit einem zweiten Ende an
der Hebeeinrichtung befestigt ist. Dadurch ist es möglich, das Zugmittel
fest mit dem Rotationsmotor bzw. der Wickeleinrichtung und das weitere
Zugmittel fest mit dem weiteren Rotationsmotor bzw. der weiteren
Wickeleinrichtung zu verbinden, so dass große Kräfte vom jeweiligen Rotationsmotor
auf das zugehörige Zugmittel übertragen
werden können.
Das erste Ende des Zugmittels und das zweite Ende des Zugmittels
oder das zweite Ende des weiteren Zugmittels können vertikal und/oder horizontal
versetzt zueinander an der Hebeeinrichtung befestigt sein. Dadurch ist
es möglich, über das
Zugmittel bzw. die Zugmittel ein Moment in der Hebeeinrichtung zu
erzeugen. Dies kann zur Dämpfung
von Schwingungen vorteilhaft sein und ermöglicht eine Lagestabilisierung
der Hebeeinrichtung durch Verspannen in der Führung der zweiten Masteinrichtung.
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An
der zweiten Masteinrichtung kann ein erster Anschlag mit einer ersten
Anschlagfläche
und an der Hebeeinrichtung ein zweiter Anschlag mit einer zweiten
Anschlagfläche
angeordnet sein, durch die eine Endposition für die Verschiebebewegung der Hebeeinrichtung
relativ zur zweiten Masteinrichtung festgelegt wird. Dabei ist vorzugsweise
wenigstens eine der Anschlagflächen
nicht in einem rechten Winkel zur Bewegungsrichtung des Gabelträgers relativ zur
zweiten Masteinrichtung orientiert. Dadurch wird die Hebeeinrichtung
bei Erreichen der Endposition in der Führung der zweiten Masteinrichtung
verspannt und in dieser Position stabilisiert. Um den Aufprall beim
Erreichen der Endposition abzufedern, kann wenigstens eine Anschlagfläche elastisch
nachgiebig ausgebildet sein.
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Das
erfindungsgemäße Hubsystem
ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die erste Masteinrichtung
schwenkbar ist und eine Umlenkeinrichtung zur Umlenkung des Zugmittels
um die Schwenkachse der ersten Masteinrichtung drehbar gelagert
ist. Dies hat den Vorteil, dass sich eine Schwenkbewegung der ersten
Masteinrichtung nicht auf das Zugmittel und somit auch nicht auf
die Höhenposition
der Hebeeinrichtung auswirkt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn das Zugmittel und/oder das weitere Zugmittel
wenigstens partiell innerhalb einer Schutzeinrichtung angeordnet
sind. Auf diese Weise kann das Risiko von Beschädigungen oder Verletzungen
für den
Fall reduziert werden, dass das jeweilige Zugmittel reißen sollte.
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Das
erfindungsgemäße Hubsystem
kann wenigstens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung einer Beschädigung des
Zugmittels und/oder des weiteren Zugmittels aufweisen. Dadurch können Schäden bereits
im Vorfeld erkannt werden und ein Reißen des jeweiligen Zugmittels
durch rechtzeitiges Auswechseln verhindert werden. Weiterhin kann
wenigstens eine mit dem Rotationsmotor und/oder dem weiteren Rotationsmotor
gekoppelte Sensoreinrichtung zur Erfassung der Höhenposition der Hebeeinrichtung
vorgesehen sein. Auf diese Weise lässt sich eine kostengünstige und
zuverlässige
Hubhöhenerfassung
realisieren. Ebenso ist es möglich,
eine Einrichtung zur Ermittlung der angehobenen Last aus den Betriebsdaten
des Rotationsmotors und/oder des weiteren Rotationsmotors vorzusehen.
Dadurch lassen sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln Informationen über die
Last gewinnen, die beim Betrieb des Hubsystems berücksichtigt
werden können,
um beispielsweise eine Hubhöhenbegrenzung
für schwere
Lasten zu realisieren.
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Der
erfindungsgemäße Gabelstapler
zeichnet sich dadurch aus, dass er mit dem vorstehend beschriebenen
Hubsystem ausgestattet ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Hubsystems eines Gabelstaplers in einer schematischen Seitenansicht,
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2 das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hubsystems mit
partiell angehobener Hubgabel in einer 1 entsprechenden
Darstellung,
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3 ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Gabelträgers inklusive
der Hubgabel in einer schematischen Seitenansicht,
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4 das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hubsystems mit
gegenüber 2 noch
weiter angehobener Hubgabel in einer 1 entsprechenden
Darstellung,
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5 die
Hubsituation der 4 in einer schematischen Seitenansicht
ohne lateralen Versatz und
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6 ein
weiters Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Hubsystems
mit vollständig
abgesenkter Hubgabel in einer 1 entsprechenden Darstellung.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Hubsystems eines Gabelstaplers in einer schematischen Seitenansicht. Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
sind einzelne Baugruppen des Hubsystems lateral auseinander gezogen
dargestellt, da sie sich sonst gegenseitig verdecken würden. Das
Hubsystem ist zweistufig höhenverstellbar
und weist einen Standmast 1 auf, der an einem nicht figürlich dargesteliten
Rahmen des Gabelstaplers befestigt werden kann. Die Höhenposition
des Standmastes 1 kann relativ zum Rahmen des Gabelstaplers
nicht verändert
werden. Allerdings kann der Standmast 1 in einem gewissen
Winkelbereich um eine horizontale Achse geschwenkt werden. Das Hubsystem
weist weiterhin einen Fahrmast 2 auf, der relativ zum Standmast 1 vertikal
verschoben werden kann und somit höhenverstellbar ist. Schließlich ist
noch ein Gabelträger 3 vorhanden,
an dem eine Hubgabel 4 zur Aufnahme einer anzuhebenden Last
befestigt ist. Der Gabelträger 3 ist
relativ zum Fahrmast 2 vertikal verschiebbar und somit
höhenverstellbar.
Außerdem
bewirkt eine Höhenverstellung des
Fahrmastes 2 jeweils gleichermaßen eine Höhenverstellung des Gabelträgers 3.
In der Darstellung der 1 ist die Hubgabel 4 vollständig abgesenkt.
Somit befinden sich der Fahrmast 2 und der Gabelträger 3 jeweils
in einer vollständig
abgesenkten Position.
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Die
vertikale Verschiebbarkeit des Fahrmastes 2 relativ zum
Standmast 1 wird durch obere Führungsrollen 5 des
Standmastes 1 und untere Führungsrollen 6 des
Fahrmastes 2 ermöglicht,
die in einem Profil abrollen, das in bekannter Weise durch den Standmast 1 bzw.
den Fahrmast 2 gebildet wird. Die vertikale Verschiebbarkeit
des Gabelträgers 3 resultiert
aus unteren Führungsrollen 7 und
oberen Führungsrollen 8 des
Gabelträgers 3,
die in einem Profil abrollen, das durch den Fahrmast 2 gebildet wird.
Am Standmast 1 sind weiterhin eine untere Umlenkrolle 9 und
eine obere Umlenkrolle 10 angeordnet. Die obere Umlenkrolle 10 ist
so angeordnet, dass noch ausreichend Platz für die oberen Führungsrollen 5 des
Standmastes 1 verbleibt. In entsprechender Weise wird bei
der Anordnung der unteren Umlenkrolle 9 und der oberen
Umlenkrolle 10 des Standmastes 1 der Platzbedarf
des Fahrmastes 2 berücksichtigt.
Außerdem
wird die Position der unteren Umlenkrolle 9 vorzugsweise
so gewählt,
dass ihre Drehachse mit der Schwenkachse des Standmastes 1 zusammenfällt. Am
Fahrmast 2 sind eine untere Umlenkrolle 11 und
eine obere Umlenkrolle 12 angeordnet, wobei die Geometrie
so gewählt
ist, dass es nicht zu einer Kollision mit dem Standmast 1 bzw. dem
Gabelträger 3 kommt.
Eine zusätzliche
Umlenkrolle 13 ist in der Nähe des Gabelträgers 3 am
Rahmen des Gabelstaplers angeordnet. Da der Standmast 1 am
Rahmen befestigt ist, kann die zusätzliche Umlenkrolle 13 auch
unten am Standmast 1 angeordnet sein. Die Einbaulage der
Umlenkrollen 9, 10, 11, 12 und 13 kann
je nach Zweckmäßigkeit
von der Darstellung der 1 abweichen. Beispielsweise
können
eine oder mehrere der Umlenkrollen 9, 10, 11, 12 und 13 um
eine vertikale Achse gedreht angeordnet sein. Der Drehwinkel kann
dabei insbesondere 90 Grad betragen.
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Über die
Umlenkrollen 9, 10, 11, 12 und 13 ist
ein Drahtseil 14 geführt,
das mit seinem ersten Ende 15 an einer oberen Halterung 16 und
mit seinem zweiten Ende 17 an einer unteren Halterung 18 des
Gabelträgers 3 befestigt ist.
Das Drahtseil 14 kann in nicht figürlich dargestellten Schutzrohren
geführt
sein, die am Standmast 1 bzw. am Fahrmast 2 angeordnet
sind. Dadurch können
Beschädigungs- und
die Verletzungsgefahr verringert werden, falls das Drahtseil 14 reißen sollte.
Mittels eines Antriebsmotors 19, der am Rahmen des Gabelstaplers
befestigt ist, kann das Drahtseil 14 angetrieben werden. Weiterhin
ist noch ein Zusatzmotor 20 vorgesehen, der ebenfalls am
Rahmen des Gabelstaplers angeordnet ist und mit dessen Hilfe das
Drahtseil 14 beispielsweise gespannt werden kann. Der Antriebsmotor 19 und
der Zusatzmotor 20 sind als Rotationsmotoren, insbesondere
als Elektromotoren, ausgebildet und wirken entweder direkt oder über nicht
figürlich dargestellte,
drehbar gelagerte Trommeln oder Ähnliches
auf das Drahtseil 14 ein. Um den Gesamtstromverbrauch möglichst
niedrig zu halten, wird der Zusatzmotor 20 wenigstens zeitweise
generatorisch betrieben und die so gewonnene elektrische Energie
in eine nicht figürlich
dargestellte Batterie eingespeist. Der Zusatzmotor 20 kann
auch durch eine federbelastete Seilführung oder eine andersartig
ausgebildete Spannvorrichtung für
das Drahtseil 14 ersetzt werden oder ganz entfallen.
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Ausgehend
von seinem ersten Ende 15, das an der oberen Halterung 16 des
Gabelträgers 3 fixiert ist,
ist das Drahtseil 14 zunächst um die obere Umlenkrolle 12 und
dann um die untere Umlenkrolle 11 des Fahrmastes 2 gelegt.
Danach verläuft
das Drahtseil 14 um die obere Umlenkrolle 10 und
die untere Umlenkrolle 9 des Standmastes 1 und über den
Antriebsmotor 19, den Zusatzmotor 20 und die zusätzliche
Umlenkrolle 13 bis zur unteren Halterung 18 des Gabelträgers 3.
Abweichend von dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
kann das Drahtseil 14 den Antriebsmotor 19 und/oder
den Zusatzmotor 20 auch vollständig umschlingen, um ein Durchrutschen des
Drahtseils 14 zu vermeiden. Dabei sind jeweils auch Mehrfachumschlingungen
möglich.
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Als
weitere Komponenten weist das Hubsystem am Standmast 1 einen
oberen Anschlag 21, am Fahrmast 2 einen unteren
Anschlag 22 und einen oberen Anschlag 23 und am
Gabelträger 3 einen oberen
Anschlag 24 auf, mit denen die Hubbewegung des Fahrmastes 2 bzw.
des Gabelträgers 3 begrenzt
wird. Die Hubbewegung des Gabelträgers 3 kommt folgendermaßen zustande:
Der
Antriebsmotor 19 wird in eine Rotationsbewegung versetzt,
die in der Darstellung der 1 im Uhrzeigersinn
verläuft.
Dadurch wird ein Zug auf den Teil des Drahtseils 14 ausgeübt, der
sich vom Antriebsmotor 19 zur oberen Halterung 16 des
Gabelträgers 3 erstreckt.
Durch den auf den Gabelträger 3 einwirkenden
Zug wird dieser angehoben. Der Zusatzmotor 20 wirkt dieser
Bewegung jeweils entgegen, um das Drahtseil 14 unter Spannung
zu halten. Aus der Stromaufnahme des Antriebsmotors 19 während des
Anhebens des Gabelträgers 3 kann
auf die Masse der angehobenen Last geschlossen werden, wobei jeweils
die Einwirkung des Zusatzmotors 20 zu berücksichtigen
ist. Wenn die gewünschte
Höhenposition
des Gabelträgers 3 erreicht
ist, wird der Antriebsmotor 19 gestoppt. Dabei kann die
Höhenposition
des Gabelträgers 3 und
damit auch der Hubgabel 4 beispielsweise aus den Drehungen
des Antriebsmotors 19 und/oder des Zusatzmotors 20 ermittelt werden.
Um ein Schwingen des Gabelträgers 3 um die
gewünschte
Höhenposition
möglichst
zu unterdrücken,
kann über
den Antriebsmotor 19 und den Zusatzmotor 20 der
Schwingungsbewegung gegengesteuert werden, beispielsweise durch
ein zur Schwingungsbewegung gegenphasiges Einwirken auf das Drahtseil 14.
Der Gabelträger 3 kann
relativ zum Fahrmast 2 soweit angehoben werden, bis der obere
Anschlag 24 des Gabelträgers 3 am
oberen Anschlag 23 des Fahrmastes 2 anschlägt. Diese
Situation ist in 2 dargestellt.
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2 zeigt
das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hubsystems mit
partiell angehobener Hubgabel 4 in einer 1 entsprechenden
Darstellung. Die Hubgabel 4 ist gerade soweit angehoben,
dass der obere Anschlag 24 des Gabelträgers 3 und der obere
Anschlag 23 des Fahrmastes 2 einander berühren. Der
Gabelträger 3 ist
somit relativ zum Fahrmast 2 vollständig angehoben. Der Fahrmast 2 befindet
sich weiterhin in seiner vollständig
abgesenkten Position. Um allzu große Erschütterungen beim Aufeinandertreffen
der beiden Anschläge 23 und 24 zu
vermeiden, können
Maßnahmen
vorgesehen werden, die den mechanischen Stoß dämpfen. Beispielsweise kann
wenigstens einer der beiden Anschläge 23 oder 24 mit
einem federnden und/oder dämpfenden
Belag versehen sein. Weiterhin können
Maßnahmen
zur Lagestabilisierung des Gabelträgers 3 vorgesehen
sein. Dies wird anhand von 3 erläutert.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Gabelträgers 3 inklusive
der Hubgabel 4 in einer schematischen Seitenansicht. Außerdem ist
der Fahrmast 2 zum Teil dargestellt. Wie aus 3 hervorgeht,
weist der obere Anschlag 24 des Gabelträgers 3 eine als eine
schiefe Ebene ausgebildete Anschlagfläche 25 auf. Am oberen
Anschlag 23 des Fahrmastes 2 ist eine horizontal
verlaufende Anschlagfläche 26 als
Gegenfläche
vorgesehen, so dass zwischen den beiden Anschlagflächen 25 und 26 ein
Winkel ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass der Gabelträger 3 beim
Aufeinandertreffen des oberen Anschlags 24 des Gabelträgers 3 und des
oberen Anschlags 23 des Fahrmastes 2 geringfügig gegen
die Vertikale gekippt wird und sich die Führungsrollen 7 und 8 des
Gabelträgers 3 dadurch in
dem vom Fahrmast 2 gebildeten Profil verspannen. Dadurch
wird das Spiel zwischen den Führungsrollen 7 und 8 des
Gabelträgers 3 und
dem Fahrmast 2 beseitigt und ein Wackeln des Gabelträgers 3 verhindert.
Das Verspannen der Führungsrollen 7 und 8 des
Gabelträgers 3 im
Fahrmast 2 wird dadurch unterstützt, dass die untere Halterung 18 und
die obere Halterung 16 für das Drahtseil 14 lateral
versetzt zueinander am Gabelträger 3 angeordnet
sind, so dass durch den Zug am Drahtseil 14 ein Moment
erzeugt wird, das zu einer ähnlichen
Kippbewegung des Gabelträgers 3,
wie vorstehend beschrieben, führt.
Dieses Moment kann nicht nur in der in 2 dargestellten
oberen Endposition, sondern auch in Zwischenpositionen des Gabelträgers 3 relativ
zum Fahrmast 2 zum Verspannen des Gabelträgers 3 genutzt
werden. Außerdem
besteht die Möglichkeit,
das Moment durch entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors 19 und/oder
des Zusatzmotors 20 jeweils so auszubilden, dass unerwünschten
Schwingungsbewegungen entgegengewirkt wird.
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In
Abwandlung des in 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
können
die Anschlagflächen 25 und 26 auch
parallel zueinander orientiert sein. In diesem Fall schließen die
Anschlagflächen 25 und 26 mit
der Bewegungsrichtung des Gabelträgers 3 relativ zum
Fahrmast 2 keinen rechten Winkel ein, so dass es wiederum
zu einer Verspannung der Führungsrollen 7 und 8 des
Gabelträgers 3 in
dem vom Fahrmast 2 gebildeten Profil kommt. Wenn der Fahrmast 2 vertikal
orientiert ist, schließen
die Anschlagflächen 25 und 26 somit
einen Winkel mit der Horizontalen ein.
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Das
in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel kann auch so
abgewandelt werden, dass die obere Halterung 16 und die
untere Halterung 18 in umgekehrter Richtung relativ zueinander
lateral versetzt sind. Dadurch kann einer Momenterzeugung beim Bewegen
des Gabelträgers 3 entgegengewirkt werden.
Ebenso kann dem von der Last auf den Gabelträger 3 erzeugten Moment
entgegengewirkt werden.
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4 zeigt
das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hubsystems mit
gegenüber 2 noch
weiter angehobener Hubgabel 4 in einer 1 entsprechenden
Darstellung. Die gleiche Hubsituation ist auch in 5 dargestellt, allerdings
ohne lateralen Versatz der Baugruppen des Hubsystems. Da der Standmast 1,
der Fahrmast 2 und der Gabelträger 3 ineinander geschachtelt sind,
sind in 5 einige Komponenten des Hubsystems
verdeckt.
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Wenn
der Antriebsmotor 19 bei Erreichen der in 2 dargestellten
Hubposition nicht gestoppt wird, wird der Fahrmast 2 inklusive
des daran angeschlagenen Gabelträgers 3 durch
das Drahtseil 14 angehoben. Der Gabelträger 3 verbleibt dabei
relativ zum Fahrmast 2 in seiner oberen Endposition, bewegt
sich allerdings zusammen mit dem Fahrmast 2 relativ zum
Standmast 1, bis er beispielsweise die in den 4 und 5 dargestellte
Hubposition erreicht. Dann kann der Antriebsmotor 19 gestoppt werden
und es können
die bereits beschriebenen Maßnahmen
zur Lagestabilisierung des Gabelträgers 3, die sich nunmehr
auch auf den Fahrmast 2 auswirken, in entsprechender Weise
durchgeführt werden.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Hubsystems
mit vollständig abgesenkter
Hubgabel 4 in einer 1 entsprechenden
Darstellung. Dieses Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass sich das Drahtseil 14 lediglich
von der oberen Halterung 16 des Gabelträgers 3 bis zum Antriebsmotor 19 erstreckt.
Dabei ist das zweite Ende 17 des Drahtseiles 14 auf
dem Antriebsmotor 19 oder eine davon angetriebene Wickeleinrichtung
aufgewickelt. Zwischen dem Zusatzmotor 20 und der unteren
Halterung 18 des Gabelträgers 3 erstreckt sich
ein weiteres Drahtseil 27, das zum Teil auf den Zusatzmotor 20 oder
eine davon angetriebene Wickeleinrichtung aufgewickelt ist. Die Funktionsweise
des in
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5 dargestellten
Ausführungsbeispiels entspricht
der vorstehenden Beschreibung. Insbesondere können auch der Antriebsmotor 19 und
der Zusatzmotor 20 in analoger Weise angesteuert werden.
Ein Unterschied besteht lediglich insoweit, als die Drahtseile 14 und 27 jeweils
auf den Antriebsmotor 19 bzw. den Zusatzmotor 20 aufgewickelt
werden.
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Da
ein Reißen
des Drahtseiles 14 sehr unangenehme Folgen haben kann,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung ein System zur Überwachung
des Drahtseils 14 vorgesehen. Damit sollen Beschädigungen
des Drahtseils 14 rechtzeitig erkannt werden. Das bei dem
in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel zusätzlich vorhandene
Drahtseil 27 ist weniger kritisch. Es kann aber ebenfalls überwacht
werden. Das Überwachungssystem
kann beispielsweise auf Widerstandsmessungen oder Durchgangsprüfungen beruhen.
Insbesondere können
auch Messungen bei einzelnen Fasern des Drahtseils 14 vorgenommen werden,
soweit dies die verwendete Messmethode zulässt.
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Das
Drahtseil 14 bzw. 27 kann auch durch eine Kette,
einen Riemen oder ein sonstiges Zugmittel ersetzt werden. Insbesondere
bei einem Riemen besteht die Möglichkeit
elektrisch leitende Drähte
zu integrieren, mit deren Hilfe der Zustand des Riemens überwacht
werden kann. Weiterhin ist es auch möglich, mehrere Drahtseile 14 bzw. 27 parallel
zueinander anzuordnen und eine entsprechend höhere Zahl von Umlenkrollen 9, 10, 11, 12 und 13 vorzusehen. Entsprechendes
gilt bei Verwendung einer Kette, eines Riemens oder eines sonstigen
Zugmittels.
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In
analoger Weise, wie bei dem vorstehend beschriebenen zweistufigen
Hubsystem, kann die Erfindung auch bei einem dreistufigen oder einem sonstigen
mehrstufigen Hubsystem eingesetzt werden.
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- 1
- Standmast
- 2
- Fahrmast
- 3
- Gabelträger
- 4
- Hubgabel
- 5
- obere
Führungsrolle
des Standmastes 1
- 6
- untere
Führungsrolle
des Fahrmastes 2
- 7
- untere
Führungsrolle
des Gabelträgers 3
- 8
- obere
Führungsrolle
des Gabelträgers 3
- 9
- untere
Umlenkrolle des Standmastes 1
- 10
- obere
Umlenkrolle des Standmastes 1
- 11
- untere
Umlenkrolle des Fahrmastes 2
- 12
- obere
Umlenkrolle des Fahrmastes 2
- 13
- zusätzliche
Umlenkrolle
- 14
- Drahtseil
- 15
- erstes
Ende des Drahtseils 14
- 16
- obere
Halterung
- 17
- zweites
Ende des Drahtseils 14
- 18
- untere
Halterung
- 19
- Antriebsmotor
- 20
- Zusatzmotor
- 21
- oberer
Anschlag des Standmastes 1
- 22
- unterer
Anschlag des Fahrmastes 2
- 23
- oberer
Anschlag des Fahrmastes 2
- 24
- oberer
Anschlag des Gabelträgers 3
- 25
- Anschlagfläche des
oberen Anschlags 24
- 26
- Anschlagfläche des
oberen Anschlags 23
- 27
- Drahtseil