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Die Erfindung betrifft ein Schließsystem zur Notentriegelung eines Kofferraumes, insbesondere eines frontseitigen Kofferraumes.
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Derartige Schließsysteme oder so genannte Verriegelungssysteme müssen im Hinblick auf Sicherheitsaspekte und Sicherheitsvorschriften zunehmend anspruchsvollere Vorgaben zuverlässig erfüllen. Gesetzgeberische Bestimmungen, zum Beispiel die für den besonders umsatzstarken Fahrzeugmarkt in den Vereinigten Staaten von Amerika zum 01.09.2001 in Kraft getretenen Bestimmungen zur Kofferrauminnenbetätigung von Kraftfahrzeugen „Internal Trunk Release FMVSS 401“ verlangen ein Kofferraum-Notentriegelungssystem, mit dem sich eine im Kofferraum eingeschlossene Person durch Betätigung eines Notbetätigungselements selbst befreien kann.
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Nach der dieser Vorschrift zugrunde liegenden Definition ist ein Kofferraum ein Raum, der für den Transport von Gepäck oder Fracht bestimmt ist, vom Fahrer- oder Fahrgastraum des Fahrzeugs durch eine Trennwand oder durch feststehende oder umklappbare Sitzreihen abgetrennt ist, durch eine Kofferraumklappe oder einen Kofferraumdeckel nach außen hin verschließbar ist und eine Innenraumgröße aufweist, die bei geschlossener und verriegelter Kofferraumklappe eine Prüfpuppe eines dreijährigen Kindes aufnehmen kann.
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Bei Fahrzeugen, bei denen konstruktiv bedingt, zum Beispiel wegen der Anordnung des Motors im Fahrzeugheck der Kofferraum frontseitig, also unter einer Frontklappe angeordnet ist, sind nach der eingangs genannten Vorschrift folgende Vorgaben zu beachten:
- Bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h oder mehr muss die Kofferraumklappe bei missbräuchlicher oder unabsichtlicher Entriegelung des Kofferraumschlosses durch eine sekundäre Sicherungseinrichtung, beispielsweise von einem Fangelement, an einer weitergehenden Öffnung gehindert werden.
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Bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges mit einer Geschwindigkeit von weniger als 5 km/h muss bei Betätigung der Notentriegelungseinrichtung die Kofferraumklappe entriegeln. Außerdem ist es bei diesen Geschwindigkeiten zulässig, dass die Notentriegelungseinrichtung auf die Fangeinrichtung lösend einwirkt, um die weitergehende Öffnung der Kofferraumklappe freizugeben.
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Im Stand des Fahrzeuges muss bei Betätigung der Notentriegelungseinrichtung ein ungehindertes Öffnen der Kofferraumklappe gewährleistet sein.
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Folgende Schließeinrichtungen mit einer solchen Notentriegelungsfunktion sind derzeit bekannt:
- Die DE 10 2005 021 740 A1 offenbart ein notentriegelbares Verriegelungssystem für einen Fahrzeug-Kofferraum mit einem Kofferraumschloss, das zumindest eine Schlossfalle und ein kooperierendes Verriegelungsteil umfasst, mit einer die Kofferraumöffnungsbewegung begrenzenden Fangeinrichtung, die einen zur Aufhebung der Bewegungsbegrenzung von außerhalb des Kofferraums betätigbaren Fanghaken und ein kooperierendes Fanghakeneingriffselement umfasst, und mit einer im Kofferraum angeordneten Notentriegelungseinrichtung, die bei Betätigung auf das Kofferraumschloss öffnend und auf die Fangeinrichtung lösend einwirkt. Um bei einfachem Aufbau einen erhöhten Sicherheitsstandard zu bieten und Sicherheitsvorgaben bezüglich der geschwindigkeitsabhängigen Zulässigkeit einer Notentriegelung zu erfüllen, sind die von der Notentriegelungseinrichtung auf das Kofferraumschloss und die Fangeinrichtung ausgeübten Einwirkungen voneinander entkoppelt.
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Ferner ist aus der
DE 10 2006 012 062 A1 eine Schließeinrichtung, insbesondere für einen Kofferraumdeckel eines Kraftwagens mit einer mit einem deckelseitigen Schließbügel zusammenwirkenden Drehfalle bekannt. Die Drehfalle ist mittels einer Sperrklinke in einer Schließstellung gesichert gehalten. Die Schließeinrichtung umfasst einen mit einem nach dem Überführen der Sperrklinke in eine Offenstellung mit einem Fangelement in Eingriff bringbaren deckelseitigen Fanghaken, durch den der Deckel in einer Haltestellung zu halten ist, wobei der Fanghaken aus der Haltestellung in eine Offenstellung überführbar ist, in welcher der Deckel vollständig zu öffnen ist, wobei die Drehfalle und der Fanghaken als separate Teile ausgebildet sind. Dabei sind die Sperrklinke der Drehfalle und der Fanghaken über ein gemeinsames Fernbetätigungselement in einer Abfolge nacheinander zu betätigen, jedoch ist es notwendig, die Betätigung über einen zusätzlichen Fanghakenhebel auf den Fanghaken zu übertragen, da der Fanghaken nicht schlossseitig, sondern deckelseitig angeordnet ist. Diese Lösung ist für eine Schließeinrichtung mit einer gemeinsam im Schloss angeordneten Kombination aus Sperrklinke und Drehfalle sowie Fanghaken nicht übernehmbar.
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Ausgangspunkt für die vorliegenden Erfindung ist die Druckschrift
DE 10 2008 005 273 A1 der Anmelderin. Diese Druckschrift beschreibt ein Schließsystem für eine Frontklappe, das im Wesentlichen aus einer um eine Drehachse schwenkbar angeordneten Drehfalle, einem dieser zugeordneten Fanghaken, einem Schließbügel sowie aus einer ebenfalls um eine Drehachse schwenkbar angeordneten Sperrklinke besteht, wobei in geschlossener Position der Frontklappe die Drehfalle mit dem an der Frontklappe angeordneten Schließbügel in Wirkverbindung steht, indem die Drehfalle innerhalb einer gabelförmigen, der Form des Schließbügels angepassten Ausnehmung den Mittelschenkel des im Wesentlichen u-förmig geformten Schließbügels aufnimmt und bei Aufhebung der Verriegelung der Frontklappe der Schließbügel mit dem eine Sicherungsfunktion ausübenden Fanghaken bei aufgehobener Arretierung durch die Drehfalle in Wirkverbindung steht, wobei sowohl der Drehfalle als auch der Sperrklinke jeweils ein Anschlag zugeordnet ist und die Sperrklinke durch einen Bowdenzug beziehungsweise einen ersten elektromotorischen Antrieb betätigbar ist.
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Das Schließsystem gemäß der Druckschrift
DE 10 2008 005 273 A1 ist in
1 dargestellt. Das Frontklappensystem umfasst im Wesentlichen eine um eine erste Drehachse 1 schwenkbar angeordnete Sperrklinke 2, eine um eine zweite Drehachse 3 schwenkbar angeordnete Drehfalle 4, einen um eine dritte Drehachse 3A schwenkbaren Fanghaken 5 sowie einen Schließbügel 6, wobei der Fanghaken 5 der Drehfalle 4 zugeordnet ist. Die Sperrklinke 2 und die Drehfalle 4 sind in einer Schlossabdeckung eines Kraftfahrzeugs gelagert. Der Schließbügel 6 ist an der Frontklappe des Kraftfahrzeugs angeordnet, derart, dass die Drehfalle 4 bei geschlossener Position der Frontklappe mit dem Schließbügel 6 in Wirkverbindung steht und durch die Sperrklinke 2 arretiert ist. Der Schließbügel 6 ist im Wesentlichen u-förmig ausgebildet und weist einen Mittelschenkel 10 auf. Die Drehfalle 4 ist gabelförmig ausgebildet und weist eine Ausnehmung 8 auf, die an die Kontur des Mittelschenkels 10 angepasst ist. Im arretierten Zustand nimmt die Ausnehmung 8 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 auf. Die Drehfalle 4 weist zudem einen Anschlag 7 auf, der in dem arretierten Zustand an eine Anformung 9 in Form eines Zahnsegments der Sperrklinke 2 angreift. In dieser arretierten Position nimmt die Drehfalle 4 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 in ihre Ausnehmung 8 sicher auf. Dieser Zustand ist in der
1 nicht dargestellt. Der Fanghaken 5 ist mit einer Rückholfeder 16 verbunden. Zudem weist der Fanghaken 5 an einem freien Ende 12 ein Hakenteil 13 auf, welches eine Sicherungsfunktion übernimmt. Bei Aufhebung der Verriegelung der Frontklappe nimmt das Hakenteil 13 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 auf. Der Fanghaken 5 ist über die Rückholfeder 16 in der Arretierposition vorgespannt, so dass der Mittelschenkel 10 beim Lösen der Arretierung zunächst durch das Hakenteil 13 auf seinem Öffnungsweg nach oben an einer vollständigen Öffnung gehindert wird. Auf der Rückseite des Fanghakens 5 ist schlossseitig ein Begrenzungsanschlag 24 angeordnet. Die Schwenkbewegung des Fanghakens 5 wird durch den Begrenzungsanschlag 24 nur bis zu einem bestimmten Winkel zugelassen. Der Fanghaken 5 schwenkt durch die Kraft F
R der Rückholfeder 16 an den Anschlag 24 heran und wird durch die Auswurffeder 14, die auf den Schließbügel 6 drückt und über den Schließbügel 6 auf den Fanghaken 5 wirkt, unterstützt.
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Die Sperrklinke 2 ist manuell über einen nicht dargestellten Bowdenzug oder auch elektromotorisch betätigbar. Durch Betätigung des Bowdenzugs oder des elektromotorischen Antriebs wird die Lösung des Arretierungszustandes ausgelöst. Durch die Auslösung wird die Anformung 9 der Sperrklinke 2 vom Anschlag 7 der Drehfalle 4 weggezogen, wodurch die durch eine Feder 15 vorgespannte Drehfalle 4 um die zweite Drehachse 3 dreht und der ebenfalls durch die Feder 16 vorgespannte Fanghaken 5 um die dritte Drehachse 3A schwenkt und in seinem Hakenteil 13 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 mitnimmt und in einer von der Federkraft der Rückholfeder 16 abhängigen Zwischenstellung hält. Die Auswurffeder 14 wirkt auf den zu öffnenden Schließbügel 6 und drückt diesen nach Betätigung des Bowdenzugs, der mittels einer Handhabe bedient wird, oder des elektromotorischen Antriebes nach oben. Die dritte Drehachse 3A des Fanghakens 5 verläuft im Ausführungsbeispiel mit der zweiten Drehachse 3 der Drehfalle 4 auf einer gemeinsamen Drehachse, wobei der Fanghaken 5 unabhängig von der Drehfalle 4 um die ihm zugeordnete dritte Drehachse 3A schwenkbar ist. Im gezeigten Beispiel fallen die zweite Drehachse 3 der Drehfalle 4 und die dritte Drehachse 3A des Fanghakens 5 somit zusammen. Die Frontklappe kann durch seitliches Schwenken des Schließbügels 2 aus dem Fanghaken 5 von außen geöffnet werden. Bei der notwendigen Betätigung nimmt der Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6A die in 1 gezeigte Stellung ein.
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Das beschriebene Frontklappensystem ermöglicht keine vollständige Notentriegelung der Frontklappe ohne eine separate Betätigungshandlung von außen, so dass die Notfallforderung der oben genannten Bestimmung des „Internal Trunk Release FMVSS 401“ nicht erfüllt ist, da ein gleichzeitiges Freigeben des Fanghakens und der Drehfalle beziehungsweise der Kombination aus Sperrklinke und Drehfalle zum Öffnen der Frontklappe vom Kofferraum aus nicht ermöglicht wird. Im Stand der Technik ist die Frontklappe erst dann vollständig öffenbar, wenn der in 1 senkrecht stehende Schließbügel 6 aus dem Haken 13 des Fanghakens 5 in die Position herausgeschwenkt worden ist. Dazu weist der Schließbügel einen in 1 nicht näher dargestellten Schwenkbügelgriff 10A auf. Dieser Schwenkbügelgriff 10A wird im Zusammenhang mit der Erfindung gezeigt. Diese Betätigung des Schwenkbügelgriffs 10A kann jedoch nur von außen vorgenommen werden, so dass eine sich im Kofferraum befindende Person eine solche Entriegelung in einem Notfall, bei dem sich die Person, beispielsweise ein Kleinkind, im Kofferraum befindet, vom Kofferraum aus nicht vornehmen kann. Das erfindungsgemäße Schließsystem, welches auch als Kindernotentriegelung bezeichnet wird, löst diesen Nachteil und stellt sicher, dass bei einer Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges mit einer Geschwindigkeit von weniger als 5 km/h eine Betätigung der Notentriegelungseinrichtung die Kofferraumklappe mit einer einzigen Bedienhandlung vollständig entriegelt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein notentriegelbares Verriegelungssystem, welches nachfolgend auch als Schließsystem bezeichnet wird, für einen Fahrzeug-Kofferraum anzugeben, das bei einfachem Aufbau einen erhöhten Sicherheitsstandard bietet und insbesondere die eingangs beschriebenen Vorgaben erfüllt.
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Ausgehend vom Stand der Technik wird das bekannte Schließsystem der
DE 10 2008 005 273 A1 im Hinblick auf die einzuhaltenden Bestimmungen geändert.
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Das neue Schließsystem zur Notentriegelung eines mit einem Deckel verschlossenen Hohlraumes eines Fahrzeuges umfasst, zur vollständigen Entriegelung einer Fronthaube eines Kofferraumes des Fahrzeuges, kofferraumseitig in einem Schloss des Schließsystems eine um eine zweite Drehachse schwenkbar angeordnete Drehfalle, die mittels einer um eine erste Drehachse schwenkbar angeordnete Sperrklinke in einer Schließstellung des Deckels gesichert gehalten ist, sowie einen der Drehfalle zugeordneten Fanghaken. Deckelseitig ist ein Schließbügel angeordnet, der in der Schließstellung mit der Drehfalle in Wirkverbindung steht, indem die Drehfalle den Schließbügel gegenüber einem Gehäuse des Schlosses arretiert, wobei der Deckel nach Aufhebung der Arretierung der Drehfalle mittels des Schließbügels von dem Fanghaken vorübergehend in einer Zwischenstellung aufgefangen und gehalten wird.
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Die Entarretierung der Drehfalle und die Freigabe des den Deckel in der Zwischenstellung auffangenden Fanghakens zur vollständigen Entriegelung des Deckels im Notfall erfolgt mittels einer mit der Drehfalle und dem Fanghaken über eine erste Fernbetätigungseinrichtung in Wirkverbindung stehende erste Handhabe.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste Handhabe in dem Hohlraum angeordnet ist, der durch den Deckel verschlossen ist, wobei der Fanghaken auf einem dem Hakenteil gegenüberliegenden Ende eine Rastnase aufweist, die in der den Schließbügel freigebenden Stellung des Fanghakens in eine mit der Rastnase korrespondierende Kontur eines Rastelementes eingreift, wobei das Rastelement durch den sich in die freigebende Stellung des Schließbügels schwenkenden Fanghaken um eine vierte Drehachse in eine den Fanghaken vorübergehend sicher verrastende Stellung verschwenkt wird.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Schließsystem als erste Fernbetätigungseinrichtung einen ersten Bowdenzug auf. Dieser erste Bowdenzug der ersten Fernbetätigungseinrichtung dient der Notentriegelung des Deckels und bewirkt eine vollständige Entriegelung des Schließbügels des Deckels.
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Unabhängig davon kann das Schließsystem eine zweite Fernbetätigungseinrichtung aufweisen, die ebenfalls als zweiter Bowdenzug ausgebildet ist. Dieser zweite Bowdenzug der zweiten Fernbetätigungseinrichtung bewirkt eine teilweise Entriegelung des Schließbügels bis zu einer Zwischenstellung des Deckels. Dieser zweite Bowdenzug entspricht dem im Stand der Technik beschriebenen Bowdenzug beziehungsweise dem dort beschriebenen elektromotorischen Antrieb. Mit diesem zweiten Bowdenzug beziehungsweise dem zweiten elektromotorischen Antrieb sind nur die Funktionen bewirkbar, die in der Beschreibung des Standes der Technik erläutert worden sind.
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Bei Ausführung beider Fernbetätigungseinrichtungen greifen der erste und der zweite Bowdenzug jeweils örtlich getrennt voneinander an der Sperrklinke der Drehfalle des Schließsystems an, so dass der Schließbügel des Deckels in einer ersten Stufe der Betätigung gegenüber dem Gehäuse des Schlosses entriegelbar ist.
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Nach der Betätigung des zweiten Bowdenzugs verharrt der Schließbügel unterhalb des Fanghakens, bis ein Schließbügelgriff den Schließbügel in eine geschwenkte Position verschwenkt, so dass der Schließbügel seitlich verschwenkt von dem Fanghaken freikommt, wodurch der Deckel vollständig geöffnet werden kann.
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Da diese Betätigung jedoch nur von außen vorgenommen werden kann, wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass durch weitere Betätigung des ersten Bowdenzugs in einer zweiten Stufe der Betätigung, in vorteilhafter Weise der Fanghaken verschwenkt wird, wodurch der Schließbügel ohne eine seitliche Verschwenkung von dem Fanghaken freikommt, so dass der Deckel vollständig geöffnet werden kann.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Bowdenlitze des ersten Bowdenzugs in einer ersten Litzenaufnahme der Sperrklinke eingehängt, wodurch die Sperrklinke in dem ersten Schritt der Betätigung zur Notentriegelung durch Ziehen an der ersten Handhabe um die zweite Drehachse schwenkt und die Drehfalle freigibt, die eine den Schließbügel freigebende Stellung einnimmt, der von dem Fanghaken aber zunächst, wie bei der Betätigung mittels des zweiten Bowdenzugs gemäß dem Stand der Technik in der Zwischenstellung aufgefangen wird.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich ein Bowdenmantel bis zum ersten Bowdenzug in einer ersten Bowdenzugaufnahme abstützt, wodurch der Fanghaken durch Ziehen an der ersten Handhabe in einem zweiten Schritt der Betätigung zur Notentriegelung um eine dritte Drehachse schwenkt und den Fanghaken freigibt, der ausgehend von der Zwischenstellung eine den Schließbügel und damit den Deckel vollständig freigebende Stellung einnimmt.
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In vorteilhafter Weise ist somit unter geringem Materialaufwand und geringem Änderungsbedarf an der Sperrklinke und dem Fanghaken sowie durch Anordnung des bisher nicht vorhandenen Rastelementes zur Anordnung des ersten Bowdenzugs und zur sicheren verrastenden Stellung des Fanghakens innerhalb des Schließsystems eine zweite Betätigungsmöglichkeit zur Bewirkung der Notentriegelung geschaffen.
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Die Erfindung sieht vor, dass das Schließsystem eine erste und eine zweite Fernbetätigungseinrichtung aufweist. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass die erste Fernbetätigungseinrichtung zur Notentriegelung des Deckels des Schließsystems in einem vorderen Kofferraum des Fahrzeuges angeordnet ist, wobei die zweite Fernbetätigungseinrichtung zur Entriegelung des Deckels des Schließsystems in der Zwischenstellung im Innenraum des Fahrzeuges angeordnet ist.
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In vorteilhafter Weise ist somit eine Notentriegelung über eine erste Handhabe der ersten Fernbetätigungseinrichtung vom vorderen Kofferraum aus und über eine zweite Handhabe der zweiten Fernbetätigungseinrichtung vom Innenraum des Fahrzeuges durchführbar.
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Dadurch, dass jetzt zwei Fernbetätigungseinrichtungen vorhanden sind, sieht die Erfindung vor, beide Fernbetätigungseinrichtungen mit einer Sperreinrichtung zu versehen.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird dafür gesorgt, dass die Betätigung des Fanghakens bei der Notentriegelung des Deckels des Schließsystems und/oder bei der Entriegelung des Deckels des Schließsystems in die Zwischenstellung, mittels einer angeordneten ersten Sperreinrichtung und/oder einer angeordneten zweiten Sperreinrichtung unterbunden werden kann. Die Unterbindung, das heißt die Blockierung oder Freigabe der Sperrklinke (zweite Sperreinrichtung) und/oder des Fanghakens (erste Sperreinrichtung), erfolgt in Abhängigkeit einer vorgebbaren Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges oder in Abhängigkeit eines von der Zentralverriegelung ausgehenden Schaltbefehls.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann die zweite Sperreinrichtung der Sperrklinke folgendermaßen ausgeführt sein: Die zweite Sperreinrichtung besteht beispielsweise aus einem Elektromagneten, der in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges bestromt oder nicht bestromt wird. Wird die zweite Handhabe vom Innenraum aus betätigt, so wird die Sperrklinke durch eine entsprechende Bewegung einer Bowdenlitze des zweiten Bowdenzugs gegenüber dem Bowdenmantel des zweiten Bowdenzugs gezogen, wodurch die Sperrklinke die Drehfalle freigibt. Soll die Bewegung der Bowdenlitze vermieden werden, wird der Elektromagnet der zweiten Sperreinrichtung bestromt, so dass eine Bewegung der Bowdenlitze vermieden wird. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass der Schließbügel des Deckels und damit der Deckel vollständig verschlossen bleibt, solange die Fahrgeschwindigkeit nicht unterhalb von 5 km/h und/oder ein entsprechendes Signal von der Zentralverriegelung zum Öffnen des Deckels in die Zwischenstellung vorliegt.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann die erste Sperreinrichtung des Fanghakens folgendermaßen ausgeführt sein: Die erste Sperreinrichtung weist eine Stelleinheit auf, die ein mechanisches Koppelglied umfasst. Dieses mechanische Koppelglied wirkt blockierend oder freigebend auf die Bowdenaufnahme des Bowdenmantels des ersten Bowdenzugs des Fanghakens ein. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass der Schließbügel des Deckels und damit der Deckel zwar in die Zwischenstellung gelangt, jedoch bleibt der Fanghaken in einer blockierenden Stellung, solange die Fahrgeschwindigkeit nicht unterhalb von 5 km/h liegt und/oder ein entsprechendes Signal von der Zentralverriegelung zum vollständigen Öffnen des Deckels vorliegt.
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Weitere Änderungen, die bei der Modifizierung des bekannten Schließsystems notwendig sind, um die Funktionen des neuen Schließsystems zu gewährleisten, werden in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung erläutert.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Insbesondere werden die Unterschiede zum nächstliegenden Stand der Technik, insbesondere zu dem in der Druckschrift
DE 10 2008 005 273 A1 beschriebenen Schließsystem erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Schließsystems, insbesondere eines Frontklappensystems nach dem Stand der Technik;
- 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schließsystems, insbesondere eines Frontklappensystems in einer Ansicht aus einem Kofferraum von innen nach außen;
- 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schließsystems, in einer Ansicht auf den Kofferraum von außen nach innen, wobei zusätzlich eine fernbetätigbare Notentriegelung dargestellt ist;
- 4A, 4B, 4C eine schematische Darstellung des Bewegungsablaufes der Bauteile bei der Notentriegelung;
- 5 eine perspektivisch Darstellung des Schließsystems sowie der fernbetätigbaren Notentriegelung und einer Stelleinheit in einer Ansicht auf den Kofferraum von außen nach innen.
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2 zeigt ausgehend von dem bekannten Schließsystem in 1 das neue Schließsystem, wobei für bereits in der Einleitung vorbeschriebene Bauteile die Bezugszeichen der 1 wiederverwendet werden. Wie eine Entriegelung einer Frontklappe bisher erfolgt ist, wurde somit bereits beschrieben.
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Es wird darauf verwiesen, dass die bisherige Lösung und die neue Lösung insbesondere für Kraftfahrzeuge entwickelt worden sind, deren Kofferraum frontseitig des Kraftfahrzeuges angeordnet ist. Beide Lösungen sind jedoch nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Eine Verwendung zur Verriegelung von Deckeln jeder Art, insbesondere heckseitigen Kofferräumen, ist genauso denkbar und soll von der Erfindung ebenfalls umfasst sein.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schließsystems, insbesondere eines Frontklappensystems in einer Ansicht aus einem Kofferraum von innen nach außen, während 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schließsystems in einer Ansicht auf den Kofferraum von außen nach innen zeigt, wobei zusätzlich eine erste fernbetätigbare Handhabe zur Notentriegelung dargestellt ist.
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Die 2 und 3 sowie die 4A bis 4C werden in Zusammenschau erläutert. 4A zeigt das Schließsystem in einer verriegelten Ruhelage, während die 4B, 4C die schrittweise Entriegelung verdeutlichen.
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Das neue Frontklappensystem umfasst unverändert im Wesentlichen eine um eine erste Drehachse 1 schwenkbar angeordnete Sperrklinke 2, eine um eine zweite Drehachse 3 schwenkbar angeordnete Drehfalle 4, einen um eine dritte Drehachse 3A schwenkbaren Fanghaken 5 sowie einen Schließbügel 6, wobei der Fanghaken 5 der Drehfalle 4 zugeordnet ist.
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Die Sperrklinke 2 und die Drehfalle 4 sind wie bisher in einer karosserieseitig befestigten Schlossabdeckung 20 eines Kraftfahrzeugs gelagert. Der Schließbügel 6 ist an der Frontklappe des Kraftfahrzeugs angeordnet, derart, dass die Drehfalle 4 bei geschlossener Position der Frontklappe mit dem Schließbügel 6 in Wirkverbindung steht und durch die Sperrklinke 2 arretiert ist. Der Schließbügel 6 ist weiterhin im Wesentlichen u-förmig ausgebildet und weist einen Mittelschenkel 10 auf. Die Drehfalle 4 ist weiterhin gabelförmig ausgebildet und weist eine Ausnehmung 8 auf, die an die Kontur des Mittelschenkels 10 angepasst ist. Im unveränderten arretierten Zustand nimmt die Ausnehmung 8 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 auf. Die Drehfalle 4 weist zudem einen Anschlag 7 auf, der in dem arretierten Zustand an eine Anformung 9 in Form eines Zahnsegments der Sperrklinke 2 angreift. In dieser arretierten Position nimmt die Drehfalle 4 den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 in ihre Ausnehmung 8 sicher auf. Dieser Zustand ist in den 2 und 3 nicht dargestellt. Der Fanghaken 5 ist mit einer Rückholfeder 16 verbunden, wobei der Fanghaken 5 an einem freien Ende 12 ein Hakenteil 13 aufweist, welches eine Sicherungsfunktion übernimmt.
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In dem geänderten neuen Schließsystem ist jetzt auf der Vorderseite des Fanghakens 5 - gegenüber dem Stand der Technik verändert - ein Anschlag 32 angeordnet. Die Schwenkbewegung des Fanghakens 5 wird in Kraftrichtung (siehe Pfeil) der Kraft FR der Rückholfeder 16 nur bis zu einem bestimmten Winkel zugelassen, da der Anschlag 32 die Schwenkbewegung begrenzt.
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In der entgegengesetzten Richtung ist der Fanghaken 5 in seiner Notentriegelungsposition 5' in einer - gegenüber dem Stand der Technik veränderten - schlossseitigen Führung 25 wesentlich weiter als bisher entgegen der Kraftrichtung (siehe Pfeil) der Kraft FR der Rückholfeder 16 verschwenkbar. Auf die Bedeutung wird später noch näher eingegangen.
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Bei Aufhebung der Verriegelung der Frontklappe nimmt das Hakenteil 13 wie bisher den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 auf. Diese Stellung, die sich nach dem ersten Schritt der erfindungsgemäßen Notentriegelung einstellt, ist in 4B dargestellt. Der Pfeil in Figur zeigt die Bewegung des Schließbügels 6 in der Stellung bei der er im Fanghaken 5 gefangen bleibt.
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Der Fanghaken 5 ist über die Rückholfeder 16, die - gegenüber dem Stand der Technik ihren Wirksinn ändert -, bis zum Anschlag 32 in einer Arretierposition vorgespannt, so dass der Mittelschenkel 10 beim Lösen der Arretierung zunächst durch das Hakenteil 13 auf seinem Öffnungsweg hin an einer vollständigen Öffnung gehindert wird.
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Durch manuelle Betätigung eines ersten Bowdenzugs 21 oder eines ersten elektromotorischen Antriebs, wird in einem ersten Schritt der Notentriegelung der Arretierungszustand aufgehoben, wobei die nach der Entarretierung erreichte Stellung der Fronthaube jedoch noch keine Öffnung der Frontklappe erlaubt. Dieser erste Bowdenzug 21 ist - gegenüber dem Stand der Technik - zusätzlich angeordnet.
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Der aus dem Stand der Technik bekannte zweite Bowdenzug ist nicht dargestellt. Er bleibt erhalten und bewirkt die bereits aus dem Stand der Technik bekannte Entriegelungsfunktion vom Innenraum des Fahrzeuges aus.
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Der erste Bowdenzug 21 greift an einer ersten Litzenaufnahme 2A an der Sperrklinke 2 an, wobei die erste Litzenaufnahme 2A und die Sperrklinke 2 bei gezogenem ersten Bowdenzug 21 die Stellung 2', 2A' (siehe 2) einnehmen. Je nach Betätigung des ersten Bowdenzugs 21 oder des zweiten Bowdenzugs ist die bisherige Entriegelungsfunktion des Kofferraumes beispielsweise vom Innenraum des Fahrzeuges oder die neue Notentriegelungsfunktion vom Inneren des Kofferraumes auslösbar. In 2 ist die leere zweite Litzenaufnahme bei nicht gezogenem und gezogenem zweiten Bowdenzug (der selber nicht dargestellt ist) in der Stellung 2B, 2B' gezeigt.
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Zur Betätigung des ersten Bowdenzugs 21 ist im Kofferraum eine karosserieseitige Aufnahme 23 angeordnet, die eine erste Handhabe 22 in der Art eines Ziehgriffs beherbergt. Durch die Auslösung wird die Anformung 9 der Sperrklinke 2 vom Anschlag 7 der Drehfalle 4 weggezogen. Dazu ist an der Sperrklinke 2 eine erste Litzenaufnahme 2A angeordnet, in der ein Litzenendstück 21B-1 der Bowdenlitze 21B des ersten Bowdenzugs 21 eingehängt ist.
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Die Betätigung des ersten Bowdenzugs 21, durch Ziehen der Bowdenlitze 21B wird die erste Litzenaufnahme 2A in die Position 2A' verschwenkt, wodurch die durch eine Feder 15 vorgespannte Drehfalle 4 um die zweite Drehachse 3 dreht.
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Die Auswurffeder 14 wirkt auf den zu öffnenden Schließbügel 6 und drückt diesen nach Betätigung des ersten Bowdenzugs 21 oder des ersten elektromotorischen Antriebes nach oben.
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Wie bei dem Schließsystem nach dem Stand der Technik ist die dritte Drehachse 3A des Fanghakens 5 auf einer Drehachse mit der zweiten Drehachse 3 der Drehfalle 4 verlaufend angeordnet und der Fanghaken 5 ist unabhängig von der Drehfalle 4 um die ihm zugeordnete dritte Drehachse 3A schwenkbar.
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Die Frontklappe könnte jetzt durch seitliches Schwenken des Schließbügels 2 von außen mit Hilfe des Schließbügelgriffes 10A (siehe 4A, 4B und insbesondere 4C) geöffnet werden. Bei der notwendigen Betätigung nimmt der Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6A die in 1 und 2 gezeigte Stellung ein. Diese Entriegelung von außen ist jedoch nicht von einer im Kofferraum eingeschlossenen Person ausführbar.
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Wie insbesondere 4C, ausgehend von 4A, 4B, aber auch die 2 und 3 zeigen, kann der Fanghaken 5 - gegenüber dem Stand der Technik verändert - weiter in eine Stellung 5' geschwenkt werden. Dazu ist im Gehäuse des Schlosses die bereits erwähnte schlossseitige Führung 25 verlängert ausgeführt, so dass der Fanghaken, in 2 und 4C gezeigt, weiter als bisher nach rechts beziehungsweise wie in 3 gezeigt, weiter als bisher nach links verschwenkt werden kann.
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In einem zweiten Schritt der Notentriegelung wird durch eine weitere Betätigung des ersten Bowdenzugs 21 durch weiteres Ziehen (gemäß dem Pfeil nach rechts) an der ersten Handhabe 22 dafür gesorgt, dass das Schloss den Schließbügel 6 vollständig freigibt.
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Dazu wird an dem dem Hakenteil 13 des Fanghakens 5 gegenüberliegenden Ende eine Bowdenaufnahme 21C angeordnet. In der Bowdenaufnahme 21C wird der Bowdenmantel 21A (in 2 nicht dargestellt) des ersten Bowdenzugs 21 eingehängt. Bei der weiteren sich an die bereits durchgeführte Betätigung unmittelbar anschließende Betätigung des ersten Bowdenzugs 21 kann die Bowdenlitze 21B in der ersten Litzenaufnahme 2A' nicht weiter gezogen werden. Die erste Litzenaufnahme 2A' erreicht in der Stellung 2A' einen Endanschlag.
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Dadurch übt der Bowdenmantel 21A (nicht näher dargestellt) als Ausgleich zu der von der ersten Handhabe 22 vorgenommenen weiteren Zugbewegung an der Bowdenlitze 21 B eine Reaktionskraft auf die Bowdenaufnahme 21C aus, wodurch die Bowdenaufnahme 21C' in die Stellung 21C' (2 und 4C nach links sowie 3 nach rechts) verschwenkt wird, wie es der Pfeil unterhalb der Bowdenaufnahme 21C', der sich auf die Drehbewegung des Fanghakens 5 um die Drehachse 3A bezieht, zeigt.
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Dadurch wird der Fanghaken 5 um die dritte Schwenkachse 3A des Fanghakens 5 in die zur Bowdenaufnahme 21C' entgegengesetzte Richtung in die Stellung 5' (2 und 4C nach rechts sowie 3 nach links) verschwenkt. Der Fanghaken 5' gibt in dieser Stellung den Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6 frei.
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Um beim Loslassen der ersten Handhabe 22 eine Rückstellung des Fanghakens 5' in die Stellung 5 zu verhindern, da der Fanghaken 5' durch die Rückholfeder 16 stets in seine Ausgangsstellung 5 zurück strebt, wird - anders als im Stand der Technik - an der Basis des Fanghakens 5 eine Rastnase 5A angeordnet, die vor dem zweiten Betätigungsschritt in der dargestellten Stellung 5A sitzt und nach dem zweiten Betätigungsschritt in die Stellung 5A' verschwenkt worden ist. Dort greift die Rastnase 5A' in eine mit der äußeren Form der Rastnase 5A' korrespondierende Kontur 27 ein, die endseitig eines Rastelementes 26' angeordnet ist. In diesem Moment verschwenkt das Rastelement 26' in der Art eines Rasthebels gegen die Kraft einer weiteren Rückholfeder 29 in eine Raststellung, wodurch sich die Rückholfeder 29 spannt.
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Der Fanghaken 5' wird mit seiner Rastnase 5A' so lange in der Kontur 27 gehalten, bis ein Nocken 4A, der im Bereich des Rastelementes 26' an der Aussenkontur der Drehfalle 4 sitzt, auf das Rastelement 26' oberhalb seines Schwenkpunktes aufläuft, wodurch die Kontur 27 des Rastelementes die Rastnase 5A' freigibt und die sichernde Verriegelung des Fanghakens 5' in der Kontur 27 aufgehoben wird. Der Nocken 4A läuft in dem Moment auf das Rastelement 26' auf, wenn sich die Drehfalle 4' beim Schließen des Schlosses in die verriegelnde Stellung des Schließbügels 6 zurückbewegt. Die Entriegelung erfolgt somit automatisch beim Schließen der Frontklappe.
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Um sicherzustellen, dass die vollständige Öffnung über die erste Handhabe 22 der Notentriegelung nur dann zugelassen wird, wenn bei einer Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges die Geschwindigkeit unterhalb von weniger als 5 km/h liegt, ist wie 5 zeigt, eine Stelleinheit 30 angeordnet, die über ein nicht dargestelltes Steuergerät der Bordelektronik Stellsignale erhält.
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Die Stelleinheit 30 weist ein Koppelglied 30A auf, welches mit der Bowdenaufnahme 21C in Verbindung steht. Die beschriebene Ansteuerung der Bowdenaufnahme 21C führt zur Verschwenkung des Fanghakens 5 in die Notentriegelungsposition des Fanghakens 5'.
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Um diese Verschwenkung oberhalb von 5 km/h zu vermeiden, greift das Koppelglied 30A an der Bowdenaufnahme 21C mechanisch an, und sperrt die Bowdenaufnahme 21C so lange, bis die Stelleinheit 30 unterhalb von 5 km/h ein Freigabesignal erhält und die mechanische Verriegelung durch das Koppelglied 30 A aufhebt. Erst dann führt eine Betätigung der ersten Handhabe 22 vom Innenraum des Kofferraumes aus zu der gewünschten Notentriegelungsfunktion. Dadurch ist sichergestellt, dass eine vollständige Entriegelung über einer Geschwindigkeit des Fahrzeuges von 5 km/h pro Stunde nicht erfolgt.
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Die Stelleinheit 30 und das Koppelglied 30A können auch unabhängig von der Verriegelung in Abhängigkeit der Geschwindigkeit für die elektronische Zentralverriegelung des Fahrzeuges genutzt werden. Über den Schlüssel kann der Zentralverriegelung einerseits ein Signal übermittelt werden, das dafür sorgt, dass im Stillstand des Fahrzeuges eine vollständige Entriegelung der Frontklappe möglich ist. In diesem Fall sperrt das mechanische Koppelglied 30A die Bowdenaufnahme 21 C nicht. Andererseits kann ein Signal übermittelt werden, welches nur die Öffnung der Drehfalle 4 über die Sperrklinke 2 ermöglicht. In diesem Fall wird über die Zentralverriegelung dafür gesorgt, dass das mechanische Koppelglied 30A die Bowdenaufnahme 21C sperrt.
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Der Vollständigkeit halber wird noch einmal erwähnt, dass beim Ziehen des nicht näher dargestellten zweiten Bowdenzugs, vom Innenraum des Fahrzeuges aus, zwar die Drehfalle 4 unterhalb einer Geschwindigkeit des Fahrzeuges von 5 km/h geöffnet wird und den Schließbügel 6 freigibt, jedoch fängt der Fanghaken 5 den Schließbügel 6 in der in 2 dargestellten Position 5 mit seinem Hakenteil 13 auf. Die Frontklappe öffnet sich analog zum Stand der Technik nicht vollständig. Die Frontklappe kann durch seitliches Schwenken des Schließbügels 2 aus dem Fanghaken 5 heraus von außen geöffnet werden. Bei dieser Betätigung nimmt der Mittelschenkel 10 des Schließbügels 6A analog zum Stand der Technik, die in 1 gezeigte und in Zusammenhang mit 1 erläuterte Stellung 6a ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehachse der Sperrklinke
- 2
- Sperrklinke
- 2'
- Sperrklinke
- 2A
- erste Litzenaufnahme
- 2A'
- erste Litzenaufnahme
- 2B
- zweite Litzenaufnahme
- 2B'
- zweite Litzenaufnahme
- 2B
- Umlenkung
- 3
- Drehachse der Drehfalle
- 3A
- Drehachse des Fanghakens
- 4
- Drehfalle
- 4'
- Drehfalle
- 4A
- Nocken
- 5
- Fanghaken
- 5A
- Rastnase
- 5A'
- Rastnase
- 6
- Schließbügel senkrecht
- 6A
- Schließbügel geschwenkt
- 7
- Anschlag/Verriegelungsbereich Drehfalle
- 8
- Ausnehmung für Schließbügel
- 9
- Anformung/Verriegelungsbereich Sperrklinke
- 10
- Mittelschenkel
- 10A
- Schließbügelgriff
- 11
- Unterseite Haken
- 12
- freies Ende
- 13
- Haken
- 14
- Federkörper/Auswurffeder
- 15
- Rückholfeder Drehfalle
- 16
- Rückholfeder Fanghaken
- 17
- Außenkontur des Hakens
- 18
- Ende des Hakens
- 19
- Außenkontur Mittelschenkel
- 20
- Schlossabdeckung
- 21
- erster Bowdenzug
- 21A
- Bowdenmantel
- 21B
- Bowdenlitze
- 21B-1
- Litzenendstück
- 21C
- Bowdenaufnahme
- 21C'
- Bowdenaufnahme
- 22
- erste Handhabe
- 23
- karosserieseitige Aufnahme
- 24
- Anschlag
- 25
- Führung
- 26
- Rastelement
- 26'
- Rastelement (Position bei Notentriegelung)
- 27
- Kontur
- 28
- vierte Drehachse
- 29
- Rückholfeder des Rastelementes
- 30
- Stelleinheit
- 30A
- Koppelglied
- 32
- Anschlag
- '
- Stellung bei einer Notentriegelung
- FR
- Kraft der Rückholfeder 16