DE102010020129B4 - Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl oder -bett - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl oder ein entsprechendes Bett, welcher oder welches mittels einer Hubsäule (10) anhebbar ist und das mit Laufrollen (27, 27', 28, 28') verfahrbar ist. Die elektromotorisch und/oder hydraulisch höhenverstellbare Hubsäule (10) besteht im Wesentlichen aus teleskopartig ineinander geführten Hohlprofilen (11, 12). Die Laufrollen (27, 27', 28, 28') sind an verschwenkbaren Rollenträgern (20, 20') angeordnet, welche mit einem Stößel (31, 31') mit dem inneren Hohlprofil (12) derart verbindbar sind, dass die Laufrollen (27, 27', 28, 28') beim Absenken des inneren Hohlprofils (12) durch Öffnungen (14, 15, 16) der Bodenplatte (13) nach unten ausgefahren werden.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl oder ein Untersuchungs- oder Behandlungsbett der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
- Derartige Stühle oder Betten werden in medizinischen Praxen und Kliniken vor allem als mobile OP-Stühle oder -Liegen, insbesondere in HNO- sowie zahnmedizinischen Praxen, eingesetzt. Dem vertikalen Verfahren des Sitzes bzw. der Liege dient üblicherweise eine elektromotorisch und/oder hydraulisch höhenverstellbare Hubsäule, die aus teleskopartig ineinander geführten Hohlprofilen besteht und von einem Bodenständer getragen ist. Zum horizontalen Verfahren der Stühle oder Betten können die Bodenständer mit Laufrollen aufweisenden Fahrwerken versehen sein, die insbesondere im Falle von Behandlungsliegen manuell über ein Hebelsystem betätigbar sind, wie dies z. B. in
EP 466 967 A1 FR 2 755 007 - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das horizontale Verfahren und die Verstellung der genannten Stühle bzw. Betten zu erleichtern. Nach der aus
DE 10 2005 050 856 A1 bzw.DE 195 06 507 A1 an sich bekannten Grundidee der vorliegenden Erfindung soll hierfür der elektromotorische und/oder hydraulische Antrieb der Hubsäule ausgenutzt werden. - Diese Aufgabe ist bei der Lösung nach
DE 10 2005 050 856 A1 bei einem Behandlungstisch mit einer teleskopartigen Hubsäule und einem am Bodenständer vorgesehenen Fahrwerk dadurch gelöst, dass das Fahrwerk einen am Bodenständer mittels eines Hebels schwenkbaren Rollenträger aufweist, welcher mit der Tragsäule derartig in Eingriff gebracht werden kann, dass beim Absenken der Tragsäule die am Rollenträger vorgesehenen Rollen ausgefahren werden und damit der Behandlungstisch in Fahrbereitschaft versetzt wird. - Von dieser bekannten Lösung unterscheidet sich die erfindungsgemäße Konstruktion durch die mit Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale.
- Nach diesen sind gleichfalls Laufrollen an Rollenträgern gelagert, welche verschwenkbar beidseitig der Hubsäule am Bodenständer anbracht sind. Die Rollenträger können mittels gegen die Hubsäule verschiebbarer Stößel mit dem inneren Hohlprofil der Hubsäule verbunden werden, so dass beim Absenken des inneren Hohlprofils die Rollenträger und mit ihm die an diesen angebrachten Laufrollen abgesenkt werden. Um das Verrasten des Stößels zu ermöglichen, weisen die Hohlprofile von dem Stößel durchsetzte Ausnehmungen auf. Hierbei ist die Ausnehmung des äußeren Hohlprofils langlochartig ausgebildet, wodurch eine freie Beweglichkeit in vertikaler Richtung des Stößels ermöglicht ist. Die Ausnehmung des inneren Hohlprofils entspricht dagegen dem Querschnitt des Stößels.
- Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Konstruktion sind Gegenstand der Unteransprüche 2, 3 und 4.
- Ist der Bodenständer, wie an sich bekannt, eine Bodenplatte, so sind gemäß Anspruch 2 auf seiner Oberseite Lagerblöcke zur schwenkbaren Lagerung der Rollenträger vorgesehen, wobei im Bereich der Laufrollen Durchbrüche vorgesehen sind, welche von den Laufrollen bei Absenken der Rollenträger durchsetzt werden.
- Mit Anspruch 3 ist eine bevorzugte Gestaltung des Rollenträgers angegeben.
- Anspruch 4 bezieht sich auf eine mögliche Ausbildung des der Verrastung dienenden Stößels.
- Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles, das in den Zeichnungen dargestellt ist, im Einzelnen erläutert.
- In den Zeichnungen zeigen:
-
1 perspektivische Darstellung des Fußteiles der erfindungsgemäßen Hubsäule, -
2 Querschnitt des Fußteiles gemäß1 bei eingefahrenem Fahrwerk, -
3 Teilquerschnitt gemäß2 bei eingerasteten Rollenträgern und teilweise ausgefahrenem Fahrwerk und -
4 Teilquerschnitt gemäß2 bzw.3 bei vollständig ausgefahrenem Fahrwerk. - In
1 ist der untere Teil, also der Fußteil, einer erfindungsgemäß gestalteten Hubsäule für einen nicht gezeigten Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl dargestellt. Die Hubsäule10 besteht im Wesentlichen aus teleskopartig ineinander geführten Hohlprofilen, nämlich einem äußeren Hohlprofil11 und einem inneren Hohlprofil12 . Der Sitz des Behandlungsstuhles ist mit dem inneren Hohlprofil12 verbunden. Dem Anheben des Sitzes dient z. B. ein elektromotorischer Schubspindelantrieb, ein sogenannter Aktuator, der im Innern der Hubsäule10 vorgesehen und nicht dargestellt ist. Zum Ausfahren des Behandlungsstuhls erfolgt eine Längenvergrößerung der Hubsäule, zum Einfahren eine entsprechende Längenverkleinerung. - Die Hubsäule
10 ist an einer Bodenplatte13 befestigt. Auf der Oberseite der Bodenplatte13 sind beidseitig der Hubsäule10 verschwenkbare Rollenträger20 ,20' angebracht. Die Hebelarme21 ,22 der Rollenträger20 ,20' sind einseitig mit Achsbolzen26 an mit der Bodenplatte13 verbundene Lagerblöcke24 ,24' ,25 ,25' angelenkt. An der Unterseite der Hebelarme21 ,22 sind um vertikale Achsen verschwenkbare Laufrollen27 ,27' ,28 ,28' angebracht, welche diesen entsprechende Durchbrüche14 ,15 und16 der Bodenplatte13 durchsetzen. Die freien Enden der Hebelarme21 ,22 sind mit einer Quertraverse23 verbunden, an welcher ein sich parallel zur Oberfläche der Bodenplatte13 erstreckendes Führungsrohr30 angeordnet ist. Das Führungsrohr30 dient der Aufnahme und Führung des Stößels31 , der, wie anhand der2 bis4 genauer erläutert ist, Ausnehmungen17 ,18 der äußeren und inneren Hohlprofile11 ,12 durchsetzt. - Zweck dieser Mechanik ist die Ausnutzung der Hubkraft der Hubsäule zum Ausfahren des Fahrwerks mit seinen Laufrollen
27 ,27' ,28 ,28' , um die im Ruhezustand auf dem Boden aufliegende Bodenplatte13 anzuheben, so dass der Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl horizontal verfahren werden kann. - Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Mechanik ist mit den
2 bis4 veranschaulicht, welche den Übergang des Fahrwerks mit seinen Rollen27 ,27' aus der Ruheposition gemäß2 in die Verfahrposition gemäß4 verdeutlichen. - In der in
2 gezeigten Ruheposition sind die Rollenträger20 ,20' angehoben, so dass die Laufflächen der Laufrollen27 ,27' noch innerhalb der Kontur der Bodenplatte13 gelegen sind. An den in den2 und4 nicht dargestellten Rollenträgern sind die Führungsrohre30 ,30' vorgesehen, welche die axial verschiebbaren Stößel31 ,31' aufnehmen und führen. An den innen gelegenen Enden der Stößel31 ,31' befinden sich in linearer Verlängerung Raststifte32 ,32' , welche die Ausnehmungen17 ,17' des äußeren Hohlprofils11 und18 ,18' des inneren Hohlprofils12 durchsetzen. Die Ausnehmungen17 ,17' des äußeren Hohlprofiles11 sind langlochartig ausgebildet, wodurch eine freie Beweglichkeit der Führungsrohre30 ,30' mit den Stößeln31 ,31' in vertikaler Richtung gewährleistet ist. Die Größe der Ausnehmungen18 und18' des inneren Hohlprofiles12 entspricht dagegen dem Querschnitt der Raststifte32 ,32' . - Um das Ausfahren des Fahrwerkes einzuleiten, sind die Stößel
31 ,31' gegen die Hubsäule10 vorzuschieben, so dass die Raststifte32 ,32' mit den diesen zugeordneten Ausnehmungen18 ,18' des inneren Hohlprofiles12 in Eingriff gelangen. Zur manuellen Betätigung der Stößel31 ,31' sind diese mit Betätigungsknaufen33 und33' ausgestattet. Wird aus der Position gemäß2 heraus der Hubmechanismus der Hubsäule10 aktiviert und hierdurch das innere Hohlprofil12 in Richtung auf die Bodenplatte13 verfahren, so werden die mittels der Stößel31 ,31' angekuppelten Rollenträger mitgenommen, wodurch die an den Rollenträgern angebrachten Laufrollen27 ,27' abgesenkt werden und hierbei die diesen entsprechenden Durchbrüche14 ,15 und16 der Bodenplatte13 durchsetzen, bis die Position gemäß4 erreicht ist. Die Rückführung des Laufwerkes in die Ausgangsposition gemäß2 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei nach Erreichen der Ausgangslage gemäß2 die Stößel31 ,31' zur Entrastung zurückgezogen werden müssen. An den Stößeln31 ,31' vorgesehene Anschlagbünde34 ,34' begrenzen den Rückzugweg. - Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind frei rotierbare und in der Horizontalen um 360° frei bewegliche Laufrollen vorgesehen. Die Verwendung lenkfixierbarer Rollen ist jedoch auch möglich.
- Die Umsetzung der erfindungsgemäßen Vorschläge lässt sich in relativ einfacher und preisgünstiger Weise bewerkstelligen, da am Markt erhältliche teleskopierende Hubsäulen geeignet sind, bei welchen lediglich zur Herstellung der Ausnehmungen
17 ,17' ,18 ,18' geringfügige Modifikationen notwendig sind, welche die Statik nicht wesentlich beeinflussen. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Hubsäule
- 11
- äußeres Hohlprofil
- 12
- inneres Hohlprofil
- 13
- Bodenplatte
- 14, 15,
- 16
- Durchbrüche
- 17, 18
- Ausnehmungen
- 17', 18'
- Ausnehmungen
- 20, 20'
- Rollenträger
- 21, 22
- Hebelarme
- 23
- Quertraverse
- 24, 24'
- Lagerblöcke
- 25, 25'
- Lagerblöcke
- 26
- Achsbolzen
- 27, 27'
- Laufrollen
- 28, 28'
- Laufrollen
- 30, 30'
- Führungsrohr
- 31, 31'
- Stößel
- 32, 32'
- Raststift
- 33, 33'
- Betätigungsknauf
- 34, 34'
- Anschlagbund
Claims (4)
- Untersuchungs- oder Behandlungsstuhl oder -bett, mit einem Sitz oder einer Liege, welche/r mit einer Hubsäule elektromotorisch und/oder hydraulisch höhenverstellbar ist, wobei die Hubsäule aus teleskopartig ineinander geführten Hohlprofilen besteht und von einem Bodenständer getragen ist, an dessen Unterseite Laufrollen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollen (
27 ,27' ,28 ,28' ) paarweise an Rollenträgern (20 ,20' ) gelagert sind, welche nach unten verschwenkbar beidseitig der Hubsäule (10 ) am Bodenständer (13 ) angebracht sind, dass an den Rollenträgern (20 ,20' ) gegen die Hubsäule (10 ) verschiebbare Stößel (31 ,31' ) vorgesehen sind und dass die aus einem äußeren und einem inneren Hohlprofil (11 ,12 ) bestehende Hubsäule (10 ) dem Stößel (31 ,31' ) zugeordnete Ausnehmungen (17 ,18 ,17' ,18' ) aufweist, wobei die Ausnehmung (17 ,17' ) des äußeren Hohlprofils (11 ) langlochartig ausgebildet ist, während die Ausnehmung (18 ,18' ) des inneren Hohlprofils (12 ) dem Querschnitt des Stößels (31 ,31' ) entspricht, so dass beim Absenken des inneren Hohlprofils (12 ) die Rollenträger (20 ,20' ) mittels des eingerasteten Stößels (31 ,31' ) nach unten verschwenkbar sind. - Stuhl oder Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenständer eine Bodenplatte (
13 ) ist, auf dessen Oberseite die Rollenträger (20 ,20' ) mittels Lagerblöcken (24 ,24' ) verschwenkbar gelagert sind, und welche im Bereich der Laufrollen (28 ,27' ,28 ,28' ) Durchbrüche (14 ,15 ,16 ) aufweist. - Stuhl oder Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenträger (
20 ,20' ) an die Lagerblöcke (24 ,24' ) angelenkte Hebelarme (21 ,22 ) aufweisen, welche über Quertraversen (23 ) miteinander verbunden sind, die ein den Stößel (31 ,31' ) aufnehmendes Führungsrohr (30 ,30' ) aufweisen. - Stuhl oder Bett nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stößel (
31 ,31' ) an ihren der Hubsäule (10 ) zugewandten Enden jeweils einen Raststift (32 ,32' ) aufweisen.
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