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Die Erfindung betrifft einen Patientenlagerungstisch, umfassend ein bodenseitig aufstehendes Fußteil und ein Tischoberteil mit daran linear verfahrbarer oder reversibel daran aufnehmbarer Liegeplatte, wobei das Tischoberteil mit dem Fußteil über eine mittels eines Antriebsmittels schwenkbare parallelogrammartige Hubeinrichtung verbunden ist, über die das Tischoberteil vertikal und horizontal relativ zum Fußteil bewegbar ist, welche Hubeinrichtung wenigstens an einer Seite zwei Hubstreben aufweist, die jeweils am Fußteil und dem Tischoberteil schwenkgelagert sind.
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Ein bekannter Patientenlagerungstisch bietet üblicherweise die Möglichkeit, das Tischoberteil relativ zum Fußteil zu bewegen, um die Liegeplatte relativ zur nachgeschalteten Bildgebungseinheit, beispielsweise einen Magnetresonanztomographen oder einen Computertomographen oder eine Röntgeneinrichtung zu bewegen. Hierfür ist eine parallelogrammartige Hubeinrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, das Tischoberteil durch Verschwenken sowohl vertikal als auch horizontal zu bewegen, mithin also anzuheben und gleichzeitig in Richtung der Bildaufnahmeeinheit zu bewegen. Üblicherweise wird das Tischoberteil abgesenkt, so dass eine Aufstiegsposition gegeben ist, in der der Patient sich auf die Liegeplatte legen kann, wonach das Tischoberteil angehoben wird und gleichzeitig in Richtung der Bildgebungseinheit bewegt wird. Zur Untersuchung wird die Liegeplatte, die üblicherweise rollengeführt ist, sodann über ein tischoberteilseitiges Antriebsmittel, üblicherweise einen Motor, beispielsweise in die Bohrung des Magnetresonanz- oder Computertomographen gefahren, wo dann die eigentliche Untersuchung erfolgt. Wird eine niedrige Einfahrtshöhe für die Bildaufnahme erfordert, z.B. wenn ein sehr kräftiger Patient untersucht werden soll, so wird die parallelogrammartige Hubeinrichtung nur gering verschwenkt, so dass sich nur eine geringe vertikale und gleichzeitig horizontale Bewegung ergibt. Bei größerer geforderter Einfahrtshöhe, beispielsweise für eine Kopfbildaufnahme, wird die parallelogrammartige Hubeinrichtung höher geschwenkt, die Tischplatte wird also weiter nach oben und damit zwangsläufig auch weiter horizontal bewegt.
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Problematisch an dieser Tischbewegung ist, dass für schwere, kräftige Patienten das Tischoberteil mit der Liegeplatte maximal abgesenkt werden muss und dabei die Unterstützung der Liegeplatte z.B. durch die letzte Rolle maximal weit entfernt von der Messebene ist. Die Anforderung an die Steifigkeit der Liegeplatte ist damit extrem groß, da die Liegeplatte selbst nahezu die gesamte Last tragen respektive abstützen muss aufgrund des weiteren Herausfahrweges aus dem Tischoberteil.
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Ähnliche Probleme ergeben sich, wenn die Liegenplatte nicht fest am Patientenlagerungstisch angeordnet ist, sondern reversibel auf diesen aufgenommen bzw. von diesem abgegeben werden kann. Die Liegenplatte ist z.B. an einem Trolley angeordnet, der Patient befindet sich auf der Liegenplatte. Vom Trolley wird die Liegenplatte auf das Tischoberteil des Patientenlagerungstisches genommen, und durch Verschwenken in eine Übernahmeposition, in der die Liegenplatte von einem der Bildaufnahmeeinrichtung zugeordnete, zumindest höhenverstellbare Verschiebeeinrichtung übernommen wird, gebracht. Alternativ kann die Liegenplatte nur zwischen Patientenlagerungstisch und Verschiebeeinrichtung gewechselt werden, ein Trolley ist dann nicht vorgesehen. Schließlich kann nur ein Wechsel der Liegenplatte vom Trolley zum Patientenlagerungstisch erfolgen, ohne dass eine weitere Übergabe an eine Verschiebeeinrichtung erfolgt, die Positionierung für die Bildaufnehme erfolgt direkt durch den Patientenlagerungstisch. In allen Fällen ergeben sich ähnliche Abstützungsprobleme.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Patientenlagerungstisch anzugeben, der demgegenüber verbessert ist und eine verbesserte Abstützung der Liegeplatte ermöglicht.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Patientenlagerungstisch der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Hubeinrichtung aus einer abgesenkten Grundstellung über einen oberen Totpunkt hinaus bis in eine jenseits des oberen Totpunkts liegende Endstellung verschwenkbar ist.
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Bei bisher bekannten Patientenlagerungstischen ermöglicht die parallelogrammartige Hubeinrichtung eine Verschwenkbewegung, ausgehend von der Parallelogrammstellung bei abgesenktem Tischoberteil, nur in einem relativ eingeschränkten Winkelbereich bis zum Erreichen der maximalen Verschwenkstellung ermöglicht, beispielsweise von maximal 30° oder 40°. Die erreichte Endstellung liegt stets vor einem oberen Totpunkt, in dem die Hubstreben quasi vertikal stehen. Demgegenüber ist beim erfindungsgemäßen Patientenlagerungstisch eine extrem weite Verschwenkung möglich, und zwar weit über den oberen Totpunkt hinaus. Hierbei wird, letztlich unmittelbar jenseits des oberen Totpunkts, quasi eine maximale oder oberste Einfahrstellung definiert, aus der heraus bei weiterem Verschwenken das Tischoberteil wieder abgesenkt wird, bis zum Erreichen einer minimalen oder untersten Einfahrstellung. Mit der vertikalen Bewegung einher geht wie beschrieben bei Beibehaltung der horizontalen Ausrichtung des Liegenoberteils auch eine Horizontalbewegung des Liegenoberteils in Richtung der bildgebenden Einheit. Infolge des Verschwenkens über den oberen Totpunkt hinaus kann folglich das Liegenoberteil deutlich näher relativ zur bildgebenden Einheit bewegt werden, als bei bisher bekannten Liegen, wo die Aufschwenkendstellung jeweils deutlich vor dem oberen Totpunkt liegt. Dies führt nun dazu, dass die verschiebbare Liegenplatte üblicherweise weniger weit von dem Liegenoberteil herausgefahren werden muss, um den Patienten korrekt relativ zur bildgebenden Einheit zu positionieren. Das heißt, dass die Liegenplatte über eine deutlich größere Plattenlänge vom Tischoberteil unterstützt respektive an diesem geführt ist, verglichen zum freitragenden Liegenabschnitt. Dies führt wiederum dazu, dass die Anforderungen an die Steifigkeit der Liegenplatte, anders als bei bekannten Patientenlagerungstischen, deutlich niedriger sind.
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Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang von Vorteil, wenn die Schwenkachsen, über die die Hubstreben am Fußteil gelagert sind, benachbart zum oberen Ende des Fußteils angeordnet sind. Hierüber kann der erforderliche horizontale Fahrweg der Liegenplatte noch weiter reduziert werden, wie auch das benötigte Drehmoment des Antriebsmotors, über den die Hubeinrichtung verschwenkt wird, reduziert werden kann. Der Verschwenkwinkel liegt je nach Anordnung und Ausgestaltung der Hubstreben bei wenigstens 90°, vorzugsweise bei wenigstens 120°, bezogen auf die Verschwenkung zwischen der Ausgangsposition des Tischoberteils auf dem Fußteil und die jenseits des oberen Totpunkts liegende Endposition mit maximaler Verschwenkung.
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Wenngleich es grundsätzlich ausreichend sein kann, nur an einer Tischseite zwei Hubstreben vorzusehen, ist es aus Stabilitätsgründen zweckmäßig, wenn an beiden Seiten des Tisches jeweils zwei Hubstreben angeordnet sind, mithin also das Tischoberteil beidseits geführt und schwenkgelagert ist.
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Die jeweils spiegelbildlich angeordneten Hubstreben können an jeder Tischseite am Fußteil respektive am Tischoberteil über separate Schwenklager gelagert sein, wobei die jeweiligen Schwenkachsen natürlich auf einer gemeinsamen Achse liegen. Denkbar ist es aber auch, die jeweils spiegelbildlich zueinander angeordneten Hubstreben auch über oder an einer gemeinsamen mechanischen Schwenkachse zu lagern, die sich folglich von einer Tischseite auf die andere Tischseite erstreckt.
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Das Antriebsmittel ist zweckmäßigerweise ein Antriebsmotor mit gegebenenfalls zugeordnetem Getriebe, der oder das direkt auf die Schwenkachse wenigstens einer Hubstrebe, insbesondere eine gemeinsame Schwenkachse, über die zwei spiegelbildlich beidseits angeordnete Hubstreben verbunden sind, wirkt. Für das Aufschwenken ist eine über den Antriebsmotor erwirkte Bewegung nur einer Hubstrebe ausreichend, da sämtliche Hubstreben über das Fußteil und das Tischoberteil zwangsgekoppelt sind. Sind die Hubstreben am Fußteil über separate Schwenklager gelagert, so reicht es also aus, mit dem Antriebsmotor nur an einer Schwenkachse respektive dem Schwenklager einer Hubstrebe anzugreifen. Ist eine durchgehende Lagerachse vorgesehen, so kann der Antriebsmotor bzw. das Getriebe an dieser Schwenkachse, beispielsweise achsmittig, angreifen. Dabei können die beiden durchgehenden Schwenk- oder Lagerachsen auch mechanisch miteinander bewegungsgekoppelt sein, so dass über den einen Antriebsmotor bei Antrieb nur einer Achse auch ein zwangsläufiger Antrieb der anderen Achse erfolgt.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die beiden Hubstreben gekrümmt und mit ihren Krümmungen voneinander wegweisend anzuordnen. Die Hubstreben sind folglich leicht gebogen, was eine Vergrößerung des maximalen Schwenkwinkels ermöglicht. Denn infolge der entsprechend gekrümmten Ausführung und der Anordnung derart, dass die Krümmungen voneinander wegweisen, ist es möglich, die Hubstreben respektive die jeweiligen Schwenklager quasi ineinander zu fahren, ohne dass es zu einem Anschlagen kommt. Hierüber kann also ein extrem großer Parallelogramm- respektive Schwenkwinkel erreicht werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass am Tischoberteil beidseits eine Ausnehmung vorgesehen ist, in die in der abgesenkten Stellung eine am Fußteil vorgesehene, durchgehende Schwenkachse eingreift. Auch hierdurch lassen sich das Tischoberteil und das Fußteil quasi ineinander fahren, ohne dass es zu einem Anschlagen kommt. Denn das Tischoberteil kann quasi komplett auf das Fußteil bewegt werden, also wiederum der Schwenkwinkel deutlich vergrößert werden, da die Schwenkachse vom Tischoberteil aufgenommen wird.
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Neben dem Patientenlagerungstisch betrifft die Erfindung ferner eine medizinische Untersuchungseinrichtung, umfassend eine Bildgebungsvorrichtung sowie einen Patientenlagerungstisch der beschriebenen Art.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Bildgebungsvorrichtung eine Bohrung aufweist, in die die Liegeplatte zur Bildaufnahme einfahrbar oder auf eine bohrungsseitig vorgesehene Verschiebeeinrichtung übernehmbar ist, wobei der Patientenlagerungstisch derart vor der Bohrung angeordnet ist, dass die Patientenliege in einer unmittelbar hinter dem oberen Totpunkt definierten Stellung des Tischoberteils in einer obersten Einfahr- oder Übernahmestellung ist, und in der Endstellung des Tischoberteils in einer untersten Einfahr- oder Übernahmestellung ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße medizinische Untersuchungseinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Patientenlagerungstisch mit in der Grundstellung befindlichem Tischoberteil,
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2 die Untersuchungseinrichtung aus 1 mit über die parallelogrammartige Hubeinrichtung bis kurz über den oberen Totpunkt hinaus aufgeschwenktem Tischoberteil,
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3 die Untersuchungseinrichtung aus 2 mit noch weiter verschwenktem parallelogrammartigem Hubeinrichtung und in der maximalen Aufschwenk-Endlage befindlichem Tischoberteil,
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4 eine weitere Ausführungsform eines Patientenlagerungstisches in abgesenkter Stellung,
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5 den Patientenlagerungstisch aus 4 in angehobener Stellung,
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6–8 ein Beispiel für eine Wechsel der Liegenplatte von dem Patientenlagerungstisch an eine Verschiebeeinrichtung der Untersuchungseinrichtung, und
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9–11 ein Beispiel für eine Wechsel der Liegenplatte von einem Trolley zum Patientenlagerungstisch und von diesem an eine Verschiebeeinrichtung der Untersuchungseinrichtung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße medizinische Untersuchungseinrichtung 1, umfassend eine Bildgebungseinrichtung 2, beispielsweise ein Magnetresonanzgerät. Die Untersuchungseinrichtung 1 umfasst ferner einen Patientenlagerungstisch 3, mit einem Fußteil 4, über das der Patientenlagerungstisch bodenseitig aufsteht, sowie mit einem Tischoberteil 5 mit einer längs des Tischoberteils 5 verfahrbaren Liegenplatte 6, auf der sich ein Patient 7 befindet. Die Liegenplatte 6 ist über nicht näher gezeigte Antriebsmittel wie beispielsweise einen Antriebsmotor horizontal und längs (und gegebenenfalls auch lateral) des Tischoberteils 5 verfahrbar, wie sich aus den 2 und 3 nachfolgend ergibt. Sie ist am Tischoberteil 5 geführt, wozu üblicherweise abstützende Führungsrollen vorgesehen sind, wie sie natürlich z.B. über eine nicht näher gezeigte lineare Führung auch kippgesichert ist, damit sie bei aufgenommener Last und herausgefahrener Position vom Tischoberteil 5 nicht abkippen kann. Lediglich exemplarisch dargestellt ist eine an der Vorderseite des Tischoberteils 5 befindliche abstützende Führungsrolle 8, die die Liegeplatte 6 führt und, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, im herausgefahrenen Zustand stützt.
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Zur Relativbewegung des Tischoberteils 5 zum Fußteil 4 ist eine parallelogrammartige Hubeinrichtung 9 vorgesehen, umfassend, vorzugsweise an beiden Tischseiten, jeweils zwei Hubstreben 10, 11, die jeweils in separaten Schwenklagern 12, 13 am Fußteil 4 sowie Schwenklager 14, 15 am Tischoberteil 5 schwenkgelagert sind. Diese Schwenklager 12–15 ermöglichen es, dass die Hubstreben 10, 11 um die jeweils über die Schwenklager 12–15 definierten Schwenkachsen drehen können. Die Schwenklager 12–15 können beidseits jeweils separat vorgesehen sein, mithin also untereinander, soweit sie einander gegenüberliegen, nicht gekoppelt sein. Denkbar ist es auch, zwei spiegelbildlich einander gegenüberliegende Schwenklager über eine Schwenk- oder Lagerachse miteinander zu verbinden.
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Bevorzugt sind wie beschrieben an beiden Tischseiten jeweils zwei Hubstreben 10, 11 vorgesehen, die spiegelbildlich zueinander angeordnet sind. Zur Verschwenkung ist ein Antriebsmotor 16 mit zugeordnetem Getriebe vorgesehen, der hier im Fußteil 4 integriert dargestellt ist und der im gezeigten Beispiel mit einer Getriebeausgangsachse an nur einem Schwenklager 12 angreift. Ist an der gegenüberliegenden Seite ein entsprechendes Schwenklager vorgesehen, und sind beide über eine mechanische Schwenk- oder Lagerachse miteinander gekoppelt, so könnte der Antriebsmotor 16 mit der Getriebeausgangsachse des zugeordneten Getriebes auch an dieser gemeinsamen Achse angreifen. Durch den Antriebsmotor 16 ist es möglich, die Hubstrebe 10 aktiv zu verschwenken. Dies führt zu einer zwangsläufigen Verschwenkbewegung der gesamten Hubeinrichtung 9, da die beiden Hubstreben 10, 11 durch die entsprechenden Schwenklager 12–15 sowie das Fußteil 4 und das Tischoberteil 5 miteinander zwangsgekoppelt sind. Während dieser Aufschwenkbewegung wird das Tischoberteil 5, seine horizontale Ausrichtung beibehaltend, sowohl vertikal als auch horizontal bewegt, worauf nachfolgend noch eingegangen wird. Denkbar ist es, dass die Getriebeausgangsachse gleichzeitig die Schwenkachse, an der die Hubstreben befestigt sind, bildet. Hier sind dann keine separaten Lager für die Hubstreben erforderlich, da sie direkt an der Getriebeausgangsachse angeordnet sind.
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Ersichtlich sind die beiden Hubstreben 10, 11 nicht gerade, sondern gekrümmt ausgeführt. Ihre jeweiligen Krümmungen weisen voneinander weg. Dies ermöglicht es, die beiden unteren Schwenklager 12, 13 möglichst nahe am oberen Ende des Fußteils anzuordnen und gleichzeitig das Tischoberteil 5 letztlich bis auf das Fußteil 4 abzusenken. Denn, wie 1 anschaulich zeigt, ist es infolge der jeweiligen Strebenkrümmung möglich, die Streben respektive Schwenklager quasi etwas ineinander zu fahren, das heißt, dass die Hubstreben 10 nicht gegeneinander respektive gegen das Schwenklager der jeweils benachbarten Hubstrebe laufen.
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1 zeigt die Ausgangsstellung, in der der Patient 7 auf der Liegeplatte 5 aufgenommen ist. Soll nun eine Bildaufnahme eines Körperteils erfolgen, so wird durch Ansteuerung des Antriebsmotors 16 die parallelogrammartige Hubeinrichtung 9 betätigt. Die Hubstrebe 10 wird über den Antriebsmotor aktiv um das untere Schwenklager 12 geschwenkt. Hierbei wird infolge der Zwangskopplung das Tischoberteil 5 in seiner Gesamtheit bewegt, so dass die beiden Hubstreben 10, 11 um ihre jeweiligen Schwenklager 12 und 14 respektive 13 und 15 verschwenken. Die Aufschwenkbewegung erfolgt bis über den oberen Totpunkt der Hubeinrichtung 9 hinaus. Der obere Totpunkt der Hubeinrichtung 9 ist durch die Position definiert, in der die beiden Schwenklager 14 und 15 exakt vertikal oberhalb der unteren Schwenklager 12, 13 angeordnet sind.
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2 zeigt den Patientenlagerungstisch 3 in einer Stellung, in der er bis kurz über den oberen Totpunkt hinaus aufgeschwenkt ist, wobei diese Tischposition die obere Einfahrstellung definiert, in welcher der Patient durch Verfahren der Liegenplatte 6 in eine Untersuchungsposition im Inneren der Bildgebungseinrichtung 2 bewegt werden kann. Exemplarisch ist hier die Bildaufnahmeebene 17 dargestellt. Im Vorliegenden wird beispielsweise eine Kopfaufnahme durchgeführt.
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Ersichtlich wurde, siehe 2, durch die Betätigung der Hubeinrichtung 9 das Tischoberteil 5 samt Liegenplatte 6 sowohl vertikal als auch horizontal bewegt. Das vordere Ende des Tischoberteils 6 mit der vorderen Führungsrolle 8 befindet sich sehr nahe am Eingang der Bohrung der Bildgebungseinrichtung 2. Die Liegenplatte 6 ist nur ca. zur Hälfte horizontal vom Tischoberteil 5 herausgefahren, um den Patienten zu positionieren. Diese Position definiert die obere Einfahrstellung. Dadurch, dass das Tischoberteil 5 bis über den oberen Totpunkt hinaus verschwenkt ist, wenngleich es in seiner oberen Einfahrposition ist, befindet sich wie beschrieben die Führungsrolle 8 sehr nahe zur Bildgebungseinrichtung 2, so dass die freie Länge, über die die Liegenplatte 6 die Last des Patienten 7 frei tragen muss, nicht allzu groß ist. Eine gute Führung und Abstützung ist damit gewährleistet. Die sich eigentlich ergebende und mit zunehmendem Patientengewicht immer stärker werdende Durchbiegung der Liegenplatte 6 wird also erfindungsgemäß dadurch aufgehoben, dass die Plattenunterstützung sehr nahe an der Bildaufnahmeebene erfolgt, so dass die Plattenausfahrlänge keine Rolle mehr spielt.
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Soll ein anderer Körperbereich des Patienten aufgenommen werden, so wird die Hubeinrichtung 9 noch weiter verschwenkt, siehe 3. Ersichtlich wurde das Tischoberteil 5 abgesenkt, gleichzeitig aber auch noch weiter horizontal bewegt, so dass es bei dieser Ausgestaltung sogar in die Bohrung der Bildaufnahmeeinrichtung 2 hineinragt. Mitunter ist es für die Bildaufnahme erforderlich, die Liegeplatte 6 noch etwas weiter horizontal zu verfahren, so dass die freitragende Länge etwas größer ist. Gleichwohl ist immer noch eine gute Führung und Abstützung über die Führungsrolle 8 gegeben.
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Sei angenommen, dass es sich hierbei um die maximale Verschwenkstellung handelt, so ergibt sich folglich ein sehr großer maximaler Verschwenkwinkel, ausgehend von der in 3 gestrichelt gezeigten Grundstellung (siehe 1) bis in die in 3 ausgezogen dargestellte Endstellung. Der maximale Verschwenkwinkel α beträgt hier, wie in 3 dargestellt ist, ca. 120°. Dieser Verschwenkwinkel ist erreichbar, da erfindungsgemäß ein überstrecktes Parallelogramm realisiert ist, das einerseits über den oberen Totpunkt hinaus in die entsprechenden Einfahrstellungen verschwenkt werden kann. Andererseits sind die gebogenen Hubstreben vorgesehen, die infolge ihrer Schwenklagerung im Bereich des oberen Endes des Fußteils deutlich verkürzt sind, im Vergleich zu bekannten Ausgestaltungen, was einerseits zur Reduktion der erforderlichen Antriebsleistung des Antriebsmotors führt, andererseits aber auch den horizontalen Bewegungsweg reduziert, so dass die Patientenliege 3 relativ nah zur Bildgebungseinrichtung 2 positioniert werden kann.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Patientenlagerungstischs 3, wobei für gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Dieser Patientenlagerungstisch 3 umfasst ebenfalls ein Fußteil 4 sowie ein Tischoberteil 5 mit einer daran auch im gezeigten Beispiel linear verschiebbaren Liegenplatte 6, auf der ein Patient 7 dargestellt ist. Der Patientenlagerungstisch 3 weist, siehe hierzu insbesondere 5, ebenfalls eine parallelogrammartige Hubeinrichtung 9 auf, mit zwei Hubstreben 10, 11, die wiederum sowohl am Fußteil 4 als auch am Tischoberteil 5 schwenkbar angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei einander gegenüberliegende, spiegelbildlich angeordnete Hubstreben 10 vorgesehen, während die Hubstrebe 11 als einteiliges U-förmiges Bauteil ausgeführt ist.
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Am Fußteil ist wiederum der Antriebsmotor 16 angeordnet, dem hier auch zeichnerisch dargestellt ein Getriebe 18 zugeordnet ist. Die Getriebeabtriebswelle 19 dient gleichzeitig als Lagerwelle und damit Schwenkachse für die beiden Hubstreben 10, während die Hubstrebe 11 an einer separaten Schwenkachse 20 angeordnet ist. An dem Tischoberteil sind die beiden Hubstreben 10 respektive die Hubstrebe 11 in entsprechenden, separaten Schwenklagern 14, 15 aufgenommen.
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Wie insbesondere 5 zeigt, weist das Tischoberteil eine seitliche Ausnehmung 21 auf. Diese ist beidseits vorgesehen und derart positioniert, dass das Tischoberteil 5 in eine extrem niedrige Position heruntergeschwenkt werden kann, wie in 4 gezeigt. In dieser Position greift die Schwenkachse 20 in die Ausnehmungen 21 ein. Das Tischoberteil 5 liegt damit auf nahezu gleicher Ebene wie die Hubstreben 10, 11.
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Aus dieser Grundstellung wird nun durch Ansteuerung des Antriebsmotors 16 über das Getriebe 18 die Getriebeabtriebswelle 19 bewegt, so dass die Hubstreben 10 aufgeschwenkt werden, mithin also die parallelogrammartige Hubeinrichtung aufgeschwenkt wird. Wiederum kann die Hubeinrichtung 9 weit über den oberen Totpunkt hinaus aufgeschwenkt werden, so dass sich die am vorderen Ende des Tischoberteils 5 befindlichen vordersten Führungsrollen äußerst nah an der Bildgebungseinrichtung 2 befinden, siehe 5. Auch hier ist folglich eine optimale Abstützung gegeben, auch wenn ein schwererer Patient aufgenommen wird.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 5 ist an einer Seite des Antriebsmotors 16 ein Getriebe vorgesehen. Das heißt, dass nur die beiden Hubstreben 10 aktiv angetrieben werden. Denkbar wäre es aber auch, zusätzlich an der anderen Seite des Antriebsmotors 16, ebenfalls über diesen angetrieben, ein weiteres Getriebe vorzusehen, auf dessen Getriebeabtriebswelle unmittelbar die Hubstrebe 11 sitzt, so dass letztlich zwei Getriebeabtriebswellen gegeben wären, die die Schwenkachsen bilden.
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Die 6–8 zeigen eine weitere Anwendungsvariante eines erfindungsgemäßen Patientenlagerungstisches 3, wiederum nur als Prinzipdarstellungen. Gezeigt ist eine Untersuchungseinrichtung 1 umfassend eine Bildgebungseinrichtung 2, beispielsweise ein MR, ein PET-CT oder Ähnliches. Vorgesehen ist ferner ein Patientenlagerungstisch 3 mit Fußteil 4, Tischoberteil 5 und an dieser reversibel abnehmbar angeordneten Liegenplatte 6. Der Patientenlagerungstisch 3 umfasst wiederum eine parallelogrammartige Hubeinrichtung 9.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Hubeinrichtung 9 in einer abgesenkten Position, in der der Patient 7 ohne weiteres aufsteigen kann. Sodann wird, siehe 7, der Schwenkvorgang eingeleitet und das Tischoberteil 5 nebst Liegenplatte 6 über den oberen Totpunkt hinaus verschwenkt, bis zu einer Übergabeposition, in der die Liegenplatte 6 auf einer Verschiebeeinrichtung 22, die sich durch die Bohrung 23 der Bildgebungseinrichtung 2 erstreckt, befindet. Die Verschiebeeinrichtung 22 ist über eine Antriebseinrichtung zumindest vertikal beweglich, wie durch den Doppelpfeil dargestellt ist. Eine laterale Beweglichkeit ist optional, ebenso wie eine gegebenenfalls integrierte Hubeinrichtung zum Anheben der aufgenommenen Liegenplatte 6. Die Verschiebeeinrichtung 22 weist eine entsprechende Transportmöglichkeit auf, die mit der Liegenplatte 6 gekoppelt wird, so dass die Liegenplatte 6, siehe 7 und 8, aufgenommen und längs der Verschiebeeinrichtung 22 bewegt werden kann, bis der Patient in einer entsprechenden Bildaufnahmeposition ist.
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Nach Beendigung der Aufnahme wird die Liegenplatte 6 wieder zurücktransportiert und vom Tischoberteil 5 übernommen, woraufhin die Hubeinrichtung 9 wieder zurückgeschwenkt wird, so dass der Patient wieder heruntersteigen kann.
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Bei der Ausgestaltung gemäß den 6–8 erfolgt ein Wechsel der Liegenplatte 6 nebst Patient von dem Patientenlagerungstisch zur Verschiebeeinrichtung und umgekehrt. Die 9–11 zeigen eine weitere Ausgestaltung, die insofern der der 6–8 entspricht. Jedoch ist hier eine zusätzliche Wechselmöglichkeit der Liegenplatte 6 von einem Trolley 24, mit dem der Patient 7 beispielsweise aus dem Krankenzimmer zur Untersuchungseinrichtung transportiert wird, zum eigentlichen Patientenlagerungstisch 3 respektive zum Tischoberteil 5 gegeben. 9 zeigt die Situation, in der der auf der Liegenplatte 6 befindliche Patient 7 über das Tischoberteil 5 transportiert wurde. Dieses wird daraufhin über die natürlich auch hier vorgesehene parallelogrammartige Hubeinrichtung 9 nach oben in eine Übernahmeposition geschwenkt, in der die Liegenplatte 6 vom Tischoberteil 5 aufgenommen und natürlich entsprechend verriegelt wird. Sodann wird, siehe 10, die Liegenplatte 6 samt Patient 7 angehoben und durch Verschwenken über den oberen Totpunkt hinaus zur Bildaufnahmeeinrichtung 2 und der dortigen Verschiebeeinrichtung 22 verschwenkt. In der Übernahmestellung gemäß 11 wird nun die dann entriegelte Liegenplatte 6 wiederum von der Transporteinrichtung der Verschiebeeinrichtung 22 gegriffen und fixiert, so dass, wie bereits bezüglich der 7 und 8 beschrieben, der Patient 7 in den Untersuchungsbereich transportiert werden kann.
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Nach Beendigung der Untersuchung wird die Liegenplatte 6 nebst Patient 7 wieder aus der Bildaufnahmeeinrichtung 2 herausgefahren, das Tischoberteil 5 nimmt die Liegenplatte 6 wieder auf und transportiert sie zurück auf den Trolley 24. Nach weiterem Absenken wird die Verbindung von Tischoberteil 5 zur Liegenplatte 6 wieder gelöst, die Liegenplatte 6 nebst Patient 7 ruht nun wiederum auf dem Trolley und kann abtransportiert werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Untersuchungseinrichtung
- 2
- Bildgebungseinrichtung
- 3
- Patientenlagerungstisch
- 4
- Fußteil
- 5
- Tischoberteil
- 6
- Liegenplatte
- 7
- Patient
- 8
- Führungsrolle
- 9
- Hubeinrichtung
- 10
- Hubstrebe
- 11
- Hubstrebe
- 12
- Schwenklager
- 13
- Schwenklager
- 14
- Schwenklager
- 15
- Schwenklager
- 16
- Antriebsmotor
- 17
- Bildaufnahmeebene
- 18
- Getriebe
- 19
- Getriebeabtriebswelle
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Verschiebeeinrichtung