DE19925340A1 - Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen, bestehend aus einem oberen Gestellrahmen und einem unteren Gestellrahmen, mit einem dazwischen angeordneten Höhenverstellmechanismus, der den oberen Gestellrahmen gegenüber dem unteren Gestellrahmen in der Höhe vertikal verschiebt, wobei das Hebelsystem so angeordnet ist, daß während des gesamten Verstellvorganges eine konstante Stützweite der äußeren Auflagerpunkte erreicht wird, eine rein vertikale Verschiebung des oberen zum unteren Gestellrahmen zuläßt und damit die Störgröße der horizontalen Verschiebung unterbunden wird. Die Höhenverstellung der Hubvorrichtung wird mit einen in der vertikalen Mitte des Hebelsystems angeordneten elektromotorischen Antrieb bewirkt, deren Krafteinleitung mittels zwei gegenläufigen axial verschieblichen Hubelementen erreicht wird und der sich während des gesamten Hubvorganges ständig in der vertikalen Mitte des oberen und unteren Gestellrahmens befindet.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung, bestehend aus einem oberen Gestellrahmen und einem unteren Gestellrahmen, mit einem darin angeordneten vertikal verschiebbaren Höhenverstellmechanismus, insbesondere zum Anheben und Absenken von Liege- und/oder Sitzflächen im Bereich der häuslichen Pflege.

Derartige Hubvorrichtungen werden überwiegend in Kranken- und/oder Pflegebetten verbaut, bei denen mindestens eine Hubvorrichtung zum Einsatz kommt, um die Liege- und/oder Sitzfläche in eine für Pfleger und Patienten optimale und erleichternde Versorgungs- und Pflegeposition anzuheben.

Bekannte Hubvorrichtungen werden in verschiedenen Konstruk­ tionen und Ausführungen gefertigt und werden z. B. als Hebel- vor allem als Scherenhebelsystem ausgeführt und haben sich weitgehend in der Praxis durchgesetzt.

Die Ausführung als Scherenhubsystem bietet gegenüber anderen Systemen im allgemeinen ein günstigeres Verhältnis vom gegebenen Einbauraum zur erforderlichen Hubhöhe, sowie eine Vereinfachung der Bauteile. Als nachteilig wirkt sich bei den genannten Scherenhubsystemen jedoch die variable Stützweite während des Hebe- und Senkvorganges der sich kreuzenden Scherenarme aus, wodurch sich ständig die Auflagerpunkte während der Bewegung in ihrem horizontalen Abstand verändern und hierdurch die Standstabilität der Hubvorrichtung während der Bewegung in die oberste Position stark beeinträchtigt wird. Bei Ausführungen anderer Hebelsysteme ist zudem die Störgröße in Form einer horizontalen Verschiebung der Liegefläche relativ zum Untergestell bekannt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen zu entwickeln, mit den Vorteilen einer einfachen Hubschere und dem günstigen Verhältnis zwischen Einbauraum und Hubhöhe, bei gleichzeitig hoher Standstabilität mit konstanter Stützweite der äußeren Auflagerpunkte, wobei der Bewegungs­ ablauf allein eine vertikale Verschiebung zuläßt und die Störgröße der horizontalen Verschiebung unterbunden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hubvor­ richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die mit der vorliegenden Erfindung erreichten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Hubvorrichtung durch den Einsatz konstruktiv einfacher und gleicher Bauteile kostengünstig gefertigt werden kann, daß der horizontale Abstand der radialen Gleitlager während des gesamten Hubvorganges konstant und damit eine gleichbleibend hohe Standstabilität der Hubvorrichtung gewährleistet ist und das daß Hebelsystem mit den dazugehörenden horizontal verschieblichen Gleitlagern so angeordnet ist, daß ein störungsfreier Hubvorgang durch einen, in der vertikalen Mitte des Hebelsystems angeordneten elektromotorischen Antrieb, eingeleitet werden kann.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn­ zeichnet.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch vereinfachte Seitenansicht der Hubvorrichtung in unterster Position,

Fig. 2 schematisch vereinfachte Seitenansicht der Hubvorrichtung in oberster Position,

Fig. 3 schematisch vereinfachte Draufsicht auf die Hubvorrichtung gemäß Fig. 1 im Vollschnitt.

In Fig. 1 ist die elektromotorische Hubvorrichtung dargestellt, die aus einem oberen Gestellrahmen 8 und einem unteren Gestellrahmen 9 besteht. Beide Gestellrahmen sind bis auf die Adaptionsstellen identisch aufgebaut. Der obere Gestellrahmen weist Befestigungsstellen 10a, 10b zur Befestigung der Liegefläche auf. Der untere Gestellrahmen ist zur Gewährleistung einer hohen Standsicherheit in der gezeigten Ausführungsform mit vier Standfüßen 11a, 11b ausgestattet.

Fig. 3 zeigt den Gestellrahmen der im wesentlichen aus zwei Längsträgern 12a, 12b besteht und durch mindestens zwei Querträger 13 miteinander verbunden sind. An den Längs­ trägern der Gestellrahmen sind Lagerstellen angeschlossen die zur Aufnahme des Höhenverstellmechanismus dienen. An einem Längsträger sind zwei radiale Gleitlager 1, 4 und ein horizontal verschiebliches Gleitlager 3, angeordnet.

Fig. 2 zeigt die Hubvorrichtung, deren Höhenverstell­ mechanismus aus einem Hebelsystem besteht, welches zur Höhenverstellung in seiner vertikalen Mitte eine Kraft­ einleitung durch einen elektromotorischen Antrieb 7 erfährt. Bezüglich der horizontalen Mitte des Gesamtsystems besteht das linke Hebelpaar aus einem durchgehenden Hebel 5a, der am oberen Gestellrahmen 8 im Gelenkpunkt 1a radial und am unteren Gestellrahmen 9 im Gelenkpunkt 3a horizontal verschieblich gelagert ist, sowie einem Hebel 6a der sowohl am unteren Gestellrahmen 9 im Gelenkpunkt 4a, als auch im Gelenkpunkt 2a radial gelagert ist. Das rechte Hebelpaar besteht aus einem durchgehenden Hebel 5b der am unteren Gestellrahmen 9 im Gelenkpunkt 1b radial und am oberen Gestellrahmen 8 im Gelenkpunkt 3b horizontal verschieblich gelagert ist und einem Hebel 6b der sowohl am oberen Gestellrahmen 8 im Gelenkpunkt 4b, als auch im Gelenkpunkt 2b radial gelagert ist. Die Hebelpaare 5a, 6a, 5b, 6b sind an den Gelenkpunkten 2a, 2b durch einen horizontal eingebauten elektromotorischen Antrieb 7 gekoppelt.

Zudem zeigt Fig. 3 die Kopplung der sich gegenüberliegenden Hebelpaare durch entsprechende Verbindungseinheiten 14, in denen die Antriebsblöcke des elektromotorischen Antriebes geführt und aufgenommen werden.

Die Grundstabilität im Gesamtsystem wird durch ent­ sprechende Verbindungsstreben 15 erreicht, die mit den dazugehörenden durchgehenden Hebeln 5a, 5b einen eigen­ ständigen, starren Hebelrahmen bilden.

Zur Höhenverstellung (Aufwärtsbewegung) des Gesamtsystems muß in Fig. 2 der Antrieb 7 bezüglich des linken Hebelpaares 5a, 6a eine horizontal nach auswärts wirkende Kraft einleiten. Analog hierzu muß der Antrieb 7 bezüglich des rechten Hebelpaares 5b, 6b ebenfalls eine horizontal nach auswärts wirkende Kraft einleiten. Bei der Aufwärtsbewegung entfernen sich somit die Gelenkpunkte 2a, 2b horizontal voneinander.

Während der Höhenverstellung vergrößern sich die Winkel α und in den Gelenkpunkten 1a, 1b, 2a, 2b, 4a, 4b findet eine radiale Verschiebung statt.

In den horizontal verschieblichen Gleitlagern 3 findet eine Verschiebung der Gelenkpunkte 3a, 3b in Richtung der Gelenkpunkte 4a, 4b statt.

Die exakte Gleichheit der entsprechenden Hebellängen führt dazu, daß die Radiallager 1a, 4b des oberen Gestellrahmens während der Bewegung stets auf einer gemeinsamen horizontalen Linie liegen und darüber hinaus auf einer vertikalen Linie mit den entsprechenden Radiallagern 4a, 4b des unteren Gestellrahmens liegen. Durch diese Maßnahme wird während des gesamten Verstellvorganges eine konstante Stützweite der beiden Gestellrahmen untereinander erreicht.

Die Kinematik der Abwärtsbewegung erfolgt in Analogie zur Aufwärtsbewegung, wobei die Gelenkpunkte 2a, 2b horizontal zusammenlaufen.

Claims (5)

1. Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen, bestehend aus einem oberen Gestellrahmen und einem unteren Gestellrahmen, mit einem dazwischen angeordneten Höhenverstellmechanismus, wobei der obere Gestellrahmen mittels des Höhenverstellmechanismus gegenüber dem unteren Gestellrahmen in der Höhe vertikal verschiebbar ist, wobei am oberen Gestellrahmen (8) Befestigungsstellen (10a, 10b) zur Aufnahme der Liege- und/oder Sitzfläche vorgesehen sind, wobei am unteren Gestellrahmen (9) Fußstützen (11a, 11b) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Höhenverstellmechanismus der Hubvorrichtung während des gesamten Verstellvorganges eine konstante Stützweite der äußeren Auflagerpunkte (1a, 1b, 4a, 4b) aufweist, wobei bezüglich der horizontalen Mitte des Gesamtsystems das linke Hebelpaar aus einem durchgehenden Hebel (5a) besteht, der am oberen Gestellrahmen (8) im Gelenkpunkt (1a) radial, am unteren Gestellrahmen (9) im Gelenkpunkt (3a) horizontal verschieblich gelagert ist, sowie einem Hebel (6a) der am unteren Gestellrahmen (9) im Gelenkpunkt (4a), als auch im Gelenkpunkt (2a) radial gelagert ist, wobei bezüglich der horizontalen Mitte des Gesamtsystems das rechte Hebelpaar aus einem durchgehenden Hebel (5b) besteht, der am unteren Gestellrahmen (9) im Gelenkpunkt (1b) radial, am oberen Gestellrahmen (8) im Gelenkpunkt (3b) horizontal verschieblich gelagert ist, sowie einem Hebel (6b) der am oberen Gestellrahmen (9) im Gelenkpunkt (4b), als auch im Gelenkpunkt (2a) radial gelagert ist, wobei das linke Hebelpaar (5a, 6a) im Gelenkpunkt (2a) mit dem rechten Hebelpaar (5b, 6b) im Gelenkpunkt (2b) durch einen in der vertikalen Mitte des Höhenverstell­ mechanismus angeordneten elektromotorischen Antrieb gekoppelt ist.

2. Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zwischen den Hebelsystemen gekoppelte elektromotorische Antrieb während des gesamten Hubvorganges ständig in der vertikalen Mitte des oberen und unteren Gestell­ rahmens (8, 9) befindet.

3. Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromotorische Antrieb für die Kraft­ einleitung zwei gegenläufige axial verschiebbare Hubelemente aufweist, die mit dem Höhenverstell­ mechanismus in den Gelenkpunkten (2a, 2b) verbunden sind.

4. Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelpaare (5a, 6a, 5b, 6b) des Höhenverstell­ mechanismus der Hubvorrichtung in den Gelenkpunkten (2a, 2b) durch entsprechende Verbindungseinheiten (15) untereinander gekoppelt sind, wobei diese zur Aufnahme der Hubelemente des elektromotorischen Antriebes dienen.

5. Hubvorrichtung für Liege- und/oder Sitzflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Höhenverstellmechanismus der Hubvorrichtung zwei Hebelpaare (5a, 6a, 5b, 6b) aufweist, wobei die durchgehenden Hebel (5a, 5b) jeweils paarweise untereinander durch mindestens zwei Verbindungsstreben (13) einen eigenständigen, starren Rahmen bilden.