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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Abtrennen eines von einer Spule abzuwickelnden Materials, beispielsweise eines Materials mit rundem Querschnitt wie Schnur, Garn, Seil, Draht oder eines bandartigen Materials auf Kunstoff-, Metall- oder Papierbasis, jeweils mit oder ohne Haftbeschichtung.
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Als Spule wird im Rahmen dieser Erfindung sowohl ein Kern, z. B. ein Ring, aus Pappe, Holz, Kunststoff oder aus einem anderen Material, auf den das oben genannte abzuwickelnde Material aufgewickelt ist, als auch der Kern inklusive dem darauf aufgewickelten Material oder aber eine Spule, die allein aus einem Wickelpaket des abzuwickelnden Materials besteht, bezeichnet. Im Zusammenhang mit einem Bandmaterial, beispielsweise einem Klebeband, die eine besonders bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt, auf die sie aber nicht beschränkt ist, wird üblicherweise von einer Rolle gesprochen. Dieser Begriff umfasst auch das auf den Kern, hier meist ein Pappering, aufgewickelte Bandmaterial mit dem Kern, den Kern allein oder – wenn kein Kern verwendet wird – das aufgewickelte Packet des Klebebands.
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Bei der Verwendung von auf eine Spule aufgewickelten Produkten, wie zum Beispiel einseitig oder doppelseitig klebenden Bändern oder Filmen, Dichtungsmaterialien, mit Gewebe verstärkten Klebebändern, Textilbändern oder anderen derartigen Produkten besteht die Notwendigkeit, das Produkt von der Spule abzuwickeln und nach der gewünschten Abwickellänge abzutrennen.
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Zum manuellen Abwickeln und Ablängen von Bändern, insbesondere von Klebebändern auf Spulen in Rollenform, sind vielfältige Vorrichtungen in der Form von sogenannten Bandspendern bekannt. Ist eine solche Bandrolle aufgebraucht, wird der leere Spulenkern, beispielsweise ein Pappering, aus der jeweiligen Vorrichtung entnommen und durch eine neue Bandrolle ersetzt. Zum Ablängen wird das Band von der Rolle abgezogen und über eine Abreißkante oder Schneidklinge geführt, an der es durch eine seitliche oder eine anders abgewinkelte Zugbewegung abgeschert bzw. abgeschnitten wird.
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Die handelsüblichen Vorrichtungen bestehen aus einem Korpus, in dem die Rolle drehbar gelagert ist und an dem die Abreißkante oder Schneidklinge in einem festen Abstand von der Drehachse angeordnet ist. Die Lagerung kann dabei über eine starre Achse, auf der die Rolle an ihrer zylindrischen Innenumfangsseite beweglich geführt ist, oder eine drehbare Achse erfolgen, auf der die Rolle fixiert ist. Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen die Lagerung der Rolle in einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse aufgenommen ist, aus dem das abzuwickelnde Band durch eine Öffnung im Gehäuse abgezogen wird. Die Rolle stützt sich bei der Drehung mit Außenflächen an einer oder mehreren Innenwänden des Gehäuses ab. Beiden Lösungen ist gemein, dass sie meist aus mehreren Teilen bestehen müssen, um einen Austausch der Rolle zu ermöglichen. Die bekannten manuell betätigten Vorrichtungen sind entweder als meist beschwerte Standgeräte oder als Handgeräte, welche vom Benutzer in einer Hand gehalten werden, ausgeführt. Ein solches Handgerät ist beispielsweise in der
DE 202005003322 U1 offenbart.
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Diese Vorrichtungen haben häufig den Nachteil, dass sie durch ihre Bauform und -größe unhandlich sind und ein kontinuierliches Arbeiten in unbequemen Positionen wie über Kopf oder in Nischen, zum Beispiel beim Anbringen einer Abdeckfolie für Malerarbeiten, erschweren. Ferner sind die jeweiligen Vorrichten aufgrund der Art der Aufnahme der Rolle auf bestimmte Durchmesser und/oder Breiten derselben beschränkt. Eine Verwendung anderer Rollengrößen ist in aller Regel nicht möglich. Einige Vorrichtungen sind auch zumindest beim Austausch der Rolle kompliziert zu bedienen und teuer in der Herstellung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum manuellen Abtrennen eines von einer Spule abzuwickelnden Materials in Vorschlag zu bringen, die zumindest einige der genannten Nachteile weitestgehend beseitigt.
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Zur Lösung bringt die Erfindung eine Vorrichtung zum manuellen Abtrennen eines von einer Spule abzuwickelnden Materials mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in Vorschlag. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist extrem leicht und einfach aufgebaut und ermöglicht ein unproblematisches, ortsunabhängiges manuelles Abziehen und Ablängen des abzuwickelnden Materials von einer Spule bzw. Rolle. Sie kann einen geraden Schnitt gewährleisten, das Wiederfinden des freien Endes erleichtern, sowie das Austauschen der Rollen durch den Bediener einfach gestalten. Weitere Vorteile sind die fast universelle Einsetzbarkeit bei unterschiedlichen Spulen- bzw. Rollendurchmessern und -Breiten, wie sie üblicherweise in Haushalt, Handwerk und Industrie verwendet werden.
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Durch die Reduzierung des Materialeinsatzes schont die Vorrichtung Ressourcen und kann kostengünstig hergestellt werden. Außerdem ist die mögliche Verletzungsgefahr verringert, die besteht, wenn zum Ablängen alternativ Scheren oder Cutter verwendet werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen und Abwandlungen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einer Bandrolle aufgesetzt,
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2 isometrische Darstellungen der Ausführungsform von 1 von oben und unten betrachtet,
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3 eine exemplarische Darstellung der Handhabung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die der Ausführungsform der 1 ähnlich ist,
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4 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einer Bandrolle aufgesetzt,
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5 isometrische Darstellungen der Ausführungsform von 4 von oben und unten betrachtet,
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6 eine Schnittansicht der Ausführungsform von von 4, die die Berührung zwischen Gleitfläche und Rolle und die Führung des Bandes verdeutlicht,
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7 eine Schnittansicht wie 6, die eine Abwandlung der zweiten Ausführungsform zeigt, bei der drehbare, zylinderförmige Rollen zur Verringerung der Reibung zwischen Vorrichtung und Bandrolle an der Auflagefläche vorgesehen sind,
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8A und B weitere Abwandlungen der Ausführungsform von 4, die mehrteilig ausgeführt und in unterschiedlichen Richtungen teilbar sind, um das Anbringen der Vorrichtung an der Bandrolle zu verbessern bzw. eine Anpassung an unterschiedliche Bandbreiten zu ermöglichen,
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9 eine weitere Abwandlung der Ausführungsform der 4, bei der die Öffnung für das Bandmaterial seitlich geöffnet ist, um ein einfacheres Aufsetzen der Vorrichtung auf die Bandrolle zu ermöglichen,
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10 eine weitere Abwandlung der zweiten Ausführungsform, die mittels eines Verbindungselements auf einer Bandrolle gehalten ist,
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11 eine weitere Abwandlung der zweiten Ausführungsform, die mittels einer seitlich geöffneten Fläche einfach auf eine Bandrolle aufgesetzt werden kann und die mittels einer elastischen Ausbildung der anderen seitlichen Fläche elastisch gegen die radiale Außenumfangsfläche der Bandrolle gedrückt wird,
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12 eine Darstellung, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung im Inneren einer Spule aufgenommen werden kann.
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Die in den 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum manuellen Abtrennen eines von einer Spule bzw. Rolle 1 abzuwickelnden Materials 2 (im Beispiel ein Bandmaterial, z. B. ein Klebeband) besitzt einen in der Seitenansicht etwa L-förmigen Grundkörper 3, der eine schlitzartige Öffnung 4 aufweist, durch die ein loses Ende des abzuwickelnden Bandes 2 hindurchführbar ist. Der Grundkörper 3 weist an seiner Unterseite eine Gleitfläche 6a auf, entlang der der Grundkörper 3 beim Abwickeln des Materials 2 an der radialen Aussenumfangs- bzw. Mantelfläche der Spule 1 beweglich geführt wird. Vorzugsweise sind mehrere solcher Führungsmerkmale bzw. -flächen vorgesehen, wie im folgenden noch beschrieben werden wird, so dass der Grundkörper in mehr als einer Raumrichtung bei der Bewegung geführt ist. Die Gesamtheit dieser Merkmale wird als Mittel zum beweglichen Führen des Grundkörpers bezeichnet.
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An dem Grundkörper 3 ist ein Mittel 5 zum manuellen Abscheren oder Abschneiden des abgezogenen Materials 2 in Form einer Trennkante oder (wie dargestellt) einer Schneidklinge 5a vorgesehen, und zwar in einem Abstand von der Öffnung 4 bzw. der Gleitfläche 6a bezogen auf eine mögliche Abziehrichtung des Materials von der Spule 1. Die Trennkante bzw. Schneidklinge kann eine glatte oder eine gezackte Schneidkante haben und entweder als separates Bauteil fest in den Grundkörper integriert, austauschbar an diesem angebracht sein oder aber, bei einer besonders kostengünstigen Variante für einfach abzutrennendes Material wie Papier- und Kreppbänder, einstückig an dem Grundkörper angeformt sein.
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Die 3 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Beispiel einer Klebebandrolle. Nachdem ein loses Ende des Bandes vom radialen Außenumfang der Rolle abgehoben wurde, wird dieses durch die Öffnung 4 des Grundkörpers 3 gesteckt und der Grundkörper 3 wird auf die radiale Außenumfangs- bzw. Mantelfläche der Rolle aufgesetzt.
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Damit sich der Grundkörper nicht von der Rolle löst, wird er mit einem Finger, beispielsweise dem Daumen gegen die Aussenumfangsfläche gedrückt, während die anderen Finger der Hand den Rollenquerschnitt umgreifen und als Gegenlager an der radialen Innenumfangsfläche der Rolle anliegen. Der Druck durch den Daumen ist zum Abrollen des Bandes nur so groß, dass der Grundkörper auf der Aussenumfangsfläche gleiten kann, während das Bandmaterial beispielsweise mit der anderen Hand abgezogen wird. Beim Abziehen des Bandes dreht sich so die Rolle in der Hand und die Vorrichtung wird mit Hilfe der Hand festgehalten. Die Stelle, an der das Band an der Öffnung 4 durch den Grundkörper geführt wird, ist auch gleichzeitig die Stelle, an der sich das abgezogene Band von der Rolle löst. Wird weiteres Band abgezogen, wird der Grundkörper relativ zur Rolle bewegt und an der Ablösestelle nachgeführt, d. h. in Umfangsrichtung auf der Aussenumfangsfläche der Rolle bewegt. Die Bewegung des Grundkörpers gegenüber der Rolle wird also durch das Abziehen des Bandes bewirkt und zwar durch die Kraftkomponente, die an der Kante der Öffnung 4 angreift, die sich an der Außenseite des Bandes an der Stelle befindet, an der sich das Band von der Rolle löst.
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Die Auflagefläche 8 für den Finger, der den Grundkörper gegen die Außenumfangsfläche der Spule drückt, ist in Abziehrichtung hinter der Öffnung (4) angeordnet und ist vorzugsweise mit Mitteln versehen, die ein Abrutschen des Fingers verhindern, zum Beispiel eine Griffmulde (siehe 2), Noppen (siehe 5) und/oder ein rutschhemmendes Material 8a wie Gummi oder ein geeigneter Kunststoff (siehe 6), das an der entsprechenden Stelle eingesetzt ist, wenn der Grundkörper nicht bereits als solcher ganz oder teilweise aus einem derartigen Material geformt ist.
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Das abzurollende Produkt wird beim Abziehen durch die Öffnung 4 im Grundkörper 3 hindurchgeführt. Die Öffnung ist vorzugsweise schlitzförmig in Richtung quer zur Abziehrichtung. Die Breite ist vorzugsweise mindestens so groß wie die Breite des abzuziehenden Materials in der Richtung quer zur Abziehrichtung, so dass das Material nicht verformt wird. Die Abmessung der Durchlassöffnung in der dazu senkrechten Richtung ist mindestens die Stärke des abzuziehenden Materials. Eine abgewinkelte Anordnung der schlitzförmigen Öffnung 4 bzw. zumindest der hinteren Kante derselben aus der Richtung senkrecht zur Abziehrichtung ist möglich, wenn eine gewisse Umlenkung des abgezogenen Materials, insbesondere Bandmaterials gewünscht ist oder die zum Abziehen erforderliche Kraft verringert sein soll. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht die Breite der schlitzförmigen Öffnung möglichst genau der des abzuziehenden Bandes. In diesem Fall wird der Grundkörper seitlich durch das Anliegen des Bandes an den beiden entgegengesetzten seitlichen Enden des Schlitzes geführt.
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Das von der Spule abgelöste Material wird von der Öffnung 4 zu der Trennkante bzw. Schneidklinge 5, 5a geführt. Daran wird das Band in einer von anderen Rollenspendern an sich bekannten Weise durch eine entsprechend geführte Ziehbewegung des Bandes abgetrennt, d. h. abgeschert oder abgeschnitten.
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Zwischen der Trenn- bzw. Schneidkante und der Durchlassöffnung ist eine Auflagefläche 5b (siehe 2 und 5), an der das lose Bandende der Spule im Falle eines Klebebandes anhaften kann. Das Band wird beim Schneidevorgang auf diese Auflagefläche 5b gedrückt und bleibt durch die Klebewirkung daran haften.
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Der Grundkörper 3 ist durch den Abstand der Trennkante bzw. Schneidklinge 5, 5a von der Öffnung 4 in Umfangsrichtung und in radialer Richtung derart gestaltet, dass das Band 2 zwischen der Durchführungsöffnung 4 und der Auflagefläche 5b von der Unterseite her zugänglich ist (siehe 7). Zum Abziehen und Abtrennen eines weiteren Bandabschnitts kann an dieser Stelle mit einem Finger unter das Band gegriffen und das lose Ende von der Auflagefläche 5b abgehoben werden. Die Auflagefläche 5b kann sich auch als kontinuierliche Fläche oder in der Form mehrerer Stege oder Teilflächen von dem Bereich angrenzend an die Trennkante in Richtung der Durchführungsöffnung 4 erstrecken. Ein Teilabschnitt der Auflagefläche kann auch an die Kante der Durchführungsöffnung angrenzen.
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Bei einer Vorrichtung, die nicht für ein Band mit Klebefläche vorgesehen ist sondern beispielsweise für ein Garn oder eine Schnur oder dgl. kann vorzugsweise im Bereich der Trennkante bzw. Schneidklinge oder in Abziehrichtung davor oder dahinter oder seitlich davon eine Klemmvorrichtung, z. B. ein schmaler Schlitz vorgesehen sein, in dem ein Teil des losen Endes des Materials bis zum nächsten Abziehvorgang eingeklemmt werden kann.
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Das an der Auflagefläche 5b anhaftende oder festgeklemmte Material hält den Grundkörper 3 auf der Spule und verhindert ein Herabfallen desselben. Bei nicht selbst klebenden Materialien kann hierfür ein (später noch beschriebenes) Verbindungslement oder ein den Querschnitt ganz oder teilweise umgreifender Grundkörper vorgesehen werden.
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Im folgenden werden eine Reihe von Abwandlungen der Vorrichtung beschrieben, die ggf. miteinander kombiniert werden können.
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Die in 1 gezeigte Ausführungsform besitzt eine Gleitfläche 6a, an der der Grundkörper 3 auf der Aussenumfangsfläche der Spule gleitet. Bei der in 4/5 und 9 gezeigten zweiten Ausführungsform sind zusätzlich seitliche Führungsflächen 6b und 6c in Form von Vorsprüngen vorgesehen, die den Grundkörper auch an den axialen seitlichen Flächen der Spule führen. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, weil die seitlichern Zugkräfte beim Abziehen des Materials und insbesondere beim Abtrennen, wenn dieses durch einen seitlichen oder schrägen Zug erfolgt, an den axialen Seitenflächen der Spule abgestützt werden können. In diesem Fall muss die Öffnung 4 zum Durchführen des Materials nicht unbedingt die Breite des Materials haben, sondern kann größer sein, weil die seitliche Führung des Grundkörpers durch diese seitlichen Führungsflächen 6b, 6c erfolgt. Es kann auch nur eine seitliche Führungsfläche 6b oder 6c vorgesehen sein. Außerdem kann der Grundkörper an Stelle der radial äußeren Umfangsfläche der Spule auch an der radial inneren Umfangsfläche geführt werden, also durch einen oder mehrere Finger der Hand radial nach außen gedrückt werden. In diesem Fall muß der Grundkörper den Querschnitt der Spule im wesentlichen umgreifen.
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Die Größe der Kontaktfläche und die Reibung zwischen den jeweiligen Gleitflächen des Grundkörpers 3 und der Spule kann beispielsweise durch Gleitelemente (7) (siehe 2) für einen Linienkontakt oder einen Punktkontakt oder Kombination davon verringert werden. Es können auch an den Gleitflächen reibungsmindernde Materialien eingesetzt werden, beispielsweise durch Einsätze oder eine Beschichtung oder, wie in 7 angedeutet, durch eine oder mehrere Rollen oder Räder oder Kugeln 7a, die in der Auflagefläche 6a und ggf. den anderen Gleitflächen 6b, 6c drehbar vorgesehen sind.
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In den Ausführungsformen besitzt der Grundkörper 3 zum Führen desselben eine gewölbte Fläche 6a, die in gleicher Richtung gekrümmt ist wie die radiale Außenumfangsfläche der Spule 1 aber vorzugsweise einen kleineren Durchmesser besitzt wie diese, so dass die Auflage auf der Aussenumfangsfläche der Spule nur an den Endabschnitten im wesentlichen mit einem Linienkontakt erfolgt und damit eine relativ kleine Fläche umfasst.
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Die Durchführungsöffnung 4 für das abzuziehende Material ist wie beschrieben vorzugsweise so ausgeführt, dass sie zumindest an den Seiten, um eine seitliche Führung des Materials zu gewährleisten, und am hinteren Ende, um ein gleichmäßiges Ablösen des Materials von der Spule zu gewährleisten, geschlossen ist. Um ein einfaches Einlegen des Materials in die Durchführungsöffnung zu vereinfachen kann die Öffnung auch an zumindest einem Teil eines Seitenabschnitts zur Außenseite offen sein, wie das in 9 angedeutet ist.
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Bei der in 8A gezeigten Abwandlung ist der Grundkörper 3 in die Abschnitte 3a und 3b teilbar. Bei dieser Gestaltung ist zum einen der Zugang zu der Öffnung 4 und das Anbringen des Grundkörpers an der Spule vereinfacht (insbesondere bei einer Abwandlung, bei der der Grundkörper den Querschnitt der Spule an vier Seiten umgreift), und zum anderen kann die Breite des Grundkörpers zur Anpassung an unterschiedlich breite Spulen verändert werden. Die lösbare Verbindung zwischen den Grundkörperhälften 3a und 3b kann beispielsweise durch rastende Steckelemente 3c hergestellt werden. Bei nicht lösbaren Verbindungen können die Hälften auch miteinander verschweißt, verklebt oder auf andere Weise gefügt werden. In einer weiteren Abwandlung kann auch nur eine der seitlichen Führungen verstellbar sein, um die Vorrichtung an unterschiedlich breite Spulen anwenden zu können. Durch ein Vorbelastungsmittel wie eine Feder kann diese seitliche Führung, sofern sie bewegliche gelagert ist, elastisch gegen die Außenfläche der Spule gedrückt werden.
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Das Halten des Grundkörpers auf der Aussenumfangsfläche der Spule kann nicht nur wie zuvor anhand der 3 beschrieben durch die Hand des Benutzers erfolgen, sondern durch Bestandteile der Vorrichtung selbst. Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung mit Elementen versehen sein, die den Querschnitt der Spule teilweise oder gänzlich umfassen, wie das bei der Abwandlung gemäß den 8B, 10 oder 11 angedeutet ist. Diese Elemente können zum Beispiel umgreifende Flächen oder Rastnasen des ein- oder mehrteilig ausgeführten Grundkörpers oder ein separates Verbindungselement 10 in Form eines an Vorsprüngen des Grundkörpers angebrachten Klett- oder Klebebandverschlusses, der in 10 angedeutet ist. Auch bei einer einteiligen Ausführungsform wie in 11, bei der der Grundkörper den Querschnitt der Spule an allen vier Seiten umgreift, kann der Grundkörper beispielsweise durch eine gewisse Elastizität des Grundkörpers zum Aufsetzen auf den Querschnitt aufgeweitet werden. Diese Elastizität kann beispielsweise durch eine Ausdünnung der einen Seitenwand in einen oder mehrere dünne Stege 6b erzielt werden. In der in 11 gezeigten Ausführungsform besitzt der Grundkörper nicht nur Elastizität zum Aufweiten des Grundkörpers an der anderen Seitenfläche zum Aufsetzen auf den Spulenquerschnitt, sondern auch eine Elastizität in radialer Richtung. Bei entsprechender Dimensionierung des Abstandes zwischen der Auflagefläche 6a und der radial weiter innen beabstanden Gegenfläche 6d kann eine elastische Haltekraft auf die Auflagefläche vom Grundkörper selbst aufgebracht werden. Die Abmessungen sind in Abhängigkeit des Spulenquerschnitts zu bestimmen, wobei die radiale Dicke der Spule im Ausgangszustand und die radiale Dicke der Spule im vollständig abgewickelten Zustand zu berücksichtigen sind.
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Eine mehrteilige Ausführung des Grundkörpers 3 in radial geteilte und lösbar miteinander verbundenen Teilkörper 3d und 3e wie in 8B angedeutet erleichtert die Anbringung des Grundkörpers am Querschnitt bei der umgreifenden Ausführungsform. Sofern ein Auswechseln des Grundkörpers nicht gewünscht ist, beispielsweise bei einem Einweg-Produkt, ist eine lösbare Verbindung der Teilkörper ggf. nicht erforderlich. Bei dieser Abwandlung kann durch die Teilung des Grundkörpers in ein radial äußeres Teilelement mit Öffnung und Abtrennmittel und ein radial inneres Gegenhalteelement durch Vorsehen unterschiedlich großer Gegenhalteelemente (z. B. hinsichtlich der radialen Abmessungen der Seitenwände) die Teilezahl verringert sein, wenn die Abtrennvorrichtung für unterschiedliche Spulenquerschnitte ausgestaltet werden soll. Bei dieser Abwandlung können ferner (nicht dargestellte) elastische Vorbelastungsmittel wie Federn oder Materialstreifen mit Elastizität an dem Gegenhalteelement vorgesehen sein, die die Kraft aufbringen, um den Grundkörper auf die Auflagefläche zu drücken.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen wird der Grundkörper durch die Finger des Benutzers oder durch die Vorbelastungsmittel auf die radiale Aussenumfangsfläche bzw. Mantelfläche der Spule gedrückt. Es ist aber auch möglich, den Grundkörper so zu gestalten, dass der Druck zum Halten und Führen des Grundkörpers beim Abziehen des Materials von der Spule auf die radiale Innenumfangsfläche oder die axialen Seitenflächen der Spule aufzubringen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann von der Spule bzw. Rolle einfach abgenommen werden und beispielsweise zum Transport, wie in 12 gezeigt, in dem an sich leeren Innenbereich dieser Spule verstaut werden. Dies hat insbesondere bei Auslieferung der Vorrichtung beispielsweise zusammen mit einer Klebebandrolle verpackungstechnische Vorteile.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005003322 U1 [0005]