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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Puzzlespiel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Puzzlespiele der genannten Art sind nahezu jedem bekannt, sie existieren in Form flacher, zweidimensionaler Ausführung und neuerdings auch in dreidimensionaler Form, beispielsweise in Kugelform.
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Bei Puzzlespielen aus Kartonmaterial, die den überwiegenden Anteil aller Puzzlespiele bilden, werden die einzelnen Puzzleteile durch einen Stanzvorgang erzeugt und weisen deshalb im zusammengefügten Zustand entlang des Verbindungsrandes der einzelnen Puzzleteile ein mehr oder weniger großes Spiel auf. Viele herkömmliche zweidimensionale Puzzlespiele beispielsweise lassen sich deshalb im zusammengesetzten Zustand nicht anheben, da einzelne Puzzleteile sich beim Versuch des Anhebens wieder voneinander lösen.
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Bekannt sind auch dreidimensionale, selbsttragende Puzzlespiele, bei denen die Gesamtheit der Puzzleteile im zusammengesetzten Zustand einen Hohlkörper ergibt, beispielsweise eine Kugel. Bei solchen Puzzlespielen sind die einzelnen Puzzleteile in der Regel aus Kunststoff durch Spritzgießen hergestellt. Der Begriff ”selbsttragend” bedeutet dabei, dass der sich nach dem Zusammensetzen der Puzzleteile ergebende Hohlkörper keine separate Tragstruktur aufweist, auf der die Puzzleteile zu befestigen sind oder auf der sie sich abstützen. Damit ein solches Puzzlespiel selbsttragend ist, besteht an den Verbindungsrändern der einzelnen Puzzleteile kein Spiel wie beim zuvor erwähnten zweidimensionalen Puzzlespiel, sondern die einzelnen Puzzleteile sind so gefertigt, dass sich bei deren Zusammenfügen eine mehr oder weniger starke Klemmwirkung ergibt. In der Praxis variiert allerdings der Kraftaufwand, der zum Zusammensetzen der einzelnen Puzzleteile erforderlich ist. Insbesondere gegen Ende des Puzzlespiels, wenn schon fast alle Puzzleteile miteinander verbunden worden sind, erfordert das Einfügen der letzten Puzzleteile eine zu große Kraft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Puzzlespiel anzugeben, bei dem die einzelnen Puzzleteile sich unabhängig davon, ob es sich um ein zweidimensionales oder ein dreidimensionales Puzzlespiel handelt, im zusammengefügten Zustand selbst stabilisieren.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Puzzlespiel gelöst, das die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Im Unterschied zum Stand der Technik stützen sich erfindungsgemäß die einzelnen Puzzleteile nicht mehr oder weniger zufällig, sondern in präzise definierter Art und Weise aneinander ab. Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, dass praktisch alle Puzzlespiele zur Verbindung der einzelnen Puzzleteile untereinander mit Fortsätzen oder Nasen und korrespondierenden Ausnehmungen oder Einbuchtungen versehen sind, die jeweils hinterschnittene Bereiche aufweisen. Diese hinterschnittenen Bereiche werden durch eine geeignete Ausbildung dazu benutzt, zwei zusammengefügte Puzzleteile aufeinander zu zu ziehen. Durch die erfindungsgemäße, spezielle Ausgestaltung einander zugewandter Umfangsrandabschnitte wird ferner dafür gesorgt, dass die durch die Berührung der Puzzleteile im Bereich der Hinterschneidung erzeugte, zuvor erwähnte Kraft zu einem Kontakt einander gegenüberliegender Umfangsrandabschnitte nur an Stellen führt, die weit von dem Verbindungsbereich mit seiner Hinterschneidung oder seinen Hinterschneidungen entfernt sind, vorzugsweise möglichst weit davon entfernt sind. Damit wird eine ausreichend große Basis zur effektiven Abstützung je zweier Puzzleteile aneinander geschaffen, während durch die spezielle Randausbildung in den einander kontaktierenden Umfangsrandstücken zugleich erreicht wird, dass zwei zusammengefügte Puzzleteile nicht gegeneinander verkippen können. Insgesamt wird auf diese Weise zwischen jeweils zwei zusammengefügten Puzzleteilen ein Kräftedreieck erzeugt, welches den Bereich der Hinterschneidung sowie die einander kontaktierenden Umfangsrandabschnitte als Eckpunkte hat und die beiden Puzzleteile stabil und dennoch einfach lösbar aneinander befestigt. Erfindungsgemäße Puzzlespiele sind deshalb selbststabilisierend und selbsttragend. Der Kontakt zwischen einem Fortsatz und der zugehörigen Ausnehmung im Bereich der oder jeder Hinterschneidung ist ferner so ausgebildet, dass sich jeder Fortsatz sowohl von oben als auch von unten in die zugehörige Ausnehmung einsetzen lässt.
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Die erfindungsgemäße Lösung lässt sich bei zweidimensionalen Puzzlespielen anwenden, bei denen die einzelnen Puzzleteile eben sind, aber genauso gut auch bei allen Arten dreidimensionaler Puzzlespiele, bei denen die einzelnen Puzzleteile eben oder unterschiedlich gekrümmt sein können. Völlig neue, bisher nicht in selbsttragender Form realisierbare Puzzlespiele wie beispielsweise Brückenbauten lassen sich erfindungsgemäß realisieren, denn zwischen den Kontaktstellen der einander zugewandten Umfangsrandstücke aller Puzzleteile eines Puzzlespiels bilden sich Kräftelinien aus, die das Puzzlespiel im zusammengesetzten Zustand überspannen und stabil zusammenhalten. Eine Verwindung oder Durchbiegung größerer, aus einer Vielzahl einzelner Puzzleteile ausgebildeter Flächen tritt erfindungsgemäß nicht mehr oder in nicht mehr störendem Ausmaß auf, ebenso fallen einzelne Puzzleteile nicht mehr von allein aus dem Puzzleteilverbund heraus.
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Um die stützende Basislänge des beschriebenen Kräftedreiecks möglichst groß zu gestalten, sind bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Puzzlespiels die Umfangsrandstücke, an denen zusammenzufügende Puzzleteile sich berühren, unmittelbar anschließend an Ecken des Puzzleteils oder benachbart zu solchen Ecken angeordnet.
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Obwohl es längs, d. h. in Umfangsrichtung der Umfangsrandstücke ausreicht, wenn im Querschnitt gesehen nur ein Teil des Randverlaufs zwischen der Oberseite und der Unterseite des Puzzleteils durch die im Patentanspruch 1 definierte Winkelhalbierende festgelegt ist, folgt bei bevorzugten Ausgestaltungen im Wesentlichen der gesamte Randverlauf zwischen der Oberseite und der Unterseite des Puzzleteils dieser Winkelhalbierenden, um die Kontaktfläche zu maximieren, über die zwei gegenüberliegende Umfangsrandstücke sich aneinander abstützen. Jedoch kann, falls dies aus Fertigungsgründen erforderlich ist oder aus ästhetischen Überlegungen gewünscht wird, der Randverlauf nahe der Oberseite und/oder der Unterseite anders verlaufen, beispielsweise abgerundet ausgeführt sein.
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Während der Randverlauf der einander kontaktierenden Umfangsrandstücke im Querschnitt gesehen zumindest in einem Teilbereich seiner Erstreckung plan sein muss, ist dies für den Verlauf in Umfangsrichtung keine notwendige Bedingung. Stattdessen kann der Randverlauf der Umfangsrandstücke in Umfangsrichtung konvex oder konkav gekrümmt sein, auch wellenartige und abknickende Randverläufe sind möglich. Selbstverständlich kann der Randverlauf der Umfangsrandstücke in Umfangsrichtung auch eben sein. Diese letztgenannte Ausführungsart ist in der Herstellung weniger aufwändig und daher vorteilhaft.
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Auch können mehrere Umfangsrandstücke in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet sein, entweder unmittelbar aneinander anschließend oder durch Zwischenräume voneinander getrennt. Wenn mehrere nebeneinander angeordnete Umfangsrandstücke vorhanden sind, so können sich die einzelnen Umfangsrandstücke auf unterschiedlichem Niveau befinden, d. h. sie können unterschiedlich weit hervorstehen und/oder im Querschnitt gesehen mehr oder weniger weit von der Oberseite entfernt sein. Durch solche Ausgestaltungen der Umfangsrandstücke lassen sich bei besonders kritischen, eine besonders hohe Stabilität erfordernden Bereichen eines Puzzlespiels zusätzliche, stabilitätsfördernde Verzahnungseffekte realisieren.
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Der Kontakt im Bereich jeder Hinterschneidung, der zusammen mit den Kontaktstellen an den Umfangsrandstücken für das aneinander Heranziehen zusammengefügter Puzzleteile sorgt, ist bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Puzzlespiels näherungsweise punktförmig oder jedenfalls von geringer Erstreckung in Umfangsrichtung des Randes einer Ausnehmung oder eines Fortsatzes. Solche näherungsweise punktförmigen Kontaktstellen im Bereich einer Hinterschneidung stören die Einsetzbarkeit eines Fortsatzes in eine Ausnehmung oder umgekehrt nicht und reichen als Abstützstellen zur Ausbildung des beschriebenen Kräftedreiecks vollkommen aus. Grundsätzlich ist bereits eine einzige, vorzugsweise annähernd punktförmige Kontaktstelle im Bereich einer Hinterschneidung ausreichend, um zusammen mit den weiteren Kontaktstellen an den Umfangsrandstücken das genannte Kräftedreieck auszubilden. Vorteilhaft werden jedoch zwei solche Kontaktstellen im Bereich eines Fortsatzes oder einer Ausnehmung zum Einsatz kommen, eine auf jeder Seite des Fortsatzes bzw. der Ausnehmung, jeweils im Bereich einer Hinterschneidung. Auf diese Weise erfolgt die Kraftaufbringung symmetrisch und damit gleichmäßiger. Gegebenenfalls können auch mehr als zwei vorzugsweise punktförmige Kontaktstellen im Hinterschneidungsbereich verwendet werden.
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Bei bevorzugten Ausgestaltungen ist jeder punktförmige Kontakt durch einen sich vom Umfangsrand der Ausnehmung oder des Fortsatzes erstreckenden Vorsprung realisiert, der beispielsweise bei mittels Spritzguss gefertigten Puzzleteilen einstückig mit dem jeweiligen Puzzleteil ausgebildet ist. Der Vorsprung oder die Vorsprünge erstrecken sich vorzugsweise nicht bis zur Oberseite und/oder bis zur Unterseite der Ausnehmung oder des Fortsatzes, damit sie von der Oberseite und/oder der Unterseite im zusammengesetzten Zustand der Puzzleteile mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Ohnehin können diese Vorsprünge so klein ausgeführt sein, dass sie von einem normalen Benutzer des Puzzlespiels nicht erkannt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann jedem Vorsprung eine korrespondierende Vertiefung im gegenüberliegenden Rand des Fortsatzes bzw. der Ausnehmung zugeordnet sein. Ohne die korrespondierende Vertiefung bewirkt jeder Vorsprung eine vorzugsweise punktförmige Klemmung zwischen einem Fortsatz und der zugehörigen Ausnehmung, wohingegen dieser Klemmeffekt mit einer korrespondierenden Vertiefung zwar ebenfalls auftritt, aber noch um ein beim Zusammensetzen der Puzzleteile spürbares Einrasten ergänzt wird und in einer besonders präzisen Ineinanderfügung der Puzzleteile resultiert. Die haptische Qualität des Puzzlevorgangs ist auf diese Weise erhöht, denn einem Spieler wird das Gefühl exakt und mit definiertem Kraftaufwand ineinander passender Puzzleteile vermittelt.
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Schließlich weisen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Puzzlespiels im kontaktfreien Bereich des Umfangsrandes einen vorbestimmten Mindestabstand zwischen einander zugewandten Umfangsrandabschnitten auf, um sicherzustellen, dass ein Kontakt wirklich nur an den Umfangsrandstücken auftritt.
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Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Puzzlespiels werden im Folgenden anhand der beigefügten, schematischen Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1A eine Draufsicht auf ein Puzzleteil mit zwei Verbindungsbereichen, von denen einer als Fortsatz und der andere als Ausnehmung gestaltet ist,
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1B in Draufsicht eine vergrößerte Darstellung der Verbindungsbereiche zweier zusammengefügter Puzzleteile,
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2 einen Querschnitt durch zwei aneinandergrenzende, ebene Puzzleteile,
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3 einen Querschnitt durch zwei aneinandergrenzende, gekrümmte Puzzleteile unterschiedlicher Abmessung,
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4 einen Querschnitt durch zwei aneinandergrenzende Puzzleteile, von denen eines eben und das andere gekrümmt ist,
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5 den Schnitt V-V aus 1B,
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6A fünf entlang einer Längsrichtung L miteinander verbundene Puzzleteile in Draufsicht,
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6B die fünf Puzzleteile aus 6A im Schnitt, und
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7 vier zu einer näherungsweise quadratischen Fläche miteinander verbundene Puzzleteile zur Erläuterung eines sich erfindungsgemäß ausbildenden, stabilisierenden Kraftliniennetzes.
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1A zeigt exemplarisch ein Puzzleteil 10 mit einer Oberseite 12 und einer nur in der Schnittdarstellung z. B. der 2 bis 4 sichtbaren Unterseite 14. Zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14 erstreckt sich ein durch die Materialdicke des Puzzleteils 10 definierter, umlaufender Umfangsrand 16, von dem aus sich hier zwei durch strichlierte Linien gekennzeichnete Verbindungsbereiche 18 erstrecken.
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Der eine Verbindungsbereich 18 hat die Gestalt einer sich in das Puzzleteil 10 hinein erstreckenden Ausnehmung 19, während der andere Verbindungsbereich 18 die Gestalt eines sich von dem Puzzleteil 10 weg erstreckenden Fortsatzes 20 hat.
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Der um das Puzzleteil 10 umlaufende Umfangsrand 16 ist nicht Teil der Verbindungsbereiche 18, lediglich die zu einer Ausnehmung 19 oder einem Fortsatz 20 gehörenden Randabschnitte sind dem jeweiligen Verbindungsbereich 18 zuzurechnen.
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Sowohl die Ausnehmung 19 als auch der Fortsatz 20 sind im gezeigten Beispiel mit je zwei Hinterschneidungen 21 ausgeführt. Jeder Ausnehmung 19 und jedem Fortsatz 20 entspricht in einem angrenzenden Puzzleteil ein korrespondierend ausgebildeter Fortsatz bzw. eine korrespondierend ausgebildete Ausnehmung, so dass zwei aneinander angrenzende Puzzleteile 10 durch Ineinanderfügen der Verbindungsbereiche 18 miteinander verbunden werden können. Es versteht sich, dass an einem Puzzleteil 10 mehrere Ausnehmungen 19 und/oder Fortsätze 20 vorhanden sein können und dass ihre Gestalt jeweils unterschiedlich sein kann.
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Eine Vielzahl von Puzzleteilen 10, deren Aussehen sich natürlich voneinander unterscheiden kann, ergibt im zusammengesetzten Zustand beispielsweise eine zweidimensionale Fläche oder auch einen Hohlkörper wie etwa einen Würfel, eine Kugel, eine Pyramide, einen Oktaeder, einen Quader, ein Herz, einen Bären oder ein anderes Tier oder auch ein Gebäude. Damit ein solches Gebilde im zusammengesetzten Zustand ausreichend stabil ist und die einzelnen Puzzleteile 10 sich einfach und dennoch exakt zusammensetzen lassen, sind einander zugewandte Umfangsrandabschnitte 22 eines ersten Puzzleteils 10 und 23 (siehe 1B) eines zweiten Puzzleteils 10 beiderseits des Verbindungsbereichs 18 so ausgebildet, dass sie sich lediglich an den Umfangsrandabschnitten 22, 23 zugehörigen Umfangsrandstücken 24 berühren, die im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils in unmittelbarer Nachbarschaft einer Ecke 25 (siehe 1A) des Puzzleteils angeordnet sind. Entlang dieser Umfangsrandstücke 24 ist bei jeweils zwei aneinandergrenzenden Puzzleteilen der Verlauf der einander zugewandten Umfangsränder 16 zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14, d. h. in Querschnittsrichtung des Puzzleteils gesehen, festgelegt durch eine Winkelhalbierende λ eines Flächenwinkels γ, der zwischen zwei Geraden α und β gebildet ist (siehe die 2 bis 4).
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In 2, die einen Schnitt durch zwei aneinandergrenzende Puzzleteile 10 etwa gleicher Größe zeigt, verläuft die Gerade α von einem oberen Endpunkt 26 des dem in 2 linken Puzzleteil 10 zugehörigen Umfangsrandes 16 der beiden einander zugewandten Umfangsränder 16 zu einem oberen Endpunkt 27 eines entgegengesetzten Umfangsrandes 16 desselben, in 2 linken Puzzleteils 10. Analog verläuft die Gerade β von einem oberen Endpunkt 28 am in 2 rechten Puzzleteil 10 zu einem oberen Endpunkt 30 desselben Puzzleteils. Die beiden, durch die oberen Endpunkte 26 und 27 sowie 28 und 30 festgelegten Geraden α und β bilden zwischen sich den Flächenwinkel γ und schneiden sich auf der Winkelhalbierenden λ dieses Flächenwinkels γ. Der Randverlauf der einander zugewandten, sich berührenden Umfangsrandstücke 24 der beiden Puzzleteile 10 folgt zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14 des zugehörigen Puzzleteils 10 der Winkelhalbierenden λ.
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In 3 ist ein Schnitt durch zwei aneinandergrenzende, gekrümmte Puzzleteile 10 unterschiedlicher Größe wiedergegeben. Auch hier wird der Randverlauf der einander kontaktierenden Umfangsrandstücke 24 zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14 des zugehörigen Puzzleteils 10 bestimmt durch zwei Geraden α und β, die ebenso wie zuvor beschrieben vom oberen Endpunkt 26 bzw. 28 ausgehen und sich in Abweichung von 2 zu einem Maximum 32 auf der konvex gekrümmten Oberseite 12 in Richtung eines entgegengesetzten Umfangsrandes 16 desselben Puzzleteils erstrecken. Die Winkelhalbierende λ des zwischen den beiden Geraden α und β gebildeten Flächenwinkels γ bestimmt wiederum den Randverlauf in den Umfangsrandstücken 24 der einander zugewandten Umfangsränder 16 zwischen den Oberseiten 12 und den Unterseiten 14 der Puzzleteile 10. Da gekrümmte Puzzleteile 10 nicht notwendigerweise über ihre gesamte Erstreckung einen gleichbleibenden Krümmungsradius haben müssen und sogar über ihre Erstreckung entgegengesetzt gekrümmt sein können, ist es vorteilhaft, die Geraden α und β durch das den einander zugewandten Umfangsrändern 16 nächstliegende Maximum 32 auf der Oberseite 12 gekrümmter Puzzleteile 10 festzulegen.
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4 zeigt einen Schnitt durch zwei aneinandergrenzende Puzzleteile, von denen das linke Puzzleteil 10 gekrümmt und das rechte Puzzleteil 10 eben ist. Beim gekrümmten Puzzleteil 10 bestimmt sich die Gerade α gemäß 3, beim ebenen Puzzleteil 10 hingegen bestimmt sich die Gerade β gemäß 2.
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Mittels der zuvor dargelegten Gestaltungsvorschrift lässt sich der Randverlauf in Querschnittsrichtung entlang der Umfangsrandstücke 24 der Umfangsrandabschnitte 22, 23 nahezu beliebig geformter Puzzleteile 10 so festlegen, dass immer eine exakte und sich gut aneinander abstützende Passung zwischen den Puzzleteilen gewährleistet ist. Hingewiesen sei hier darauf, dass der Umfangsrand 16 nur der Rand des Puzzleteilhauptkörpers ist, dass die zuvor angegebenen Gestaltungsvorschriften also nicht für den sich in den Verbindungsbereichen 18 befindenden Teil des Umfangsrandes gelten.
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Anhand der 1B, die in Draufsicht eine vergrößerte Darstellung zweier ineinander eingeführter Verbindungsbereiche 18 von zwei aneinandergrenzenden Puzzleteilen 10 zeigt, wird nun die Gestaltungsvorschrift für die Ränder der Verbindungsbereiche 18 erläutert. Wie in 1B gut zu erkennen ist, existiert zwischen dem Fortsatz 20 und der korrespondierenden Ausnehmung 19 ein kleiner Spalt 34, der daraus resultiert, dass im Verbindungsbereich 18 der Umfang eines Randes 36 jedes Fortsatzes 20 geringfügig kleiner ist als der Umfang eines Randes 38 der im angrenzenden Puzzleteil 10 mit dem Fortsatz 20 korrespondierenden Ausnehmung 19. In 1B ist die Größe des Spalts 34 aus Klarheitsgründen übertrieben groß dargestellt. In der Realität wird das Spaltmaß so gewählt werden, dass die Spalte 34 beim zusammengesetzten Puzzle nicht störend in Erscheinung treten und im Idealfall mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind.
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Zur Verbesserung der Verbindungsqualität zwischen einzelnen Puzzleteilen 10 und zur Erzeugung eines hochwertigen Puzzlegefühls sind – wie ebenfalls aus 1B zu ersehen – im gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen zwei jeweils korrespondierenden Verbindungsbereichen 18 zwei Vorsprünge 40 vorhanden, die sich hier vom Rand 36 des Fortsatzes 20 erstrecken und mit dem gegenüberliegenden Rand 38 der Ausnehmung 19 in näherungsweise punktförmiger Berührung stehen. Jeder Vorsprung 40 ist hier etwa halbkugelförmig und greift in eine im Rand 38 ausgebildete, kalottenförmige Vertiefung 42 ein (siehe auch die Schnittdarstellung in 5). Die beiden Vorsprünge 40 sind einander gegenüberliegend an dem Fortsatz 20 an einer Stelle angeordnet, an der die Hinterschneidungen 21 des Fortsatzes 20 beginnen. Auf diese Weise wird beim Einsetzen des Fortsatzes 20 in die Ausnehmung 19 das mit dem Fortsatz 20 versehene Puzzleteil 10 in Richtung auf das mit der Ausnehmung 19 versehene Puzzleteil 10 gezogen wie durch einen Pfeil Z symbolisiert, und die einander zugewandten Umfangsrandabschnitte 22 und 23 der beiden Puzzleteile 10 legen sich mit ihren Umfangsrandstücken 24 abstützend und verkippsicher aneinander an. Es entsteht ein den Puzzleteilverbund stabilisierendes, in 1B strichliert wiedergegebenes Kräftedreieck zwischen den durch die Umfangsrandstücke 24 gebildeten Kontaktstellen und den durch die Vorsprünge 40 gebildeten Kontaktstellen.
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Wie aus der bereits erwähnten 5 ersichtlich, ist jeder Vorsprung 40 in Querschnittsrichtung gesehen nur in einem mittleren Bereich des Randes 36 ausgebildet, ebenso jede Vertiefung 42 im Rand 38. Die aus Vorsprung 40 und zugehöriger Vertiefung 42 gebildete, näherungsweise punktförmige Rastverbindung ist daher von der Oberseite 12 oder der Unterseite 14 der Puzzleteile 10 praktisch nicht sichtbar. Dies gilt auch dann, wenn wie in 5 gezeigt die Kanten der Ausnehmung 19 und des Fortsatzes 20 nicht scharfkantig, sondern abgerundet ausgeführt sind.
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6A zeigt in Draufsicht, 6B im Schnitt fünf ebene, entlang einer Richtung L miteinander verbundene Puzzleteile 10, deren Verbindungsbereiche 18 und einander zugewandte Umfangsrandabschnitte 22 und 23 so ausgebildet sind wie zuvor unter Bezug auf 1A und 1B erläutert. Man erkennt insbesondere aus 6B, dass der Verbund aus den fünf Puzzleteilen 10 sich nicht wie bei herkömmlich ausgeführten Puzzleteilen in einer Richtung x zunehmend durchbiegt oder gar auseinander bricht, sondern sich nach Art eines Kragarmes selbsttragend ohne erkennbare Durchbiegung in gerader Linie erstreckt. Erreicht wird dies durch das in 6A angedeutete Kraftliniennetz, welches sich aufgrund der gegenseitigen Verklemmung der einzelnen Puzzleteile 10 an den vorgegebenen Kontaktstellen ergibt und den Puzzleteilverbund hervorragend stabilisiert.
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7 zeigt in Draufsicht vier wie zuvor beschrieben ausgebildete Puzzleteile 10, die zu einer ebenen, im Wesentlichen quadratischen Fläche zusammengesetzt sind. Auch hier ergibt sich das dargestellte Netz aus Kraftlinien zwischen den einzelnen Puzzleteilen 10, welches im zusammengesetzten Zustand aller Puzzleteile den Puzzleteilverbund überspannt und für eine hervorragende Stabilität bei zugleich sehr guter Puzzlebarkeit sorgt.