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Die Erfindung betrifft eine Schutzabdeckung für Kraftfahrzeuge, insbesondere Pkw, die ein flexibles, mit Befestigungsmitteln versehenes Abdeckelement umfasst.
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Abgesehen von den während des Betriebs auf die Karosserie wirkenden Einflüssen, sind Kraftfahrzeuge auch während des Stillstandes erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere beim Parken des Fahrzeugs auf beengten Parkflächen, bei dem die Fahrzeuge in geringem Abstand nebeneinander oder hintereinander stehen, kann es beim Ein- und Ausparken oder beim Öffnen von Türen leicht zu kleinen, aber aufwändig zu reparierenden Schäden an den Stoßfängern, insbesondere im vorderen und hinteren Eckbereich, und an den Fahrzeugtüren kommen. Darüber hinaus kann die Außenhaut von im Freien abgestellten Kraftfahrzeugen, und zwar vorzugsweise im Bereich des Daches und der Motorhaube, durch von Bäumen herabfallende Teile wie Kastanien, Eicheln, größere Äste und dergleichen, durch Feuerwerkskörper in der Silvesternacht oder durch Hagelkörner oder durch Vogelkot u. v. a. m. beschädigt werden. Auch die Karosserie von auf großen Freiflächen abgestellten oder über große Entfernungen transportierten Neuwagen der Fahrzeughersteller ist durch Umwelteinflüsse unterschiedlicher Art und durch insbesondere beim Transport auf Schiffen, Eisenbahnwaggons oder LKW auftretende mechanische Einwirkungen gefährdet.
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Neufahrzeuge werden zum Schutz vor Umwelteinflüssen während des Transports und der Lagerung mit einer Schutzwachsschicht oder einer dünnen Klebefolie überzogen, die vor der Auslieferung des Fahrzeugs an den Kunden mit erheblichem Aufwand wieder entfernt werden muss und zudem keinen Schutz vor mechanischer Beschädigung der Fahrzeugkarosserie bietet.
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Eine aus der
DE 197 24 345 bekannte Schutzhaube zum Transport von Neufahrzeugen deckt das Fahrzeug passgenau mit einer stabilen selbstragenden Kapsel mit Innenpolsterung ab. Abgesehen von der aufwändigen Montage und Demontage ist die Nutzung einer derartigen – großvolumigen – Schutzabdeckung auch mit hohen Kosten verbunden.
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Darüber hinaus sind Faltgaragen in vielfältigen Ausführungsformen zum Abdecken des gesamten Fahrzeugs oder Abdeckplanen bekannt, deren Anbringung am Fahrzeug jedoch aufwändig ist und die zudem keinen Schutz vor Beschädigungen durch mechanische Einwirkungen gewährleisten. Eine in der
DE 200 04 071 U1 beschriebene Schutzumhüllung für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Vielzahl von einzelnen Foliensegmenten, die an ihren Rändern entlang vorbestimmter Kantenlängen miteinander verbunden sind, wobei eine der Form der Karosserie entsprechende Fahrzeughülle gebildet wird.
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Aus der
DE 20 2004 000 328 U1 ist ein Karosserieschutz aus fest mit der Fahrzeugaußenfläche verbundenem, starrem, abgekantetem Material für im Fahrbetrieb befindliche Geländefahrzeuge bekannt, um den Fahrzeuglack beispielsweise vor Steinschlag zu schützen. Für den temporären Schutz bestimmter Karosserieflächen beim Neuwagentransport oder in einer Parksituation oder zum Schutz vor herab fallenden Teilen oder Umwelteinflüssen ist ein derartiger Karosserieschutz viel zu aufwändig. Das gilt gleichermaßen für an den beiden Längsseiten des Fahrzeugs bekanntermaßen angebrachte Seitenwandleisten, die ebenfalls fest mit der Karosserie verbunden sind und keinen Schutz für die besonders gefährdeten Eckbereiche der Stoßfänger bieten und zudem auch aus gestalterischen Gründen nicht immer vorteilhaft sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzabdeckung für bestimmte Außenflächenabschnitte von Kraftfahrzeugen zum temporären Schutz vor durch Umwelteinflüsse und mechanische Einwirkung bedingten Schäden zu entwickeln, die vielseitig einsetzbar sowie einfach ausgebildet und handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildeten Schutzabdeckung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht mit anderen Worten in der Bereitstellung einzelner, in der Größe begrenzter flexibler Abdeckelemente zum Schutz bestimmter, insbesondere durch Schlageinwirkung gefährdeter Bereiche der Karosserie, die an dieser auf einfache Weise lösbar befestigt werden können. Die Abdeckelemente bestehen aus einer flexiblen Trägerfolie, an deren Unterseite flexible, ein- oder mehrteilige, plattenförmige Dämpfungselemente befestigt sind. An bestimmten, nicht von Dämpfungselementen belegten Bereichen der Trägerfolie sind über das Niveau der Dämpfungselemente hinaus ragende Saugbefestigungsmittel angebracht, um das Abdeckelement unter Einhaltung eines Abstands zwischen der Karosserie und den Dämpfungselementen temporär befestigen zu können. Zur Diebstahlsicherung ist mindestens ein Saugbefestigungsmittel verschließbar ausgebildet. Mit den erfindungsgemäßen Abdeckelementen kann die Fahrzeugkarosserie individuell, das heißt entsprechend möglicherweise auftretender äußerer Einwirkungen, geschützt werden, um durch Schlagwirkung und Umwelteinflüsse bedingten Schäden an bestimmten Teilen der Außenfläche des Fahrzeugs vorzubeugen.
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Zum Schutz der Eckbereiche der vorderen und hinteren Stoßfänger ist ein erstes – dreieckförmiges – Abdeckelement vorgesehen, dessen plattenförmiges Dämpfungselement zur Gewährleistung der erforderlichen Flexibilität und zur Zusammenfaltbarkeit des Abdeckelements in nicht benutztem Zustand eine Mehrzahl von in Längs- und Querrichtung im Abstand angeordneten Dämpfungsplatten umfasst.
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Ein zweites, im Wesentlichen rechteckförmiges Abdeckelement, das zum Schutz der Türbereiche und/oder der Kotflügel der Karosserie vorgesehen ist, umfasst eine einstückige oder in Querrichtung geteilte Dämpfungsplatte mit Ausnehmungen zum Anbringen der Saugbefestigungsmittel an der Trägerfolie. In Querrichtung verlaufenden Einschnitte sollen ein platzsparendes Zusammenfalten des Abdeckelements bei Nichtbenutzung ermöglichen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ein weiteres, jeweils zum Schutz der Motorhaube, des Daches, der Kofferraumklappe und/oder der Windschutzscheibe ausgebildetes und an deren jeweilige Größe angepasstes Abdeckelement vorgesehen, an dessen Trägerfolie eine Mehrzahl von horizontal und vertikal beabstandeten Dämpfungsplatten sowie eine erforderliche Anzahl von Saugbefestigungsmitteln angebracht ist. Zur Abdeckung der Windschutzscheibe kann dieses Abdeckelement auch ohne Dämpfungsplatten ausgeführt sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Saugbefestigungsmittel als Drucksauger oder Drehsauger ausgebildet, deren Saugnapf durch senkrechte Krafteinwirkung oder durch Drehen eines drehbaren Teils befestigbar oder lösbar ist, wobei jedoch jedes Abdeckelement mindestens einen verschließbar ausgebildeten Drehsauger aufweist.
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Die Trägerfolie ist reißfest und witterungsbeständig ausgebildet und besteht vorzugsweise aus einem gewebeverstärkten Kunststoff. Die plattenartigen Dämmelemente sind aus einem geschlossenporigen Zellkautschuk gefertigt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Drucksauger jeweils in einer in der Trägerfolie ausgebildeten Öse gehalten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Abdeckelemente mit einem Aufdruck, insbesondere zu Werbezwecken, versehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Personenkraftwagens mit an den durch mechanische oder Umwelteinflüsse besonders gefährdeten Bereichen angebrachten Abdeckelementen;
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2 ein dreieckförmiges Abdeckelement in einer Draufsicht zum des Stoßfängers;
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3 eine Unteransicht des Abdeckelements nach 2;
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4 eine Schnittansicht des Abdeckelements nach 2 und 3;
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5 ein rechteckförmiges Abdeckelement in einer Draufsicht zum Schutz von im Wesentlichen ebenen Außenflächen des Fahrzeugs;
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6 eine Unteransicht des Abdeckelements nach 5;
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7 eine andere Ausführungsvariante eines dreieckigen Abdeckelements; und
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8 eine andere Ausführungsvariante eines rechteckigen Abdeckelements.
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1 zeigt einen Personenkraftwagen, dessen Außenflächen an den durch Umwelteinflüsse wie beispielsweise Hagel oder von Bäumen fallende Früchte oder infolge einer mechanischen Einwirkung aufgrund von Unachtsamkeit in einer beengten Parksituation oder während eines Neuwagentransports gefährdeten Bereichen durch ein vorübergehend angebrachtes, aus einem flexiblen, reißfesten und witterungsbeständigen Material bestehendes Abdeckelement geschützt sind. An den Eckbereichen der Stoßfänger des Fahrzeugs ist jeweils ein dreieckförmiges Abdeckelement 1 befestigt, das sich aufgrund der Dreieckform faltenfrei an die in zwei Richtungen gekrümmte Form der Stoßfängerecke anpasst. Die dreieckförmigen Abdeckelemente 1 werden – entsprechend der jeweiligen Parksituation – nach oder gegebenenfalls auch schon vor dem Abstellen des Fahrzeugs angebracht und sollen die Stoßfänger vor einer Beschädigung durch ein- oder ausparkende andere Fahrzeuge schützen. Auch bei der Verladung oder beim Transport von Neuwagen haben die dreieckförmigen Abdeckelemente 1 eine Schutzfunktion.
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An den Seitenflächen der Karosserie sind im Bereich der Türen und Kotflügel rechteckige Abdeckelemente 2 angebracht, die diesen Bereich insbesondere vor einer Beschädigung beim unachtsamen Öffnen der Türen eines neben dem Fahrzeug abgestellten anderen Fahrzeugs schützen sollen. Weitere rechteckförmige, jedoch größere Abdeckelemente 3 sind auf dem Dach und der Motorhaube befestigt. Die rechteckförmigen Abdeckelemente 3, die in der Größe fahrzeugspezifisch dimensioniert sein können und im Übrigen auch auf dem Kofferraumdeckel eines Fahrzeugs angebracht sein können, schützen die im Wesentlichen waagerecht verlaufenden, dünnwandigen Karosserieflächen vor einer mechanischen Beschädigung durch von Bäumen fallende Früchte oder Äste und sollen auch Schäden beim Neuwagentransport und durch Hagel, Schnee und Vogelkot bedingte Schäden in diesem Bereich verhindern. Auch an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs kann ein rechteckiges Abdeckelement 3 angebracht sein, das die Windschutzscheibe vor Schnee und Eisbildung und darüber hinaus den Innenraum des Fahrzeugs vor zu starker Erwärmung durch Sonnenstrahlen schützen soll.
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Die Abdeckelemente 1, 2 und 3 umfassen eine aus reißfestem und witterungsbeständigem, durch ein Gewebe verstärktem Kunststoff bestehende Trägerfolie 4 mit an deren der zu schützenden Karosserie zugewandten Unterseite verklebten flächigen, plattenförmigen Dämpfungselementen 5, die, wie die 3 und 6 zeigen, den überwiegenden Teil der Unterseite der Trägerfolie 4 bedecken. Die Dämpfungselemente 5 bestehen aus einem geschlossenporigen Zellkautschuk (EPDM), der keine Feuchtigkeit aufnehmen kann.
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Die Dämpfungselemente 5 an den zum Schutz der Stoßfänger vorgesehenen dreieckigen Abdeckelementen 1 umfassen, wie 3 zeigt, eine Vielzahl von im Abstand a nebeneinander und übereinander angeordneten dreieckigen Dämpfungsplatten 5'. Der zwischen den Dämpfungsplatten 5' verbleibende Abstand a gewährleistet eine hohe Flexibilität und eine leichte Anpassung des Abdeckelements 1 an die Form des Stoßfängers. Außerdem ist ein platzsparendes Zusammenlegen des Abdeckelements bei Nichtbenutzung möglich. Die plattenartigen Dämpfungselemente 5 können auch eine andere, beispielsweise rechteckige Form haben. Ein dabei in Längs- und Querrichtung zwischen diesen verbleibender Abstand a sorgt für die erforderlich Flexibilität des Abdeckelements 1.
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An dem gemäß 6 zum Schutz im Türbereich vorgesehenen rechteckigen Abdeckelement 2 sind zur Ausbildung des Dämpfungselements 5 zwei großflächige Dämpfungsplatten 5'' befestigt. Ein in der Mitte des Abdeckelements 2 zwischen den beiden Dämpfungsplatten 5'' verbleibender Abstand a sowie in gleicher Richtung verlaufende Einschnitte 6 gewährleisten ein einfaches, platzsparendes Zusammenlegen dieses Abdeckelements 2 bei Nichtbenutzung. Die Dämpfungsplatten 5'' können – unter Fortfall des Abstandes a – auch einstückig ausgebildet sein, d. h. aus einer einzigen Dämpfungsplatte bestehen.
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Die im Wesentlichen rechteckigen, jedoch größeren Abdeckelemente 3 für das Dach, die Motorhaube, den Kofferraumdeckel oder die Windschutzscheibe können ebenfalls mit im Abstand a (zum Erleichtern des Zusammenfaltens) angeordneten Dämpfungsplatten 5'' ausgerüstet sein. Wegen der hier nicht oder nur in geringerem Umfang zu erwartenden Schlageinwirkung kann insbesondere bei für den Transport und die Lagerung von Neufahrzeugen vorgesehenen Abdeckplatten 3 auf die Dämpfungsplatten auch verzichtet werden.
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Die Befestigung der Abdeckelemente 1, 2 oder 3 an der Oberfläche der Karosserie erfolgt mit Hilfe von Saugern, die jeweils in einem von Dämpfungselementen 5 (Dämpfungsplatten 5', 5'') freien Bereich mit der Trägerfolie 4 verbunden sind und als Drucksauger 7 und/oder Drehsauger 8, 9 ausgeführt sind. Bei den in den 2 bis 6 dargestellten Ausführungsformen der Abdeckelemente 1 und 2 sind ausschließlich Drehsauger 8, 9 vorgesehen, bei denen die Saugwirkung des Saugnapfes 10 durch eine Drehbewegung des oberen – drehbaren – Teils 11 des Drehsaugers erzeugt wird. Der Drehsauger 9 ist jedoch verschließbar ausgebildet, das heißt, nach dem Verdrehen des oberen, drehbaren Teils 11 des Drehsaugers 9 in die angesaugte Position kann dieses Teil mit Hilfe eines Schlüssels verriegelt werden. Die Abdeckelemente 1, 2, 3 sind somit diebstahlsicher am Fahrzeug angebracht.
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Gemäß der in den 7 und 8 dargestellten Ausführungsform sind ein verschließbarer Drehsauger 10 und ansonsten durch manuelles Andrücken betätigte Drucksauger 7 vorgesehen. Bei den einstückig ausgebildeten Drucksaugern 7 sind ein Saugnapf und ein Zugmittel 12 über ein Verbindungsstück verbunden, das in einer in der Trägerfolie 4 angebrachten Öse 13 geführt ist.
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Aus 4 ist ersichtlich, dass die Saugnäpfe 10 – und zwar auch in der mit der Karosserie verbundenen Position – über das Niveau der Dämpfungselemente 5 (Dämpfungsplatten 5', 5'') hinaus ragen, so dass die Dämpfungselemente die Karosserie nicht kontaktieren. Andererseits erleichtern die Dämpfungselemente das straffe Anlegen der Abdeckelemente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- dreieckiges Abdeckelement (für Stoßfänger)
- 2
- rechteckiges Abdeckelement (für Türbereich)
- 3
- rechteckiges Abdeckelement (für Dach, Motorhaube, Kofferklappe, Windschutzscheibe)
- 4
- Trägerfolie von 1, 2, 3
- 5
- Plattenförmige Dämpfungselemente
- 5'
- Dämpfungsplatten von 1, klein, z. B. dreieckig
- 5''
- Dämpfungsplatte von, groß, z. B. einstückig
- 6
- Einschnitt (oder Perforation) in 5''
- 7
- Drucksauger
- 8
- Drehsauger
- 9
- Verschließbarer Drehsauger
- 10
- Saugnapf
- 11
- Drehbarer Teil von 8, 9
- 12
- Zugmittel von 7
- 13
- Öse
- a
- Abstand zwischen Dämpfungsplatten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19724345 [0004]
- DE 20004071 U1 [0005]
- DE 202004000328 U1 [0006]