DE102009043406A1 - Kraftfahrzeug-Sicherheitsrückhaltesystem - Google Patents

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Abstract

Ein Sicherheitsrückhaltesystem zum selektiven Zurückhalten eines Insassen eines motorisierten Fahrzeugs wird geschaffen. Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst einen Zylinder, der einen länglichen Kanal darin definiert. Ein Kolben ist innerhalb des Kanals angeordnet und verfährt selektiv von einer nicht ausgefahrenen Position in eine ausgefahrene Position. Ein Verbindungselement verbindet das Sicherheitsgurtband wirksam mit dem Kolben, so dass das Verfahren des Kolbens die Spannung des Gurtbandes erhöht. Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst auch ein aufblasbares Kissen, das wirksam am Zylinder befestigt ist und dazu konfiguriert ist, selektiv von einem nicht expandierten Zustand in einen expandierten Zustand überzugehen. Eine Aufblasvorrichtung, die betätigbar ist, um Aufblasfluid freizusetzen, steht mit sowohl dem aufblasbaren Kissen als auch dem Zylinder in Fluidverbindung. Die Aktivierung der Aufblasvorrichtung wirkt zum Überführen des Kissens vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand und zum Verfahren des Kolbens von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Sicherheitsrückhaltesysteme für Insassen von motorisierten Fahrzeugen und insbesondere auf zusätzliche aufblasbare Rückhaltesysteme und Sicherheitsgurt-Straffungsvorrichtungen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Eine Sicherheitsgurtanordnung ist eine Art von Gurtsystem, das dazu ausgelegt ist, einen Insassen eines Kraftfahrzeugs oder eines anderen motorisierten Fahrzeugs gegen eine unbeabsichtigte Bewegung, die sich beispielsweise durch einen abrupten Stopp oder plötzlichen Zusammenprall mit einem fremden Hindernis ergeben kann, zurückzuhalten. Herkömmliche Sicherheitsgurtanordnungen (auch als ”Sicherheitsgurte” bezeichnet) verwenden ein Gurtschloss oder ein ähnliches Element, das von der Insassensitzposition innenliegend angeordnet ist, für einen Eingriff mit einer Eingriffsverriegelungsplatte oder Eingriffsbefestigungsvorrichtung, die im Allgemeinen von der Insassensitzposition außenliegend vorgesehen ist. Der Eingriff der Verriegelungsplatte mit dem Gurtschloss positioniert einen Gurtriemen oder ein Gurtband über dem Körper eines sitzenden Insassen, um den Insassen gegen eine abrupte Bewegung vom Sitz zurückzuhalten.
  • Auf Grund der Art und des Betrages der Lasten am Sicherheitsgurt während eines Fahrzeugaufpralls wurde die Sicherheitsgurtanordnung her kömmlich direkt an der Fahrzeugstruktur, im Allgemeinen unter Verwendung einer Drei-Punkt-Befestigungskonfiguration, angebracht. Bei solchen Anordnungen ist das Gurtband normalerweise an einem Ende an der Fahrzeugseitenstruktur durch einen Gurtaufroller befestigt, der starr daran angebracht ist. Das Band erstreckt sich entlang der Fahrzeugseitenstruktur nach oben, wobei es durch ein Stützelement, wie z. B. einen D-Ring, verläuft, das nahe der Oberseite des B-Pfostens angebracht ist. Der Riemen erstreckt sich dann nach unten und ist an einem zweiten Ende am Bodenblech oder an der Seitenstruktur benachbart zum Aufroller verankert.
  • Die Verriegelungsplatte ist am Gurtband abgestützt und dazu ausgelegt, zwischen dem Stützring und dem Ende des Riemens, das an der Fahrzeugstruktur verankert ist, zu gleiten. Das Gurtschloss ist andererseits herkömmlich an der Fahrzeugstruktur wie z. B. am Bodenblech oder Tunnel durch einen Schlossriemen angebracht, der sich durch einen Spalt zwischen dem unteren Polster und entweder der Mittelkonsole oder dem hinteren Polster des Sitzes erstreckt. In einer Zwei-Punkt-Befestigungskonfiguration (z. B. wobei ein Beckengurt vorgesehen ist) ist das zweite Ende des Gurtbandes direkt an der Verriegelungsplatte einstellbar befestigt, wodurch der dritte Befestigungspunkt beseitigt ist.
  • Es ist auch vernünftig, Abschnitte der Sicherheitsgurtanordnung direkt an der Fahrzeugsitzanordnung anzubringen, so dass die Sicherheitsgurtverankerungen eine konsistentere Beziehung zum Insassen aufrechterhalten, wenn die Sitzposition eingestellt wird. Als Beispiel kann der Sicherheitsgurtaufroller direkt an der Sitzplattform (d. h. an der Basis des Sitzrahmens) befestigt werden. Der Riemen erstreckt sich dann entlang des hinteren Rahmens des oberen Sitzpolsters nach oben und verläuft durch ein Führungs- oder oberes Stützelement, das an der Oberseite des Sitzrahmens, benachbart zur Kopfstütze angebracht ist. Der Riemen erstreckt sich dann nach unten und ist am Sitzrahmen benachbart zum Aufroller verankert. Bei heutigen Sicherheitsgurtsystemen ist es eher üblich, die innenliegende Verankerung, an der das Schloss befestigt ist, an der Sitzstruktur anzubringen. Viele Sicherheitsgurtimplementierungen bringen auch die außenliegende untere Verankerung an der Sitzstruktur an. Für diese Implementierungen wird die Verankerung typischerweise an dem Abschnitt der Sitzstruktur befestigt, der sich in Längsrichtung bewegt, wenn die Sitzposition eingestellt wird, aber nicht an dem Abschnitt des Sitzrahmens, der sich aufwärts und abwärts bewegt, wenn die Sitzposition eingestellt wird.
  • Der Sicherheitsgurtaufroller soll den Komfort für den Fahrzeuginsassen erhöhen, indem er ermöglicht, dass das Band unter relativ geringen Lasten abrollt, was eine begrenzte Bewegung des zurückgehaltenen Insassen ermöglicht. Der Aufroller ist vorgespannt, um das Band um den Fahrzeuginsassen relativ straff zu halten, und umfasst eine Verriegelungsvorrichtung, um den Aufroller gegen das Bandabrollen bei niedrigen Lasten unter gewissen außergewöhnlichen Bedingungen zu verriegeln. Außerdem wurden Energieabsorptions-Bandabrollmerkmale eingeführt, um die Menge an Belastung zu steuern, die ein Sicherheitsgurt während des Insassenrückhalts bei einem Aufprall bereitstellen kann, und wirken, um das Band bei vorbestimmten Kraftpegeln abzurollen.
  • In den letzten Jahren wurden ”Gurtstraffer” eingeführt, um den Sicherheitsgurtriemen im Fall einer erfassten Auslösebedingung, wie z. B. den Eintritt eines Zusammenstoßes, aktiv um den Fahrzeuginsassen zu straffen. Ein Gurtstraffer wirkt zum schnellen Ziehen in einer Länge des Bandes, was irgendeine Schlaffheit aufrollt, die sich im Gurt entwickelt haben kann, um den Effekt des Sicherheitsgurtschutzes zu maximieren und zu helfen, den Fahrzeuginsassen im Sitz korrekter zu positionieren.
  • Viele Fahrzeuge können als Teil eines gesamten Insassenrückhaltesystems auch eine oder mehrere aufblasbare Airbag-Vorrichtungen umfassen. Aufblasbare Airbag-Vorrichtungen, die nun auf dem Fachgebiet üblicher als Zusatzrückhaltesysteme (SRS), Luftkissen-Rückhaltesysteme (ACRS) oder zusätzliche aufblasbare Rückhaltesysteme (SIR) bezeichnet werden, sind ursprünglich in fast allen gegenwärtigen Kraftfahrzeugen eingerichtet. Airbag-Vorrichtungen befinden sich im Allgemeinen im Fahrgastraum von Kraftfahrzeugen und wirken als selektiv entfaltbares Kissen, das in der Lage ist, die kinetische Energie des Insassen abzuschwächen. Die meisten Airbags sind auch dazu ausgelegt, eine unabsichtliche Bewegung des Insassen zu minimieren, um einen ungewollten Kontakt mit der inneren Struktur des Kraftfahrzeugs zu verhindern.
  • Herkömmliche Airbag-Vorrichtungen umfassen ein aufblasbares Airbag-Modul, das hinter dem Fahrzeugarmaturenbrett aufbewahrt ist (z. B. für Beifahrerseiten-Airbags), an der Lenkradnabe angebracht ist (z. B. für Fahrerseiten-Airbags) oder innerhalb einer Fahrzeugsitzanordnung, einer Seitentürverkleidung oder einer Dachverkleidung untergebracht ist (z. B. für Seitenaufprall-Airbags). Mehrere Sensoren oder ähnliche Vorrichtungen sind im ganzen Kraftfahrzeug strategisch angeordnet, um den Eintritt eines vorbestimmten Auslöseereignisses zu detektieren. Der (die) Sensor(en) aktiviert (aktivieren) in Ansprechen darauf eine Aufblasvorrichtung, die intern im Airbag-Modul angeordnet ist, um einen Strom von Aufblasgas in ein aufblasbares flexibles Kissen (d. h. ein Airbag-Kissen) zu erzeugen, das auch innerhalb des Airbag-Moduls angeordnet ist. Das Aufblasgas veranlasst, dass das Airbag-Kissen in den Fahrzeugfahrgastraum in Richtung des Fahrzeuginsassen entfaltet wird.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Sicherheitsrückhaltesystem für ein motorisiertes Fahrzeug geschaffen. Das Fahrzeug weist einen Fahrgastraum mit einer darin angebrachten Sicherheitsgurtanordnung auf. Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst ein röhrenförmiges Element, das einen länglichen Kanal darin definiert. Ein Kolbenelement ist wirksam innerhalb des Kanals angeordnet, um selektiv von einer nicht ausgefahrenen Position in eine ausgefahrene Position zu verfahren. Ein Verbindungselement verbindet wirksam das Gurtband mit dem Kolbenelement, so dass das Verfahren des Kolbenelements die Spannung des Gurtbandes erhöht und seine effektive Länge verringert. Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst auch ein Kissenelement, das betätigbar ist, um selektiv von einem nicht expandierten Zustand in einen expandierten Zustand überzugehen. Eine Aufblasvorrichtung, die betätigbar ist, um Aufblasfluid auszugeben, steht mit sowohl dem aufblasbaren Kissen als auch dem röhrenförmigen Element in Fluidverbindung. Die Aktivierung der Aufblasvorrichtung wirkt zum Überführen des Kissenelements vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand und auch zum Verfahren des Kolbenelements von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position.
  • Gemäß einem Aspekt dieser speziellen Ausführungsform ist zumindest ein Abschnitt des Kissenelements um das röhrenförmige Element gewickelt. In dieser Hinsicht kann das Kissenelement auch so konfiguriert sein, dass es im Wesentlichen das ganze röhrenförmige Element umhüllt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt dieser Ausführungsform umfasst das röhrenförmige Element ein oder mehrere Lüftungslöcher. Jedes Lüftungsloch bringt das röhrenförmige Element mit dem Kissenelement in Fluidverbindung. Überdies kann das Sicherheitsrückhaltesystem derart ausgelegt sein, dass das einzige Mittel zur Fluidverbindung zwischen dem Kissenelement und der Aufblasvorrichtung aus dem (den) Lüftungsloch (Lüftungslöchern) im röhrenförmigen Element besteht. In einer ähnlichen Hinsicht können die Lüftungslöcher so ausgelegt und orientiert sein, dass sie selektiv die Aufblasvorrichtung mit dem Kissenelement erst dann in Fluidverbindung bringen, nachdem das Kolbenelement um einen vorbestimmten Abstand von der nicht ausgefahrenen Position weg verfahren ist. Alternativ können die Lüftungslöcher so ausgelegt sein, dass sie mit dem Kissen in Verbindung stehen, bevor der Kolben um irgendeinen Abstand verfahren ist, und können so konfiguriert sein, dass sie einen größeren Verbindungsweg erzeugen, wenn der Kolben von der nicht ausgefahrenen Position weiter weg verfährt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist das Verbindungselement ein Seil, das an einem Ende starr am Gurtband befestigt ist und an einem entgegengesetzten Ende davon am Kolbenelement befestigt ist. In diesem Fall umfasst das Sicherheitsrückhaltesystem vorzugsweise auch ein Halterelement, das am röhrenförmigen Element nahe dem ersten Ende des Kanals befestigt ist. Das Halterelement ist dazu ausgelegt, das Seil zu führen, während das Kolbenelement von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position verfährt. Wahlweise ist das Kissenelement auch um zumindest einen Abschnitt des Halterelements gewickelt. In dieser Hinsicht kann das Kissenelement ferner um zumindest einen Abschnitt der oberen Ausdehnung des Seils gewickelt sein.
  • Als Teil eines weiteren Aspekts umfasst das Halterelement einen oder mehrere Gasaustrittswege, die die Aufblasvorrichtung mit dem Kissenelement in Fluidverbindung bringen. Es kann erwünscht sein, den (die) Gas austrittsweg(e) so zu konstruieren und zu orientieren, dass er (sie) Fluid von der Aufblasvorrichtung zum Kissenelement lenkt (lenken), bevor das Kolbenelement von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position bewegt wird (z. B. eine Gasüberführung zum Kissenelement vor der Bewegung des Kolbenelements ermöglicht (ermöglichen)).
  • Gemäß einem nochmals weiteren Aspekt dieser Ausführungsform umfasst das Sicherheitsrückhaltesystem auch eine Abschlussabdeckung, die sowohl das röhrenförmige Element als auch das Kissenelement aufnimmt oder verdeckt.
  • In einem nochmals weiteren Aspekt umfasst das Sicherheitsrückhaltesystem auch ein zusammenschiebbares Gehäuse, das an einem ersten Ende davon an der Abschlussabdeckung befestigt ist. Das zusammenschiebbare Gehäuse ist so konfiguriert, dass es einen Abschnitt der oberen Ausdehnung des Verbindungselements darin umschließt. In diesem Fall kann ein Abschnitt des Kissenelements innerhalb des zusammenschiebbaren Gehäuses verstaut sein, wenn sich das Kissenelement im nicht expandierten Zustand befindet. Vorzugsweise umfasst das zusammenschiebbare Gehäuse dann eine Reißnaht oder eine Materialüberlappungsverbindung, die so konfiguriert ist, dass sie sich derart öffnet, dass sich das Kissenelement durch das zusammenschiebbare Gehäuse hindurch entfalten kann, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht.
  • Gemäß einem nochmals weiteren Aspekt umfasst das Verbindungselement ein Gurtaufrollelement. Das Gurtaufrollelement, das röhrenförmige Element und das Kissenelement können innerhalb einer Seitenverkleidung oder einer Sitzverkleidung untergebracht sein. In diesem speziellen Fall entfaltet sich das Kissenelement durch die Seitenverkleidung, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht. Es kann auch erwünscht sein, dass sich ein Abschnitt des Kissenelements an der Innenseite der Seitenverkleidung entfaltet, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht, wodurch ein Abschnitt der Verkleidung in Richtung eines Insassen nach innen geschoben wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Sicherheitsrückhaltesystem zum selektiven Zurückhalten eines Insassen eines motorisierten Fahrzeugs geschaffen. Das Fahrzeug weist einen Fahrgastraum mit einer darin angebrachten Sitzanordnung auf. Eine Sicherheitsgurtanordnung ist wirksam am Fahrzeug angebracht, wobei ein Bandabschnitt davon von der Sitzanordnung relativ zum Fahrzeug außenliegend angeordnet ist.
  • Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst einen Gasgenerator, der selektiv betätigbar ist, um ein Aufblasfluid freizusetzen. Ein Zylinder mit einem darin axial lang gestreckten Kanal steht mit dem Gasgenerator in Fluidverbindung. Der Zylinder umfasst mindestens ein Lüftungsloch. Ein Kolben ist innerhalb des Zylinders angeordnet. Der Kolben ist betätigbar, um selektiv axial zwischen dem ersten und dem zweiten entgegengesetzten Ende des Kanals von einer nicht ausgefahrenen Position in eine ausgefahrene Position zu verfahren. Ein Verbindungselement verbindet das Gurtband wirksam mit dem Kolben, so dass ein Verfahren des Kolbens eine vorbestimmte Länge des Gurtbandes zurückzieht, um dadurch die Spannung des Gurtbandes zu erhöhen.
  • Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst auch ein aufblasbares Kissen, wobei zumindest ein Abschnitt davon um den Zylinder gewickelt ist, so dass das (die) Lüftungsloch (Lüftungslöcher) im Zylinder das aufblasbare Kissen mit dem Gasgenerator in Fluidverbindung bringt (bringen). Das aufblasbare Kissen ist betätigbar, um selektiv von einem nicht expandierten Zustand, in dem das Kissen im Allgemeinen verstaut ist, in einen expandierten Zustand, in dem das Kissen in den Fahrzeugfahrgastraum entfaltet ist, überzugehen. Die Aktivierung des Gasgenerators wirkt zum Überführen des aufblasbaren Kissens vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand sowie zum Verfahren des Kolbens von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position.
  • Die obigen Merkmale und Vorteile und weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und besten Arten zur Ausführung der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen und beigefügten Ansprüchen leicht ersichtlich.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1A ist eine Seitenansicht eines kombinierten Sicherheitsgurtstraffer- und Airbag-Sicherheitsrückhaltesystems gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im teilweisen Querschnitt, die den Gurtstrafferkolben in einer nicht ausgefahrenen Position und das Airbag-Kissen in einem nicht expandierten Zustand zeigt;
  • 1B zeigt den Gurtstrafferkolben und das Airbag-Kissen von 1A in einer ausgefahrenen Position bzw. in einem expandierten Zustand;
  • 2 ist eine Seitenansicht einer Konfiguration des aufblasbaren Airbag-Kissens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 3 ist eine Seitenansicht einer Konfiguration des aufblasbaren Airbag-Kissens gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 4 ist eine Seitenansicht einer Konfiguration des aufblasbaren Airbag-Kissens gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 5 ist eine Seitenansicht einer Konfiguration des aufblasbaren Airbag-Kissens gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 6A ist eine Seitenansicht eines kombinierten Sicherheitsgurtstraffer- und Airbag-Sicherheitsrückhaltesystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegende Erfindung in einem teilweisen Querschnitt, wobei der Gurtstrafferkolben in einer nicht ausgefahrenen Position gezeigt ist bzw. das Airbag-Kissen in einem nicht expandierten Zustand gezeigt ist;
  • 6B zeigt den Gurtstrafferkolben und das Airbag-Kissen von 6A in einer ausgefahrenen Position bzw. einem expandierten Zustand;
  • 7 ist eine perspektivische Ansicht eines kombinierten Sicherheitsgurtstraffer- und Airbag-Sicherheitsrückhaltesystems gemäß ei ner nochmals weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 7A ist eine perspektivische Ansicht im Aufriss eines Abschnitts eines beispielhaften Kraftfahrzeugs mit dem Sicherheitsrückhaltesystem von 7, das darin wirksam angebracht ist; und
  • 7B zeigt das Airbag-Kissen von 7A in einem expandierten Zustand.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • In den Zeichnungen, in denen sich in allen verschiedenen Ansichten gleiche Bezugszeichen auf gleiche Komponenten beziehen, ist in 1A ein Kraftfahrzeug-Sicherheitsrückhaltesystem, das im Allgemeinen mit 10 bezeichnet ist, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die hier dargestellten Zeichnungen sind nicht maßstäblich – die Abmessungen und die relative Orientierung der Bauteile, die in den ganzen Zeichnungen gezeigt sind, sind wegen der Deutlichkeit und eines besseren Verständnisses der vorliegenden Erfindung absichtlich übertrieben. Folglich sollen die individuellen und relativen Abmessungen und Orientierungen, die in den Zeichnungen gezeigt sind, nicht als Begrenzung betrachtet werden. Außerdem wird die vorliegende Erfindung hier im Zusammenhang mit einem Standard-Personenkraftwagen beschrieben. Die vorliegende Erfindung kann jedoch ebenso leicht in irgendeine motorisierte Fahrzeugplattform eingebaut werden. Schließlich sollte leicht erkannt werden, dass die zum Spezifizieren von räumlichen Beziehungen verwendeten Adjektive, wie z. B. innenliegend, außenliegend, hinterer, horizontal, vertikal, oberer, unterer usw., räumliche Beziehungen angeben, wie sie in Bezug auf ihre beabsichtigten Orientierungen relativ zu einem Kraftfahrzeug existieren, wenn sie darin wirksam orientiert sind. Trotzdem können die spezifizierten räumlichen Beziehungen innerhalb des Schutzbereichs der hier beigefügten Ansprüche verändert werden.
  • Das Sicherheitsrückhaltesystem 10 ist in einem herkömmlichen motorisierten Fahrzeug wie z. B. einem modernen Kraftfahrzeug, das in 1A und 1B durch einen Abschnitt einer Innenseitenverkleidung 12 dargestellt ist, angebracht. Die Verkleidung 12, die als ”Abschlussabdeckung” wirkt, definiert einen inneren Hohlraum oder ein inneres Fach 14, der bzw. das bemessen und geformt ist, um das Sicherheitsrückhaltesystem 10 darin zu verschachteln, zu verstauen und zu verbergen. Die Verkleidung 12 und das Sicherheitsrückhaltesystem 10 sind vorzugsweise an der Fahrzeugsitzanordnung (nicht explizit dargestellt, aber sicher für den Fachmann auf dem Gebiet verständlich) angeordnet, könnten jedoch auch seitlich außenliegend von einer Fahrzeugsitzanordnung angeordnet sein, wobei sie benachbart zu einem B- oder C-Pfosten innerhalb des Fahrzeugfahrgastraums untergebracht sind. Die Verkleidung 12 kann auch so ausgelegt sein, dass sie verschiedene zusätzliche darunter liegende Komponenten bedeckt, wenn sie im motorisierten Fahrzeug installiert ist, wie z. B. einen oder mehrere HVAC-Kanäle (nicht dargestellt), Liegesitzmechanismen (nicht dargestellt), verschiedene elektrische Schalter (nicht dargestellt), verschiedene Verdrahtungsstränge (nicht dargestellt) usw.
  • Eine Sicherheitsgurtanordnung (hier auch als ”Sicherheitsgurtanordnung” bezeichnet), die in 1A und 1B der Zeichnungen durch eine Länge eines zurückziehbaren Sicherheitsgurtbandes 16 dargestellt ist, ist auch innerhalb des Fahrgastraums, vorzugsweise in einer herkömmlichen Drei-Punkt-Befestigungskonfiguration, angebracht. Eine Verriegelungsplatte (nicht dargestellt) ist vorzugsweise durch das Gurtband 16 verschiebbar gelagert. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Ende des Gurtbandes 16 wirksam an einer Gurtstraffungsvorrichtung, die im Allgemeinen durch das Bezugszeichen 40 gekennzeichnet ist, befestigt. In der in 1A und 1B dargestellten beispielhaften Ausführungsform ist ein proximaler Abschnitt des Gurtbandes 16 durch einen Bandschlitz 20 geschlungen, der durch eine obere Verankerung 18 hindurch gebildet ist. Das Gurtband 16 ist an der oberen Verankerung 18 beispielsweise durch Zurückfalten des durchgeschlungenen Endes auf sich und Nähen des proximalen Endes an einen benachbarten Abschnitt des Bandes 16 befestigt.
  • Die obere Verankerung 18 ist an einer unteren Verankerung 24 durch den verzahnten Eingriff von komplementären Fingern 22 und 26, die jeweils von Eingriffsabschnitten der oberen und der unteren Verankerung 18, 24 nach außen vorstehen, befestigt. Eine Befestigungsvorrichtung 28 ist durch die obere und die untere Verankerung 18, 24 geführt, um eine korrekte Verbindung zwischen den zwei Verankerungselementen zu bestätigen und um die Verankerungsschnittstellen beizubehalten, bis eine Zuglast aufgebracht wird. Die untere Verankerung 24 ist wiederum an einem ersten Ende 31 eines Seils 30 (z. B. über Heften, Quetschen oder eine andere mechanische Befestigung), das als Verbindungselement wirkt, wie nachstehend genauer beschrieben wird, befestigt. Es sollte erkannt werden, dass das Sicherheitsrückhaltesystem 10 alternativ von der Fahrzeugsitzanordnung seitlich innenliegend untergebracht sein kann, wobei das Gurtband 16 ein Segment eines herkömmlichen Gurtschlossriemens ist, oder als andere Option so, dass das Seil 30 direkt an einem Gurtschlosselement (nicht dargestellt) der Sicherheitsgurtanordnung befestigt ist.
  • Die obere Ausdehnung des Seils 30, das proximale Ende des Gurtbandes 16 sowie die obere und die untere Verankerung 18, 24 sind innerhalb eines zusammenschiebbaren Gehäuses 32 eingeschlossen (auf dem Fachgebiet auch als ”Schnorchel” oder ”Faltenbalg” bekannt), das an einem ersten Ende davon an der Verkleidung 12 befestigt ist. Als Beispiel und nicht als Begrenzung umfasst das zusammenschiebbare Gehäuse 32 einen Flanschabschnitt 34 mit verringertem Querschnitt, der in einem durch die Verkleidung 12 gebildeten Schlitz 36 aufgenommen ist und mit diesem in Schnappeingriff steht. Offensichtlich können andere Mittel zum Verbinden des zusammenschiebbaren Gehäuses 32 mit der Verkleidung 12 verwendet werden, ohne vom beabsichtigten Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
  • Weiterhin umfasst in 1A die Gurtstraffungsvorrichtung 40 ein röhrenförmiges Element 42, das in der bevorzugten Praxis ein lang gestrecktes, metallisches, zylindrisches Rohr mit einem ersten und zweiten entgegengesetzten Ende 43 bzw. 45 ist. Die Querschnittsgeometrie und Materialeigenschaften des röhrenförmigen Elements 42 können jedoch verändert werden, ohne vom beabsichtigten Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Das röhrenförmige Element 42 (hier auch als ”Zylinder” bezeichnet) definiert einen länglichen Kanal 44 darin, der koaxial zum Zylinder 42 orientiert ist und sich longitudinal entlang desselben erstreckt. Ein Kolben 46 ist verschiebbar innerhalb des Kanals 44 angeordnet, der, wie nachstehend beschrieben, arbeitet, um von einer nicht ausgefahrenen Position (in 1A gezeigt) in eine ausgefahrene Position (in 1B gezeigt) zu verfahren.
  • Das Seil 30 ist an einem zweiten Ende 33 davon am Kolben 46 befestigt. Wie in der beispielhaften Ausführungsform von 1A und 1B zu sehen, umfasst beispielsweise ein Abschnitt 48 des Kolbens 46 mit verringertem Durchmesser ein versenktes Loch 50, in dem ein Verriegelungsstift 52 zum Befestigen des Seils 30 am Kolben 46 geführt ist. Alternativ können das Seil 30 und der Kolben 46 als einteilige Struktur einteilig ausgebildet sein oder durch andere Mittel (z. B. Schweißen, Heften, Einfädeln usw.) formschlüssig befestigt sein. Ein Führungskanal 38 dient als Eingang für das Seil 30 auf der Seite entgegengesetzt zum Zylinder 42. Der Führungskanal 38 ist so ausgebildet, dass er zum Zylinder 42 koaxial ist, und so, dass er einen Durchmesser aufweist, der geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des Seils 30, so dass das Seil 30 darin gleiten kann. Der Führungskanal 38 wirkt zum Lenken des Seils 30, während der Kolben 46 von der nicht ausgefahrenen Position (1A) in die ausgefahrene Position (1B) verfährt.
  • Ein Abschnitt 54 des Kolbens 46 mit vergrößertem Durchmesser, der zum Abschnitt 48 mit verringerter Dicke benachbart und mit diesem einteilig ist, umfasst eine ringförmige Nut 56, die sich auf dem Umfang um die Außendurchmesserfläche davon erstreckt. Die ringförmige Nut 56 ist so konfiguriert, dass sie ein Dichtungselement wie z. B. einen Elastomer-O-Ring 58 für eine Fluidabdichtung einer Gaskammer 62, die gemeinsam durch einen Abschnitt des Zylinders 42, die Rückseite des Kolbens 46 und einen Abschnitt des Halters 60 ausgebildet oder definiert ist, aufnimmt und festhält. Außerdem ist eine Anordnung von Kugeln 64 zwischen der inneren Umfangsfläche des Zylinders 42 und einem verjüngten Segment 66 des Abschnitts 54 mit vergrößertem Durchmesser eingeschlossen. Die Durchmesser der Kugeln 64 sind kleiner als der maximale Zwischenraum zwischen dem verjüngten Segment 66 und der inneren Umfangsfläche des Zylinders 42. Die Kugeln 64 keilen sich zwischen der inneren Umfangsfläche des Zylinders 42 und der äußeren Umfangsfläche des verjüngten Segments 66 ein, wenn der Kolben 46 versucht, in der entgegengesetzten Richtung des Ausfahrens (z. B. nach links in Bezug auf 1A) zu verfahren, wodurch eine solche Bewegung verhindert wird. Es ist zu beachten, dass innerhalb des Schutzbereichs dieser Erfindung andere Mittel in kommerziell erhältlichen Gurtstraffern zum Verhindern der Kolbenbewegung in der zum Ausfahren entgegengesetzten Richtung zu finden sind.
  • In 1B umfasst das Halterelement 60 ein Gewindemontageloch 68, das eine komplementäre Gewindeaußenfläche 69, die entlang des ersten Endes 43 des Zylinders 42 orientiert ist, aufnimmt und mit dieser in Gewindeeingriff steht. Ein einteilig ausgebildeter Nabenabschnitt 70 steht schräg von einer Oberseite des Halters 60 vor, der über der Gaskammer 62 ausgebildet ist. Eine Montagekammer 72, die mit der Gaskammer 62 in Verbindung steht, ist im Inneren des Nabenabschnitts 70 vorgesehen. Eine Aufblasfluid-Abgabevorrichtung 74 (oder kurz ein ”Gasgenerator”) ist innerhalb der Montagekammer 72 untergebracht und durch eine Kappe 76 darin befestigt. Die Kappe 76 kann mit dem Halterelement 60 einteilig oder ein separates Teil sein. Alternativ kann der Gasgenerator 74 parallel zum Zylinder 42 angebracht sein und mit der Gaskammer 62 über ein oder mehrere Füllrohre (nicht explizit dargestellt) in Fluidverbindung gebracht sein.
  • Das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst auch ein aufblasbares Kissen oder eine flexible Membran 80. In der Ausführungsform von 1A und 1B ist das Kissen 80 in zwei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 82 und einen Expansionsabschnitt 84. Der Hülsenabschnitt 82 ist wie eine Hülle ausgeführt. Insbesondere ist der Hülsenabschnitt 82 an dessen entgegengesetzten Enden offen. Ein offenes Ende des Hülsenabschnitts 82 ist über das zweite Ende 45 des Zylinders 42 geführt und den Schaft des Zylinders 42 hinab geschoben. Das Kissen 80 ist über das erste Ende 43 des Zylinders 80 und auf das Halterelement 60 geführt, wobei der Hülsenabschnitt 82 des Kissens 80 um den Zylinder 42 gewickelt ist. Ein erstes und ein zweites Spannband 86 bzw. 88 befestigen das aufblasbare Kissen 80 sicher am Zylinder 42 und fungieren auch zur Fluidabdichtung des Hülsenabschnitts 82 um den äußeren Umfang des Zylinders 42 an seinem ersten und zweiten Ende 43, 45.
  • Der Zylinder 42 umfasst mehrere Lüftungslöcher 90, die vorzugsweise kreisförmig sind. Jedes Lüftungsloch 90 bringt den inneren Kanal 44 des Zylinders 42 mit dem Expansionsabschnitt 84 des Kissens 80 in Fluidverbindung, wie nachstehend ausführlich erläutert wird. Außerdem umfasst der Halter 60 einen Gasaustrittsweg 92 (1B), der sich von der Gaskammer 62 zum Kissen 80 erstreckt, wodurch ein zusätzlicher Fluidweg zwischen dem Gasgenerator 74 und dem Expansionsabschnitt 84 des Kissens 80 geschaffen ist. Die Anzahl, die Größe, die Geometrie und die Orientierung der Lüftungslöcher 90 und des Gasaustrittsweges 92 können individuell oder gemeinsam auf die spezielle Anwendung, auf die das Sicherheitsrückhaltesystem 10 angewendet werden soll, zugeschnitten werden. Der Gasaustrittsweg 92 könnte beispielsweise am Zylinder 42 angeordnet sein, wenn der Startort des Kolbens weiter den Zylinder 42 hinab von der Aufblasvorrichtung 74 weg liegen würde. Überdies kann das Sicherheitsrückhaltesystem 10 derart konstruiert sein, dass das einzige Mittel für die Fluidverbindung zwischen dem Kissenelement 80 und der Aufblasvorrichtung 74 aus dem Lüftungsloch (den Lüftungslöchern) 90 im röhrenförmigen Element 42 besteht.
  • Der Gasgenerator 74 wirkt als pyrotechnische Vorrichtung/Druckgefäß, die/das verwendet wird, um Aufblasgas zu erzeugen oder aufzubewahren und auszugeben. Das heißt, der Gasgenerator 74 ist selektiv betätigbar, um ein Fluid, vorzugsweise in der Art eines Druckgases, wie z. B. Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid, auszugeben. Dabei ist der Gasgenerator 74 betätigbar, um selektiv gleichzeitig den Kolben 46 aus der nicht ausgefahrenen Position (in 1A gezeigt) in die ausgefahrene Position (in 1B gezeigt) auszufahren und das aufblasbare Kissen 80 von einem nicht expandierten Zustand (wie in 1A zu sehen) in einen expandierten Zustand (wie in 1B zu sehen) zu überführen.
  • Gemäß der beispielhaften Ausführungsform von 1A und 1B ist das aufblasbare Kissen 80 in einem nicht expandierten, verstaubaren Zustand in 1A gezeigt, wobei sich das aufblasbare Kissen 80 innerhalb des inneren Fachs 14 in einem entleerten und gefalteten Zustand befindet. Außerdem ist der Kolben 46 in 1A in einer nicht ausgefahrenen Position gezeigt, wobei er sich unmittelbar benachbart zur Gaskammer 62 am ersten Ende 43 des Zylinders 42 befindet. Bei der Aktivierung des Gasgenerators 74 (z. B. über ein Auslösesignal, das zum elektrischen Anschluss 94 gesandt wird) wird Aufblasgas in die Gaskammer 62 ausgelassen. Wenn der Druck in der Gaskammer 62 ansteigt, wird der Kolben 46 in die ausgefahrene Position (z. B. in einer Richtung nach rechts relativ zu 1B) gedrückt oder gedrängt, bis der Kolben 46 an einem verschmälerten Abschnitt 47 am zweiten Ende 45 des Zylinders 42 aufsetzt. Das Verfahren des Kolbens 46, wie vorstehend beschrieben, zieht oder zerrt einen Abschnitt des Seils 30 in den Zylinder 42 und zieht dabei eine vorbestimmte Länge des Gurtbandes 16 zurück, was die Spannung des Gurtbandes 16 erhöht.
  • Gleichzeitig mit dem Ausfahren des Kolbens 46 wird Aufblasgas in den Expansionsabschnitt 84 des Kissens 80 durch den Gasaustrittsweg 92 vor und während der Bewegung des Kolbens 46 und durch die Lüftungslöcher 90, nachdem sich der Kolben 46 an diesen vorbei bewegt hat, gedrängt, wodurch das Kissen 80 aufgeblasen wird. Wenn sich das Kissen 80 aufbläst, schiebt es gegen eine gewisse Form von Entfaltungstür, wie z. B. die diskrete Tür 15, was eine Öffnung 13 in der Verkleidung 12 erzeugt. Die diskrete Tür 15 kann ein Teil der Verkleidung 12 oder ein separates Teil, das mit der Verkleidung in Eingriff steht, sein. Das Kissen 80 geht durch die Öffnung 13 in einen zweiten, expandierten Zustand (1B) über, in dem das Kissen 80 im Wesentlichen außerhalb des Hohlraums 14 liegt, wobei es zwischen einem Fahrzeuginsassen und einem Abschnitt der Fahrzeuginnenstruktur angeordnet ist.
  • Obwohl die Verkleidung 12 in 1B mit einer diskreten Tür 15 zum wirksamen Verdecken und Freigeben des Airbag-Kissens 80 gezeigt ist, kann die Verkleidung 12 mit einer Reißnaht (nicht dargestellt) oder in einer ”Ausstoß”-Konfiguration in Bezug auf eine benachbarte Komponente konstruiert sein, um die Entfaltung des Kissens 80 zu ermöglichen. Außerdem kann die Verkleidung 12 optional Seitenwände oder ein separates Schachtelement (nicht dargestellt) aufweisen, das zumindest teilweise das nicht entfaltete Kissen umgibt und hilft, dieses zur Entfaltungstür zu führen, so dass es sich nicht in einer anderen Richtung unter der Verkleidung 12 entfaltet. Die Seitenwände oder das separate Schachtelement können ausdehnbar (nicht dargestellt) sein, wie z. B. über einen Faltenbalg oder über überlappende Gleitelemente, um sich auf Verkleidungskonstruktionen einzustellen, bei denen der Sitz in Bezug auf das nicht entfaltete Kissen 80 vertikal bewegt werden kann. Sie könnten auch als Tasche wie z. B. wahlweise mit Gewebe von der Sitzabdeckung ausgebildet sein.
  • Die Lüftungslöcher 90 können an vorgewählten Orten entlang des Zylinders 42 angeordnet sein, so dass der Gasgenerator 74 das Aufblasfluid nicht zum Expansionsabschnitt 84 des Kissens 80 verteilen kann, bis nachdem der Kolben 46 um einen vorbestimmten Abstand von der nicht ausgefahrenen Position (1A) weg verfahren ist. Der Zylinder 42 kann beispielsweise mit einer Anordnung von Lüftungslöchern 90 hergestellt sein, die auf dem Umfang um sein zweites Ende 45 derart beabstandet sind, dass die Fluidverbindung zwischen der Kammer 44 und dem Expansionsabschnitt 84 eingeschränkt wird, bis der Kolben 46 in die ausgefahrene Position (1B) verfährt, wodurch die vollständige Expansion des Kissens 80 verzögert wird. Alternativ kann es erwünscht sein, den (die) Gasaustrittsweg(e) 92 so zu konstruieren und zu orientieren, dass eine Gasüberführung von der Aufblasvorrichtung 74 zum Kissen 80 vor irgendeiner Kolbenbewegung ermöglicht wird. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem alle Lüftungslöcher 90, die nahe dem ersten Ende 43 des Zylinders 42 liegen, beseitigt werden und die Querschnittsfläche des Austrittsweges 92 vergrößert wird.
  • 25 stellen verschiedene Konfigurationen eines aufblasbaren Airbag-Kissens gemäß der vorliegenden Erfindung dar. Wie vorstehend angegeben, werden in 25 gleiche Bezugszeichen verwendet, um eine ähnliche Struktur von 1A1B zu kennzeichnen. Bei Betrachtung zunächst von 2 ist ein aufblasbares Kissen 180 gezeigt, das ähnlich angeordnet und betätigbar ist, wie vorstehend mit Bezug auf das Kissen 80 von 1A und 1B beschrieben. Das Kissen 180 von 2 ist auch in zwei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 182 und einen Expansionsabschnitt 184. In dieser speziellen Ausführungsform ist jedoch ein distales Ende 185 des Hülsenabschnitts 182 geschlossen, was das offene Ende des Zylinders 42 blockiert. An sich wirkt das distale Ende 185 des Hülsenabschnitts 182, das sich um das zweite Ende 45 des Zylinders 42 wickelt, zum Auffangen irgendeines Aufblasfluids, das am Kolben 46 vorbei strömt, und zum Umlenken des Fluids in den Expansionsabschnitt 184 des Kissens 180 über den Durchblasweg um den Kolben 46 oder einen Verbindungsweg (nicht dargestellt) unter einem Abschnitt der Klemme 88. Das Kissen 180 von 2 umhüllt im Wesentlichen den ganzen Zylinder 42.
  • 3 stellt eine Seitenansichtsdarstellung einer Konfiguration eines aufblasbaren Airbag-Kissens, die im Allgemeinen mit 280 bezeichnet ist, in einem teilweisen Querschnitt gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bereit. Das Kissen 280 ist ähnlich angeordnet und betätigbar gezeigt, wie vorstehend mit Bezug auf das Kissen 80 von 1A1B beschrieben. Das Kissen 280 von 3 ist jedoch in drei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 282, einen Expansionsabschnitt 284 und einen Halterabschnitt 286. Ähnlich zur Ausführungsform von 2 ist ein distales Ende 285 des Hülsenabschnitts 282 geschlossen, was das offene Ende des Zylinders 42 blockiert. An sich wirkt das distale Ende 285 des Hülsenabschnitts 282, das sich um das zweite Ende 45 des Zylinders 42 wickelt, zum Auffangen von irgendeinem Aufblasfluid, das am Kolben 46 vorbei strömt, und zum Umlenken des Fluids in den Expansionsabschnitt 284 des Kissens 280.
  • Der Halterabschnitt 286 des Kissens 280 in 3 wickelt sich um einen hinteren Abschnitt 61 des Halters 60. Der Halterabschnitt 286 ist auch um mindestens einen Abschnitt der oberen Ausdehnung des Seils 30 gewickelt, wobei er sich die ganze Strecke bis zur unteren Verankerung 24 erstreckt. Das erste, das zweite und das dritte Spannband 288, 290 bzw. 292 befestigen sicher das aufblasbare Kissen 280 an dem Gurtstraffer 40. Insbesondere befestigt das erste Spannband 288 den Hülsenabschnitt 282 am Zylinder 42 und fungiert auch zur Fluidabdichtung des Hülsenabschnitts 282 um den äußeren Umfang des Zylinders 42 an seinem ersten Ende 43. Das zweite Spannband 290 befestigt ein erstes offenes Ende 287 des Halterabschnitts 286 um den hinteren Abschnitt 61 des Halters 60, wobei dasselbe fluidtechnisch abgedichtet wird. Das dritte Spannband 292 befestigt ein zweites offenes Ende 289 des Halterabschnitts 286 des Kissens um das erste Ende 31 des Seils 30, wobei dasselbe fluidtechnisch abgedichtet wird. Der Halterabschnitt 286 von 3 wirkt zum Auffangen von irgendeinem Aufblasfluid, das aus der Gaskammer 62 durch den Führungskanal 38 entweicht, und zum Umlenken desselben zum Expansionsabschnitt 280 über den Halsabschnitt 281.
  • 4 stellt eine Konfiguration eines aufblasbaren Airbag-Kissens, die im Allgemeinen mit 380 bezeichnet ist, gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Das Kissen 380 von 4 ist betätigbar, wie vorstehend mit Bezug auf das Kissen 80 von 1A1B beschrieben. Ähnlich zur Ausführungsform von 3 ist das Kissen 380 von 4 in drei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 382, einen Expansionsabschnitt 384 und einen Halterabschnitt 386. Außerdem ist ein distales Ende 385 des Hülsenabschnitts 382 geschlossen, was das offene Ende des Zylinders 42 in einer Weise ähnlich zu den Ausführungsformen von 2 und 3 blockiert.
  • Ein erstes und ein zweites Spannband 388 bzw. 390 befestigen das aufblasbare Kissen 380 sicher am Halter 60. Insbesondere befestigt das erste Spannband 388 ein erstes offenes Ende 387 des Halterabschnitts 386 um den Nabenabschnitt 70 des Halters 60. Das zweite Spannband 390 befestigt andererseits ein zweites offenes Ende 389 des Halterabschnitts 386 um den Schaftabschnitt 63 des Halters 60. Das erste und das zweite Spannband 388, 390 fungieren auch zur Fluidabdichtung des Kissens 380 um sowohl den Zylinder 42 als auch den Halter 60. Eine Dichtung, die im Querschnitt mit einer ovalen Form bei 391 in 4 gezeigt ist, kann wahlweise verwendet werden, um zu helfen, den Kanalführungsdurchgang 38 abzudichten. Der Halterabschnitt 386 von 4 wirkt zum Auffangen von irgendeinem Aufblasfluid, das aus der Gaskammer 62 entweicht, und zum Umlenken desselben zum Expansionsabschnitt 280, während der Gasgenerator 74 für die Befestigung an einem elektrischen Verbindungsstecker 75 offen gelassen ist.
  • Eine Konfiguration eines aufblasbaren Kissens gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 5 gezeigt und im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 480 gekennzeichnet. Das Kissen 480 von 5 ist betätigbar, wie vorstehend mit Bezug auf das Kissen 80 von 1A1B beschrieben. Ähnlich zur Ausführungsform von 3 und 4 ist das Kissen 480 von 5 in drei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 482, einen Expansionsabschnitt 484 und einen Halterabschnitt 486. Außerdem ist ein distales Ende 485 des Hülsenabschnitts 482 geschlossen, wobei das offene Ende des Zylinders 42 in einer Weise ähnlich zu den Ausführungsformen von 24 blockiert ist. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausführungsformen umschließt jedoch das Kissen 480 von 5 den ganzen Zylinder 42 sowie im Wesentlichen den ganzen Halter 60 und das ganze Seil 30. Ein erstes und ein zweites Spannband 488 bzw. 490 befestigen das aufblasbare Kissen 480 sicher am Gurtstraffer 40 und am Seil 30. Insbesondere befestigt das erste Spannband 488 ein erstes offenes Ende 487 des Halterabschnitts 486 des Kissens um den Nabenabschnitt 70 des Halters 60. Das zweite Spannband 490 befestigt andererseits ein zweites offenes Ende 489 des Halterabschnitts 486 des Kissens um das erste obere Ende 31 des Seils 30. Das erste und das zweite Spannband 488, 490 fungieren auch zur Fluidabdichtung des Kissens 480 um sowohl den Zylinder 42 als auch den Halter 60. Der Halterabschnitt 486 von 5 wirkt zum Auffangen von irgendeinem Aufblasfluid, das aus der Gaskammer 62 entweicht, und zum Umlenken desselben zum Expansionsabschnitt 480, während der Gasgenerator 74 zur Befestigung am elektrischen Verbindungsstecker 75 offen gelassen ist.
  • Es sollte auch beachtet werden, dass der Gasgenerator 74 longitudinal parallel zum röhrenförmigen Element 42 angeordnet sein kann, wobei der Hülsenabschnitt 482 des Kissens den Gasgenerator 74 darin einhüllen oder einkapseln würde. Das Sicherheitsrückhaltesystem 10 kann beispielsweise mit dem Gasgenerator 74 parallel zum röhrenförmigen Element 42 konstruiert sein, wobei der Hülsenabschnitt 482 des Kissens 480 den Gasgenerator 74 umgibt. In diesem Fall wäre die Verdrahtungsverbindung 75 für den Gasgenerator 74 innerhalb des Kissens 480 untergebracht und die entsprechende Verdrahtung kann wahlweise durch a) die geklemmte Schnittstelle zwischen dem Kissen und dem Gasgenerator 74, dem röhrenförmigen Element 42 oder dem Halter 60, und b) ein Loch oder einen Schlitz im Kissen, das bzw. der eine gewisse Form von Gewebelaschendichtung oder ein anderes Dichtungsmittel aufweist, verlaufen.
  • In 6A und 6B ist ein Sicherheitsrückhaltesystem gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt und darin im Allgemeinen mit 510 bezeichnet. Das Sicherheitsrückhaltesystem 510 ist im Betrieb und in der Funktion zu der in 1A1B gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen identisch. Der Hauptunterschied der in 6A und 6B gezeigten Ausführungsform besteht darin, dass ein Abschnitt des aufblasbaren Kissens 580 wirksam innerhalb des zusammenschiebbaren Gehäuses 532 verstaut ist, wenn sich das Kissen 580 im nicht expandierten Zustand befindet, wie in 6A zu sehen.
  • Das Kissen 580 ist in drei Hauptabschnitte unterteilt: einen Hülsenabschnitt 582, der sich um den Zylinder 42 wickelt und diesen einschließt, einen Expansionsabschnitt 584, der innerhalb des zusammenschiebbaren Gehäuses 532 für die etwaige Entfaltung in den Fahrgastraum des Fahrzeugs verstaut ist, und einen Halterabschnitt 586, der sich um einen hinteren Abschnitt 61 des Halters 60 und die obere Ausdehnung des Seils 30 wickelt und diese einschließt. Ein Halsabschnitt 581 des Kissens 580 verbindet fluidtechnisch die drei vorstehend erwähnten Abschnitte – d. h. den Hülsenabschnitt 582, den Expansionsabschnitt 584 und den Halterabschnitt 586. Ein distales Ende 585 des Hülsenabschnitts 582 ist geschlossen, wobei das offene Ende des Zylinders 42 blockiert ist.
  • Das aufblasbare Kissen 580 ist in einem nicht expandierten, verstaubaren Zustand in 6A gezeigt, wobei sich der Expansionsabschnitt 584 des Kissens 580 innerhalb des zusammenschiebbaren Gehäuses 532 in einem entleerten und gefalteten Zustand befindet. Der Expansionsabschnitt 584 des Kissens 580 kann wahlweise über Nähen oder irgendein anderes mechanisches Mittel am Sicherheitsgurtband 16 befestigt sein. Er könnte auch an der Verbindung zwischen der oberen Verankerung 18 und der unteren Verankerung 24 befestigt sein (nicht dargestellt). Außerdem ist der Kolben 46 in 6A in einer nicht ausgefahrenen Position gezeigt, in der er sich unmittelbar benachbart zur Gaskammer 62 am ersten Ende 43 des Zylinders 42 befindet. Bei der Aktivierung des Gasgenerators 74 (z. B. über ein durch den elektrischen Verbindungsstecker 75 zum elektrischen Anschluss 94 gesandtes Auslösesignal) wird Aufblasgas in die Gaskammer 62 ausgelassen. Wenn der Druck in der Gaskammer 62 zunimmt, wird der Kolben 46 in die ausgefahrene Position, die in 6B gezeigt ist, gedrückt oder gedrängt, bis der Kolben 46 an einem verschmälerten Abschnitt 47 am zweiten Ende 45 des Zylinders 42 aufsetzt.
  • Gleichzeitig damit wird Aufblasgas durch die Lüftungslöcher 90 und den Austrittsweg 92 in den Expansionsabschnitt 584 des Kissens 580 über den Halsabschnitt 581 und irgendeine Gasüberführung durch den Führungskanal 38 gedrängt. Wenn sich das Kissen 580 aufbläst, schiebt es gegen und öffnet eine Entfaltungstür (z. B. diskrete Tür 15), was eine Öffnung 13 in der Verkleidung 12 erzeugt. In einer ähnlichen Hinsicht schiebt sich der sich aufblasende Expansionsabschnitt 584 des Kissens 580 durch eine Seitenwand 531 (6A) des zusammenschiebbaren Gehäuses 532, was eine zweite Öffnung 533 (6B) erzeugt. Das Kissen 80 geht durch die Öffnungen 13, 533 in einen expandierten Zustand über, der in 6B am besten zu sehen ist, in dem das Kissen 580 im Wesentlichen außerhalb des Hohlraums 14 und des Gehäuses 532 liegt, wobei es zwischen einem Fahrzeuginsassen und einem Abschnitt der inneren Fahrzeugstruktur angeordnet ist. Idealerweise umfasst das zusammenschiebbare Gehäuse 532 eine Reißnaht oder eine Materialüberlappungsverbindung, die insgesamt in 6B in Durchsicht bei 590 dargestellt ist, die dazu konfiguriert ist, sich derart zu öffnen, dass sich der Expansionsabschnitt 584 durch das zusammenschiebbare Gehäuse 532 entfalten kann, wenn er vom nicht expandierten Zustand (6A) in den expandierten Zustand (6B) übergeht.
  • 77B stellen dar, dass die Schlüsselmerkmale der vorliegenden Erfindung auch in eine Gurtaufroller-Gurtstraffer-Konfiguration integriert werden können. Das in 7 gezeigte Sicherheitsrückhaltesystem 610 ist im Betrieb und in der Funktion im Wesentlichen identisch zu den in den vorherigen Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen, wie vorstehend beschrieben. Der Hauptunterschied der in 7, 7A und 7B gezeigten Ausführungsform besteht darin, dass die Gurtstraffungsvorrichtung 640 eine vorbestimmte Länge des Gurtbandes 16 durch eine Gurtaufroller-Schnittstelle zurückzieht. Mit anderen Worten, das Verbindungselement, das den Gurtstrafferkolben 664 wirksam mit dem Gurtband 16 der Sicherheitsgurtanordnung verbindet, umfasst den Gurtaufroller 630. Insbesondere kann der Gurtaufroller 630 ein verzögerungssensitiver Sicherheitsgurtaufroller (ELR) oder ein Sicherheitsgurtaufroller mit automatischer Blockierung (ALR) sein. Der Gurtstraffer 640 ist in einer beispielhaften Ausführungsform in 7 als Gurtstraffer vom ”Schubketten”-Typ gezeigt. Der Gurtstraffer 640 kann jedoch eine beliebige bekannte Aufrollerkonfiguration annehmen, wie z. B. Gurtstraffer vom ”Schubzahnstangen”-, ”Schub-Kugel-Schaufel”- und ”Zugseil”-Typ, ohne vom beabsichtigten Schutzbereich und Gedanken der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
  • Gemäß der Ausführungsform von 7 umfasst der Gurtstraffer 640 ein röhrenförmiges Element 642 (hier auch als ”Zylinder” bezeichnet), das einen länglichen Kanal 644 darin definiert, der zum Zylinder 642 koaxial orientiert ist, und an einem zweiten Ende 645 davon gekrümmt ist. Ein Kolben 646 ist verschiebbar innerhalb des Kanals 644 angeordnet, der, wie vorstehend beschrieben, arbeitet, um von einer nicht ausgefahrenen Position (in 7 gezeigt) in eine ausgefahrene Position (nicht dargestellt) zu verfahren. Der Kolben 646 ist an einem Kettenglied 648 befestigt oder gegen dieses gepresst, das mit einem Kettenrad 650 wirksam in Eingriff steht. Das Kettenrad 650 ist wiederum starr an einer Bandspule (nicht dargestellt) innerhalb des Aufrollers für eine gemeinsame Drehung damit befestigt. Das Sicherheitsrückhaltesystem 610 umfasst auch ein aufblasbares Kissen oder eine flexible Membran 680, das bzw. die in einem nicht expandierten, verstaubaren Zustand in 7A gezeigt ist, wobei sich das aufblasbare Kissen 680 innerhalb eines inneren Fachs 614 in einem entleerten und gefalteten Zustand befindet.
  • Ein Gasgenerator 674 ist am ersten Ende 643 des Zylinders 642 befestigt. Der Gasgenerator 74 ist selektiv betätigbar, um ein Fluid, vorzugsweise in der Art eines Druckgases, wie z. B. Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid, auszugeben. Dabei ist der Gasgenerator 74 betätigbar, um selektiv gleichzeitig den Kolben 46 aus der nicht ausgefahrenen Position (in 1A gezeigt) in die ausgefahrene Position (in 1B gezeigt) auszufahren und das aufblasbare Kissen 80 von einem nicht expandierten Zustand (wie in 1A zu sehen) in einen expandierten Zustand (wie in 1B zu sehen) zu überführen.
  • Bei der Aktivierung des Gasgenerators 674 (z. B. über ein durch den elektrischen Verbindungsstecker 675 gesandtes Auslösesignal) wird Aufblasgas in eine Gaskammer 662 ausgelassen. Wenn der Druck in der Gaskammer 662 ansteigt, wird der Kolben 646 in die ausgefahrene Position (z. B. in einer Abwärtsrichtung relativ zu 7) gedrückt oder gedrängt. Das Verfahren des Kolbens 646, wie vorstehend beschrieben, dreht das Kettenrad 650 und zieht dabei eine vorbestimmte Länge des Gurtbandes 16 zurück, was die Spannung des Gurtbandes 16 erhöht.
  • Gleichzeitig mit dem Ausfahren des Kolbens 646 wird Aufblasgas durch Lüftungslöcher, die in 7 bei 690 verborgen gezeigt sind und die sich durch den Zylinder 642 erstrecken, in das Kissen 680 gedrängt, wodurch das Kissen 680 aufgeblasen wird. Wenn sich das Kissen 680 aufbläst, schiebt es gegen und öffnet einen Abschnitt der Verkleidung 612, was eine Öffnung 613 zwischen der Seitenverkleidung 612 des Fahrzeugs und der inneren Seitenstützstruktur 617, der Türabdichtung 619 und der Türanordnung 621 erzeugt. Das Kissen 680 geht durch die Öffnung 613 in einen zweiten, expandierten Zustand (7B) über, in dem das Kissen 680 im Wesentlichen außerhalb des Hohlraums 614 liegt, wobei es zwischen einem Fahrzeuginsassen und einem Abschnitt der inneren Fahrzeugstruktur – z. B. der Stützstruktur 617 und/oder der Türanordnung 621 – angeordnet ist. Wie in 7B zu sehen, entfaltet sich ein Abschnitt des Kissens 680 an der Innenseite der Seitenverkleidung 612, wenn es vom nicht expandierten Zustand (7A) in den expandierten Zustand (7B) übergeht, wodurch ein Abschnitt der Verkleidung 612 in Richtung eines Insassen nach innen geschoben wird.
  • Es ist auch zu beachten, dass ein Gasaustrittsweg (wie der Gasaustrittsweg 92 von 1A) wahlweise hinzugefügt werden kann, indem der nicht ausgefahrene Kolbenabschnitt so orientiert wird, dass er sich unterhalb des oberen Gaslüftungslochs (690) zum Kissen 680 befindet. Im Gegensatz zu den in 7A7B gezeigten Ausführungsformen mit dem in der Fahrzeugkarosseriestruktur gezeigten Sicherheitsrückhaltesystem 610 kann das Sicherheitsrückhaltesystem 610 schließlich auch im Fahrzeugsitz angeordnet sein, wobei sich das Kissen 680 durch eine Sitzverkleidung über Reißnähte, Reißlaschen oder ”Ausstoß”-Verkleidungsteile entfaltet. Die Airbag-Kinematik vor der Entfaltung durch die Verkleidung hindurch kann auch durch verschiedene Entfaltungsschächte gesteuert werden, die derzeit für am Sitz angebrachte Seitenaufprall-Airbags verwendet werden.
  • Obwohl die besten Arten zur Ausführung der vorliegenden Erfindung hier im Einzelnen beschrieben wurden, erkennt der Fachmann auf dem Gebiet, das diese Erfindung betrifft, verschiedene alternative Konstruktionen und Ausführungsformen zum Ausführen der Erfindung innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche. Der Gurtstraffer kann beispielsweise unter Verwendung von verschiedenen Mitteln in der Industrie zum Ausbilden seines Strukturgehäuses, Befestigen des Gasgenerators, Minimieren des Gasaustritts um das Seil, Befestigen des Sicherheitsgurtbandes am Seil, Minimieren des Gasaustritts durch den Führungskanal, Ausbilden eines Gurtstraffer-Bewegungsanschlags und Ausbilden eines Gurtstraffer-Rücklaufmerkmals konstruiert werden. Der Gasgenerator könnte auch durch einen Durchgang im Sitzrahmen, die beweglichen Sitzeinstellkomponenten oder irgendeine benachbarte Komponente geführt werden, um die Unterbringung zu verbessern.
  • Außerdem könnte das Kissen zahlreiche Außenplattenformen, Lüftungskonfigurationen, Verstärkungsplatten, Formgebungsseile und innere Kammern aufweisen, um zu helfen, seine Entfaltungsbahn und Rückhaltekapazität zu steuern. Das Kissen oder das ganze Rückhaltesystem könnte auch in einer Hülle, die wahrscheinlich aus Gewebe hergestellt ist, oder einer kastenartigen Struktur, die wahrscheinlich aus Kunststoff hergestellt ist, enthalten sein, um es vor der Entfaltung zurückzuhalten. Diese Behälter könnten mit dem Rückhaltesystem oder den umgebenden Schnittstellenkomponenten, wie z. B. der Verkleidung, die das Entfaltungstürsystem enthält, einteilig oder davon separat sein.

Claims (20)

  1. Sicherheitsrückhaltesystem für ein motorisiertes Fahrzeug mit einem Fahrgastraum mit einer darin angebrachten Sicherheitsgurtanordnung, wobei die Sicherheitsgurtanordnung ein Gurtband aufweist, wobei das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst: ein röhrenförmiges Element, das einen länglichen Kanal definiert; ein Kolbenelement, das wirksam innerhalb des Kanals angeordnet ist, um selektiv von einer nicht ausgefahrenen Position in eine ausgefahrene Position zu verfahren; ein Verbindungselement, das das Gurtband wirksam mit dem Kolbenelement verbindet, so dass das Verfahren des Kolbenelements die Spannung des Gurtbandes erhöht; ein Kissenelement, das betätigbar ist, um selektiv von einem nicht expandierten Zustand in einen expandierten Zustand überzugehen; und eine Aufblasvorrichtung in Fluidverbindung mit sowohl dem Kissenelement als auch dem röhrenförmigen Element, wobei die Aktivierung der Aufblasvorrichtung zum Überführen des Kissenelements vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand und zum Verfahren des Kolbenelements von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position wirkt.
  2. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 1, wobei zumindest ein Abschnitt des Kissenelements um das röhrenförmige Element gewickelt ist.
  3. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 2, wobei das Kissenelement im Wesentlichen das ganze röhrenförmige Element umhüllt.
  4. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 2, wobei das röhrenförmige Element mindestens ein Lüftungsloch durch dieses definiert, wobei das mindestens eine Lüftungsloch das röhrenförmige Element mit dem Kissenelement in Fluidverbindung bringt.
  5. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 4, wobei das mindestens eine Lüftungsloch dazu konfiguriert ist, die Aufblasvorrichtung mit dem Kissenelement erst dann in Fluidverbindung zu bringen, nachdem das Kolbenelement um einen vorbestimmten Abstand von der nicht ausgefahrenen Position verfährt.
  6. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 2, wobei das Verbindungselement ein Seil ist, das an einem ersten Ende davon starr am Gurtband und an einem entgegengesetzten zweiten Ende am Kolbenelement befestigt ist.
  7. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 6, das ferner umfasst: ein Halterelement, das am röhrenförmigen Element nahe dem ersten Ende des Kanals befestigt ist, wobei das Halterelement dazu ausgelegt ist, das Seil während des Verfahrens des Kolbenelements von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position zu führen.
  8. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 7, wobei das Kissenelement ferner um zumindest einen Abschnitt des Halterelements gewickelt ist.
  9. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 8, wobei das Kissenelement ferner um zumindest einen Abschnitt einer oberen Ausdehnung des Seils gewickelt ist.
  10. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 7, wobei das Halterelement mindestens einen Gasaustrittsweg definiert, wobei der mindestens eine Gasaustrittsweg die Aufblasvorrichtung mit dem Kissenelement in Fluidverbindung bringt.
  11. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 10, wobei der mindestens eine Gasaustrittsweg dazu konfiguriert ist, Fluid von der Aufblasvorrichtung zum Kissenelement zu lenken, bevor das Kolbenelement von der nicht ausgefahrenen Position weg verfährt.
  12. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 1, das ferner umfasst: eine Abschlussabdeckung, die sowohl das röhrenförmige Element als auch das Kissenelement aufnimmt.
  13. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 12, das ferner umfasst: ein zusammenschiebbares Gehäuse, das an einem ersten Ende davon wirksam an der Abschlussabdeckung befestigt ist und dazu konfiguriert ist, eine obere Ausdehnung des Verbindungselements darin einzuschließen.
  14. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 13, wobei zumindest ein Abschnitt des Kissenelements innerhalb des zusammenschiebbaren Gehäuses verstaut ist, wenn sich das Kissenelement im nicht expandierten Zustand befindet.
  15. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 14, wobei das zusammenschiebbare Gehäuse entweder eine Reißnaht oder eine Materialüberlappungsverbindung umfasst, die dazu konfiguriert ist, sich derart zu öffnen, dass sich das Kissenelement durch das zusammenschiebbare Gehäuse entfaltet, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht.
  16. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 14, wobei ein Abschnitt des Kissenelements formschlüssig am Gurtband befestigt ist.
  17. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 1, wobei das Verbindungselement ein Gurtaufrollelement umfasst.
  18. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 17, wobei das Gurtaufrollelement, das röhrenförmige Element und das Kissenelement innerhalb einer Seitenverkleidung untergebracht sind, wobei sich das Kissenelement durch die Seitenverkleidung hindurch entfaltet, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht.
  19. Sicherheitsrückhaltesystem nach Anspruch 18, wobei sich ein Abschnitt des Kissenelements innerhalb der Seitenverkleidung entfaltet, wenn es vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand übergeht, wodurch ein Abschnitt der Verkleidung nach innen geschoben wird.
  20. Sicherheitsrückhaltesystem zum selektiven Zurückhalten eines Insassen eines motorisierten Fahrzeugs mit einem Fahrgastraum mit einer darin angebrachten Sicherheitsgurtanordnung, wobei die Sicherheitsgurtanordnung ein Gurtband aufweist, das wirksam nahe einer Sitzanordnung angebracht ist, wobei das Sicherheitsrückhaltesystem umfasst: einen Gasgenerator, der betätigbar ist, um Aufblasfluid freizusetzen; einen Zylinder, der einen Kanal, der darin axial lang gestreckt ist, definiert und mit dem Gasgenerator in Fluidverbindung steht, wobei der Kanal ein erstes und ein zweites entgegengesetztes Ende aufweist, wobei der Zylinder ferner mindestens ein Lüftungsloch durch diesen definiert; einen Kolben, der innerhalb des Zylinders angeordnet ist und betätigbar ist, um selektiv axial zwischen dem ersten und dem zweiten Ende des Kanals von einer nicht ausgefahrenen Position in eine ausgefahrene Position zu verfahren; ein Verbindungselement, das das Gurtband wirksam mit dem Kolben verbindet, so dass das Verfahren des Kolbens eine vorbestimmte Länge des Gurtbandes zurückzieht, um dadurch die Spannung des Gurtbandes zu erhöhen; ein aufblasbares Kissen, wobei zumindest ein Abschnitt davon um den Zylinder gewickelt ist, so dass das mindestens eine Lüftungsloch das aufblasbare Kissen mit dem Zylinder in Fluidverbindung bringt, wobei das aufblasbare Kissen betätigbar ist, um selektiv von einem nicht expandierten Zustand, in dem das Kissen im Allgemeinen verstaut ist, in einen expandierten Zustand, in dem das Kissen in den Fahrzeugfahrgastraum ausgebreitet ist, überzugehen; und wobei die Aktivierung des Gasgenerators zum Überführen des aufblasbaren Kissens vom nicht expandierten Zustand in den expandierten Zustand und zum Verfahren des Kolbens von der nicht ausgefahrenen Position in die ausgefahrene Position wirkt.
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