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Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Ein Beschlag dieser Art ist aus der
DE 10 2005 029 449 B4 bekannt. Der Umklammerungsring, welcher mit einem inneren Ringabschnitt das eine Beschlagteil übergreift, liegt mit einem anschließenden äußeren Ringabschnitt an der Innenfläche des anderen Beschlagteils an, ohne dessen Außenfläche zu überdecken, und ist dort angeschweißt. Im Inneren kann der Beschlag als Rastbeschlag oder als Getriebebeschlag ausgebildet sein. In der Praxis lässt der Beschlag noch Wünsche offen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Indem der Umklammerungsring einen Zentrierabschnitt aufweist, welcher sich gegenüber dem äußeren Ringabschnitt axial erstreckt und welcher das erste Beschlagteil radial außen übergreift und dessen Außenfläche teilweise überdeckt, wird eine Zentrierhilfe geschaffen, welche die exakte Positionierung des Umklammerungsrings auf dem ersten Beschlagteil ermöglicht, so dass anschließend eine fehlerfreie Befestigung des Umklammerungsrings am ersten Beschlagteil erfolgen kann. Dies vermeidet das beim bekannten Beschlag bestehende Problem, dass der Umklammerungsring fehlerhaft positioniert und anschließend in dieser fehlerhaften Position verschweißt wird, oder dass zusätzliche Hilfsvorrichtungen, beispielsweise präzise gearbeitete Anschlagsbacken, notwendig werden, um den Ausschuss zu minimieren. Insbesondere ein geschlossen umlaufender Zentrierabschnitt schützt den Umklammerungsring vor Beschädigungen zwischen seiner Herstellung und seinem Verbau. Der am ersten Beschlagteil befestigte Umklammerungsring erhöht zudem die Festigkeit des Beschlags und somit dessen Sicherheit.
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Indem als Absatz, der als axial vorspringende Kontur zum formschlüssigen Zusammenwirken mit der Struktur eines Sitzteils oder einer Lehne vorgesehen ist, ein Sternabsatz vorgesehen ist, welcher eine mehrarmige, im wesentlichen symmetrische Sternform aufweist, wird eine definierte Schnittstelle zwischen dem Beschlag und der Struktur des Sitzteils oder der Lehne geschaffen. Die Schnittstelle ist die verschiedenen Fügeverfahren universell einsetzbar, beispielsweise für Laserschweißen mit langen, gegebenenfalls unterbrochenen Schweißnähten und für MAG-Schweißen mit einzelnen kurzen Schweißnähten. Bei der Ausbildung des Sternabsatzes muss – gegenüber einem einzigen Ringabsatz – nur ein Teil des Materials des Beschlagteils ausgestellt werden. Trotzdem entstehen durch die Form des Sternabsatzes relativ große Abstände der Befestigungspunkte. Gegenüber mehreren einzelnen zapfenartigen Absätzen verringert sich bei einem einzigen Sternabsatz auf dieser Stirnseite des Beschlags der Aufwand beim Schweißen, weil der Schweißvorgang nicht mehrfach unterbrochen werden muss. In einer abgewandelten Ausführung sind nur Ringabsätze vorgesehen.
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Mit dem Sternabsatz kann bedarfsweise eine bestimmte Ausrichtung des Beschlagteils erzwungen werden. Hierfür kann die exakte Symmetrie der Sternform (Rotationssymmetrie, Spiegelsymmetrie) auch durch eine Abweichung gebrochen werden, die in ihren Abmessungen gering gegenüber der Sternform ist und die als (zusätzliche) Positionierhilfe oder Verdrehsicherung dient. Besonders vorteilhaft ist der Sternabsatz bei Rastbeschläge mit ebenfalls vierzähliger Symmetrie.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist zunächst unabhängig vom inneren Aufbau des Beschlags, d. h. ob er als Getriebebeschlag oder als Rastbeschlag ausgebildet ist. Dadurch ist ein Baukastensystem möglich, bei dem die gleiche Technik des Umklammerungsrings oder die gleiche definierte Schnittstelle zur Struktur vorhanden ist, also der gleiche Baurarumbedarf im Allgemeinen und die gleichen Abmessungen im Speziellen, jedoch der innere Aufbau hinsichtlich der speziellen Anwendung konkretisiert werden kann, beispielsweise nach den Kundenwünschen.
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Die Technik des erfindungsgemäß weitergebildeten Umklammerungsrings führt zu Einsparungen an Gewicht und Kosten, wenn im Falle des Getriebebeschlags das Zahnrad und im Falle des Rastbeschlags die Führungssegmente am radial äußeren Rand des zugeordneten zweiten Beschlagteils ausgebildet sind. Der Umklammerungsring kann das Zahnrad oder die Führungssegmente übergreifen und abdecken und dadurch schützen.
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Die Verwendung eines Exzenterumlaufgetriebes erlaubt eine stufenlose Neigungseinstellung der Lehne. Die Einsparung eines zentralen Ritzels gegenüber einem Planetenumlaufgetriebe führt zur Entstehung einer Taumelbewegung, die der relativen Drehung der Beschlagteile überlagert ist. Das Exzenterumlaufgetriebe kann manuell oder motorisch angetrieben werden. Der Exzenter kann ein einstückig ausgebildeter Festexzenter oder ein mehrteiliger, aus gegeneinander vorgespannten Keilsegmenten bestehender Exzenter sein, der den Beschlag spielfrei feststellt.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele mit Abwandlungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine Explosionsdarstellung des ersten Ausführungsbeispiels,
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2 einen axialen Schnitt durch das erste Ausführungsbeispiel,
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3 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes,
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4 einen axialen Schnitt durch das zweite Ausführungsbeispiel,
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5 einen radialen Schnitt durch das zweite Ausführungsbeispiel entlang der Linie V-V in 4,
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6 eine perspektivische Ansicht der dem Sitzteil zugewandten Stirnseite des zweiten Ausführungsbeispiels,
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7 eine perspektivische Ansicht der der Lehne zugewandten Stirnseite des zweiten Ausführungsbeispiels,
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8 eine perspektivische Ansicht der dem Sitzteil zugewandten Stirnseite des ersten Ausführungsbeispiels,
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9 eine perspektivische Ansicht der der Lehne zugewandten Stirnseite des ersten Ausführungsbeispiels,
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10 eine Ansicht eines sitzteilfesten Adapters,
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11 eine perspektivische Teilansicht eines Lehneseitenholms,
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12 einen Schnitt im Bereich eines angeprägten Zentrierabschnittes,
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13 einen Schnitt im Bereich eines Zentrierabschnittes aufgrund Randumstellung,
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14 eine Ansicht eines Umklammerungsrings mit geschlossen umlaufenden Zentrierabschnitt,
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15 eine Ansicht eines Umklammerungsrings mit Zentrierabschnitt in zwei Bogenstücken,
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16 eine Ansicht eines Umklammerungsrings mit Zentrierabschnitt in drei Bogenstücken.
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17 einen durch eine I-Naht an einem Stumpfstoß, und
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18 einen durch eine I-Naht an einem Überlappstoß.
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Ein Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 3 und eine relativ zum Sitzteil 3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne 4 auf. Zur Neigungseinstellung der Lehne 4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Handrades 5, oder motorisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors, eine Antriebswelle 7 gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil 3 und Lehne 4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 greift die Antriebswelle 7 drehfest in einen Beschlag 10 ein. Die Antriebswelle 7 definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems.
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Der Beschlag 10 weist ein erstes Beschlagteil 11 und ein zweites Beschlagteil 12 auf, welche relativ zueinander verdrehbar sind. Die beiden Beschlagteile 11 und 12 lassen jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Beide Beschlagteile 11 und 12 bestehen vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der wenigstens bereichsweise gehärtet sein kann. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum axialen Zusammenhalt der Beschlagteile 11 und 12, ist ein Umklammerungsring 13 vorgesehen. Der mit einer ringförmigen Grundform versehene Umklammerungsring 13 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der vorzugsweise ungehärtet ist. Der Umklammerungsring 13 weist einen inneren Ringabschnitt 13a, einen äußeren Ringabschnitt 13b, einen Zentrierabschnitt 13c und Verbindungsabschnitte dazwischen auf. Mittels des inneren Ringabschnittes 13a, welcher in einer zu axialen Richtung senkrechten Ebene angeordnet ist, übergreift der Umklammerungsring 13, gegebenenfalls unter Zwischenlage eines Gleitrings, das zweite Beschlagteil 12 radial außen, ohne die Relativbewegung der beiden Beschlagteile 11 und 12 zu behindern. Zudem werden die einander zugewandten Innenflächen der beiden Beschlagteile 11 und 12 vor dem Eindringen von Fremdkörpern und der Verschmutzung und Beschädigung geschützt. Der äußere Ringabschnitt 13b, welcher vorzugsweise in einer zum inneren Ringabschnitt 13a axial geringfügig (beispielsweise um die Materialstärke des Gleitrings) zum ersten Beschlagteil 11 hin versetzten Ebene angeordnet ist, liegt der Umklammerungsring 13 – vorzugsweise flächig – am ersten Beschlagteil 11 an dessen Innenfläche, genauer gesagt an dessen innerer Stirnseite in einem radial äußeren Randabschnitt, an und ist dort am ersten Beschlagteil 11 befestigt.
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Der Zentrierabschnitt 13c erstreckt sich gegenüber dem äußeren Ringabschnitt 13b in axialer Richtung vorzugsweise um maximal eine Materialstärke des Umklammerungsrings 13. Der Zentrierabschnitt 13c übergreift das erste Beschlagteil 11 radial außen, d. h. der Zentrierabschnitt 13c überdeckt das erste Beschlagteil 11 teilweise auf dessen Außenfläche, genauer gesagt im zylindrischen Bereich seiner Außenfläche. Der Zentrierabschnitt 13c kann angeprägt sein (d. h. das Material am Rand des äußeren Ringabschnittes 13b wird in axialer Richtung vorgeschoben, beispielsweise um eine halbe Materialstärke des Umklammerungsrings 13), wie in 12 dargestellt. Der Zentrierabschnitt 13c kann auch durch eine Randumstellung ausgebildet werden (d. h. das Material am Rand des äußeren Ringabschnittes 13a wird um 90° umgebogen), wie in 13 dargestellt. In Umfangsrichtung kann der Zentrierabschnitt 13c vollständig geschlossen umlaufen, wie in 14 dargestellt, oder unterbrochen sein, beispielsweise lediglich in zwei breiteren Bogenstücken (15) oder drei schmaleren Bogenstücken (16) ausgebildet sein. In allen Fällen dient der Zenbtrierabschnitt 13c dazu, den Umklammerungsring 13 vor der Befestigung am ersten Beschlagteil 11 exakt zu positionieren, nämlich konzentrisch zum ersten Beschlagteil 11. Zusätzlich erhöht der Zentrierabschnitt 13c die Festigkeit des fertig zusammengebauten Beschlags 10. In der in Umfangsrichtung vollständig umlaufenden Variante schützt der Zentrierabschnitt 13c vor der Positionierung am ersten Beschlagteil 11 die Ringform des Umklammerungsrings 13 vor Verformungen durch axial wirkende Kräfte, beispielsweise beim Transport nach dem Ausstanzen.
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Die Befestigung des Umklammerungsrings 13 am ersten Beschlagteil 11 kann mittels Laserschweißens oder mittels einer anderen an sich bekannten Befestigungstechnik erfolgen. Im Falle des Laserschweißens kann beispielsweise eine I-Naht I an einem Stumpfstoß (17), beispielsweise zwischen dem äußeren Ringabschnitt 13b und dem ersten Beschlagteil 11, oder eine I-Naht I an einem Überlappstoß (18) erzeugt werden (”Durchstich”), und zwar aus axialer oder aus radialer Richtung. Die I-Naht I über den Umfang verteilt mit mehreren einzelnen, unterbrochenen Schweißnahtabschnitten oder mit einer einzigen, umlaufenden Schweißnaht ausgebildet sein.
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In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile 11 und 12 (und der Umklammerungsring 13) zusammen eine scheibenförmige Einheit. Mit der Montage des Beschlags 10 ist das erste Beschlagteil 11 beispielsweise fest mit der Struktur der Lehne 4 verbunden, also lehnenfest. Das zweite Beschlagteil 12 ist dann fest mit der Struktur des Sitzteils 3 verbunden, also sitzteilfest. Diese Zuordnungen der Beschlagteile 11 und 12 sind bevorzugt, wenn die radialen Abstände der Befestigungspunkte zwischen dem Beschlag 10 und einem relativ dünnen Lehnenblech als Lehnenseitenholm möglichst groß sein sollen. Die Zuordnungen der Beschlagteile 11 und 12 können jedoch auch vertauscht sein, d. h. das erste Beschlagteil 11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil 12 lehnenfest.
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Für eine definierte Schnittstelle des Beschlags 10 zu den Strukturen von Sitzteil 3 und Lehne 4, sind an den beiden Beschlagteilen 11 und 12 axial vorspringende Konturen vorgesehen, welche formschlüssig mit entsprechenden Öffnungen in den Strukturen von Sitzteil 3 und Lehne 4, beispielsweise in kundenspezifischen Adaptern (vorliegend einem sitzteilfesten Adapter 3a) oder direkt im Sitzrahmen-Seitenteil oder Lehnenseitenholm 4a, zusammenwirken. Der so vorpositionierte Beschlag 10 kann dann an der jeweiligen Struktur befestigt werden, beispielsweise durch Laserschweißen oder MAG-Schweißen. Beim Laserschweißen kann zwischen dem Beschlag 10 und der Struktur 3a oder 4a eine I-Naht I als umlaufende (oder stellenweise unterbrochene) Schweißnaht vorgesehen sein. Die I-Naht I kann im Stumpfstoß (17) zwischen der axial vorspringenden Kontur und dem Rand der die Kontur aufnehmenden Öffnung oder im Überlappstoß (18) vorgesehen sein. Beim MAG-Schweißen ist die Schweißnaht vorzugsweise nur an einzelnen, ausgezeichneten Stellen entlang des Stumpfstoßes vorgesehen. Gegebenenfalls ist der Stumpfstoß teilweise mit einem Freiraum aufgeweitet, indem der Rand der Öffnung mit einer Stufe oder Fase versehen ist, so dass die Schweißnaht besser dazwischen eindringen kann und auch in radialer Richtung besser verbindend wirkt.
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Vorliegend ist am ersten Beschlagteil 11 – auf seiner vom zweiten Beschlagteil 12 abgewandten Stirnseite – ein kreisförmiger Ringabsatz 11a ausgebildet, beispielsweise durch eine Materialausstellung beim Prägen des ersten Beschlagteiles 11. Der Ringabsatz 11a greift formschlüssig durch eine kreisförmige Öffnung im Lehnenseitenholm 4a, so dass der Lehnenseitenholm 4a in dem radial außerhalb des Ringabsatzes 11a angeordneten Teil der Stirnseite des ersten Beschlagteils 11 in Anlage an das erste Beschlagteil 11 kommt. Entlang der Außenkante des Ringabsatzes 11a ist dann eine Schweißnaht angebracht. Im Falle des Laserschweißens kann die Schweißnaht um den kreisringförmigen Verlauf der Außenkante des Ringabsatzes 11a pendeln.
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Am zweiten Beschlagteil 12 ist vorliegend – auf seiner vom ersten Beschlagteil 11 abgewandten Stirnseite – ein Sternabsatz 12a ausgebildet. Der Sternabsatz 12a weist eine mehrarmige, im wesentlichen symmetrische Sternform auf (vorliegend ein vierarmiges Kreuz). Die im wesentlichen symmetrische Sternform kann exakt symmetrisch sein oder hierzu eine Abweichung aufweisen, deren Abmessung gering im Vergleich zu den (radialen) Abmessungen des Sternabsatzes 12a ist, und mittels deren (zusätzlich zur Sternform) eine Positionierhilfe oder Verdrehsicherung geschaffen wird, die den Formschluss mit der Struktur 3a und 4a in genau eine möglich Ausrichtung zwingt.
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Beim vorliegenden Sternabsatz 12a schließt jeder Arm mit konvexen Bogen (und einem geraden Stück) ab, und die Arme gehen vorliegend jeweils tangential mit konkavem Bogen (und einem geraden Stück) ineinander über. Bevorzugt sind Kreisbögen, also mit konstanter Krümmung, jedoch sind auch andere, insbesondere trigonometrische, Bögen denkbar. In der Mitte des Sternabsatzes 12a ist vorliegend aus Bauraumgründen eine weitere Ausstellung vorgesehen. Der Sternabsatz 12a greift formschlüssig durch eine genau passende Öffnung im sitzteilfesten Adapter 3a (oder im Sitzrahmen), so dass der sitzteilfeste Adapter 3a (oder der Sitzrahmen) in dem radial außerhalb des Sternabsatzes 12a angeordneten Teil der Stirnseite des zweiten Beschlagteils 12 in Anlage an das zweite Beschlagteil 12 kommt. Entlang der Außenkante des Sternabsatzes 12a ist dann eine Schweißnaht angebracht. Im Falle des Laserschweißens kann diese Schweißnaht um die Außenkante des Sternabsatzes 12a pendeln. Im Falle des MAG-Schweißens ist beispielsweise am Abschluß jeden Armes eine kurze Schweißnaht vorgesehen.
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Der Sternabsatz 12a hat den Vorteil, dass bei seiner Ausbildung nur ein Teil des Materials des zweiten Beschlagteils 12 ausgestellt (herausgedrückt) werden muss, und trotzdem relativ große Abstände der Befestigungspunkte entstehen. Zudem kann bedarfsweise (durch die Sternform und gegebenfalls durch Abweichung von der exakten Symmetrie) eine bestimmte Ausrichtung des zweiten Beschlagteils 12 erzwungen werden. In einer abgewandelten Ausführung ist auch am ersten Beschlagteil 11 ein Sternabsatz anstelle des Ringabsatzes 11a vorgesehen.
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Die bislang beschriebenen, äußerlichen Merkmale des Beschlags 10 sind weitgehend unabhängig von dessen innerem Aufbau, so dass sie für beide Ausführungsbeispiele, abgesehen von Detailabmessungen, gleich sind. Die beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich daher im wesentlichen nur durch Merkmale ihres inneren Aufbaus.
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Im ersten Ausführungsbeispiel ist der Beschlag
10 als Getriebebeschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil
11 und das zweite Beschlagteil
12 mittels eines Getriebes mm Verstellen und Feststellen miteinander verbunden sind, genauer gesagt mittels eines – vorliegend selbsthemmenden – Exzenterumlaufgetriebes, wie es beispielsweise in der
DE 44 36 101 A1 beschrieben ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird.
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Zur Ausbildung des Getriebes ist am zweiten Beschlagteil 12 ein außenverzahntes Zahnrad 16 und am ersten Beschlagteil 11 ein innenverzahnter Zahnkranz 17 ausgebildet, welche miteinander kämmen. Der Durchmesser des Kopfkreises der Außenverzahnung des Zahnrads 16 ist um wenigstens eine Zahnhöhe kleiner als der Durchmesser des Fußkreises der Innenverzahnung des Zahnkranzes 17. Ein entsprechender Unterschied der Zähneanzahl von Zahnrad 16 und Zahnkranz 17 von wenigstens einem Zahn ermöglicht eine Abwälzbewegung des Zahnkranzes 17 am Zahnrad 16. Die Ausbildung von Zahnrad 16 und Zahnkranz 17 erfolgt vorzugsweise mittels eines einzigen Präge-Stanz-Vorgangs, der zugleich die Beschlagteile 11 und 12 aus ihrem Ausgangsmaterial ausstanzt.
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Eines der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend das zweite Beschlagteil 12, weist auf der dem Zahnkranz 17 zugewandten Seite konzentrisch zum Zahnrad 16 einen Kragen 19 auf, der als Kragenzug am letztgenannten Beschlagteil angeformt (d. h. einstückig ausgebildet) oder als separate Hülse daran befestigt sein kann. Im Kragen 19 ist ein Mitnehmer 21 mittels einer Nabe 22 drehbar gelagert. Der Mitnehmer 21 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Die Nabe 22 des Mitnehmers 21 ist zentral mit einer Bohrung 23 zur Aufnahme der Antriebswelle 7 versehen. Das Profil der Bohrung 23 ist passend zum Profil der Antriebswelle 7, vorliegend einem Keilwellenprofil, ausgebildet. Im Anschluss an seine Nabe 22 weist der Mitnehmer 21 eine einstückig mit der Nabe 22 ausgebildete Abdeckscheibe 25 mit größerem Durchmesser als die Nabe 22 auf.
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Auf dem Kragen 19 sind zwei Keilsegmente 27 (mit ihren gekrümmten Innenflächen) abgestützt, die (mit ihren gekrümmten Außenflächen) das andere der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend das erste Beschlagteil 11, lagern. Hierfür ist eine Gleitlagerbuchse 28 in eine Aufnahme des letztgenannten Beschlagteils drehfest eingepresst. Der Mitnehmer 21 weist – radial beabstandet zur Nabe 22 – ein mit Spiel zwischen die Schmalseiten der Keilsegmente 27 fassendes Mitnehmersegment 29 auf, welches mit der Abdeckscheibe 25 und mit der Nabe 22 einstückig ausgebildet ist. Die einander zugekehrten Breitseiten der Keilsegmente 27 nehmen mit je einer durch vorspringende Materialpartien definierten Ausnehmung jeweils einen abgewinkelten Endfinger einer Omega-Feder 35 auf, welche die Keilsegmente 27 in Umfangsrichtung auseinanderdrückt, wobei im Betrieb die vorspringenden Materialpartien der Keilsegmente 27 einander berühren und beaufschlagen können.
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Der Mitnehmer
21 wird auf der Außenseite des den Kragen
19 aufweisenden Beschlagteils, vorliegend also des zweiten Beschlagteils
12, durch einen vorzugsweise aufgeclipsten Sicherungsring
43 axial gesichert. Auf der Außenseite des die Gleitlagerbuchse
28 aufweisenden Beschlagteils, vorliegend also des ersten Beschlagteils
11, ist zwischen dessen radial äußerem Rand und der Abdeckscheibe
25 ein Dichtring
44 vorgesehen, beispielsweise aus Gummi oder weichem Kunststoff, der mit der Abdeckscheibe
25 verbunden ist, insbesondere verclipst ist. Zur Verbesserung des dynamischen Betriebsverhaltens kann noch ein Sperrring vorgesehen sein, wie er beispielsweise in der
DE 195 48 809 C1 offenbart ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird.
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Durch die Keilsegmente 27 (und die Omega-Feder 35) wird ein Exzenter definiert, welcher in Verlängerung der Richtung der Exzentrizität das Zahnrad 16 an einer Eingriffsstelle in den Zahnkranz 17 drückt. Bei einem Antrieb durch die sich (mehrfach) drehende Antriebswelle 7 wird ein Drehmoment zunächst auf den Mitnehmer 21 und mittels des Mitnehmersegments 29 dann auf den so definierten Exzenter übertragen, welcher entlang der Gleitlagerbuchse 28 gleitet unter Verlagerung der Richtung der Exzentrizität und damit unter Verlagerung der Eingriffsstelle des Zahnrades 16 im Zahnkranz 17, was sich als taumelnde Abwälzbewegung darstellt, d. h. als Relativdrehung mit überlagerter Taumelbewegung. Die Neigung der Lehne 4 ist dadurch zwischen mehreren Gebrauchsstellungen stufenlos einstellbar.
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Aufgrund der vorliegenden Montage des Beschlags 10 wird der Exzenter (d. h. vorrangig die Keilsegmente 27) vom zweiten Beschlagteil 12 gelagert, während er seinerseits das erste Beschlagteil 11 lagert. Die Verhältnisse könnten aber genau umgekehrt sein, d. h. das erste Beschlagteil 11 lagert den Exzenter, welcher seinerseits das zweite Beschlagteil 12 lagert. Zudem kann der Kragen 19 am ersten Beschlagteil 11, also konzentrisch zum Zahnkranz 17, und die Gleitlagerbuchse 28 am zweiten Beschlagteil 12, also konzentrisch zum Zahnrad 16 vorgesehen sein. Die Reihenfolge in der Anordnung vom Mitnehmer 21 bis zum Sicherungsring 43 kehrt sich entsprechend um. Die letztgenannte Anordnung hat den Vorteil, dass der Zahneingriff zwischen Zahnrad 16 und Zahnkranz 17 einerseits und die Lagerung des Exzenters andererseits in der gleichen Ebene stattfinden. Die im ersten Ausführungsbeispiel beschriebene Anordnung hat den Vorteil, dass am ”kleineren” zweiten Beschlagteil 12 mehr Fläche zur Befestigung an der Struktur des Sitzteils 3 zur Verfügung steht, d. h. insbesondere der Sternabsatz 12a untergebracht werden kann. Grundsätzlich sind aber beide Anordnungen gleichwertig.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel, in welchem gleiche und gleichwirkende Bauteile die gleichen Bezugszeichen tragen, ist der Beschlag
10 als Rastbeschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil
11 und das zweite Beschlagteil
12 miteinander verriegelbar sind, wie es beispielsweise in der
DE 10 2006 015 560 B3 beschrieben ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird.
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Das zweite Beschlagteil 12 weist – vorliegend vier – Führungssegmente 114 auf, welche mit geraden Führungsflächen paarweise jeweils einen Riegel 116 seitlich in radialer Richtung führen. Die – vorliegend insgesamt vier – Riegel 116 sind – vorliegend um je 90° – versetzt zueinander in einem zwischen den beiden Beschlagteilen 11 und 12 definierten Bauraum angeordnet. Die Riegel 116 sind an ihrem radial außen liegenden Ende mit einer Verzahnung versehen, die mit einem Zahnkranz 17 des als Hohlrad ausgebildeten ersten Beschlagteils 11 in Eingriff gelangen (einfallen) kann. Wenn der Zahnkranz 17 und die Riegel 116 zusammenwirken, ist der Beschlag 10 verriegelt. Die Führungssegmente 114 liegen mit jeweils einer gebogenen Lagerfläche am Zahnkranz 17 des ersten Beschlagteils 11 an, wodurch die beiden Beschlagteile 11 und 12 einander lagern.
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Im Zentrum des Beschlags
10 ist ein Mitnehmer
21 angeordnet, beispielsweise aus Kunststoff, welcher mittels einer zentralen Bohrung
23 drehfest – oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt – auf der Antriebswelle
7 sitzt und drehbar an wenigstens einem der beiden Beschlagteile
11 und
12, vorliegend dem ersten Beschlagteil
11, gelagert ist, genauer gesagt in einer zentralen Öffnung desselben. Auf dem Mitnehmer
21 sitzt drehfest oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt ein Exzenter
127, welcher in dem zwischen den Beschlagteilen
11 und
12 definierten Bauraum angeordnet ist. Eine Federanordnung
135, beispielsweise zwei ineinander geschachtelte Spiralfedern, ist in einer zentralen Aufnahme eines der beiden Beschlagteile
11 und
12, vorliegend des zweiten Beschlagteils
12, angeordnet und vorliegend außen abgestützt. Die Federanordnung
135 beaufschlagt den Exzenter
127, vorliegend indem sie innen drehfest auf dem Mitnehmer
21 sitzt. Eine derartige Federanordnung
135 ist beispielsweise in der
DE 10 2005 046 807 B3 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Der von der Federanordnung
135 beaufschlagte Exzenter
127 wirkt auf die radial beweglichen Riegel
116 ein und beaufschlagt diese, so dass sie radial nach außen gedrückt werden, um in den Zahnkranz
17 einzufallen, womit der Beschlag
10 verriegelt ist.
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Eine Steuerscheibe 136 ist im Bauraum axial zwischen den Riegeln 116 und dem ersten Beschlagteil 11 angeordnet und sitzt vorliegend drehfest auf dem Exzenter 127. Die Steuerscheibe 136 weist – vorliegend vier – Steuerbahnen auf, die jeweils mit einer Nase 138 jedes Riegels 116 zusammenwirken. Die Nasen 138 stehen dabei in axialer Richtung von den ihnen zugeordneten Riegeln 116 ab. Der Mitnehmer 21 ist axial gesichert durch einen Sicherungsring 43, welcher bei der Montage des Beschlags 10 am Mitnehmer 21 befestigt wird, vorzugsweise aufgeclipst wird. Der Mitnehmer 21 und der Sicherungsring 43 weisen je einen Flansch auf, der jeweils auf der Außenseite eines der beiden Beschlagteile 11 oder 12 anliegt, und der als Dichtung wirkt. Bei einer Drehung (um wenige Grad) des Mitnehmers 21 – und des damit angetriebenen Exzenters 127 und der Steuerscheibe 136 – entgegen der Kraft der Federanordnung 135 zieht die Steuerscheibe 136 die Riegel 116 radial nach innen, d. h. aus dem Zahnkranz 17, womit der Beschlag 10 entriegelt ist und die beiden Beschlagteile 11 und 12 relativ zueinander um die Antriebswelle 7 verdrehbar sind. Die Neigung der Lehne 4 ist dadurch zwischen mehreren, zum Sitzgebrauch geeigneten Gebrauchsstellungen einstellbar.
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Aufgrund der vorliegenden Montage des Beschlags 10 ist das erste Beschlagteil 11 mittels seines Zahnkranzes 17 auf den Führungssegmenten 114 des zweiten Beschlagteil 12 gelagert. Die Verhältnisse könnten aber genau umgekehrt sein, d. h. das zweite Beschlagteil 12 ist mittels seiner Führungssegment 114 im ersten Beschlagteil 11 auf dessen Zahnkranz 17 gelagert. Die im zweiten Ausführungsbeispiel beschriebene Anordnung hat den Vorteil, dass der Sternabsatz 12a mit seinen vier Armen genau zwischen die vier Führungssegmente 114 greifen kann, was die Führungslänge für die vier Riegel 116 optimiert. Zudem kann in der Mitte des Sternabsatzes 12a mittels eines weiteren Absatzes der für die Federanordnung 135 notwendige Bauraum geschaffen werden. Grundsätzlich sind aber beide Anordnungen gleichwertig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 3a
- sitzteilfester Adapter
- 4
- Lehne
- 4a
- Lehnenseitenholm
- 5
- Handrad
- 7
- Antriebswelle
- 10
- Beschlag
- 11
- erstes Beschlagteil
- 11a
- Ringabsatz
- 12
- zweites Beschlagteil
- 12a
- Sternabsatz
- 13
- Umklammerungsring
- 13a
- innerer Ringabschnitt
- 13b
- äußerer Ringabschnitt
- 13c
- Zentrierabschnitt
- 16
- Zahnrad
- 17
- Zahnkranz
- 19
- Kragen
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Nabe
- 23
- Bohrung
- 25
- Abdeckscheibe
- 27
- Keilsegment
- 28
- Gleitlagerbuchse
- 29
- Mitnehmersegment
- 35
- Omega-Feder
- 43
- Sicherungsring
- 44
- Dichtring
- 114
- Führungssegment
- 116
- Riegel
- 127
- Exzenter
- 135
- Federanordnung
- 136
- Steuerscheibe
- 138
- Nase
- I
- I-Naht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005029449 B4 [0002]
- DE 4436101 A1 [0040]
- DE 19548809 C1 [0044]
- DE 102006015560 B3 [0047]
- DE 102005046807 B3 [0049]