DE10334220B4 - Rastbeschlag für einen Fahrzeugsitz - Google Patents

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Abstract

Rastbeschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem Beschlagunterteil (3), einem auf dem Beschlagunterteil (3) drehbar gelagerten Beschlagoberteil (2) und wenigstens einem in einer Führung des Beschlagunterteils (3) geführten Zahnsegment (13) zum Verriegeln des mit einem Zahnkranz (16) versehenen Beschlagoberteils (2), wobei die Führungssegmente (15) aufweisende Führung zugleich das Lager für das Beschlagoberteil (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zwischen der Führung und dem Beschlagoberteil (2) wirksamer Abstandhalter (33; 33'; 33'') vorgesehen ist, welcher im Normalfall über den Außenradius des zugeordneten Führungssegments (15) übersteht, so dass er das Beschlagoberteil (2) mit seinem Zahnkranz (16) und das Führungssegment (15) im Normalfall auf Distanz hält, und welcher im Crashfall zusammengedrückt wird, so dass der Zahnkranz (16) wenigstens an einigen Führungssegmenten (15) anliegt und somit das Beschlagoberteil (2) sich direkt am Beschlagunterteil (3) abstützt

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Rastbeschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
  • In der WO 00/44582 A1 ist ein Rastbeschlag dieser Art offenbart, bei dem das als Hohlrad ausgebildete Beschlagoberteil mit einem Zahnkranz auf Führungssegmenten des Beschlagunterteils gelagert ist. Die Führungssegmente dienen zugleich der radialen Führung zweier Zahnsegmente, die mit dem Zahnkranz verriegelbar sind. Die DE 101 51 470 A1 zeigt einen Rastbeschlag, dessen Beschlagoberteil radial außen in einer ringförmigen Aufnahme des Beschlagunterteils gelagert ist. Zum Verriegeln des Beschlags wirken Zahnsegmente mit einem Zahnkranz des Beschlagoberteils zusammen, wobei die am Beschlagunterteil vorgesehenen Führungen der Zahnsegmente vom Zahnkranz beabstandet sind. Die Führungen lagern zusätzlich Blockierungspassstücke mit elastischen Metallzungen, welche im Normalfall ohne Wirkung sind. Im Crashfall werden diese Blockierungspassstücke gegen den Zahnkranz gedrückt und erhöhen durch diese Klemmwirkung die Festigkeit des Beschlags.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rastbeschlag der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rastbeschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Dadurch, dass wenigstens ein zwischen der Führung und dem Beschlagoberteil wirksamer Abstandhalter vorgesehen ist, wird im Normalfall ein direkter Kontakt zwischen der Führung und dem Beschlagoberteil vermieden und eine unerwünschte Geräuschbildung im Lagersitz durch die Reibung einer gleichen Materialpaarung verhindert. Entsprechend besteht der Abstandhalter aus einem anderen Material, vorzugsweise aus Kunststoff, was auch kostengünstig ist.
  • Das für die Leichtgängigkeit der Drehung des Beschlagoberteils notwendige Spiel wird durch den Abstandhalter reduziert. Zugleich ist im Crashfall bei nachgebendem Abstandhalter eine direkte und damit sichere Abstützung des Beschlagoberteils auf der Führung möglich, wobei auch hier Kunststoff als Material für den Abstandhalter vorteilhaft ist. Der Abstandhalter kann elastisch und/oder im Crashfall plastisch verformbar sein und optional dämpfend wirken.
  • Der Abstandhalter kann in der Führung oder im Beschlagoberteil gelagert sein und am jeweils anderen Bauteil anliegen, wobei bei einer Lagerung in der Führung der Zusammenbau einfacher ist. Vorzugsweise ist der Abstandhalter als drehbares Rad ausgebildet, was die Reibung bei der Drehung des Beschlagoberteils minimal hält, jedoch ist eine Ausbildung als Gleitstück auch möglich. Das Rad ist vorzugsweise in einer kreissegmentförmigen Aufnahme der Führung gut drehbar gelagert und läuft an einem mit dem Zahnsegment zusammenwirkenden Zahnkranz des Beschlagoberteils entlang. Dabei kann das Rad als Zahnrad ausgebildet sein, welches den Zahnkranz kämmt, oder als Kreisscheibe, welche auf den Zahnspitzen abläuft, aber dafür flächiger in der Aufnahme anliegt.
  • Für einen über 360° hinweg vorhandenen Abstand sind vorzugsweise wenigstens drei Abstandhalter vorgesehen, wobei drei Abstandhalter die beste statische Bestimmtheit liefern, während aus fertigungstechnischen Gründen es sinnvoller ist, bei Führungen aus mehreren Führungssegmenten der Führung über den Umfang hinweg in jedem Führungssegment wenigstens einen Abstandhalter vorzusehen.
  • Die erfindungsgemäß ausgebildete Rastbeschlag ist für alle Arten von Fahrzeugsitzen einsetzbar, insbesondere mit neigungseinstellbarer Lehne, wobei die räumliche Ausrichtung des Rastbeschlags auch mit dem Beschlagoberteil nach unten und dem Beschlagunterteil nach oben erfolgen kann.
  • Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
  • 1 eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels,
  • 2 eine vergrößerte Teilansicht des Ausführungsbeispiels innerhalb des mit II markierten Kreises in 1,
  • 3 eine 2 entsprechende Teilansicht einer ersten Abwandlung des Ausführungsbeispiels,
  • 4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes, und
  • 5 eine 2 entsprechende Teilansicht einer zweiten Abwandlung des Ausführungsbeispiels.
  • Ein Rastbeschlag 1 für einen Fahrzeugsitz S, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, ist weitgehend so ausgebildet wie in der WO 00/44582 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Der Rastbeschlag 1 weist ein mit der in der Neigung einzustellenden Lehne zu verbindendes Beschlagoberteil 2, das als Hohlrad ausgebildet ist, und ein mit dem Sitzteil zu verbindendes Beschlagunterteil 3 auf. Auf einer durch zentrale Öffnungen der beiden Beschlagteile 2 und 3 gesteckten Übertragungsstange 6 sitzt drehfest ein Übertragungselement 8, das zugleich als Axialsicherung ausgebildet ist. Auf diesem Übertragungselement 8 sitzt drehfest ein Exzenter 11, welcher zwei Zahnsegmente 13 beaufschlagt. Die beiden radial verschieblichen Zahnsegmente 13 sind von vier beschlagunterteilfesten Führungssegmenten 15 geführt, welche zugleich der Lagerung des Beschlagoberteils 2 auf dem Beschlagunterteil 3 dient.
  • Ein Zahnkranz 16, der auf der Innenmantelfläche des Beschlagoberteils 2 ausgebildet ist, liegt auf der in Umfangsrichtung verlaufenden Mantelfläche der Führungssegmente auf. Zwei Spiralfedern 17 spannen den Exzenter 11 so vor, daß er die Zahnsegmente 13 nach außen drückt und der Rastbeschlag 1 verriegelt ist. Eine Drehung der Übertragungsstange 6 nimmt den Exzenter 11 entgegen der Vorspannung mit, wobei eine an den Exzenter 11 gekoppelte Mitnehmerscheibe 19 beim Zurückdrehen des Exzenters 11 über je eine Kulisse und einen Nocken an jedem Zahnsegment 13 das jeweilige Zahnsegment 13 radial nach innen zieht. Der Rastbeschlag 1 ist dadurch entriegelt, und das Beschlagoberteil 2 ist relativ zum Beschlagunterteil 3 drehbar, so daß die Neigung der Lehne eingestellt werden kann.
  • Bei der Drehung des mit Spiel gelagerten Beschlagoberteils 2 relativ zum Beschlagunterteil 3 würde der Zahnkranz 16 auf den entgegen der Belastungen gerichteten Führungssegmenten 15 reiben und aufgrund der Paarung Stahl auf Stahl unerwünschte Geräusche erzeugen. Erfindungsgemäß ist daher in jedem der vier Führungssegmente 15 je eine Aufnahme 31 ausgebildet, die als Kreissegment ausgebildet ist und nahezu einen gesamten Kreis umfaßt. Ein Abstandhalter 33 aus Kunststoff, der als ein den Zahnkranz 16 kämmendes Zahnrad ausgebildet ist, ist frei drehbar innerhalb jeder Aufnahme 31 gelagert. Der Abstandhalter 33 steht etwas mehr als eine Zahnhöhe über den Außenradius des zugeordneten Führungssegments 15 über, so daß er das Beschlagoberteil 2 mit seinem Zahnkranz 16 und das Führungssegment 15 im Normalfall auf Distanz hält. Bei einer Drehung des Beschlagoberteils 2, bei welcher der Abstandhalter 33 am Zahnkranz 16 abrollt, werden durch diese Schallentkopplung störende Geräusche vermieden. Im Crashfall werden die Abstandhalter 33 zusammengedrückt, so daß der Zahnkranz 16 wenigstens an einigen Führungssegmenten 15 anliegt und somit das Beschlagoberteil 2 sich direkt am Beschlagunterteil 3 abstützen kann, um die Crashkräfte weiterzuleiten und gegebenenfalls den Zahnkranz 16 in die Führungssegmente 15 eingraben zu lassen. Der Abstandhalter 33 kann elastisch und/oder plastisch verformbar sein und optional zur Energiedissipation zusätzlich dämpfend wirken.
  • In einer ersten Abwandlung des Ausführungsbeispiels, bei der die Aufnahme 31' einen etwa um eine Zahnhöhe geringen Durchmesser aufweist, ist der in der Aufnahme 31' gelagerte Abstandhalter 33' als Kreisscheibe ausgebildet, die dann lediglich an den Zahnspitzen des Zahnkranzes 16 abrollt. Ansonsten stimmt die Abwandlung mit dem Ausführungsbeispiel überein.
  • In einer zweiten Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist der in einer wenigstens näherungsweise viereckigen Aufnahme 31'' gelagerte Abstandhalter 33'' als ein mit dem Radius des Zahnkranzes 16 gekrümmtes Viereck mit ausgerundeten Ecken ausgebildet, das als Gleitstück am Zahnkranz 16 entlang gleitet. Ansonsten stimmt die Abwandlung mit dem Ausführungsbeispiel überein.
  • 1
    Rastbeschlag
    2
    Beschlagoberteil
    3
    Beschlagunterteil
    6
    Übertragungsstange
    8
    Übertragungselement
    11
    Exzenter
    13
    Zahnsegment
    15
    Führungssegment, Führung
    16
    Zahnkranz
    17
    Spiralfedern
    19
    Mitnehmerscheibe
    31, 31', 31''
    Aufnahme
    33, 33', 33''
    Abstandhalter
    S
    Fahrzeugsitz

Claims (10)

  1. Rastbeschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem Beschlagunterteil (3), einem auf dem Beschlagunterteil (3) drehbar gelagerten Beschlagoberteil (2) und wenigstens einem in einer Führung des Beschlagunterteils (3) geführten Zahnsegment (13) zum Verriegeln des mit einem Zahnkranz (16) versehenen Beschlagoberteils (2), wobei die Führungssegmente (15) aufweisende Führung zugleich das Lager für das Beschlagoberteil (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zwischen der Führung und dem Beschlagoberteil (2) wirksamer Abstandhalter (33; 33'; 33'') vorgesehen ist, welcher im Normalfall über den Außenradius des zugeordneten Führungssegments (15) übersteht, so dass er das Beschlagoberteil (2) mit seinem Zahnkranz (16) und das Führungssegment (15) im Normalfall auf Distanz hält, und welcher im Crashfall zusammengedrückt wird, so dass der Zahnkranz (16) wenigstens an einigen Führungssegmenten (15) anliegt und somit das Beschlagoberteil (2) sich direkt am Beschlagunterteil (3) abstützt
  2. Rastbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33; 33'; 33'') in der Führung (15) gelagert ist.
  3. Rastbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33; 33'; 33'') als drehbares Rad ausgebildet ist.
  4. Rastbeschlag nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad (33; 33') in einer kreissegmentförmigen Aufnahme (31; 31') der Führung (15) gelagert ist.
  5. Rastbeschlag nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33) als Zahnrad ausgebildet ist, welches einen der Verriegelung dienenden Zahnkranz (16) des Beschlagoberteils (2) kämmt.
  6. Rastbeschlag nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33') als Kreisscheibe ausgebildet ist, welche an einem der Verriegelung dienenden Zahnkranz (16) des Beschlagoberteils (2) abrollt.
  7. Rastbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33'') als Gleitstück ausgebildet ist, welches an einem der Verriegelung dienenden Zahnkranz (16) des Beschlagoberteils (2) entlang gleitet.
  8. Rastbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (33; 33'; 33'') aus Kunststoff besteht.
  9. Rastbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens drei Abstandhalter (33; 33'; 33'') vorgesehen sind.
  10. Fahrzeugsitz (S) mit wenigstens einem Rastbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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