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Die
Erfindung betrifft eine Gehhilfe mit einem stabförmigen,
insbesondere ein Rohr umfassenden Stützkörper
mit einem oberen und einem unteren Endabschnitt, wobei der Stützkörper
an seinem oberen Endabschnitt mit einem Griffelement verbindbar
ist und am unteren Endabschnitt mindestens zwei aus- und einklappbare
Stützbeine vorgesehen sind, die in einer ausgeklappten
Position vom Stützkörper abgespreizt und in einer
eingeklappten Position an den Stützkörper angelegt
sind.
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Die
Vorsehung von Stützbeinen an Gehhilfen dient dazu, die
Gehhilfe selbststehend gestalten zu können. Etwas Entsprechendes
ist im Stand der Technik bekannt und wird beispielsweise in der
DE 20 2005 003 550
U1 beschrieben, die ein Schiebestück aufweist,
das auf dem Stützkörper in axialer Richtung verschieblich
gestaltet ist und über eine Übertragungsstange
die Bewegung auf die Stützbeine überträgt.
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Nachteilig
bei einer solchen Gestaltung ist jedoch, dass zum Verschieben das
Griffelement entweder losgelassen werden muss oder das Schiebestück mit
der zweiten Hand betätigt werden muss. Dies ist jedoch
ungünstig, da vielfach Patienten, die Gehhilfen gebrauchen,
zwei Gehhilfen benötigen. Darüber hinaus ist die
aufzubringende Kraft nicht unerheblich, wenn gleichzeitig verhindert
werden soll, dass sich die Stützbeine durch Zurückverlagerung
des Schiebestücks von selbst wieder in ihre eingeklappte
Stellung bewegen.
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Des
weiteren ist aus der
DE
20 2008 000 607 U1 eine Gehhilfe mit Stativ bekannt, die
drei Stützbeine aufweist, welche in der ausgefahrenen Position gespreizt
und in der eingefahrenen Position an das Rohr anliegen. Dabei weist
die Gehhilfe einen Schiebering am unteren Endabschnitt im Bereich
der Stützfüße auf, über den
das Stativ in die ausgefahrene Position gebracht und durch das Einrastmittel
in dieser Position verrastet werden kann. Nachteilig ist dabei,
dass der Schiebering am unteren Endabschnitt der Gehhilfe befestigt
ist, so dass diese zunächst vom Boden abgehoben werden
muss oder der Schiebering muss mittels des Fußes betätigt
werden, was jedoch bei Personen, die eine Gehbehinderung aufweisen,
zum Teil nur schwierig zu realisieren ist. Zur Überführung
von der aus- in die eingeklappte Stellung ist vorgesehen, einen
Auslösemechanismus im Bereich des Bodenpuffers vorzusehen,
der die Verrastung des ausgefahrenen Statives löst, so
dass das Stativ über eine Zugfeder wieder in seine eingeklappte
Stellung bringbar ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der Erfindung, eine
Gehhilfe bereit zu stellen, die eine noch einfachere Betätigung
der Stützbeine zum selbsttätigen Aufstellen von
Gehhilfen mit noch geringerem Kraftaufwand eines Benutzers ermöglicht.
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Die
Erfindung löst dies durch eine Gehhilfe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, bei der am unteren Endabschnitt ein relativ zum
Stützkörper axial verschiebbares, in einer unteren
Endlage befindliches Bewegungselement geführt ist, das
durch Aufsetzen der Gehhilfe auf einen Untergrund axial von der
unteren in eine obere Endlage verschiebbar ist, wobei durch die
axiale Verschiebung des Bewegungselementes Energie in einem Energiespeicherungsmittel
speicherbar ist und durch Entlasten des Energiespeicherungsmittels
die Stützbeine von einer ein- in eine ausgeklappte Stellung überführbar
sind und zum Einklappen der Stützbeine Betätigungsmittel
vorgesehen sind, die unmittelbar oder mittelbar durch die Speicherung
der Energie betätigbar sind.
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Dabei
kann das Bewegungselement insbesondere in der unteren Endlage belastet
oder vorgespannt sein, so dass es nach jedem Abheben der Gehhilfe
vom Untergrund selbsttätig in diese Lage zurückgelangt.
Alternativ kann die untere Endlage nur bei entlastetem Energiespeicherungsmittel
eingenommen werden.
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Unter ”oben” und ”unten” soll
hierbei die normale Gebrauchsposition der Gehhilfe bei stehendem Anwenden
verstanden werden.
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Der
besondere Vorteil der Gestaltung liegt darin, dass bei der erfindungsgemäßen
Gehhilfe der sowohl für die Ein- als auch für
die Ausklappbewegung der Stützfüße nötige
Energiebedarf mit der durch die Bewegung des Patienten aufgenommenen Geh-
bzw. Lauf- oder Bewegungsenergie gedeckt werden kann. Eine zusätzliche
körperliche Belastung eines Benutzers der Gehhilfe ist
daher nicht notwendig. Vielmehr kann sowohl die Energie für
das Aus- als auch für das Einklappen durch eine Gehbewegung
bereitgestellt werden und dann in der Gehhilfe gespeichert werden,
bis ein Abstellen der Gehhilfe oder ein selbsttätiges Stehen
derselben gewünscht wird.
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Dabei
kann auch zum Ausklappen vorgesehen sein, dass das Energiespeicherungsmittel
dann insbesondere unmittelbar mit dem Betätigungsmittel zusammenwirkt.
Das heißt, das gleiche Betätigungsmittel kann
zum Ein- und Ausklappen dienen.
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Das
Entlastendes Energiespeicherungsmittels kann dabei beispielsweise über
ein Auslösemittel erfolgen, das mit dem Energiespeicherungsmittel über
einen Auslösemechanismus gekoppelt ist, der eine Freigabe
der gespeicherten Energie aus dem Energiespeicherungsmittel ermöglicht.
Darüber hinaus kann entweder bei der Energiespeicherung
im Energiespeicherungsmittel ein Betätigungsmittel zum
Einklappen der Stützbeine betätigt werden, so dass
es zu einer unmittelbaren Betätigung bei der Speicherung
der Energie kommt oder es kann alternativ bei Entlasten des ersten
Energiespeicherungsmittels die freiwerdende Energie durch ein weiteres Energie
aufnehmendes zweites Energiespeicherungsmittel aufgenommen werden,
so dass ein Freigeben der im zweiten Energiespeicherungsmittel gespeicherten
Energie dann wiederum mit dem Betätigungsmittel zum Einklappen
der Stützfüße zusammenwirkt. Die Energiespeicherung
dient dann nur mittelbar zum Einklappen der Füße.
Die Energiefreigabe aus dem zweiten Energiespeicherungsmittel kann über
dasselbe oder ein anderes Auslösemittel erfolgen, wie die
Energiefreigabe aus dem ersten Energiespeicherungsmittel. Ein kraftaufwendiges
Betätigen einer beispielsweise Verschiebehülse
ist daher nicht länger notwendig. Abgesehen von der Gehbewegung
braucht der Anwender keine weitere Energie aufzubringen.
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Insbesondere
ist es nicht notwendig, dass eine der Gehhilfen mit der einen Hand
gehalten wird, um mit der anderen Hand den Ausklappmechanismus zu
betätigen. Der erfindungsgemäße Mechanismus
ist daher ein tatsächlicher Einhandmechanismus, wobei als
Auslösemittel beispielsweise ein Hebel oder ein federbelasteter
Druckknopf im Bereich des Griffelementes vorgesehen sein kann, so
dass der Anwender ohne dass er die Gehhilfe umgreifen oder aus der
Hand legen muss, sowohl das Ausklappen als auch das Einklappen der
Stützbeine durchführen kann. Auf diese Weise kann
eine Gehhilfe bereit gestellt werden, die gute Selbststeheigenschaften
aufweist. Insbesondere ist es nicht länger notwendig, die
Gehhilfe bei Tätigkeiten, die eine oder zwei freie Hände
benötigen, anzulehnen oder nach Fixiermöglichkeiten
zu suchen. Insbesondere fällt es älteren oder
körperlich behinderten Menschen schwer, eine umgefallene
Gehhilfe wieder aufzuheben, was so vermieden werden kann. Auch bei
alltäglichen Tätigkeiten, für die eine
freie Hand notwendig ist, wie beispielsweise das Öffnen
einer Tür, sind zwei Gehhilfen hinderlich.
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Die
erfindungsgemäße Gehhilfe weist dabei wenigstens
zwei aus- und einklappbare Stützbeine auf. Grundsätzlich
ist jedoch auch eine Gestaltung denkbar, bei der drei oder mehr
Stützbeine ähnlich einem Stativ vorgesehen sind.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass die Kraft, die notwendig ist, das Bewegungsmittel
zu betätigen, der normalen Kraft entspricht, die eine Person
beim Gehen mit der Gehhilfe aufbringt.
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Nach
einer ersten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Bewegungselement
ein Stößel ist, der in oder an einem Bodenpuffer,
der den unteren Endabschnitt des Stützkörpers
verschließt und insbesondere auf diesen aufgeschoben ist,
der Gehhilfe geführt ist. Derartige Bodenpuffer sind in
der Regel bei sämtlichen Gehhilfen vorgesehen und ermöglichen
ein gewisses elastisches Verformen bei Auftreffen der Gehhilfe auf
einen Untergrund und dadurch eine gedämpftere Belastung.
Darüber hinaus wird durch das gummielastische Material
auch eine gewisse Reibung mit dem Untergrund und somit eine sicherere
Haftung erzielt und ein Abrutschen der Gehhilfe verhindert. Der
Stößel kann dabei in axialer Richtung um ein gewisses
Maß im unbelasteten Zustand aus dem Bodenpuffer herausragen
und wird durch Aufsetzen der Gehhilfe auf den Boden in den Bodenpuffer
hineingedrückt bis das axiale untere Ende des Stößels
mit einer Bodenfläche des Bodenpuffers abschließt.
Durch die Bewegung des Stößels kann ein als (erstes)
Energiespeicherungsmittel ausgebildetes (erstes) Federelement, das
insbesondere als Schraubenfeder ausgebildet ist und im stabförmigen
Stützkörper gehalten ist oder diesen von außen umschließt,
gespannt werden. Hierzu kann das in axialer Richtung obere Ende
des Federelements im Stützkörper festgelegt sein
und eine Führungsstange, die mit einem auf die Feder einwirkenden
Kompressionsmittel oder Flansch versehen ist, in axialer Richtung
von unten nach oben geschoben werden, wobei das Kompressionsmittel
die Feder komprimiert. Der Führungsstab kann dabei einstückig
mit dem Stößel verbunden sein oder beispielsweise über ein
zwischengeschaltetes inkompressibles Fluid mit dem Stößel
gekoppelt werden. Bei komprimiertem und verrastetem ersten Energiespeicherungsmittel kann
dann der Stößel in einer Position gehalten sein, in
der er nicht über die Bodenfläche des Puffers
hinausragt.
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Die
Vorsehung eines zwischengeschalteten Fluids kann zu einer Verstärkung
der Stößelbewegung führen. Das heißt,
der Stößel vollführt lediglich eine geringe
axiale Bewegung, die dann durch das Fluid, das in einer entsprechend
ausgestalteten Kammer aufgenommen ist, in eine größere
Bewegung der Führungsstange überführt
wird.
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Bei
Komprimierung der Feder, das heißt, bei Speicherung der
Energie im (ersten) Energiespeicherungsmittel, kann gleichzeitig
eine Übertragung der Bewegung des Stößels
und gegebenenfalls des Federelements auf ein Betätigungsmittel,
das insbesondere als Führungshülse ausgebildet
ist, erfolgen, wobei die Führungshülse ebenfalls
in axialer Richtung verschoben wird. Hierdurch wird eine Ein- und Ausklappbewegung
der Stützfüße, die mit dem Betätigungsmittel
und insbesondere der Führungshülse verbunden sind,
realisiert. Die Führungshülse kann zum Beispiel
außen oder innen auf oder in dem stabförmigen
Stützkörper gleitend geführt sein. Sie
kann als Betätigungsmittel zum Ein- und Ausklappen dienen.
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In
der komprimierten Stellung, in der die Energie in der Feder gespeichert
ist, kann eine Verrastung der Position erfolgen, beispielsweise über
einen Hebel, der in eine entsprechende Ausnehmung zum Beispiel der
Führungsstange eingreift und diese in ihrer axial nach
oben ausgelenkten Position verrastet. Die aufgenommene Energie wird
so für einen späteren Abruf gespeichert.
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Unabhängig
von der Art der Energieaufnahme und -speicherung kann vorgesehen
sein, dass die Stützbeine an ihrem oberen Ende gelenkig
am Betätigungsmittel, insbesondere an der Führungshülse angeordnet
sind und unterhalb des Betätigungsmittels bzw. der Führungshülse
gelenkig mit dem Stützkörper verbunden sind. Weiterhin
kann ein stabförmiges Spreizmittel vorgesehen sein, das
sowohl um ein Drehgelenk drehbar am Stützbein als auch
am Stützkörper festgelegt ist und die beiden verbindet.
Wird nun das Betätigungsmittel, insbesondere die Führungshülse
beispielsweise nach oben verschoben, so führt eine Drehung
des Spreizglieds um seine Gelenkpunkte am Stützkörper
und am Stützbein dazu, dass das Spreizglied die Stützfüße
vom Stützkörper entfernt (abgespreizt) und in
eine ausgeklappte Stellung überführt.
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Zum
Einklappen der Stützbeine wird nach einem Ausführungsbeispiel
die Gehhilfe mit ihrem Bodenpuffer auf den Boden aufgesetzt, wodurch
der Stößel von einer unteren Position, in die
er durch die entlastete Feder gedrückt wird, in eine obere
Position überführt wird. Hierdurch wird die Führungsstange ebenfalls
axial nach oben ausgelenkt und veranlasst zum einen die Kompression
des Energiespeichermittels, nämlich des Federelements,
und zum anderen wird gleichzeitig die Führungshülse
nach axial oben verschoben, wodurch es zu einer Drehung der Stützbeine
sowohl um die Gelenke zwischen Betätigungsmittel, nämlich
Führungshülse und Stützbein, als auch
zwischen Stützbein und Spreizglied und Stützkörper
und Spreizglied kommt und so die Stützbeine gegen den Stützkörper
angelegt werden.
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Dabei
kann bei allen Ausführungen vorgesehen sein, dass das Anlegen
in eine vollständig gegen den Stützkörper
zur Anlage kommende Position erfolgen kann, wobei hierzu gegebenenfalls
im Bodenpuffer entsprechende Ausnehmungen vorzusehen sind, in die
die Stützbeine dann im eingeklappten Zustand aufgenommen
werden können. Alternativ können die Stützbeine
auch soweit eingeklappt werden, bis diese gegen den zumeist konisch
ausgebildeten Bodenpuffer zu liegen kommen.
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Zum
Einklappen der Stützbeine wird im vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel neben der Energie, die in dem ersten
Energiespeicherungsmittel gespeichert wird, die Bewegung des Bewegungsmittels
unmittelbar auf das Betätigungsmittel zum Einklappen der
Stützbeine weitergeleitet. Ein zweites Energiespeicherungsmittel
ist nicht vorgesehen, jedoch alternativ denkbar nach einer weiteren Ausgestaltung.
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Im
folgenden soll eine weitere Ausführungsform beschrieben
werden, wobei hierbei insbesondere vorgesehen sein kann, dass der
Bodenpuffer selber als Bewegungsmittel, beispielsweise als Federbalg,
ausgebildet ist, der den unteren Endabschnitt des Stützkörpers
abschließt. Wird nun der Bodenpuffer auf einen Untergrund
aufgesetzt bei einer Gehbewegung eines Anwenders der Gehhilfe, so
wird Gas (Luft) in ein Energiespeichermittel, das als Gastank ausgebildet
ist, eingeleitet, wobei das Ansaugen des Gases ähnlich
wie bei einer Luftpumpe, über den komprimierbaren Bodenpuffer
erfolgen kann. Das Einleiten des Gases bzw. der Luft in den Gastank,
der als Energiespeichermittel dient, erfolgt, insbesondere über
mehrere Zyklen und das Gas/die Luft wird im Gastank komprimiert.
Die Stützbeine befinden sich dabei im eingeklappten Zustand.
Ist eine maximale Kompression erreicht, erfolgt keine weitere Kompression
des im Gastank befindlichen Mediums.
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Zum
Ausklappen der Stützbeine wird nun das im Gastank komprimierte
Gas entspannt, indem das Gas (hier die Luft) in einen Arbeitsraum
einleitbar ist. Der Arbeitsraum bewirkt dann mit Betätigungsmitteln
zusammen den Ausklappvorgang der Stützbeine, die analog
zum vorstehenden Beispiel ausgeführt sein können,
nämlich über ein erstes Gelenk mit dem Betätigungsmittel,
das hier wiederum als Führungshülse außen
oder innen axial verschieblich auf dem Stützkörper
aufgebracht sein kann, sowie mit einem Spreizglied gestaltet sein
kann, das ebenfalls mit dem Stützkörper als auch
den Stützbeinen gelenkig verbunden ist. Der Ausklappmechanismus
erfolgt hierbei, wie bereits beschrieben und entspricht dem Mechanismus
zum Ausklappen eines Regenschirms.
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Durch
das in den Arbeitsraum gelangende Gas dehnt sich der Arbeitsraum
in axialer Richtung nach unten aus und schiebt das Betätigungsmittel, insbesondere
die Führungshülse, die mit dem Arbeitsraum verbunden
ist, ebenfalls nach axial unten, wodurch die Stützfüße
abgespreizt bzw. ausgeklappt werden. Darüber hinaus wird
bei dieser Verschiebebewegung gleichzeitig ein im Stützkörper
oder außen auf dem Stützkörper aufgebrachtes
zweites Energiespeicherungsmittel, insbesondere ein Federelement, insbesondere
eine Spiralfeder durch die freiwerdende Energie komprimiert und
in der komprimierten Position verrastet, wobei das zweite Energiespeicherungsmittel
zum Einklappen der Beine entspannt wird. Das Federelement kann in
seiner komprimierten Stellung verrastbar sein, so dass die freiwerdende
Energie durch die Entspannung des Gasvolumens in dem Federelement
erneut gespeichert und in dem Federelement zum späteren
Abruf zum Einklappen der Stützbeine bereitgestellt wird.
Zum Einklappen wirkt das zweite Energiespeicherungsmittel dann mit
dem Betätigungsmittel (Führungshülse)
zusammen. Dadurch dient die Energie, die im ersten Energiespeicherungsmittel
gespeichert wurde hier mittelbar auch zum Einklappen der Stützbeine.
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Die
verwendeten Federelemente für die ersten und zweiten Energiespeicherungsmittel
sind vorzugsweise Druckfedern, deren komprimierter Zustand hier
zum Teil auch als gespannter Zustand beschrieben ist.
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Durch
Lösen der Verrastung und der Entspannung des zweiten Energiespeicherungsmittels, nämlich
des Federelements, können die Stützbeine dann
wieder in die eingeklappte Stellung bringbar sein. Das Lösen
der Verrastung kann hierbei analog zum vorstehend beschriebenen
Lösen der Verrastung des ersten Energiespeicherungsmittels
(Federelements) erfolgen, wobei ein entsprechendes Auslösemittel
am Griffelement angebracht sein kann, so dass auch hier ein Umgreifen
oder Loslassen der Gehhilfe nicht erforderlich ist. Setzt dann der
Anwender der Gehhilfe seine Gehbewegung fort, wird sogleich wieder
eine Energiespeicherung vorgenommen, so dass schnellstmöglich
wieder die Energie für ein Ausklappen der Stützbeine
bereitgestellt werden kann.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass auch das als zweites Energiespeicherungsmittel
ausgebildete Federelement mit der Führungshülse
zusammenwirkt und bei der Entspannung diese axial verschiebt und
so zu einer Bewegung der Stützbeine beiträgt.
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Dabei
kann alternativ anstelle des als Federelement ausgebildeten zweiten
Energiespeicherungsmittels auch vorgesehen sein, dass ein Umschalten
des Drucks vorgesehen ist, das heißt, das in den Arbeitsraum
einströmende Gas wird von dem Arbeitsraum oder dem Gastank
in einen weiteren Arbeitsraum eingeleitet, der dann das Schließen
anstelle des Federelements realisiert.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Unterlagen. Die Erfindung soll im folgenden anhand einer Zeichnung
näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 eine
Gehhilfe in einer perspektivischen Darstellung,
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2 eine
erste Ausgestaltung einer Gehhilfe im Schnitt mit ausgeklappten
Stützfüßen,
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3 einen
Ausschnitt A aus 2,
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4 eine
Gehhilfe mit eingeklappten Stützfüßen
im Schnitt,
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5 eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung in einer geschnittenen Darstellung
mit ausgeklappten Stützfüßen,
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6 den
Ausschnitt A aus 5,
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7 den
Ausschnitt B aus 5,
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8 eine
weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Gehhilfe in einer Draufsicht mit eingeklappten Stützfüßen,
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9 einen
Schnitt durch 8 und
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10 einen
Schnitt durch eine Gehhilfe gemäß 9 mit
ausgeklappten Stützfüßen.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Gehhilfe die in ihrer Gesamtheit
mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Die Gehhilfe 10 weist
einen stabförmigen, insbesondere ein Rohr umfassenden Stützkörper 12 auf
mit einem unteren Endabschnitt 14 sowie einem oberen Endabschnitt 16,
wobei auf den oberen Endabschnitt 16 ein Griffelement 18 in
bekannter Weise aufgebracht ist, das in herkömmlicher Weise mit
einem Bereich zum Umfassen für die Hand 20 sowie
einem oberhalb des Ellbogen abstützenden Stützbereiches 22 ausgestattet
ist. Darüber hinaus weist die Gehhilfe zwei Stützbeine 24 und 26 auf,
die gemeinsam mit dem unteren Endabschnitt 14 ein Dreibein
ausbilden und so ein selbsttätiges Stehen der Gehhilfe 10 ermöglichen.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Gehhilfe 10 höhenverstellbar
ausgebildet ist. Die Höhenverstellbarkeit kann dabei in
herkömmlicher Weise über zwei ineinander schiebbare
Rohrabschnitte des Stützkörpers 12 realisiert
sein, die miteinander in verschiedenen Höhen/Längen
verrastbar sind. Die Stützbeine 24 und 26 sind
identisch ausgebildet.
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2 zeigt
nun eine erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Gehhilfe 10, wobei hier lediglich der Stützkörper 12 ohne
Griffelement dargestellt ist. Insbesondere ist lediglich der untere
Teil des Stützkörpers 12 gezeigt. Der
Stützkörper 12 ist hierbei rohrförmig
gestaltet, wobei am unteren Ende des unteren Endabschnitts 14 ein
Bodenpuffer 28 aufgepresst ist, der aus einem gummiartigen
Material mit einer konischen Form gebildet ist, wobei die größere Fläche
als eine Bodenauflagefläche 29 ausgebildet ist.
In dem Bodenpuffer 28 ist insbesondere zentrisch ein Stößel 30 geführt,
der in axialer Richtung von einer unteren Endlage, die in 2 gezeigt
ist, und in der der Stößel 30 bei ausgeklappten
Stützfüßen 24, 26 belastet
(vorgespannt) ist, in eine obere Endlage bewegt werden kann, wenn
der Stößel gegen einen Untergrund mit einer vorgegebenen
Kraft zur Anlage gebracht wird und eine Gehbewegung mit der Gehhilfe 10 durchgeführt
wird. Der Stößel 30 dient dabei als Bewegungselement 31.
Wird nun der Stößel 30 in Pfeilrichtung 33 nach
axial oben bewegt, so wirkt er mit einem hydraulischen Fluid 35 zusammen
und bewegt dieses in einer im Inneren des Stützkörpers 12 ausgebildeten
Bohrung 37 nach oben und wirkt dabei mit einem Führungsstab 39 zusammen,
der ebenfalls in Pfeilrichtung 33 nach oben bewegt wird.
Durch die hydraulische Flüssigkeit 35 und die
Ausgestaltung der Kammer 36 in der die hydraulische Flüssigkeit 35 vorgesehen
ist, kann eine kleine axiale Bewegung des Bewegungsmittels 31 in
eine große axiale Bewegung des Führungsstabes 39 umgesetzt
werden. Zur Abdichtung der Kammer 36, in der das Hydraulikfluid 35 angeordnet
ist, sind O-Ringe 42 vorgesehen. Der Führungsstab 39 wirkt
dabei mit einem Federelement 44 als erstes Energiespeicherungsmittel
zusammen, wobei das Federelement 44 eine Feder 45 aufweist, die
an ihrem oberen axialen Ende im Stützkörper 12 axial
festgelegt ist durch einen Anschlag 46 und wobei ihr unteres axiales
Ende durch einen Flansch 48, der mit dem Führungsstab 39 gekoppelt
und mit diesem axial verschiebbar ist, in axialer Richtung bewegbar
und damit komprimierbar ist. Der Flansch 48 wirkt dabei
mit einem Betätigungsmittel 50, das hier als Führungshülse
ausgebildet ist, zusammen, wobei die Führungshülse
außen auf dem stabförmigen Stützkörper 12 angeordnet
ist. An dem Betätigungsmittel 50 sind die Stützbeine 24 über
ein Drehgelenk 52 angelenkt. Die Führungshülse 50 wird
dabei wie beschrieben axial zusammen mit dem Führungsstab 39 ausgelenkt.
Die Feder 45 des Federelements 44 umschließt
dabei den Führungsstab 39.
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Die
Stützbeine 24 sind mit dem Stützkörper 12 über
ein Spreizglied 54 gekoppelt, das über zwei Gelenke,
nämlich ein Gelenk 56 mit dem Stützfuß 24, bzw. 26 und über
ein Gelenk 58 mit dem Stützkörper 12 verbunden
ist. In der hier dargestellten Stellung ist das Spreizglied 54 rechtwinklig
zum Stützkörper 12 angeordnet und spreizt
so das Stützbein 24, 26 vom Stützkörper 12 ab.
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3 zeigt
nun einen Ausschnitt A aus 2. Der Führungsstab 39 durchgreift
hierbei die Feder 45 sowie den Anschlag 46 zur
axialen Fixierung der Feder 45 mit Spiel und ragt in axialer
Richtung über diese nach oben hinaus. Darüber
hinaus ist ein Auslösemittel 60 in Form eines
Hebels vorgesehen, der ein Rastelement 62 mit einer Rastnase
aufweist, die in eine Ausnehmung des Führungsstabes 39 eintreten
kann, sofern dieser in Richtung 33 axial nach oben ausgelenkt
ist und die Feder 45 komprimiert ist. Auf diese Weise wird
die Energie zum späteren Abruf in der Feder 45 gespeichert.
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4 zeigt
eine Gestaltung der Gehhilfe 10 mit eingeklappten Stützfüßen 24 und 26.
Die Stützfüße 24, 26 sind
dabei parallel zum Stützkörper 12 angeordnet
und mit ihrem axialen unteren Ende in entsprechende Ausnehmungen
des Bodenpuffers 28, die insbesondere in 2 gezeigt
und mit dem Bezugszeichen 66 versehen sind, eingeführt,
um trotz des konischen Bodenpuffers 28 eine parallele Anordnung
der Stützfüße 24, 26 zum
Stützkörper 12 zu ermöglichen.
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Sofern
die Bodenkontaktfläche 29 mit der bei einer Gehbewegung
erzeugten Kraft auf einen Untergrund aufgesetzt wird, wird der Stößel 30 aus
seiner unteren Endlage verschoben und wirkt auf das hydraulische
Fluid 35 und über dieses auf den Führungsstab 39,
der ebenfalls in Richtung 33 ausgelenkt wird. Mit dem Führungsstab 39 ist
der Flansch 48 verbunden, der auf die Feder des Federelements 44 einwirkt
und diese komprimiert. Darüber hinaus wirkt der Flansch 48 mit
der Führungshülse 50 zusammen und bewegt
diese ebenfalls in Richtung des Pfeils 33. Dadurch kommt
es zu einer Verschwenkung der Stützfüße 24 und 26,
um die Gelenkpunkte 52, 56 und 58 und
dadurch zu einem Anlegen der Stützfüße 24 und 26.
Der Führungsstab 39 tritt dabei in axialer Richtung
weiter aus dem Bereich des Federelements 44 aus, wobei
das Rastelement 62 des Rasthebels (des Auslösemittels) 60 mit
einer entsprechenden Ausnehmung 64des Führungsstabes 39 zusammenwirkt
und diesen verrastet. Durch Betätigen des Rasthebels kann
die Verrastung aufgehoben werden, wodurch sich das Federelement 44 in Richtung
des Pfeils 66 entspannt und den Flansch 48 und
hiermit auch die Führungshülse 50 und
den Stößel 30 nach axial unten bewegt,
wodurch es zu einem Ausklappen der Stützfüße 24 und 26 kommt.
Gleichzeitig wird der Stößel 30 in die
untere Endlage durch das Federelement 44 gebracht. Die
Gehhilfe 10 befindet sich dann wiederum in der in 2 gezeigten Ausgestaltung.
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5 zeigt
nun eine alternative Ausgestaltung, wobei der Bodenpuffer 28 hier
als Balg (Druckfeder) und damit als Bewegungselement ausgestaltet ist
und wie insbesondere in 7 erkannt werden kann, in dem
balgartigen Bereich 70 Einlassöffnungen für
von außen eintretende Luft vorgesehen sind, die dann über
einen Kanal 72 in einen Gastank 74 eingeleitet
wird. Die Bodenfläche 29 des Bodenpuffers 28 ist
dabei geschlossen und die Luft tritt in einem Ringbereich des Bodenpuffers 28 in
diesen ein. Dabei erfolgt ein Ansaugen von Luft durch die Gehbewegung
des Bodenpuffers 28 auf dem Untergrund, wodurch der Bodenpuffer 28 zum
einen komprimiert, dann aber auch wieder gestreckt wird, wodurch
Luft angesaugt wird. Die eingeströmte Luft wird dann im Gastank 74,
der als erstes Energiespeicherungsmittel dient, komprimiert, wobei
mehrere Hübe, also mehrere Gehbewegungen nötig
sind, um einen ausreichenden Druck im Gastank 74 aufzubauen.
Der Gastank 74 entspricht damit einem Fahrradreifen, der
mittels Luftpumpe aufgepumpt wird, bis ein gewünschter
Druck erreicht wird und ein Weiteraufpumpen blockiert ist. Der Kanal 72 ist
gegenüber dem Gastank 74 durch ein Ventil 76 verschlossen,
das ein Rückströmen der Luft verhindert. Ein weiteres
Ventil 78 ist an einem weiteren Ausgang des Gastanks 74 vorgesehen.
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Wird
nun ein Auslösemittel (nicht dargestellt) betätigt,
so wird das Ventil 78 geöffnet und die Luft kann
in einen Arbeitsraum 80 einströmen, der insbesondere
in 6 hinsichtlich seines unteren Randes gezeigt ist.
Der Arbeitsraum 80 dehnt sich dabei in axialer Richtung
aus und verschiebt eine Führungshülse 50,
die der Führungshülse im ersten Ausführungsbeispiel
entspricht, in Pfeilrichtung 82, wodurch ein Federelement 84,
das als zweites Energiespeicherungsmittel dient, im Inneren des
Stützkörpers 12 komprimiert wird.
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Die
Feder 85 des Federelements 84 ist hierzu zwischen
einem axial beweglichen Flansch 48 und einem axial festen
Anschlag 86 hinsichtlich des Stützkörpers 12 angeordnet.
Die Feder 85 wird dann in dieser komprimierten Stellung
rastend festgelegt. Die Stützbeine 24 und 26 klappen
analog den Stützbeinen im ersten Ausführungsbeispiel
aus.
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Soll
nun ein Einklappen der Stützbeine 24 und 26 erfolgen,
so wird über ein zweites Betätigen des nicht dargestellten
Auslösemittels die Verrastung des Federelements 84 gelöst
und die Feder 85 kann sich wieder in Pfeilrichtung 88 entspannen,
wodurch es zu einer Bewegung des als Führungshülse
gestalteten Betätigungsmittels 50 in Richtung 88 kommt und
damit zu einer Kompression des Arbeitsraums 80. Dabei kann
vorgesehen sein, dass die im Arbeitsraum 80 befindliche
Luft nach außen abgegeben wird. Alternativ kann auch eine
Umkehr vorgesehen sein, bei der die im Arbeitsraum 80 sich
befindliche Luft wiederum in den Gastank 74 zurückströmt
oder statt des Federelements 84 ein zweiter Arbeitsraum vorgesehen
ist.
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8 zeigt
eine weitere Ausgestaltung, wobei hier das Federelement zum Einklappen
der Stützbeine 24 und 26 nicht im Stützkörper 12 angeordnet ist,
sondern außerhalb und diesen spiralförmig umschließt.
Das Federelement ist hier mit dem Bezugszeichen 90 versehen.
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9 zeigt
einen Schnitt durch die Gestaltung mit eingeklappten Stützbeinen 24 und 26 und 10 mit
ausgeklappten Stützbeinen 24 und 26. Dabei
ist der zuführende Kanal 72, der den Gastank 74 mit
dem Arbeitraum 80 verbindet, zu erkennen und insbesondere
die Ausdehnung des Arbeitsraums 80 und hierdurch die Verschiebung
der Führungshülse 50 in Pfeilrichtung 82 zum
Ausklappen der Stützbeine 24 und 26.
Dabei erfolgt ebenfalls eine Kompression des Federelements 90 bei
ausgeklappten Stützbeinen 24 und 26,
wobei die Entspannung der Feder 90 durch eine weitere Betätigung
des Auslösemittels hervorgerufen werden kann.
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Auf
die vorstehend beschriebene Weise kann eine Gehhilfe bereitgestellt
werden mit Stützbeinen 24, 26, die ein selbsttätiges
Stehen der Gehhilfe ermöglichen, wobei sowohl zum Einklappen
als auch zum Ausklappen der Stützbeine 24, 26 keine über
die normale Gehenergie, die in der Gehhilfe gespeichert werden kann,
notwendige Energie bereitgestellt werden muss, die einen Benutzer
der Gehhilfe körperlich belasten würde. Vielmehr
wird über die ohnehin beim Gehen auf die Gehhilfe wirkende
Kraft Energie in der Gehhilfe zwischengespeichert, um dann auf Anforderung
die Stützbeine mittels dieser Energie aus- und wieder einklappen
zu können. Dabei kann vorgesehen sein, dass für
die Verschwenkbewegung der Stützbeine 24, 26 die
Energie, die eingeleitet wird, unmittelbar Verwendung findet oder
mittelbar über ein weiteres (zweites) Energiespeichermittel
bereitgestellt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005003550
U1 [0002]
- - DE 202008000607 U1 [0004]