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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Vorrichtung zum Abstellen einer Gehhilfe, insbesondere einer mit einem Arm gehandhabten Gehhilfe in Form eines Handstocks, Gehstocks, einer Unterarmgehstütze oder Achselstütze (nachstehend sämtlich als Gehilfe bezeichnet).
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Stand der Technik
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Besonders ältere und gehbehinderte Menschen sind auf Gehhilfen angewiesen oder nutzen diese zu ihrer Erleichterung oder aus Sicherheitserwägungen. Die einfachste Gehhilfe stellt der Gehstock dar. Dieser findet in großer Zahl und in unterschiedlichsten Ausführungen gerade auch im Alltag Verwendung, zum Beispiel solche mit einer ausfahrbaren Stocklänge, in faltbarer Ausführung, mit ausklappbarem Sitz oder integriertem Licht, um nur einige besondere Ausführungsformen zu benennen. Weniger bekannt sind dagegen Lösungen an Gehilfen, die es ermöglichen, diese jederorts abstellen zu können, nämlich auch dort, wo keine Möglichkeiten zum sicheren Anlehnen oder Abstellen der Gehhilfen existieren, beispielsweise in geschäftlichen Betrieben, in Restaurants, etc. oder auch im privaten Wohnbereich.
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Bekannte Lösungen für dieses Problem stellen generell Gehstöcke mit einer vergrößerten Auftrittfläche dar. Diese garantieren eine hohe Kippstabilität bei maximaler Belastung und sind in erster Linie für Menschen geeignet, die eine starke Gangunsicherheit aufweisen und daher einen besonders sicheren Halt benötigen. Diese bekannte Lösung hat allerdings den entscheidenden Nachteil, dass sie einen deutlich höheren Platzbedarf hat. Gehstöcke mit einer vergrößerten Auftrittfläche bilden darüber hinaus eine Stolperquelle.
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Aus unterschiedlichen Veröffentlichungen sind darüber hinaus besondere Konstruktionen bekannt, die sich allerdings nicht zufrieden stellend realisieren lassen oder sich aus unterschiedlichsten Gründen am Markt nicht durchgesetzt haben.
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In
EP 1106161 A2 werden zusätzliche Stützen (nachstehend als Standbeine bezeichnet) an einer Gehilfe über eine Zahnstange ausgeklappt, wobei über die Zahnstange Zahnräder gedreht werden, an denen die Standbeine befestigt sind. In ähnlicher Weise werden nach
EP 0958803 A2 zwei Standbeine vom Hauptrohr der Gehilfe ausgeklappt. Eine weitere Lösung ist in
DE 20214633 U1 beschrieben, bei der das Ausklappen der Standbeine ebenfalls über eine Zahnstange, allerdings elektromotorisch erfolgt. In
DE 20018883 U1 werden Standbeine teleskopartig aus dem Hauptrohr hinausgeschoben bzw. in dieses wieder eingezogen.
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Diese Lösungen haben die Nachteile, dass jeweils der Mechanismus zum Ausklappen am unteren Ende der Gehilfe angebracht ist, wodurch das Gehilfenunterteil aufgrund der dadurch bedingten größeren Abmessungen eine Stolperquelle aufweisen kann, die ausgeklappten Standbeine auf Biegung beansprucht werden und deshalb stärker zu dimensionieren sind und in dessen Folge die Gehilfe fußlastig wird und unhandlicher zu nutzen ist.
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In
DE 29816315 U1 wird ein Standbeinsystem für Gehilfen beschrieben, bei dem zwei lange oben am Stützrohr gelenkig befestigte Standbeine ausgeklappt werden. Diese lassen sich allerdings nur schwerlich am unteren Ende des Stützrohres fixieren, wodurch die Gefahr besteht, dass der Nutzer daran hängen bleibt. Auch die Bedienung ist für ältere Menschen unergonomisch.
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In
DE 29906992 U1 wird eine Unterarmgehstütze vorgeschlagen, in deren Unterteil eine schlitz- oder langlochartige Ausnehmung als Aufnahmetasche für wenigstens zwei darin angeordnete längliche Standbeine vorgesehen ist. Der Stützkörper wird durch diese Ausnehmungen (oder auch in der Ausführung als geschlitztes Rohr) stark geschwächt, wodurch er stärker dimensioniert und damit schwerer wird. Ein weiterer Nachteil dieser Konstruktion besteht in der geringen Kraft, mit der die eingefahrenen Standbeine im Stützkörper anliegen und damit nur gering fixiert sind.
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Aus
DE 20 2004 008 364 U1 ist weiterhin eine Gehstütze mit einem nach Betätigung eines Druckknopfes durch Federkraft aufgespreizten und von Hand wieder einklappbaren Stehfuß bekannt. Die Streben/Beine öffnen sich wie beim Regenschirm sehr schnell und schießen nach unten, was eine Verletzungsgefahr für Umstehende bedeutet. Nachteilig ist in
DE 20 2004 008 364 U1 überdies das Hochziehen der Beine, da der Griff ganz unten direkt oberhalb vom Fuß gelegen ist.
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Aus
EP 1755519 B1 ist ferner eine Standvorrichtung für eine Gehstütze mit einer Rastmechanik aufweisenden Kraftübertragung bekannt, wobei der Spannmechanismus ohne Überhub realisiert wird. Nachteilig hierbei ist, dass die Masse dieser Konstruktion insgesamt etwas hoch ist und mit ihrem Schwerpunkt sehr niedrig liegt, was das Handling des Stockes erschwert. Die erhabenen Stellen könnten ebenfalls zur Stolperquelle werden. Nachteilig ist ferner, dass eine Längenverstellung des Stockes – wie üblich mit Teleskoprohr – nicht möglich ist.
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Aus
DE 29819551 U1 ist eine Gehhilfe, insbesondere eine Krücke mit einem Schaft bekannt, an dessen bodenseitigem Abschnitt eine Stütze zum im wesentlichen aufrechten Abstellen mit zumindest zwei verstellbaren seitlichen Trägern gelagert ist, wobei in einer Abstellposition die Aufstützpunkte der Träger und des Schaftes ein Dreieck aufspannen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die seitlichen Träger zumindest zwei Schenkel eines Warndreiecks ausbilden. Nachteilig ist hierbei, dass seine Konstruktion aufträgt und die Gefahr des Verhakens bei Benutzung als Gehstock erhöht ist. Dies gilt in besonderem Maße bei teil- oder vollautomatischem Ausfahren dieses Stützfußes.
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Darstellung der Erfindung
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Mit der vorliegenden Erfindung sollen folgende Aufgaben gelöst werden: Mittels der Vorrichtung zum Abstellen einer Gehilfe soll diese an jeder Stelle frei abgestellt werden können, ohne dass für diese ein geeigneter Platz zum sicheren Anlehnen gefunden werden muss. Zum Abstellen sollen durch einfaches Betätigen eines Auslösers die zum sicheren Stand erforderlichen zusätzlichen Standbeine automatisch ausgeklappt werden, vor dem weiteren Gebrauch als Gehilfe sollen diese wiederum wieder auf einfache Weise eingeklappt werden können. Durch den hierfür erforderlichen Verstellmechanimus soll der sichere Umgang mit der Gehilfe und die gewohnt einfache Handhabung nicht beeinträchtigt werden, das heißt der Verstellmechanimus darf im Wesentlichen keine vorstehenden Elemente aufweisen, an denen etwas hängen bleiben könnte, oder sogar eine Stolperquelle darstellen. Das zusätzliche Gewicht muss möglichst klein bleiben und das gewohnte Handling der Gehilfe darf nicht durch einen deutlich nach unten verlagerten Schwerpunkt beeinträchtigt werden. Ebenso müssen die zusätzlichen Standbeine im angelegten wie auch im ausgeklappten Zustand ausreichend gut fixiert sein.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Die Vorrichtung zum Abstellen einer Gehilfe kann prinzipiell in zwei grundsätzlich unterschiedlichen Ausführungsformen an einer Gehilfe angeordnet werden. In der im Folgenden beschriebenen ersten Ausführung ist die Vorrichtung in einer stellbaren Gehilfe integriert, wohingegen die später darzustellende Ausführungsform als zusätzliches Element an einer handelsüblichen Gehilfe – auch nachträglich – angebracht werden kann. Bei beiden Ausführungsformen sind erfindungsgemäß die Standbeine jeweils mittels mindestens einer sowohl am Stützrohr oder einer an dem Stützrohr anordbaren Einrichtung als auch am jeweiligen Standbein gelenkig angeordneten Strebe versehen.
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An dem Zylinder, der vorzugsweise innerhalb des Stützrohres der Gehilfe geführt ist, sind die Standbeine gelenkig angeordnet. Der Verstellmechanismus bewirkt, dass zumindest eine zur Herstellung der Federkraft vorgesehene Feder jedenfalls einen der verschiebbaren Zylinder nach unten zieht und/oder nach oben drückt, den Abstand zwischen dem Zylinder bzw. einem direkt an dem Stützrohr fest angeordneten Gelenk zur Anordnung der Standbeine und/oder der Streben verkürzt und damit die Standbeine sowie die Streben ausklappen.
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Das Vorhandensein eines verschiebbaren Zylinders zur Anordnung der Standbeine hat den Vorteil, dass mit dem Verschieben des Zylinders auch die Standbeine in Richtung des Fußes der Gehilfe verschoben werden, so dass trotz Ausklappens der Standbeine eine nahezu aufrechte Position der Gehilfe erreicht wird. Umgekehrt würde die feste Anordnung eines Gelenks am oberen Teil der Gehilfe zur gelenkigen Anordnung der Standbeine und die Anordnung eines verschiebbaren Zylinders zur gelenkigen Anordnung der Streben bewirken, dass die Gehilfe durch Ausklappen der Standbeine eine schrägere Position als zuvor einnimmt, was nicht unbedingt vorteilhaft ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Gehilfe ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abstellen einer Gehilfe (hier eines Gehstocks) in perspektivischer Ansicht mit zwei Standbeinen 4 und jeweils einer daran angeordneten Strebe 9;
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2a den oberen Teil der Gehilfe, teilweise aufgebrochen mit dem Auslösemechanismus 5 und einer Spanneinrichtung 6;
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2b den unteren Teil der Gehilfe, teilweise aufgebrochen;
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3a den oberen Teil der Gehilfe in einer weiteren Ausführungsform;
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3b den unteren Teil der Gehilfe wie in 3a, teilweise aufgebrochen;
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4a eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung mit einer Einrichtung 6 für eine handelsübliche Gehilfe, hier speziell die obere Doppelhülse 170, 17b;
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4b die untere Doppelhülse 18a, 18b der an eine handelsübliche Gehilfe anordbaren Einrichtung 6.
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Ausführung der Erfindung
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1 zeigt die die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abstellen einer Gehilfe in einer perspektivischen Ansicht mit zwei Standbeinen 4 und jeweils einer daran angeordneten Strebe 9 in einer bevorzugten Ausführungsform.
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Die 2a und 2b zeigen den Zustand, in dem die Standbeine 4 bereits ausgeklappt sind. Zum Betätigen des Verstellmechanismus und zum Ausklappen der Standbeine 4 wird in dieser bevorzugten Ausführung ein Auslöser 5 (Auslöseknopf) betätigt, der bewirkt, dass die Federn 12 und 7 den verschiebbaren Zylinder 8 nach unten ziehen und damit gleichzeitig die beiden Standbeine 4 ausklappen. Auf diese Weise entsteht zusammen mit dem Fuß 3 des Gehstocks ein Dreibein, auf das der Gehstock frei aufgestellt werden kann und der auch auf unebenem Boden sicher steht.
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Das Einklappen der Standbeine 4 geschieht erfindungsgemäß wie folgt: Die an bzw. in dem Stützrohr vorgesehene und mit dem verschiebbaren Zylinder 8 nach unten geschobene Spanneinrichtung 6 wird manuell nach oben gezogen, zunächst entgegen der Kraft der Feder 7. Später (vorzugsweise nahezu am Ende des Spannvorgangs) werden gleichzeitig die Federn 12 gespannt, bis der Auslöser 5 wieder (vorzugsweise spürbar und hörbar) einrastet. Der Gelenkpunkt C liegt in einem konstruktiv bedingten Mindestabstand von der Verbindungslinie der Gelenkpunkte A und B, wodurch über die Vorspannung erreicht wird, dass die Standbeine 4 im eingeklappten Zustand an das Stützrohr 2 dauerhaft angedrückt gehalten werden.
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Im Einzelnen besteht der Verstellmechanismus aus dem im Stützrohr 2 verschiebbaren Zylinder 8, an dem am Gelenkpunkt A die ausklappbaren Standbeine 4 gelenkig befestigt sind und nach Auslösen des Verstellvorgangs mittels des Auslösers 5 von der vorgespannten Zugfeder 7 nach unten gezogen wird. Hierbei werden die Standbeine automatisch ausgestellt, da die Streben 9 in einem – vorteilhafterweise – festsitzenden und unverschieblichen Zylinder 10 am Gelenkpunkt B gelenkig gelagert sind. Hierzu muss der Gelenkpunkt C für die gelenkige Verbindung zwischen Streben 9 und Standbeinen 4 außerhalb der Verbindungslinie der Gelenkpunkte A-B liegen.
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Die Anbindung der Standbeine 4 an Gelenkpunkt A wie auch der Verstrebungen 9 an Gelenkpunkt B erfolgt vorzugsweise durch Schlitze im Stützrohr so an die Zylinder 8 und 10, dass die Standbeine 4 und die Streben 9 nicht zur Seite ausschwenken können. Begrenzt wird der Ausklappweg der Standbeine 4 einfachheitshalber durch die Begrenzung des Verschiebeweges der Spanneinrichtung 6 in einem weiteren Schlitz des Stützrohres 2. Hierzu ist die Spanneinrichtung 6 fest mit dem Spannzylinder 11 verbunden, der selbst über eine gegenüber der Zugfeder 7 stärkeren Feder (hier zwei Druckfedern 12) mit dem verschiebbaren Zylinder (8) verbunden ist. Dadurch ist es möglich, den Spannzylinder 11 weiter hoch zu ziehen als es der maximal möglichen oberen Position des verschiebbaren Zylinders 8 entspricht. Damit werden die Standbeine 4 fest an das Stützrohr 2 gezogen und in dieser Position fixiert. Gleichzeitig rastet der mit dem Spannzylinder 11 fest verbundene Auslöser 5 erst in dieser vorgespannten Stellung in die hierfür vorgesehene Bohrung im Stützrohr 2 ein.
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Ein weiterer Vorteil der Vorspannung besteht darin, dass beim schnellen Ausfahren der Standbeine 4 die Spanneinrichtung 6 zwar hart am Schlitzende anschlägt, dieser Stoß aber nur abgefedert an den verschiebbaren Zylinder 8 und damit auch an die Standbeine 4 weitergegeben wird.
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Die Bohrung für den Auslöser 5 kann dabei in einer Höhe angebracht werden, dass der Auslöser 5 von einem Finger der das Griffelement 1 haltenden Hand leicht erreicht werden kann und zwar auf der vom Nutzer abgewandten Seite. Er sollte aber auch derart tief angebracht sein, dass er nicht unbeabsichtigt betätigt werden kann. Die Spanneinrichtung 6 sollte nach vorne ragen, damit sie beim Gehen nicht stört, andererseits aber auch gut gegriffen werden kann. Sie wird in einer Höhe angebracht, die ein ergonomisches Hochziehen/Spannen ermöglicht.
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Die 3a und 3b zeigen einen Gehstock, bei dem der den unteren Gelenkpunkt B tragende Zylinder 10a zwischen zwei Druckfedern 12a nachgiebig angeordnet ist und damit bei Vorspannung die Standbeine 4 an das Stützrohr 2 gezogen und vorgespannt gehalten werden.
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Ebenso ist dargestellt, dass auch die Streben 9 nicht durch das Stützrohr 2 geführt werden müssen, sondern außerhalb des Stützrohres gelenkig angeschlossen werden können. Hierbei stellt der Gelenkbolzen 13 durch ein kurzes Langloch im Stützrohr 2 die Verbindung zwischen der außen liegenden Strebe 9 und dem innen liegenden Zylinder 10a her. Wird der untere Zylinder 10a nachgiebig gelagert, kann der Auslöser 5 und die Spanneinrichtung 6 fest mit dem verschiebbaren Zylinder 11a verbunden werden.
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In 3a ist der verschiebbare Zylinder 11a über die Spanneinrichtung 6 mit einer außerhalb des Stützrohres liegenden Hülse 14 verbunden, an welcher die Standbeine 4 außerhalb des Stützrohres 2 gelenkig in Gelenkpunkt A befestigt sind. Dabei entfallen dann gegenüber dem in 2a und 2b dargestellten Ausführung die beiden Längsschlitze im Stützrohr 2. Lediglich ein Langloch verbleibt im Stützrohr 2 für den Spannweg der Spanneinrichtung 6 und die Verbindung zwischen dem verschiebbaren Zylinder 110 und der Hülse 14. Werden die Standbeine 4 und die Streben 9 nicht in das Stützrohr 2 eingeführt, bleibt das Stützrohr 2 durch die fehlenden Längsschlitze steifer und damit höher belastbar bzw. lässt sich dünner ausführen.
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Die Spanneinrichtung 6 kann entfallen, wenn die Hülse 14 so geformt wird, dass diese beim Greifen mit ausreichender Kraft hochgezogen und damit gespannt werden kann. Gegebenenfalls könnte hier auch lediglich der Auslöser 5 entfallen.
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Durch Austausch des Fußes 3 durch einen längeren und gleichzeitiges Aufsetzen von Verlängerungsstücken 15 am unteren Ende der ausfahrbaren Standbeine 4 oder auch durch Aufsetzen eines verlängerten Griffelements 1 am oberen Ende des Stützrohres 2 lässt sich der Gehstock in der Länge bei Bedarf anpassen.
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In weiteren Ausführungen sind die ausklappbaren Standbeine 4 so ausgeformt, dass sie im eingeklappten Zustand die Streben 9 überdecken und diese damit in definierter Lage halten.
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Ferner kann die Federkraft zum Ausklappen der Standbeine 4 durch einen elektromotorischen Stellantrieb ersetzt werden, der von einem wieder aufladbaren Akku oder einer normalen Batterie gespeist wird.
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Letztlich sind in einer weiteren Ausführungsform zwischen dem Griffelement 1 und dem oberem Gelenkpunkt B der ausklappbaren Standbeine 4 am Stützrohr 2 oder an der außenliegenden Hülse 14 ein Haken zum Anhängen von leichtem Handgepäck und/oder unterhalb des Griffelementes eine akku- oder batteriebetriebene Lampe zum Ausleuchten des Weges bei Dunkelheit angebracht.
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4a und 4b zeigen jeweils die obere Doppelhülse (4a) und die untere Doppelhülse (4b) einer Einrichtung 6. Die Einrichtung 6 soll auf handelsübliche Gehilfen – insbesondere Krücken (mit zylindrischem Stützrohr) – nachträglich montierbar sein durch einfaches Aufklemmen (und auch wieder demontierbar sein).
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Somit bleiben die Stabilität sowie die einfache Längenverstellmöglichkeit der besonders hoch belasteten Krücken voll erhalten. Dies wird durch Aufteilung in zwei doppelwandige Hülsen erreicht, die die Gelenkpunkte A und B tragen.
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Das Stützrohr handelsüblicher Krücken besteht in der Regel aus zwei Rohren 2a und 2b unterschiedlicher Durchmesser, die ineinander geschoben auf die vom Nutzer benötigte Länge eingestellt werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung 6 lassen sich nachträglich zwei aus- und wieder einklappbare Standbeine 4 anbringen. Diese Einrichtung 6 besteht aus einer oberen Doppelhülse 17a, 17b (Spanneinrichtung) gemäß 4a für das obere Stützrohr 2a und einer unteren Doppelhülse 18a, 18b gemäß 4b für das untere Stützrohr 2b.
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Die obere Doppelhülse 170, 17b mit oberem gelenkigen Aufhängepunkt A für die Standbeine 4 (in den Figuren angelegt gezeichnet) wird über das obere Stützrohr 20 geschoben und mit den beiden Klemmverschraubungen 16a auf dem Stützrohr 2a festgeklemmt.
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Die untere Doppelhülse 18a, 18b mit unterem gelenkigen Aufhängepunkt B für die Streben 9 wird über das untere Stützrohr 2b geschoben und mit zwei Klemmverschraubungen 16b auf dem Rohr 2b festgeklemmt.
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Die Klemmung der oberen Doppelhülse 17a, 17b erfolgt vorzugsweise in einer Höhe, bei der die ausgeklappten Standbeine 4 einen sicheren Stand ergeben. Die untere Doppelhülse 18a, 18b wird so festgeklemmt, dass die Standbeine 4 in angelegter Position mittels der Druckfeder 12b vorgespannt sind.
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Das Außenrohr 17b der oberen Doppelhülse ist gegenüber dem Innenrohr 170 verschieblich. 4a zeigt die Doppelhülse in gespanntem Zustand. Hierbei drückt das Außenrohr 17b die relativ weiche Druckfeder 12a zusammen und ist mit dem eingerasteten Bolzen 5 in dieser Position arretiert. Das obere Ende der Druckfeder 12a stützt sich hierbei an einem fest mit dem Innenrohr 170 verbundenen Bund ab. Nach Lösen des Arretierbolzens 5 (Auslöser) drückt die Feder 12a das Außenrohr 17b nach unten (zusammen mit dem Aufhängepunkt A), wobei die Standbeine 4 ausgekappt werden.
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In einer ähnlichen Weise ist die untere Doppelhülse 18a, 18b aufgebaut: Das Außenrohr 18b ist gegenüber dem Innenrohr 18a verschieblich. 4b zeigt die Doppelhülse in gespanntem Zustand. Hierbei drückt das Außenrohr 18b die deutlich steifere Druckfeder 12b etwas zusammen und erzeugt auf diese Weise die Vorspannkraft, die über die am Außenrohr 18b in B befestigten Streben 9 die Standbeine 4 in eingefahrenem Zustand an das Stützrohr 2b zieht. Das obere Ende der Druckfeder 12b stützt sich hierbei an einem fest mit der Innenhülse 18a verbundenen Bund ab. Die Streben 9 sind zwar in gleicher Höhe wie Punkt B befestigt, jedoch am verschieblichen Außenrohr 18b.
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Nach Lösen des Arretierbolzens 5 (Auslöser) drückt die Feder 12b das Außenrohr 18b (den kurzen Vorspannweg) nach unten während gleichzeitig die Druckfeder 120 das Außenrohr 17b zusammen mit dem Aufhängepunkt A nach unten schiebt, wobei die Beine ausgefahren werden. Der Verschiebeweg des Außenrohres 17b ist durch einen Anschlag begrenzt und damit der Ausstellweg der Beine.
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Die Verdrehung der beiden Außenrohre 17b und 18b gegenüber den Innenrohren 170 und 180 geschieht beispielsweise einfach über Nuten in den Innenrohren.
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Durch einfaches Hochziehen des griffig ausgeführten Außenrohres 17b (entspricht der Spanneinrichtung 6) wird zuerst die weichere Feder 12a gespannt und dann die steifere Feder 12b bis der Auslösebolzen 5 hörbar einrastet.
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Beim Spannen der Feder 12b entsteht zwischen den Gelenkpunkten A und B eine Vorspannkraft. Der Gelenkpunkt C zwischen Standbein 4 und Strebe 9 liegt außerhalb der Wirkungslinie dieser Vorspannkraft, wodurch ein Kraftmoment entsteht, das die Beine an das untere Stützrohr 2b zieht. Auch hierbei werden vorteilhafterweise die Streben 9 in den Nuten der Standbeine 9 geführt.
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Die Vorspann- und Spannmechanik, die bei der in 3 dargestellten Ausführungsform im Inneren des Stützrohres untergebracht ist, ist in 4 zwischen Innen- und Außenrohr verlagert. Weiterhin wurde die Zugfeder von 3 bei 4 durch die Druckfeder 12a ersetzt, wodurch eine Aufteilung der Einrichtung in obere und untere Doppelhülse möglich wurde. Verbunden werden diese beiden Doppelhülsen erst über die Beine und Verstrebungen bei der Montage der Einrichtung auf die Gehilfe (z. B. im Gelenkpunkt C).
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Vorteilhaft ist diese montierbare Einrichtung 6 dadurch, dass eine handelsübliche Gehilfe damit aufgerüstet werden kann – unabhängig davon auf welche Länge diese eingestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griffelement
- 2
- Stützrohr
- 2a
- oberes Stützrohr
- 2b
- unteres Stützrohr
- 3
- Fuß
- 4
- Standbeine
- 5
- Auslöser
- 6
- Spanneinrichtung/Einrichtung zur Fixierung an 2 (gleichzeitig Spanneinrichtung)
- 7
- Zugfeder
- 8
- verschiebbarer oberer Zylinder
- 9
- Verstrebung
- 10, 10a
- unterer Zylinder
- 11, 11a
- Spannzylinder
- 12, 12a
- Druckfedern
- 13
- Gelenkbolzen
- 14
- Hülse
- 15
- Beinverlängerung
- 16a/16b
- Klemmverschraubungen
- 17a/17b
- Innen-/Außenrohr
- 18a/18b
- Innen-/Außenrohr
- A
- Gelenkpunkt A
- B
- Gelenkpunkt B
- C
- Gelenkpunkt C