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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur beidseitigen Bearbeitung
von flachen Werkstücken, umfassend eine obere Arbeitsscheibe
und eine untere Arbeitsscheibe, wobei mindestens eine der Arbeitsscheiben
mittels eines Antriebs drehend antreibbar ist, und wobei die Arbeitsscheiben
zwischen sich einen Arbeitsspalt bilden, in dem mindestens eine Läuferscheibe
mit mindestens einer Ausnehmung für mindestens ein zu bearbeitendes
Werkstück angeordnet ist, wobei die mindestens eine Läuferscheibe an
ihrem Umfang eine Verzahnung aufweist, mit der sie sich an einem
inneren und einem äußeren Zahn- oder Stiftkranz
abwälzt, wenn mindestens einer der Zahn- oder Stiftkränze
in Rotation versetzt wird, wobei die Zahn- oder Stiftkränze
jeweils eine Vielzahl von Zahn- oder Stiftanordnungen aufweisen,
mit denen die Zähne der Läuferscheiben beim Abwälzen
in Eingriff gelangen.
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Mit
derartigen Vorrichtungen können flache Werkstücke,
zum Beispiel Halbleiterscheiben, Material abtragend bearbeitet,
beispielsweise gehont, geläppt, poliert oder geschliffen
werden. Dazu werden die Werkstücke in Ausnehmungen von
in dem Arbeitsspalt rotierend geführten Läuferscheiben schwimmend
gehalten und gleichzeitig beidseitig bearbeitet. Die Werkstücke
beschreiben dabei eine zykloidische Bewegung in dem Arbeitsspalt.
Mit solchen Vorrichtungen lassen sich flache Werkstücke hochgenau
beidseitig bearbeiten.
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Durch
den Kontakt zwischen der Außenverzahnung der Läuferscheiben
und den Zähnen der Zahnkränze bzw. den Stiften
der Stiftkränze kommt es zu einem Verschleiß der
Zähne oder Stifte. Es ist daher aus
DE 295 20 741 U1 für
Stiftkränze bekannt, auf den Stiften der Stiftkränze
Hülsen drehbar zu lagern, wobei die Läuferscheiben
mit den Hülsen in Eingriff gelangen. Bei einer derartigen
Ausbildung kommt es zwischen der Läuferscheibenverzahnung und
den Stiften nicht mehr zu einer reibenden Beanspruchung. Vielmehr
findet ein solcher Kontakt zwischen der Hülse und dem Stift
statt. Da jedoch die Hülse über eine weitaus größere
Länge an dem Stift anliegt, sind die Flächenbelastung
und damit der mögliche Abrieb entsprechend geringer. Darüber
hinaus können die Hülsen bei Verschleiß in
einfacher Weise ausgewechselt werden. Ein Auswechseln der Stifte
hingegen ist verhältnismäßig aufwendig.
Weitere Ausgestaltungen solcher Hülsen sind aus
DE 101 59 848 B1 und
DE 102 18 483 B4 bekannt
geworden. Aus
EP 0
787 562 B1 sind Hülsen aus einem Kunststoffmaterial
bekannt.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen besteht ein Problem darin, dass die
Belastung der Läuferscheiben aufgrund des Kontakts mit
den Zähnen bzw. Stiften und Hülsen zu einem Abknicken
der Verzahnung der Läuferscheibe nach oben oder unten führen kann,
was regelmäßig zu einer Beschädigung
der Werkstücke sowie der Arbeitsscheiben bzw. ihrer Arbeitsbeläge
führt. Dies ist aufgrund der geringen Festigkeit besonders
kritisch bei ansonsten gewünschten Kunststoffläuferscheiben.
Außerdem kann es bei den bekannten Vorrichtungen zu einem
vorzeitigen Verschleiß der Läuferscheiben kommen.
So ragt stets ein Teil der Läuferscheibenfläche,
insbesondere im Bereich der Zahn- oder Stiftkränze, aus
dem Arbeitsspalt heraus, der wegen der dort fehlenden Führung
durch den Arbeitsspalt unerwünschte vertikale Bewegungen
ausführen kann. Diese Bewegungen führen beim Wiedereinlaufen
dieses Teils der Läuferscheibe in den Arbeitsspalt zu einem
unerwünschten Kontakt der Läuferscheibenfläche
mit der Kante der Arbeitsscheiben bzw. ihrer Arbeitsbeläge,
wodurch es zu einer verstärkten Abnutzung der Läuferscheibenfläche
kommt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur gleichzeitigen
beidseitigen Material abtragenden Bearbeitung mehrerer Halbleiterscheiben,
wobei jede Halbleiterscheibe frei beweglich in einer Aussparung
einer von mehreren mittels eines ringförmigen äußeren
und eines ringförmigen inneren Antriebskranzes in Rotation
versetzten Läuferscheiben liegt und dadurch auf einer zykloidischen
Bahnkurve bewegt wird, während die Halbleiterscheiben zwischen
zwei rotierenden ringförmigen Arbeitsscheiben Material
abtragend bearbeitet werden, und die Halbleiterscheiben während
der Bearbeitung zeitweilig mit einem Teil ihrer Fläche
den von den Arbeitscheiben begrenzten Arbeitsspalt verlassen.
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Für
Elektronik, Mikroelektronik und Mikro-Elektromechanik werden als
Ausgangsmaterialien (Substrate) Halbleiterscheiben mit extremen
Anforderungen an globale und lokale Ebenheit, einseiten-bezogene
lokale Ebenheit (Nanotopologie), Rauigkeit und Sauberkeit benötigt.
Halbleiterscheiben sind Scheiben aus Halbleitermaterialien, insbesondere
Verbindungshalbleiter wie Galliumarsenid oder Elementhalbleiter
wie Silicium und Germanium.
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Gemäß dem
Stand der Technik werden Halbleiterscheiben in einer Vielzahl von
aufeinander folgenden Prozessschritten hergestellt. Im Allgemeinen wird
folgende Herstellungssequenz benutzt:
- – Herstellen
eines einkristallinen Halbleiterstabs (Kristallzucht),
- – Auftrennen des Stabs in einzelne Scheiben (Innenloch-
oder Drahtsägen),
- – mechanische Scheibenbearbeitung (Läppen, Schleifen),
- – chemische Scheibenbearbeitung (alkalische oder saure Ätze)
- – chemo-mechanische Scheibenbearbeitung: Doppelseitenpolitur
(DSP) = Abtragspolitur, einseitige Schleierfrei- bzw. Glanzpolitur
mit weichem Poliertuch (CMP)
- – optional weitere Beschichtungsschritte (z. B. Epitaxie,
Annealen)
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Die
mechanische Bearbeitung der Halbleiterscheiben dient primär
der globalen Einebnung der Halbleiterscheibe, ferner der Dickenkalibrierung
der Halbleiterscheiben, sowie dem Abtrag der vom vorangegangenen
Auftrennprozess verursachten kristallin geschädigten Oberflächenschicht
und von Bearbeitungsspuren (Sägeriefen, Einschnittmarke).
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Im
Stand der Technik bekannte Verfahren zur mechanischen Scheibenbearbeitung
sind das Einseitenschleifen mit einer Topfschleifscheibe, die gebundenes
Schleifmittel enthält („single-side grinding”, SSG),
das simultane Schleifen beider Seiten der Halbleiterscheibe gleichzeitig
zwischen zwei Topfschleifscheiben („double-disc grinding”,
DDG) und das Läppen beider Seiten mehrerer Halbleiterscheiben
gleichzeitig zwischen zwei ringförmigen Arbeitsscheiben
unter Zugabe einer Aufschlämmung (Slurry) freien Schleifmittels
(Doppelseiten-Planparallel-Läppen, „Läppen”).
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DE 103 44 602 A1 und
DE 10 2006 032 455 A1 offenbaren
Verfahren zum simultanen gleichzeitigen Schleifen beider Seiten
mehrerer Halbleiterscheiben mit einem Bewegungsablauf ähnlich
dem des Läppens, jedoch dadurch gekennzeichnet, dass Schleifmittel
verwendet wird, das fest in Arbeitsschichten („Folien”, „Tücher”)
eingebunden ist, die auf die Arbeitsscheiben aufgebracht sind. Ein
derartiges Verfahren wird als „Feinschleifen mit Läppkinematik” oder „Planetary
Pad Grinding” (PPG) bezeichnet.
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Beim
PPG verwendete Arbeitsschichten, die auf die beiden Arbeitsscheiben
geklebt werden, sind beispielsweise beschrieben in
US 6,007,407 A und
US 6,599,177 B2 .
Während der Bearbeitung sind die Halbleiterscheiben in
dünne Führungskäfige, sog. Läuferscheiben,
eingelegt, die entsprechende Öffnungen zur Aufnahme der
Halbleiterscheiben aufweisen. Die Läuferscheiben besitzen
eine Außenverzahnung die in eine Abwälzvorrichtung
aus innerem und äußerem Zahnkranz eingreift und
mittels dieser im zwischen oberer und unterer Arbeitsscheibe gebildeten
Arbeitsspalt bewegt werden.
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Die
Durchführbarkeit des PPG-Verfahrens wird maßgeblich
von den Eigenschaften der Läuferscheiben und deren Führung
während der Abwälzbewegung bestimmt.
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Die
Halbleiterscheiben müssen während der Bearbeitung
zeitweilig teilflächig aus dem Arbeitsspalt herausragen.
Dieses zeitweilige, teilflächige Herausragen der Werkstücke
aus dem Arbeitsspalt wird als „Werkstück-Überlauf” bezeichnet.
Dieser stellt sicher, dass alle Bereiche des Werkzeugs gleichmäßig
genutzt werden und einem gleichmäßigen, Form erhaltenden
Verschleiß unterliegen und die Halbleiterscheiben die gewünschte
planparallele Form ohne „Balligkeit” (Dickenabnahme
zum Rand der Halbleiterscheibe hin) erhalten. Dies gilt in analoger
Weise für das Läppen mit freiem Läppkorn.
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Die
im Stand der Technik bekannten Verfahren zum PPG-Schleifen, bspw.
beschrieben in
DE 103
44 602 A1 sowie in
DE 10 2006 032 455 A1 , sind jedoch diesbezüglich
nachteilig. Mit den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
ist es nicht möglich, Halbleiterscheiben mit ausreichender
Ebenheit bis in den äußersten Randbereich hinaus
bereitzustellen, die für besonders anspruchsvolle Anwendungen
und künftige Technologiegenerationen geeignet sind.
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Es
hat sich nämlich gezeigt, dass die Läuferscheiben
zum vertikalen Ausweichen aus ihrer Mittenlage bis hin zu einem
Ausrasten aus der Abwälzvorrichtung infolge starken Verbiegens
neigen. Das ist insbesondere dann zu erwarten, wenn auf die Läuferscheiben
hohe oder stark wechselnde Prozesskräfte einwirken wie
im Fall hoher Abtragsraten, ungünstig gewählter
Prozesskinematik oder beim Einsatz besonders feiner Abrasive im
Schleiftuch.
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Begünstigt
wird das Ausweichen der Läuferscheiben dadurch, dass sie
nur eine geringe Gesamtdicke (maximal etwas größer
als die Enddicke der zu bearbeitenden Halbleiterscheiben) und so
nur eine bedingte Festigkeit gegen Verbiegen aufweist. Ferner wird
die Läuferscheibe üblicherweise aus einem Stahlkern
gefertigt, der mit einer Schutzschicht versehen ist. Bei direktem
Kontakt von Stahlkern und dem beim PPG bevorzugt eingesetzten Abrasiv
Diamant kommt es wegen der hohen Löslichkeit von Kohlenstoff
in Eisen zu einem Verschleiß der Mikrokanten der Diamantkörner
und somit zu einem rapiden Verlust der Schnittfreudigkeit der eingesetzten Arbeitsschichten.
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Häufiges
Nachschärfen, einhergehend mit einem hohen Verschleiß der
Arbeitsschichten, würden mit dem daraus resultierenden
instabilen Prozessverlauf auch die Eigenschaften der derart bearbeiteten
Halbleiterscheiben beeinträchtigen und somit den Einsatz
von PPG-Verfahren nicht nur unwirtschaftlich, sondern für
zukünftige Technologiegenerationen möglicherweise
sogar unbrauchbar machen.
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Die
auf den Stahlkern der Läuferscheibe aufgebrachten Schutzschichten
unterliegen bekannterweise einem Verschleiß. Sie sollten
daher eine möglichst große Nutzdicke aufweisen,
um wirtschaftliche Lebensdauern des Verbrauchsmittels „Läuferscheibe” zu
ermöglichen. Ferner werden die Schutzschichten benötigt,
um eine geringe Gleitreibung zwischen den Arbeitsschichten und den
Läuferscheiben zu erzielen.
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Geeignete
Schichten bestehen beispielsweise aus Polyurethan. Die Schicht ist üblicherweise weich
und trägt nicht zur Steifigkeit der Läuferscheibe bei.
Der verbleibende Stahlkern ist folglich erheblich dünner
als die Zieldicke der Halbleiterscheiben nach der Bearbeitung mittels
PPG.
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Betragen
die Zieldicke einer Halbleiterscheibe mit einem Durchmesser von
300 mm nach Bearbeitung mittels PPG beispielsweise 825 μm
und die Gesamtdicke der dabei verwendeten Läuferscheibe 800 μm,
entfallen von diesen 800 μm Gesamtdicke der Läuferscheibe
auf den Steifigkeit verleihenden Stahlkern 500–600 μm
und auf die beidseitige Verschleißschutz-Beschichtung je
100–150 μm.
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Beträgt
zum Vergleich die Zieldicke der Halbleiterscheibe nach einer Bearbeitung
mittels Läppen ebenfalls 825 μm, besteht die beim
Läppen eingesetzte Läuferscheibe vollständig
aus Steifigkeit verleihendem Stahl und weist eine Dicke von 800 μm auf.
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Da
bei gleichem Material und gleicher Form und Bauart die Durchbiegung
einer Platte bekannterweise mit der dritten Potenz ihrer Dicke variiert,
verbiegt sich eine Läuferscheibe mit einem 500 μm
dicken Stahlkern bei PPG etwa viermal stark wie eine 800 μm
dicke Läuferscheibe beim Läppen.
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Für
eine Läuferscheibe mit einem 600 μm dicken Stahlkern
beträgt die Verbiegung bei PPG immerhin noch das 2,4-fache
dessen einer 800 μm dicken Läuferscheibe beim
Läppen.
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Im
Arbeitsspalt ist die maximale Abweichung der Planlage der Läuferscheibe
auf die Differenz von Läuferscheibendicke und momentaner
Dicke der Halbleiterscheiben begrenzt. Dies sind typischerweise
maximal 100 μm. Dort, wo die Läuferscheibe aus dem
ringförmigen Arbeitsspalt nach innen und nach außen
herausragt und in die Abwälzvorrichtung von innerem und äußerem Stiftkranz
eingreift, erfolgt im Stand der Technik der PPG-Verfahren keine
Maßnahme zur Begrenzung der möglichen Verbiegung der
Läuferscheibe. Wegen des erforderlichen Werkstück-Überlaufs
ist dieser ungeführte Bereich besonders groß.
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Das
Verbiegen der Läuferscheiben führt zu folgenden
Nachteilen für die Halbleiterscheiben und für
die Läuferscheiben und somit zu einem instabilen und kritischen
Gesamtprozess:
- a) Die Halbleiterscheibe tritt
im Überlauf stets teilweise aus der Aufnahmeöffnung
der verbogenen Läuferscheibe heraus und wird beim Wiedereintritt
in den Arbeitsspalt wieder hineingezwungen. Dies verbiegt auch die
Halbleiterscheibe und presst sie auf die äußere
bzw. innere Kante des Schleiftuches. Dies kann zur Bildung lokaler
Kratzer und von Geometriefehlern im Randbereich aufgrund der erhöhten
Schleifwirkung führen.
- b) Das ständige Ein- und Ausfädeln der Halbleiterscheibe
aus der verbogenen Läuferscheibe raut die Aufnahmeöffnung
der Läuferscheibe auf, die in der Regel mit einem Rähmchen,
gefertigt aus einem weichen Kunststoff, ausgekleidet ist. Mitunter
kann die Auskleidung der Aufnahmeöffnung sogar aus der
Läuferscheibe herausgerissen werden. In jedem Fall leidet
die Gebrauchslebensdauer der verwendeten Läuferscheiben
beträchtlich.
- c) Die aufgeraute Auskleidung der Aufnahmeöffnung der
Läuferscheibe bremst oder stoppt die gewünschte,
freie Rotation der Halbleiterscheiben innerhalb der Aufnahmeöffnung.
Dies kann zu Ebenheitsfehlern der Halbleiterscheibe bezüglich globaler
Ebenheit (z. B. TTV = Gesamtdickenvarianz) und lokaler Ebenheit
(Nanotopographie) führen.
- d) Die im Überlauf verbogene Läuferscheibe übt bei
ihrem Wiedereintritt in den Arbeitsspalt hohe Kräfte auf
die Schleifkörper insbesondere an den Außen- und
Innenkanten der ringförmigen Arbeitsschicht aus. Dadurch
kann die Arbeitsschicht beschädigt werden. Es können
ganze Schleifkörper („Kacheln”) herausgerissen
werden oder zumindest Teile davon abplatzen. Wenn diese Bruchstücke
zwischen Halbleiterscheibe und Arbeitsschicht geraten, ist infolge
der hohen Punktbelastung ein Bruch der Halbleiterscheibe möglich.
- e) Die Verbiegung der Läuferscheibe mit erhöhter punktueller
Belastung ihrer Schutzschicht an den Punkten, die die Kante der
Arbeitsschicht überstreichen, führt zu einem stark
erhöhten lokalen Verschleiß. Dieser begrenzt die
Lebensdauer der Läuferscheibe beträchtlich und
macht das Verfahren unwirtschaftlich. Der erhöhte Abrieb
der Schutzschicht macht zudem die Arbeitsschicht stumpf. Dies erfordert
häufige Nachschärfvorgänge, die zeit-
und materialaufwändig sind und daher nachteilig für
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens sind. Die häufigen
Prozessunterbrechungen wirken sich zudem negativ auf die Eigenschaften der
so bearbeiteten Halbleiterscheiben aus.
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In
JP 11254303 A2 ist
eine Vorrichtung zur Führung der Läuferscheiben
offenbart, die aus zwei konisch oder keilförmig zusammenlaufenden
oberen und unteren Distanzstücken besteht, die am Innenrand
eines äußeren Zahnrads der Läppmaschine
angeordnet sind. Mittels einer solchen Vorrichtung soll sich die
Verformung dünner Läuferscheiben verhindern lassen.
Allerdings weist die dort beschriebene Modifikation der Läppmaschine,
die im Übrigen auf die Bearbeitung von Glassubstraten gerichtet
ist, wesentliche Nachteile auf und ist zur Durchführung
von Verfahren zum Läppen und PPG-Schleifen mit Werkstücküberlauf
ungeeignet.
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Sowohl
beim Läppen mit freiem Schneidkorn in einer Aufschlämmung
als auch beim PPG-Schleifen mit fest in Schleiftücher eingebundenem
Abrasiv unterliegen die Arbeitsschichten (gussmetallischer Läppteller
bzw. Schleiftuch) einem ständigen Verschleiß.
Die Höhe des Läpptellers bzw. Schleiftuchs nimmt
ständig ab, und die Lage der Ebene, in der die Läuferscheiben
sich im zwischen den Läpptellern bzw. Schleiftüchern
gebildeten Arbeitsspalt bewegen, verschiebt sich fortlaufend.
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Die
in
JP 11254303 A2 offenbarte
zwangsweise Führungsvorrichtung zwingt mit zunehmendem
Verschleiß der Arbeitsschicht und Verschieben der Bewegungsebene
der Läuferscheiben den verzahnten Außenbereich
der Läuferscheiben zunehmend zur Abwälzung in
einer anderen Ebene. Dies bedeutet, dass die fest mit dem äußeren
Zahnrad verschraubten, keilförmigen Führungsklötzchen
die Läuferscheibe mit zunehmendem Verschleiß der
Arbeitsscheibe verbiegen würden, was nachteilig ist.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass die Führungsklötzchen
abgeschraubt werden müssen, um einen Wechsel der Läuferscheibe,
der von Zeit zu Zeit erforderlich ist, überhaupt möglich
zu machen. Dies stellt einen zusätzlichen Aufwand dar.
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Bei
PPG-Schleifverfahren werden üblicherweise Läuferscheiben
mit einer Beschichtung verwendet, die erforderlich ist, um einen
direkten Kontakt zwischen dem Steifigkeit verleihenden Kern der Läuferscheibe
und dem Abrasiv des Schleiftuchs (z. B. Diamant) zu vermeiden. Die
die in
JP 11254303
A2 beschriebenen Distanzstücke greifen konstruktiv
bedingt weit in die Läuferscheibe hinein ein und überstreichen
in jedem Fall die Beschichtung der Läuferscheibe in ihrem
Randbereich. Infolge der bei der Führung der Läuferscheibe
auftretenden vertikalen Zwangskräfte unterliegt die Beschichtung
der Läuferscheiben in dem geführten Bereich daher
einem besonders hohen Verschleiß, wenn eine Vorrichtung gemäß
JP 11254303 A2 zum
Einsatz kommt. Somit besteht ein weiterer Nachteil bei Anwendung
der in
JP 11254303
A2 vorgeschlagenen Lösung auf PPG-Verfahren darin, dass
die Führungsringe weit in die Läuferscheibe eingreifen
und so die Läuferscheibenbeschichtung (z. B. Polyurethan)
beschädigen können.
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Somit
ist im Stand der Technik keine befriedigende Lösung des
Problems der Läuferscheiben-Verbiegung im Bereich des Werkstück-Überlaufs bekannt.
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Die
Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht
darin, eine geeignete Vorrichtung bereitzustellen, mit der der Verschleiß und
die Gefahr einer Beschädigung der Läuferscheiben
und der Werkstücke (z. B. Halbleiterscheiben) minimiert werden
kann und weiterhin ein Verfahren zur gleichzeitigen beidseitigen
Material abtragenden Bearbeitung mehrerer Halbleiterscheiben bereitzustellen, das
ein Verbiegen der Läuferscheibe im Bereich des Werkstück-Überlaufs
aus der Bewegungsebene heraus verhindert.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe zum einen durch eine Vorrichtung
zur beidseitigen Bearbeitung von flachen Werkstücken (1),
umfassend eine obere Arbeitsscheibe (4b) und eine untere
Arbeitsscheibe (4a), wobei mindestens eine der Arbeitsscheiben
(4a, 4b) mittels eines Antriebs drehend antreibbar
ist, und wobei die Arbeitsscheiben (4a, 4b) zwischen
sich einen Arbeitsspalt (64) bilden, in dem mindestens
eine Läuferscheibe (5) mit mindestens einer Ausnehmung (25)
für mindestens ein zu bearbeitendes Werkstück (1)
angeordnet ist, wobei die mindestens eine Läuferscheibe
(5) an ihrem Umfang eine Verzahnung (10) aufweist,
mit der sie sich an einem inneren und einem äußeren
Zahn- oder Stiftkranz (7a, 7b) abwälzt,
wenn mindestens einer der Zahn- oder Stiftkränze (7a, 7b) in
Rotation versetzt wird, wobei die Zahn- oder Stiftkränze
(7a, 7b) jeweils eine Vielzahl von Zahn- oder Stiftanordnungen aufweisen,
mit denen die Zähne (10) der Läuferscheiben
(5) beim Abwälzen in Eingriff gelangen, wobei
mindestens eine der Stiftanordnungen mindestens eine Führung
(48) aufweist, die eine Bewegung des Rands der mindestens
einen Läuferscheibe (5) in mindestens einer axialen
Richtung begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung (48)
durch mindestens einen um den Umfang der Stiftanordnung verlaufenden
Absatz (50) zwischen einem ersten größeren
Durchmesser und einem zweiten kleineren Durchmesser der Stiftanordnung gebildet
ist und dass eine weitere Führung (48) durch die
Seitenflächen (56, 58) mindestens einer
um den Umfang der Stiftanordnung verlaufenden Nut (15) gebildet
ist.
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Der
Absatz kann insbesondere senkrecht zur Längsachse der Stiftanordnung
bzw. Hülse verlaufen. Der Absatz kann dabei auch durch
eine schräge Fläche gebildet sein. Die Nut kann
ebenfalls insbesondere senkrecht zur Längsachse der Stiftanordnung
bzw. Hülse verlaufen. Sie kann einen rechteckigen Querschnitt
besitzen. Die Ränder der Läuferscheiben werden
dabei durch die Seitenflächen der Nut geführt
und so beidseitig in axialer Richtung in ihrer Bewegung begrenzt.
Die Kombination aus Absatz und Nut erhöht die Flexibilität
beim Einsatz der Vorrichtung, da Läuferscheiben sehr unterschiedlicher Dicke
geführt werden können, wobei eine Art von Läuferscheibe
in der Nut geführt wird und eine andere, möglicherweise
erheblich dickere Art von Läuferscheiben durch den Absatz
geführt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Zahn- oder Stiftanordnungen
können dabei über ihren Außenumfang in Längsrichtung
(bzw. Axialrichtung) unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
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Die
Stiftanordnungen können jeweils eine im Wesentlichen zylindrische
Form aufweisen.
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Sie
besitzen an ihrer Außenfläche, beispielsweise
um ihren Umfang umlaufend, eine Führung, die die axiale
Bewegung der Läuferscheibenränder begrenzt, so
dass diese im Wesentlichen in der Läuferscheibenebene gehalten
werden. Die Zahnanordnungen können entsprechende Führungen
aufweisen. Durch die Führung kann die Bewegung der Ränder
der Läuferscheiben in einer oder beiden axialen Richtungen,
also beispielsweise vertikal nach oben und/oder nach unten, begrenzt
werden.
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Darüber
hinaus kann die Begrenzung die Bewegung in der mindestens einen
axialen Richtung vollständig unterbinden oder eine geringfügige
Bewegung noch zulassen.
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Erfindungsgemäß wird
also durch die Führung die unerwünschte vertikale
Bewegung der Läuferscheiben insbesondere außerhalb
des Arbeitsspalts weitgehend vermieden. Das Risiko einer Beschädigung
der Läuferscheiben und der zu bearbeitenden Werkstücke
wird minimiert.
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Die
mittels der Vorrichtung gleichzeitig beidseitig bearbeiteten Werkstücke
können beispielsweise Halbleiterscheiben (Wafer) sein.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine Material
abtragende Bearbeitung erfolgen, zum Beispiel ein Schleifen, Läppen,
Polieren oder Honen.
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Dazu
können die Arbeitsscheiben geeignete Arbeitsbeläge
aufweisen.
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Erfindungsgemäß können
insbesondere mehrere Läuferscheiben vorgesehen sein. Diese können
wiederum mehrere Ausnehmungen für mehrere Werkstücke
besitzen.
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Die
in den Läuferscheiben gehaltenen Werkstücke bewegen
sich in dem Arbeitsspalt entlang zykloidischer Bahnen.
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Jede
Stiftanordnung kann eine erfindungsgemäße Führung
besitzen. Es ist aber auch denkbar, nur einige der Stiftanordnungen
mit einer Führung zu versehen.
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Die
Zahn- oder Stiftanordnungen können einteilig oder mehrteilig
ausgebildet sein.
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Grundsätzlich
ist es denkbar, dass die Stiftanordnungen jeweils lediglich aus
einem Stift bestehen, an dessen Außenfläche selbst
die Führung ausgebildet ist.
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Es
ist aber auch denkbar, dass die Stiftanordnungen aus mehreren Teilen
bestehen.
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Der
Begriff Zahn- oder Stiftanordnung umfasst dabei also nicht nur die
Stifte oder Zähne selbst, sondern beispielsweise auch separate,
jedoch mit diesen verbundene Bauteile.
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Ebenso
umfasst das Merkmal, dass mindestens eine Zahn- oder Stiftanordnung
eine Führung aufweist, beispielsweise auch das Vorsehen
der Führung zwischen benachbarten Stiften oder Zähnen, sei
diese Führung mit den Stiften oder Zähnen verbunden,
oder nicht.
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Nach
einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine
Nut im Bereich des größeren Durchmessers der Stiftanordnung
ausgebildet ist. Weiterhin kann der kleinere Durchmesser der Stiftanordnung
ausgehend von dem Absatz ohne Durchmesservergrößerung
in einem freien Ende der Stiftanordnung enden. Bevorzugt ist es
weiterhin, wenn die Stiftanordnungen mindestens eines der Stiftkränze
jeweils aus einem Stift und einer auf dem Stift drehbar gelagerten
Hülse gebildet sind, wobei mindestens eine der Hülsen,
insbesondere beispielsweise sämtliche Hülsen,
an ihrem Außenumfang die Führungen aufweist.
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Die
Hülsen, die einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein
können, können direkt drehend auf dem Stift angeordnet
sein oder beispielsweise über eine als Gleitlager dienende
Innenhülle auf dem Stift angeordnet sein.
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Die
Führung kann in die Hülse selbst eingearbeitet
sein.
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Es
ist aber selbstverständlich auch denkbar, auf der Außenfläche
der Hülse eine weitere Vorrichtung, beispielsweise einen
Ring oder ähnliches anzuordnen, der dann die Führung
bildet.
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Durch
die Verwendung von Hülsen kann in an sich bekannter Weise
der Verschleiß der Läuferscheiben und der Stiftkränze
verringert werden.
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Gleichzeitig
werden durch die an mindestens einer der Hülsen ausgebildete
Führung der Verschleiß und die Gefahr einer Beschädigung
der Läuferscheiben weiter minimiert.
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Die
Hülsen können insbesondere auf dem Außen-
und dem Innenstiftkranz oder nur einem der Stiftkränze
vorgesehen sein.
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Sie
können weiter beispielsweise aus einem Stahlwerkstoff (z.
B. einem gehärteten Stahlwerkstoff, insbesondere Edelstahlwerkstoff)
bestehen. Ein solcher Werkstoff ist besonders verschleißfest.
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Es
ist aber auch denkbar, die Hülsen aus einem anderen Material,
beispielsweise einem Kunststoffwerkstoff herzustellen. Durch Wahl
eines Kunststoffes wird ein Metallabrieb vermieden.
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Nach
einer Ausgestaltung kann mindestens eine der Führungen
mindestens eine radial verlaufende Führungsfläche
aufweisen. Die Führungsfläche verläuft
in einer radialen Ebene, also insbesondere einer Horizontalebene.
Die Läuferscheibe liegt dann bei der Bearbeitung an der
radialen Führungsfläche an und die Bewegung ihres
Rands wird so in zumindest einer axialen Richtung begrenzt.
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Weiterhin
kann die mindestens eine Stiftanordnung bzw. Hülse mehrere
axial zueinander beabstandete, um den Umfang der Stiftanordnung
bzw. Hülse verlaufende Nuten besitzen, deren Seitenflächen
jeweils eine Bewegung des Rands der mindestens einen Läuferscheibe
in axialer Richtung begrenzen.
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Wiederum
können die Nuten senkrecht zur Längsachse der
Stiftanordnung bzw. Hülse verlaufen.
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Die
Nuten können weiterhin unterschiedliche Weiten besitzen.
Dabei kann die Nutweite an die Dicke der jeweils zu führenden
Läuferscheiben angepasst werden. Auf diese Weise können
durch eine geeignete Höhenanpassung der Stiftanordnungen verschieden
dicke Läuferscheiben mit denselben Stiftanordnungen bzw.
Hülsen geführt werden. Dies erhöht die
Flexibilität der Vorrichtung.
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Selbstverständlich
können die erfindungsgemäßen radialen
Führungsflächen, Absätze und/oder Nuten
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.
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So
können beispielsweise die Stiftanordnungen bzw. Hülsen
jeweils mindestens einen solchen Absatz und/oder mindestens eine
solche Führungsfläche und/oder eine oder mehrere
solcher Nuten besitzen. Dadurch wird der Einsatzbereich der Vorrichtung
erweitert. Insbesondere können dann auch Läuferscheiben
mit erheblich unterschiedlichen Dicken mit denselben Stiftanordnungen
geführt werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung kann mindestens eine Nut eine Weite
besitzen, die um 0,1 mm bis 0,5 mm größer ist
als die Dicke der mindestens einen zu führenden Läuferscheibe.
Dadurch wird ein geringes Spiel für die Läuferscheibe
in der Nutöffnung zur Verfügung gestellt, die
den Verschleiß vermindert.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung kann die mindestens eine Führungsfläche
oder der mindestens eine Absatz oder die mindestens eine Nut mindestens
eine umlaufende Fase aufweisen. Eine solche Fase führt
zu einem erleichterten Eintritt der Läuferscheiben in die
Führung, beispielsweise die Nut, und damit zu einem geringeren
Verschleiß. Die Gefahr von Beschädigungen der
Läuferscheiben und der Werkstücke wird dadurch
verringert.
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Die
Fasen können an der Kante des Absatzes oder an einer oder
beiden Kanten der Nutöffnung und um den Umfang der Stiftanordnung
bzw. Hülse umlaufend ausgebildet sein.
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Als
besonders praxisgemäß hat es sich herausgestellt,
wenn die Fase gegenüber der Führungsfläche
bzw. gegenüber dem Absatz bzw. gegenüber der Nut
einen Öffnungswinkel von 10° bis 45° besitzt.
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Alternativ
zu dem Vorsehen von Fasen kann zu demselben Zweck auch vorgesehen
sein, dass die mindestens eine Führungsfläche
oder der mindestens eine Absatz oder die mindestens eine Nut mindestens
eine abgerundete Kante aufweist. Wiederum können entsprechend
bei Nuten selbstverständlich beide Kanten der Nutöffnung
abgerundet sein.
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Aufgrund
der erfindungsgemäß minimierten Beschädigungsgefahr
der Läuferscheiben ist es in vorteilhafter Weise möglich,
diese gemäß einer weiteren Ausgestaltung aus einem
nichtmetallischen Werkstoff, insbesondere einem Kunststoff, herzustellen.
Beim Stand der Technik sind solche nichtmetallischen Läuferscheiben aufgrund
der Gefahr der Beschädigung der Läuferscheiben
kaum möglich.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung können die Zahn- oder Stiftkränze über
eine höhenverstellbare Halterung gelagert sein, wobei eine
Hubvorrichtung für die Halterung vorgesehen ist. Damit
lässt sich die Höhe der Zahn- oder Stiftkränze
und damit ihrer Zahn- bzw. Stiftanordnungen variieren. Besitzen die
Zähne oder Stifte bzw. Hülsen beispielsweise mehrere
in axialer Richtung beabstandete Führungen, z. B. Nuten
und/oder Absätze unterschiedlicher Dicke, kann durch die
Höheneinstellung eine Einstellung der Zahn- oder Stiftkränze
auf die entsprechenden Läuferscheiben unterschiedlicher
Dicken vorgenommen werden.
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Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein erstes erfindungsgemäßes
Verfahren zur gleichzeitigen beidseitigen Material abtragenden Bearbeitung mehrerer
Halbleiterscheiben, wobei jede Halbleiterscheibe (1) frei
beweglich in einer Aussparung einer von mehreren mittels eines ringförmigen äußeren (7a)
und eines ringförmigen inneren Antriebskranzes (7b)
in Rotation versetzten Läuferscheiben (5) liegt und
dadurch auf einer zykloidischen Bahnkurve bewegt wird, während
die Halbleiterscheiben (1) zwischen zwei rotierenden ringförmigen
Arbeitsscheiben (4a) und (4b) Material abtragend
bearbeitet werden, und die Läuferscheiben (5)
und/oder Halbleiterscheiben (1) während der Bearbeitung
zeitweilig mit einem Teil ihrer Fläche (6) den
von den Arbeitsscheiben (4a) und (4b) begrenzten
Arbeitsspalt verlassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Läuferscheiben
(5) in einer Bewegungsebene geführt werden, die
im Wesentlichen koplanar zu einer Mittelebene des Arbeitsspalts verläuft,
indem die Läuferscheiben während des teilflächigen Überlaufs
der Läufer- und/oder Halbleiterscheiben aus dem Arbeitsspalt
in Rillen (15) von mehrfach rillierten, mindestens auf
einem der beiden Zahnkränze (7a) oder (7b)
angebrachter, auf einem Stift (11) gelagerter Hülsen
(12) in jener Bewegungsebene geführt werden.
-
Zum
anderen wird die Aufgabe auch gelöst durch ein zweites
erfindungsgemäßes Verfahren zur gleichzeitigen
beidseitigen Material abtragenden Bearbeitung mehrerer Halbleiterscheiben,
wobei jede Halbleiterscheibe (1) frei beweglich in einer
Aussparung einer von mehreren mittels eines ringförmigen äußeren
(7a) und eines ringförmigen inneren Antriebskranzes
(7b) in Rotation versetzten Läuferscheiben (5)
liegt und dadurch auf einer zykloidischen Bahnkurve bewegt wird,
während die Halbleiterscheiben (1) zwischen zwei
rotierenden ringförmigen Arbeitsscheiben (4a)
und (4b), die Arbeitsschichten (3a) und (3b)
umfassen, Material abtragend bearbeitet werden, und die Läuferscheiben
(5) und/oder Halbleiterscheiben (1) während
der Bearbeitung zeitweilig mit einem Teil ihrer Fläche
(6) den von den Arbeitsschichten (3a) und (3b)
begrenzten Arbeitsspalt verlassen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Läuferscheiben (5) in einer Bewegungsebene
geführt werden, die im Wesentlichen koplanar zu einer Mittelebene
des Arbeitsspalts verläuft, indem beide Arbeitsscheiben
(4a) und (4b) jeweils einen ringförmigen Bereich
(18a) und (18b) umfassen, der keine Arbeitsschicht
(3a) oder (3b) enthält, der eine Führung
der Läuferscheibe (5) beim Überlauf von
Läuferscheibe (5) und/oder Halbleiterscheibe (1)
aus dem Arbeitsspalt sicherstellt.
-
Beim
ersten und zweiten beanspruchten Verfahren handelt es sich vorzugsweise
um ein beidseitiges Schleifen der Halbleiterscheiben, wobei jede Arbeitscheibe
eine Arbeitsschicht mit abrasivem Material umfasst (insb. PPG-Verfahren).
-
Ebenso
bevorzugt ist beim ersten erfindungsgemäßen Verfahren
ein beidseitiges Läppen der Halbleiterscheiben unter Zuführung
einer Suspension, die abrasives Material beinhaltet.
-
Schließlich
kann es sich beim ersten und beim zweiten erfindungsgemäßen
Verfahren auch um eine Doppelseitenpolitur unter Zuführung
einer Dispersion, die Kieselsol beinhaltet, handeln, wobei in diesem
Fall jede Arbeitscheibe ein Poliertuch als Arbeitsschicht umfasst.
Bei einer Doppelseitenpolitur tritt zwar kein Werkstücküberlauf
auf. Jedoch treten die Läuferscheiben auch bei DSP aus
dem Arbeitsspalt aus, so dass auch für DSP eine Führung
der Läuferscheiben gemäß dem ersten erfindungsgemäßen
Verfahren von Vorteil ist.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 zeigt
den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur beidseitigen Bearbeitung von flachen Werkstücken
in einer perspektivischen Ansicht.
-
2 zeigt
eine Hülse für einen Stift eines Stiftkranzes
in einer Seitenansicht gemäß dem Stand der Technik.
-
3 zeigt
eine Hülse nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht.
-
4 zeigt
eine Hülse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht.
-
5 zeigt
eine Hülse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht.
-
6 zeigt
eine Hülse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht.
-
7 zeigt
eine Hülse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht.
-
8 zeigt
die in 1 dargestellte Hülsen in einer ausschnittsweisen
Seitenansicht in einer Betriebsstellung.
-
9 zeigt
beispielhaft die Läuferscheiben-Führung am Stiftkranz.
-
10 zeigt
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Läuferscheiben-Führung mittels rillierter Stifthülsen.
-
11 zeigt
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Führung der Läuferscheiben durch eine ringförmig
abgesetzte Arbeitsschicht der Arbeitsscheibe.
-
12 zeigt
die Verbiegung der Läuferscheiben im Stand der Technik
sowie Führung der Läuferscheibe durch einen Stützring.
-
13 zeigt
eine Gesamtansicht von unterer Arbeitsscheibe mit Arbeitsschicht,
Läuferscheiben, Abwälzvorrichtung und Halbleiterscheiben
-
14 zeigt
Dickenprofil von und Aufsicht auf Halbleiterscheiben, die mit erfindungsgemäßer (6B)
und mit nicht erfindungsgemäßer Führung
der Läuferscheiben bearbeitet wurden (6A, 6C, 6D).
-
- 1
- Werkstück
(insb. Halbleiterscheibe)
- 2a
- unterer
Arbeitsschicht-Träger
- 2b
- oberer
Arbeitsschicht-Träger
- 3a
- untere
Arbeitsschicht
- 3b
- oberer
Arbeitsschicht
- 4a
- untere
Arbeitsscheibe
- 4b
- obere
Arbeitsscheibe
- 5
- Führungskäfig
für Werkstücke („Läuferscheibe”)
- 6
- Werkstück-Überlauf
- 7a
- äußerer
Stiftkranz/Zahnkranz
- 7b
- innerer
Stiftkranz/Zahnkranz
- 8
- Maschinenbett
- 9
- Stiftkranz-Höhenverstellung
- 10
- Außenverzahnung
des Werkstück-Führungskäfigs
- 11
- Stift
- 12
- Stifthülse
- 13a
- untere
Läuferscheiben-Führung
- 13b
- obere
Läuferscheiben-Führung
- 14a
- Dickenabnahme
durch Verschleiß der unteren Arbeitsschicht
- 14b
- Dickenabnahme
durch Verschleiß der oberen Arbeitsschicht
- 15
- Rille
bzw. Nut
- 16
- begrenzte
Durchbiegung des Werkstück-Führungskäfigs
- 17
- Herausragen
des Werkstücks aus dem Führungskäfig
- 18a
- abgetrennter
Arbeitsschicht-Träger im Werkstück-Überlauf/Ring,
unten
- 18b
- abgetrennter
Arbeitsschicht-Träger im Werkstück-Überlauf/Ring,
oben
- 19
- Höhenverstellung
Führungskäfig-Stützring
- 20
- Kunststoff-Ausspritzung(„Rähmchen”)
- 21
- Auswandern
des Werkstücks aus dem Führungskäfig
- 22
- Ausbrechen
der Kunststoff-Ausspritzung aus dem Führungskäfig
- 23
- Bruch
der Halbleiterscheibe
- 24
- Randbereich
der Halbleiterscheibe, der in Überlauf gerät
- 25
- Aufnahmeöffnung
für Halbleiterscheibe
- 26
- Nachstellung
der Führungsvorrichtung
- 27
- Spiel
der Halbleiterscheibe in Aufnahmeöffnung
- 28
- Ausschnitt
(Detail-Darstellung)
- 29
- Verschleißschutz-Beschichtung
der Läuferscheibe
- 30
- (Stahl-)Kern
der Läuferscheibe
- 31
- Stützring
- 32
- Öffnung
der Führungsvorrichtung für die Läuferscheiben
- 33
- trichterförmige
Rillenöffnung
- 34
- Öffnung
in Läuferscheiben-Führung für Stifthülse
- 35
- reduzierte
Dicke der Halbleiterscheibe aufgrund überhöhter
Schleifwirkung am Rand der Arbeitsschicht
- 36
- geringfügige
Abnahme der Dicke der Halbleiterscheibe
- 37
- Bearbeitungsspuren
(Schleifriefen; anisotrope Rauhigkeit)
- 38
- Bereich
der Halbleiterscheibe, der im Werkstück-Überlauf
den Rand der Arbeitsschicht überstreicht
- 39
- erhöhte
Rauhigkeit
- 40
- lokale
Abnahme der Dicke der Halbleiterscheibe im Randbereich.
- 41
- unbegrenzte
Auslenkung des Werkstück-Führungskäfigs
- 42
- Doppelseitenbearbeitungsmaschine
- 43
- oberer
Schwenkarm
- 44
- Sockel
- 45
- Schwenkeinrichtung
- 46
- Rotationsachse
- 48
- Führung
der Hülse
- 50
- Absatz
am Umfang der Hülse
- 52
- Führungsfläche
- 56,
58
- Seitenflächen
der Nut
- 60
- Fase
an Nutkante
- 62
- Werkstück
- 64
- Arbeitsspalt
-
Ausführliche Beschreibung
der Erfindung
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von 1–14 ausführlich
beschrieben.
-
Soweit
nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche
Bezugszeichen gleiche Gegenstände.
-
In 1 ist
der grundsätzliche Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur beidseitigen Bearbeitung von flachen Werkstücken
gezeigt.
-
In
dem Beispiel in 1 ist eine Doppelseitenbearbeitungsmaschine 42 mit
Planetenkinematik dargestellt. Die Vorrichtung 42 weist
einen oberen Schwenkarm 43 auf, der über eine
an einem unteren Sockel 44 gelagerte Schwenkeinrichtung 45 um
eine vertikale Achse geschwenkt werden kann. An dem Schwenkarm 43 wird
eine obere Arbeitsscheibe 4b getragen. Die obere Arbeitsscheibe 4b ist über
einen in 1 nicht näher dargestellten
Antriebsmotor drehend antreibbar. An ihrer in 1 nicht
dargestellten Unterseite besitzt die Arbeitsscheibe 4b eine
Arbeitsfläche, die je nach der zu erfolgenden Bearbeitung mit
einem Arbeitsbelag versehen sein kann. Der Sockel 44 weist
einen Trägerabschnitt 8 auf, der eine untere Arbeitsscheibe 4a trägt.
Sie besitzt an ihrer Oberseite ebenfalls eine Arbeitsfläche.
Die untere Arbeitsscheibe 4a ist über einen nicht
dargestellten Antriebsmotor ebenfalls drehend antreibbar, insbesondere
gegenläufig zu der oberen Arbeitsscheibe 4b. Auf
der unteren Arbeitsscheibe 4a sind mehrere Läuferscheiben 5 angeordnet,
die jeweils Ausnehmungen 25 für zu bearbeitende
Werkstücke, vorliegend zu bearbeitende Halbleiterscheiben,
aufweisen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen
die Läuferscheiben 5 aus einem Kunststoff. Die
Läuferscheiben 5 besitzen eine Außenverzahnung 10,
mit der sie mit einem Innenstiftkranz 7b und einen Außenstiftkranz 7a der
Vorrichtung in Eingriff gelangen. Der Innenstiftkranz 7b und
der Außenstiftkranz 7a weisen jeweils eine Vielzahl
von Stiftanordnungen auf, die in dem dargestellten Beispiel jeweils
aus einem zylindrischen Stift und einer auf dem Stift drehbar gelagerten
Hülse gebildet sind. Es wird auf diese Weise eine Abwälzvorrichtung
gebildet, wobei die Läuferseheiben 5 bei einer
Rotation der unteren Arbeitsscheibe 4a über den
Innenstiftkranz 7b ebenfalls in Rotation versetzt werden.
Die in den Ausnehmungen der Läuferscheiben 5 angeordneten
Werkstücke bewegen sich dann entlang einer zykloidischen
Bahn.
-
Zur
Bearbeitung werden die zu bearbeitenden Werkstücke in die
Ausnehmungen 25 der Läuferscheiben 5 eingelegt
(nicht dargestellt). Durch Verschwenken des Schwenkarms 43 werden
die beiden Arbeitsscheiben 4a, 4b koaxial zueinander
ausgerichtet. Sie bilden dann zwischen sich einen Arbeitsspalt,
in dem die Läuferscheiben 5 mit den von ihnen gehaltenen
Werkstücken angeordnet sind. Bei mindestens einer rotierenden
oberen oder unteren Arbeitsscheibe 4a, 4b wird
anschließend beispielsweise die obere Arbeitsscheibe 4b mittels
eines hochgenauen Belastungssystems auf die Werkstücke
gepresst. Es wirkt dann von der oberen und der unteren Arbeitsscheibe 4a, 4b jeweils
eine Anpresskraft auf die zu bearbeitenden Werkstücke und
diese werden gleichzeitig beidseitig bearbeitet. Der Aufbau und
die Funktion einer derartigen Doppelseitenbearbeitungsmaschine sind
dem Fachmann an sich bekannt.
-
In 2 ist
eine Hülse 12' nach dem Stand der Technik dargestellt.
Die bekannte Hülse 12' besitzt eine hohlzylindrische
Form und wird im Betrieb auf die Stifte des Innen- und/oder Außenstiftkranzes 7a, 7b einer
Vorrichtung wie in 1 gezeigt aufgesetzt. Sie ist
dabei entlang der in 2 strichpunktiert dargestellte
Rotationsachse 46 drehbar auf dem jeweiligen Stift gelagert.
-
3 zeigt
eine Hülse 12 nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Die
in 3 dargestellte Hülse 12 besitzt ebenfalls
eine im Wesentlichen zylindrische Ausnehmung, mit der sie auf einen
Stift der Stiftkränze 7a, 7b aufgesetzt
werden kann. Dabei können insbesondere sämtliche
oder einige der Stifte eines oder beider Stiftkränze 7a, 7b mit
einer solchen Hülse 12 versehen werden. Die in 3 dargestellten
Hülsen besitzen an ihrer Außenfläche
eine Führung 48, die in dem dargestellten Beispiel
durch einen um den Umfang der Hülse 12 verlaufenden
Absatz 50 zwischen einem ersten größeren
Durchmesser und einem zweiten kleineren Durchmesser der Hülse 12 gebildet
ist. Dabei besitzt die Führung 48 durch den Absatz 50 eine
radial verlaufende Führungsfläche 52. Im
Betrieb greifen die Läuferscheiben 5 mit ihrer
Außenverzahnung in den Bereich der Hülse 12 mit
dem geringeren Durchmesser ein, wobei die radiale Führungsfläche 52 die
Bewegung der Ränder der Läuferscheiben 5 in
axialer Richtung derart begrenzt, dass eine axiale Bewegung in der
Figur nach unten verhindert wird.
-
In 4 ist
eine erfindungsgemäße Hülse 12 nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt. Als Führung 48 besitzt
diese Hülse 12 eine um den Umfang der Hülse 12 verlaufende,
im Querschnitt rechteckige Nut 15. Die Läuferscheiben 5 greifen
dabei wiederum in den durch den Nutgrund gebildeten Bereich der
Hülse 12 mit einem geringeren Durchmesser ein.
Die Seitenflächen 56, 58 der Nut 15 bilden
eine Führung der Ränder der Läuferscheiben 5 derart,
dass diese sich weder in axialer Richtung nach oben noch in axialer
Richtung nach unten aus der Nut herausbewegen können. Die
Nut kann ein geringes Spiel der Läuferscheiben 5 zulassen,
indem sie eine Weite w aufweist, die um 0,1 mm bis 0,5 mm größer
ist als die Dicke der in der Nut 15 geführten Läuferscheibe 5.
-
Bei
dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Hülse 12 sind
im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel aus 4 zwei
umlaufende Nuten 15 mit unterschiedlichen Weiten w1 und w2 vorgesehen.
Durch die beiden Nuten 15 können Läuferscheiben 5 unterschiedlicher Dicke
mit derselben Hülse 12 geführt werden.
Dazu können bei der in 1 gezeigten
Vorrichtung der Innenstiftkranz 7a und der Außenstiftkranz 7b über eine
höhenverstellbare Halterung gelagert sein, wobei eine Hubvorrichtung
für die Halterung vorgesehen ist. Mit der Hubvorrichtung
können die Stiftkränze 7a, 7b und
mit ihnen die auf den Stiften angeordneten Hülsen 12 in
der Höhe verstellt werden. Auf diese Weise können
die Stifte mit den auf ihnen drehbar gelagerten Hülsen 12 auf
die korrekte Höhenposition für die jeweils zu
führende Läuferscheibe 5 ausgerichtet
werden.
-
Das
in 6 gezeigte Ausführungsbeispiele kombiniert
den umlaufenden Absatz 50 mit der umlaufenden radialen
Führungsfläche 52 aus 3 mit der
umlaufenden Nut 15 aus 4 andererseits. Wiederum
ist es durch eine geeignete Höhenverstellung mittels der
Hubvorrichtung möglich, mit der in 6 dargestellten
Hülse 12 sowohl die Bewegung einer verhältnismäßig
dünnen Läuferscheibe 5 beidseitig axial
in der umlaufenden Nut 15 zu begrenzen, als auch beispielsweise
die Bewegung von Läuferscheiben oder anderer Werkzeuge
erheblicher Dicke mittels der radialen Führungsfläche 52 des
Absatzes 50 einseitig axial zu begrenzen. Dies erhöht
die Flexibilität der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
-
Die
in 7 dargestellten Hülsen 12 entsprechen
weitgehend den in 6 gezeigten Hülsen.
Bei der Hülse 12 in 7 weist
jedoch die Nut 15 an beiden Kanten ihrer Nutöffnung
jeweils eine umlaufende Fase 60 auf. Die Fasen 60 können
jeweils gegenüber der Nut, und insbesondere gegenüber
ihren Seitenflächen 56, 58 einen Öffnungswinkel α von
10° bis 45° besitzen. Die Abfasungen der Nut 15 erleichtern
die Aufnahme der Läuferscheiben 5 in der Nut 15 und
verringern die Gefahr von Beschädigungen der Läuferscheiben 5.
Obgleich in 7 entsprechende Fasen 60 nur
an den Nutkanten vorgesehen sind, kann selbstverständlich
auch die radiale Führungsfläche 52 des
Absatzes 50 eine entsprechende Fase aufweisen. Ebenso können
bei den in den 3 bis 6 gezeigten
Ausführungsbeispielen der Hülse 12 eine
oder mehrere entsprechende Fasen vorgesehen sein. Anstelle der Fasen
ist es auch denkbar, die Kanten der Nuten 15 und/oder der radialen
Führungsflächen 52 abzurunden.
-
In 8 ist
beispielhaft und äußerst schematisch die in 7 dargestellte
Hülse 12 ausschnittsweise in einer Betriebsstellung
gezeigt. Selbstverständlich sind die Proportionen der einzelnen
Bestandteile zur Veranschaulichung nicht realitätsgetreu
gezeichnet. Zu erkennen ist die Läuferscheibe 5, die
in ihren Ausnehmungen 25 jeweils Werkstücke 62 hält,
die in dem Arbeitsspalt 64 zwischen der oberen Arbeitsscheibe 4b und
der unteren Arbeitsscheibe 4a gleichzeitig beidseitig bearbeitet
werden. Die Läuferscheibe 5 steht mit ihrer Außenverzahnung 10 in
Eingriff mit der Hülse 12 und insbesondere dem
durch den Nutgrund gebildeten Abschnitt innerhalb der Nut 15 mit
einem geringeren Durchmesser. Die Läuferscheibe 5 ist
mit einem geringen Spiel in der Nut 15 in beiden Richtungen
axial hinsichtlich ihrer Bewegung begrenzt. Eine erhebliche vertikale
Bewegung der Läuferscheibe 5 in dem Bereich außerhalb
des Arbeitsspalts 64 wird auf diese Weise sicher vermieden.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass obgleich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Maschine mit Stiftkränzen (7a, 7b)
beschrieben ist, wobei entsprechend die Stiftanordnungen eine Führung
für die Läuferscheiben aufweisen, gemäß der
Erfindung ebenso eine Maschine mit einer Zahnkranzanordnung, also
einem Innen- und Außenzahnkranz anstelle des Innen- und
Außenstiftkranzes vorgesehen sein könnte, wobei
dann die Zahnanordnungen entsprechende Führungen aufweisen
können.
-
13 zeigt
die Aufsicht auf die untere Arbeitsscheibe 4a einer zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine.
-
Dargestellt
ist die untere Arbeitsscheibe 4a mit aufgebrachter unterer
Arbeitsschicht, bestehend aus Arbeitsschicht-Träger 2a und
Arbeitsschicht 3a, und der aus innerem (7b) und äußerem
(7a) Stiftkranz gebildeten Abwälzvorrichtung für
die Werkstück-Führungskäfige („Läuferscheiben”, 5)
mit eingelegten Werkstücken 1 (Halbleiterscheiben). 11 und 12 bezeichnen
Stift und Stifthülse der Stiftkränze.
-
13B gibt eine Detaildarstellung von Ausschnitt 28 aus 13A wieder. Zur Vermeidung von Schäden
an der Halbleiterscheibe 1 durch harten Kontakt (Bruch,
Absplitterung) oder Kontamination mit dem bspw. metallischen Werkstoff
der Läuferscheibe 5 ist die Aufnahmeöffnung 25 der
Läuferscheibe 5 mit einem Kunststoffrähmchen 20 ausgekleidet.
Auf ihrem Weg über die Arbeitsschicht 3a ragt
ein Teil 6 der Halbleiterscheibe 1 aufgrund der Drehung
der Läuferscheibe 5 zeitweilig über den
inneren oder den äußeren Rand der Arbeitsschicht
hinaus. Dies wird als „Werkstück-Überlauf” bezeichnet. Da
die Halbleiterscheibe 1 mit Spiel 27 in die Aufnahmeöffnung 25 der
Läuferscheibe 5 eingelegt ist, kann sie frei rotieren,
so dass im Laufe der Bearbeitung ein ringförmiger Bereich 24 der
Halbleiterscheibe 1 in Überlauf 6 gerät.
-
Infolge
Abnutzung erfährt die Arbeitsschicht während der
Bearbeitung eine Dickenabnahme. Diese erfolgt innerhalb der Kreisringfläche,
die von den Halbleiterscheiben im Laufe der Bearbeitung überstrichen
wird. Wenn diese Kreisringfläche innerhalb der kreisringförmigen
Arbeitsschicht liegt, stellt sich radial über die Arbeitsschicht
ein „wannenförmiges” Dickenprofil ein.
Dieses führt zu einem verstärkten Materialabtrag
am Rand der Halbleiterscheibe („Randabfall”),
der unerwünscht ist. Wenn die Arbeitsschicht jedoch vollständig
innerhalb der überstrichenen Kreisringfläche liegt,
erfahren die Halbleiterscheiben einen Werkstück-Überlauf,
und ein Randabfall tritt nicht auf.
-
-
Aufgrund
eines Werkstück-Überlaufs ragt auch die Läuferscheibe über
eine größere Länge ohne Führung
aus dem durch obere und untere Arbeitsscheibe gebildeten Arbeitsspalt
heraus.
-
Im
Folgenden werden die Verbiegung der Läuferscheibe im Stand
der Technik sowie die Führung der Läuferscheiben
außerhalb des Arbeitsspalts mittels Stützring
schematisch dargestellt (12).
-
12A zeigt den Querschnitt durch obere 4b und
untere Arbeitsscheibe 4a mit oberer 3b und unterer
Arbeitsschicht 3a auf Arbeitsschicht-Trägern 2b und 2a,
Läuferscheibe 5 mit Aufnahmeöffnung 25 für
die Halbleiterscheibe 1, die in Stift 11 mit Stifthülse 12 des äußeren
Zahnkranzes 7a eingreift. Im Stand der Technik ist die
Läuferscheibe dabei im Überlaufbereich 6 und
bis hinaus zu ihrer Außenverzahnung 10 nicht geführt.
Beim Bewegen der Halbleiterscheiben während der Bearbeitung überträgt
die Abwälzvorrichtung hohe Kräfte auf die Läuferscheiben.
Dabei verbiegen sich die Läuferscheiben im ungeführten Überlaufbereich
teilweise erheblich. Dies ist vom Läppen, bei dem ein großer Überlauf
bevorzugt wird, bekannt.
-
Beim
PPG-Verfahren wird die Verbiegung noch dadurch begünstigt,
dass die Läuferscheiben nur aus einem dünnen,
Steifigkeit verleihenden Kernmaterial 30, bspw. aus Stahl
bestehen, der beidseits mit einer Verschleißschutz-Beschichtung 29 beschichtet
ist, die nicht zur Steifigkeit beiträgt (12C und 12D).
-
Für
das PPG-Verfahren sind daher Abwälzvorrichtungen ohne Maßnahmen
zur Führung der Läuferscheiben in der Bewegungsebene
ungeeignet.
-
Im
Stand der Technik ohne Läuferscheibenführung im Überlauf
(12A) wird die Läuferscheibe
dann teilweise so verbogen (41), dass deren Außenverzahnung 10 die
Führung durch Stift 11 und Stifthülse 12 des
Stiftkranzes 7a verlässt und „überspringt”.
Außerdem ragen (17) die Halbleiterscheiben 1 teilweise
so stark aus der Läuferscheibe 5 heraus, dass
sie nicht mehr von deren Aufnahmeöffnung geführt
werden. Wenn die Läuferscheibe 5 sich weiterdreht
und die Arbeitsscheiben 4a und 4b bzw. Arbeitsschichten 3a und 3b die
Läuferscheibe wieder in den Arbeitsspalt zwingen, kann
die Kante der Halbleiterscheibe beschädigt werden, oder
es kommt zum Bruch.
-
Im
Stand der Technik besitzen geeignete Läuferscheiben meist
ein „Kunststoffrähmchen”, das die Aufnahmeöffnung
auskleidet. Ein Beispiel zeigt 12C.
Daher bricht, wie in 12D gezeigt,
wenn beim Wiedereintritt in den Arbeitsspalt die Halbleiterscheibe
in die Aufnahmeöffnung zurückgezwungen wird, häufig
das Kunststoffrähmchen 20 heraus (22), oder
die Halbleiterscheibe selbst zerbricht (23). Dies führt
zur Beschädigung oder Zerstörung der Halbleiterscheiben,
der Läuferscheiben und in der Folge durch Bruchstücke
beider im Arbeitsspalt meist auch zu einer Zerstörung der
Arbeitsschichten 3a und 3b.
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Als
geeignete Gegenmaßnahme ist eine Vorrichtung in Form eines
höhenverstellbaren (19) sog. „Stützringes” 31 in 12B dargestellt. Der Stützring kann
zwar exzessive Verbiegung der Läuferscheibe in einer Richtung
begrenzen (16), jedoch das unerwünschte Verlassen
der Stiftkranzführung nach oben hin nicht verhindern (41),
so dass die Vorrichtung nach 4B die
Aufgabe der sicheren, ausbruchfreien und zwangskräftearmen
Führung der Läuferscheibe im Überlaufbereich
nicht in ausreichendem Maße zu lösen vermag. Zum
anderen verhindern sie einen ungestörten Ablauf des Kühlschmiermittels
(Wasser) und Schleifschlamms aus dem Arbeitsspalt über
den Rand der Arbeitsscheibe hinaus. Dadurch kann es zu einem „Aufschwimmen” („Aquaplaning”)
mit Verlust der Schleifwirkung und insbesondere zu einer unerwünschten
Erwärmung im Arbeitsspalt kommen. Eine derartige Erwärmung
kann zu einer Verformung der Arbeitsscheiben führen, was
mit einer Verschlechterung der erzielbaren Planparallelität
der so bearbeiteten Halbleiterscheiben einhergehen kann. Daher ist
die Verwendung von Stützringen gemäß 12B in PPG-Verfahren weniger bevorzugt.
-
9 zeigt
Beispiele zur beidseitigen Läuferscheibenführung
im Überlauf.
-
9A zeigt einen unteren (13a)
und einen oberen Führungsring 13b, angebracht
auf dem höhenverstellbaren äußeren Stiftkranz 7a – und
in identischer Ausführung auf dem inneren Stiftkranz 7b (nicht
gezeigt). Sie bilden eine Öffnung 32, die etwas breiter
als die Dicke der Läuferscheibe 5 ist und sich bevorzugt
trichterförmig verbreitert, so dass die Läuferscheibe
leicht „einfädeln” kann und insbesondere deren
Außenverzahnung 10 nicht an der Führungsöffnung 32 hängenbleibt.
In zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeigneten Maschinen sind die Stiftkränze 7a und 7b höhenverstellbar
(9). Dadurch kann die Läuferscheibenführung 13a und 13b stets
so in der Höhe nachgestellt werden, dass eine Lageänderung
der Läuferscheiben aufgrund Abnutzung der Arbeitsschichten
stets so ausgeglichen werden können, dass die Läuferscheibe
ohne Zwangsverbiegung kräftearm geführt wird.
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9B zeigt den Fall, wenn die untere (3a) und
obere Arbeitsschicht 3b jeweilige Abnutzungen 14a und 14b erfahren
haben, so dass die Ebene, in der Läuferscheibe und Halbleiterscheibe
im Arbeitsspalt bewegt werden, um einen Betrag 26 verschoben
ist. Nachstellung der Führungsvorrichtung 13a und 13b ebenfall
um diesen Betrag 12 führt dann stets zu einer
zwangskräftefreien Führung der Läuferscheiben
im Überlauf.
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Die
obere Läuferscheibenführung 13b kann, wie
in 9A und 9B gezeigt, über
die Stifthülsen 12 herumgeführt werden,
wodurch sie gleich die Lage der Hülsen 12 auf
den Stiften 11 sichern, oder sie kann zwischen den Hülsen
hindurch geführt werden, wie in 9E gezeigt.
Dabei ragen die Stifthülsen 12 durch entsprechende Öffnungen 34 in
der oberen Läuferscheibenführung 13b.
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Weitere
Variationen bestehen in einer Anbringung der oberen Läuferscheibenführung 13b am Maschinenrahmen 8 (9C) oder an der oberen Arbeitsscheibe 4b (9D). Im ersteren Fall kann die obere Führung 13b nicht
nachgestellt werden, so dass sich beim Nachführen der unteren
Führung 13a der Führungsspalt 32 im
Lauf des Verschleißes der Arbeitsschichten 3a und 3b um
den Betrag der Arbeitsschicht-Abnutzung verbreitert und die Läuferscheibenführung
etwas „loser” wird. Dies ist jedoch unschädlich,
da bei Verwendung von zur Durchführung des Verfahrens geeigneter
Arbeitsschichten mit typischen Nutzhöhen von max. 1 mm
die Läuferscheibe in keinem Fall so verbiegen kann, dass
die Halbleiterscheibe die Aufnahmeöffnung verlässt, das Kunststoffrähmchen
beschädigt oder die Läuferscheibe gar aus dem
Eingriff mit der Abwälzvorrichtung gerät.
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Im
letzteren Fall (9D) führt
der Verschleiß 14b der oberen Arbeitsschicht 3b dazu,
dass die obere Läuferscheibenführung 13b die
Läuferscheibe 5 etwas nach unten drückt;
jedoch auch hier in einem unschädlichen Maße.
Ein weiterer Nachteil ist die hohe Relativgeschwindigkeit von oberer
Läuferscheibenführung 13b gegenüber
der unteren Läuferscheibenführung 13a und
insbesondere gegenüber den Läuferscheiben 5,
die im Wesentlichen mit der vom langsam rotierenden Außen-
(7a) bzw. Innenstiftkranz (7b) bestimmten Drehgeschwindigkeit rotieren.
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10 zeigt
Ausführungsbeispiele zur Durchführung des ersten
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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10A zeigt eine Stifthülse 12,
die umlaufende Rillen 15 enthält. Der Fußkreisdurchmesser der
Rillierung gleicht dem der Außenverzahnung 10 der
Läuferscheibe 5. Bevorzugt sind die Rillen oder Nuten 15 nach
außen hin verbreitert (33), so dass die Läuferscheibe
während des Abwälzvorganges leicht „einfädeln” kann.
Ebenfalls bevorzugt ist die Stifthülse 12 mit
mehreren Nuten 15 so versehen, dass sich nach Verschleiß infolge
Abnutzung die Nuten wechseln lassen. Erfindungsgemäß ist
vorzugsweise nur der äußere Stiftkranz 7a mit
genuteten Hülsen 12 ausgestattet, da hier die
auf die Läuferscheibe 5 wirkenden Drehmomente
höher sind und sich die Läuferscheiben leichter
in die aus äußerem 7a und innerem Stiftkranz 7b gebildete
Abwälzvorrichtung einlegen und wieder entnehmen lassen.
Bevorzugt ist jedoch auch, dass beide Stiftkränze mit rillierten
Hülsen 12 ausgestattet sind.
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10B zeigt die erfindungsgemäße
Nutzung rillierter Hülsen 12 nach erfolgtem Verschleiß 14a der
unteren (3a) und 14b der oberen Arbeitsschicht 3b:
Die sich durch den Verschleiß ergebende Verschiebung 26 der
Bewegungsebene von Läuferscheibe 5 und Halbleiterscheibe 1 lässt
sich durch Höhenverstellung 9 des Stiftkranzes 7a ausgleichen, so
dass die Läuferscheibe 5 planar und ohne Zwangsverbiegung
kräftearm geführt wird. Die Höhenverstellung 9 des
Stiftkranzes 7a ist jedoch weniger bevorzugt. Bei Verwendung
von mehrfach rillierten Hülsen 12 ist es bevorzugt,
beim Wechsel einer Läuferscheibe 5 diese in eine
andere Rille bzw. Nut 15 einzulegen, vgl. 10F.
Eine Höhenverstellung 9 des Stiftkranzes 7a ist
nicht zwingend erforderlich.
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10C bis 10E zeigen
weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß rillierter
Hülsen 12 nach Anzahl der Nuten 15 (10C, 10D)
oder im Fall einer einfachen Abwälzvorrichtung nur mit feststehenden
Stiften 11 und ohne frei drehbare Hülsen 12 (10E).
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Die
Stifte 11 bzw. Stifthülsen 12 der Innen- und
Außenstiftkränze 7a und 7b der
PPG-Schleifvorrichtung übertragen die gesamten zur Abwälzung und
Bewegung der Läuferscheibe 5 im Arbeitsspalt erforderlichen
Kräfte. Zwischen (drehbarer) Stifthülse 12 und
Flanke der Außenverzahnung der Läuferscheibe 5 treten
daher hohe Druckkräfte und im Fall von Stiftkränzen 7a/7b mit
starren Kräften zusätzlich Reibungskräfte
auf (nicht-rollendes Abwälzen). Stifte/Stifthülsen 11/12 und
Zahnflanken müssen daher eine hohe Materialfestigkeit aufweisen.
Das Material des Kerns der Läuferscheibe 5, der
der Läuferscheibe 5 die erforderliche Steifigkeit
verleiht und daher meist aus (gehärtetem) Stahl, einem
anderen (gehärteten) Metall oder einem (faserverstärkten)
Verbund aus hochfestem Kunststoff besteht, erfüllt diese
Festigkeitsbedingung ohnehin. Für die Stifte 11 und
Stifthülsen 12 werden ähnliche Materialien
mit hoher Festigkeit und geringem Verschleiß bevorzugt.
Stifte 11 und Stifthülsen 12 sind daher
bevorzugt aus Stahl oder einem anderen (gehärteten) Metall,
besonders bevorzugt aus Hartmetall (cemented carbide, Wolframkarbid
etc.). Bei kritischen Anwendungen, in denen eine Kontamination der
Werkstücke durch Metallabrieb vermieden werden muss, wird
auch die Verwendung von Hülsen 12 aus hochfestem
Verbundkunststoff, insbesondere Glas- oder Kohlefaser-verstärktem
PEEK (Polyetheretherketon) oder anderen thermo- oder duromeren Verbundkunststoffen
bevorzugt, ferner von solchen aus Materialien mit hoher Abriebfestigkeit
und/oder geringer Gleitreibung, bspw. faserverstärktem
Polyamid („Nylon”), Aramid (PAI, PEI), Polyacetal
(POM), Polyphenyl (PPS), Polysulfon (PSU), bevorzugt.
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Die
Ausführung von Stiftkränzen, bei denen die Stifte 11 drehbare
Hülsen 12 tragen, die durch Mitdrehen der beim
Abwälzen der Läuferscheibe 5 auftretenden
Relativbewegung zwischen Zahnkranz 7a/7b und Außenverzahnung
der Läuferscheibe 5 folgen können, ist
besonders bevorzugt. Damit sich die Hülsen 12 besonders
leicht und verschleißarm auf den Stiften 11 drehen
können, kann die Hülse 12 auch mehrteilig
ausgeführt sein und besteht außen aus dem beschriebenen,
besonders geeigneten hochfesten Material, das in Eingriff mit der
Läuferscheibe 5 gelangt, und innen aus einem Material
mit geringem Gleitreibungskoeffizienten (bspw. Polypropylen PP,
Polyethylen PE, Polyamid [Nylon 6, Nylon 12, Nylon 66], Polyethylenterephthalat
PET, Polytetrafluoroetylen PTFE („Teflon”), Polyvinylidendifluorid PVDF
usw.). Die Gleit-Innenschicht kann in Form einer Innenbeschichtung,
eingepresster oder eingeklebter Innenhülsen oder -ringe
ausgeführt sein.
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Vertikal
sind die Hülsen 12 vorzugsweise durch verschraubte „Hüte” der
Stifte 11 oder durch einen mit dem gesamten Außenstiftkranz 7a/7b verbundenen
Ring lose geführt, so dass sie nicht von den Stiften abrutschen
können und auf diesen mit mehr oder weniger großem
Spiel in vertikaler Richtung mehr oder weniger gleichförmig
in einer Ebene geführt werden.
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Die
Läuferscheiben 5 bestehen bevorzugt aus gehärtetem
Material (z. B. gehärteter Stahl), und die Eingriffsfläche
der Außenverzahnung mit den Hülsen 12 der
Stiftkränze 7a/7b ist sehr klein. Dadurch
unterliegen die Stifthülsen 12 einem erhöhten Verschleiß.
Besonders hoch ist der Verschleiß im Außenstiftkranz 7a,
da dort höhere Drehmomente übertragen werden (größerer
Hebel).
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Es
werden vorzugsweise mehrfach rillierte Hülsen 12 benutzt,
da nach Verschleiß eine andere Nut 15 verwendet
werden kann, ohne die gesamte Hülse austauschen zu müssen. 2F zeigt die Nutzung der unteren Nut in
Hülse 12, bspw. nachdem die obere Nut abgenutzt
wurde. Die Wahl der genutzten Nut 15 geschieht durch Einlegen
der Läuferscheiben in die entsprechende Nut, vorzugsweise
nach Höhenverstellung 9 der Stiftkränze 7a und 7b.
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Beim
PPG-Schleifverfahren werden Läuferscheiben verwendet, die
mit einer Beschichtung versehen sind, die einen Kontakt des (metallischem) Kerns
der Läuferscheibe mit dem Abrasiv der Arbeitsschicht verhindert.
Während der Bearbeitung der Werkstücke mit dem
PPG-Schleifverfahren gleiten die Läuferscheiben im Arbeitsspalt über
die Arbeitsschicht (Schleiftuch). Dabei treten an der Beschichtung
der Läuferscheiben Scher- und Reibungskräfte auf.
An Konturkanten der Beschichtung sind diese Kräfte besonders
hoch, und es treten besonders schädliche Schälkräfte
auf. Um eine Ablösung der Beschichtung oder einen erhöhten
Verschleiß insbesondere an den Konturkanten der Läuferscheibenbeschichtung
zu vermeiden, wird die Beschichtung – insbesondere bei
ebenfalls erfindungsgemäßer, nur teilflächiger
Beschichtung – so ausgeführt, dass die Länge
der Konturkanten möglichst kurz ist und der Verlauf der
Konturkanten möglichst geringe Krümmungen aufweist.
Bevorzugt wird daher insbesondere ein bspw. ringförmiger
Bereich entlang des Verlaufs der Außenverzahnung der Läuferscheiben
unbeschichtet gelassen. Bspw. ist die Beschichtung kreisförmig
ausgeführt und nur bis zum Fußkreis der Außenverzahnung
an die Außenverzahnung herangeführt. Besonders
bevorzugt ist der Durchmesser einer derartigen kreisförmigen
Beschichtung sogar noch etwas kleiner als der Fußkreisdurchmesser
der Außenverzahnung. (Andererseits darf der so von der Beschichtung
freigestellte Bereich nicht so groß sein, dass infolge
Verbiegung der Läuferscheibe Teile des freigestellten metallischen
Läuferscheibenkerns in Berührung mit dem Diamant
des Schleiftuchs kommen. Die bevorzugte Breite des zusätzlich
zu den unbeschichtet gelassenen Zähnen innerhalb des Fußkreises
der Außenverzahnung freigestellten ringförmigen
Bereichs beträgt daher 0–5 mm.)
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
zur Führung der Läuferscheiben im Bereich des
Werkstücküberlaufs in Form rillierter Stifthülsen
oder Stifte geraten die führenden Nuten nur entlang der
Zahnflanken der Außenverzahnung in Kontakt mit der Läuferscheibe.
Insbesondere kommen die rillierten Stifte oder Stifthülsen
daher nie in Berührung mit der Beschichtung der Läuferscheiben,
so dass diese geschont wird und keinem zusätzlichen Verschleiß ausgesetzt
ist. besonders bevorzugt ist eine Beschichtung der Läuferscheiben mit
einem duroplastischen Polyurethan-Elastomer mit einer Schichthärte
von 50 bis 90 Shore A und besonders bevorzugt von 60 bis 70 Shore
A.
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11 zeigt
Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung
des zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der die Führung der Läuferscheibe durch eine ringförmig
abgesetzte Arbeitsschicht bewirkt wird, d. h. durch einen ringförmigen Bereich
der Arbeitsscheibe bzw. des Arbeitsschichtträgers, der
keine Arbeitsschicht umfasst. Die zur Durchführung des
zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten
Arbeitsschichten bestehen vorzugsweise aus einer dickeren Trägerschicht 2a (unten)
und 2b (oben) und dünneren Arbeitsschichten 3a und 3b,
die Abrasiv enthalten und Material abtragend wirken. Die Führung
der Läuferscheiben wird in diesen Ausführungsbeispielen
so erreicht, dass die Arbeitsschichten 3a und 3b so
zurückversetzt sind, dass der gewünschte Werkstück-Überlauf 6 erzielt wird,
die Arbeitsschicht-Träger 2a (untere Arbeitsschicht)
und 2b (obere Arbeitsschicht) jedoch bis zum Rand der Arbeitsscheibe
oder sogar darüber hinaus ausgeführt ist, so dass
sich die Läuferscheibe 5 nur um einen geringen
Betrag 16 verbiegen kann, bevor sie sich an einer der Arbeitsschicht-Träger 2a oder 2b aufstützt
und eine weitere Verbiegung so verhindert wird. 11B zeigt,
dass die Auslenkung mit zunehmendem Verschleiß 14a, 14b der
Arbeitsschichten sogar noch wirkungsvoller begrenzt wird. Bei den
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Arbeitsschichten mit geringer Nutzhöhe der Arbeitsschichten
ist die maximale Verbiegung der Läuferscheiben 5 vorzugsweise
so gering, dass deren Außenverzahnung 10 stets
in die Stifthülsen 12 der Zahnkränze 7a (außen)
und 7b (innen; nicht gezeigt) eingreift.
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Die
Teilbeschichtung der Arbeitsschicht-Träger mit einer Arbeitsschicht
ist allerdings fertigungstechnisch aufwändig.
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Besonders
bevorzugt wird daher die Ausführung in 11C,
bei der Arbeitsschichten 3a (unten) und 3b (oben)
und Arbeitsschicht-Träger 2a und 2b in einem
Stück und vollflächig bis zur gewünschten Größe
für den erforderlichen Werkstück-Überlauf 6 genutzt
werden und zusätzlich Ringe 18a (untere Arbeitsscheibe)
und 18b (obere Arbeitsscheibe) angebracht werden.
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Bevorzugt
verwendet werden äußere Ringe 18a und 18b,
die außerhalb der Außenkante der Arbeitsschicht
(11C) montiert werden, und innere Ringe,
die innerhalb der Innenkante der Arbeitsschicht montiert werden
(nicht gezeigt).
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Bevorzugt
besitzen dabei äußere und innere Ringe die gleiche
Ringbreite, da das Maß des Werkstück-Überlaufs „außen” und „innen” üblicherweise identisch
ist.
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Der
Innendurchmesser der äußeren Ringe ist dabei gleich
groß oder größer als der Außendurchmesser
von Arbeitsschicht-Träger 2a/2b mit Arbeitsschicht 3a/3b und
der Außendurchmesser der inneren Ringe gleich groß oder
kleiner als der Innendurchmesser von Arbeitsschicht-Träger 2a/2b mit
Arbeitsschicht 3a/3b.
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Besonders
bevorzugt ragen die äußeren Ränder der
Außenringe und die inneren Ränder der Innenringe über
die Außen- bzw. Innenkante der Arbeitsscheiben 4a (unten)
und 4b (oben) hinaus und möglichst nahe an die Hülsen 12 auf
Außen- (7a) und Innenstiftkranz 7b (nicht
gezeigt), so dass eine Führung der Läuferscheiben über
einen möglichst großen Bereich erfolgt und eine
nur sehr geringe maximale Verbiegung der Läuferscheibe
bewirkt wird (16 in 11C).
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Halbleiterscheibe.
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Halbleiterscheiben,
die mit PPG gemäß dem Stand der Technik hergestellt
werden, weisen eine Reihe von unerwünschten Eigenschaften
auf, die sie für anspruchsvolle Anwendungen ungeeignet
machen.
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So
führt das in 12D beschriebene
Auswandern 21 der Halbleiterscheibe 1 aus der
Aufnahmeöffnung 25 der im Überlauf 6 verbogenen
(17) Läuferscheibe 5 beim Wiedereintritt
in den Arbeitsspalt nicht zwangsweise zu einem Bruch 23 der
Halbleiterscheibe, der Beschädigung der Läuferscheibe oder
zum Verlust 22 des Kunststoffrähmchens 20.
Oft wird die Halbleiterscheibe einfach nur unter kurzzeitig stark
erhöhtem Druck über den Außen- bzw. Innenrand
der unteren 3a oder oberen Arbeitsschicht 3b gezwungen
und „springt” beim Wiedereintritt in den Arbeitsspalt
in die Aufnahmeöffnung 25 der Läuferscheibe
zurück. Die dadurch im Randbereich kurzzeitig verstärkte
Schleifwirkung führt zu charakteristischen, im Bereich
des Werkstück-Überlaufs reduzierten Dicken.
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14A zeigt das radiale Dickenprofil einer mit
nicht erfindungsgemäßem Verfahren bearbeiteten
Halbleiterscheibe. Aufgetragen ist die lokale Dicke D (in Mikrometern, μm)
gegen den Radius R (in Millimetern, mm). Dort, wo die Halbleiterscheibe
beim Wiedereintritt in den Arbeitsspalt eine erhöhte Schleifwirkung
durch den Rand der Arbeitsschicht erfahren hat (38), ist
ihre Dicke reduziert (35). Aufgrund der Eigendrehung der
Halbleiterscheibe in der Aufnahmeöffnung der Läuferscheibe
verteilen sich diese „Wiedereintrittsmarken” dann
mehr oder weniger kreisförmig im Abstand 38 um
die Halbleiterscheibe herum. Durch das zwangsweise Zurückspringen
der Halbleiterscheibe in die Aufnahmeöffnung wird das Kunststoffrähmchen 20 oft
auch nur lokal geschädigt, meist aufgeraut. Die Eigendrehung
der Halbleiterscheibe in der Aufnahmeöffnung 25 der
Läuferscheibe ist durch die erhöhte Reibung gehemmt
und es entstehen im Überlaufbereich einzelne Abflachungen 40 (14C, links), die sich im radialen Dickenprofil der
Halbleiterscheibe als einseitige (unsymmetrische) Dickenabnahme
zeigen (14C, rechts). 14C zeigt
dies in Aufsicht (links) und im entlang der Schnittachse A-A' erhaltenen
Dickenprofil der Halbleiterscheibe (rechts).
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Darüber
hinaus weisen mit nicht erfindungsgemäßem PPG-Verfahren
bearbeitete Halbleiterscheiben oft eine anisotrope Verteilung der
Bearbeitungsmarken (Schleifriefen) durch die PPG-Bearbeitung auf. 37 bezeichnet
Schleifmarken, die mit Vorzugsrichtung entlang der Schleifwerkzeugbewegung im Überlaufbereich
der Halbleiterscheibe aufgeprägt wurden (14D,
links). Sie sind daran erkennbar, dass sie mit der Krümmung
des äußeren oder inneren Randes der ringförmigen
Arbeitsschicht und überwiegend tangential zum Rand der
der Halbleiterscheibe verlaufen. Dieses anisotrope Finish geht nicht
zwangsläufig mit einer asymmetrischen Dicken- oder Formveränderung
der Halbleiterscheibe einher, sondern äußert sich
durch lokale erhöhte Rauhigkeit und Sub-Surface Damage
(39 im Dickenprofil 14D,
rechts).
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Eine
mit erfindungsgemäßem Verfahren bearbeitete Halbleiterscheibe,
bei der die Läuferscheibe verspannungsfrei in der Bewegungsebene
geführt wurde, weist diese Defekte nicht auf (14B). Das Dickenprofil ist symmetrisch,
die Oberfläche der Halbleiterscheibe weist ein isotropes
Finish ohne lokale Aufrauungen, überhöhte Schleifmarken
oder Abflachungen im Randbereich auf. Ungünstigstenfalls
wird gelegentlich eine geringfügige Abnahme der Dicke der
Halbleiterscheibe zum Randbereich hin beobachtet, die nach Größe
und Krümmung jedoch keine wesentliche Beeinträchtigung
der hohen Qualität einer erfindungsgemäß bearbeiteten
Halbleiterscheibe darstellt (36 in 14B).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren liefert daher auch
eine Halbleiterscheibe, die besonders gute Eigenschaften hinsichtlich
Isotropie, Rotationssymmetrie, Ebenheit und konstante Dicke aufweist
und daher für besonders anspruchsvolle Anwendungen geeignet
ist.
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Beispiele
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Verwendet
wurde für die Beispiele eine Poliermaschine Peter Wolters
AC-1500P3. Die technischen Merkmale einer solchen Vorrichtung sind
beschrieben in
DE
10007389 A1 .
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Es
wurden Schleiftücher mit fest darin gebundenen Abrasiven
verwendet. Solche Schleiftücher sind offenbart in
US 6,007,407 A und
US 5,958,794 A .
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Als
zu bearbeitende Werkstücke standen einkristalline Siliciumscheiben
von 300 mm Durchmesser zur Verfügung, die eine Ausgangsdicke
von 915 μm aufwiesen. Beim PPG-Schleifen erfolgte ein Materialabtrag
von 90 μm, so dass die Enddicke der Siliciumscheiben nach
der Bearbeitung etwa 825 μm betrug.
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Die
benutzten Läuferscheiben wiesen einen Stahlkern mit 600 μm
Stärke auf und waren beidseitig beschichtet mit einer PU-Verschleißschutzschicht von
je 100 μm Dicke je Seite.
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Der
gewählte Prozessdruck der Arbeitsscheiben betrug 100–300
daN zur Simulation verschiedener Belastungsfälle und ergab
im Mittel Abtragsraten von 10–20 μm/min.
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Als
Kühlschmiermittel kam deionisiertes Wasser (DI-Wasser)
zum Einsatz, bei Fließraten zwischen 3 und 20 l/min, angepasst
an die jeweils resultierenden Abtragsraten und die daraus resultierenden
verschiedenen Wärmeeinträge während der
Bearbeitung.
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Im
ersten Beispiel wurde ein entsprechender Prozess ohne jegliche Läuferscheibenführung
gefahren.
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Schon
während der ersten Fahrt kam es infolge Ausriss des Rähmchens
aus der Läuferscheibe und Abriss einer Schleifkachel oder
Teilen davon zu einer Schädigung der Siliciumscheibe am
Rand.
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In
einem zweiten Beispiel wurde ein Prozess mit abgesetztem Schleiftuchbelag
gefahren.
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Hier
kam es zu keinen Beschädigungen der Siliciumscheibe, jedoch
zu leichtem Aufrauen der Halbleiterscheiben im Außenrandbereich.
Die Geometrie der Siliciumscheiben war in Ordnung.
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In
einem zweiten Beispiel wurde ein Prozess mit Läuferscheibenführung
durch rillierte Stifthülsen auf dem äußeren
Stiftkranz gefahren.
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Die
Siliciumscheiben zeigten gute Geometrie, ein homogenes Schliffbild
bis zum Scheibenrand, keine Beschädigung der Halbleiterscheibenkante.
Es waren viele Fahrten möglich, ohne Schädigung/Aufrauung
der Läuferscheiben, der Inserts, der Beschichtung und ohne
Angriff bzw. Abriss der äußersten Schleifkacheln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 29520741
U1 [0003]
- - DE 10159848 B1 [0003]
- - DE 10218483 B4 [0003]
- - EP 0787562 B1 [0003]
- - DE 10344602 A1 [0010, 0014]
- - DE 102006032455 A1 [0010, 0014]
- - US 6007407 A [0011, 0151]
- - US 6599177 B2 [0011]
- - JP 11254303 A2 [0026, 0028, 0030, 0030, 0030]
- - DE 102007013058 A1 [0110]
- - DE 10007389 A1 [0150]
- - US 5958794 A [0151]