DE102009034611A1 - Schaltgerät mit Dämpfungsanordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät (12), insbesondere ein Schütz, aufweisend einen Schaltbereich (14), der das Kontaktsystem aufweist, und einen Antriebsbereich (15), der einen Anker (19), eine Spule (17) mit Spulenkörper (21) und ein Joch (16) umfasst. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Joch (16) durch ein Dämpfungselement (13a) elastisch im Spulenkörper (21) gelagert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät, insbesondere ein Schütz, aufweisend einen Schaltbereich, der das Kontaktsystem aufweist, und einen Antriebsbereich, der einen Anker, eine Spule mit Spulenkörper und ein Joch umfasst.
- Beim Einschalten elektromagnetischer Schaltgeräte führt das Aufschlagen des Magnetankers auf den Magnetkern zu unerwünschten Schwingungen, die zu einem so genannten Ankerprellen führen. Ferner verursacht das Auftreffen der beweglichen Schaltstücke auf die Festschaltstücke ein Kontaktprellen, wobei auch der Anker-Kern-Stoß eine Rückwirkung auf das Kontaktprellen hat.
- Beide Wirkungen sind äußerst unerwünscht, da einerseits die Lebensdauer des Magnetsystems, insbesondere der Polflächen, herabgesetzt wird, und andererseits an den Kontakten Prelllichtbögen entstehen, die Material verschleißend wirken und im ungünstigsten Fall zum Verschweißen der Kontaktstellen führen.
- Auch kann ein mehrmaliges Abheben der Kontakte zu unkontrollierten Fehlsteuerungen einer Anlage führen. Die Prellschwingungen wirken sich darüber hinaus auch nachteilig auf die Stabilität der elektrischen Anschlüsse, auf die Befestigung des Schaltgeräts und die Lebensdauer der Bauteile aus.
- Schaltgeräte mit AC-Antriebseinheit weisen beim Schließen des Magnetsystems eine sehr hohe Einschaltgeschwindigkeit auf. Dabei prallt der Anker mit dem Kontaktträger auf das Joch und die beweglichen Kontaktbrücken von der Aus-Stellung auf die Festkontakte in die Ein-Stellung. Auf Grund der hohen Stoßgeschwindigkeit kann der Anker mit dem Kontaktträger und seinen beweglichen Kontaktbrücken wieder in die Aus-Stellung zurückprallen, was als so genanntes Kontaktprellen bezeichnet wird.
- Dabei entstehen zwischen den beweglichen Kontakten und den festen Kontakten Lichtbögen, die eine negative Auswirkung auf die mechanische und elektrische Lebensdauer eines Schaltgerätes haben.
- Aus der
EP 0 855 084 B1 ist eine Magnetdämpfungsanordnung bekannt, bei der das Joch in einem Gehäuse auf einem sich längs über das Joch erstreckenden streifenförmigen Dämpfungsgummiteil an der Gehäusebodenwand aufliegt und zwischen einem Spulenkörper und dem Joch eine kegelförmige Dämpfungsdruckfeder angeordnet ist, die das Joch in Richtung der Gehäusebodenwand drückt und beim Schließen des Magnetsystems das Aufprallen des Ankers auf das Joch mittels der Federkraft der Dämpfungsdruckfeder dämpft. - Aus der
EP 0 855 085 B1 ist eine Magnetdämpfungsanordnung bekannt, bei der der Gehäuseboden schwingfähig ausgebildet ist, dabei ist das Joch unter Zwischenlage eines Einlagegummis gelagert und der Magnetkammerboden mit zwei unterschiedlich federnden Auflagebereichen, einem weichen und einem relativ hart federnden, ausgebildet. Je nach Ausbildung der Auflagestreifen im Magnetkammerboden, lässt sich die Federwirkung an die benötigte Dämpfung anpassen. - Nachteilig am Stand der Technik ist, dass eine Dämpfung des Jochs, die darauf basiert, dass zwischen Joch und Magnetkammerboden ein Einlegegummi angeordnet ist, zu einem starken Rückprall beim Schließen des Magnetsystems führt, da der Magnetkammerboden sehr unflexibel und steif ist und ein dünnes Einlagegummi diesbezüglich nur eine schlechte Dämpfung ermöglicht.
- Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Schaltgerät mit einer Dämpfungsanordnung zu schaffen, die beim Schließen des Magnetsystems einen deutlich geringeren Rückprall ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch ein Schaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind der Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Das erfindungsgemäße Schaltgerät, insbesondere Schütz, weist einen Schaltbereich, der das Kontaktsystem aufweist, und einen Antriebsbereich auf, der einen Anker, eine Spule mit Spulenkörper und ein Joch umfasst. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Joch durch ein Dämpfungselement elastisch im Spulenkörper gelagert ist. Dabei ist vorgesehen, dass der Spulenkörper das Dämpfungselement komplett umschließt. Das Dämpfungselement ist vorzugsweise aus Gummi ausgebildet.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass auch der Spulenkörper selbst elastisch in der Magnetkammer gelagert ist, so dass eine zweiteilige Dämpfung entsteht, die darin besteht, dass zum einen das Joch im Spulenkörper elastisch gelagert ist, als auch zum anderen der Spulenkörper selbst elastisch gelagert ist. Vorzugsweise ist der Spulenkörper mittels Federn elastisch in der Magnetkammer gelagert. Erfindungsgemäß ist in einer besonderen Ausführungsform vorgesehen, dass der Spulenkörper über Kunststoffarme, die als Federelemente dienen, elastisch gelagert ist.
- Die erfindungsgemäße Dämpfungsanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass das Joch durch ein Dämpfungselement elastisch im Spulenkörper gelagert ist und der Spulenkörper das Dämpfungselement komplett umschließt. Zudem ist eine weitere elastische Lagerung des gesamten Spulenkörpers möglich, so dass die Dämpfung auf zwei Dämpfungsanordnungen aufgeteilt ist.
- Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung erläutert.
- Dabei zeigen schematisch:
-
1 in einer perspektivischen Darstellung ein elektromagnetisches Schaltgerät mit einer Dämpfungsanordnung aus dem Stand der Technik; -
2 in einer Frontansicht ein elektromagnetisches Schaltgerät mit erfindungsgemäßer Dämpfungsanordnung; -
3 in einer perspektivischen Schnittdarstellung die Darstellung nach2 ; -
4 in einer perspektivischen Darstellung eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer zusätzlichen Dämpfungsanordnung für den Spulenkörper. - In
1 ist ein Schaltgerät1 mit einer aus dem Stand der Technik bekannten Dämpfungsanordnung2 dargestellt. Das Schaltgerät1 weist ein Gehäuse3 auf, das zweiteilig aus einem Gehäuseunterteil4 und einem Gehäuseoberteil5 aufgebaut ist. Das Gehäuseunterteil4 ist als Magnetkammer6 ausgebildet, die auf ihrer Unterseite einen Magnetkammerboden7 aufweist. Auf dem Magnetkammerboden7 ist die Dämpfungsanordnung2 angeordnet. In der Magnetkammer ist eine Antriebseinheit8 , bestehend aus einem auf dem Magnetkammerboden7 aufliegenden Joch9 , einer über dem Joch9 angeordneten Spule10 und einem über der Spule10 beweglich angeordneten Anker11 angeordnet. - In
2 ist ein elektromagnetisches Schaltgerät12 mit einer erfindungsgemäßen Dämpfungsanordnung13 dargestellt. Das Schaltgerät12 weist einen Schaltbereich14 auf, der das Kontaktsystem aufweist und oberhalb vom Antriebsbereich15 angeordnet ist. Der Antriebsbereich15 umfasst ein Joch16 , eine über dem Joch16 angeordnete Spule17 und einen über der Spule17 beweglich angeordneten Anker19 . Die Spule17 weist eine Spulenwicklung20 und einen Spulenkörper21 auf, der unterhalb der Spulenwicklung20 eine Ausnehmung22 aufweist. In der Ausnehmung22 befindet sich die erfindungsgemäße Dämpfungsanordnung13 , die komplett vom Spulenkörper21 umschlossen und als Dämpfungselement13a , vorzugsweise aus Gummi ausgebildet ist. -
3 zeigt die Darstellung nach2 in einer perspektivischen Schnittdarstellung. Dargestellt ist im Wesentlichen der Antriebsbereich15 , der das Joch16 , die über dem Joch16 angeordnete Spule17 und den über der Spule17 beweglich angeordneten Anker19 umfasst. Die Spule17 umfasst die Spulenwicklung20 und den Spulenkörper21 , der unterhalb der Spulenwicklung20 die Ausnehmung22 aufweist. In der Ausnehmung22 befindet sich die erfindungsgemäße Dämpfungsanordnung13 , die komplett vom Spulenkörper21 umschlossen und als Dämpfungselement, vorzugsweise aus Gummi ausgebildet ist. - In
4 ist das elektromagnetische Schaltgerät12 mit einer weiteren erfindungsgemäßen Dämpfungsanordnung23 dargestellt. Die Dämpfungsanordnung23 lagert den gesamten Spulenkörper21 elastisch auf dem Gehäuseboden24 des elektromagnetischen Schaltgeräts12 . Die Dämpfungsanordnung23 umfasst vorzugsweise zwei parallel zueinander angeordnete Lagerböcke25 ,26 , die den Spulenkörper21 elastisch auf dem Magnetkammerboden lagern. - Die erfindungsgemäße Dämpfungsanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass das Joch durch ein Dämpfungselement elastisch im Spulenkörper gelagert ist und der Spulenkörper das Dämpfungselement komplett umschließt. Zudem ist eine weitere elastische Lagerung des gesamten Spulenkörpers möglich, so dass die Dämpfung auf zwei Dämpfungsanordnungen aufgeteilt ist.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0855084 B1 [0007]
- - EP 0855085 B1 [0008]
Claims (6)
- Schaltgerät (
12 ), insbesondere ein Schütz, aufweisend einen Schaltbereich (14 ), der das Kontaktsystem aufweist, und einen Antriebsbereich (15 ), der einen Anker (19 ), eine Spule (17 ) mit Spulenkörper (21 ) und ein Joch (16 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Joch (16 ) durch ein Dämpfungselement (13a ) elastisch im Spulenkörper (21 ) gelagert ist. - Schaltgerät (
12 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (21 ) das Dämpfungselement (13a ) komplett umschließt. - Schaltgerät (
12 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (13a ) aus Gummi ausgebildet ist. - Schaltgerät (
12 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (21 ) elastisch in der Magnetkammer gelagert ist. - Schaltgerät (
12 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (21 ) mittels Federn elastisch in der Magnetkammer gelagert ist. - Schaltgerät (
12 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper über Kunststoffarme, die als Federelemente dienen, elastisch gelagert ist.
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