-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Aufnahmeverfahren zur Aufnahme
von Druckwellen-Signalen, ein Wiedergabeverfahren zur Wiedergabe
der Druckwellen-Signale und entsprechende Druckgradientenmikrofone
zur Aufnahme von Druckwellen-Signalen sowie entsprechende Verwendungen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Aufnahme von Druckwellen-Signalen.
-
Herkömmlicherweise
wird mittels eines absolute Wellendrücke erfassenden Druckmikrofons
ein Schalldruck gemessen. Es wird ein analoges Audio-Signal erzeugt,
wobei Höhen
von Amplituden von Stromschwingungen anschließend durch einen Analog/Digital-Wandler
quantifiziert werden. Nach Erzeugen eines analogen Audio-Signals
erfolgt eine Analog/Digital-Wandlung für eine Speicherung auf beispielsweise
einer herkömmlichen
Compact Disk (CD). Nach einem herkömmlichen Verfahren erfolgt
eine analoge Aufzeichnung eines Signals mittels eines Mikrofons.
Dem können
sich eventuell eine Kompression und eine Speicherung anschließen. Eine
Kompression kann beispielsweise durch ein herkömmliches MP3-Verfahren ausgeführt werden.
-
Für eine Analog/Digital-Wandlung
eines analogen Audio-Signals wird nach Nyquist als Abtastrate mindestens
die doppelte Frequenz der höchsten
aufzulösenden
Frequenz verwendet, wobei eine zu verarbeitende Bitrate ein Produkt
aus der Abtastrate, einer eine Anzahl von verwendeten Bits bestimmenden
Bit-Tiefe und der Anzahl der verwendeten Kanäle ist.
-
Beispielsweise
für eine
Musik-CD werden Frequenzen im Bereich von 20 Hertz bis 20 Kilohertz
aufgezeichnet. Im Ultraschallbereich werden Frequenzen im Bereich
von 20 KHz bis 1 GHz aufgezeichnet. Beispielsweise bei einer Audio-CD
wird für
eine Analog/Digital-Wandlung eine Abtastrate von 44,1 KHz verwendet.
Des Weiteren werden herkömmlicher
Weise 16 Bit für
die Auflösung
der Dynamik zwischen leisestem und lautestem Ton verwendet. Bei
Verwendung von zwei Kanälen
ergibt sich eine zu verarbeitende Bit-Rate in Höhe von 44,1 KHz·2 Kanäle·16 Bit
= 1,411 Mbps.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Aufnahme von Druckwellen-Signalen,
insbesondere Schallwellen-Signalen, derart bereitzustellen, dass
eine Wellendruckaufnahme und eine Analog/Digital-Wandlung zusammengefasst
werden. Eine Wiedergabe von Druckwellen-Signalen soll besonders
einfach bereitgestellt werden. Des Weiteren sollen entsprechende
Druckgradienten-Mikrofone bereitgestellt werden. Es soll bei gleicher
Bit-Tiefe eine höhere
Dynamik bewirkt und bei gleicher Dynamik eine kleinere Bit-Tiefe
erforderlich sein. Dynamik ist der Abstand zwischen schwächstem und
stärkstem
Druckwellen-Signal.
-
Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem Hauptanspruch, ein Verfahren
zur Wiedergabe gemäß dem Nebenanspruch,
Druckgradienten-Mikrofone und eine Verwendung gemäß einem
weiteren Nebenanspruch gelöst.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Aufnahme eines Druckwellen-Signals derart bereitgestellt, dass Informationen
des Druckwellen-Signals mittels erfasster direkt quantifizierter
Wellendruckdifferenzen des Druckwellen-Signals erfasst werden. Gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Aufnahme eines Druckwellen-Signals können Wellendruckdifferenzwerte
gespeichert werden. Ein Druckwellen-Signal ist beispielsweise ein
Musiksignal, ein Ultraschallsignal oder eine seismische Welle.
-
Die
vorliegende Erfindung beansprucht ein Aufnahmeverfahren das Wellendruckaufnahme
und Analog/Digital-Wandlung kombiniert. Durch die Aufnahme von Wellendruckdifferenzen
ergeben sich zahlreiche Vorteile. Es werden Wellendruckdifferenzen
gemessen, die direkt quantifiziert werden.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Wiedergabe eines mit einem erfindungsgemäßen Verfahren aufgenommenen
Druckwellen-Signals derart bereitgestellt, dass mittels einer Rücktransformation
aus den Wellendruckdifferenzwerten oder den Koeffizienten, optional
zusammen mit einer Summe S, die absoluten Wellendrücke zu allen
Messzeitpunkten je Gesamtzeitintervall zurück berechnet werden. Nach der
Berechnung kann eine Wiedergabe beispielsweise mittels eines Lautsprechers aufgeführt werden.
-
Gemäß einem
dritten Aspekt werden Druckgradienten-Mikrofone zur Aufnahme eines
Druckwellen-Signals mit einem erfindungsgemäßen Verfahren derart bereitgestellt,
dass Flächen
von Aufnahmemembranen der Druckgradienten-Mikrofone zu dem jeweiligen
Frequenzbereich abgestimmt sind. Das heißt je größer die jeweilige Frequenz
des Frequenzbereichs ist umso kleiner ist die Fläche einer Aufnahmemembran eines Druckgradienten
Mikrofons.
-
Gemäß einem
vierten Aspekt werden erfindungsgemäße Verfahren oder Mikrofone
für Schalldruckwellen
im Audiobereich oder Ultraschallbereich, in der Medizin oder der
Materialkunde oder bei seismischen Wellen in der Geophysik oder
der Materialkunde verwendet.
-
Die
erfindungsgemäßen Vorteile
sind:
Eine höhere
Dynamik bei gleicher Bit-Rate. Meist sind die Differenzen sehr ähnlich.
Dadurch ergibt die Verteilung auf die gleiche Bit-Tiefe eine höhere Dynamik.
Gleiche Dynamik bei kleinerer Bit-Rate. Durch die geringen Unterschiede
der Differenzen genügen
bei der Quantifizierung eine geringere Bit-Tiefe und damit eine
kleinere Bit-Rate. Möglichkeit
der Adaption. Wird bei einer Schalldruck-Aufnahme eine konstante
Bit-Rate gewählt,
so können
bei der Quantifizierung der Differenzen eine geringere Bit-Tiefe
verwendet werden und bei der absoluten Summation eine höhere Bit-Tiefe.
-
Auch
Wavelet-Koeffizienten müssen
zur Speicherung digitalisiert werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine
Zusammenfassung von Aufnahme und Analog/Digital-Wandlung. Es erfolgt
eine Wellendruckdifferenzmessung durch Druckgradienten-Mikrofone.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen werden in Verbindung mit den Unteransprüchen beansprucht.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Verfahren zur Aufnahme eines
Druckwellen-Signals derart bereitgestellt werden, dass Informationen
des Druckwellen-Signals enthaltende Koeffizienten einer Basis-Funktion
mittels erfasster direkt quantifizierter Wellendruckdifferenzen
des Druckwellen-Signals berechnet werden. Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Aufnahme eines Druckwellen-Signals können Koeffizienten einer Basis-Funktion
nach der Berechnung gespeichert werden.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann die Basis-Funktion eine Wavelet-Basisfunktion
sein. Herkömmlicherweise
benötigt
man einen Tiefpassfilter zur Analog/Digital-Wandlung, um zu verhindern,
dass höhere
Frequenzen als die halbe Abtastrate auftreten. Dies wird als Alaising
bezeichnet. Durch eine Wavelet basierte Aufnahme können höhere Frequenzen
direkt ausgeschlossen werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können von verschiedenen Druckgradienten-Mikrofonen
jeweils verschiedene Wellendruckdifferenzen verschiedener Messzeitintervalle
in sich wiederholenden Gesamtzeitintervallen erfasst werden. Es
werden also gleichzeitig Wellendruckdifferenzen unterschiedlicher
Zeitintervalle gemessen.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Gesamtzeitintervall
in eine Anzahl von gleichlangen Basiszeitintervallen gleichmäßig eingeteilt
werden und die Länge
eines Basiszeitintervalls durch eine größte und eine kleinste aufzulösende Frequenz
bestimmt werden. Ein Gesamtzeitintervall ist eine kleinste Einheit
für die
die Koeffizienten einer Basis-Funktion berechnet werden. Gemäß einem
Verfahren zur Aufnahme eines Druckwellen-Signals, wird das Druckwellen-Signal
durch eine Vielzahl von sich wiederholenden Gesamtzeitintervallen
abgetastet.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die größte durch die kleinste aufzulösende Frequenz
dividiert werden und der Quotient die Anzahl und Länge der
Basiszeitintervalle in einem Gesamtzeitintervall bestimmen. Zur
Erfassung der Wellendruckdifferenzen des Druckwellensignals können eine
höchste Abtastrate
in Abhängigkeit
von der größten aufzulösenden Frequenz
und eine niedrigste Abtastrate in Abhängigkeit von der kleinsten
aufzulösenden
Frequenz jeweils nach Nyquist bestimmt werden, kann die höchste Abtastrate
durch die niedrigste Abtastrate dividiert werden und kann der Quotient
die Anzahl und Länge
der Basiszeitintervalle im sich wiederholenden Gesamtzeitintervall
bestimmen. Ein Messzeitintervall ist durch eine Anzahl von Basiszeitintervallen
bestimmt. Messzeitintervalle sind durch eine Anzahl von Basiszeitintervallen von
einander beabstandet.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Anzahl der Basiszeitintervalle
als 2er Potenz 2m mit einem Exponenten m
ausgedrückt
werden, der die Anzahl der verwendeten Druckgradienten Mikrofone
bestimmt.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können mittels eines Druckmikrofons
absolute Wellenpegel zu allen Messzeitpunkten jeweils eines Gesamtzeitintervalls
zu einer Summe S aufaddiert werden. Nach jedem Basiszeitintervall
erfolgt eine Messung. Alle Messzeitpunkte können jeweils durch ein Ende
eines Basiszeitintervalls bestimmt sein. Die Summe S ist lediglich
eine Ausprägung
einer Kalibrierung und wird nur gebraucht, falls mehrere Gesamtzeitintervalle
aufgenommen werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können alle Koeffizienten mittels
den erfassten Wellendruckdifferenzen und der Summe S je Gesamtzeitintervall
berechnet werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Wavelet-Basisfunktion
eine Haar-Wavelet-Funktion, eine Coiflet-Wavelet-Funktion, eine Gabor-Wavelet-Funktion,
eine Daubechies-Wavelet-Funktion, eine Johnston-Barnard-Wavelet-Funktion
oder eine Bioorthogonal-Spline-Wavelet-Funktion sein.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann bei einer Haar-Wavelet-Funktion
jeweils eines von m Druckgradienten-Mikrofonen Druckdifferenzen
von jeweils 2n Basiszeitintervallen als
Messzeitintervall erfassen, wobei die Messzeitintervalle durch jeweils
2n Basiszeitintervalle von einander beabstandet
sind, wobei n Element N0 und n ≤ m – 1 ist.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Speicherung komprimiert
werden, indem die Wavelet-Koeffizienten, die aus den Druckdifferenzen
berechnet werden, unterhalb eines Schwellenwertes vernachlässigt werden.
Wavelet-Koeffizienten unter einem Schwellenwert tragen nichts zum
Signal bei.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können mehrere verschiedene Druckgradienten-Mikrofone
für verschiedene
Frequenzbereiche verwendet werden. Das heißt für die Messung hoch frequenter
Differenzen können
andere Druckgradienten-Mikrofone
benutzt werden als für
niedrig frequente.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Flächen von Aufnahmemembranen
der Druckgradienten-Mikrofone auf den jeweiligen Frequenzbereich
abgestimmt sein. Je höher
die jeweiligen Frequenzen, desto kleiner die Flächen der Aufnahmemembranen.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Aufnahmemembranen
der Druckgradienten Mikrofone an einander angrenzend in einem Gehäuse angeordnet
sein. Es ist besonders vorteilhaft wenn die Aufnahme-Membranen örtlich nahe
bei einander in einem Gehäuse
untergebracht werden. Die Druckdifferenzmessungen müssen zur
selben Schallquelle gehören.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Aufnahmemembranen
konzentrisch zueinander angeordnet sein.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind bei einer konzentrischen
Ausführung
innen Aufnahmemembrane für
höhere
frequentere Wellendruckdifferenzen und außen Aufnahmemembrane für niederfrequentere
Wellendruckdifferenzen angeordnet.
-
Bei
einem Verfahren zur Wiedergabe eines mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgenommenen Druckwellen-Signals kann eine Wiedergabe mittels eines
Lautsprechers erfolgen.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die inverse Rücktransformation
von den Koeffizienten zu absoluten Wellendrücken mittels einer oberen Hessenberg-Matrix
erfolgen.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können Druckgradienten-Mikrofone
derart bereitgestellt sein, dass Flächen von Aufnahmemembranen
der Druckgradienten-Mikrofone auf den jeweiligen Frequenzbereich
abgestimmt sind.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Aufnahmemembranen
der Druckgradienten-Mikrofone aneinander angrenzend einem Gehäuse angeordnet
sein.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können Druckgradienten-Mikrofone
mit konzentrisch zu einander angeordneten Aufnahmenmembranen bereitgestellt
sein.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können innen Aufnahmemembranen
für höher frequente
Wellendruckdifferenzen und außen
Aufnahmemembrane für
niederfrequentere Wellendruckdifferenzen angeordnet sein.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
kann zur Aufnahme von Musik, Ultraschall in der Medizin und Materialkunde
oder Seismik in der Geophysik und in der Materialkunde verwendet
werden.
-
Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
-
1a–d einen
Datenfluss eines herkömmlichen
Aufnahmeverfahrens;
-
2a–c Beispiele
herkömmlicher
Druckmikrofone;
-
3 Messungen
eines herkömmlichen
Aufnahmeverfahrens;
-
4a–c zwei
Ausführungsbeispiele
von Druckgradienten-Mikrofonen
und ein Messprinzip;
-
5a–c die erforderlichen
Druckmessungen von Wellendruckdifferenzen zur Berechnung der Koeffizienten
einer Basis-Funktion;
-
6a den
Verlauf einer Haar-Wavelet-Basisfunktion;
-
6b das
erfindungsgemäße Prinzip;
-
7 erneut
die Messzeitintervalle IM einzelner Mikrofone;
-
8 ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
von Aufnahmemembranen von Druckgradienten-Mikrofonen;
-
9 eine
Rücktransformation
von Koeffizienten in absolute Schallwellendrücke.
-
1a–d zeigen
einen Datenfluss eines herkömmlichen
Aufnahmeverfahrens. 1a zeigt Druckmikrofone zur
analogen Aufzeichnung eines Audio-Signals. 1b zeigt
den Zeitverlauf eines durch ein herkömmliches Druckmikrofon aufgezeichneten
analogen Signals und ein dazugehöriges
Abtastsignal. 1c zeigt eine sich weiter anschließende eventuelle
Kompression des aufgezeichneten Signals beispielsweise mittels des
herkömmlichen
MP3-Verfahrens. Abschließend
kann, wie es in 1d dargestellt ist, eine Speicherung
der Daten auf einer herkömmlichen
CD (Compact Disk) folgen.
-
Die 2a–c zeigen
Beispiele herkömmlicher
Druckmikrofone. 2a zeigt die Funktionsweise
eines herkömmlichen
Kondensatormikrofons. Dabei beeinflusst ein Schalldruck die elektrische
Kapazität. 2a zeigt
eine Spannungsversorgung 1, einen hochohmigen Widerstand 3,
eine Gegenelektrode 5 und einen Membran 7. Dabei
werden entsprechend Schallwellen 9 in ein elektrisches
Signal 11 umgewandelt.
-
2b zeigt
ein herkömmliches
Piezomikrofon. Ein Schalldruck beeinflusst die Form eines piezoelektrischen
Elements 13 und erzeugt eine Spannung. Bezugszeichen 7 kennzeichnet
eine Membran. Bezugszeichen 9 sind zu erfassende Druckwellen
oder Schallwellen, die in ein elektrisches Signal 11 umgewandelt
werden.
-
2c zeigt
die Funktionsweise eines herkömmlichen
Kohlemikrofons. Dabei beeinflusst ein Schalldruck den elektrischen
Widerstand. Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Spannungsversorgung,
Bezugszeichen 5 eine Gegenelektrode, Bezugszeichen 7 eine
Membran und Bezugszeichen 15 ein Kohlegranulat. Ein Schallwellensignal 9 wird
mittels des Kohlegranulats 15 in ein elektrisches Signal 11 umgewandelt.
-
3 zeigt
Messungen eines herkömmlichen
Aufnahmeverfahrens. Dabei werden nach gleichmäßigen Basiszeitintervallen
IB Messungen ausgeführt. Dabei erfolgt eine Aufnahme
mit einer Analog/Digital-Wandlung. Es erfolgt eine Aufnahme mit
herkömmlichen
Druckmikrofonen. Dabei wird eine Abtastrate nach Nyquist ausgewählt. Entsprechend
sind die Messzeitpunkte t1, t2,
... festgelegt. Mit einem weiteren Schritt werden die diskreten
Schalldrücke
p1, p2, ... mit
vorgegebener Bit-Tiefe quantifiziert. Mit einem weiteren Schritt
kann eine Kompression der Aufnahme ausgeführt werden. Ein Beispiel für ein Kompressionsverfahren
ist ein sogenanntes MP3-Verfahren. Im Anschluss kann eine Speicherung
der Aufnahme erfolgen. Eine Vorraussetzung für eine Speicherung und Kompression
des Audio-Signals ist eine Echtzeitfähigkeit des Decoders.
-
4a–c zeigen
zwei Ausführungsbeispiele
von Druckgradienten-Mikrofonen und Angaben zu deren Wirkungsweise. 4a zeigt
eine Spule 17 und einen Permanentmagneten 19.
Zusätzlich
ist eine Membran 7 bereitgestellt. Mittels des Druckgradienten-Mikrofons
werden Schallwellen 9 in ein elektrisches Signal 21 umgewandelt.
Eine Änderung
eines Schalldrucks oder eines Wellendrucks induziert Strom durch
die Spule 17.
-
4b zeigt
ebenso einen Permanentmagneten 19, zwischen dessen Nord-
und Südpol
ein gefaltetes Aluminiumbändchen 23 bereitgestellt
ist. Auch hier induzieren Änderungen
des Wellensignaldrucks Strom durch das gefaltete Aluminiumbändchen 23.
Auf diese Weise werden Schallwellen 9 in ein elektrisches
Signal 21 umgewandelt.
-
4c zeigt
die Umwandlung eines Druckwellensignals in eine Auslenkung 25 einer
Membran 7. Bezugszeichen 24 kennzeichnet eine
Quelle einer Druckwelle. Bezugszeichen 27 kennzeichnet
den direkten Wellenweg von der Quelle 24 zur Membran 7.
Bezugszeichen 29 bezeichnet eine elastische Aufhängung der Membran 7.
Bezugszeichen 31 bezeichnet eine eintreffende Wellenfront.
Bezugszeichen 33 kennzeichnet einen Nahbesprechungseffekt
und Bezugszeichen 35 bezeichnet einen Schallumweg.
-
5a–d zeigen
die erforderlichen Druckmessungen von Wellendruckdifferenzen zur
Berechnung der Koeffizienten einer Basis-Funktion. Gemäß 5a–5d ist
die Basis-Funktion eine Wavelet-Basisfunktion, und zwar eine Haar-Wavelet-Funktion.
Alle Informationen des Druckwellen-Signals enthaltene Wavelets-Koeffizienten
werden mittels erfasster direkt quantifizierter Wellendruckdifferenzen
des Druckwellensignals berechnet und insbesondere gespeichert.
-
Gemäß 5a ist
ein Gesamtzeitintervall IG dargestellt.
Dabei ist ein Gesamtzeitintervall IG in
8 gleichgroße
Basiszeitintervalle IB eingeteilt. Ein gesamtes
Druckwellen-Signal wird durch eine Aneinanderreihung von sich wiederholender
Gesamtzeitintervallen IG erfasst. Damit
ist das in 5a–5d jeweils
dargestellte Gesamtzeitintervall IG eine
kleinste Einheit zur Erfassung eines Druckwellensignals. Gemäß 5a–5c werden
mittels verschiedener Druckgradienten-Mikrofone jeweils verschiedene
Wellendruckdifferenzen verschiedener Messzeitintervalle IM in sich wiederholenden Gesamtzeitintervallen
IG erfasst. Ein Gesamtzeitintervall IG wird in eine Anzahl von gleichlangen Basiszeitintervallen
IB gleichmäßig eingeteilt. Die Länge eines
Basiszeitintervalls IB wird durch eine größte und
eine kleinste aufzulösende
Frequenz bestimmt. Wird die größte durch
die kleinste aufzulösende
Frequenz dividiert, so bestimmt der Quotient die Anzahl und Länge der
Basiszeitintervalle IB in einem Gesamtzeitintervall
IG. Die Anzahl der Basiszeitintervalle IB kann als 2er Potenz 2m mit einem
Exponenten m ausgedrückt
werden, der die Anzahl der verwendeten Druckgradienten Mikrofone
bestimmt. Gemäß 5a–5c ist
die Anzahl der Basiszeitintervalle 8 = 23,
so dass 3 Druckgradienten Mikrofone verwendet werden. 5a zeigt
die Messzeitintervalle IM eines Mikrofons
3. 5b zeigt die Messzeitintervalle IM eines
Mikrofons 2 und 5c zeigt das Messzeitintervall
IM eines Mikrofons 1. Entsprechend werden gemäß 5a die
Druckdifferenzen p1 – p2,
p3 – p4, p5 – p6 und p7 – p8 erfasst. Gemäß 5b werden
die Wellendruckdifferenzen des Druckwellensignals p2 – p4 und p6 – p8 messtechnisch erfasst. Gemäß 5c wird die
Wellendruckdifferenz p4 – p8 erfasst.
Gemäß 5a–c ist bei
der Haar-Wavelet-Basisfunktion bei sich wiederholenden Gesamtzeitintervallen
IG der Abstand benachbarter Messzeitintervalle
IM gleich der jeweiligen Dauer eines Messzeitintervalls
IM.
-
5d zeigt
ebenso den Verlauf des zu messenden Druckwellen-Signals im einem
Gesamtzeitintervall IG. Es ergeben sich
8 Messzeitpunkte t1, t2 ...
t8. Dabei werden mittels eines Druckmikrofons
absolute Wellendruckpegel zu allen Messzeitpunkten (t1 ...
t8) jeweils eines Gesamtzeitintervalls IG zu einer Summe S aufaddiert. Das heißt gemäß 5d wird
ein weiteres Mikrofon 0, das ein Druckmikrofon im Unterschied zu
den Druckgradienten-Mikrofonen 1 bis 3 ist, verwendet. Gemäß 5d wird
eine Summe S = p1 + p2 + p3 +
p4 + p5 + p6 + p7 + p8 messtechnisch erfasst. Diese Summe dient
zur Kalibrierung zweier aufeinander folgender Gesamtzeitintervalle.
Andere Kalibrierungen wären
auch denkbar. Wird nur ein Gesamtzeitintervall aufgenommen, wird
keine Kalibrierung gebraucht. Es reichen die Differenzen. Diese
Summe ist nur eine Ausprägung
der Kalibrierung und wird nur gebraucht, falls mehrere Gesamtzeitintervalle
aufgenommen werden.
-
6a zeigt
einen Verlauf einer Haar-Wavelet-Basisfunktion. Die Haar-Wavelet-Basisfunktion
ist definiert durch:
-
Funktionen
können
dargestellt werden als Wavelet-Reihe:
-
Gemäß einem
Wavelet-Sensor lässt
sich jedes Signal als Summe von Differenzen zerlegen. Erfindungsgemäß werden
anstelle der herkömmlichen
Absolutwerte direkt Wellendruckdifferenzen gemessen. Diesen Unterschied
zeigt 6b.
-
6a zeigt
den Verlauf einer Haar-Wavelet-Basisfunktion, die der Messung nach 5a–5c zu Grunde
gelegt ist.
-
6b zeigt
das Prinzip, dass im Unterschied zum Stand der Technik keine absoluten
Wellenpegel sondern insbesondere direkt quantifizierte Wellendruckdifferenzen
erfasst werden.
-
Mit
den Messungen der 4 Mikrofone gemäß 5a–5d können die
Wavelet-Koeffizienten direkt berechnet werden.
-
Im
Folgenden wird dargestellt wie gemäß den erfassten Wellendruckdifferenzen
gemäß
5a–c der Summe
gemäß
5d alle
Wavelet-Koeffizienten berechnet werden können:
-
Die
berechneten Wavelet-Koeffizienten enthalten alle Informationen des
Druckwellensignals im Gesamtzeitintervall IG.
Die berechneten Koeffizienten einer Basis-Funktion, die hier eine
Haar-Wavelet-Funktion ist, können
gespeichert werden.
-
7 zeigt
erneut die Messzeitintervalle IM der einzelnen
Mikrofone 1, 2, 3 und 0. Mikrofon 0 ist das Druckmikrofon zur Erfassung
der absoluten Wellenpegel zu allen Messzeitpunkten t1 ...
t16. 7 stellt
zwei aufeinander folgende Gesamtzeitintervalle IG dar.
Mikrofon 3 nimmt hochfrequente Druckdifferenzen auf. Mikrofon 2
nimmt mittelfrequente Druckdifferenzen auf. Mikrofon 1 nimmt niederfrequente
Druckdifferenzen auf. Mikrofon 0 addiert die absoluten Pegel des
Druckwellensignals.
-
Die
Mikrofone 1, 2 und 3 der 5 bis 7 weisen
jeweils Membrane auf, die in einem Gehäuse untergebracht sein können. Jeder
Membran kann auf die zumessende Frequenz abgestimmt sein. Dazu ist eine
Membran des Mikrofons 3 kleiner in der Fläche als eine Membran des Mikrofons
1. Die Aufnahmemembrane für
die einzelnen Differenzmessungen sind vorteilhaft sehr nahe zueinander
angeordnet. Auf diese Weise können
die Differenzmessungen derselben Druckwellenquelle zugeordnet werden.
Eine Ausführungsform die
besonders vorteilhaft ist, zeigt 8. Gemäß 8 sind
die Aufnahmemembranen konzentrisch zueinander angeordnet. Innen
sind die Membranen für
die hochfrequenten Differenzen und außen die Membran für die niederfrequenten
Differenzen angeordnet. Demnach ist die Membran des Mikrofons 3
innen angeordnet. Darum herum ist die Membran des Mikrofons 2 angeordnet.
Um die Membran des Mikrofons 2 herum ist die des Mikrofon 1 angeordnet.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
gemäß den 5–7 wurde
für das
Haar-Wavelet gezeigt. Das dargestellte Verfahren ist auf alle gängigen Wavelets
erweiterbar. Des Weiteren kann ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Stereoaufnahme
ebenso verwendet werden. Dabei erfolgt eine Addition und Subtraktion
der Kanäle.
Die vorliegende Erfindung beschränkt
sich nicht auf die Aufnahme von Musik. Die Erfindung erfasst allgemein
alle Audio-Aufnahmen, Aufnahmen im Ultraschallbereich und beispielsweise
zudem die Erfassung von Druckwellen in der Seismik oder in der Materialkunde.
Grundsätzlich
können
beliebige Druckwellensignale erfasst und gespeichert werden.
-
Ein
Weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Aufzeichnung von Audio-Signalen auf einer herkömmlichen
CD (Compact Disk). Dabei ist ein aufzulösender Frequenzbereich 20 Hz–20 KHz.
Damit ergibt sich eine höchste
Abtastfrequenz nach Nyquist von 44,1 KHz. Eine theoretisch niedrigste
Samplefrequenz liegt bei 43 Hz. Wird die höchste Abtastfrequenz durch
eine theoretisch niedrigste Abtastfrequenz dividiert ergibt sich
ein Faktor von 44,1 KHz/43 Hz = 1024. Demnach ergibt sich eine Anzahl
von 1024 Basiszeitintervallen IB. 1024 =
210. Entsprechend werden zur Messung von
Schalldruckdifferenzen 10 Druckgradienten-Mikrofone verwendet.
Zusätzlich
ist ein Druckmikrofon erforderlich, dass die Druckpegel über 1024
Basiszeitintervalle IB addiert.
-
9 zeigt
wie die gemäß den 5–7 erfassten
und berechneten Wavelet-Koeffizienten wieder in ein Schallwellensignal
zurück
transformiert werden können.
Mittels einer inversen Transformation aus den Koeffizienten zusammen
mit einer Summe S aller absoluten Wellendrücke können die absoluten Wellendrücke zu allen
Messzeitpunkten je Gesamtzeitintervall IG zurück berechnet
werden. Mittels eines Lautsprechers können die berechneten absoluten
Wellendrücke
wieder in ein Druckwellensignal umgewandelt werden. Auf diese Weise
ist ein Druck p1 = S + d2 +
d3 + d5. Des Weiteren
können
alle Drücke
p2 ... p8 gemäß 9 zurück berechnet
werden.
-
Es
gibt zwei Wege des Datenflusses:
- • Die Druckdifferenzen
werden gemessen, digitalisiert und gespeichert. Durch Rücktransformation
durch eine obere Hessenberg-Matrix können wieder die Druckwerte
für die
Wiedergabe berechnet werden
- • Die
Druckdifferenzwerte werden gemessen und daraus die Waveletkoeffizienten
gebildet. Diese werden digitalisiert und gespeichert. Durch eine
inverse Wavelet-Transformation können
wieder die Druckwerte berechnet werden.
-
Für die Hälfte aller
gemessenen Differenzen sind Druckdifferenzen und Wavelet-Koeffizienten
identisch, und zwar die auf der feinsten Ebene.
-
Durch
geschicktes Sortieren der Werte der Differenzmessungen kann für eine Rücktransformation eine
obere Hessenberg-Matrix gebildet werden. Auf diese Weise ist eine
besonders effiziente Rücktransformation
möglich.
In diesem Zusammenhang sei klargestellt, dass die gemessenen Druckdifferenzen
im Allgemeinen keine Wavelet-Koeffizienten sind. Aus den Druckdifferenzen
sind die Wavelet-Koeffizienten berechenbar. Nachdem alle absoluten
Wellendrücke
berechnet worden sind, kann ein Druckwellensignal mittels eines
Lautsprechers wiedergegeben werden.
-
Nachstehend
ist ein Beispiel für
eine obere Hessenberg-Matrix zur Rücktransformation von Druckdifferenzwerte
in absolute Druckwerte dargestellt: