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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Herstellung
einer definierten Streböffnung
bei einen Strebförderer,
einen Walzenschrämlader
als Gewinnungsmaschine sowie einen hydraulischen Schildausbau aufweisenden
Strebbetrieben im untertägigen
Steinkohlenbergbau und eine Vorrichtung hierfür.
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Bei
der Steuerung von Strebbetrieben während der Gewinnungsarbeit
geht es allgemein um eine bestmögliche
Ausnutzung der bereitgestellten Maschinenkapazitäten unter Vermeidung von Stillständen, wobei
nach Möglichkeit
eine Automatisierung der notwendigen Steuervorgänge gegeben sein soll, um fehlerhafte
menschliche Entscheidungen zu vermeiden. Ansätze zu einer Automatisierung
der Steuerung befinden sich in der Entwicklung beziehungsweise bereits
im Einsatz, wie zum Beispiel sensorische Grenzschichterkennung/-steuerung,
Lernschritt-Verfahren, Erkennung und Steuerung des Rückweges
des Schreitausbaus, automatisiertes Schreiten des Schreitausbaus
und automatisches Einhalten einer vorgegebenen Sollneigung des Strebförderers.
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Ein
Problem bei der Automatisierung von Strebsteuerungen besteht unter
anderem darin sicherzustellen, dass im vorderen Bereich der Hangendkappe jedes
einzelnen Schildausbaugestells eine ausreichende bankrechte Höhe, das
heißt
eine ausreichende Streböffnung
vorhanden ist, um eine störungsfreie
Vorbeifahrt des Walzenschrämladers zu
gewährleisten,
da jede Kollision des Walzenschrämladers
mit der Hangendkappe eines Schildausbaugestells aufgrund einer zu
kleinen Streböffnung
zu entsprechenden Betriebsstörungen
beziehungsweise auch Beschädigungen
der Betriebsmittel führt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art aufzuzeigen, welches Hinweise auf eine mögliche Kollision
zwischen dem Walzenschrämlader
und dem Schildausbaugestell gibt beziehungsweise entsprechende Kollisionen
vermeiden hilft.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche
dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Die
Erfindung sieht im einzelnen ein Verfahren vor, bei welchem mittels
wenigstens eines an dem Walzengrundkörper des Walzenschrämladers angebrachten
Radarsensors der Abstand zwischen der Oberkante des Walzengrundkörpers und
der Unterseite der bei der Gewinnungsarbeit jeweils unterfahrenen
Hangendkappe des Schildausbaus gemessen und als Ist-Wert für die Durchgangshöhe des Walzenschrämladers
unter dem Schildausbau in eine Rechnereinheit eingegeben und dort
mit einem dort abgelegten Soll-Wert verglichen wird, wobei bei einer festgestellten
Abweichung Steuerbefehle für
eine Anpassung der Schneidhöhe
wenigstens einer der beiden Schneidwalzen des Walzenschrämladers
generiert werden.
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Mit
der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass das Steuerziel der
Beibehaltung einer definierten Streböffnung während der Gewinnungsfahrten des
Walzenschrämladers
mit einem vergleichsweise geringen Aufwand zu erreichen ist. Die
als Abstand zwischen der Oberkante des Walzengrundkörpers und
der Unterseite der Hangendkappe des Schildausbaus gemessene Durchgangshöhe ist ein unmittelbarer
Maßstab
auch für
die Streböffnung,
da sich die Streböffnung
aus der Durchgangshöhe
und den von der Strebausrüstung
eingenommenen und damit unveränderlichen
Abständen
zum Hangenden einerseits und zum Liegenden beziehungsweise dem von
der Liegendwalze freigeschnittenen Liegendhorizont andererseits
zusammensetzt. So ist der über
die Durchgangshöhe
hinausgehende Abstand zum Hangenden durch die Abmessungen der Hangendkappe vorgegeben,
während
der Abstand der Radarsensoren zum Liegendhorizont durch die Bauhöhe des auf dem
Liegendhorizont aufliegenden Strebförderers und des darauf verfahrbaren
Walzengrundkörpers vorgegeben
ist. Somit kann der für
die Durchgangshöhe
jeweils gemessene Wert unmittelbar als Synonym für die Höhe der Streböffnung herangezogen werden.
Die Steueroperationen sind somit schneller durchzuführen. Der
in der Rechnereinheit vorgegebene Soll-Wert für die Streböffnung ist entweder durch die
Lagerstättendaten,
also insbesondere durch die Flözmächtigkeit,
vorgegeben, oder aber durch die Mindest-Durchgangshöhe der Strebausrüstung bestimmt.
Auch der Soll-Wert kann in Abhängigkeit
von den Konstruktionsdaten der Strebausrüstung ebenfalls als Soll-Wert
für die
Durchgangsöffnung
dargestellt werden.
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Wird
nun während
der Gewinnungsfahrt des Walzenschrämladers festgestellt, dass
der beispielsweise auch eine Sicherheitsmarge beinhaltende Soll-Wert
für die
Durchgangsöffnung
unterschritten oder auch überschritten
wird, so können
aus der Feststellung der Abweichung Steuerbefehle generiert werden,
die die Gesamt-Schneidhöhe
der beiden Schneidesalzen so verändern
beziehungsweise anpassen, dass die vorgegebene einzuhaltende Streböffnung wieder
erreicht wird. Ein besonderer Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren
besteht dabei in der geringen Regeltotzeit von nur zwei aufeinanderfolgenden
Gewinnungsfahrten, da der Strebförderer
dann auf den freigeschnittenen Liegendhorizont vorgerückt ist
und damit bei der nächsten
Passage des Walzenschrämladers
der Regelerfolg, gemessen an der dann festzustellenden Durchgangshöhe, kontrolliert
werden kann. Diese noch vorhandene Regeltotzeit ergibt sich zwangsläufig aus
dem erforderlichen Abstand zwischen den Schneidesalzen, dem Strebförderer und
den an dem auf dem Strebförderer
fahrenden Walzengrundkörper
angeordneten Radarsensoren.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Veränderung der Schneidhöhe nach
Abschluss einer Gewinnungsfahrt des Walzenschrämladers längs des Strebes vorgenommen
wird, so dass die Verhältnisse
während
einer Gewinnungsfahrt jeweils konstant bleiben und jeweils zu Vergleichszwecken
zur Verfügung
stehen.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Veränderung der Schneidhöhe der Schneidesalzen kontinuierlich
als Reaktion auf in der Rechnereinheit detektierte Soll-Ist-Abweichungen
erfolgt; hierdurch ist eine Anpassung an momentane Lageveränderungen
der Strebausrüstung
gegeben.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind an den beigefügten
Enden des Walzengrundkörpers
jeweils Radarsensoren angeordnet, wobei der jeweils in Fahrtrichtung
vordere Radarsensor die Ist-Signale für den gemessenen Abstand liefert.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass die von beiden Radarsensoren
aufgenommenen Signale fortlaufend an die Rechnereinheit übermittelt
und dort ausgewertet werden, wobei im Falle einer festgestellten
Abweichung der von dem in Fahrtrichtung vorderen Radarsensor gemessenen
Durchgangshöhe
von dem Soll-Wert unmittelbar ein Steuerbefehl für die in Fahrtrichtung hintere
Schneidwalze des Walzenschrämladers
generiert wird.
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Soweit
nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgesehen, dass zusätzlich die bei aufeinanderfolgenden
Gewinnungsfahrten durch die jeweils generierten Steuerbefehle eingestellten
Korrekturwerte für
die Schneidhöhe
der Schneidesalzen miteinander abgeglichen und der aus den Korrekturwerten
ermittelte Summenwert als Maß für eine eingetretene
Konvergenz herangezogen und bei zukünftigen Gewinnungsfahrten bei
der Festlegung einer notwendigen Schneidhöhenanpassung berücksichtigt
wird, können
auf diese Weise Rückschlüsse auf
eine zwischenzeitlich eingetretene Konvergenz gezogen werden. Kommt
es während
einer ersten Gewinnungsfahrt zu einem Korrekturbedarf für die Schneidhöhe, so kann
für die
folgende Gewinnungsfahrt überprüft werden,
ob nach Ausführung
der Korrektur die vorgegebene Streböffnung freigeschnitten wird.
Ergibt sich dabei nun ein erneuter Korrekturbedarf, so kann dieser
nur durch eine zwischenzeitlich eingetretene Konvergenz hervorgerufen
sein.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Strebhöhenbestimmung über die
Radarmessungen dadurch ergänzt wird,
dass mittels an wenigstens drei der vier Hauptbauteile jedes Schildausbaugestells
wie Bodenkufe, Bruchschild, Traglenkern und bruchseitigem Bereich der
Hangendkappe angebrachter Neigungssensoren die Neigung der Schildbauteile
gegen die Horizontale in Schreitrichtung ermittelt und aus den gemessenen Daten
in einer Rechnereinheit durch Vergleich mit darin abgelegten, die
geometrische Ausrichtung der Bauteile und deren Bewegung während des
Schreitens definierenden Basisdaten die jeweils bankrechte Höhe (h1) des Schildausbaugestells an dem vorderen Ende
der Hangendkappe als Maß für die Ist-Streböffnung berechnet
wird und die so ermittelten Ist-Werte der Schildhöhenberechnung
der die Ist-Werte aus der Durchgangshöhenmessung verarbeitenden Rechnereinheit
zugeführt
werden. Während
die Radarmessung Daten jeweils nur während des Durchgangs der Gewinnungsmaschine
unter dem jeweiligen Schildausbaugestell liefert und somit eine
zu geringe Durchgangshöhe
nicht im vorhinein erkannt und bei der Festlegung der Gewinnungsparameter berücksichtigt
werden kann, ist mit der ergänzenden Ermittlung
der Streböffnung über die
Schildhöhenerfassung
der Vorteil verbunden, dass die somit an einzelnen Schildausbaugestellen
gewonnenen Daten zusätzlichen
Aufschluss über
das Verhalten von einzelnen Abschnitten der Strebfront beziehungsweise der
gesamten Strebfront bei fortschreitendem Verhieb geben, wodurch
eine integrale Prozesssteuerung des jeweiligen Abbaubetriebes ermöglicht ist.
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So
kann aus dem Verhältnis
der berechneten und der gemessenen Streböffnung zu den für den jeweiligen
Abbaubetrieb geltenden Lagerstättendaten, wie
beispielsweise die sich gegebenenfalls über die Länge des Strebes ändernde
Flözmächtigkeit,
im vorhinein darauf geschlossen werden, ob die Gefahr von Aufsetzern
innerhalb der Strebausrüstung
aufgrund des auf den Schildausbaugestellen auflastenden Hangenden
besteht oder ob ein Überschreiten der
oberen Verstellgrenze der Schildausbaugestelle bei einem angestrebten
Automatikbetrieb droht. Die Gefahr eines Aufsetzens besteht darin,
wenn bei eintretender Konvergenz die Schildstempel ganz eingefahren
sind und aufgrund des dann auflastenden Hangenden das Schildausbaugestell
blockiert ist und nicht mehr vorgezogen werden kann; eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass der Stahlbau an der unteren Verstellgrenze im
Lemniskatengetriebe des Schildausbaugestells oder im Gelenk Hangendkappe/Bruchfeld
blockiert und auch dann nicht mehr vorgezogen werden kann. Schließlich kann
es auch zu einem Aufsetzen der Hangendkappe des Schildausbaugestells
auf der Oberkante der Brake des Strebförderers kommen, wodurch ein
Rücken
des Strebförderers
und/oder ein Vorziehen des Schildausbaugestells ebenfalls verhindert
beziehungsweise zumindest in einem hohen Maße behindert ist. Die vorstehenden
Gefahrenmomente gelten insbesondere für das Durchfahren von Sätteln oder
Mulden im Flözverlauf,
dem durch eine entsprechende Einrichtung der Schneidhöhe des Walzenschrämladers
von vorneherein Rechnung getragen werden kann. Weiterhin können die
entsprechenden Streböffnungsdaten
Aufschluss über
einen eventuellen Nachfall aus dem Hangenden, das Auftreten von
Flözverjüngungen, das „Auf-Kohle-Fahren” des Walzenschrämladers beziehungsweise
einen eventuellen Liegendeinschnitt des Walzenschrämladers
geben.
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Somit
liefert die Schildhöhenerfassung
Daten für
die zu erwartende Streböffnung
in einer Vorausschau, die dann mit den von dem Walzenschrämlader bei
dessen Durchgang gemessenen Daten verglichen werden können. Somit
lassen sich die Genauigkeiten beider Verfahrensweisen besser abschätzen. Die
beiden Verfahrensweisen bilden insoweit eine Ergänzung zueinander, so dass eine
Redundanz bei der Überprüfung der
jeweiligen Streböffnung
gegeben ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch bei Ausfall
eines der beiden Systeme für die
Ermittlung der Streböffnung
die Gewinnung auf der Basis des verbleibenden Messsystems fortgesetzt
werden kann.
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Insofern
ist nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung vorgesehen, dass die Ist-Werte aus der Durchgangshöhenmessung
unter Berücksichtigung der
Bauhöhe
der Hangendkappe und des Aufbaus von Strebförderer und Walzengrundkörper in
eine Ist-Streböffnung
umgerechnet und mit der Ist-Streböffnung als
Ergebnis der Schildhöhenberechnung abgeglichen
werden.
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Es
ist weiter zu berücksichtigen,
dass die Neigung der Schneidesalzen des Walzenschrämladers
zum Kohlenstoß in
Abbaurichtung einen erheblichen Anteil bei der Veränderung
der Streböffnung durch
die Schneidarbeit haben kann. Diese Neigung kommt dadurch zustande,
dass bei einer Korrektur der Schneidhöhe insbesondere der Liegendwalze das Überfahren
der dadurch im Liegendhorizont entstandenen Stufe beim Vorrücken des
Strebförderers in
Abbaurichtung wegen der im Vergleich mit der Breite des Strebförderers
mit dem darauf fahrenden Walzengrundkörper geringeren Schnittbreite
der Schneidesalzen es zu einem Kippen des Strebförderers zum Liegenden oder
auch zum Hangenden hin kommt. So ergibt sich bei üblichen
geometrischen Abmessungen im Rahmen einer heute eingesetzten Strebausrüstung bei
einem Differenzwinkel zwischen dem Flözverlauf und der Lage des Strebförderers
in Abbaurichtung von nur 6 gon eine Strebhöhenveränderung von bis zu 100 mm,
die erst im Rahmen von weiteren Gewinnungsfahrten korrigierbar ist.
Hierzu ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass
die Neigung von Strebförderer
und/oder Walzenschrämlader
gegen die Horizontale in Abbaurichtung mittels an Förderer und/oder
Walzenschrämlader
angebrachter Neigungssensoren ermittelt wird, wobei vorgesehen sein
kann, dass der Neigungswinkel von Strebförderer und/oder Walzenschrämlader in
ein Verhältnis
zum an der Hangendkappe des Schildausbaugestells und/oder an der
Bodenkufe desselben ermittelten Neigungswinkel gesetzt und der daraus
gebildete Differenzwinkel in die Berechnung der sich bei mehreren
aufeinander folgenden Schreitzyklen des Schreitausbaugestells einstellenden
Ist-Streböffnung
einbezogen wird. Hiermit ist der Vorteil verbunden, dass das Verhalten
der Strebfront insgesamt frühzeitig
erkennbar wird, so dass durch rechtzeitiges Gegensteuern nachteiligen
Einflüssen auf
die sich durch die Gewinnungsarbeit einstellende Streböffnung entgegengewirkt
werden kann, soweit nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
vorgesehen ist, dass die durch den ermittelten Differenzwinkel vorgegebene
Neigung der Schneidesalzen des Walzenschrämladers in Abbaurichtung quer zur
Schneidrichtung bei der Festlegung einer notwendigen Schneidhöhenanpassung
berücksichtigt wird.
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Bezüglich einer
Vorrichtung zur Durchführung
des vorstehend erläuterten
Verfahrens ist vorgesehen, dass die Radarsensoren bündig in
die Oberfläche
des Walzengrundkörpers
eingelassen sind, so dass insofern ein exakter Wert für die Streböffnung gemessen
werden kann. Um die Funktion der Radarsensoren jeweils sicherzustellen,
ist nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung an dem Walzengrundkörper eine Hochdruckwasserspülvorrichtung
für die
Radarsensoren eingerichtet, die nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeitgesteuert ist. In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen
sein, dass die Hochdruckwasserspülvorrichtung
ereignisgesteuert ist, d. h. beispielsweise der Verschmutzungsgrad
erkannt wird und bei einer die Messgenauigkeit einschränkenden
Verschmutzung die Zuschaltung der Hochdruckwasserspülvorrichtung
erfolgt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass zur Reinigung der Radarsensoren eine
mechanisch arbeitende Abstreifvorrichtung vorgesehen ist. Auch hier
kann eine zeitgesteuerte oder ereignisgesteuerte Ansteuerung der
Abstreifvorrichtung vorgesehen sein. Soweit bei dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
die im Bereich der Oberfläche
des Walzengrundkörpers angeordneten
Radarsensoren im Hauptverschmutzungsbereich des Walzengrundkörpers angeordnet sind,
kann zur Reduzierung der Verschmutzung alternativ vorgesehen sein,
die Radarsensoren seitlich an der Fahrwegsseite des Maschinenkörpers anzuordnen,
wobei vorzugsweise die Radarsensoren zwischen den an dem Walzengrundkörper angeordneten
Winden und damit in einem auch mechanisch geschützten Bereich angeordnet sein
können.
Mit Blick auf eine Reduzierung der Verschmutzung kann vorgesehen
sein, dass die Radarsensoren nicht mit einer „Blickrichtung” senkrecht
nach oben zu der Hangendkappe des Schildausbaus angeordnet sind,
sondern in einem Winkel zur Oberfläche des Walzengrundkörpers, so
dass die insoweit geneigte Oberfläche der Radarsensoren weniger
schmutzanfällig
ist. Im Zuge der Auswertung der von den Radarsensoren empfangenen
Signale ist in einem solchen Falle dafür Rechnung zu tragen, dass
der gemessene längere
Weg der Radarsignale in einen senkrechten Abstand zwischen der Oberkante
des Walzengrundkörpers
und der Unterseite der Hangendkappe des Schildausbaus umgerechnet
wird.
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Zur
Erhöhung
der Messgenauigkeit kann dabei vorgesehen sein, dass zwei Radarsensoren
im Abstand zueinander mit einer einander entgegengesetzten Abstrahlrichtung
an dem Walzengrundkörper angeordnet
sind; in einem solchen Fall können
beide Signallaufzeiten in die gewünschte Abstandsbestimmung umgerechnet
und die sich daraus ergebenden Abstände ins Verhältnis zueinander
gesetzt werden.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es
zeigen:
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1 eine
Strebausrüstung
mit Gewinnungsmaschine und lediglich mit ihren Hangendkappen dargestellten
Schildausbaugestellen im Betriebseinsatz in einer schematischen
Vorderansicht, in Abbaurichtung gesehen,
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2a–c die Strebausrüstung gemäß 1 in
Seitenansicht mit einer in zwei aufeinander folgenden Gewinnungsfahrten
durchgeführten
Vergrößerung der
Ist-Höhe
der Streböffnung,
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3 eine
Schildausbaugestell mit daran angeordneten Neigungssensoren in einer
schematischen Seitenansicht.
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Wie
sich zunächst
aus 1 ergibt, wird ein zwischen einem Hangenden 10 und
einem Liegenden 11 bestehender Flözhorizont 12 mittels
eines Walzenschrämladers 13 hereingewonnen,
der zwei über
Tragarme 15 an einem Walzengrundkörper 14 gehalterte
Schneidesalzen 16a und 16b aufweist. Bei einer
mit Pfeil 17 gekennzeichneten Marschrichtung des Walzenschrämladers 13 längs des
Flözhorizontes 12 arbeitet
die Schneidesalze 16a als am Hangendhorizont schneidende
voreilende Schneidwalze, während
die am Liegendhorizont schneidende Schneidesalze 16b als
nacheilende Schneidesalze arbeitet. Der Hangendbereich des Flözhorizontes 12 wird
durch senkrecht zur Marschrichtung 17 des Walzenschrämladers 13 ausgerichtete
Schildausbaugestelle 25 (2)
abgestützt,
von denen in 1 lediglich deren Hangendkappen 28 zu
erkennen sind.
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Um
die Durchgangshöhe
zwischen der Oberkante des Walzengrundkörpers 14 und der Unterseite
der bei der Gewinnungsarbeit jeweils unterfahrenen Hangendkappe 28 des
betreffenden Schildausbaugestells 25 zu messen, sind an
dem Walzengrundkörper 14 zwei
Radarsensoren 18 angeordnet, die bündig in die Oberfläche des
Walzengrundkörpers 14 eingelassen
sind. Die Radarsensoren 18 senden senkrecht nach oben in
Richtung der Hangendkappen 28 Signale aus und nehmen die
reflektierten Signale wieder auf, so dass der Abstand zwischen den
Hangendkappen 28 und dem Walzengrundkörper 14 in einfacher
Weise bestimmt werden kann, und zwar schon frühzeitig bereits während der Gewinnungsfahrt
des Walzenschrämladers 13.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die beiden Radarsensoren 18 jeweils am vorderen und
hinteren Ende des Walzengrundkörpers 14 angeordnet und
bündig
in die Oberfläche
des Walzengrundkörpers
eingelassen. Wie nicht weiter dargestellt, können entsprechende Reinigungseinrichtungen
in Form von mechanischen Abstreifern oder Hochdruckwasserspülvorrichtungen
vorgesehen sein.
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Wie
sich ferner aus 1 ergibt, ist die mit Pfeil 19 bezeichnete
Mächtigkeit
des Flözhorizontes 12 geringer
als die durch Pfeil 20 gekennzeichnete Mindest-Durchgangshöhe der Strebausrüstung, so dass
zur Herstellung beziehungsweise Beibehaltung der Mindest-Durchgangshöhe 20 die
nacheilende Schneidesalze 16b jeweils einen Liegendeinschnitt 21 durchführt.
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Ist
die über
den Einsatz der Radarsensoren 18 bestimmte Durchgangshöhe 22 (2a)
zwischen den Hangendkappen 28 und dem Walzengrundkörper 14 bekannt,
so lässt
sich daraus in einfacher Weise auch die Ist-Höhe der Streböffnung bestimmen,
da der Abstand zwischen der Oberkante des Walzengrundkörpers 14 und
dem Liegendhorizont 11 durch den aus dem auf dem Liegendhorizont aufliegenden
Strebförderer 23 und
dem darauf fahrenden Walzenschrämlader 13 bestehenden
Stahlbau mit einem fixen Wert vorgegeben ist.
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Wie
nun in 2a dargestellt ist, wird während der
Gewinnungsarbeit die mit Pfeil 22 bezeichnete Durchgangshöhe zwischen
Hangendkappe 28 und Walzengrundkörper 14 über die
Radarsensoren 18 bestimmt, aus der die zwischen dem Hangenden 10 und
dem Liegenden 11 bestehende Ist-Höhe der Streböffnung bestimmbar
ist. Aus 2a ist ersichtlich, dass diese
Ist-Höhe
der Streböffnung
geringer ist als die Mindest-Durchgangshöhe 20 der Strebausrüstung, so
dass die nacheilende Schneidesalze 16b bei jeder Gewinnungsfahrt
jeweils einen zusätzlichen Liegendeinschnitt
ausführen
muss, um die insgesamt freigeschnittene Höhe der Streböffnung schrittweise zu
vergrößern. Wie
sich dazu aus einem Vergleich der 2a–2b–2c ergibt,
kann mit zwei Gewinnungsfahrten und damit mit zwei Schnitten der gewünschte Regelerfolg
einer Einstellung der Mindest-Durchgangshöhe 20 erreicht werden.
Da ohne jede Zeitverzögerung
die tatsächlich
freigeschnittene Höhe
der Streböffnung
bei jeder Gewinnungsfahrt des Walzenschrämladers 13 bestimmt
wird, wird gleichzeitig auch eine kurzfristige, konvergenzbedingte
Hebung des Liegenden 11 berücksichtigt, da jeweils auf
die tatsächlich
freigeschnittene lichte Höhe
des Strebes abgestellt ist.
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Insbesondere
aus 2c ist erkennbar, dass der Strebförderer 23 und
der darauf fahrende Walzenschrämlader 13 nach
zwei Schritten bereits auf dem der gewünschten Soll-Höhe der Streböffnung entsprechenden
Liegendniveau stehen, während
die Schildausbaugestelle 25 trotz entsprechenden Nachziehens
noch auf dem ursprünglichen
Liegendniveau gemäß 2a stehen.
Wird demnach eine Regelung der Gewinnungsarbeit an einer aus der
Stellung der Schildausbaugestelle 25 abgeleiteten Bestimmung
der Ist-Höhe
der Streböffnung
orientiert, so führt
dies zu falschen Ergebnissen beziehungsweise Schlussfolgerungen,
weil auch in der zu 2c dargestellten Lage der Strebausrüstung eine an
den Schildausbaugestellen 25 bestimmte Höhe der Streböffnung immer
noch als zu gering bezogen auf die Mindest-Durchgangshöhe der Strebausrüstung eingestuft
wird mit der Folge, dass weitere zusätzliche Liegendeinschnitte
an dem Walzenschrämlader 13 eingeleitet
werden würden,
um die vermeintlich noch zu geringe Ist-Höhe der Streböffnung zu vergrößern, obwohl
die Soll-Höhe
der Streböffnung ab
der in 2c dargestellten Lage des Walzenschrämladers 14 bereits
erreicht ist.
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Gleichwohl
kann die Strebhöhensteuerung über den
Einsatz der Radarsensoren an dem Walzenschrämlader 13 hinaus dadurch
ergänzt
und in ihrem Regelverhalten überprüft und verbessert
werden, dass zusätzlich
eine Erfassung der Ist-Höhe
der Streböffnung
auch im Bereich der Schildausbaugestelle 25 durchgeführt wird.
Hierzu sind an jedem Schildausbaugestell 25 Neigungssensoren
angebracht, so dass es möglich
ist, allein aufgrund der mit einem vergleichsweise geringen Aufwand
zu ermittelnden geometrischen Verhältnisse beim Einsatz der Schildausbaugestelle 25 die
am vorderen Ende der Hangendkappe 28 bestehende Streböffnung in
Form der für
diese Stelle ermittelten bankrechten Höhe (h1) zu
ermitteln.
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Wie
sich dazu aus 3 entnehmen lässt, weist
ein Schildausbaugestell 25 eine Bodenkufe 26 auf,
auf der in paralleler Anordnung zueinander zwei Stempel 27 angesetzt
sind, von denen in 3 nur ein Stempel erkennbar
ist, und die an ihrem oberen Ende eine Hangendkappe 28 tragen.
Während
die Hangendkappe 28 an ihrem vorderen (linken) Ende in
Richtung des Walzenschrämladers 13 vorsteht,
ist an dem hinteren (rechten) Ende der Hangendkappe 28 ein
Bruchschild 29 mittels eines Gelenks 30 angelenkt,
wobei das Bruchschild von in der Seitenansicht zwei auf der Bodenkufe 26 ruhenden
Traglenkern 31 gestützt
ist. An dem Schildausbaugestell 25 sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
drei Neigungssensoren 32 angebracht, und zwar ein Neigungssensor 32 an
der Bodenkufe 26, ein Neigungssensor 32 im hinteren
Bereich der Hangendkappe 28 in Nähe des Gelenks 30 und
ein Neigungssensor 32 an dem Bruchschild 29. Wie
nicht weiter dargestellt ist, kann an dem vierten beweglichen Bauteil
des Schildausbaugestells 25, den Traglenkern 31,
ebenfalls ein Neigungssensor vorgesehen sein, wobei von den vier
möglichen
Neigungssensoren 32 jeweils drei Neigungssensoren eingebaut
sein müssen,
um mit den davon ermittelten Neigungswerten die Stellung des Schildausbaugestells
in einem Abbauraum zu bestimmen. Weiterhin kann auf der in 3 im
hinteren Bereich der Hangendkappe 28 dargestellte Neigungssensor 32 in
den vorderen Kappenbereich verlagert werden, sofern in dem Kappenprofil
hierfür
ein geschützter
Raum zur Verfügung
steht. Insofern ist die Erfindung nicht auf die konkret in 3 dargestellte
Anordnung der Neigungssensoren beschränkt, sondern umfasst alle möglichen
Kombinationen von drei Neigungssensoren an den vier beweglichen
Bauteilen des Schildausbaugestells.
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Wie
in 3 weiterhin angedeutet, lassen sich aufgrund der
bekannten Kinematik des Schildausbaugestells 25 je nach
der Stellung von Bodenkufe 26, Bruchschild 29 und
Hangendkappe 28 zueinander die Höhen h1,
h2 sowie h3 ermitteln,
wobei die Höhe
h1 für
die Ermittlung der bankrechten Höhe der
Streböffnung
gilt, während
die Höhe
h2 ein Maß für eine eventuelle Überhöhe bei einem
vollständig ausgefahrenen
Schildausbaugestell beziehungsweise für eine Aufsetzergefahr bildet,
während
die Höhe h3 zur Betrachtung der Konvergenz herangezogen werden
kann. Die Ermittlung der Höhen
h1, h2 und h3 kann anhand der Messwerte der Neigungssensoren 17 erfolgen,
wobei die von diesen Sensoren 17 gemessenen Werte in einer
nicht weiter dargestellten Recheneinheit mit den darin abgelegten
Basisdaten für
die geometrische Ausrichtung der Bauteile und deren Bewegungsverhalten
zueinander verglichen werden. Hierzu kann vorgesehen sein, dass
die einzelnen Schildausbaugestelle 25 nach deren Einbau in
die Strebausrüstung
kalibriert werden, indem die Hangendkappe 28, der Bruchschild 29 und
die Bodenkufe 26 mittels Handinklinometer in eingebautem Zustand
eingemessen und die Messwerte in die entsprechende Steuerung des
Schildausbaugestells 25 eingegeben werden. Soweit in der
Schildsteuerung dann die Höhenwerte
h1, h2 und h3 angezeigt werden, können diese Höhenwerte
mit Maßbändern nachgemessen
und anschließend
die Neigungssensoren entsprechend kalibriert werden.