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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Flachdachwärmedämmelement
mit einer äußeren Schale, einer inneren Schale
und einem Isolierkern zwischen der äußeren Schale
und der inneren Schale. Solche Dämmelemente für
Dachdeckungen werden auch als Sandwichelemente bezeichnet. Die Erfindung
betrifft weiterhin ein aus den erfindungsgemäßen
Flachdachwärmedämmelementen hergestelltes Flachdach
sowie die Herstellung des Flachdachs als solche.
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Wärmedämmelemente
bzw. Sandwichelemente mit einem Isolierkern zwischen einer äußeren und
einer inneren Schale sind für Steildacheindeckungen und
zur Wärmedämmung und/oder Abdichtung von Wänden
an sich bekannt. Die äußere Schale und die innere
Schale solcher Elemente bestehen üblicherweise aus Stahlblech,
vorzugsweise aus verzinktem Stahlblech für den Korrosionsschutz.
Die Stahlbleche können profiliert oder glatt sein. Üblicherweise
werden solche Dämmelemente für Dacheindeckungen
am Längsstoß (vertikal verlaufende Stöße)
und/oder am Querstoß (horizontal verlaufende Stöße)
mit einer Überlappung in den Stoßbereichen oder
Randbereichen ausgebildet, damit kein Regenwasser durch die Fuge
am Stoß in das Dach eindringen kann. Alternativ werden
die Dämmelemente an den Stößen nach dem
Nut und Feder-Prinzip ineinander gesteckt. Bis zu einer gewissen
Dachneigung kann diese Verbindung als regensicher im Sinne der Richtlinie
des deutschen Dachdeckerhandwerks angesehen werden. Solche Dämmelemente
sind daher bis zu einer Mindestdachneigung einsetzbar. Eine Eindeckung
auf flachgeneigten Flächen bis hin zur waagerechten Verlegung
ist nicht möglich. Auch kommt es häufig im Längsstoßbereich zum
Eindringen von Wasser.
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Unterhalb
einer bestimmten Dachneigung ist daher eine wasserundurchlässige
Dachabdichtung (früher als eine regendichte Dachabdichtung
bezeichnet) erforderlich.
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Die
EP 0 983 406 offenbart eine
Isolierplatte mit einem äußeren Blech, einem inneren
Futterblech und einem Isolierkern zwischen dem äußeren
Blech und dem inneren Futterblech mit einer besonderen Profilierung
in den Stoßbereichen benachbarter Platten und einer inneren
Dichtung, die zwischen die einander zugewandten Stoßbereiche
eingebracht ist. In die Fugen an den Stößen zwischen
den Platten kann jedoch nach wie vor Feuchtigkeit eindringen.
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Die
Aufgabe der Erfindung bestand daher in der Bereitstellung von Dämmelementen,
die eine wasserundurchlässige Dacheindeckung auf flachgeneigten
oder waagerechten Flächen erlauben.
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Gelöst
wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine Flachdachwärmedämmelement
der Eingangs genannten Art, bei dem die äußere
Schale als Verbundblech aus wenigstens zwei miteinander verbundenen
Lagen mit einer ersten Lage aus Blech und einer zweiten Lage aus
einem thermoplastischen Kunststoffmaterial ausgebildet ist, wobei
die zweite Lage von dem Isolierkern ausgehend über der
ersten Lage angeordnet ist.
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Das
erfindungsgemäße Dämmelement erlaubt
die Herstellung eines Flachdachs, indem man die erfindungsgemäßen
Dämmelemente an ihren Stoßbereichen miteinander
in Berührung bringt und die Fugen und Stoßbereiche
der benachbarten Dämmelemente mit einem Dichtungsband aus
einem lagenförmigen, ebenfalls thermoplastischen Kunststoffmaterial überdeckt
und durch Erwärmen mit dem thermoplastischen Kunststoffmaterial
der zweiten Lage der äußeren Schale der benachbarten
Dämmelemente fest miteinander verbindet bzw. verschweißt.
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Eine
solche erfindungsgemäße Dacheindeckung ist im
Sinne der Flachdachrichtlinie des deutschen Dachdeckerhandwerks
wasserundurchlässig bzw. regendicht. Wenn die Stoßbereiche
der Dämmelemente mit dem Dichtungsband überdeckt
und durch Erwärmen bzw. Verschweißen abgedichtet sind,
so ergibt sich aus dem Verbund zwischen den jeweils zweiten Lagen
aus thermoplastischem Kunststoffmaterial der jeweils äußeren
Schalen der Dämmelemente und den damit verbundenen bzw.
verschweißten Dichtungsbändern eine im Wesentlichen über
die gesamte Dachfläche reichende Schicht, die aufgrund
des Verschweißens wasserundurchlässig im Sinne
der Richtlinie des deutschen Dachdeckerhandwerks ist.
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Wenn
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dämmelement
von einem Flachdachwärmedämmelement die Rede ist,
so bezieht sich das darauf, daß die erfindungsgemäßen
Dämmelemente gerade bei flachen Dacheindeckungen besondere
Vorteile gegenüber bekannten Eindeckungselementen haben,
insbesondere die wasserundurchlässige Eindeckung. Es versteht
sich jedoch, dass die erfindungsgemäßen Dämmelemente gleichfalls
auch zur Eindeckung von Steildächern verwendet werden können
und dort ebenfalls Vorteile gegenüber bekannten Eindeckungselementen
haben, insbesondere in Bezug auf Wasserundurchlässigkeit
an den Längsstößen. Die Erfindung umfasst somit
auch mit den erfindungsgemäßen Dämmelementen
hergestellte Steildächer.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung besteht die erste Lage
der äußeren Schale des erfindungsgemäßen
Dämmelementes aus einem einseitig oder vorzugsweise beidseitig
verzinkten Stahlblech. Aus Korrosionsschutzgründen ist
es vorteilhaft in diesen Bereichen, wo es auf eine lange Haltbarkeit ankommt
und wo die Bauelemente mit Feuchtigkeit in Berührung kommen
können, verzinktes Stahlblech einzusetzen.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung überdeckt
die zweite Lage der äußeren Schale die erste Lage
aus Blech vollflächig. Hierdurch wird ein weiterer Korrosionsschutz
und eine Abdichtung gewährleistet. Alternativ kann die
zweite Lage aus thermoplastischem Kunststoffmaterial auch nur in den
für das Verbinden bzw. Verschweißen mit dem Dichtungsband
vorgesehenen Randbereichen des Dämmelementes vorgesehen
sein, jedoch sind dann der Korrosionsschutz und die Abdichtung nicht
in der Weise gewährleistet wie bei einer vollflächigen Überdeckung
der ersten Lage.
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Zweckmäßigerweise
besteht die zweite Lage der äußeren Schale des
erfindungsgemäßen Dämmelementes aus einem
schweißbaren Kunststoffmaterial, das durch Erwärmen/Erhitzen
mit einem weiteren Material, vorzugsweise einem ebenfalls schweißbaren
Kunststoffmaterial, besonders bevorzugt dem gleichen Kunststoffmaterial
fest miteinander verbindbar bzw. verschweißbar ist. Bevorzugt
wird als das schweißbare Kunststoffmaterial eine Hochpolymerlegierung
aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Therpolymer (EVA) und Polyvinylchlorid
(PVC) eingesetzt. Andere schweißbare Kunststoffmaterialien
sind jedoch ebenfalls einsetzbar und kommerziell erhältlich,
wie beispielsweise Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Polyvinylchlorid
(PVC), Weichmacher enthaltendes Polyvinylchlorid (PVC-P), keinen
Weichmacher enthaltendes Polyvinylchlorid (PVC-U), flexibles Polyolefin
(FPO) usw.. Die Auswahl eines geeigneten schweißbaren Kunststoffmaterials
liegt im Können des Fachmanns.
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Der
Isolierkern des erfindungsgemäßen Dämmelementes
besteht vorzugsweise aus extrudiertem, expandiertem oder geschäumtem
Polyurethan, Polystyrol oder Phenolharz. In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung besteht der Isolierkern des erfindungsgemäßen
Dämmelementes aus Mineralwolle. In einer weiteren Ausführungsform kann
der Isolierkern des erfindungsgemäßen Dämmelementes
das vorgenannte extrudierte, expandierte oder geschäumte
Polyurethan, Polystyrol oder Phenolharz in Kombination mit Mineralwolle
umfassen, beispielsweise in übereinander angeordneten Lagen.
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Wie
bereits zuvor für die erste Lage aus Blech der äußeren
Schale ausgeführt wurde, besteht die innere Schale bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ebenfalls
aus einem Stahlblech, vorzugsweise einem einseitig oder beidseitig verzinkten
Stahlblech, besonders bevorzugt aus einem Blech mit einer Korrosionsschutzbeschichtung aus
Lack oder Kunststoffmaterial.
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Das
erfindungsgemäße Dämmelement kann in
jeder für eine Dacheindeckung geeigneten Form hergestellt
sein. Vorzugsweise ist es als eine im Wesentlichen rechteckige Platte
ausgebildet und weist auf einander gegenüberliegenden Stoßbereichen oder
Randbereichen eine Formgebung bzw. Profilierung auf, die ein Überlappen
der Stoßbereiche zweier benachbarter Dämmelemente
oder ein Ineinanderstecken der Stoßbereiche zweier benachbarter
Dämmelemente nach dem Nut und Feder-Prinzip erlaubt.
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Wie
bereits oben ausgeführt, umfasst die Erfindung auch ein
Dichtungsband aus einem lagenförmigen, thermoplastischen
Kunststoffmaterial, wobei das Kunststoffmaterial so ausgewählt
ist, dass es durch Erwärmen mit dem thermoplastischen Kunststoffmaterial
der zweiten Lage der äußeren Schale des Dämmelementes
fest verbindbar oder verschweißbar ist.
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Zweckmäßigerweise
besitzt das Dichtungsband eine Breite, um die Fuge im Stoßbereich
zweier benachbarter Dämmelemente zu überdecken
und eine Erstreckung über die Stoßbereiche beider
Dämmelemente zu gewährleisten, so daß das
Dichtungsband mit den beiden Stoßbereichen der Dämmelemente
wasserundurchlässig verbindbar bzw. verschweißbar
ist. Geeigneterweise besitzt das Dichtungsband eine Breite von 5
bis 30 cm, vorzugsweise 10 bis 20 cm, so daß es zu beiden
Seiten eines Stoßes zweier benachbarter Dämmelemente
für ein festes Verbinden oder Verschweißen ausreichend
weit über die jeweiligen Ränder der Dämmelemente
ragt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Flachdach für ein
Gebäude, das die erfindungsgemäßen Flachdachwärmedämmelemente
der hierin beschriebenen Art aufweist.
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Des
weiteren umfasst die vorliegende Erfindung die Herstellung eines
Flachdachs, wobei man die erfindungsgemäßen Flachdachwärmedämmelemente
an ihren Stoßbereichen miteinander in Berührung
bringt und/oder miteinander verbindet, die Fugen und Stoßbereiche
der benachbarten Dämmelemente mit einem Dichtungsband aus
einem lagenförmigen, thermoplastischen Kunststoffmaterial überdeckt
und durch Erwärmen mit dem thermoplastischen Kunststoffmaterial
der zweiten Lage der äußeren Schale der benachbarten
Dämmelemente fest miteinander verbindet bzw. verschweißt.
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Des
weiteren umfasst die Erfindung eine Kombination aus erfindungsgemäßen
Flachdachwärmedämmelementen und Dichtungsband
aus einem lagenförmigen thermoplastischen Kunststoffmaterial der
hierin beschriebenen Art.
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Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
in abgebrochener Darstellung im Querschnitt Abschnitte zweier benachbarter
Flachdachwärmedämmelemente der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
in abgebrochener Darstellung im Querschnitt eine Ausschnittsvergrößerung
der äußeren Schale des erfindungsgemäßen
Flachdachwärmedämmelementes aus 1.
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Das
erfindungsgemäße Flachdachwärmedämmelement
gemäß 1 besteht aus einem Isolierkern 4,
einer darüber angeordneten äußeren Schale 3 und
einer darunter, in Richtung der Auflagefläche für
das Dämmelement angeordneten inneren Schale 5.
Die innere Schale 5 besteht aus einem beidseitig verzinkten
Stahlblech. Der Isolierkern 4 besteht in der in 1 gezeigten
Ausführungsform aus geschäumtem Polyurethan, alternativ
aus Polystyrol oder Phenolharz. Die äußere Schale 3 ist
als Verbundblech aus einer ersten Lage 10 aus Blech und einer
zweiten Lage 11 aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial
ausgebildet. Die zweilagige Verbundstruktur der äußeren
Schale 3 ist in 2 vergrößert
dargestellt. Das thermoplastische Kunststoffmaterial der zweiten
Lage ist eine Hochpolymerlegierung aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Therpolymer
(EVA) und Polyvinylchlorid (PVC). Die Dämmelemente gemäß 1 sind
als im Wesentlichen rechteckige Platten ausgebildet und besitzen
auf einander gegenüberliegenden Stoßbereichen
bzw. Randbereichen eine Profilierung, die ein Ineinanderstecken
der Stoßbereiche zweier benachbarter Dämmelemente nach
dem Nut und Feder-Prinzip erlaubt. Beispielhaft weist der in 1 rechts
dargestellte Stoßbereich oder Randbereich des erfindungsgemäßen
Dämmelementes eine Nut auf, und das links dargestellte Dämmelement
besitzt eine hierzu passende Profilierung in der Form einer Feder.
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Für
eine Befestigung der Dämmelemente auf einem Dachunterbau
kann zweckmäßigerweise ein Befestiger 2 (Nagel
oder Schraube) durch den Federbereich des Dämmelementes
hindurchgetrieben werden. Die spätere Überdeckung
des Stoßbereiches mit dem Dichtungsband 1 überdeckt
dann den Befestiger, so dass auch dieser verdeckt und vor äußeren Einflüssen
geschützt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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