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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch
gekoppelten Bauteilen in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen,
wobei wenigstens zwei rotierend antreibbare Bauteile über
eine Kupplung mechanisch verbindbar sind.
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Insbesondere
in Bogenrotationsdruckmaschinen sind Druckzylinder, Bogentransportzylinder, Plattenzylinder
und Gummituchzylinder sowie die Farbwerke und Feuchtwerke in den
Druckwerken über Zahnräderzüge mechanisch
gekoppelt. Diese mechanische Kopplung der einzelnen Komponenten in
den Druckwerken der Druckmaschine ist im Druckbetrieb wichtig, um
ein register- und passergenaues Drucken zu ermöglichen.
Register- und passergenau bedeutet, dass zum Einen die einzelnen
Farbauszüge exakt übereinander gedruckt werden
und zum Anderen die Farbauszüge mit der entsprechenden
Relativposition zum Rand des Druckbogens gedruckt werden. Diese
starre mechanische Kopplung im Druckbetrieb hat jedoch Nachteile,
wenn ein Druckauftragswechsel ansteht. Beim Druckauftragswechsel
müssen die Gummitücher in den Druckwerken auf den
Gummituchzylindern gewaschen werden, außerdem müssen
meistens die Farben in den Farbwerken gewechselt werden. Des Weiteren
erschwert die starre mechanische Kopplung den Wechsel der Druckplatten
beim Auftragswechsel. Aus diesem Grund ist man dazu übergegangen,
Bogenrotationsdruckmaschinen zu konstruieren, welche zwar im Druckbetrieb
mechanisch gekoppelt sind, deren mechanische Koppelung jedoch für
den Druckauftragswechsel aufgehoben werden kann, so dass einzelne
Zylinder und Komponenten in der Druckmaschine unabhängig voneinander
angetrieben werden können und mehrere Vorgänge
unabhängig voneinander parallel ablaufen können.
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Eine
derartige Bogenrotationsdruckmaschine ist aus der europäischen
Patentanmeldung
EP 0834
398 A1 bekannt. Bei dieser Bogenrotationsdruckmaschine
können die Plattenzylinder in den Druckwerken jeweils von
den Gummituchzylindern abgekoppelt werden. Dazu ist in jedem Druckwerk zwischen
Plattenzylinder und Gummituchzylinder eine Kupplung vorhanden, welche
geöffnet und geschlossen werden kann. Auf diese Art und
Weise kann der mechanische Räderzug umfassend Transportzylinder
und Gummituchzylinder unabhängig von den Plattenzylindern
betrieben werden. In jedem Druckwerk ist ein Antriebsmotor vorhanden,
mit dem der Plattenzylinder unabhängig angetrieben werden kann.
Im Druckbertrieb werden dagegen die Kupplungen geschlossen und der
gesamte Räderzug mit allen Zylindern in allen Druckwerken
wird über einen Hauptantriebsmotor angetrieben. Die Farbwerke
und Feuchtwerke sind jeweils mit den Plattenzylindern fest gekoppelt,
so dass sich die Winkelstellungen der Walzen im Farbwerk und Feuchtwerk
gegenüber den Winkelstellungen der Plattenzylinders nicht
verändern. Um die Plattenzylinder samt Farbwerk und Feuchtwerk
wieder in den Zahnräderzug mit den anderen Zylindern einzukuppeln,
müssen diese in einer bestimmten Relativstellung zueinander
positioniert sein. Wenn diese Relativstellung nicht stimmt, wird die
Druckqualität unbrauchbar. Zu diesem Zweck und um die Kanäle
von benachbartem Gummituchzylinder und Plattenzylinder richtig zueinander
zu positionieren, sind die Kupplungen in den Druckwerken zwischen
Plattenzylinder und Gummituchzylinder als Indexkupplungen ausgeführt,
die das Einkuppeln in einer entsprechend vorgesehenen Stellung ermöglichen.
Wenn diese Stellung erreicht ist, schließt die Kupplung,
und die Plattenzylinder sind wieder phasenrichtig zu den restlichen
Zylindern eingekuppelt.
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Des
Weiteren ist aus der europäischen Anmeldung
EP 0 978 378 A2 ein Verfahren
und eine Einrichtung zur Erhaltung eines fortdrucknahen Farbprofils
im Farbwerk einer Offsetbogendruckmaschine bekannt. Hier ist es
möglich, die Farbwerkswalzen mittels eines als Kupplung
ausgebildeten Doppelzahnrads vom Plattenzylinder abzukuppeln. Dadurch ist
es möglich, dass das Farbwerk stillgesetzt werden kann,
während alle anderen Zylinder, wie Plattenzylinder, Gummituchzylinder,
Druckzylinder und Bogentransportzylinder, unabhängig rotieren
können. Durch das Stillsetzen des Farbwerks kann das Leerlaufen
des Farbwerks vermieden werden, wenn die Druckmaschine verzögert
in Betrieb genommen wird. Um das Farbwerk wieder an den Antriebsräderzug mit
den anderen Zylindern einzukuppeln, ist ein phasengerechtes Einkuppeln
des Farbwerks zu einer definierten Stellung des Plattenzylinders
vorgesehen.
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Der
Stand der Technik berücksichtigt jedoch nicht unterschiedliche
Drehzahlen von Walzen und Zylindern im Druckwerk einer Druckmaschine.
So weisen die Farbwerkswalzen und Platten- oder Druckzylinder aufgrund
von Getriebeübersetzungen im Betrieb meist unterschiedliche
Drehzahlen auf. Soll über diese unterschiedlich übersetzten
rotierenden Bauteile hinweg ein phasenrichtiges Einkuppeln geschehen,
so besteht das Problem, dass manche Bauteile sich in der gleichen
Zeit z. B. zweimal um 360 Grad drehen, während andere sich
nur einmal um 360 Grad drehen. Dies bedeutet, dass die relative Winkelposition
des doppelt so schnell drehenden Bauteils gegenüber einem
anderen einfach drehenden Bauteil über eine Umdrehung nicht
eindeutig ist, weil das eine Bauteil mit einer Umdrehung im Vergleich
zum anderen Bauteils eine Winkelstellung zweimal durchläuft.
Diese Problematik kann dazu führen, dass nicht sämtliche
rotierenden Bauteile phasenrichtig in ihrer Vorzugsposition in den
Zahnräderzug wieder eingekuppelt werden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch
gekuppelten Bauteilen zu schaffen, welche im mechanisch gekuppelten
Zustand mit einer unterschiedlichen Drehzahl in einem Übersetzungsverhältnis
betrieben werden.
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Die
vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Patentansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignen sich insbesondere zum Einsatz in Bogenrotationsdruckmaschinen.
Wie bereits ausgeführt weisen Bogenrotationsdruckmaschinen
in jedem Druckwerk Plattenzylinder, Gummituchzylinder und Druckzylinder
auf, zudem sind zwischen den Druckwerken Transportzylinder wie Umführzylinder
und Wendetrommeln vorhanden, welche die bogenförmigen Bedruckstoffe
von einem Druckwerk zum nächsten transportieren. Des Weiteren
verfügen die Druckwerke über Farbwerke mit Farbwerkswalzen,
welche mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen
an die Zylinder im Druckwerk angekoppelt sind. Diese unterschiedlichen Übersetzungsverhältnisse
bewirken, dass Zylinder und Farbwerkswalzen nicht mit gleicher Drehzahl
arbeiten. Damit aber sind die relativen Winkellagen der unterschiedlich übersetzten
Walzen und Zylinder nicht eindeutig zueinander. Wenn sich zum Beispiel
eine Walze zwei- oder dreimal dreht, dreht sich der benachbarte
Zylinder nur einmal. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist nun vorgesehen, dass bei wenigstens zwei rotierend antreibbaren
Bauteilen das Übersetzungsverhältnis beim phasenrichtigen
Einkuppeln berücksichtigt wird. Dazu hat ein Steuerungsrechner der
Druckmaschine Zugriff auf das jeweilige Übersetzungsverhältnis
der beteiligten rotierend antreibbaren Bauteile und berücksichtigt
dieses Übersetzungsverhältnis beim phasenrichtigen
Einkuppeln, indem er über Antriebsmotoren die Zylinder
und Walzen entsprechend zueinander ausrichtet und dann phasenrichtig
einkuppelt. Die entsprechenden Übersetzungsverhältnisse,
wie zum Beispiel Drehzahlen im Verhältnis 1:2 oder 1:3,
werden oft auch als halbtourig bzw. dritteltourig bezeichnet. So
ist es möglich, dass einige Farbwerkswalzen im Vergleich
zum Plattenzylinder halbtourig übersetzt werden, während
andere Walzen oder der Farbheber dritteltourig übersetzt
werden. Dieser Bezug der Farbwerkswalzen und des Farbhebers ist
jedoch nicht nur auf den Plattenzylinder möglich, sondern
es kann ebenso gut Bezug auf den Druckzylinder oder andere Zylinder
im Zahnräderzug genommen werden. In den meisten Fällen
wird eine Kupplung vorgesehen sein, welche zwischen dem Plattenzylinder
und einer Farbwerkswalze oder zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder
vorgesehen ist. Über diese schaltbare Kupplung können
die Farbwerkswalzen und der Farbheber vom Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder
und von dem an den Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder gekoppelten
Druckzylinder abgekuppelt werden.
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Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, dass mehrere Kupplungen in einem
Druckwerk vorgesehen sind, so kann zum Beispiel eine zusätzliche Kupplung
zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder zwischen Gummituchzylinder
und Druckzylinder vorgesehen sein. Auch der die Druckwerke verbindende
Zahnräderzug mit den Transportzylindern kann durch Kupplungen
aufgetrennt werden.
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Mit
den genannten Zylindern und Farbwerkswalzen wie Verreibern und Farbhebern
sowie entsprechend angeordneten Kupplungen zwischen Zylindern und
Farbwerkswalzen bzw. Farbhebern sind die unterschiedlichsten Kupplungs-
und Antriebskonstellationen denkbar. Vorzugsweise weist jeder abkoppelbare
Teil einen elektrischen Antriebsmotor auf, mit welchem abgekoppelte
Bauelemente unabhängig rotierend angetrieben werden können.
Die Bogentransportzylinder wie Druckzylinder, Transportzylinder
und Wendetrommeln, werden dabei bevorzugt vom Hauptantriebsmotor
der Druckmaschine gemeinsam angetrieben. Um ein phasenrichtiges
Einkuppeln zu ermöglichen, müssen die abgekoppelten Antriebsstränge
mittels der Antriebsmotoren phasenrichtig zueinander positioniert
werden, welches durch den Steuerungsrechner überwacht und
vorgenommen wird. Dazu sind die Kupplungen elektrisch betätigbar
und können vom Steuerungsrechner geöffnet und
geschlossen werden.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens
zwei der rotierend antreibbaren Bauteile Sensoren zur Erfassung
der Winkellage aufweisen. Um ein phasenrichtiges Einkuppeln unterschiedlich
touriger rotierend antreibbarer Bauelemente zu ermöglichen,
sind an den rotierend antreibbaren Bauteilen Sensoren vorgesehen,
mit denen die Relativwinkellagen der rotierend antreibbaren Bauteile
zueinander erfasst werden können. Diese Winkelsensoren
können als Absolutdrehgeber ausgeführt sein, so
dass die Winkellage auch über mehrere Umdrehungen hinweg
eindeutig bestimmt werden kann. Damit kann auch für halbtourige
oder dritteltourige oder anderweitig übersetzte rotierend antreibbare
Bauteile die Winkellage jederzeit exakt erfasst und abgespeichert
werden. Beim Wiedereinkuppeln der rotierend antreibbaren Bauteile
können dann diese Bauteile entsprechend der zuvor abgespeicherten
Winkellagen von den Antriebsmotoren positioniert werden und dann
phasenrichtig wieder eingekuppelt werden.
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Es
ist auch möglich, Induktivsensoren bei den untertourig übersetzten
Walzen zu verwenden, die jeweils pro Umdrehung einen Impuls erzeugen, welcher
dann von der Maschinensteuerung weiterverarbeitet wird. Auf diese
Art und Weise erzeugen die Sensoren einmal pro Umdrehung einen eindeutigen
Signalwechsel, welcher dann zusammen mit den Werten eines Inkrementalgebers
zum Beispiel auf einem eintourigen Plattenzylinder ausgewertet wird. So
ergibt sich bei einem dritteltourigen Farbheberumlauf und einem
halbtourigen Verreiberumlauf bezogen auf den eintourigen Plattenzylinder
eine 1/6 tourige resultierende Umlauffrequenz. Auch auf diese Art
und Weise ist ein phasenrichtiges Wiedereinkuppeln rotierend antreibbarer
Bauteile mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen
möglich.
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Vorzugsweise
weist jeder abkoppelbare Antriebsstrang wenigstens einen Winkelsensor
auf, mit dem eine absolute Winkellage oder Relativwinkellage zu
einem Bezugsbauteil ermittelt werden kann. Sämtliche Sensoren
sind an den Steuerungsrechner angeschlossen, um den Kupplungsvorgang
steuern zu können. Es ist auch möglich, phasenrichtig über mehrere
Druckwerke hinweg einzukuppeln. In diesem Fall werden die relativen
Winkellagen von Zylindern und Walzen über mehrere Druckwerke
hinweg miteinander verglichen, so dass auch unterschiedlich tourige
Zylinder und Walzen über mehrere Druckwerke hinweg phasenrichtig
eingekuppelt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Bogenrotationsdruckmaschine mit
zwei Druckwerken und
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2 den
Phasenverlauf eines dritteltourigen Farbhebers und einer halbtourigen
Verreiberwalze in Bezug auf einen eintourigen Plattenzylinder.
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Die
Druckmaschine 1 in 1 stellt
lediglich ein Beispiel für eine Bogenrotationsdruckmaschine dar.
Die Erfindung ist unabhängig von der Anzahl der Druckwerke,
so dass hier nur beispielhaft zwei Druckwerke 5 dargestellt
sind. Die Druckwerke 5 sind prinzipiell gleich aufgebaut,
wobei jedes Druckwerk 5 über einen Plattenzylinder 7,
einen Gummituchzylinder 6 und einen Druckzylinder 2 verfügt.
Der Plattenzylinder 7 trägt die Druckplatte mit
dem Druckbild, während der Gummituchzylinder 6 ein
Gummituch zur Übertragung des Druckbildes vom Plattenzylinder 7 auf
den Bedruckstoff aufweist. Der Bedruckstoff wird im Druckspalt zwischen
Druckzylinder 2 und Gummituchzylinder 6 bedruckt.
Von einem Druckwerk 5 zum nächsten Druckwerk 5 werden
die bogenförmigen Bedruckstoffe über Transportzylinder 3 und
Wendetrommeln 4 transportiert. Mittels der Wendetrommeln 4 ist
ein beidseitiger Schön- und Widerdruck auf bogenförmigen
Bedruckstoffen möglich. Sämtliche Zylinder 2, 3, 4, 6, 7 sind über
nicht gezeigte Zahnräder mechanisch miteinander gekoppelt
und werden über einen gemeinsamen Hauptantriebsmotor 17 im
Druckbetrieb angetrieben.
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Weiterhin
weist jedes Druckwerk 5 ein Farbwerk bestehend aus Verreiberwalzen 8, 9 auf
sowie einen Farbheber 10, welcher die Farbe einem nicht gezeigten
Farbkasten entnimmt. Farbheber 10 und Verreiberwalzen 8, 9 sind
ebenfalls mechanisch miteinander gekoppelt. Diese mechanische Koppelung geschieht über
ein Getriebe 15, wobei die einzelnen Komponenten unterschiedlich
zueinander übersetzt sind. So ist der Farbheber 10 dritteltourig
ausgelegt, das heißt, der Plattenzylinder 7 macht
drei Umdrehungen, wenn der Farbheber 10 eine Umdrehung macht.
Die erste Verreiberwalze 8 ist dagegen so übersetzt,
dass sie sich 3,85-mal bei einer Umdrehung des Plattenzylinders 7 dreht.
Die Changierbewegungen weiterer Verreiberwalzen 9 sind
dagegen halbtourig ausgelegt, das heißt, der Plattenzylinder 7 macht
zwei Umdrehungen, wenn sich die halbtourige Verreiberwalze 9 einmal
hin- und her bewegt. Diese Übersetzungsverhältnisse
ergeben sich durch die Getriebeübersetzung im Getriebe 15.
Die so mechanisch miteinander gekoppelten Walzen 8, 9 und
der Farbheber 10 sind mit den übrigen Zylindern 3, 3, 4, 6, 7 über
eine Kupplung 11 mechanisch koppelbar. Über die
elektrisch betätigbare Kupplung 11 wird eine mechanische
Koppelung zwischen Plattenzylinder 7 und Gummituchzylinder 6 bewirkt.
Da die anderen Zylinder mechanisch mit dem Gummituchzylinder 6 gekoppelt
sind und die Verreiberwalzen 9, der Plattenzylinder 7 und
der Farbheber 10 mechanisch mit der Verreiberwalze 8 gekoppelt
sind, bewirkt das Schließen der Kupplung 11 eine
komplette mechanische Koppelung sämtlicher Walzen, Zylinder
und des Farbhebers 10 in der Bogendruckmaschine 1,
so dass sämtliche rotierend angetriebenen Bauteile in den
Druckwerken 5 über die gesamte Druckmaschine 1 hinweg
mechanisch miteinander gekoppelt sind und im Druckbetrieb von einem
gemeinsamen Hauptantriebsmotor 17 angetrieben werden.
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Für
Umrüstvorgänge zwischen Druckaufträgen
ist es jedoch sinnvoll, das Farbwerk und den Plattenzylinder 7 mittels
der elektrisch betätigbaren Kupplung 11 von den
anderen Zylindern 6, 2, 3, 4 abzukuppeln.
Sobald die Kupplung 11 geöffnet ist, können
sich die Walzen 8, 9, der Plattenzylinder 7 und der
Farbheber 10 gegenüber den übrigen Zylindern 2, 3, 4, 6 verdrehen.
Wenn vor dem Druckvorgang jedoch die abgekoppelten Farbwerkswalzen 8, 9,
der Plattenzylinder 7 und der Farbheber 10 nicht
wieder phasenrichtig zum Gummituchzylinder 6 oder Druckzylinder 2 eingekuppelt
werden, so ergibt sich eine Verschlechterung des Druckbildes, da
aufgrund von Toleranzschwankungen in der Produktion sämtliche rotierenden
Bauteile eine Vorzugsstellung zueinander aufweisen, in der die beste
Druckqualität abgeliefert wird. Um die Position der rotierenden
Bauteile zueinander ermitteln zu können und das phasenrichtige Einkuppeln
steuern zu können, sind in den Druckwerken mehrere Sensoren 14 vorgesehen,
welche die Winkellage des jeweiligen rotierenden Bauteils erfassen.
In einer Ausführungsform sind zumindest Sensoren 14 am
Plattenzylinder 7, am Farbheber 10, und an der
halbtourig changierenden Verreiberwalze 9 vorgesehen. Die
Sensoren 14 an der halbtourig changierenden Verreiberwalze 9 und
am dritteltourigen Farbheber 10 sind als Induktivsensoren
ausgebildet, welche pro Umdrehung jeweils einen Impuls erzeugen.
Der Sensor 14 des Plattenzylinders 7 ist dagegen
als Inkrementalgeber ausgebildet. Der Steuerungsrechner 12,
welcher Bestandteil der Steuerung der Druckmaschine 1 sein
kann, erfasst pro Umdrehung der Induktivsensoren der halbtourig changierenden
Verreiberwalze 9 und des dritteltourigen Farbhebers 10 einen
eindeutigen Signalwechsel und führt diesen zusammen mit
den Werten des Inkrementalgebers des eintourigen Plattenzylinders 7. Dabei
ergibt sich durch den dritteltourigen Farbheberumlauf und den halbtourigen
Verreiberumlauf bezogen auf den eintourigen Druckzylinder 7 eine
1/6 tourige resultierende Umlauffrequenz. Über diese Umlauffrequenz
ist ein phasenrichtiges Einkuppeln trotz unterschiedlicher Übersetzungsverhältnisse
möglich. Die Signale der Sensoren 14 sind in 2 entsprechend
abgebildet. Dabei ist zu erkennen, dass sich der Plattenzylinder 7 während
einer Changierbewegung der halbtourigen Verreiberwalze 9 zweimal dreht
und während eines Umlaufs des dritteltourigen Farbhebers 10 dreimal
dreht.
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Während
des Synchronlaufs von Farbwerk und bogenführenden Zylindern 2, 3, 4, 6, 7 im
Druckbetrieb kann der Steuerungsrechner 12 über
die resultierende 1/6 tourige Umlauffrequenz die Relativposition
der einzelnen rotierenden Bauteile zueinander erfassen. Bevor der
Synchronlauf durch das Öffnen der Kupplung 11 verlassen
wird, werden die erfassten Relativpositionen im Steuerungsrechner 12 abgespeichert.
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Wenn
das Farbwerk in den Zahnräderzug der Zylinder 2, 3, 4, 6 wieder
eingekuppelt werden soll und Waschvorgänge und Plattenwechsel
abgeschlossen sind, so müssen die Positionen der Farbwerkswalzen 8, 9 und
des Farbwerkshebers 10 sowie des Plattenzylinders 7 wieder
auf den Räderzug synchronisiert werden. Dabei werden die
im Synchronlauf abgespeicherten Relativpositionen von Plattenzylinder 7 und
Verreiberwalzen 9 und Farbheber 10 aufgerufen.
Das Positionieren der Bauteile geschieht dabei über die
Ansteuerung der elektrischen Antriebsmotoren 16 auf den
Plattenzylindern 7 der Druckmaschine 1 und des
Hauptantriebsmotors 17.
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Anstelle
des Plattenzylinders 7 kann auch ein anderer Zylinder wie
der Druckzylinder 2 als Bezugszylinder ausgewählt
werden. In diesem Fall weist dann der Druckzylinder 2 einen
Inkrementalgeber auf. Genauso kann der Steuerungsrechner 12 auch über
mehrere Druckwerke 5 hinweg die Relativpositionen zueinander
auswerten. Anstelle der hier gezeigten Kombination von Inkrementalgebern
und Induktivsensoren ist es selbstverständlich auch möglich,
alle Sensoren 14 als Inkrementalgeber auszuführen,
welche jeweils entsprechende Winkellagen erfassen. Inkrementalgeber
können als Absolutwertgeber über mehrere Umdrehungen
hinweg die Positionen eindeutig erfassen. Die Sensoren 14 und
die Antriebsmotoren 16, 17 der Druckmaschine 1 sind über
eine Kommunikationsverbindung 13 mit dem Steuerungsrechner 12 der
Druckmaschine 1 verbunden, ebenso kann der Antrieb zum Öffnen
und Schließen der Kupplung 11 über die
Kommunikationsverbindung 13 vom Steuerungsrechner 12 angesteuert
werden, so dass ein vollautomatisches phasenrichtiges Einkuppeln
durch den Steuerungsrechner 12 möglich ist.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckzylinder
- 3
- Transportzylinder
- 4
- Wendetrommel
- 5
- Druckwerk
- 6
- Gummituchzylinder
- 7
- Plattenzylinder
- 8
- Verreiberwalze
- 9
- Halbtourige
Verreiberwalze
- 10
- Farbheber
- 11
- Kupplung
- 12
- Steuerungsrechner
- 13
- Kommunikationsverbindung
- 14
- Sensor
- 15
- Getriebe
- 16
- Antriebsmotor
- 17
- Hauptantriebsmotor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0834398
A1 [0003]
- - EP 0978378 A2 [0004]