DE102009018476A1 - Phasenrichtiges Einkuppeln unterschiedlich touriger Zylinder - Google Patents

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Alexander Knabe
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Eckehard Sommer
Jan Teubert
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch gekoppelten Bauteilen (2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10) in Bedruckstoff verarbeitende Maschinen (1), wobei wenigstens zwei rotierend antreibbare Bauteile (6, 10) über eine Kupplung (11) mechanisch verbindbar sind. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens zwei rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) im mechanisch gekoppelten Zustand mit einer unterschiedlichen Drehzahl in einem Übersetzungsverhältnis betrieben werden, dass auf das Übersetzungsverhältnis ein Steuerungsrechner (12) zum Steuern des Einkuppelvorgangs Zugriff hat und beim phasenrichtigen Einkuppeln das Übersetzungsverhältnis berücksichtigt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch gekoppelten Bauteilen in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen, wobei wenigstens zwei rotierend antreibbare Bauteile über eine Kupplung mechanisch verbindbar sind.
  • Insbesondere in Bogenrotationsdruckmaschinen sind Druckzylinder, Bogentransportzylinder, Plattenzylinder und Gummituchzylinder sowie die Farbwerke und Feuchtwerke in den Druckwerken über Zahnräderzüge mechanisch gekoppelt. Diese mechanische Kopplung der einzelnen Komponenten in den Druckwerken der Druckmaschine ist im Druckbetrieb wichtig, um ein register- und passergenaues Drucken zu ermöglichen. Register- und passergenau bedeutet, dass zum Einen die einzelnen Farbauszüge exakt übereinander gedruckt werden und zum Anderen die Farbauszüge mit der entsprechenden Relativposition zum Rand des Druckbogens gedruckt werden. Diese starre mechanische Kopplung im Druckbetrieb hat jedoch Nachteile, wenn ein Druckauftragswechsel ansteht. Beim Druckauftragswechsel müssen die Gummitücher in den Druckwerken auf den Gummituchzylindern gewaschen werden, außerdem müssen meistens die Farben in den Farbwerken gewechselt werden. Des Weiteren erschwert die starre mechanische Kopplung den Wechsel der Druckplatten beim Auftragswechsel. Aus diesem Grund ist man dazu übergegangen, Bogenrotationsdruckmaschinen zu konstruieren, welche zwar im Druckbetrieb mechanisch gekoppelt sind, deren mechanische Koppelung jedoch für den Druckauftragswechsel aufgehoben werden kann, so dass einzelne Zylinder und Komponenten in der Druckmaschine unabhängig voneinander angetrieben werden können und mehrere Vorgänge unabhängig voneinander parallel ablaufen können.
  • Eine derartige Bogenrotationsdruckmaschine ist aus der europäischen Patentanmeldung EP 0834 398 A1 bekannt. Bei dieser Bogenrotationsdruckmaschine können die Plattenzylinder in den Druckwerken jeweils von den Gummituchzylindern abgekoppelt werden. Dazu ist in jedem Druckwerk zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder eine Kupplung vorhanden, welche geöffnet und geschlossen werden kann. Auf diese Art und Weise kann der mechanische Räderzug umfassend Transportzylinder und Gummituchzylinder unabhängig von den Plattenzylindern betrieben werden. In jedem Druckwerk ist ein Antriebsmotor vorhanden, mit dem der Plattenzylinder unabhängig angetrieben werden kann. Im Druckbertrieb werden dagegen die Kupplungen geschlossen und der gesamte Räderzug mit allen Zylindern in allen Druckwerken wird über einen Hauptantriebsmotor angetrieben. Die Farbwerke und Feuchtwerke sind jeweils mit den Plattenzylindern fest gekoppelt, so dass sich die Winkelstellungen der Walzen im Farbwerk und Feuchtwerk gegenüber den Winkelstellungen der Plattenzylinders nicht verändern. Um die Plattenzylinder samt Farbwerk und Feuchtwerk wieder in den Zahnräderzug mit den anderen Zylindern einzukuppeln, müssen diese in einer bestimmten Relativstellung zueinander positioniert sein. Wenn diese Relativstellung nicht stimmt, wird die Druckqualität unbrauchbar. Zu diesem Zweck und um die Kanäle von benachbartem Gummituchzylinder und Plattenzylinder richtig zueinander zu positionieren, sind die Kupplungen in den Druckwerken zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder als Indexkupplungen ausgeführt, die das Einkuppeln in einer entsprechend vorgesehenen Stellung ermöglichen. Wenn diese Stellung erreicht ist, schließt die Kupplung, und die Plattenzylinder sind wieder phasenrichtig zu den restlichen Zylindern eingekuppelt.
  • Des Weiteren ist aus der europäischen Anmeldung EP 0 978 378 A2 ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erhaltung eines fortdrucknahen Farbprofils im Farbwerk einer Offsetbogendruckmaschine bekannt. Hier ist es möglich, die Farbwerkswalzen mittels eines als Kupplung ausgebildeten Doppelzahnrads vom Plattenzylinder abzukuppeln. Dadurch ist es möglich, dass das Farbwerk stillgesetzt werden kann, während alle anderen Zylinder, wie Plattenzylinder, Gummituchzylinder, Druckzylinder und Bogentransportzylinder, unabhängig rotieren können. Durch das Stillsetzen des Farbwerks kann das Leerlaufen des Farbwerks vermieden werden, wenn die Druckmaschine verzögert in Betrieb genommen wird. Um das Farbwerk wieder an den Antriebsräderzug mit den anderen Zylindern einzukuppeln, ist ein phasengerechtes Einkuppeln des Farbwerks zu einer definierten Stellung des Plattenzylinders vorgesehen.
  • Der Stand der Technik berücksichtigt jedoch nicht unterschiedliche Drehzahlen von Walzen und Zylindern im Druckwerk einer Druckmaschine. So weisen die Farbwerkswalzen und Platten- oder Druckzylinder aufgrund von Getriebeübersetzungen im Betrieb meist unterschiedliche Drehzahlen auf. Soll über diese unterschiedlich übersetzten rotierenden Bauteile hinweg ein phasenrichtiges Einkuppeln geschehen, so besteht das Problem, dass manche Bauteile sich in der gleichen Zeit z. B. zweimal um 360 Grad drehen, während andere sich nur einmal um 360 Grad drehen. Dies bedeutet, dass die relative Winkelposition des doppelt so schnell drehenden Bauteils gegenüber einem anderen einfach drehenden Bauteil über eine Umdrehung nicht eindeutig ist, weil das eine Bauteil mit einer Umdrehung im Vergleich zum anderen Bauteils eine Winkelstellung zweimal durchläuft. Diese Problematik kann dazu führen, dass nicht sämtliche rotierenden Bauteile phasenrichtig in ihrer Vorzugsposition in den Zahnräderzug wieder eingekuppelt werden.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch gekuppelten Bauteilen zu schaffen, welche im mechanisch gekuppelten Zustand mit einer unterschiedlichen Drehzahl in einem Übersetzungsverhältnis betrieben werden.
  • Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Patentansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung eignen sich insbesondere zum Einsatz in Bogenrotationsdruckmaschinen. Wie bereits ausgeführt weisen Bogenrotationsdruckmaschinen in jedem Druckwerk Plattenzylinder, Gummituchzylinder und Druckzylinder auf, zudem sind zwischen den Druckwerken Transportzylinder wie Umführzylinder und Wendetrommeln vorhanden, welche die bogenförmigen Bedruckstoffe von einem Druckwerk zum nächsten transportieren. Des Weiteren verfügen die Druckwerke über Farbwerke mit Farbwerkswalzen, welche mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen an die Zylinder im Druckwerk angekoppelt sind. Diese unterschiedlichen Übersetzungsverhältnisse bewirken, dass Zylinder und Farbwerkswalzen nicht mit gleicher Drehzahl arbeiten. Damit aber sind die relativen Winkellagen der unterschiedlich übersetzten Walzen und Zylinder nicht eindeutig zueinander. Wenn sich zum Beispiel eine Walze zwei- oder dreimal dreht, dreht sich der benachbarte Zylinder nur einmal. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun vorgesehen, dass bei wenigstens zwei rotierend antreibbaren Bauteilen das Übersetzungsverhältnis beim phasenrichtigen Einkuppeln berücksichtigt wird. Dazu hat ein Steuerungsrechner der Druckmaschine Zugriff auf das jeweilige Übersetzungsverhältnis der beteiligten rotierend antreibbaren Bauteile und berücksichtigt dieses Übersetzungsverhältnis beim phasenrichtigen Einkuppeln, indem er über Antriebsmotoren die Zylinder und Walzen entsprechend zueinander ausrichtet und dann phasenrichtig einkuppelt. Die entsprechenden Übersetzungsverhältnisse, wie zum Beispiel Drehzahlen im Verhältnis 1:2 oder 1:3, werden oft auch als halbtourig bzw. dritteltourig bezeichnet. So ist es möglich, dass einige Farbwerkswalzen im Vergleich zum Plattenzylinder halbtourig übersetzt werden, während andere Walzen oder der Farbheber dritteltourig übersetzt werden. Dieser Bezug der Farbwerkswalzen und des Farbhebers ist jedoch nicht nur auf den Plattenzylinder möglich, sondern es kann ebenso gut Bezug auf den Druckzylinder oder andere Zylinder im Zahnräderzug genommen werden. In den meisten Fällen wird eine Kupplung vorgesehen sein, welche zwischen dem Plattenzylinder und einer Farbwerkswalze oder zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder vorgesehen ist. Über diese schaltbare Kupplung können die Farbwerkswalzen und der Farbheber vom Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder und von dem an den Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder gekoppelten Druckzylinder abgekuppelt werden.
  • Selbstverständlich ist es aber auch möglich, dass mehrere Kupplungen in einem Druckwerk vorgesehen sind, so kann zum Beispiel eine zusätzliche Kupplung zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder vorgesehen sein. Auch der die Druckwerke verbindende Zahnräderzug mit den Transportzylindern kann durch Kupplungen aufgetrennt werden.
  • Mit den genannten Zylindern und Farbwerkswalzen wie Verreibern und Farbhebern sowie entsprechend angeordneten Kupplungen zwischen Zylindern und Farbwerkswalzen bzw. Farbhebern sind die unterschiedlichsten Kupplungs- und Antriebskonstellationen denkbar. Vorzugsweise weist jeder abkoppelbare Teil einen elektrischen Antriebsmotor auf, mit welchem abgekoppelte Bauelemente unabhängig rotierend angetrieben werden können. Die Bogentransportzylinder wie Druckzylinder, Transportzylinder und Wendetrommeln, werden dabei bevorzugt vom Hauptantriebsmotor der Druckmaschine gemeinsam angetrieben. Um ein phasenrichtiges Einkuppeln zu ermöglichen, müssen die abgekoppelten Antriebsstränge mittels der Antriebsmotoren phasenrichtig zueinander positioniert werden, welches durch den Steuerungsrechner überwacht und vorgenommen wird. Dazu sind die Kupplungen elektrisch betätigbar und können vom Steuerungsrechner geöffnet und geschlossen werden.
  • Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens zwei der rotierend antreibbaren Bauteile Sensoren zur Erfassung der Winkellage aufweisen. Um ein phasenrichtiges Einkuppeln unterschiedlich touriger rotierend antreibbarer Bauelemente zu ermöglichen, sind an den rotierend antreibbaren Bauteilen Sensoren vorgesehen, mit denen die Relativwinkellagen der rotierend antreibbaren Bauteile zueinander erfasst werden können. Diese Winkelsensoren können als Absolutdrehgeber ausgeführt sein, so dass die Winkellage auch über mehrere Umdrehungen hinweg eindeutig bestimmt werden kann. Damit kann auch für halbtourige oder dritteltourige oder anderweitig übersetzte rotierend antreibbare Bauteile die Winkellage jederzeit exakt erfasst und abgespeichert werden. Beim Wiedereinkuppeln der rotierend antreibbaren Bauteile können dann diese Bauteile entsprechend der zuvor abgespeicherten Winkellagen von den Antriebsmotoren positioniert werden und dann phasenrichtig wieder eingekuppelt werden.
  • Es ist auch möglich, Induktivsensoren bei den untertourig übersetzten Walzen zu verwenden, die jeweils pro Umdrehung einen Impuls erzeugen, welcher dann von der Maschinensteuerung weiterverarbeitet wird. Auf diese Art und Weise erzeugen die Sensoren einmal pro Umdrehung einen eindeutigen Signalwechsel, welcher dann zusammen mit den Werten eines Inkrementalgebers zum Beispiel auf einem eintourigen Plattenzylinder ausgewertet wird. So ergibt sich bei einem dritteltourigen Farbheberumlauf und einem halbtourigen Verreiberumlauf bezogen auf den eintourigen Plattenzylinder eine 1/6 tourige resultierende Umlauffrequenz. Auch auf diese Art und Weise ist ein phasenrichtiges Wiedereinkuppeln rotierend antreibbarer Bauteile mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen möglich.
  • Vorzugsweise weist jeder abkoppelbare Antriebsstrang wenigstens einen Winkelsensor auf, mit dem eine absolute Winkellage oder Relativwinkellage zu einem Bezugsbauteil ermittelt werden kann. Sämtliche Sensoren sind an den Steuerungsrechner angeschlossen, um den Kupplungsvorgang steuern zu können. Es ist auch möglich, phasenrichtig über mehrere Druckwerke hinweg einzukuppeln. In diesem Fall werden die relativen Winkellagen von Zylindern und Walzen über mehrere Druckwerke hinweg miteinander verglichen, so dass auch unterschiedlich tourige Zylinder und Walzen über mehrere Druckwerke hinweg phasenrichtig eingekuppelt werden können.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Seitenansicht einer Bogenrotationsdruckmaschine mit zwei Druckwerken und
  • 2 den Phasenverlauf eines dritteltourigen Farbhebers und einer halbtourigen Verreiberwalze in Bezug auf einen eintourigen Plattenzylinder.
  • Die Druckmaschine 1 in 1 stellt lediglich ein Beispiel für eine Bogenrotationsdruckmaschine dar. Die Erfindung ist unabhängig von der Anzahl der Druckwerke, so dass hier nur beispielhaft zwei Druckwerke 5 dargestellt sind. Die Druckwerke 5 sind prinzipiell gleich aufgebaut, wobei jedes Druckwerk 5 über einen Plattenzylinder 7, einen Gummituchzylinder 6 und einen Druckzylinder 2 verfügt. Der Plattenzylinder 7 trägt die Druckplatte mit dem Druckbild, während der Gummituchzylinder 6 ein Gummituch zur Übertragung des Druckbildes vom Plattenzylinder 7 auf den Bedruckstoff aufweist. Der Bedruckstoff wird im Druckspalt zwischen Druckzylinder 2 und Gummituchzylinder 6 bedruckt. Von einem Druckwerk 5 zum nächsten Druckwerk 5 werden die bogenförmigen Bedruckstoffe über Transportzylinder 3 und Wendetrommeln 4 transportiert. Mittels der Wendetrommeln 4 ist ein beidseitiger Schön- und Widerdruck auf bogenförmigen Bedruckstoffen möglich. Sämtliche Zylinder 2, 3, 4, 6, 7 sind über nicht gezeigte Zahnräder mechanisch miteinander gekoppelt und werden über einen gemeinsamen Hauptantriebsmotor 17 im Druckbetrieb angetrieben.
  • Weiterhin weist jedes Druckwerk 5 ein Farbwerk bestehend aus Verreiberwalzen 8, 9 auf sowie einen Farbheber 10, welcher die Farbe einem nicht gezeigten Farbkasten entnimmt. Farbheber 10 und Verreiberwalzen 8, 9 sind ebenfalls mechanisch miteinander gekoppelt. Diese mechanische Koppelung geschieht über ein Getriebe 15, wobei die einzelnen Komponenten unterschiedlich zueinander übersetzt sind. So ist der Farbheber 10 dritteltourig ausgelegt, das heißt, der Plattenzylinder 7 macht drei Umdrehungen, wenn der Farbheber 10 eine Umdrehung macht. Die erste Verreiberwalze 8 ist dagegen so übersetzt, dass sie sich 3,85-mal bei einer Umdrehung des Plattenzylinders 7 dreht. Die Changierbewegungen weiterer Verreiberwalzen 9 sind dagegen halbtourig ausgelegt, das heißt, der Plattenzylinder 7 macht zwei Umdrehungen, wenn sich die halbtourige Verreiberwalze 9 einmal hin- und her bewegt. Diese Übersetzungsverhältnisse ergeben sich durch die Getriebeübersetzung im Getriebe 15. Die so mechanisch miteinander gekoppelten Walzen 8, 9 und der Farbheber 10 sind mit den übrigen Zylindern 3, 3, 4, 6, 7 über eine Kupplung 11 mechanisch koppelbar. Über die elektrisch betätigbare Kupplung 11 wird eine mechanische Koppelung zwischen Plattenzylinder 7 und Gummituchzylinder 6 bewirkt. Da die anderen Zylinder mechanisch mit dem Gummituchzylinder 6 gekoppelt sind und die Verreiberwalzen 9, der Plattenzylinder 7 und der Farbheber 10 mechanisch mit der Verreiberwalze 8 gekoppelt sind, bewirkt das Schließen der Kupplung 11 eine komplette mechanische Koppelung sämtlicher Walzen, Zylinder und des Farbhebers 10 in der Bogendruckmaschine 1, so dass sämtliche rotierend angetriebenen Bauteile in den Druckwerken 5 über die gesamte Druckmaschine 1 hinweg mechanisch miteinander gekoppelt sind und im Druckbetrieb von einem gemeinsamen Hauptantriebsmotor 17 angetrieben werden.
  • Für Umrüstvorgänge zwischen Druckaufträgen ist es jedoch sinnvoll, das Farbwerk und den Plattenzylinder 7 mittels der elektrisch betätigbaren Kupplung 11 von den anderen Zylindern 6, 2, 3, 4 abzukuppeln. Sobald die Kupplung 11 geöffnet ist, können sich die Walzen 8, 9, der Plattenzylinder 7 und der Farbheber 10 gegenüber den übrigen Zylindern 2, 3, 4, 6 verdrehen. Wenn vor dem Druckvorgang jedoch die abgekoppelten Farbwerkswalzen 8, 9, der Plattenzylinder 7 und der Farbheber 10 nicht wieder phasenrichtig zum Gummituchzylinder 6 oder Druckzylinder 2 eingekuppelt werden, so ergibt sich eine Verschlechterung des Druckbildes, da aufgrund von Toleranzschwankungen in der Produktion sämtliche rotierenden Bauteile eine Vorzugsstellung zueinander aufweisen, in der die beste Druckqualität abgeliefert wird. Um die Position der rotierenden Bauteile zueinander ermitteln zu können und das phasenrichtige Einkuppeln steuern zu können, sind in den Druckwerken mehrere Sensoren 14 vorgesehen, welche die Winkellage des jeweiligen rotierenden Bauteils erfassen. In einer Ausführungsform sind zumindest Sensoren 14 am Plattenzylinder 7, am Farbheber 10, und an der halbtourig changierenden Verreiberwalze 9 vorgesehen. Die Sensoren 14 an der halbtourig changierenden Verreiberwalze 9 und am dritteltourigen Farbheber 10 sind als Induktivsensoren ausgebildet, welche pro Umdrehung jeweils einen Impuls erzeugen. Der Sensor 14 des Plattenzylinders 7 ist dagegen als Inkrementalgeber ausgebildet. Der Steuerungsrechner 12, welcher Bestandteil der Steuerung der Druckmaschine 1 sein kann, erfasst pro Umdrehung der Induktivsensoren der halbtourig changierenden Verreiberwalze 9 und des dritteltourigen Farbhebers 10 einen eindeutigen Signalwechsel und führt diesen zusammen mit den Werten des Inkrementalgebers des eintourigen Plattenzylinders 7. Dabei ergibt sich durch den dritteltourigen Farbheberumlauf und den halbtourigen Verreiberumlauf bezogen auf den eintourigen Druckzylinder 7 eine 1/6 tourige resultierende Umlauffrequenz. Über diese Umlauffrequenz ist ein phasenrichtiges Einkuppeln trotz unterschiedlicher Übersetzungsverhältnisse möglich. Die Signale der Sensoren 14 sind in 2 entsprechend abgebildet. Dabei ist zu erkennen, dass sich der Plattenzylinder 7 während einer Changierbewegung der halbtourigen Verreiberwalze 9 zweimal dreht und während eines Umlaufs des dritteltourigen Farbhebers 10 dreimal dreht.
  • Während des Synchronlaufs von Farbwerk und bogenführenden Zylindern 2, 3, 4, 6, 7 im Druckbetrieb kann der Steuerungsrechner 12 über die resultierende 1/6 tourige Umlauffrequenz die Relativposition der einzelnen rotierenden Bauteile zueinander erfassen. Bevor der Synchronlauf durch das Öffnen der Kupplung 11 verlassen wird, werden die erfassten Relativpositionen im Steuerungsrechner 12 abgespeichert.
  • Wenn das Farbwerk in den Zahnräderzug der Zylinder 2, 3, 4, 6 wieder eingekuppelt werden soll und Waschvorgänge und Plattenwechsel abgeschlossen sind, so müssen die Positionen der Farbwerkswalzen 8, 9 und des Farbwerkshebers 10 sowie des Plattenzylinders 7 wieder auf den Räderzug synchronisiert werden. Dabei werden die im Synchronlauf abgespeicherten Relativpositionen von Plattenzylinder 7 und Verreiberwalzen 9 und Farbheber 10 aufgerufen. Das Positionieren der Bauteile geschieht dabei über die Ansteuerung der elektrischen Antriebsmotoren 16 auf den Plattenzylindern 7 der Druckmaschine 1 und des Hauptantriebsmotors 17.
  • Anstelle des Plattenzylinders 7 kann auch ein anderer Zylinder wie der Druckzylinder 2 als Bezugszylinder ausgewählt werden. In diesem Fall weist dann der Druckzylinder 2 einen Inkrementalgeber auf. Genauso kann der Steuerungsrechner 12 auch über mehrere Druckwerke 5 hinweg die Relativpositionen zueinander auswerten. Anstelle der hier gezeigten Kombination von Inkrementalgebern und Induktivsensoren ist es selbstverständlich auch möglich, alle Sensoren 14 als Inkrementalgeber auszuführen, welche jeweils entsprechende Winkellagen erfassen. Inkrementalgeber können als Absolutwertgeber über mehrere Umdrehungen hinweg die Positionen eindeutig erfassen. Die Sensoren 14 und die Antriebsmotoren 16, 17 der Druckmaschine 1 sind über eine Kommunikationsverbindung 13 mit dem Steuerungsrechner 12 der Druckmaschine 1 verbunden, ebenso kann der Antrieb zum Öffnen und Schließen der Kupplung 11 über die Kommunikationsverbindung 13 vom Steuerungsrechner 12 angesteuert werden, so dass ein vollautomatisches phasenrichtiges Einkuppeln durch den Steuerungsrechner 12 möglich ist.
  • 1
    Druckmaschine
    2
    Druckzylinder
    3
    Transportzylinder
    4
    Wendetrommel
    5
    Druckwerk
    6
    Gummituchzylinder
    7
    Plattenzylinder
    8
    Verreiberwalze
    9
    Halbtourige Verreiberwalze
    10
    Farbheber
    11
    Kupplung
    12
    Steuerungsrechner
    13
    Kommunikationsverbindung
    14
    Sensor
    15
    Getriebe
    16
    Antriebsmotor
    17
    Hauptantriebsmotor
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0834398 A1 [0003]
    • - EP 0978378 A2 [0004]

Claims (14)

  1. Verfahren zum phasenrichtigen Einkuppeln von rotierend antreibbaren mechanisch gekoppelten Bauteilen (2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10) in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen (1), wobei wenigstens zwei rotierend antreibbare Bauteile (6, 10) über eine Kupplung (11) mechanisch verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) im mechanisch gekoppelten Zustand mit einer unterschiedlichen Drehzahl in einem Übersetzungsverhältnis betrieben werden, dass auf das Übersetzungsverhältniss ein Steuerungsrechner (12) zum Steuern des Einkuppelvorgangs Zugriff hat und beim phasenrichtigen Einkuppeln das Übersetzungsverhältnis berücksichtigt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsverhältnis der rotierend antreibbaren Bauteile (6, 9, 10) 1:2 oder 1:3 beträgt.
  3. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei rotierend antreibbare Bauteile (6, 9, 10) vorhanden sind, wobei wenigstens ein Bauteil (9) mit der Übersetzung 1:2 und ein weiteres Bauteil (10) mit der Übersetzung 1:3 antreibbar ist.
  4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der rotierend antreibbaren Bauelemente der Gummituchzylinder (6) in einem Druckwerk (5) einer Druckmaschine (1) ist und dass die anderen rotierend antreibbaren Bauteile eine Verreiberwalze (8, 9) oder ein Farbheber (10) im Farbwerk der Druckmaschine (1) ist.
  5. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der rotierend antreibbaren Bauelemente eine Farbwerkswalze (8, 9) im Farbwerk einer Druckmaschine (1) ist und dass ein anderes rotierend antreibbares Bauteil ein Druckzylinder (2) oder Plattenzylinder (7) im Druckwerk (5) der Druckmaschine (1) ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierend antreibbaren Bauteile über wenigstens eine Kupplung (11) zu einem geschlossenen Zahnräderzug mechanisch verbindbar sind.
  7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) über jeweils einen Antriebsmotor unabhängig voneinander antreibbar sind.
  8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der rotierend antreibbare Bauteile (7, 9) Sensoren (14) zur Erfassung der Winkellage aufweisen.
  9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Signale der Sensoren (14) dem Steuerungsrechner (12) zugeführt werden, welcher anhand der Signale der Sensoren (14) die Kupplung (11) und die Antriebsmotoren beim phasenrichtigen Einkuppeln ansteuert.
  10. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkellagen der rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) zueinander im eingekuppelten Zustand durch die Sensoren (14) erfasst und in dem Steuerungsrechner (12) abgespeichert werden und dass beim Wiedereinkuppeln der rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) die rotierend antreibbaren Bauteile (6, 10) in die abgespeicherten relativen Winkelpositionen gefahren werden und in diesem Zustand phasenrichtig eingekuppelt werden.
  11. Bogenrotationsdruckmaschine (1) mit rotierend antreibbaren mechanisch über wenigstens eine Kupplung (11) koppelbaren Walzen (8, 9) und Zylindern (2, 3, 4, 6, 7) wobei wenigstens eine Walze (9) und ein Zylinder (6, 7) im Betrieb der Druckmaschine (1) mit einer unterschiedlichen Drehzahl in einem Übersetzungsverhältnis antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerungsrechner (12) vorhanden ist, welcher auf das Übersetzungsverhältniss zum Steuern des Einkuppelvorgangs Zugriff hat und beim phasenrichtigen Einkuppeln das Übersetzungsverhältnis berücksichtigt.
  12. Bogenrotationsdruckmaschine (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Walze eine Verreiberwalze (8, 9) oder ein Farbheber (10) im Farbwerk der Druckmaschine (1) ist und dass der Zylinder der Plattenzylinder (7) oder Gummituchzylinder (6) in einem Druckwerk (5) der Druckmaschine ist.
  13. Bogenrotationsdruckmaschine (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (14) zur Erfassung der Winkellage des Plattenzylinders (7) vorgesehen ist und ein weiterer Sensor (14) zur Erfassung der Winkellage der Verreiberwalze (8, 9) oder des Farbhebers (10) vorgesehen ist.
  14. Bogenrotationsdruckmaschine (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (14) zur Erfassung der Winkellage eines Druckzylinders (2) vorgesehen ist und ein weiterer Sensor (14) zur Erfassung der Winkellage einer Verreiberwalze (8, 9) oder eines Farbhebers (10) vorgesehen ist.
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