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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betrieb von Bedien- und
Anzeigeeinheiten an Textilmaschinen und Anlagen, insbesondere im
Bereich Spinnereimaschinen und -anlagen, z. B. Spinnereivorbereitungsmaschinen
und -anlagen.
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Im
Bereich der Maschinen und Anlagen der Textilindustrie sind in der
Regel bestimmte zur Bedienung erforderliche Ein- und oder Ausgaben
nur möglich, wenn zuvor eine Freigabe durch entsprechende Passworte
oder auch Schlüsselschalter (z. B.
WO 92/13121 A ) erteilt wurde.
Damit soll verhindert werden, dass unbefugte Mitarbeiter fehlerhafte
oder unerwünschte Veränderungen vornehmen bzw.
Informationen abrufen können, die nicht für sie
bestimmt sind. Um sich den allgemeinen Erfordernissen sowie den
innerbetrieblichen Abläufen anpassen zu können,
werden dazu oft auch verschiedene Passwortebenen eingerichtet oder
spezielle Schließsysteme verwendet. Dadurch wird erreicht,
dass die Nutzer mit unterschiedlichen Befugnissen ausgestattet werden
können.
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Des
Weiteren werden die Maschinen und Anlagen überwiegend weltweit
eingesetzt. Das bedeutet, dass diejenigen, die damit arbeiten, die
unterschiedlichsten Sprachen sprechen. Von daher ist es zwingend
erforderlich dass die eingesetzten Bedien- und Anzeigegeräte
heute Texte in Graphiken, Hinweise, Anweisungen usw. in den wichtigsten
Sprachen anzeigen können. Anhand entsprechender Eingaberoutinen
ist eine Umschaltung, z. B. von Deutsch auf Englisch, Spanisch,
Chinesisch usw., möglich.
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Außerdem
ist es häufig wünschenswert bzw. erforderlich,
dass die jeweiligen an der Maschine tätigen Mitarbeiter
eindeutig identifiziert werden. Dies kann dazu dienen, um festzuhalten
und nachvollziehbar zu machen, warm und wer bestimmte Änderungen
vorgenommen hat, z. B. bei Service- oder Einstellarbeiten. Darüber
hinaus kann es auch nötig sein, abzuspeichern, welcher
Mitarbeiter für den momentanen Produktionsprozess verantwortlich
ist. Dies kann unter anderem auch für Abrechnungen bzw.
zur Lohnfindung usw. dienen.
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Für
all diese Vorgänge ist meist eine Vielzahl mehr oder weniger
umständlicher Eingaben, die nicht selten auch eine Fehlerquelle
darstellen, erforderlich. Diese führen oft zu zusätzlichen
und unnötigen Verlustzeiten.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile
vermeidet, die insbesondere eine eindeutige Benutzeridentifikation
ermöglicht und kontaktlos sowie automatisch, das heißt
ohne dass die Bediener die angesprochenen Eingaben durchführen
müssen, zu arbeiten vermag.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
Bedien- und Anzeigegeräte werden mit einer Informations-Lesestation
oder einer Station zur direkten Erkennung von Personen anhand unverwechselbarer Merkmale,
die mit der jeweiligen Maschinen- oder Anlagensteuerung in Verbindung
steht, ausgerüstet.
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Im
Falle der Nutzung von Informationsträgern (z. B. Transponder)
erhält jeder, der die Maschinen oder Anlagen bedienen bzw.
dort irgendeine Eingabe vornehmen muss, einen persönlichen
Informationsträger. Dieser verfügt intern über
eine einmalige unverwechselbare Kennung, z. B. eine vielstellige Ziffer.
Wenn der Informationsträger in die Nähe der Lesestation
gebracht wird, wird das automatisch erkannt und die Person bzw.
deren Informationsträger eindeutig identifiziert.
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Sollen
Personen anhand unverwechselbarer Merkmale (z. B. durch einen Fingerabdruck)
erkannt werden, so müssen diese Merkmale zuvor einmalig ermittelt
und entsprechend gespeichert werden. Wenn eine Person dann an die
Lesestation tritt, so werden zunächst die entsprechenden
Merkmale, z. B. durch Auflegen eines bestimmten Fingers auf die Lesestation,
ermittelt und die jeweilige Person erkannt bzw. eindeutig identifiziert.
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Per
Software, die sich in der Steuerung der Maschine oder Anlage befindet,
wird für alle im Umlauf befindlichen Informationsträger
bzw. alle unverwechselbaren Merkmale der Personen in einer Liste festgelegt,
wem sie zuzuordnen sind und was passieren soll, wenn ein solcher
oder entsprechende Merkmale erkannt werden. Beispielsweise kann
automatisch auf die Sprache, der die jeweilige Person mächtig
ist, umgestellt und aufgrund der Zugriffsrechte entsprechende Ein-
und Ausgabemöglichkeiten freigeschaltet werden.
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Alle
weiteren individuellen Details, wie z. B. der Name usw., werden
ebenfalls in obiger Liste hinterlegt.
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Die
beschriebene Einrichtung und das Verfahren sind mit handelsüblichen
Geräten realisierbar. Bei Verwendung von Informationsträgern
sollten vorzugsweise solche, die nach dem RFID-Prinzip (Radio Frequency Identification)
arbeiten, eingesetzt werden. Die Transponder können dabei
relativ klein sein und benötigen in der Regel keine eigene
Stromversorgung. Von daher handelt es sich dabei um eine recht kostengünstige
Lösung.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden u. a.
folgende Vorteile erzielt:
- 1. Eine Maschine
oder Anlage kann so einfach, kostengünstig und wirkungsvoll
vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden.
- 2. Es können generell Abfragen bzw. Eingaben (Bedienung)
nur durch entsprechend autorisierte Personen erfolgen.
- 3. Es ist die exakte Führung eines Logbuches möglich.
Damit können alle Eingabe protokolliert und bei Bedarf
nachvollzogen werden.
- 4. Die Darstellungen auf dem Bildschirm können benutzerspezifisch
gestaltet werden.
- 5. Insbesondere kann die für Ein- und Ausgaben benutzte
Sprache automatisch den Anforderungen des jeweiligen Bedieners angepasst
werden.
- 6. Praktisch ist im Bereich der Ein- und Ausgaben eine individuelle
Abstimmung auf jede einzelne Person möglich. Das gilt auch
für die Darstellungen auf dem Bildschirm.
- 7. Die Ein- und Ausgaben können auch von bestimmten
Situationskombinationen abhängig gemacht werden (z. B.
Person, Maschinenzustand, Material, Tageszeit usw.).
- 8. Die beschriebene Einrichtung und das Verfahren sind mit handelsüblichen
Geräten und verhältnismäßig
geringem Hardwareaufwand sowie dementsprechend auch mit relativ
geringen Kosten realisierbar.
- 9. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es somit möglich, die Produktivität und Produktionssicherheit
zu verbessern, ohne den erforderlichen Aufwand wesentlich zu erhöhen.
- 10. Es können auch bereits vorhandene Informationsträger,
wie zum Beispiel Scheckkarten sowie Personalausweise und Führerscheine
in Kartenform und mit Magnetstreifen, genutzt werden.
- 11. Werden zur Realisierung des Verfahrens bestimmte Informationsträger
eingeführt, so können diese später auch
für andere Zwecke, z. B. der generellen Anwesenheits- oder
Zugangskontrolle, Zeiterfassung o. ä., genutzt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen sind:
- 1.
Die Lesestation kann innerhalb der Maschine oder Anlage auch an
anderer Stelle als an der Bedien- und Anzeigestation angebracht
sein.
- 2. Die Lesestation kann auch eine Schreibfunktion beinhalten.
Bei Benutzung entsprechend geeigneter Informationsträger
ist es dann möglich, zusätzliche und situationsbedingte
Daten im Informationsträger zu hinterlegen. Beispielsweise könnte
gespeichert werden, wie viel der jeweilige Bediener produziert oder
wie lange ein Service gedauert hat. Diese Daten wären dann
bei Bedarf an anderen Stellen und mit einem anderen Lesegerät
wieder abrufbar.
- 3. Falls die Maschinen- und Anlagensteuerungen über
ein Kommunikationsnetzwerk mit einem übergeordneten System,
z. B. einem Prozessleitsystem, verbunden sind, kann die Festlegung
der einzelnen Zugriffsberechtigungen bzw. auch zentral von dort
aus erfolgen und verwaltet werden.
- 4. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
auch Sicherheitsfunktionen abhängig vom jeweiligen Bediener
aktiviert bzw. deaktiviert oder eingeschränkt werden. Beispielsweise
kann es für Servicepersonal erforderlich sein, bestimmte
Sicherheitsfunktionen, die für den üblichen Bediener
zwingend erforderlich sind, außer Kraft zu setzen.
- 5. Werden Informationsträger, die auch Daten aufnehmen
können, sowie entsprechende Schreibgeräte, die
z. B. in der Arbeitsvorbereitung stehen, verwendet, so ist es möglich,
bei der Identifizierung des Mitarbeiters gleichzeitig auch Informationen
an die Maschinen und Anlagen zu übergeben und dort automatisch
bestimmte Einstellungen vorzunehmen. Wenn beispielsweise der Mitarbeiter
einen bestimmten Produktionsauftrag erhält, können
die dafür erforderlichen Parameter, z. B. die Produktionsgeschwindigkeit,
Drehzahlen, Verzüge usw., automatisch und ohne dass irgendwelche
individuellen Fehler auftreten können, direkt bei seiner
Anmeldung eingestellt werden.
- 6. Um den Verwaltungsaufwand in Grenzen zu halten, werden innerhalb
eines Betriebes Gruppen von Mitarbeitern, das heißt Mitarbeiter
mit gleichen Tätigkeiten und Befugnissen, gebildet. Die
Software innerhalb der Maschinen und Anlagen kann so ebenfalls einfacher
gehalten werden.
- 7. Generell kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung
auch „nur” dazu benutzt werden, um bestimmte maschinen-
und anlagenspezifische Einstellungen fehlerfrei an die entsprechenden
Steuerungen zu übermitteln.
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Die
Ansprüche 2 bis 37 haben vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung zum Inhalt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der das Informationsträger- bzw. Personen-Merkmal-Lesegerät
in die Bedien- und Anzeigeeinheit integriert ist,
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2 eine
Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der das Informationsträger- bzw. Personen-Merkmal-Lesegerät
in der Nähe der Bedien- und Anzeigeeinrichtung angeordnet
ist,
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3 schematisch
eine Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Transpondern und deren Arbeitsweise,
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4 schematisch
eine Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Hilfe von Karten mit Magnetstreifen und deren Arbeitsweise,
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5 schematisch
eine Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Hilfe der Erkennung von Fingerabdrücken
und deren Arbeitsweise,
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6 perspektivisch
eine Anlage aus acht Karden und drei Strecken, die über
ein Datennetzwerk mit einer zentralen Bedien- und Anzeigeeinrichtung
verbunden sind,
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7 schematisch
eine Anlage aus vier Karden mit jeweils einer maschinenbezogenen
Bedien- und Anzeigeeinrichtung, die über ein Datennetzwerk mit
der zentralen Bedien- und Anzeigeeinrichtung verbunden sind,
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8 die
Zuordnung der Bedien- und Anzeigefunktionen zu den Bedien- und Anzeigeeinrichtungen
mit einheitlicher übergeordneter Bedien- und Anzeigeeinrichtung,
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9 schematisch
Seitenansicht einer Strecke mit Blockschaltbild für die
Regelung und Steuerung einer Strecke und maschinenbezogener Bedien-
und Anzeigeeinrichtung einschließlich Lesegerät,
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10 schematisch
Seitenansicht einer Karde mit Blockschaltbild für die Regelung
und Steuerung einer Karde und maschinen bezogener Bedien- und Anzeigeeinheit
einschließlich Lesegerät und
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11 schematisch
Seitenansicht eines Kämmkopfes einer Kämmmaschine
mit Blockschaltbild für die Regelung und Steuerung der
Kämmmaschine mit Bedien- und Anzeigeeinrichtung einschließlich
Lesegerät.
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Nach 1 ist
ein Bedien- und Anzeigegerät 1 vorhanden, das
mit einem elektronischen Maschinensteuerungssystem 4, z.
B. Trützschler Maschinensteuerungssystem TMS-2, in Verbindung
steht. In die Bedien- und Anzeigeeinheit 1 ist ein Informationsträger-
oder Personen-Merkmal-Lesegerät 5 integriert.
Der Datenaustausch zwischen dem Lesegerät 5, dem
Maschinensteuersystem 4 und der Bedien- und Anzeigeeinheit 1 erfolgt über
eine Leitung 10.
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Entsprechend 2 ist
ein separates Informationsträger- oder Personen-Merkmal-Lesegerät 6 vorhanden,
das an das Maschinensteuerungssystem 4 über eine
Leitung 11 angeschlossen ist. Das Maschinensteuerungssystem 4 ist über
eine Leitung 12 an die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 angeschlossen.
Das Maschinensteuerungssystem 4 fungiert als Auswerteeinrichtung.
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Die
in den 1 und 2 bezeichneten Lesegeräte 5 und 6 können
entsprechend den in den nachfolgenden 3, 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen
ausgebildet sein und mit den entsprechenden Informationsträgern 13 bzw. 21 oder Personenmerkmalen
zusammenwirken.
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Gemäß 3 ist
als Lesegerät ein RFID-Lesegerät 7 vorhanden.
Das Lesegerät 7 wirkt mit einem Transponder 13 zusammen,
der die im Kasten 14 angegebene interne Kennnummer aufweist.
Mit dem Pfeil 15 ist die Stromversorgung und mit den Halbkreisen 16 sind
Funkwellen bezeichnet. Das Lesegerät 7 steht über
die Leitung 17 mit dem Maschinensteuerungssystem 4 in
Verbindung. In dem Kasten 18 ist die festgestellte Transpondererkennung
bezeichnet. In der Auflistung 19 ist eine Liste mit Zugriffsrechten
und Sprachen angegeben, die intern in der Steuerung 4 vorhanden
sind. Das Maschinensteuerungssystem 4 steht über
die Leitung 12 mit der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 in
Verbindung. In dem Kasten 20 sind Detailinformationen für
die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 angegeben.
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In 4 sind
insoweit dieselben Bezugszeichen wie in 3 verwendet,
als die beiden Figuren übereinstimmen. Nach 4 ist
als Lesegerät ein Magnetstreifen – Lesegerät 8 mit
einem Lesekopf 8a vorhanden. Das Lesegerät 8 wirkt
mit einer Karte 21 mit einem Magnetstreifen 21a zusammen,
auf dem die in dem Kasten 14 angegebene Kennnummer vorhanden
ist. Das Lesegerät 8 steht über die Leitung 22 mit
dem Maschinensteuerungssystem 4 in Verbindung. In dem Kasten 18 ist
die fertiggestellte Erkennung angegeben.
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In 5 sind
insoweit dieselben Bezugsziffern wie in den 3 und 4 verwendet,
als sich die drei Zeichnungsfiguren gleichen. Gemäß 5 ist
als Lesegerät ein Fingerabdruck-Lesegerät 9 (Fingerprint)
vorhanden. Das Lesegerät 9 wirkt über
eine Leitung 23 mit einer Einrichtung 24 zur Zuordnung des
Fingerabdrucks zu einer Kennziffer zusammen. Die Kennziffer ist
in der Einrichtung 24 gespeichert. Die Einrichtung 24 steht über
die Leitung 25 mit dem Maschinensteuerungssystem 4 in
Verbindung. Mit 26 ist der Finger einer (nicht dargestellten
Person) bezeichnet, von der der Fingerabdruck abgenommen wird.
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Nach 6 besteht
eine Spinnereivorbereitungsanlage aus acht Karden 30a bis 30h,
z. B. Trützschler Hochleistungskarde TC 07 und drei Strecken 31a bis 31c,
z. B. Trützschler Hochleistungsstrecke TD 03. Die Karden 30a bis 30h und
die Strecken 30a bis 30h sind über ein
Datennetzwerk 32, z. B. TEXNET, an eine übergeordnete
Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 angeschlossen. Die übergeordnete
Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 umfasst u. a. einen Bildschirm 2 und
eine Tastatur 3 und kann einen Drucker 27 aufweisen.
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Entsprechend 7 sind
vier Karden 30a bis 30d vorhanden, die jeweils
an eine maschinenbezogene Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1a, 1b, 1c bzw. 1d angeschlossen
sind. Jede Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1a bis 1d weist
jeweils eine Tastatur 3a bis 3d und einen Bildschirm 2a bis 2d auf.
Die maschinenbezogenen Bedien- und Anzeigeeinrichtungen 1a bis 1d stehen
jeweils mit einer elektronischen Maschinensteuer- und -regeleinrichtung 4a, 4b, 4c bzw. 4d,
z. B. einem Mikrocomputer, in Verbindung.
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Wie
die 6 und 7 zeigen, sind alle Maschinen
(Karden 30 und/oder Strecken 31) der Anlage mit
einem leistungsfähigen Kommunikationsnetzwerk 32 verbunden
und können untereinander oder mit anderen Einrichtungen
Daten austauschen. An dieses Netzwerk 32 ist die zentrale
Bedien- und Anzeigestation 1 angeschlossen. Diese ist mit
Flachbildschirm 28, Touchscreen, Tastatur 29 sowie
Möglichkeiten, Daten in größeren Mengen
und über einen längeren Zeitraum speichern zu
können, ausgerüstet. Von hier aus ist es möglich,
alle komplexeren Einstell-, Parametrier- und Vorgabearbeiten zentral durchzuführen.
Zusätzlich können umfangreiche Daten der einzelnen
Maschinen angezeigt, visualisiert, gespeichert, ausgetauscht und
auch überwacht werden.
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An
jeder Maschine (gemäß 7 an jeder Karde 30a bis 30d)
befindet sich zusätzlich ein relativ einfaches kostengünstiges
Terminal, über das nur alle die für den „Produktionsbetrieb” notwendigen Eingaben
vorgenommen werden können. Eine dort verfügbare
Anzeige 2a bis 2d deckt ebenfalls „nur” diesen
Arbeitsbereich ab. Es erfolgt entsprechend 8 eine klare
Trennung zwischen der zur Produktion erforderlichen Bedienung und
Anzeige und derjenigen zur Einstellung, Parametrierung, Visualisierung
und Fehlersuche. Erstere ist ausschließlich über die
jeweilige maschinenbezogene Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1a bis 1d (einfaches
Maschinenterminal) möglich, letztere nur über
die Elemente der zentralen Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1.
Es ist eine einteilige ortsfeste zentrale Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 dargestellt.
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Auf
diese Weise kann beispielsweise folgende Aufteilung von Bedien-
und Anzeigefunktionen auf die übergeordnete Bedien- und
Anzeigeeinrichtungen 1 einerseits die maschinenbezogenen
Bedien- und Anzeigeeinrichtungen andererseits am Beispiel von Strecken 31a bis 31c verwirklicht
werden.
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Nur
an der Anzeigeeinrichtung 28 der zentralen Bedien- und
Anzeigeeinrichtung 1 werden angezeigt: Als Betriebsdaten
die Anspannungen, die Schichtdaten, der Nutzeffekt, die Stillstandszeiten;
in Bezug auf Qualität der Verzugsgrenzen, die Bandfeinheitsgrenzen,
die Dickstellen im Band, Spektrogramme, kannenbezogene Qualitätsdaten;
im Hinblick auf Überwachungen, Regelparameter, Verzugsgrenzen,
Bandfeinheitsgrenzen, Dickstellen im Band, CV-Werte, Elektronikfunktionen.
Nur an der Anzeigeeinrichtung der maschinenbezogenen Bedien- und Anzeigeeinrichtung
werden angezeigt: Start/Stopp, Tippbetrieb, Störungsquittierung,
Kannenwechsel.
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Sowohl
an der Anzeigeeinrichtung 28 der zentralen Bedien- und
Anzeigeeinrichtung 1 als auch an der Anzeigeeinrichtung
der maschinenbezogenen Anzeigeeinrichtung werden angezeigt: In Bezug
auf Betriebsdaten Liefergeschwindigkeit, Produktion, Verzüge,
Drehzahlen, Stillstandsgründe; in Hinsicht auf Qualität
CV-Werte; mit Blick auf Überwachung Sicherheitseinrichtungen.
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Nur
an der Eingabeeinrichtung 29 der zentralen Bedien- und
Anzeigeeinrichtung 1 werden eingegeben: Verzug, Liefergeschwindigkeit,
Bandfeinheit, Qualitätsgrenzwerte.
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Nur
an der Eingabeeinrichtung der maschinenbezogenen Bedien- und Anzeigeeinrichtungen werden
eingegeben: Start/Stopp, Tippbetrieb, Kannenwechsel.
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Aus
technologischen Gründen müssen bestimmte Einstell-
und Parametriervorgänge, kombiniert mit komplexen nummerischen
oder graphischen Anzeigen, die über die reine produktionsspezifische Bedienung
hinausgehen, auch unmittelbar an der Maschine durchgeführt
werden.
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Vorstehend
wurde beispielhaft eine Vorrichtung zur Bedienung und Anzeige an
einer Spinnereivorbereitungsanlage und an Spinnereivorbereitungsmaschinen,
bei der eine Anlage aus mehreren Maschinen, z. B. Karden und/oder
Strecken, vorhanden ist und die Anlage mindestens eine übergeordnete Bedien-
und Anzeigeeinrichtung und die Maschinen jeweils eine maschinenbezogene
Bedien- und Anzeigeeinrichtung aufweisen, wobei alle Bedien- und
Anzeigeeinrichtungen über Steuer- und Regeleinrichtungen
(Rechner) durch ein Netzwerk miteinander verbunden sind, erläutert.
Die Erfindung umfasst auch eine Ausbildung, bei der – ohne übergeordnete Bedien-
und Anzeigeeinrichtung – alle Bedien- und Anzeigefunktionen
bei jeder maschinenbezogenen Bedien- und Anzeigeeinrichtung ausführbar
sind.
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Nach 9 weist
eine Strecke 31, z. B. Trützschler-Strecke TC
03 ein Streckwerk 32 auf. Die Faserbänder 35 treten
aus (nicht dargestellten) Kannen kommend in die Bandführung 36 ein
und werden, gezogen durch die Abzugswalzen 37, 38,
an dem Messglied 39 vorbeitransportiert. Das Streckwerk
ist als 4-über-3-Streckwerk konzipiert, d. h. es besteht aus
drei Unterwalzen I, II, III (I Ausgangs-Unterwalze, II Mittel-Unterwalze, III Eingangs-Unterwalze)
und vier Oberwalzen 40, 41, 42, 43.
Im Streckwerk 32 erfolgt der Verzug des Faserverbandes
aus mehreren Faserbändern. Die verstreckten Faserbänder
erreichen im Streckwerksauslauf eine Vliesführung 44 und
werden mittels der Abzugswalzen 45, 46 durch einen
Bandtrichter 47 gezogen, in dem sie zu einem Faserband 48 zusammengefasst
werden, das anschließend in (nicht dargestellten) Kannen
abgelegt wird. Mit A ist die Arbeitsrichtung bezeichnet.
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Die
Abzugswalzen 37, 38, die Eingangs-Unterwalze III und
die Mittel-Unterwalze II, die mechanisch z. B. über
Zahnriemen gekoppelt sind, werden von dem Regelmotor 49 angetrieben,
wobei ein Sollwert vorgebbar ist. (Die zugehörigen Oberwalzen 40 bzw. 41 laufen
mit.) Die Ausgangs-Unterwalze I und die Abzugswalzen 45, 46 werden
von dem Hauptmotor 50 angetrieben. Der Regelmotor 49 und
der Hauptmotor 50 verfügen je über einen
eigenen Regler 51 bzw. 52. Die Regelung (Drehzahlregelung)
erfolgt jeweils über einen geschlossenen Regelkreis, wobei
dem Regler 49 ein Tachogenerator 53 und dem Hauptmotor 50 ein
Tachogenerator 54 zugeordnet ist. Am Streckwerkseinlauf
wird eine der Masse proportionale Größe, z. B.
der Querschnitt der eingespeisten Faserbänder 35,
von einem Einlaufmessorgan 39 gemessen. Am Streckwerksauslauf
wird der Querschnitt des ausgetretenen Faserbandes 48 von einem
dem Bandtrichter 47 zugeordneten Auslaufmessorgan 55 gewonnen.
Eine zentrale Rechnereinheit 4 (Steuer- und Regeleinrichtung),
z. B. Mikrocomputer und Mikroprozessor, übermittelt eine
Einstellung der Sollgröße für den Regelmotor 49 an
den Regler 31. Die Messgrößen der beiden
Messorgane 39 bzw. 55 werden während
des Streckvorganges an die zentrale Rechnereinheit 4 übermittelt.
Aus den Messgrößen des Einlaufmessorgans 39 und
aus dem Sollwert für den Querschnitt des austretenden Faserbandes 48 wird
in der zentralen Rechnereinheit 4 der Sollwert für
den Regelmotor 49 bestimmt. Die Messgrößen
des Auslaufmessorgans 55 dienen der Überwachung
des austretenden Faserbandes (Ausgabebandüberwachung).
Mit Hilfe dieses Regelsystems können Schwankungen im Querschnitt
der eingespeisten Faserbänder 35 durch entsprechende Regelungen
des Verzugsvorganges kompensiert bzw. eine Vergleichmäßigung
des Faserbandes erreicht werden. An die elektronische Maschinensteuer-
und -regeleinrichtung 4 ist die maschinenbezogene Bedien-
und Anzeigeeinrichtung 1 angeschlossen, die eine Eingabeeinrichtung 3 und
einen Bildschirm 2 umfasst. Mit der Eingabeeinrichtung 3 erfolgt
u. a. die Ein- und Ausschaltung der Strecke 31. An die
Maschinensteuerung 4 ist über die Leitung 11 das
Lesegerät 6 angeschlossen. Dem Lesegerät 6 sind
Informationsträger bzw. Personenmerkmale nach den 3 bis 5 zugeordnet.
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10 zeigt
schematisch die Karde 30, bei der der Speisewalze 60 als
Messwertaufnehmer ein elektronischer Tachogenerator 61 zugeordnet
ist, der an einen Analog/Digital-Wandler 62 angeschlossen ist.
Der Analog/Digital-Wandler 62 steht mit einer einen Mikroprozessor
mit Speicher enthaltenden elektronischen Steuereinheit 4,
dem Mikrocomputer, in Verbindung. Der Analog/Digital-Wandler 62 wird
von dem Mikrocomputer gesteuert. Dem Mikrocomputer ist ein Sollwertgeber 63 zugeordnet.
Der Mikrocomputer ist an einen ersten Digital/Analog-Leistungsumsetzer 64 angeschlossen,
der vom Mikroprozessor gesteuert wird und der mit dem Regelmotor 65 für
die Speisewalze 60 in Verbindung steht. Dem Abnehmer 66 ist
als Messwertaufnehmer ein elektrischer Tachogenerator 67 zugeordnet,
der an den Analog/Digital-Wandler 62 angeschlossen ist.
Der Analog/Digital-Wandler 62 steht mit dem Mikrocomputer
in Verbindung. Der Mikrocomputer ist außerdem an einen zweiten
Digital/Analog-Leistungsumsetzer 68 angeschlossen, der
mit dem Regelmotor 69 für den Abnehmer 66 in
Verbindung steht. Im Betrieb werden die Drehzahlen der Speisewalze 60 bzw.
des Abnehmers 66 durch die Tachogeneratoren 61 bzw. 67 in analoge
elektrische Signale umgesetzt. Diese analogen Signale werden durch
den Analog/Digital-Wandler 62 in digitale elektrische Signale
umgesetzt und bilden die Eingangssignale in den Mikrocomputer. Aus
den Eingangssignalen und den gespeicherten Programmdaten werden über
den Mikroprozessor digitale elektrische Ausgangssignale entwickelt.
Diese Digitalsignale werden durch die nachfolgenden Digital/Analog-Leistungsumsetzer 64 bzw. 68 wieder
in analoge elektrische Signale umgesetzt und gelangen anschließend
in die Regelmotoren 65 bzw. 69, mit denen die
Speisewalze 60 bzw. der Abnehmer 66 gesteuert
werden. An die elektronische Maschinensteuer- und -regeleinrichtung 4 sind
die Eingabeeinrichtung 2 und der Bildschirm 3 angeschlossen,
die von der maschinenbezogenen Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 umfasst
sind. Mit der Eingabeeinrichtung erfolgt u. a. die Ein- und Ausschaltung
der Karde 30. An die Maschinensteuerung 4 ist über
die Leitung 11 das Lesegerät 6 angeschlossen.
Dem Lesegerät 6 sind Informationsträger
bzw. Personenmerkmale nach den 3 bis 5 zugeordnet.
Mit B ist die Arbeitsrichtung der Karde 30 bezeichnet.
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In 11 ist
ein Kämmkopf einer Kämmmaschine, z. B. Trützschler
Kämmmaschine TC 01, dargestellt. Es ist ein Getriebe 71 vorhanden, über
das ihre wesentlichen Arbeitsorgane angetrieben werden. Das umfangreiche
Getriebe bewirkt nicht nur den Drehantrieb der verschiedenen Arbeitsorgane, sondern
auch deren räumliche Verlagerung. Diese wesentlichen Arbeitsorgane
sind ein im Betrieb der Kämmmaschine konstant umlaufender
Rundkamm 72, dessen Kämmsegmente 73 angedeutet
sind, eine vor und zurück bewegbare Vlieszange 74,
ein intermittierend gedrehtes Speisewalzenpaar 75, ein auf
und ab bewegbarer Fixkamm 76 und zwei Paare vor und zurück
bewegbare und intermittierend gedrehte Abreißwalzen 77.
Der Antrieb des Getriebes 71 erfolgt durch einen Hauptantriebsmotor 78.
Nach 11 ist ein Lesegerät 6 vorhanden,
das an das Maschinensteuerungssystem 4 über eine
Leitung 11 angeschlossen ist. Das Maschinensteuerungssystem 4 ist über
eine Leitung 12 an die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 1 angeschlossen.
Dem Lesegerät 6 sind Informationsträger
bzw. Personenmerkmale nach den 3 bis 5 zugeordnet.
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Die
Erfindung wurde am Beispiel einer Anlage aus Karden 30 und/oder
Strecken 31 beschrieben. Die Erfindung ist in gleicher
Weise anwendbar auf eine Anlage aus anderen Spinnereimaschinen,
z. B. Fleyer, Spinnmaschinen, Spulmaschinen, Kämmmaschinen
u. dgl.
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Über
die beispielhaft dargestellten Textilmaschinen und -anlagen, z.
B. Trützschler Karde TC 07, Trützschler Strecke
TD 03 und Trützschler Kämmmaschine TC 01, hinaus
ist die Erfindung auch anwendbar bei Putzereimaschinen, z. B. Ballenöffner,
Reiniger, Mischer u. dgl., ungeregelten Strecken, z. B. Trützschler
Strecke TD 02, Rotorkämmmaschinen, z. B. Trützschler
Rotorkämmmaschine, und Krempel anwendbar.
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- 1;
1a bis 1d
- Bedien-
und Anzeigegerät
- 2;
2a bis 2d
- Bildschirm
- 3;
3a bis 3d
- Tastatur
- 4;
4a bis 4d
- elektronisches
Maschinensteuersystem
- 5
- Lesegerät
(integriert)
- 6
- Lesegerät
(separat)
- 7
- Lesegerät
(RFID)
- 8
- Lesegerät
(Magnetstreifen-Lesegerät)
- 8a
- Lesekopf
- 9
- Lesegerät
(Fingerprint)
- 10
- Leitung
- 11
- Leitung
- 12
- Leitung
- 13
- Transponder
- 14
- Kasten
- 15
- Stromversorgung
- 16
- Funkwellen
- 17
- Leitung
- 18
- Kasten
- 19
- Auflistung
- 20
- Kasten
- 21
- Karte
- 21a
- Magnetstreifen
- 22
- Leitung
- 23
- Leitung
- 24
- Zuordnungseinrichtung
- 25
- Leitung
- 26
- Finger
- 27
- Drucker
- 28
- Flachbildschirm
- 29
- Tastatur
- 30;
30a bis 30h
- Karden
- 31a
bis 31c
- Strecken
- 32
- Streckwerk
- 33
-
- 34
-
- 35
- Faserbänder
- 36
- Bandführung
- 37
- Abzugswalze
- 38
- Abzugswalze
- 39
- Messglied
(Einlaufmessorgan)
- 40
- Oberwalze
- 41
- Oberwalze
- 42
- Oberwalze
- 43
- Oberwalze
- 44
- Vliesführung
- 45
- Abzugswalze
- 46
- Abzugswalze
- 47
- Bandtrichter
- 48
- Faserband
(verstrecktes Band)
- 49
- Regelmotor
- 50
- Hauptmotor
- 51
- Regler
- 52
- Regler
- 53
- Tachogenerator
- 54
- Tachogenerator
- 55
- Auslaufmessorgan
- 56
-
- 57
-
- 58
-
- 59
-
- 60
- Speisewalze
- 61
- Tachogenerator
- 62
- Analog-Digital-Wandler
- 63
- Sollwertgeber
- 64
- Digital-Analog-Leistungsumsetzer
- 65
- Regelmotor
- 66
- Abnehmer
- 67
- Tachogenerator
- 68
- Digital-Analog-Leistungsumsetzer
- 69
- Regelmotor
- 70
- Kämmkopf
- 71
- Getriebe
- 72
- Rundkamm
- 73
- Kämmsegment
- 74
- Vlieszange
- 75
- Speisewalzenpaar
- 76
- Fixkamm
- 77
- Abreißwalzen
- 78
- Hauptantriebsmotor
- I
- Unterwalze
- II
- Unterwalze
- III
- Unterwalze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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