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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verwalten von Textilmaschinen sowie mit solchen Textilmaschinen ausgestatteten Anlagen.
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Derartige Verfahren und Vorrichtungen an sich sind bekannt. Sie basieren in der Regel darauf, dass Nutzer Betriebsdaten und Einstellungen von Textilmaschinen einsehen können und darauf basierend abschätzen, wann beispielsweise die Garnitur einer Kardentrommel ausgetauscht werden muss. Dies hat den Nachteil, dass die Bestellung etwaiger Verschleißteile lediglich auf Basis von Erfahrungswissen vorzeitig durchgeführt werden kann, damit die jeweilige Text die Textilmaschine so kurz wie möglich stillsteht.
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Die
EP 3 175 025 B1 offenbart ein Verfahren, bei dem Sensordaten bzw. Zustandsdaten von Textilmaschinen erfasst werden und ein Trend zum Zwecke des „predictive maintenance“ korreliert wird. Nachteilig daran ist, dass allein Textilmaschinenbetriebszustandsdaten und Daten betreffend die Qualität eines Faserbands genutzt werden. Dies führt dazu, dass erst sehr spät erfasst werden kann, wenn ein Teil gewartet oder ausgetauscht werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteilen zu begegnen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung sieht ein computerimplementiertes Verfahren zum Verwalten einer Textilmaschine vor. Das Verfahren umfasst einen ersten Schritt des Ermöglichens, ein die Textilmaschine repräsentierendes Objekt erstellen, auswählen und/oder entfernen zu können. D. h. ein Nutzer kann die Textilmaschine (möglicherweise aus einer Auswahl) frei anlegen. Zudem umfasst das Verfahren einen zweiten Schritt des Ermöglichens, zur Textilmaschine gehörende Teile dem repräsentierenden Objekt hinzufügen, ändern und/oder entfernen zu können. D. h. je nach Textilmaschinenkonfiguration kann ein Nutzer die Textilmaschine frei konfigurieren. Der Begriff „Teil“ betrifft dabei jede Art von Teil der Textilmaschine, das gewartet und/oder ausgetauscht werden muss. Als Wartung wird verstanden, das jeweilige Teil wieder in einen betriebsfähigen Zustand überführen. Die Teile betreffen also Ersatzteile wie Leuchtmittel, Verschleißteile wie Garnituren oder zu reinigende Teile wie Messwalzen.
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Vorzugsweise beinhaltet der erste Schritt einen Teilschritt eines initialen Zusammenstellens von zur Textilmaschine gehörenden Teilen. D. h. das gerade angelegte Objekt wird vorab beispielsweise mit Standardteilen versehen. Ist beispielsweise der Textilmaschinenhersteller bekannt, kann eine Datenbank abgefragt werden, in der Standardteile, die beim Verkauf mitgeliefert werden, angelegt werden. Dies vereinfacht die Bedienung.
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Im Fall eines jeweiligen Verschleißteils kann jeder zugehörige Datensatz Zusatzinformation hinsichtlich eines aktuellen Zustands, eines erwarteten Austauschzeitpunkts und/oder eines erwarteten Wartungszeitpunkts des jeweiligen Verschleißteils beinhalten. Diese Daten können herstellerseitig bereitgestellt und/oder vom Nutzer eingegeben werden. Zudem ermöglicht das Verfahren in diesem Fall das Eingeben des erwarteten Austausch- bzw. Wartungszeitpunkts des jeweiligen Verschleißteils. Alternativ oder zusätzlich ist ein automatisches Ermitteln des erwarteten Austausch- bzw. Wartungszeitpunkts des jeweiligen Verschleißteils auf Basis von den erwarteten Austausch- bzw. Wartungszeitpunkt beeinflussenden Einflussdaten vorgesehen.
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Wird der Austausch- bzw. Wartungszeitpunkt automatisch ermittelt, kann das Verfahren es ermöglichen, zugehörige Einflussdaten einzugeben und/oder auszuwählen. Der Nutzer kann mithin angeben, welche Einflussdaten bei der betreffenden Textilmaschine vorkommen.
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Die Einflussdaten umfassen dabei:
- - Information über verarbeitetes Fasermaterial und eine dazugehörige Verarbeitungsdauer,
- - Daten hinsichtlich der erstmaligen Verwendung des jeweiligen Verschleißteils,
- - festgelegte Zeiträume, nach deren Ablauf eine Wartung bzw. ein Austausch des jeweiligen Verschleißteils stattzufinden hat, und/oder
- - Umgebungsbedingungen für den Betrieb der Textilmaschine.
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Es handelt sich mithin um Daten, die die Lebensdauer des jeweiligen Teils beeinflussen. Lebensdauer ist dabei die Zeitspanne vom erstmaligen Einsatz bzw. einer Wartung bis zum Zeitpunkt der nächsten Wartung bzw. des Austauschs. Der Nutzer muss daher nicht wissen, wie lange ein Teil funktionsfähig ist; es müssen nur die Produktion bzw. den Betrieb der Textilmaschine betreffende Daten eingegeben werden. Daher können auch Personen mit dem Verfahren umgehen, die keine Ahnung von der Beschaffenheit des jeweiligen Teils haben.
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Jedes der vorgenannten Verfahren kann ein Signalisieren einer bevorstehenden Wartung bzw. eines bevorstehenden Austauschs aufweisen. Das Signalisieren erfolgt, wenn eine vorbestimmte Zeitdauer bis zum Erreichen des nächsten Warte- bzw. Austauschzeitpunkts unterschritten wird; insbesondere wenn sie 0 ist. Alternativ oder zusätzlich wird Information betreffend die jeweils anstehende Wartung bzw. den anstehenden Austausch angezeigt. Damit ist der Nutzer jederzeit über die Textilmaschine informiert, ohne Spezialkenntnisse haben zu müssen.
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Jedes der vorgenannten Verfahren kann zudem ermöglichen:
- ein jeweiliges Ersatz- bzw. Verschleißteil zu bestellen,
- ein kompatibles Ersatz- bzw. Verschleißteil automatisch zu ermitteln und zur Auswahl anzuzeigen und/oder manuell einzugeben und/oder
- Anbieter für das jeweilige Ersatz- bzw. Verschleißteil automatisch zu ermitteln und zur Auswahl anzuzeigen und/oder manuell einzugeben.
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Der Nutzer ist mithin nicht auf die Teile des Textilmaschinenherstellers angewiesen. Es können Produkte von Drittherstellern angelegt werden. In Verbindung mit dem vorstehend angegebenen ersten Teilschritt kann die initiale Vorgabe von Ersatz- bzw. Verschleißteilen direkt die Produkte eines Drittherstellers beinhalten, wenn sie nicht vom Textilmaschinenhersteller kommen.
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Jedes der genannten Verfahren kann ein Berechtigungskonzept vorsehen. Dieses Konzept beinhaltet einen Prozess des Registrierens von Personen hinsichtlich vorbestimmter Rechte zum Hinzufügen, Ändern bzw. Entfernen von Objekten und/oder Information betreffend Ersatz- bzw. Verschleißteile und gegebenenfalls zugehörige Einflussdaten. Damit kann es beispielsweise einem Textilmaschinennutzer verboten sein, Ersatzteile zu verändern. Damit erhöht sich die Bediensicherheit, und Fehler können zumindest verringert werden.
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Jedes der genannten Verfahren kann ermöglichen, eine Datenbasis mit zu Textilmaschine gehörenden Daten zu erstellen und externen Zugriff auf die Datenbasis zu definieren. D. h. alle zur Textilmaschine gehörenden Daten werden zentral beispielsweise in einer cloudbasierten Datenbank abgelegt und können auf geeigneten Geräten abgerufen und genutzt werden. Damit ist ein universeller Einsatz möglich.
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Die Erfindung sieht ferner ein computerimplementiertes Verfahren zum Verwalten einer Textilanlage vor. Dieses Verfahren weist einen ersten Prozessschritt auf, in dem es ermöglicht ist, eine Textilanlage mit mehreren Textilmaschinen erstellen, ändern und/oder löschen zu können. Zudem sieht das Verfahren einen zweiten Prozessschritt vor, in dem es ermöglicht ist, jede der mehreren Textilmaschinen gemäß einem der vorgenannten Verfahren zu verwalten. D. h. im einfachsten Fall stellt der Nutzer seine Anlage mit seinen Textilmaschinen zusammen, und bei Vorliegen des initialen Zusammenstellens der Teile für jede Textilmaschine wird die gesamte Anlage vorkonfiguriert. Dies erleichtert die Bedienung erheblich. In Verbindung mit dem vorgenannten Berechtigungskonzept könnte eine Art Administrator die Anlage vorkonfigurieren, und die Textilmaschinennutzer haben lediglich Zugriff auf die von ihnen verwaltete(n) Textilmaschine(n).
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Dabei kann der erste Prozessschritt einen Teilprozessschritt eines initialen Zusammenstellens von zur Textilanlage gehörenden Textilmaschinen umfassen. Dies ermöglicht, eine Art Standardanlage konfigurieren zu können, die bei Anlegen einer neuen Anlage als Vorlage dient und somit ein Anlagen-Grundgerüst bereitstellt. Es müssen nur noch Anpassungen vorgenommen werden. Auch dies dient der einfachen Bedienung und der Vermeidung von Fehlern.
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Weiterhin sieht die Erfindung ein computerimplementiertes Verfahren zum Verwalten einer Anordnung mit mehreren Textilanlagen vor. Dieses Verfahren umfasst einen ersten Konfigurationsschritt, in dem es ermöglicht ist, eine Zusammenstellung mit mehreren Textilanlagen erstellen, ändern und/oder löschen zu können. In einem zweiten Konfigurationsschritt wird es ermöglicht, jede der mehreren Textilanlagen gemäß einem der dazugehörenden, vorgenannten Verfahren zu verwalten. Dies ermöglicht, die Erfindung auch für Betreiber mehrerer Anlagen nutzbar zu machen, ohne Nachteile hinnehmen zu müssen.
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Dabei kann der erste Konfigurationsschritt einen Teilkonfigurationsschritt eines initialen Zusammenstellens von zu der Zusammenstellung gehörenden Textilanlagen umfassen. Dies ermöglicht, eine Art Standardanordnung konfigurieren zu können, die bei Anlegen einer neuen Anordnung als Vorlage dient und somit ein Anordnungs-Grundgerüst bereitstellt. Es müssen nur noch Anpassungen vorgenommen werden. Auch dies dient der einfachen Bedienung und der Vermeidung von Fehlern.
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Zudem sieht die Erfindung ein computerlesbares Medium vor, das durch einen Prozessor ausführbare Befehle aufweist, um einem Prozessor die Ausführung eines Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche zu ermöglichen. Das Medium kann neben mobilen Speichern wie Festplatten auch Datenspeicherplätze wie die Cloud umfassen.
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Schließlich betrifft die Erfindung eine Vorrichtung. Die Vorrichtung umfasst einen Prozessor. Der Prozessor ist eingerichtet, eines der vorgenannten Verfahren auszuführen. Zudem umfasst die Vorrichtung eine Interaktionsvorrichtung, gestaltet, mithilfe des Prozessors mit einem Nutzer eine Interaktion hinsichtlich der Verfahrensbeschritte zu bewerkstelligen. Es kann sich dabei beispielsweise um einen Server, ein mobiles Gerät wie ein Mobilfunktelefon oder auch um ein Bedienterminal beispielsweise an einer Textilmaschine handeln.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform. Es zeigen:
- 1 einen Bildschirminhalt für ein Verfahren zum Verwalten einer Textilmaschinenanlage, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 einen anderen Bildschirminhalt für das Verfahren gemäß der Ausführungsform der Erfindung,
- 3 einen wiederum anderen Bildschirminhalt für das Verfahren gemäß der Ausführungsform der Erfindung,
- 4 einen zu 2 ähnlichen Bildschirminhalt,
- 5 Bildschirminhalt mit einer Produktion für verschiedene Schleifintervalle,
- 6 einen Bildschirminhalt mit der Angabe einer zeitlichen Planung hinsichtlich Wartung bzw. Austausch von Einheiten,
- 7 einen Bildschirminhalt beispielsweise für einen PC-Bildschirm für das Verfahren gemäß der Ausführungsform der Erfindung in vier Ausschnitten,
- 8 einen zu 7 abgewandelten Bildschirminhalt in vier Ausschnitten,
- 9 einen zu 8 ähnlichen Bildschirminhalt in vier Ausschnitten und
- 10 ein Klassendiagramm für das Verfahren gemäß der Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt einen Bildschirminhalt für ein Verfahren zum Verwalten einer Textilmaschinenanlage, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Im oberen Bereich rechts gibt es eine Einstellung-Knopf für die hier symbolhaft dargestellte Karde 1. Darunter werden verschiedene Garnituren hinsichtlich ihrer Spezifikation 2 angezeigt, beispielsweise für den Tambour, deren Zustände hinsichtlich Wartung und Austausch dargestellt werden. Die jeweils angeordneten Dreiecke stellen dabei auf den Betriebsfortschritt bezogene Schleifpunkte dar. Dies bedeutet, dass bei Erreichen dieser Punkte die zugehörige Garnitur geschliffen werden muss. Gemäß dieser Abbildung muss die vierte Garnitur hingegen ausgetauscht werden, wie mittels des Balkens voller Länge erkennbar. Im unteren Bereich gibt es die Möglichkeit, die Garnituren zu ändern, deren Spezifikation zu ändern, beispielsweise wenn sich der Hersteller ändert, einen Zeitplan aufzustellen oder zu ändern, wann bestimmte Arbeiten getätigt werden sollen, und Analysen. Unter dem Punkt „Mehr“ können sich noch andere Möglichkeiten und Menüpunkte befinden.
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Um zu dieser Anzeige zu gelangen, werden Garniturdaten mit ihren Wartungs- und Austauschzeitpunkten vorzugsweise in einem Cloud-basierten Speicher abgelegt. Die Garnituren können vollständig herstellerunabhängig sein.
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2 zeigt einen anderen Bildschirminhalt für das Verfahren. Im oberen Bereich ist die jeweilige Textilmaschine nunmehr im Rahmen ihrer Funktionselemente dargestellt. Wie zu erkennen, ist der Deckelstab optisch hervorgehoben.
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Darunter befinden sich zwei Bereiche mit Kontaktdaten beispielhaft für den zuständigen Mitarbeiter und für den Ansprechpartner sowie die Adresse. Wiederum darunter befinden sich wiederum die Menüpunkte in dem Fall für Garnituren, Spezifikationen, Zeitplanung und Analyses sowie Material.
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Das bedeutet, dass das erfindungsgemäße Verfahren, zu dem auch das Verwalten von Kontaktdaten gehören kann, die Kontaktaufnahme, gekennzeichnet mittels des Telefonhörers, ermöglicht.
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Ferner kann das Verfahren genutzt werden, um Produktneuheiten für Kunden darzustellen.
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Zudem ist es möglich, Marktanalysen zu starten und Vorschläge beispielsweise für das Schleifen und den Austausch für Kunden bereitzustellen. Dabei kann der Nutzer über einen speziellen Menüpunkt Schleifintervalle und Austauschzeitpunkte selbst festlegen oder, wenn vorhanden, mittels des Programms automatisch ermitteln lassen, wobei die dafür erforderlichen Daten vorzugsweise in der Cloud gespeichert sind. Zudem kann der Nutzer eine Benachrichtigungsfunktion aktivieren, sodass ihr/m aktuelle notwendige bzw. anstehende Arbeiten wie das Aufgeben von Bestellungen angezeigt und/oder signalisiert werden. Für die Bestellungsbenachrichtigung beispielsweise kann der Nutzer beispielsweise Zeiten eingeben, die vor dem jeweiligen Austausch unterschritten werden muss.
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3 zeigt einen Bildschirminhalt wiederum betreffend eine Karde, in dem in einem Bereich 6 Wartungsarbeiten aufgelistet sind. Ferner ist erkennbar, dass hier mehrere Karden verwaltet werden. Im unteren Bereich ist wieder ein Kontaktbereich dargestellt.
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In 4 ist ein zu 2 ähnlicher Bildschirminhalt dargestellt. Allerdings gibt es hier jeweils drei Dreiecke, wobei das dritte Dreieck den Austauschzeitpunkt der jeweiligen Garnitur kennzeichnet. Ferner ist oben in der Mitte erkennbar, dass bei der Karde und dem optisch hervorgehobenen Deckelstab bereits zwei Services stattgefunden haben. Balken 7 kennzeichnen dabei den Fortschritt der jeweiligen Garnitur hinsichtlich Wartung und Austausch.
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5 zeigt einen Bildschirminhalt mit der Produktion für verschiedene Schleifintervalle, d. h. Zeiten, bis das erste Schleifen stattgefunden hat bzw. zwischen zwei Schleifvorgängen, damit der Nutzer sehen kann, ob sich die Produktion beispielsweise verschlechtert.
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6 zeigt einen Bildschirminhalt mit der Angabe der zeitlichen Planung der Wartung/en bzw. Austausche von Einheiten in hier zwei Bereichen 8 beispielhaft in Form von Garnituren. Im oberen Bereich kann die Anzeige in den Bereichen 8 verändert werden.
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7 zeigt einen Bildschirminhalt beispielsweise für einen PC-Bildschirm, der es ermöglicht, mehrere der Anzeigen gemäß 2 - 6 darzustellen. 7 ist dabei in vier Teilfiguren aufgeteilt, die in der Reihenfolge 7-1 bis 7-4 horizontal von links nach rechts aneinander gelegt den gesamten Bildschirminhalt ergeben. Auch hier ist wiederum eine Karde betroffen, wobei bereits 5 Services durchgeführt worden sind. In der gezeigten Darstellung beinhaltet die Anzeige mehrere Bildschirminhalte gemäß 4.
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8 zeigt wiederum einen Bildschirminhalt beispielsweise für einen PC-Bildschirm. Analog zu 7 ist auch 8 in vier Teilfiguren aufgeteilt, die in der Reihenfolge 8-1 bis 8-4 horizontal von links nach rechts aneinander gelegt den gesamten Bildschirminhalt ergeben. Hier sind die Gruppen von Textilmaschinen (hier: Karden) als Textilmaschinenanlagen gruppiert dargestellt. Zudem kann unter dem Menüpunkt „Spezifikation“ eingesehen werden, welches Material von welcher Textilmaschine (momentan) verarbeitet wird. Zudem sind die Anzahl an Wartungen und Einstellarbeiten im oberen Bereich und für jede Gruppe und Textilmaschine einsehbar.
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9 zeigt einen zu 8 ähnlichen Bildschirminhalt. Analog zu 7 bzw. 8 ist auch 9 in vier Teilfiguren aufgeteilt, die in der Reihenfolge 9-1 bis 9-4 horizontal von links nach rechts aneinander gelegt den gesamten Bildschirminhalt ergeben.
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Zusätzlich gibt es pro Gruppenzusammenstellung (= Anordnung von Textilmaschinenanlagen) einen Kontaktbereich 5.
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Unter dem Punkt „Einheit bearbeiten“ kann die jeweilige Gruppe konfiguriert werden.
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Unter dem Menüpunkt „Rechte verwalten“ können Nutzerrechte vergeben gelöscht und verändert werden.
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Schließlich kann die jeweilige Einheit gelöscht werden
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Unter dem Punkt „Spezifikation“ werden zu den Gruppen Produktionsparameter, wie beispielsweise verarbeitetes Fasermaterial, angezeigt.
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Es gibt dabei „Wartungsverwaltung“, „Hersteller-Unterstützung“ und „Service“. Unter diesen Punkten ist der jeweilige Kontakt als Name dargestellt. Neben dem Namen können auch andere Daten, wie beispielsweise Telefonnummern, angezeigt werden, damit direkt Kontakt mit der jeweiligen Person aufgenommen werden kann.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise die Produktion einer Karde automatisch nachverfolgt werden. Dies kann erfolgen, indem die Zeit gemessen wird, innerhalb der die Karde ein bestimmtes Fasermaterial verarbeitet (hat). Der Nutzer kann bei einem Partiewechsel im Programm das Fasermaterial verändern und beispielsweise den Zeitzähler auf 0 zurückstellen. Der Zeitpunkt des Anhaltens der Karde würde dann beispielsweise automatisch erfasst und mit den aktuell eingegebenen Partie- und Produktionsdaten beispielsweise zu einem Datensatz verknüpft. Dieses Vorgehen ermöglicht es, die Abnutzung der Garnitur während der Verarbeitung der letzten Partie manuell eingeben bzw. automatisch ermitteln zu lassen. Alternativ oder zusätzlich erfolgt ein Abziehen einer dementsprechenden Zeitdauer von der bekannten, verbleibenden Zeitdauer bis zur nächsten Wartung bzw. bis zum nächsten Austausch.
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Damit ist das Verfahren völlig unabhängig von der Art der Textilmaschine und dem Garniturhersteller.
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Auf Basis von herstellerbezogenen Produktionsdaten kann bei dem Erstellen/Anlegen/Kopieren beispielsweise einer Karde automatisch ermittelt werden, wann die eingebauten Garnituren zu schleifen auszutauschen sind. Der Hersteller könnte diese Werte beispielsweise zahlungspflichtig in das System eingeben oder eingeben lassen. Das Verfahren sieht also vorzugsweise vor, dass entweder die Hersteller von den in diesem System verwalteten Teilen und/oder Textilmaschinen selbst Daten eingeben und ändern können, oder dass der Softwareanbieter diese Arbeit übernimmt.
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Ein Bestellsystem mit möglicherweise angeschlossenem Zahlungsmodul können integriert werden, sodass es dem Nutzer möglich ist, bei Erkennen eines anliegenden Austausches die jeweilige Garnitur zu bestellen, und zwar zeitlich so weit vor dem eigentlichen Austausch der betreffenden Garnitur. Damit kann die Stillstandszeit der Karde auf ein Minimum reduziert werden. Zudem muss der Nutzer keine Kenntnis darüber haben, welche Daten relevant sind, um ermitteln zu können, wann eine Garnitur ausgetauscht werden muss.
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Das System ist somit immer auf dem neuesten Stand und muss nicht ständig von einem Nutzer gewartet oder neu eingestellt werden. Auch für Servicemitarbeiter, die beispielsweise das Schleifen einer Garnitur übernehmen, ist dieses Verfahren geeignet. Der Service-Mitarbeiter sieht direkt, welche Garnitur eingebaut ist, und ob sie geschliffen oder ausgetauscht werden muss.
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Produktneuheiten können ebenso beispielsweise über eine drahtlose Verbindung vom Hersteller an das System übermittelt werden und beispielsweise über eine Benachrichtigungsfunktion als Benachrichtigungsfenster angezeigt werden.
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Das Verfahren ist vorzugsweise weiterhin dahingehend ausgelegt, dass der Zugriff nur bestimmten Personen zugänglich ist. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass nur der Softwarebetreiber Administratorrechte hat.
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Zudem kann das Verfahren um Produkt bzw. Marktanalysen erweitert sein.
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Auch kann das Verfahren vorsehen, Vorschläge individuell einstellen zu können. Beispielsweise kann es sein, dass der Anbieter einer Garnitur zwar ein Intervall von 5.000 m Produktion vorsieht, der Kunde allerdings aus Erfahrung weiß, dass der Austausch schon nach 4.000 m Produktion erfolgen muss.
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Diese Einstellung kann er vorzugsweise so eingeben, dass diese Einstellung für alle zukünftigen, gleichartigen Textilmaschinen übernommen wird. Bei Anlegen einer „neuen“, gleichartigen Textilmaschine genau diese Werte übernommen werden, anstatt die vom Hersteller vorgegebenen Daten zu übernehmen.
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Die Erfindung ist auf die vorstehend beschriebenen Ausführungen nicht beschränkt.
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Auch wenn die Erfindung in Bezug auf eine Garnitur als Verschleißteil beschrieben wurde, ist klar, dass die Erfindung auf jede Art von Verschleißteil, wie beispielsweise Antriebsriemen, angewendet werden kann. Zudem kann die Erfindung auf jede andere Art von zu wartendem Teil, wie von Zeit zu Zeit zu reinigende Messwalzen einer Strecke, angewendet werden.
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Zudem ist die Erfindung auf jedwede Art von Textilmaschine anwendbar. Dies betrifft insbesondere:
- - Ballenöffner,
- - Reiniger,
- - Mischer,
- - Strecken,
- - Bandwickler,
- - Kämmmaschinen,
- - Flyer,
- - Spinnmaschinen,
- - Kreuzleger,
- - Vernadelungsmaschinen,
- - Trockner und
- - Krempeln.
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Das Verfahren sieht neben der Konfiguration einer einzelnen Textilmaschine zudem vor, mehrere Textilmaschinen im Rahmen einer Textilmaschinenanlage verwalten zu können.
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Das Verfahren ist weiterhin dahingehend ausgelegt, dass der Zugriff nur bestimmten Personen zugänglich ist, und dass vorzugsweise verschiedene Nutzer(gruppen) unterschiedliche Berechtigungen haben. Beispielsweise kann es einem Nutzerkreis nur erlaubt sein, Karden zu konfigurieren. Einer anderen Nutzergruppe könnte es erlaubt sein, Einflussgrößen zu ändern usw.
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Die Erfindung kann auf die Möglichkeit erweitert werden, mehrere Textilmaschinenanlagen verwalten zu können.
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Durch das hierarchisch strukturierte Datenmodell Anordnung von Textilmaschinenanlagen, Textilmaschinenanlagen selbst und Textilmaschinen ist das Verfahren hoch skalierbar. Es gibt alle Freiheiten, Konfigurationen ändern, erstellen und wieder löschen zu können. Im Fall eines objektorientierten Ansatzes könnte eine beispielhafte Klassenkonstellation aussehen, wie in 10 dargestellt.
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Die Verwaltung einer Anordnung von Textilmaschinenanlagen ist insbesondere interessant für Betreiber von Spinnereien, die mehrere Spinnereilinien betreiben. Jede Spinnereilinie entspricht dabei einer Textilmaschinenanlage.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karde
- 2
- Spezifikation
- 3
- Balken
- 4
- unterer Bereich
- 5
- Kontaktbereich
- 6
- Bereich
- 7
- Balken
- 8
- Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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