DE19706517A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Falzen von Blattstapeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Falzen von BlattstapelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und
Vorrichtungen zum Falzen von Blattstapeln unter Verwendung
von Falzanlagen, die beispielsweise in einem, Papierhandha
bungssystem verwendet sind.
Papierhandhabungssysteme werden hauptsächlich von großen Un
ternehmen, Banken, Versicherungsgesellschaften, Dienstlei
stungsunternehmen usw. verwendet. Bei diesen Unternehmen
dienen die Papierhandhabungssysteme zur Verarbeitung von
großen Mengen Papier, beispielsweise Rechnungen, Mahnungen,
Kontoauszügen, Versicherungspolicen oder Schecks. Um, am, Ende
des Papierhandhabungssystems eine entsprechende Zusammen
stellung verschiedener notwendiger Papiere zu erhalten, ist
es notwendig, daß das Papierhandhabungssystem die verschie
denen Papiere nach deren Druck richtig verarbeitet. Diese
Verarbeitung erfolgt an aufeinanderfolgenden Stationen des
Papierhandhabungssystems und umfaßt beispielsweise die Tren
nung, Sortierung, Sammlung, Falzung und Heftung der ver
schiedenen Papiere sowie eine darauffolgende Kuvertierung
des zusammengestellten Füllguts, sowie eine Frankierung des
fertigen Briefes, so daß am Ausgang des Papierhandhabungssy
stem versandfertige Briefe ausgegeben werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtun
gen zum Falzen von Blattstapeln, die beispielsweise in Pa
pierhandhabungssystemen der oben beschriebenen Art verwendet
werden können. Bei solchen Papierhandhabungssystemen werden
für jeweilige Briefe Blattstapel zusammengestellt, die eine
unterschiedliche Anzahl von Blättern aufweisen können. Der
Ausdruck Blattstapel, wie er hierin verwendet wird, soll so
wohl ein einzelnes Blatt als auch eine Mehrzahl von Blättern
umfassen.
Ein Blatt Papier weist je nach Faserlage, Faserart, Flächen
gewicht, Dicke usw. eine unterschiedliche Falzwilligkeit,
d. h. einen unterschiedlichen Falzwiderstand, auf. Der Falz
widerstand eines Blattstapels ist somit durch die Falzwil
ligkeit der einzelnen den Blattstapel bildenden Blätter so
wie die Anzahl der den Stapel bildenden Blätter definiert.
Dieser Falzwiderstand eines Blattstapels bedeutet, daß nur
mit einer Geschwindigkeit gefalzt werden kann, die auf eine
der oben genannten Kenngrößen, nämlich Faserlage, Faserart,
Flächengewicht, Dicke sowie Anzahl der auf einmal gefalzten
Blätter, abgestimmt ist.
Soll bei bekannten Anlagen Papier mit unterschiedlicher
Falzwilligkeit, d. h. unterschiedlichem Falzwiderstand, ver
arbeitet werden, so muß die Falzgeschwindigkeit so gewählt
werden, daß auch das Gut mit geringster Falzwilligkeit, d. h.
höchstem Falzwiderstand, noch verarbeitet werden kann. Dies
bedeutet, daß stets die langsamste notwendige Geschwindig
keit gefahren werden muß, was selbstverständlich zu Taktlei
stungsverlusten führt. Heutige Falzwerke besitzen deshalb
häufig einen Einstellmechanismus mechanischer oder elektri
scher Art, mit dem die Geschwindigkeit durch den Bediener
einer Anlage vor einem Job eingestellt wird. Der Ausdruck
Job bezieht sich hierbei auf einen Produktionszyklus, in dem
eine Vielzahl von Blattstapeln, die unterschiedliche Falz
willigkeiten aufweisen können, gefalzt werden.
Werden jedoch bei einem Job, bei dem Papier mit identischen
Kennwerten verarbeitet wird, vor dem Falzen Blätter in wech
selnder Anzahl gesammelt, so muß auch bei der oben genannten
Bedienereinstellung für einen Job die langsamste notwendige
Geschwindigkeit für den gesamten Job eingestellt werden, was
wiederum zu Taktleistungsverlusten führt.
Die DE 44 46 206 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Vorberei
ten von aus unterschiedlichen Anzahlen von Seiten bestehen
den Sendungen oder dergleichen auf das Kuvertieren. Die be
kannte Vorrichtung weist eine Vorrichtung zum aufeinander
folgenden Transport von einzelnen Seiten vorzubereitender
Sendungen und Mittel zur Trennung der Seiten einer jeweils
vorzubereitenden Sendung von den Seiten der nachfolgenden
Sendung und zum Zusammenfassen von jeweils einer vorzuberei
tenden Sendung zugeordneten Seiten auf. Die Vorrichtung
weist ferner einen Grenzwertzähler zum Zählen der Seiten der
jeweils vorzubereitenden Sendung auf. Solange die durch den
Grenzwertzähler gezählte Anzahl von Seiten für eine Sendung
unterhalb eines Grenzwerts liegt, wird die Sendung mittels
einer im Transportweg der Sendungen angeordneten Falzein
richtung gefalzt. Ist die durch den Grenzwertzähler erfaßte
Anzahl von Seiten für eine Sendung jedoch gleich oder ober
halb des Grenzwertes, so wird die Sendung nicht gefalzt,
sondern ungefalzt weitertransportiert. Die in der DE 44 46 206 A1
beschriebene Vorrichtung liefert jedoch keine Lösung für
das oben beschriebene Problem, da bei einem abzuarbeitenden
Job die Falzgeschwindigkeit noch auf die größte noch zu ver
arbeitende Stapelhöhe eingestellt werden muß. Ferner werden
Sendungen, deren Blattzahl einen vorbestimmten Grenzwert
überschreitet, gar nicht gefalzt.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vor
liegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Falzen von Blattstapeln, die aus einer
unterschiedlichen Anzahl von Blättern bestehen können, wobei
die Blätter einen unterschiedlichen Falzwiderstand aufweisen
können, zu schaffen, die gegenüber bekannten Verfahren und
Vorrichtungen eine Erhöhung der Anzahl von Verarbeitungen,
d. h. der Taktleistung, ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 so
wie eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Falzen
von Blattstapeln, die aus einem oder mehreren Blättern be
stehen können, wobei die Blätter einen unterschiedlichen
Falzwiderstand aufweisen können, mittels einer Falzanlage,
wobei zunächst ein Stapel-Falzwiderstand für einen jewei
ligen Blattstapel aus zumindest der Anzahl und/oder dem
Falzwiderstand der einzelnen, einen Blattstapel bildenden
Blätter ermittelt wird. Beim zeitlich aufeinanderfolgenden
Falzen einer Mehrzahl von Blattstapeln wird dann zum Falzen
eines jeweiligen Blattstapels die Falzgeschwindigkeit der
Falzanlage abhängig von dem für diesen Blattstapel ermittel
ten Stapel-Falzwiderstand gesteuert.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem Stapel innerhalb
eines Jobs mit der für den Stapel mit dem höchsten Falzwi
derstand erforderlichen Geschwindigkeit oder einer für einen
derartigen Stapel erforderlichen Leistung gefalzt werden,
liefert die vorliegende Erfindung eine variable Einstellung
der Falzgeschwindigkeit auf der Basis der jeweiligen Sta
pel-Falzwiderstände der einzelnen Blattstapel. Dadurch kön
nen beispielsweise Anlagen mit kleiner dimensionierten An
trieben realisiert werden, da zum Falzen von Stapeln mit hö
herem Falzwiderstand, beispielsweise dickeren Stapeln, die
Falzgeschwindigkeit der Anlage automatisch abgesenkt werden
kann. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsge
mäße Vorrichtung ermöglichen somit die Realisierung von
Falzanlagen, die kleiner dimensionierte Antriebe aufweisen.
Alternativ ermöglichen dieselben bei gleicher Dimensionie
rung der Antriebe einen erhöhten Durchsatz.
Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Vorrichtung
zum Falzen von Blattstapeln, die aus einem oder mehreren
Blättern bestehen können, wobei die Blätter einen unter
schiedlichen Falzwiderstand aufweisen können, die folgende
Merkmale aufweist: eine Falzanlage mit steuerbarer Falzge
schwindigkeit, eine Einrichtung zum zeitlich aufeinanderfol
genden Zuführen einer Mehrzahl von Blattstapeln zu der Falz
anlage, eine Einrichtung zum Ermitteln eines Stapel-Falzwi
derstands der Blattstapel, die der Falzanlage zugeführt wer
den, und eine Einrichtung zum Steuern der Falzgeschwindig
keit der Falzanlage abhängig von dem jeweiligen ermittelten
Stapel-Falzwiderstand eines Blattstapels für das Falzen die
ses Blattstapels.
Die Einrichtung zum zeitlich aufeinanderfolgenden Zuführen
einer Mehrzahl von Blattstapeln zu der Falzanlage kann bei
spielsweise die Transport- und Zusammentrag-Bahn eines Pa
pierhandhabungssystems sein. In diesem Fall stellt die Falz
anlage eine Verarbeitungsstation des Papierhandhabungssy
stems dar.
Gemäß bevorzugten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Er
findung wird auf der Basis des Stapel-Falzwiderstands eines
jeweiligen Blattstapels mittels Vergleichstabellen eine op
timale Falzgeschwindigkeit der Falzanlage für diesen Blatt
stapel ermittelt. Nachfolgend wird die Falzgeschwindigkeit
der Falzanlage auf diese optimale Falzgeschwindigkeit ge
steuert.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Geschwindigkeitsopti
mierung beim Falzen von Blattstapeln mit unterschiedlichem
Falzwiderstand unter Berücksichtigung der Randbedingungen,
dahingehend, daß das Massenträgheitsmoment der angetriebenen
Falzwerkteile aus Festigkeitsgründen nicht beliebig verrin
gert werden kann und die Dynamik des Antriebssystems sowohl
aus technischen als auch aus Kostengründen nicht beliebig
erhöht werden kann.
Die vorliegende Erfindung ist mit beliebigen bekannten Falz
anlagen realisierbar. Dabei ist das Falzwerk vorzugsweise
mit Falzwalzen ausgerüstet, die eine Polyurethanschaum-Be
schichtung (Vulkozellbeschichtung) beispielsweise auf einem
Stahlkern aufweisen. Dadurch ist eine Verringerung des Mas
senträgheitsmoments des Falzwerks auf ca. 15% gegenüber ge
bräuchlichen Stahlwalzen möglich. Mit bekannten, bereits
bisher in Falzwerken eingesetzten Drehstrommotoren, die über
handelsübliche Frequenzumrichter betrieben werden, kann so
mit eine sehr hohe Dynamik erzielt werden.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf eine Falzanlage, die Be
standteil eines Papierhandhabungssystems, beispielsweise ei
ner Kuvertieranlage, ist, erläutert. Es ist jedoch offen
sichtlich, daß die vorliegende Erfindung auch auf andere
Verarbeitungsanlagen, bei denen Blattstapel mit unterschied
lichem Falzwiderstand gefalzt werden, anwendbar ist.
Bei einem Papierhandhabungssystem wird an verschiedenen Sta
tionen eine Verarbeitung von Papierstapeln durchgeführt. Ei
ne derartige Station eines Papierhandhabungssystem ist bei
spielsweise eine Falzanlage. Die unterschiedlichen Stationen
sind durch eine Transporteinrichtung miteinander verbunden,
wobei die Stapel mittels der Transporteinrichtung zwischen
den Verarbeitungsstationen bewegt werden. Die vorliegende
Erfindung schafft nun ein Verfahren und eine Vorrichtung, um
die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Falzanlage in Abhängig
keit von dem Falzwiderstand der einzelnen zu falzenden
Blattstapel automatisch anzupassen. Das Papierhandhabungssy
stem kann beispielsweise taktweise arbeiten, wobei zyklisch
Bewegungsphasen und Bewegungspausen aufeinanderfolgen. Bei
einem solchen Papierhandhabungssystem werden Blattstapel
durch das Stapeln von Blättern an Sammel- und Übergabe-Stel
len sowie Beilagestationen gebildet.
Eine Steuerungseinrichtung des Papierhandhabungssystems er
mittelt den Stapel-Falzwiderstand jeweiliger Blattstapel,
die dem Falzwerk zugeführt werden. Für die Ermittlung des
Falzwiderstands werden beispielsweise für jedes dem Papier
handhabungssystem zugeführte Blatt Informationen bezüglich
Kenndaten des Blatts, beispielsweise des Flächengewichts,
über eine Eingabevorrichtung der Steuerungseinrichtung zuge
führt. In gleicher Weise können vor Beginn der Verarbeitung
eines Jobs Kenndaten bezüglich aller während dieses Jobs dem
Papierhandhabungssystem zugeführten Blätter der Steuerein
richtung eingegeben werden. Die Blattanzahl der jeweils
durch das Papierhandhabungssystem transportierten Stapel
kann durch die Steuerungseinrichtung aus den Informationen,
die derselben für jedes dem Papierhandhabungssystem zuge
führten Blatt geliefert werden, ermitteln. Alternativ kann
die Blattzahl eines jeweiligen Stapels mittels optischer Er
fassungseinrichtungen erfaßt werden. Eine solche Erfassung
mittels optischer Erfassungseinrichtungen kann beispielswei
se vorteilhaft verwendet werden, wenn die während eines Jobs
verwendeten Blätter die gleichen Kenndaten aufweisen. Die
Steuerungseinrichtung hat ferner Kenntnis von der verwende
ten Falzart, die durch das Falzwerk, das in das Papierhand
habungssystem installiert ist, definiert ist. Optional kann
diese Falzart jeweils vor Beginn der Verarbeitung eines Jobs
eingegeben werden.
Die Steuerungseinrichtung ermittelt aus den Kenndaten der
Blätter, beispielsweise dem Flächengewicht, sowie der Blatt
anzahl die Falzwilligkeit, d. h. den Falzwiderstand, eines
jeweiligen Blattstapels. Über die Falzwilligkeit und unter
Berücksichtigung der verwendeten Falzart wird nun beispiels
weise über Vergleichstabellen die optimale Geschwindigkeit
des Falzwerkes gefunden.
Es ist offensichtlich, daß die Steuerungseinrichtung die
Falzwilligkeit der jeweiligen Blattstapel ausschließlich auf
der Basis der Blattanzahl bestimmen kann, wenn Blätter mit
identischen Kenndaten verwendet werden, bzw. auf der Basis
der Kenndaten der Blätter ermitteln kann, wenn Stapel glei
cher Blattzahl verwendet werden.
Die Geschwindigkeitsanpassung des Falzwerks kann nur zwi
schen zwei Papierdurchläufen vorgenommen werden. Wie be
schrieben, werden die einzelnen Blattstapel mittels einer
Transporteinrichtung dem Falzwerk zeitlich aufeinanderfol
gend, z. B. taktweise, zugeführt. Die Steuerung der Falzge
schwindigkeit kann nur zwischen dem Falzen zweier Stapel
durchgeführt werden. Erfolgt die Zuführung nicht taktweise,
kann es erforderlich sein, die Transportgeschwindigkeit der
Transporteinrichtung zu steuern, um zu gewährleisten, daß
die Falzgeschwindigkeit der Falzanlage jeweils auf die Falz
geschwindigkeit für den nächsten, die Anlage erreichenden
Stapel gesteuert ist, bevor der Stapel die Falzanlage er
reicht. Vorzugsweise werden die Blattstapel auf dem Papier
handhabungssystem jedoch zyklisch, d. h. taktweise, bewegt.
Die Steuerung der Falzgeschwindigkeit der Falzanlage findet
dabei vorzugsweise jeweils während Totzeiten, d. h. Bewe
gungspausen, der zyklischen Zuführung statt.
Ist diese Totzeit zu kurz, um mit der begrenzten Dynamik des
Antriebs die Geschwindigkeitsanpassung durchzuführen, so ist
zwischen notwendiger Geschwindigkeitserhöhung und Geschwin
digkeitsverringerung des Falzantriebs zu unterscheiden. Bei
einer notwendigen Geschwindigkeitsverringerung muß mit der
Zuführung des Guts solange gewartet werden, bis die für die
ses Gut maximale Geschwindigkeit, die wiederum aus der opti
malen Geschwindigkeit des Falzwerkes errechnet wird, er
reicht ist. Bei einer notwendigen Geschwindigkeitserhöhung
können gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung zwei Taktzeitberechnungen durchgeführt werden. Die
erste Variante bezieht sich auf die Durchlaufzeit mit Ge
schwindigkeitsanpassung nur in der Totzeit, während die
zweite Variante auf die Durchlaufzeit mit einer Geschwindig
keitsanpassung bis die optimale Geschwindigkeit erreicht
ist, gerichtet ist. Die Regelung erfolgt bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel dann nach der Variante mit der kürzeren Durch
laufzeit.
Besitzt die Steuerungseinrichtung bereits frühzeitig Kennt
nis der Daten mehrerer aufeinanderfolgender Stapel, so kann
es sinnvoll sein, die Geschwindigkeitsanpassung des Falzan
triebs gemäß der vorliegenden Erfindung über alle bekannten
Daten nach einer vorgestellten Berechnung zu optimieren. Ist
der Nachläufer des Falzwerkes in dem Papierhandhabungssy
stems nicht immer aufnahmebereit, so ist es ferner vorteil
haft, notwendige Wartezeiten des Falzwerkes, bis der Nach
läufer aufnahmebereit ist, für die Geschwindigkeitsanpassung
für den nächsten zu falzenden Stapel zu nutzen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es somit, jedes einzel
ne zu falzende Gut, beispielsweise ein einzelnes Blatt oder
einen Stapel aus mehreren Blättern, mit der für das jeweili
ge Gut möglichen Maximalgeschwindigkeit zu falzen. Dadurch
werden Taktleistungsverluste, wie sie bei bekannten Verfah
ren auftreten, vermieden. Ferner ermöglicht es die vorlie
gende Erfindung, kleiner dimensionierte Antriebe zu verwen
den, da der Antrieb nicht auf das Falzgut mit dem höchsten
Falzwiderstand ausgelegt sein muß, da beim Falzen eines der
artigen Falzguts die Geschwindigkeit automatisch abgesenkt
wird, woraufhin die Geschwindigkeit automatisch wieder er
höht wird, wenn nachfolgend ein Falzgut mit einem geringeren
Falzwiderstand gefalzt werden soll.
Claims (17)
1. Verfahren zum Falzen von Blattstapeln, die aus einem
oder mehreren Blättern bestehen können, wobei die Blät
ter einen unterschiedlichen Falzwiderstand aufweisen
können, mittels einer Falzanlage mit folgenden Schrit
ten:
Ermitteln eines Stapel-Falzwiderstandes für einen jewei ligen Blattstapel aus zumindest der Anzahl und/oder dem Falzwiderstand der einzelnen, einen Blattstapel bilden den Blätter; und
zeitlich aufeinanderfolgendes Falzen einer Mehrzahl von Blattstapeln, wobei zum Falzen eines jeweiligen Blatt stapels die Falzgeschwindigkeit der Falzanlage abhängig von dem für diesen Blattstapel ermittelten Stapel-Falz widerstand gesteuert wird.
Ermitteln eines Stapel-Falzwiderstandes für einen jewei ligen Blattstapel aus zumindest der Anzahl und/oder dem Falzwiderstand der einzelnen, einen Blattstapel bilden den Blätter; und
zeitlich aufeinanderfolgendes Falzen einer Mehrzahl von Blattstapeln, wobei zum Falzen eines jeweiligen Blatt stapels die Falzgeschwindigkeit der Falzanlage abhängig von dem für diesen Blattstapel ermittelten Stapel-Falz widerstand gesteuert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Basis des Stapel-Falzwiderstandes eines jewei
ligen Blattstapels mittels Vergleichstabellen eine opti
male Falzgeschwindigkeit der Falzanlage für diesen
Blattstapel ermittelt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Stapel-Falzwiderstand für einen Blattstapel
durch die Erfassung der Blattzahl des Blattstapels und
die Verwendung von Kennwerten der einzelnen Blätter des
Blattstapels ermittelt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kennwerte eines Blatts die Faserlage, die Faserart,
das Flächengewicht und/oder die Dicke desselben be
schreiben.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der Falzanlage zugeführten Blätter
jeweils den gleichen festgelegten Falzwiderstand aufwei
sen, wobei der Falzwiderstand eines jeweiligen Blattsta
pels auf der Basis des festgelegten Falzwiderstandes und
der Anzahl der den Stapel bildenden Blätter ermittelt
wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die einzelnen Blattstapel mittels ei
ner Transporteinrichtung zeitlich aufeinanderfolgend der
Falzanlage zugeführt werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Falzgeschwindigkeit der Falzanlage je
weils zwischen dem Falzen zweier Stapel durchgeführt
wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Transportgeschwindigkeit der Transportein
richtung derart gesteuert wird, daß die Falzgeschwindig
keit der Falzanlage auf die Falzgeschwindigkeit für den
nächsten, die Anlage erreichenden Stapel gesteuert ist,
bevor der Stapel die Falzanlage erreicht.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die verwendete Falzart bei der Steue
rung der Falzgeschwindigkeit berücksichtigt wird.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Falzanlage die Blattstapel mittels
der Transporteinrichtung zyklisch zugeführt werden.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Falzgeschwindigkeit der Falzanlage je
weils während Bewegungspausen der zyklischen Zuführung
durchgeführt wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Falzanlage Falzwalzen verwen
det werden, die trägheitsreduziert ausgebildet sind.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Falzanlage Falzwalzen verwendet werden, die eine
Polyurethanschaum-Beschichtung aufweisen oder die durch
Hohlwalzen gebildet sind.
14. Vorrichtung zum Falzen von Blattstapeln, die aus einem
oder mehreren Blättern bestehen können, wobei die Blät
ter einen unterschiedlichen Falzwiderstand aufweisen
können, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
eine Falzanlage mit steuerbarer Falzgeschwindigkeit;
eine Einrichtung zum zeitlichen aufeinanderfolgenden Zuführen einer Mehrzahl von Blattstapeln zu der Falz anlage;
eine Einrichtung zum Ermitteln eines Stapel-Falzwider standes der Blattstapel, die der Falzanlage zugeführt werden, und
eine Einrichtung zum Steuern der Falzgeschwindigkeit der Falzanlage abhängig von dem jeweiligen ermittelten Sta pel-Falzwiderstand eines Blattstapels für das Falzen dieses Blattstapels.
eine Falzanlage mit steuerbarer Falzgeschwindigkeit;
eine Einrichtung zum zeitlichen aufeinanderfolgenden Zuführen einer Mehrzahl von Blattstapeln zu der Falz anlage;
eine Einrichtung zum Ermitteln eines Stapel-Falzwider standes der Blattstapel, die der Falzanlage zugeführt werden, und
eine Einrichtung zum Steuern der Falzgeschwindigkeit der Falzanlage abhängig von dem jeweiligen ermittelten Sta pel-Falzwiderstand eines Blattstapels für das Falzen dieses Blattstapels.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Ermitteln des Stapel-Falzwider
stands denselben auf der Basis der Blattanzahl eines
jeweiligen Stapels und/oder den Falzwiderstand der ein
zelnen, einen jeweiligen Blattstapel bildenden Blätter
ermittelt.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum Steuern der Falzge
schwindigkeit der Falzanlage auf der Basis des Stapel-
Falzwiderstands eines jeweiligen Blattstapels mittels
Vergleichstabellen eine optimale Falzgeschwindigkeit der
Falzanlage für diesen Stapel ermittelt.
17. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Falzanlage Falzwalzen aufweist,
die eine Polyurethanschaum-Beschichtung aufweisen oder
die durch Hohlwellen gebildet sind.
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