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Falzmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Falzmaschine mit einer mindestens zwei
Faiztaschen aufweisenden Falseinrichtung und einer Falzgut-Eingabeeinrichtung.
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Es ist bekannt, Falzmaschinen mit einer Falzgut-Eingabeeinrichtung
zu kombinieren. Falzmaschinen, die Verpackungseinrichtungen zugeordnet sind, und
die beispielsweise zum Falzen von Gebrauchsanweisungen oder Prospektmaterial dienen,
das den Verpackungen beigegeben wird, weisen entweder
eine Haltevorrichtung
für Papierbogenstapel auf, aus welcher die einzelnen Papierbogen mittels eines Erommelsauganlegers
der eigentlichen Falzeinrichtung nacheinander zugeführt werden, oder sie sind mit
einer der eigentlichen Falzeinrichtung vorgeschalteten Schneidvorrichtung versehen,
mit welcher von einem Papierband einzelne Abschnitte als Falzgut abgetrennt werden.
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Viele Verpackungseinrichtungen sind so ausgebildet, daß auf ihnen
nacheinander zwar gleichartige, aber unterschiedlich große Verpackungen herstellbar
sind. Insbesondere in der pharmazeutischen oder kosmetischen Industrie fallen viele
unterschiedliche Packungen teils in Großserien und teils in Kleinserien an. In diese
Packungen muß eine große Zahl nach Inhalt und Format verschiedener Prospekte, Benutzungshinweise
und dergleichen eingegeben werden. Für Großserien ist es zweckmäßig, die mitzuverpackenden
Prospekte von einem aufgerollten Papierband zu verarbeiten. Bei Kleinserien werden
im allgemeinen Einzelblattprospekte vom Blattstapel verwendet. Bisher müssen bei
einer Umstellung einer Verpackungseinrichtung von einer Großserie auf eine Kleinserie
die zugeordneten Falzmaschinen ausgetauscht werden, was mindestens zeitaufwendig
ist. Auch ist man gezwungen, zwei vollständige Falzmaschinen bereitsuhalten, eine,
die Prospekte von der Rolle verarbeitet und eine andere, die Prospekte vom Blattstapel
verarbeitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falzmaschine zu schaffen,
die einer Verpackungsmaschine zugeordnet bleiben
kann und bei einer
Umstellung der Verpackungseinrich tung von einer Großserie auf eine Kleinserie und
umgekehrt nicht ausgewechselt werden muß.
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Die gestellte rufgabe wird erfindunegomaß mit einer Falzmaschine der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie als Palzgut-Eingabeeinrichtung
sowohl eine Rollenbahnzufuhrvorrichtung als auch eine Einzelbogenzufuhrvorrichtung
aufweist. Dabei können die Rollenbahnsufuhrvorrichtung und die Einzelbogenzufuhrvorrichtung
wahlweise zuschaltbar sein. Die Falzmaschine kann aber auch so ausgebildet werden,
daß die Rollenbahnzufuhrvorrichtung und die Einzelbogenzufuhrvorrichtung sowohl
wahlweise als auch gleichzeitig einschaltbar sind, so daß von einer Papierrolle
und von einem Blattstapel gelieferte Prospekte gleichzeitig der Faizeinriohtung
zum gemeinsamen Falzen zugeführt werden können. Es kann aber auch nur der von einer
der beiden Zufuhrvorrichtungen gelieferte Prospekt gefaltet werden, während der
von der anderen Zufuhrvorrichtung gelieferte Prospekt gleichzeitig ungefaltet durchläuft
und dem gefalteten Prospekt ungefaltet zugefügt wird.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Falzmaschine kann entweder so auagebildet
werden, daß die Rollenbahnzufuhrvorrichtung und die Einzelbogenzufuhrvorrichtung
am gemeinsamen Maschinengestell verfahrbar sind und wahlweise vor den Eingang der
Falzeinrichtung gebracht werden können oder die beiden Zufuhrvorrichtungen sind
fest angeordnet und die Falzeinrichtung weist ein zwischen der Ausgangsseite der
Rollenbahnzufuhreinrichtung
und der Ausgangsseite der Einzelbogenzu
fuhreinrichtung verschwenkbares Einlaufteil auf.
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Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Falzmaschine entfällt bei
einer Umstellung einer Verpackungseinrichtung auf andere Packungen ein umständliches
Auswechseln der Falzmaschinen, Mit wenigen Handgriffen ist die Falzmaschine an den
Jeweiligen Einsatzzweck angepaßt.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemaß
ausgebildeten Falzmaschine anhand der beiliegenden, weitgehend schematisierten Zeichnungen
näher erläutert.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer
ersten Ausführungsform mit verfahrbaren Falzgut-Zufuhrvorrichtungen, mit der Finzelbogenzufuhrvorrichtung
in Arbeitsstellung; Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht der ersten
Ausführungsform mit der Rollenbahnsufuhrvorrichtung in Betriebsstellungi Fig. 3
eine zweite Ausführungsform der Falzmaschine mit stationären Falzgut- Zufuhrvorri
chtungen.
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Die Falzmasohine nach Fig. 1 lmd 2 weist eine auf einem Sockel 10
fest montierte Falzeinrichtung 11 mit vier Falztaschen 12, 13, 14 und 15 und Falzwalzen
16 auf.
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Der Eingang der Falseinrichtung ist mit der Bezugsziffer 17 bezeichnet.
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Auf dem Gehäuee der Falzeinriohtung 11 sind zwei parallele Führungsschienen
befestigt, von denen eine Elrungsschiene 18 aus der Zeichnung ersichtlich ist. In
diesen Führungsschienen sind sowohl eine Rollenbahnsufuhrvorriohtung 19 als auch
eine Einzelbogenzufuhrvorrichtung 20, die auf entgegengesetzten Seiten des Einganges
17 der Falzeinrichtung angeordnet sind, in Richtung der eingezeichneten Doppelpfeile
21 und 22 verstellbar gelagert. Die beiden Vorrichtungen 19 und 20 können wahlweise
vor den Eingang 17 der Falzeinrichtung 11 gebracht werden.
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Die Rollenbahnsufuhrvorrichtung 19 weist einen Haltearm 23 mit einem
Aufnahmedorn 24 für einen Papierbandwickel 25 auf. Die Papierbahn 26 gelangt 70m
Papierbandwickel 25 über ein Aggregat aus mehreren Umlenkwalzen 27 und einer Spannwalze
28 zu einem Schneidwerk 29. Zwischen dem Umlenkwalzenaggregat und dem Schneidwerk
29 ist eine Registriervorrichtung 30 mit mindestens einer Photozelle zum Erfassen
von Druckmarken und zum Ablesen von Code-Zeichen angeordnet. Das Schneidwerk 29
weist eine Abzugewalze 31 und ein nicht dargestelltes rotierendes oder querlaufendes
Messer auf, mit welchem vom Papierband 26 - gesteuert durch die Registriervorrichtung
30 - einzelne Papierbahnabsohnitte 26' zur Weitergabe
in die Falzeinrichtung
11 gebildet werden. In Fig. 2 ist die Rollenbahnzufuhrvorrichtung 19 vor den Eingang
17 der Falseinrichtung 11 gefahren, so daß die vom Schneidwerk 29 kommenden Abschnitte
26' der Rollenbahn 26 in die Falzeinrichtung 11 einlaufen können.
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In Fig. 1 ist die Einzelbogenzufuhrvorriohtung 20 vor den Eingang
17 der Falzeinrichtung 11 geschoben und die RollenbahnzuSuhrvorrichtung 19 ist in
den Führungssohienen 18 beiseitegeschoben und abgeschaltet. Die Einzelbogenzufuhrvorrichtung
20 weist einen schrägliegenden Auflagetisch 32 für einen Papierblatt stapel 33 auf,
der durch Begrensungsstäbe 34 gehalten ist. Die Papierbogen werden einzeln mittels
eines nur schematisch angedeuteten rommelsauganlegers 35 automatisch dem Eingang
17 der Falseinrichtung 11 zugeführt. In Fig. 2 ist die Einzelbogensufuhrvorrichtung
20 aus dem Eingangsbereich der Falseinrichtung 11 verfahren und abgeschaltet.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 die Rollenbahnzufuhrvorrichtung
19 und die Einzelbogenzufuhrvorrichtung 20 wahlweise in den Eingangsbereich der
Falzeinrichtung 11 bringbar und dementsprechend verfahrbar in Führungsschienen 18
angeordnet sind, sind bei der Ausführungsform nach Fig. 3 die Rollenbahnzufuhrvorrichtung
19' und die Einzelbogenzufuhrvorrichtung 20' der Falzeinrichtung 11' in einem gemeinsamen
Gehäuse 36 fest zugeordnet. Der Aufbau der Einrichtungen 19', 20 und 11' ist grundsätzlich
der gleiche wie beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Falzeinrichtung 11' mit sechs Falztaschen
12', 13', 14', 15', 37 und 38 anstelle von vier und einer entsprechend größeren
Anzahl von Falzwalzen 16' versehen.
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Es können in bekannter Weise zwei, vier oder sechs Falztaschen vorgesehen
werden, wobei je nach der gewünschten Falzart das Falzbild durch Einsetzen von nicht
dargestellten Umlenklinealen geändert werden kann. Die gefalzten Bogen oder Papierabschnitte
werden mittels nicht dargestellter, über Bänderantriebawellen 39 geführter Transportbänder
aus der Falzmaschine herausgeführt und einer nicht dargestellten zugeordneten Kartoniermaschine
oder einem Stapelmagazin zugeführt.
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In Fig. 3 ist auch der Antrieb der einzelnen Einrichtungen eingezeichnet.
Er erfolgt von einer Eauptantriebswelle 40 aus mittels Riemen auf eine Hauptantriebswelle
41 der Falzeinrichtung 11' und gleichzeitig oder wahlweise auf die Abzugswalze 31
der Rollenbahnsufuhrvorrichtung 19' und den Trommelsauganleger 35 der Einzelbogenzufuhrvorrichtung
20'. Die Riemenverbindungen sind mit strichpunktierten Linien angedeutet. Fig. 3
zeigt auch eine Code-Ablesevorrichtung 42 am Auflagetisch 32 der Einzelbogenzufiihrvorrichtung
20'. Durch die Anwendung von nicht dargestellten Umlenklinealen in der Falseinrichtung
11' können Bogen auch ungefalzt die Falzeinrichtung 11' durchlaufen. Die in Fig.
3 dargestellte Falzmaschine erlaubt auch einen gleichzeitigen Betrieb der Rollenbahnzufuhrvorrichtung
19' und der Einzelbogensufuhrvorrichtung 20', die dann gleichzeitig oder nacheinander
Papierbogen in die Falzeinrichtung 11' eingeben, die dort in gewünschter
Form
gefaltet werden. Die Falzmaschine kann aber auch so eingestellt werden, daß beispielsweise
nur die von der Rollenbahnzufuhrvorrichtung 19' gelieferten Bogen gefaltet werden,
während die von der Einzelbogenzufuhrvorrichtung 20' eingegebenen Bogen die Falzeinrichtung
11' ungefaltet durchlaufen und im Bereich der den Austrag bewirkenden, über die
Bänderantriebswellen 39 geführten Transportbänder den gefalteten Bogen beigelegt
werden.
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Die gleichzeitig mit einer Rollenbahnzufuhrvorrichtung und einer Einzelbogenzufuhrvorrichtung
versehene Falzmaschine, bei welcher die beiden Zufuhrvorrichtungen wahlweise eingesetzt
werden sollen, kann auch mit festmontierten Zufuhrvorrichtungen und mit einem verschwenkbaren
Eingabeteil der Falzeinrichtung ausgebildet werden.