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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer Flächendeckung
gemäß dem Anspruch
1 und ein entsprechendes Verfahren zur Durchführung in einer mehrere Druckwerke
aufweisenden Druckmaschine gemäß dem Anspruch
9.
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Bei
einer Umstellung einer Druckmaschine, z. B. einer Rotationsdruckmaschine,
vorzugsweise einer Bogendruckmaschine, insbesondere einer in einem
Offsetdruckverfahren druckenden Bogendruckmaschine, von einem ersten
aktuell laufenden Druckprozess auf einen nachfolgenden zweiten Druckprozess
ist es erforderlich, eine sich während der
Ausführung
des ersten Druckprozesses entlang eines Transportweges eingestellte
Verteilung einer auf einen in der Druckmaschine zu bedruckenden Bedruckstoff
zu übertragenden
Druckfarbe aufzuheben, um im zweiten Druckprozess ein qualitativ
hochwertiges Druckerzeugnis erzeugen zu können, welches von einer unerwünschten
Rückwirkung
von dem im ersten Druckprozess produzierten Druckprodukt frei ist.
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Die
sich während
der Ausführung
des ersten Druckprozesses entlang des Transportweges der Druckfarbe
einstellende Verteilung dieser Druckfarbe ist quer zu einer Transportrichtung
des durch die Druckmaschine transportierten und dabei zu bedruckenden
Bedruckstoffes i. d. R. ungleichmäßig, d. h. es bilden sich entlang
einer quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffes verlaufenden
Schnittlinie des Transportweges der Druckfarbe mehrere zumeist unterschiedlich
ausgeprägte
Anhäufungen
für die
letztlich auf den Bedruckstoff zu übertragene Druckfarbe aus,
was daran liegt, dass der zu bedruckende Bedruckstoff während seines
Transports durch die Druckmaschine quer zu seiner Transportrichtung
aufgrund einer i. d. R. ungleichmäßigen Gestaltung eines auf
dem Bedruckstoff zu erzeugenden Druckbildes Druckfarbe ungleichmäßig aufnimmt.
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Der
Transportweg der Druckfarbe führt
ausgehend von einem zu einem Farbwerk der Druckmaschine gehörenden Farbdosiersystem
durch das von dem betreffenden Farbdosiersystem mit Druckfarbe versorgten
Farbwerk über
eine z. B. auf einem der zu einem Druckwerk der Druckmaschine gehörenden Druckwerkszylinder
angeordnete Druckform bis zu dem mit der betreffenden Druckfarbe
zu bedruckenden Bedruckstoff. Die sich während der Ausführung des
ersten Druckprozesses entlang dieses Transportweges quer zur Transportrichtung
des Bedruckstoffes einstellende ungleichmäßige Verteilung der vom Farbdosiersystem
bereitgestellten Druckfarbe besteht z. B. bei einer in einem Offsetdruckverfahren druckenden
Rotationsdruckmaschine insbesondere auf Oberflächen von im Farbwerk angeordneten
Walzen sowie auf der mindestens einen auf einem als ein Formzylinder
ausgebildeten Druckwerkszylinder angeordneten Druckform und auf
der Mantelfläche
eines weiteren mit dem Formzylinder zusammenwirkenden als ein Übertragungszylinder
ausgebildeten Druckwerkszylinders.
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In
einer Druckmaschine sind entlang des Transportweges des Bedruckstoffes
in dessen Transportrichtung zumeist mehrere aneinandergereiht angeordnete,
jeweils ein eigenes Farbwerk aufweisende Druckwerke vorgesehen,
wobei zumindest mittels zwei dieser Druckwerke unterschiedliche
Druckfarben auf denselben durch die Druckmaschine transportierten
Bedruckstoff übertragen
werden. Auch können
beidseitig des Transportweges des Bedruckstoffes jeweils mehrere
Druckwerke jeweils mit einem eigenen Farbwerk vorgesehen sein. Eine
ein Druckerzeugnis im Mehrfarbendruck erzeugende Druckmaschine kann
entlang des Transportweges des Bedruckstoffes diesen z. B. mit den
Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bedrucken. Das Farbwerk
des jeweiligen Druckwerks ist jeweils z. B. als ein Walzenfarbwerk
ausgebildet, z. B. als ein Heberfarbwerk oder als ein Filmfarbwerk,
wobei diese Bauarten eines Farbwerks dem Fachmann bekannt sind. Das
Farbdosiersystem, z. B. ein Farbkasten, welches das betreffende
Farbwerk mit Druckfarbe versorgt, weist z. B. einen um seine Längsachse
rotierbaren Farbduktor und mindestens ein Dosierorgan auf; vorzugsweise
sind quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffes mehrere zonenweise
einstellbare, insbesondere jeweils mittels eines Stellelementes
steuerbare Dosierorgane vorgesehen, wobei diese Dosierorgane z.
B. als in einem Abstandsbereich von wenigen Zehntel Millimeter zum
Farbduktor abstandsvariabel angeordnete Farbmesser ausgebildet sind.
Mindestens eine zu dem Farbwerk gehörende Farbauftragswalze überträgt die von
dem Farbwerk bereitgestellte, z. B. in den quer zur Transportrichtung
des Bedruckstoffes angeordneten Zonen des Farbdosiersystems insbesondere
unterschiedlich dosierte Druckfarbe auf die mindestens eine Druckform, die
z. B. auf dem diesem Farbwerk zugeordneten Formzylinder angeordnet
ist.
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Wie
erwähnt,
ist es zur Umstellung der Druckmaschine von einem ersten in der
Druckmaschine aktuell laufenden Druckprozess auf einen nachfolgenden
zweiten Druckprozess erforderlich, die sich während der Ausführung des
ersten Druckprozesses entlang des Transportweges eingestellte Verteilung
der von einem Farbwerk auf den in der Druckmaschine zu bedruckenden
Bedruckstoff zu übertragenden
Druckfarbe aufzuheben. Jeweils unter der Voraussetzung, dass von
dem betreffenden Farbwerk der Druckmaschine in dem nachfolgenden zweiten
Druckprozess dieselbe Druckfarbe wie in dem ersten Druckprozess
auf den Bedruckstoff übertragen
werden soll, sind zur Durchführung
dieser Umstellung aus der Praxis folgende Vorgehensweisen bekannt:
Nach Beendigung des ersten in der Druckmaschine aktuell laufenden
Druckprozesses werden zumindest einzelne Walzen, vorzugsweise alle
Walzen des betreffenden Farbwerks gewaschen und damit von restlicher,
d. h. vom ersten Druckprozess übrig
gebliebener Druckfarbe befreit. Nach diesem Waschvorgang wird das
betreffende Farbwerk auf die Dosierung und den Transport der zur
Ausführung des
nachfolgenden zweiten Druckprozesses erforderlichen Druckfarbe eingestellt.
Diese Vorgehensweise erfordert einen hohen Zeitaufwand und führt zu einem
hohen Verbrauch an Druckfarbe.
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Eine
weitere Vorgehensweise besteht darin, mit einem Erreichen einer
Schlussphase des von der Druckmaschine bisher ausgeführten ersten
Druckprozesses eine aus dem betreffenden Farbdosiersystem erfolgende
Farbzufuhr zu dem Farbwerk abzustellen oder in dem Farbwerk zumindest
zu unterbrechen, wobei die nach dem Abstellen oder Unterbrechen
der Farbzufuhr in dem Farbwerk bedruckstoffseitig verbliebene Menge
der Druckfarbe in der Schlussphase des von der Druckmaschine bisher ausgeführten Druckprozesses
weiterhin z. B. noch für
eine bestimmte Zeit auf den Bedruckstoff übertragen wird, und zwar insbesondere
noch solange, bis die vom ersten Druckprozess in dem Farbwerk verbliebene
Druckfarbe zumindest nahezu aufgebraucht ist. Mit diesem Leerdrucken
des Farbwerks wird in einem nicht unerheblichen Maße Makulatur
erzeugt. Auch ist diese Vorgehensweise zeitaufwändig. Zudem bleibt die vom
ersten Druckprozess herrührende,
quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffes bestehende Verteilung
der Druckfarbe im Prinzip erhalten, was einen Andruck des nachfolgenden
zweiten Druckprozess ungünstig
beeinflussen kann.
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Bei
einer dritten Vorgehensweise erfolgt der Andruck des nachfolgenden
zweiten Druckprozesses bewusst mit der vom ersten Druckprozess herrührenden,
quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffes bestehenden Verteilung
der Druckfarbe, wobei während
des Andrucks des nachfolgenden zweiten Druckprozesses die vom ersten
Druckprozess herrührende
Dosierung der z. B. in den jeweiligen quer zur Transportrichtung
des Bedruckstoffes angeordneten Zonen des Farbdosiersystems bereitgestellten Druckfarbe
an die zur Ausführung
des nachfolgenden zweiten Druckprozesses erforderliche Dosierung angepasst
wird. Diese Vorgehensweise führt
dann zu Schwierigkeiten, wenn in einer oder mehreren Zonen eine
darin zu erzeugende Flächendeckung
des neuen zweiten Druckprozesses im Vergleich zu dem vorherigen
ersten Druckprozess stellenweise oder vollständig sehr gering ist. In diesem
Fall muss der Abtransport der in der betreffenden Zone überschüssigen Druckfarbe
vollständig über den
Druckvorgang, d. h. den zweiten Druckprozess erfolgen. Das kann sehr
lange dauern und zu einer nicht unerheblichen Menge an Makulatur
führen.
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Verschiedentlich
erfolgt auch nur ein Sauberdrucken der mindestens einen auf einem
Formzylinder angeordneten Druckform und der Mantelfläche des
mit diesem Formzylinder zusammenwirkenden Übertragungszylinders, indem
die mindestens eine zu dem Farbwerk gehörende Farbauftragswalze von dem
betreffenden Formzylinder abgestellt und der erste Druckprozess
noch solange fortgesetzt wird, bis die vom ersten Druckprozess auf
der mindestens einen Druckform und/oder auf der Mantelfläche des Übertragungszylinders
verbliebene Druckfarbe zumindest nahezu aufgebraucht ist. Dabei
bleibt im Farbwerk die vom ersten Druckprozess herrührende, quer
zur Transportrichtung des Bedruckstoffes bestehende Verteilung der
Druckfarbe erhalten, was einen Andruck des nachfolgenden zweiten
Druckprozess ungünstig
beeinflussen kann.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung
einer Flächendeckung
und ein entsprechendes Verfahren zur Durchführung in einer mehrere Druckwerke
aufweisenden Druckmaschine zu schaffen, bei denen die Umstellung
der Druckmaschine von einem ersten in dieser Druckmaschine aktuell
laufenden Druckprozess auf einen nachfolgenden zweiten Druckprozess
optimiert wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 oder 9 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Umstellung der Druckmaschine von einem ersten in der Druckmaschine
aktuell laufenden Druckprozess auf einen nachfolgenden zweiten Druckprozess
schnell und wirtschaftlich erfolgt, weil diese Umstellung in einem automatisiert
ablaufenden Regelprozess unter Berücksichtigung eines vorgegebenen
Sollwertes für die
einzustellende Flächendeckung
optimiert durchgeführt
wird, wobei der Regelprozess den für die Umstellung der Druckmaschine
erforderlichen Zeitbedarf und die bei dieser Umstellung anfallende Makulatur minimiert.
Zudem führt
die vom Regelprozess durchgeführte
Optimierung dazu, dass kaum Druckfarbe verschwendet wird. Neben
einer Einsparung an Materialkosten insbesondere für den Bedruckstoff
und die Druckfarbe können
auch Maschinen- und Betriebskosten reduziert werden, weil die Druckmaschine
mit dem nachfolgenden zweiten Druckprozess bereits nach sehr kurzer
Zeit in die Gutproduktion gelangt.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Druckmaschine mit mehreren Druckwerken jeweils mit einem Farbwerk;
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2 einen
Auftragswechsel;
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3 bis 14 Diagramme
von diversen Zwischenschritten und das Ergebnis von einer von einer
Recheneinheit ausgeführten
Berechung jeweils für
zwei Beispiele unterschiedlicher Druckfarben.
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Die 1 zeigt
beispielhaft einen Ausschnitt aus einer nur schematisch dargestellten
Druckmaschine 01, hier einer in einem Offsetdruckverfahren druckenden
Bogendruckmaschine 01, mit mehreren, z. B. vier in Transportrichtung
T eines Bedruckstoffes 02, z. B. eines Papierbogens 02,
aneinandergereiht angeordneten Druckwerken 03, wobei jedes
dieser Druckwerke 03 jeweils ein Farbwerk 04 aufweist.
Das jeweilige Farbwerk 04 weist u. a. ein z. B. einen Farbkasten 06 und
einen Farbduktor 07 aufweisendes Farbdosiersystem auf sowie
in einem Druckfarbe transportierenden Walzenzug z. B. mindestens
eine Farbübertragungswalze 08,
eventuell einen Farbheber 14 und mehrere, Z. B. mindestens
zwei Farbauftragswalzen 09, welche jeweils an einen Formzylinder 11 des
Druckwerks 03 angestellt oder zumindest anstellbar sind,
wobei dieser Formzylinder 11 zumindest während eines
Druckprozesses auf einem Übertragungszylinder 12 abrollt,
wobei der Übertragungszylinder 12 seinerseits
gegen einen Gegendruckzylinder 13 angestellt ist, wobei
der Bedruckstoff 02 einen zwischen dem Übertragungszylinder 12 und
dem Gegendruckzylinder 13 gebildeten Spalt durchläuft. Die übrigen Druckwerke 03 sind
entsprechend aufgebaut. In jedem der Druckwerke 03 kann
eine andere Druckfarbe auf denselben Bedruckstoff 02 übertragen
werden.
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Das
jeweilige Farbdosiersystem, d. h. dessen Dosierorgane und/oder Farbduktor 07,
ist z. B. über
ein Kommunikationsnetzwerk 22 zumindest datentechnisch
mit einer Regeleinrichtung 16 verbunden, wobei durch mindestens
einen von dieser Regeleinrichtung 16 ausgehenden Steuerbefehl
mittels der Dosierorgane und/oder des Farbduktors 07 eine Farbzufuhr
zu dem betreffenden Farbwerk 04 hinsichtlich der zuzuführenden
Menge an Druckfarbe einstellbar ist. In der Druckmaschine 01 ist
mindestens eine Erfassungseinrichtung 17 vorgesehen, welche
innerhalb der Druckmaschine 01 während deren Produktion von
zumindest einem auf dem Bedruckstoff 02 erzeugten Druckbild
zumindest eine Farbdichte erfasst und ihren jeweiligen mindestens
einen Messwert z. B. gleichfalls über das Kommunikationsnetzwerk 22 der
Regeleinrichtung 16 zuleitet. Die Erfassungseinrichtung 17 ist
z. B. als ein Inline-Inspektionssystem
ausgebildet, wobei die Erfassungseinrichtung 17 z. B. mindestens
eine Kamera, insbesondere eine elektronische, vorzugsweise videooptische Kamera
aufweist, mit welcher die Erfassungseinrichtung 17 von
dem auf dem Bedruckstoff 02 erzeugten Druckbild durch eine
fotografische Abbildung eine Sequenz von Bildern aufnimmt. Aus dem
aufgenommenen Bild kann von der Regeleinrichtung 16 die
jeweilige Farbdichte aller am Aufbau des betreffenden Druckbildes
beteiligten Druckfarben z. B. durch Separation ermittelbar sein.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass mehreren Druckwerken 03 jeweils
mindestens eine z. B. für
eine bestimmte Druckfarbe optimierte Erfassungseinrichtung 17 zugeordnet
ist. Die Erfassungseinrichtung 17 ist jeweils in Transportrichtung
T des Bedruckstoffes 02 am Ausgang des jeweiligen Druckwerks 03 angeordnet.
Die Erfassungseinrichtung 17 erfasst die Farbdichte z.
B. direkt in dem betreffenden Druckbild oder in einem auf dem Bedruckstoff 02 ausgebildeten
Farbmessstreifen.
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Der
von der Erfassungseinrichtung 17 erfasste Messwert bildet
einen Istwert für
eine z. B. anhand ihrer Farbdichte erfassbare Flächendeckung von zumindest einer
auf den Bedruckstoff 02 übertragenen Druckfarbe. Der
Begriff der Flächendeckung bezeichnet
einen z. B. prozentual angegebenen Grad der Abdeckung des Bedruckstoffes
mit zumindest einer der in dem Druckprozess auf diesen Bedruckstoff
aufgetragenen Druckfarbe, wobei die Angabe zur Flächendeckung
auf eine Gesamtfläche des
Druckbildes oder auf eine Teilfläche
desselben, z. B. auf nur eine einzige, das Druckbild streifenförmig durchlaufende
Zone, bezogen sein kann. Die Einstellung der Flächendeckung erfolgt insbesondere
mit Bezug auf mehrere verschiedene, vorzugsweise in parallelen Streifen
angeordnete Teilflächen
desselben Druckbildes, wobei für
mehrere, insbesondere für
jede dieser Teilflächen
jeweils die zugehörige Flächendeckung
eingestellt wird. Die Regeleinrichtung 16 steht mit einer
Speichereinrichtung 18 in Verbindung, in welcher mindestens
ein Sollwert für
die bei einem Andruck eines dem aktuell ausgeführten Druckprozess nachfolgenden
Druckprozesses vorgesehene, gleichfalls z. B. durch ihre Farbdichte
definierte Flächendeckung
gespeichert ist, wobei sich der jeweilige Istwert und Sollwert der
Flächendeckung
jeweils auf dieselbe Gesamtfläche
oder Teilfläche
des betreffenden Druckbildes beziehen.
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Die
Regeleinrichtung 16 vergleicht insbesondere bei oder ab
einem Erreichen einer Schlussphase eines von der Druckmaschine 01 bisher
ausgeführten
Druckprozesses, in welcher Schlussphase eine vorgesehene Auflage
für ein
im bisherigen Druckprozess herzustellendes Druckprodukt zumindest
nahezu erreicht ist und von der Regeleinrichtung 16 die
Farbzufuhr zu dem Farbwerk 04 abgestellt oder im Farbwerk 04 unterbrochen
wird, den von der Erfassungseinrichtung 17 bereitgestellten
aktuell erfassten Istwert mit dem in einer Speichereinrichtung 18 gespeicherten
Sollwert der für
die jeweilige Druckfarbe geltenden Flächendeckung, insbesondere Farbdichte.
Die Farbzufuhr zu dem Farbwerk 04 wird z. B. durch eine
automatisch ausgeführte
Betätigung des
Farbdosiersystems abgestellt, wobei durch diese Betätigung mindestens
ein Dosierorgan des Farbdosiersystems geschlossen wird. Das betätigte Dosierorgan
ist z. B. in mindestens einer von mehreren quer zur Transportrichtung
T des Bedruckstoffes 02 aneinander gereihten Farbzonen
wirksam. Alternativ oder zusätzlich
kann die Farbzufuhr im jeweiligen Farbwerk 04 durch ein
Abstellen eines Farbhebers 14 unterbrochen werden.
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Mit
der Regeleinrichtung 16 ist auch eine Recheneinheit 19 verbunden,
wobei die Recheneinheit 19 zumindest aus dem von der Regeleinrichtung 16 durchgeführten Vergleich
des Istwertes der erfassten Farbdichte mit ihrem für den Andruck
des nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert eine Anzahl
von Bogen des bogenförmig
ausgebildeten Bedruckstoffes errechnet, sofern der Bedruckstoff 02 bogenförmig ausgebildet
ist, wobei diese Anzahl von Bogen angibt, wie viele Bogen noch mit
der im Farbwerk 04 verbliebenen Menge der Druckfarbe zu
bedrucken sind, bis die Flächendeckung
dem für
den Andruck des nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert
der Flächendeckung
entspricht. Die Regeleinrichtung 16, die Speichereinrichtung 18 und
die Recheneinheit 19 können
in einer selben Baugruppe ausgebildet sein, was in der 1 durch eine
strichlierte Umrandung angedeutet ist, wobei diese Baugruppe als
ein Farbregler 24 bezeichnet werden kann. Diese Baugruppe
oder zumindest einzelne ihrer Komponenten können datentechnisch mit einem
zu der Druckmaschine 01 gehörenden Leitstand 21,
d. h. mit einer übergeordneten
Steuereinheit, verbunden oder in dem Leitstand 21 integriert ausgebildet
sein.
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In
der Druckmaschine 01 ist demnach ein Verfahren zur Einstellung
einer Flächendeckung
ausführbar,
bei dem die z. B. anhand ihrer Farbdichte oder auch Farbschichtdicke
erfassbare Flächendeckung
durch eine auf einen Bedruckstoff 02 von einem Farbwerk 04 der
Druckmaschine 01 übertragene
Menge einer Druckfarbe erfolgt, wobei mit einem Erreichen einer
Schlussphase eines von der Druckmaschine 01 bisher ausgeführten Druckprozesses eine
Farbzufuhr zu dem Farbwerk 04 zumindest teilweise, d. h.
zonenweise abgestellt oder im Farbwerk 04 unterbrochen
wird, wobei die nach dem Abstellen oder Unterbrechen der Farbzufuhr
im Farbwerk 04 bedruckstoffseitig verbliebene Menge der
Druckfarbe in der Schlussphase des von der Druckmaschine 01 bisher
ausgeführten
Druckprozesses noch solange auf den Bedruckstoff 02 übertragen
wird, bis die mit der auf den Bedruckstoff 02 übertragenen
Menge der Druckfarbe erfolgende Flächendeckung einem für einen
Andruck eines nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert
der gleichfalls z. B. anhand ihrer Farbdichte oder Farbschichtdicke
definierten Flächendeckung
entspricht. Dabei wird eine in der Druckmaschine 01 zur
Ausführung
des bisherigen Druckprozesses von dem Farbwerk 04 eingefärbte Druckform
vorzugsweise erst dann gegen eine andere zur Ausführung des
nachfolgenden Druckprozesses vorgesehene Druckform ausgetauscht,
nachdem die mit der im Farbwerk 04 verbliebenen Menge der Druckfarbe
auf dem Bedruckstoff 02 erfolgende Flächendeckung dem für den Andruck
des nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert der Flächendeckung
entspricht. Dieses Verfahren wird insbesondere unter der Voraussetzung
ausgeführt,
dass aus dem Farbwerk 04 in dem nachfolgenden Druckprozess
dieselbe Druckfarbe zu dem Bedruckstoff 02 übertragen
wird wie in dem bisherigen Druckprozess.
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Das
Verfahren kann z. B. in oder mit demselben Farbregler 24 auch
für eine
mehrere Druckwerke 03 aufweisende Druckmaschine 01 ausgeführt werden,
wobei jedem dieser Druckwerke 03 ein eigenes Farbwerk 04 zugeordnet
ist, wobei zumindest in zwei dieser Druckwerke 03 unterschiedliche
Druckfarben auf denselben durch die Druckmaschine 01 transportierten
Bedruckstoff 02 zur Erzeugung eines selben Druckbildes übertragen
werden. Die Recheneinheit 19 errechnet dann für mehrere
der Druckwerke 03 jeweils diejenige Anzahl von Bogen des
bogenförmig ausgebildeten
Bedruckstoffes 02 oder diejenige Anzahl von Druckbildern,
welche jeweils angibt, wie viele Bogen oder Druckbilder noch mit
der in dem jeweiligen Farbwerk 04 verbliebenen Menge der
jeweiligen Druckfarbe zu bedrucken sind, bis die in Verbindung mit
dem jeweiligen Farbwerk 04 ausgeführte Flächendeckung dem für den Andruck
des nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert der in Verbindung
mit dem jeweiligen Farbwerk 04 auszuführenden Flächendeckung entspricht. Die
errechnete Anzahl von Bogen oder Druckbildern kann an einer z. B.
zum Leitstand 21 gehörenden
Anzeigeeinrichtung 23 angezeigt werden. In dem jeweiligen
Farbwerk 04 wird z. B. deren jeweils mindestens eine Farbauftragswalze 09 von
der in dem betreffenden Druckwerk 03 eingefärbten Druckform
abgestellt, sobald in dem betreffenden Druckwerk 03 diejenige
von der Recheneinheit 19 errechnete Anzahl von Bogen oder
Druckbildern bedruckt ist, die erforderlich ist, bis die in Verbindung
mit dem jeweiligen Farbwerk 04 ausgeführte Flächendeckung dem für den Andruck des
nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert der in Verbindung
mit dem jeweiligen Farbwerk 04 auszuführenden Flächendeckung entspricht.
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Insbesondere
wenn derselbe Farbregler 24 das genannte Verfahren zur
Einstellung einer Flächendeckung
in einer mehrere Druckwerke 03 aufweisenden Druckmaschine 01 ausführt, ist
ihm z. B. vom Leitstand 21 im Hinblick auf den Andruck
des nachfolgenden Druckprozesses und vor Ausführung desselben eine Information über die
Farbwerksbelegung der in der Druckmaschine 01 verwendeten Farbwerke 04 zuzuleiten.
Darüber
hinaus sind im Hinblick auf den Andruck des nachfolgenden Druckprozesses
z. B. in der Speichereinrichtung 18 für jedes zu verwendende Farbwerk 04 die
jeweiligen Sollwerte für
die jeweilige zonale Flächendeckung
z. B. in Form der jeweiligen Soll-Farbdichte gespeichert. Diese Sollwerte
können
z. B. in Verbindung mit oder in Abhängigkeit von der Sorte des
zu verwendenden Bedruckstoffes 02, z. B. der Papierklasse,
gespeichert werden. Die Recheneinheit 19 errechnet dann vorzugsweise
für jedes
dieser mehreren Druckwerke 03 aus einer Differenz zwischen
aktuell erfassten Istwerten und den gespeicherten Sollwerten sowie
z. B. unter Berücksichtigung
einer Rotationsgeschwindigkeit des jeweiligen Farbduktors 07 und/oder
mindestens einer Zeitkonstante für
ein Aufbauen und/oder Abbauen einer Farbschichtdicke im jeweiligen
Farbwerk 04 oder Druckwerk 03 jeweils diejenige
Anzahl von Druckbildern oder von Bogen des bogenförmig ausgebildeten
Bedruckstoffes 02, welche angibt, wie viele Druckbilder
oder Bogen noch mit der in dem jeweiligen Farbwerk 04 verbliebenen
Menge der jeweiligen Druckfarbe zu bedrucken sind, ohne den Bedruckstoff 02 bei
der Ausführung
des Andruckes des nachfolgenden Druckprozesses zu überfärben. Diejenige
Farbzone, die am längsten
benötigt,
um einen Farbüberschuss
abzubauen, welcher sich beim aktuellen ausgeführten Druckprozess gegenüber dem neuen
nachfolgenden Druckprozess im Farbwerk 04 oder Druckwerk 03 befindet,
bestimmt die Anzahl von Druckbilder oder Bogen, die im aktuell ausgeführten Druckprozess
noch weitergedruckt werden sollte. Für Farbzonen, bei denen die
Flächendeckung
und damit die Farbabnahme des neuen nachfolgenden Druckprozesses
höher ist
als bei dem bisher ausgeführten Druckprozess,
kann beim Andruck des nachfolgenden Druckprozesses durch einen vom
Farbregler 24 an das betreffende Farbwerk 04 und/oder
Farbdosiersystem abgesetzten Steuerbefehl in einem begrenzten Maße Druckfarbe
sogar zugeführt
werden, was zur Folge hat, dass für das Leerdrucken des betreffenden
Farbwerks 04 oder Druckwerks 03 die Farbzufuhr
nicht z. B. durch ein Abstellen des Farbhebers 14 völlig gesperrt
wird, sondern nur die übrigen
von dieser Ausnahme nicht betroffenen Farbzonen geschlossen werden.
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Somit
lässt sich
das gefundene, zur Durchführung
in einer mehrere Druckwerke 03 aufweisenden Druckmaschine 01 vorgesehene
Verfahren auch derart formulieren, dass von diesen Druckwerken 03 auf
einen selben Bedruckstoff 02 entlang seines Transportweges
durch die Druckmaschine 01 zur Erzeugung eines selben Druckbildes
mindestens zwei verschiedene Druckfarben aufgetragen werden, wobei
in einem vorzugsweise selben Farbregler 24 ausgehend von
mindestens einem erfassten Istwert einer Flächendeckung genau berechnet
wird, wie viele Druckbilder von den jeweiligen an der Erzeugung
dieser Druckbilder beteiligten Druckwerken 03 nach einem
zumindest zonenweise Abstellen oder Unterbrechen einer Farbzufuhr
in jedem dieser Druckwerke 03 mit einer in dem jeweiligen
Druckwerk 03 bedruckstoffseitig verbliebenen Menge der
Druckfarbe jeweils noch gedruckt werden, bis in den jeweiligen Druckwerken 03 die
mit der auf den Bedruckstoff 02 übertragenen Menge der Druckfarbe
erfolgende Flächendeckung
einem für
einen Andruck eines nachfolgenden Druckprozesses vorgesehenen Sollwert
der Flächendeckung
entspricht.
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Wie
bereits beschrieben, errechnet die Recheneinheit 19 des
Farbreglers 24 beispielsweise die für den anstehenden Auftragswechsel
erforderliche Anzahl von Bogen oder Druckbildern sowie vorzugsweise
auch ein in dem betreffenden Farbwerk 04 einzustellendes
Farbzonenprofil. Diese Vorgehensweise wird nun am Beispiel einer
Bogendruckmaschine für
zwei verschiedene Druckfarben in Verbindung mit den 2 bis 14 erläutert, wobei
in einer linken Spalte eine Information zu einem aktuell ausgeführten Druckprozess
(Auftrag A) und in einer rechten Spalte eine entsprechende Information
zu einem neuen nachfolgenden Druckprozess (Auftrag B) dargestellt
ist. So zeigt die 2 die Ausgangssituation und
im Vergleich dazu die angestrebte neue Situation. Die 3 bis 14 enthalten
Diagramme, die diverse Zwischenschritte und schließlich das
Ergebnis der von der Recheneinheit 19 ausgeführten Berechnung
aufzeigen.
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Gemäß der 3 wurde
mit Bezug auf die vorgenannten Aufträge A und B jeweils eine gewichtete,
gleitende Mittelung beider Flächendeckungsprofile
FDA und FDB gebildet,
und zwar hier z. B. für die
Druckfarbe Cyan.
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In
der 4 wurde eine Differenz der Farbzonenöffnungen
FZDiff aus FDA und
FDB bei einer bestimmten Geschwindigkeit
des Farbduktors 07 von Auftrag A aus einem Kennlinienfeld
FZ/Farbduktor bestimmt. FZDiff ist vorzeichenbehaftet. 5 zeigt dann
die Differenz der stationären
Farbzonenöffnungen.
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Gemäß der 6 wurde
eine äquivalente Dichtedifferenz
DDiff durch eine Multiplikation der Differenz
der Farbzonenöffnung
FZDiff mit einer Verstärkung VA bei
den Flächendeckungen
von Auftrag A berechnet. Die Dichtedifferenz muss für ein Hochsteuern
von Farbzonen auf sinnvolle Werte begrenzt werden, z. B. auf 0,4
D, um einen Farbstau zu vermeiden. Gegebenenfalls muss die Dichtedifferenz
für leer
druckende Farbzonen, d. h. für
Farbzonen, in denen die Dichtedifferenz negativ ist, ausgeweitet
werden (7): DDiff =
FZDiff·VA
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In
der 8 wurde aus den Zeitkonstanten PT1up bzw.
PT1dwn für
ein Hoch- bzw. Runtersteuern und aus einer Dichtedifferenz DDiff diejenige Anzahl von Bogen BZx bestimmt, die noch gedruckt werden müssen: BZx = –Tx·ln(1 – DDiff/DA) mit DA = Solldichte von Auftrag A und Tx = Zeitkonstante der betreffenden Farbzone.
Das Minimum aus BZx ist die Anzahl von Bogen
BZx, die noch gedruckt werden müssen. In dem
gezeigten Beispiel müssen
noch ca. 50 Bogen mit der Druckfarbe Cyan bzw. im Mehrfarbendruck mit
dem Farbauszug Cyan gedruckt werden, bis der nachfolgende Druckprozess
(Auftrag B) seine Gutproduktion erreicht hat.
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Anschließend wird
für den
nachfolgenden Druckprozess (Auftrag B) ein Anfangsfarbzonenöffnungsprofil
errechnet, welches von dem in diesem Beispiel die Druckfarbe Cyan
betreffenden Farbdosiersystem einzustellen ist. Hierzu werden die
letzten Dichtewerte vor Beendigung des gesteuerten Leerdruckens
unter Berücksichtigung
der Flächendeckungen
FDB, der Geschwindigkeit DSB des
Farbduktors 07 und der Hebertaktung HTB in
stationäre
Farbzonenöffnungen
umgerechnet.
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Die 9 bis 14 zeigen
ein weiteres zweites Beispiel für
eine andere Druckfarbe, z. B. Gelb, wobei jedoch diese 9 bis 14 jeweils den 3 bis 8 entsprechen.
Die vorangegangenen Erläuterungen
für die
Druckfarbe Cyan gelten hier entsprechend. Gemäß dem in den 9 bis 14 dargestellten
Beispiel müssen
für die
Druckfarbe Gelb oder im Mehrfarbendruck mit dem Farbauszug Gelb
ausgehend von dem Auftrag A noch ca. 71 Bogen gedruckt werden, bevor
der Auftrag B in seine Gutproduktion übergeht.
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Wie
die beiden dargestellten Beispiele zeigen, wird die Gutproduktion
des nachfolgenden Druckprozesses (Auftrag B) demnach nach einer
mittels eines Programms genau berechneten Anzahl von Bogen oder
Druckbildern erreicht. Genau bei dieser Anzahl von aufeinanderfolgenden
Bogen oder Druckbildern ist die Umstellung von dem ersten in dieser
Druckmaschine durchgeführten
Druckprozess (Auftrag A) auf den nachfolgenden zweiten Druckprozess
(Auftrag B) in optimaler Weise erreicht. Mit dem vorgeschlagenen
Farbregler 24 erfolgt die Umstellung der Druckmaschine
von einem ersten in dieser Druckmaschine aktuell laufenden Druckprozess
auf einen nachfolgenden zweiten Druckprozess somit optimiert nach
einer genau errechneten Anzahl von Bogen oder Druckbildern.
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- 01
- Druckmaschine,
Bogendruckmaschine
- 02
- Bedruckstoff,
Papierbogen
- 03
- Druckwerk
- 04
- Farbwerk
- 05
-
- 06
- Farbkasten
- 07
- Farbduktor
- 08
- Farbübertragungswalze
- 09
- Farbauftragswalze
- 10
-
- 11
- Formzylinder
- 12
- Übertragungszylinder
- 13
- Gegendruckzylinder
- 14
- Farbheber
- 15
-
- 16
- Regeleinrichtung
- 17
- Erfassungseinrichtung
- 18
- Speichereinrichtung
- 19
- Recheneinheit
- 20
-
- 21
- Leitstand
- 22
- Kommunikationsnetzwerk
- 23
- Anzeigeeinrichtung
- 24
- Farbregler
- T
- Transportrichtung