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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung der Farbgebung in Druckmaschinen mit wenigstens einem Farbwerk und einem Steuerungsrechner, in dem Einstellwerte zur Einstellung der Farbgebung früherer Druckaufträge abgespeichert sind.
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Wenn bei Offsetdruckmaschinen ein neuer Druckauftrag ansteht, muss die Farbgebung in den Farbwerken entsprechend des neuen Druckauftrags eingestellt werden. Dabei wird zu Beginn eines neuen Druckauftrags eine sogenannte Farbvoreinstellung vorgenommen, bei der für jede der zu verwendenden Druckfarben im Mehrfarbendruck zonale Farbdosierelemente in den einzelnen Farbwerken der Druckmaschine entsprechend der Farbvoreinstellung geöffnet werden. Ein derartiges Verfahren ist z. B. aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 52 470 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren werden die Farbvoreinstellwerte für die Farbzonenöffnungen in den Farbdosiereinrichtungen der Farbwerke aus dem Sollwert für das Flächengewicht im Vollton einer Druckfarbe, den zonalen Flächendeckungswerten und der Farbstreifenbreite im Farbwerk abgeleitet. Dabei kann für jede der zu druckenden Farben, insbesondere für Sonderfarben, zur Farbzonenvoreinstellung eine Kennlinie entsprechend der erforderlichen Farbschichtdicke erstellt werden. Die Farbvoreinstellkennlinien können analytisch, z. B. mit einer Farbwerksimulation, oder empirisch anhand von Druckversuchen ermittelt werden. Die Farbvoreinstellung soll grundsätzlich so gewählt werden, dass die Druckmaschine möglichst bald in den Fortdruck gehen kann und dass in dieser Zeit möglichst wenig Makulatur anfällt.
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Das Verfahren aus der
DE 101 52 470 A1 hat den großen Nachteil, dass die Farbvoreinstellung jedes Mal ausschließlich anhand des laufenden Druckauftrags aufs Neue berechnet wird. Druckmaschinenspezifische Abweichungen der Farbvoreinstellung vom gewünschten Resultat, welche aufgrund der Eigenschaften der Druckmaschine immer wieder auftreten und zu Abweichungen von der gewünschten Farbgebung führen, müssen so jedes Mal aufs Neue festgestellt und gegebenenfalls berücksichtigt werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Einstellung der Farbgebung in Druckmaschinen zu schaffen, bei dem insbesondere druckmaschinenspezifische Eigenschaften bei der Erstellung einer Farbvoreinstellung für einen neuen Druckauftrag berücksichtigt werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Einstellung der Farbgebung bei Offsetdruckmaschinen mit zonalen Farbwerken, welche insbesondere bei Bogenoffsetdruckmaschinen zum Einsatz kommen. Zonale Farbwerke sind so aufgebaut, dass über die gesamte Bedruckstoffbreite mehrere Farbzonen angeordnet sind, wobei für jede Farbzone ein Farbzonenschieber vorhanden ist, mit dem die Farbmenge in der jeweiligen Farbzone dosiert werden kann. Das Öffnen und Schließen der Farbschieber im Farbwerk kann über Elektromotoren eingestellt werden, so dass auch eine vollautomatische Farbregelung über den Steuerungsrechner der Druckmaschine möglich ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind in dem Steuerungsrechner der Druckmaschine die Einstellwerte früherer Druckaufträge, welche auf derselben Druckmaschine gelaufen sind, abgespeichert. Bei diesen Einstellwerten handelt es sich bevorzugt um die Farbzonenöffnungswerte für die Schieber der einzelnen Farbzonen und die dazugehörigen Flächendeckungswerte des früheren Druckauftrags. Dabei gibt es in jedem Druckwerk der Offsetdruckmaschine ein Farbwerk mit den entsprechenden Farbzonen, so dass für jede Druckfarbe in jeder Farbzone die gewünschte Farbdosierung möglich ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass im Rechner zunächst die Daten der Farbgebung des aktuellen Druckauftrags mit den Daten früherer Druckaufträge verglichen und möglichst ähnliche Druckaufträge ermittelt werden und dass der Rechner auf Basis der Werte dieser ausgewählten ähnlichen früheren Druckaufträge die Einstellwerte für die Farbgebung für den aktuellen Druckauftrag berechnet. Das Verfahren besteht somit im Wesentlichen aus zwei Stufen, zunächst werden die Bilddaten und damit die Farbgebung des aktuellen Druckauftrags mit früheren Druckaufträgen verglichen, welche auf der Maschine gelaufen sind und im Steuerungsrechner abgespeichert sind. In Abhängigkeit des Ähnlichkeitsgrads der früheren Druckaufträge zum aktuellen Druckauftrag werden die Einstellwerte der Farbzonen im Farbwerk an Hand der Daten des früheren Druckauftrags eingestellt, so dass Besonderheiten der Druckmaschine berücksichtigt werden können. Zu diesen druckmaschinenspezifischen Besonderheiten zählen z. B. die Farbkastenjustage oder Ähnliches. Auf diese Art und Weise werden druckmaschinenbedingte Abweichungen, welche bei früheren Aufträgen bereits entsprechend korrigiert worden sind, auch bei der Einstellung des aktuellen Druckauftrags sofort korrigiert, so dass von den Erfahrungen der Vergangenheit beim aktuellen Druckauftrag profitiert werden kann. Derartige Abweichungen wurden bisher manuell durch Anpassung der Farbzoneneinstellung durch den Drucker korrigiert. Auf diese Art und Weise kann auch bei ähnlichen und nicht nur bei identischen Druckaufträgen eine gute farbliche Übereinstimmung zwischen der Druckvorlage und den produzierten Bedruckstoffen erreicht werden, ohne dass bei jedem neuen Druck eine Kennlinie gelernt werden muss. Auf diese Art und Weise wird die Anzahl der Kennlinien deutlich reduziert, da keine aufwendige Vorratshaltung mehr notwendig ist. Dieses Verfahren funktioniert besonders gut bei Sonderfarbendrucken und vermeidet dort unnötige Makulatur. Weiterhin ist vorgesehen, dass statt einer automatischen Suche nach früheren ähnlichen Druckaufträgen der Bediener die früheren Druckaufträge auswählt oder dass der zuletzt gedruckte Auftrag verwendet wird.
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In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Farbwerk Farbzonen aufweist und dass Farbzoneneinstellwerte für die einzelnen Farbzonen des wenigstens einen Farbwerks eingestellt werden. Derartige zonale Farbwerke weisen über die gesamte Breite des Bedruckstoffs mehrere Farbzonen auf, welche alle entsprechend der Farbgebung des aktuellen Druckauftrags eingestellt werden müssen. Dies geschieht erfindungsgemäß mit einer Farbvoreinstellkennlinie oder dem Vergleich der Farbzonenöffnungswerte von früherem und aktuellem Druckauftrag, wobei die Farbzoneneinstellwerte für die Farbzonenöffnungen für jede einzelne Farbzone vorgenommen wird. Alternativ wäre es auch möglich, zwei oder mehrere Farbzonen zusammenzufassen und nur für diese zusammengefassten Farbzonen jeweils eine gemittelte Farbvoreinstellkennlinie zu verwenden. Dies hat jedoch eine ungenauere Farbdosierung zur Folge, verringert aber den Rechenaufwand.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rechner die Differenzen der Farbzonenöffnungen zu den Farbzoneneinstellungen des früheren ähnlichen Druckauftrags an Hand der Differenzen der Flächendeckungswerte zwischen dem früheren Druckauftrag und dem aktuellen Druckauftrag berechnet und im Farbwerk einstellt. Auch bei diesem Vergleichsverfahren wird zunächst der Ähnlichkeitsgrad zwischen dem aktuellen Druckauftrag hinsichtlich der Farbgebung und früheren Druckaufträgen verglichen und so eine Menge ähnlicher Druckaufträge ermittelt. Die Ähnlichkeitsgrenze wird von Einstellungen der Steuerungssoftware im Steuerungsrechner der Druckmaschine vorgegeben. Nur sehr ähnliche Druckaufträge werden dann herangezogen, um die Einstellung der Farbzonenöffnungen für den aktuellen Druckauftrag zu berechnen. Auf diese Art und Weise wird verhindert, dass ältere Druckaufträge, welche von dem aktuellen Druckauftrag zu sehr abweichen, in die Berechnung der Farbzonenöffnungen des aktuellen Druckauftrags mit einbezogen werden und so die Farbzoneneinstellungen negativ beeinflussen. Auch in diesem Fall wird die Ähnlichkeit der Druckaufträge dadurch festgestellt, dass die digitalen Druckvorstufendaten hinsichtlich der Farbgebung miteinander verglichen werden und farbliche Abweichungen zwischen den Druckaufträgen entsprechend erfasst werden. Nur ältere Druckaufträge, deren Farbabweichungen zu dem aktuellen Druckauftrag eine zulässige Toleranz nicht überschreiten, werden als ähnlich ausgewählt und für die Ermittlung der Einstellwerte für den aktuellen Druckauftrag verwendet. Bei sehr ähnlichen Aufträgen werden dann einfach die Differenzen der Flächendeckungen zwischen altem und neuem Auftrag auf die Farbzonenwerte des alten Auftrags angewendet und so die Differenzen der Farbzonenöffnungen zum früheren Druckauftrag berechnet und im Farbwerk eingestellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, der Rechner bei weniger ähnlichen früheren Druckaufträgen eine Kennlinie auf Basis der Werte des ähnlichen früheren Druckauftrags berechnet und mit der Kennlinie die Einstellwerte der Farbzonenöffnungen des aktuellen Druckauftrags berechnet. Dabei ist vorgesehen, dass aus den Einstellwerten wie Flächendeckungen und Farbzonenöffnungen des früheren Druckauftrags für den aktuellen Druckauftrag durch Interpolation und/oder Extrapolation eine temporären Kennlinie für die Farbvoreinstellung berechnet wird und dass aus dieser temporären Kennlinie der Rechner die Öffnung für die einzelnen Farbzonen berechnet. Bei diesem Verfahren werden einzelne Werte früherer Druckaufträge der Farbvoreinstellung mit Werten des aktuellen Druckauftrags verglichen, die entsprechenden Abweichungen ermittelt und dann durch die korrigierten Punkte eine neue temporäre Kennlinie gelegt und für den aktuellen Druckauftrag verwendet.
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Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass der Rechner mittels der abgespeicherten Kennlinie des weniger ähnlichen früheren Druckauftrags die Einstellwerte der Farbzonenöffnungen aus den aktuellen Flächendeckungswerten für den aktuellen Druckauftrag berechnet Diese Vorgehensweise hat den großen Vorteil, dass bei zu großen Abweichungen zwischen früheren Druckaufträgen und dem aktuellen Druckauftrag in der Farbgebung auf die Kennlinie des früheren Auftrags zurückgegriffen wird. Auf diese Art und Weise kann vermieden werden, dass bei zu großen Farbabweichungen zwischen aktuellem Druckauftrag und alten Druckaufträgen einen Veränderung in der Farbgebung des aktuellen Druckauftrags eintritt und so ungewollte Farbabweichungen zur Druckvorlage des aktuellen Druckauftrags auftreten.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei noch weniger ähnlichen früheren Druckaufträgen bei der Berechnung eine Mittelung über die Kennlinien mehrerer früherer Druckaufträge stattfindet. In diesem Fall werden die Kennlinien mehrerer früherer Aufträge gemittelt, so dass sich Ausreißer nicht so stark auswirken.
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Um auf die Daten früherer Druckaufträge zurückgreifen zu können, ist es von großem Vorteil, wenn der Steuerungsrechner der Druckmaschine Zugriff auf die Druckvorstufe hat, wo üblicherweise die Daten für Druckaufträge gespeichert sind. Diese Anbindung an die Druckvorstufe kann z. B. über ein Druckereinetzwerk oder über das Internet geschehen, wenn Druckvorstufe und Druckerei örtlich getrennt sind. Die vorliegende Erfindung ist sowohl bei Bogenoffsetdruckmaschinen als auch bei Rollenrotationsdruckmaschinen anwendbar.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine Bogenoffsetdruckmaschine,
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2 das Entscheidungsverfahren, inwieweit die Farbzonenöffnungen früherer Druckaufträge berücksichtigt werden,
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3 die Anpassung der aktuellen Farbvoreinstellwerte auf Basis der Farbzonenöffnungen früherer Druckaufträge,
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4 die Farbvoreinstellung auf Basis einer temporären Kennlinie durch Interpolation oder Extrapolation,
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5 die Verwendung einer temporären Kennlinie eines entsprechenden früheren Auftrags und
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6 die Berechnung der Farbvoreinstellung auf Basis mehrere früherer Druckaufträge.
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1 zeigt eine Bogenoffsetdruckmaschine 1 mit zwei Druckwerken 3, 4, welche über einen Bogenanleger 2 und einen Bogenausleger 6 verfügt. Im Anleger 2 werden die Druckbogen 9 einem Anlegerstapel 8 entnommen und vereinzelt dem ersten Druckwerk 3 zugeführt. Im ersten Druckwerk 3 werden die Druckbogen im Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder 21 und Gummituchzylinder 20 mit dem ersten Farbauszug bedruckt. Zwischen dem ersten Druckwerk 3 und dem zweiten Druckwerk 4 werden die Druckbogen 9 mittels eines Transportzylinders 14 transportiert. Im zweiten Druckwerk 4 werden die Druckbogen 9 wiederum im Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder 10 und Gummituchzylinder 13 mit dem zweiten Farbauszug bedruckt und dann an den Ausleger 6 übergeben. Im Ausleger 6 werden die fertigen Druckbogen 9 auf dem Auslegerstapel 7 abgelegt und stehen zur Weiterverarbeitung bereit. Grundsätzlich können die Druckwerke 3, 4 gleichartig aufgebaut sein, wobei beide Druckwerke 3, 4 neben den genannten Gegendruckzylindern 10, 21 und Gummituchzylinder 13, 20 noch über Plattenzylinder 11, 12 verfügen, welche die Druckplatte mit dem jeweiligen Farbauszug tragen.
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Das Einfärben der Druckplatte auf den Druckplattenzylindern 11, 12 geschieht über die Farbwerke 16, 17 in den beiden Druckwerken 3, 4. Die beiden Farbwerke 16, 17 verfügen über eine zonale Dosierung, so dass über die gesamte Breite des Bogens 9 mehrere Farbzonen vorhanden sind, in denen die Farbgebung unterschiedlich eingestellt werden kann. Zusätzlich ist in jedem der Druckwerke 3, 4 ein Feuchtwerk 18, 19 untergebraucht, mit dem die Eigenschaften der Druckfarbe beeinflusst werden können. Die gesamte Druckmaschine und auch die Stellmotoren für die Farbwerke 16, 17 mit den Farbzonenöffnungen werden über den Steuerungsrechner 5 gesteuert, an den außerdem ein Farbmessgerät 22 angebunden ist, mit dem die fertigen Bedruckstoffe 9 vom Auslegerstapel 7 farblich vermessen werden können. Sollten die farblichen Abweichungen zwischen Druckvorlage und den vermessenen Bogen 9 zu groß sein, so muss die Farbdosierung in den Farbwerken 16, 17 entsprechend nachgeregelt werden. Diese Farbregelung nimmt der Steuerungsrechner 5 vor. Grundsätzlich ist vorgesehen, dass der Steuerungsrechner 5 einen Speicherbereich aufweist, in dem die Farbvoreinstellwerte für die einzelnen Farbzonen der Farbwerke 16, 17 in Form von Farbvoreinstellkennlinien abgespeichert sind. Bevor die Farbzonenöffnungen FZneu für den aktuellen Druckauftrag eingestellt werden, wird zunächst der aktuelle Druckauftrag mit früheren Druckaufträgen hinsichtlich der Farbgebung im Rechner 5 verglichen.
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Diese Analyse des aktuellen Druckauftrags ist in 2 abgebildet. Sollten zu dem aktuellen Druckauftrag sehr ähnliche Druckaufträge gefunden werden, so geschieht die Berechnung der Farbzonenöffnung FZneu für den aktuellen Druckauftrag durch Anpassung der Farbzonenöffnungswerte FZorg der früheren Druckaufträge gemäß 3. Wenn keine sehr ähnlichen Druckaufträge gefunden werden, so wird in einem nächsten Schritt im Steuerungsrechner 5 überprüft, ob überhaupt mehrere Druckaufträge vorhanden sind. Wenn dies nicht der Fall ist, geschieht die Berechnung der Farbzonenöffungen FZneu für den aktuellen Druckauftrag ausschließlich durch Berechnung einer temporären Kennlinie gemäß der 4 und 5. Wenn jedoch mehrere Druckaufträge vorhanden sind, so wird eine Kennlinie für die Farbvoreinstellung auf Basis dieser Druckaufträge gelernt und die Farbzonenöffnungen FZneu des aktuellen Druckauftrags auf Basis dieser gelernten Kennlinie berechnet und im Farbwerk 16, 17 eingestellt.
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Bei der Farbzonenberechnung durch Anpassen gemäß 3 werden die Farbvoreinstellwerte der Flächendeckung FDorg des früheren Druckauftrags verwendet. Diese werden mit der Flächendeckung des aktuellen Auftrags FDneu verglichen und eine Differenz dFD ermittelt. Daraus werden entsprechende Voreinstellkennlinien VE KL berechnet. Dann wird aus der der jeweiligen Farbe zugeordneten Voreinstellkennlinie VE KL für jede Farbzone basierend auf der Differenz der Flächendeckung dFD neu eine Farbzonendifferenz dFZ berechnet. Diese Farbzonendifferenz dFZ wird dann zur Farbzoneneinstellung des früheren Druckauftrags FZorg hinzuaddiert, so dass am Ende die neue Farbzonenvoreinstellung FZneu eingestellt wird.
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In 4 werden die Farbvoreinstellwerte eines weniger ähnlichen älteren Druckauftrags FDorg verwendet. In diesem Fall wird aus den vorhandenen Werten FDorg und FZorg durch stückweise lineare Interpolation und Extrapolation zunächst eine temporäre Kennlinie VE KL für die Farbvoreinstellung berechnet. Diese neue temporäre Kennlinie VE KL wird dann zur Berechnung der Farbzonen FZneu verwendet.
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Als Alternative zu dem Verfahren in 4 kann bei sehr großen Unterschieden in der Farbgebung zwischen älteren Druckaufträgen und dem aktuellen Druckauftrag die temporäre Kennlinie VE KL direkt verwendet werden. In diesem Fall basiert in 5 die neue temporäre Kennlinie VE KL fast ausschließlich auf den Werten des Originalauftrags FDorg. Mit dieser neuen temporären Kennlinie VE KL werden dann die Flächendeckungen FDneu des aktuellen Druckauftrags in Farbzonenöffnungen FZ umgerechnet und so die Farbzoneneinstellungen des aktuellen Druckauftrags FZneu erhalten.
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Bei dem Verfahren gemäß 6 liegen mehrere frühere Druckaufträge vor, die Abweichungen zeigen. In diesem Fall werden analog zu dem Verfahren in 5 aus den Flächendeckungen der früheren Aufträge FDorg 1, FDorg 2, FDorg 3 und FDorg 4 die entsprechenden Kennlinien VE KL berechnet und den jeweiligen Farben zugewiesen. Mit diesen Kennlinien VE KL für die zugehörigen Farbzoneneinstellungen werden dann die Flächendeckungen FDneu des aktuellen Druckauftrags modifiziert und so die Farbzonenöffnungen FZneu des aktuellen Druckauftrags berechnet. Bei dieser Vorgehensweise erfolgt das Lernen der neuen Kennlinien VE KL gleichberechtigt aus den Daten der früheren Druckaufträge und deren Flächendeckung FDorg 1, FDorg 2, FDorg 3 und FDorg 4.
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Auf diese Art und Weise kann sichergestellt werden, dass die Berechnung der Farbzonenöffnungen des aktuellen Druckauftrags FZneu sowohl unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Druckmaschine als auch der Berücksichtigung etwaiger Abweichungen der früheren Druckaufträge zu dem aktuellen Druckauftrag stattfindet und Einstellungen vermieden werden, welche aus zu großen Unterschieden zwischen aktuellem und früherem Druckauftrag resultieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- erstes Druckwerk
- 4
- zweites Druckwerk
- 5
- Steuerungsrechner
- 6
- Ausleger
- 7
- Auslegerstapel
- 8
- Anlegerstapel
- 9
- Bogen
- 10, 21
- Gegendruckzylinder
- 11, 12
- Plattenzylinder
- 13, 20
- Gummituchzylinder
- 14
- Transportzylinder
- 16, 17
- Farbwerk
- 18, 19
- Feuchtwerk
- 22
- Farbmessgerät
- FZ
- Farbzonenöffnung
- dFZ
- Differenz der Farbzonenöffnungen zwischen altem und neuem Druckauftrag
- FD
- Flächendeckung
- VE KL
- Voreinstellkennlinie
- D
- Differenz
- FDorg
- Flächendeckung alter Druckauftrag
- FDneu
- Flächendeckung aktueller Druckauftrag
- FZorg
- Farbzonenöffnung alter Druckauftrag
- FZneu
- Farbzonenöffnung aktueller Druckauftrag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10152470 A1 [0002, 0003]