DE10017800A1 - Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen - Google Patents
Verfahren zum Voreinstellen von DruckmaschinenInfo
- Publication number
- DE10017800A1 DE10017800A1 DE10017800A DE10017800A DE10017800A1 DE 10017800 A1 DE10017800 A1 DE 10017800A1 DE 10017800 A DE10017800 A DE 10017800A DE 10017800 A DE10017800 A DE 10017800A DE 10017800 A1 DE10017800 A1 DE 10017800A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- printing
- color
- standard
- printing press
- control circuit
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F33/00—Indicating, counting, warning, control or safety devices
- B41F33/0036—Devices for scanning or checking the printed matter for quality control
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F31/00—Inking arrangements or devices
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Quality & Reliability (AREA)
- Inking, Control Or Cleaning Of Printing Machines (AREA)
Abstract
Es wird ein Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen vorgeschlagen, bei dem ein Druckstandard für jede Druckmaschine in Abhängigkeit von einer beabsichtigten Nutzung der Druckmaschine individuell definiert wird, die zum Drucken nach dem Standard erforderlichen Farbmengenströme für verschiedene Flächendeckungen einer Mustervorlage experimentell ermittelt werden und die Steuerschaltung derjenigen Druckmaschine, an der die Ermittlung durchgeführt wurde, so programmiert wird, dass sie für eine vorgegebene Flächendeckung einer Druckvorlage den gemäß dem individuellen Standard entsprechenden Farbmengenstrom an einem Farbwerk der Druckmaschine einstellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen. Um einen
hochwertigen Druck mit getreuer Farbwiedergabe einer Vorlage zu erzielen, ist es
notwendig, die Farbzufuhr in das Farbwerk einer Druckmaschine genau entsprechend dem
Farbverbrauch beim Drucken zu regeln. Eine solche Regelung von Hand durchzuführen ist
schwierig und erfordert ein großes Maß an Erfahrung seitens des Druckers, da sich
Änderungen in der Farbzufuhr erst mit erheblicher Verzögerung auf das Druckergebnis
auswirken. Die für einen gegebenen Druckauftrag passende Farbdosierung nur durch
Probedrucken und Auswerten der Ergebnisse zu finden, ist daher ausgesprochen
zeitaufwendig und unzuverlässig.
Moderne Druckmaschinen verfügen deshalb über Steuerschaltungen, die eine
Voreinstellung der Farbdosierung anhand von vorab gemessenen Parametern der
Druckvorlage ermöglichen. Diese Steuerschaltungen arbeiten mit Kennlinien, die zum
Beispiel für eine gewünschte Flächendeckung einer gegebenen Farbe im zu druckenden
Bild Farbmengenströme anhand von Farbzonenöffnungen und Farbstreifenbreiten
spezifizieren, die geeignet sind, die Flächendeckung im Fortdruck mit einer definierten
Volltondichte zu erreichen. Üblicherweise ermittelt der Hersteller die Kennlinien für eine
Baureihe von Druckmaschinen anhand von Druckversuchen mit einer als typisch und
optimal eingestellt angesehenen Maschine dieser Baureihe und verwendet die Ergebnisse
Dir alle Maschinen der Baureihe, oder er führt solche Druckversuche für eine begrenzte
Zahl von Maschinen der Baureihe aus und gewinnt die Kennlinien durch eine Mittelung
der erhaltenen Ergebnisse. Wenn die anhand dieser Kennlinien für eine gegebene
Druckvorlage ermittelten Dosierungswerte an der Druckmaschine vor Druckbeginn
eingestellt werden, sollte es im Idealfall möglich sein, von Beginn eines Druckauftrags an
mit guter Farbwiedergabe zu drucken oder zumindest die Zahl von Versuchen, die zum
Auffinden der optimalen Einstellung der Druckmaschine notwendig sind, erheblich zu
verringern.
Welche Werte die Volltondichten haben sollen, ist im Prinzip innerhalb gewisser Grenzen
willkürlich festlegbar. Wenn die Volltondichten zu niedrig spezifiziert werden, ergibt sich
ein unerwünscht kontrastarmes Druckbild. Andererseits können die Volltondichten nicht
beliebig hoch festgelegt werden, da die verschiedenen Farben nur mit begrenzten
Schichtdicken übereinander gedruckt werden können und bei hohen Volltondichten auch
die Tonwertzunahme unerwünscht stark ansteigt.
Die Tatsache, dass jede Druckerei ihre Volltondichte im Prinzip frei festlegen kann, hat zur
Folge, dass mit ein und derselben Druckvorlage bei verschiedenen Druckereien in der
Farbwiedergabe deutlich unterschiedliche Abdrucke entstehen können. Um dieses für
einzelne Auftraggeber von Druckarbeiten lästige Problem zu beseitigen, sind Bestrebungen
im Gange, den Druckprozess zu standardisieren, insbesondere allgemein verbindliche
Volltondichten festzulegen. Wenn jede Druckerei nach einem solchen Standard arbeiten
würde, müssten die Druckergebnisse verschiedener Druckereien sich im Prinzip gleichen.
Die Existenz von Standards ist auch Bedingung dafür, dass eine Voreinstellung von
Druckmaschinen zu befriedigenden Ergebnissen führt. Die Erstellung einer Kennlinie für
die Farbdosierung ist nur möglich, wenn die auf dem Druckerzeugnis zu erzielende
Volltondichte bekannt ist. Infolgedessen ist auch ein Hersteller von Druckmaschinen
gezwungen, einen Druckstandard festzulegen.
Dem gegenüber stehen die Interessen der Druckereien, die mit einer Vielfalt
unterschiedlicher Bedruckstoffe, Farben etc., für äußerst diverse Anwendungen arbeiten
müssen. So kann zum Beispiel das Bedrucken von Kartonverpackungen andere Farben,
Gummitücher, Druckgeschwindigkeiten etc. erforderlich machen, als der Druck von
Plakaten oder Illustrierten. Die Druckereien sind daher oft gezwungen, von den
vorgegebenen Druckstandards abzuweichen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine
Voreinstellung allein anhand der in der Steuerschaltung der Druckmaschine herstellerseitig
vorprogrammierten Kennlinien ist daher nicht möglich; die von der Steuerschaltung
anhand der Kennlinien ausgewählten Einstellungen müssen nachkorrigiert werden, um das
gewünschte Druckergebnis zu erzielen.
Aus der Fachzeitschrift für die Druckindustrie und Kommunikationstechnik, Sonderdruck
"Der Polygraph", 03-88, geht ein Verfahren (Pixon-PCT) zur Voreinstellung von
Druckmaschinen hervor, bei dem von einem einmal erstellten universellen CMYK-
Farbkorrektur-Datenbestand wahlweise Farbauszüge für verschiedene Druckverfahren, wie
zum Beispiel Offset-, Flexo- oder Tiefdruck, oder Druckbedingungen, wie unterschiedliche
Bedruckstoffe, Druckfarben, Druckmaschinen-Charakteristiken, Druckplatten etc., durch
den Bediener produziert werden können. Die Umsetzung des universellen Datenbestandes
auf andere Druckbedingungen und/oder Druckverfahren erfolgt mit Hilfe von vorab
errechneten Farbtransformations-Tabellen. Bei diesem Verfahren wird bei der
Farbeinstellung also nur der Standard eines Druckverfahrens oder einer Druckbedingung
berücksichtigt.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, das es jedem Betreiber einer
Druckmaschine ermöglicht, mit optimal an seine spezifischen Bedürfnisse angepassten
Voreinstellungen zu arbeiten.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass Sollwerte der zu druckenden Flächendichte für jede
Druckmaschine in Abhängigkeit von einer beabsichtigten Nutzung der Druckmaschine
individuell definiert werden, und die Farbsteuerung der Druckmaschine und die
Druckvorstufe auf diese Sollwerte kalibriert werden. Eine solche Kalibrierung sollte
zweckmäßigerweise auch eine Geschwindigkeitskompensation umfassen.
Farbmengenströme, die zum Drucken nach einem Standard mit den individuell
festgelegten Flächendichten erforderlich sind, werden vorzugsweise an der gleichen
Druckmaschine ermittelt, deren Steuerschaltung anschließend anhand der experimentell
ermittelten Farbmengenströme programmiert wird. Individuelle Streuungen im Verhalten
der Druckmaschinen, zum Beispiel in der für einen gegebenen Sollwert eingestellten
Farbstreifenbreite oder Farbzonenöffnung aufgrund von Toleranzen der verwendeten
Stellglieder, bleiben infolge der individuellen Anpassung ohne Auswirkung auf das
Druckergebnis. Alle relevanten Parameter des Druckprozesses können für den Standard
frei unter Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten ausgewählt werden. Man wird daher für die
experimentelle Ermittlung der Farbmengenströme in der Regel denjenigen Bedruckstoff
wählen, für den die Druckmaschine im Wesentlichen eingesetzt werden soll, für diesen
Bedruckstoff kann eine geeignete Druckgeschwindigkeit, ein geeignetes Gummituch etc.
gewählt werden.
Eine weitere Ursache dafür, dass eine Druckmaschine mit einer ausschließlich vom
Hersteller vorprogrammierten Steuerschaltung keine optimalen Ergebnisse liefert, können
Änderungen im Dosierverhalten der Maschine sein, die auf Einflüsse während des
Transports oder des Aufbaus an ihrem Einsatzort zurückgehen. Derartige Veränderungen
lassen sich ohne Schwierigkeiten dadurch kompensieren, dass die experimentelle
Ermittlung erst nach Aufstellung der Maschine an ihrem Einsatzort durchgeführt wird.
Es ist nicht zwingend erforderlich, dass eine derartige Maschine bereits herstellerseitig
vorprogrammiert ist. Eine solche Vorprogrammierung nach Herstellerstandard kann
allerdings die für die individuelle Programmierung der Maschine erforderlichen
Messungen vereinfachen, da die Voreinstellungen gemäß Standardprogrammierung auf
jeden Fall eine gute erste Näherung für die zum Drucken nach dem individuellen Standard
erforderlichen Einstellungen darstellen.
Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Der erste Schritt des Verfahrens ist, dass der Betreiber der Maschine den Bedruckstoff
festlegt, auf den der Standard bezogen sein soll. Dies ist zweckmäßigerweise derjenige
Bedruckstoff, der am häufigsten in der Maschine verwendet wird.
Für diesen Bedruckstoff werden für jede verwendete Farbe Färbungsstandards, wie zum
Beispiel Volltondichten oder Lab-Werte festgelegt. Die von der Fa. Heidelberg
verwendeten Volltondichten sind beispielhaft in Tabelle 1 angegeben. Die von dem
Drucker verwendeten Werte können die gleichen sein oder bei einer oder mehreren Farben
abweichen.
Die Druckgeschwindigkeit wird auf den Wert festgelegt, der der für die Hauptanwendung
der Maschine bevorzugten Geschwindigkeit entspricht. Anschließend wird für eine
Mehrzahl von Druckplatten mit jeweils unterschiedlichen Flächendeckungen und für
unterschiedliche Farbstreifenbreiten durch Probedrucke die Farbzonenöffnung ermittelt,
die notwendig ist, um die nach dem individuellen Standard vorgegebene Farbdichte zu
erreichen.
Die bei diesen diversen Druckvorgängen ermittelten Farbzonenöffnungen werden
aufgezeichnet. Anhand der auf diese Weise jeweils als Funktion der Flächendeckung und
der Farbstreifenbreite erhaltenen Farbzonenöffnungen kann eine Kennlinie für die
Druckmaschine berechnet werden. Diese Berechnungen können vom Betreiber der
Druckmaschine durchgeführt werden, wobei er für die Berechnung der Kennlinien die
gleichen Algorithmen verwenden kann, die der Hersteller bereits zuvor für die Berechnung
der Standardkennlinien eingesetzt hat.
Änderungen in der Druckgeschwindigkeit der Maschine können Farbänderung am
bedruckten Produkt zur Folge haben. Eine gute Geschwindigkeitskompensation muss in
der Lage sein, dies auszugleichen. Es wird daher eine Versuchsreihe durchgeführt, zu deren
Vorbereitung die Farbstreifenbreite auf einen niedrigen Wert eingestellt und die
Farbzonenöffnung auf einen Wert justiert werden, der zum Drucken mit den individuell
spezifizierten Volltondichten bei der ausgewählten Standardgeschwindigkeit geeignet ist.
Die Versuchsreihe umfasst eine Mehrzahl von Druckversuchen, bei denen lediglich die
Druckgeschwindigkeit variiert wird. An den dabei bedruckten Bögen werden die
Farbdichten als Funktion der Druckgeschwindigkeit vermessen, und es werden
Korrekturfaktoren für die Farbzufuhr ermittelt, die es erlauben, eine konstante
Volltondichte unabhängig von der Druckgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Auch hier
kann die Auswertung der bedruckten Bögen und die Berechnung der Korrekturfaktoren
beim Hersteller stattfinden, während die Versuche selbst beim Benutzer der Maschine und
von diesem durchgeführt werden.
Folge dieser Vorgehensweise ist, dass eine "primäre" Kennlinie, die den erforderlichen
Farbmengenstrom als Funktion der Flächendeckung angibt, auf die bevorzugte
Druckgeschwindigkeit bezogen ist, während für andere Geschwindigkeiten, die seltener
zum Einsatz kommen, "sekundäre" Kennlinien durch Multiplikation der ermittelten
Korrekturfaktoren mit der primären Kennlinie erhalten werden. Infolgedessen ist das
Verhalten der Druckmaschine bei der bevorzugten Geschwindigkeit mit Hilfe von
Kennlinien exakter beschreibbar als bei allen anderen Geschwindigkeiten. Anders als bei
der Voreinstellung nach allgemeinem Standard ist also gewährleistet, dass die genaueste
Voreinstellung der Druckmaschine anhand der Kennlinien immer für die
Einsatzbedingungen möglich ist, die die größte praktische Bedeutung haben.
Weitere Messungen betreffen die Optimierung des Auftragswechsels. Zu Beginn
beziehungsweise vor Beginn der Abarbeitung eines Druckauftrags ist es wünschenswert,
das Farbwerk der Druckmaschine möglichst schnell in einen Zustand bringen zu können,
der so weit wie möglich dem Fortdruckzustand gleicht. Wenn das Farbwerk zuvor
gewaschen worden ist, muss deshalb zunächst eine bestimmte Farbmenge in das Farbwerk
dosiert werden, um darin eine Farb-Schichtdicke aufzubauen, die der beim Fortdruck
vorliegenden Farb-Schichtdicke entspricht. Die Dosierung erfolgt zum Beispiel dadurch,
dass vor Druckbeginn eine bestimmte Zahl von Hebertakten durchgeführt wird, bei denen
die Heberwalze jeweils eine Farbportion vom Duktor aufnimmt und in das Farbwerk
überträgt.
Eine vom Hersteller der Druckmaschine in seinem allgemeinen Standard vorgegebene Zahl
von Hebertakten, mit der eine Farbschicht zum Drucken mit der ebenfalls nach
allgemeinem Standard vorgegebenen Tondichte möglich ist, muss nicht zwangsläufig
geeignet sein, um für individuell abweichend festgelegte Tondichten beziehungsweise
Druckgeschwindigkeiten ebenfalls eine passende Schichtdicke aufzubauen. Es werden
daher mehrere Versuche, jeweils für Druckformen mit unterschiedlichen
Flächendeckungswerten, durchgeführt, bei denen jeweils zunächst Farbzonenöffnungen
und Farbstreifenbreiten so angepasst werden, dass die nach individuellem Standard
gewählten Tondichten im Fortdruck erzielt werden. Dann wird das Farbwerk gewaschen
und ein Farbeinlauf durchgeführt, wobei sich die Zahl der vor Druckbeginn durchgeführten
Hebertakte von einem Versuch zum anderen unterscheidet. In jedem Versuch werden etwa
100 Bögen bedruckt. Wenn die Zahl der Hebertakte zu gering war, wird man über diese
100 Bogen hinweg eine Zunahme der Tondichte beobachten, wenn die Zahl der Hebertakte
zu groß war, nimmt die Tondichte ab. 2 bis 3 Versuche mit verschiedenen Zahlen von
Hebertakten genügen, um gegebenenfalls durch Interpolation die optimale Zahl von
Hebertakten zu ermitteln.
Für einen schnellen Auftragswechsel ohne ein Waschen des Farbwerkes sollen gegen Ende
eines Druckauftrags die Farbschichtdicken im Farbwerk auf eine Grundschichtdicke
reduziert werden. Dazu muss der Heber vor Auftragsende abgestellt werden, und letzten
Bögen des Auftrags werden ohne Farbzufuhr gedruckt. Die Zahl dieser Bögen ist für jedes
Farbwerk unterschiedlich. Um sie für den individuell festgelegten Standard zu ermitteln,
wird zunächst ein Ausgangswert für die nach Abschalten des Hebers zu druckenden Bögen
gewählt, der zum Beispiel dem vom Hersteller nach dem allgemeinen Standard
vorgesehenen entsprechen kann. Nachdem Bögen in der entsprechenden Zahl gedruckt
worden sind, wird eine Druckform mit geringer Flächendeckung von zum Beispiel 5%
montiert, die Gummitücher der Druckmaschine werden gewaschen, aber nicht die
Farbwerke, um das Farbprofil in ihnen nicht zu zerstören. Anschließend wird mit der neu
eingespannten Form ohne Farbzufuhr gedruckt. Da durch diese leichte Form die
Farbschicht im Farbwerk nur langsam abgetragen wird, lässt sich der Abbau der
Farbschicht an den bedruckten Bögen mit hoher Auflösung beobachten, und die Zahl der
Bögen, die in normalem Betrieb, das heißt ohne Auswechseln der Druckform, bedruckt
werden müssten, um das Farbprofil abzubauen, kann anhand des Verhältnisses der
Deckungsverhältnisse der Druckformen berechnet werden.
Wenn nach Abschluss eines Druckauftrags und entsprechendem Abbau des Farbprofils ein
neuer Druckauftrag erledigt werden soll, muss ein hierfür passendes Farbprofil durch
Farbeinlauf ins ungewaschene Farbwerk aufgebaut werden. Wie im Fall des Farbeinlaufs
ins gewaschene Farbwerk wird hierfür eine Zahl von Hebertakten ausgeführt, ohne dass
gedruckt und damit Farbe aus dem Farbwerk abgezogen wird. Die Zahl der hierfür
erforderlichen Takte wird in der gleichen Weise wie beim gewaschenen Farbwerk
bestimmt.
Anhand der so gewonnenen Daten kann eine Schar von Kennlinien berechnet werden, die
jeweils für eine vorgegebene Flächendeckung und Farbstreifenbreite die zum Drucken nach
individuell festgelegtem Standard erforderlichen Farbzonenöffnungen spezifizieren. Die
Steuerschaltung wird umprogrammiert, indem zuvor darin gespeicherte Kennlinien und
Hebertaktzahlen für Farbeinlauf und Abbau gemäß allgemeinem Standard durch die
anhand der oben beschriebenen Messungen erhaltenen Werte ersetzt werden.
Um mit dem individuell festgelegten Standard gute Druckergebnisse zu erzielen, ist im
allgemeinen erforderlich, dass die Druckvorstufe, insbesondere die Belichtung der
Druckplatten, ebenfalls auf diesen Standard kalibriert wird. Dies kann durch ein Color-
Management-Verfahren erfolgen, das unmittelbar darauf abstellt, die Belichtung eines Orts
der Druckplatte so auszuführen, dass der Farbton der Vorlage exakt reproduziert wird, oder
es können die Tonwerte der Druckfarben für den betreffenden Ort der Vorlage
messtechnisch erfasst werden und die Belichtung für den Ort der Druckplatte wird anhand
von Kopierkennlinien so dosiert, dass der entsprechende Tonwert im Druck reproduziert
wird.
Das hier beschriebene Betriebsverfahren ermöglicht es, in Abhängigkeit von an einer
Druckvorlage erfassten Parametern die Druckmaschine unmittelbar so voreinzustellen, dass
ein Drucken nach dem individuell an die Bedürfnisse des Druckers angepassten Standard
möglich ist. Rüstzeiten werden so verkürzt, und Fehldrucke werden vermieden.
Im Folgenden wird anhand der einzigen Figur ein Ausführungsbeispiel eines Color-
Management-Verfahrens im CMYK-Workflow näher erläutert. Ausgangspunkt ist ein
standardisierter CMYK-Datensatz, der vorab für die jeweilige Druckmaschine ermittelt
wird. Die Testsseite im CMYK-Format wird hier in Bilder 1 und 2 zerlegt, mit denen
anschließend identisch verfahren wird, so dass im Folgenden lediglich die Umrechnung der
prozessunabhängigen Daten für das Bild 1 näher erläutert wird. Die CMYK-Werte werden
in einem ersten Schritt S1 mittels des CMYK-Lab-Profils mit dem das CMYK-Bild
ursprünglich separiert worden ist in Lab-Werte umgewandelt. Hierdurch erreicht man, dass
man das farbmetrische Aussehen des Bildes 1 erkennt. Anschließend werden die Lab-
Werte mittels des CMYK-Lab-Profils des aktuellen Druckprozesses neu separiert. Bei der
Transformation in den Lab-Farbraum geht die Information des Schwarzaufbaus verloren.
Daher wird bei der Transformation von Lab in CMYK der Schwarzaufbau der
ursprünglichen CMYK-Daten verwendet, sofern Ausgangs- und Zielprozess identisch sind,
z. B. von Offsetdruck zu Offsetdruck. Sind die Prozesse unterschiedlich, z. B. von Tiefdruck
zu Offsetdruck, wird der Schwarzaufbau dem Zielprozess angepasst. Informationen über
den Schwarzaufbau sind beispielsweise der GCR-Wert (Gray-Color-Removal-Wert), die
maximale Farbdichte FDmax, die maximale Schwärze etc. Die so ermittelten, geeigneten
Voreinstellungen für den Druckauftrag werden als Grundlage für die Erstellung der
Druckplatten im CMYK-Format herangezogen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Betreiben von Druckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den gesamten Druckprozess Sollwerte für jede Druckmaschine in
Abhängigkeit von der beabsichtigten Nutzung individuell definiert werden und dass
die Farbsteuerung der Druckmaschine und die Druckvorstufe auf diese Sollwerte
kalibriert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kalibrierung eine Farbvoreinstellung umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kalibrierung eine Geschwindigkeitskompensation umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kalibrieren der Druckvorstufe unter Verwendung von Color-Management
und/oder Kopierkennlinien erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auftragswechsel so eingestellt wird, dass die Sollwerte nach einem
Auftragswechsel schnell erreicht werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zum Drucken
nach einem Standard mit den individuell festgelegten Flächendichten erforderlichen
Farbmengenströme für verschiedene Flächendeckungen einer Musterdruckvorlage
experimentell ermittelt werden, und eine Steuerschaltung der Druckmaschine anhand
der experimentell ermittelten Farbmengenströme so programmiert wird, dass sie für
eine vorgegebene Flächendeckung einer Druckvorlage den entsprechenden
Farbmengenstrom an einem Farbwerk der Druckmaschine einstellt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die experimentelle Ermittlung der Farbmengenströme an der gleichen
Druckmaschine erfolgt, deren Steuerschaltung anschließend anhand der ermittelten
Farbmengenströme programmiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die experimentelle Ermittlung nach Aufstellung der Druckmaschine an ihrem
Einsatzort durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerschaltung vorab herstellerseitig nach einem allgemeinen Standard
vorprogrammiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der experimentellen Ermittlung Voreinstellungen, die die Steuerschaltung
anhand der Vorprogrammierung einstellt, im Hinblick auf die Einhaltung des
individuellen Standards optimiert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der individuelle Standard von dem allgemeinen Standard in wenigstens einem
der folgenden Parameter abweicht:
- - Art der Bedruckstoffs,
- - Art des Gummituchs,
- - Druckgeschwindigkeit,
- - Farbreihenfolge,
- - Verwendete Farben,
- - Standarddichten der Farben,
- - Tonwertzunahme.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10017800A DE10017800A1 (de) | 1999-12-08 | 2000-04-10 | Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen |
US09/732,984 US20010003955A1 (en) | 1999-12-08 | 2000-12-08 | Method of presetting printing machines |
JP2000374733A JP2001191494A (ja) | 1999-12-08 | 2000-12-08 | 印刷機の運転方法 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19959244 | 1999-12-08 | ||
DE10017800A DE10017800A1 (de) | 1999-12-08 | 2000-04-10 | Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10017800A1 true DE10017800A1 (de) | 2001-06-13 |
Family
ID=7931903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10017800A Withdrawn DE10017800A1 (de) | 1999-12-08 | 2000-04-10 | Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10017800A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004011239A1 (de) * | 2004-03-09 | 2005-09-22 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung an mindestens einem Farbwerk einer Druckmaschine |
DE102005013634A1 (de) * | 2005-03-24 | 2006-09-28 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine |
US7121208B2 (en) | 2004-09-13 | 2006-10-17 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Method of setting optimized pre-inking prior to the start of printing the current print job |
DE10223479B4 (de) * | 2001-07-06 | 2010-05-27 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Verfahren zur Farbsteuerung einer Druckmaschine auf der Grundlage von geräteunabhängigen Farbwerten |
DE102009001302A1 (de) * | 2009-03-03 | 2010-09-09 | Manroland Ag | Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine |
DE10159698B4 (de) * | 2000-12-14 | 2015-03-26 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Verfahren zum Einstellen einer Farbmenge, die einem Druckzylinder einer Druckmaschine zugeführt wird |
US9676176B2 (en) | 2011-02-24 | 2017-06-13 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Method for controlling inking in a printing press with machine-dependent compensation in inking and dampening units |
-
2000
- 2000-04-10 DE DE10017800A patent/DE10017800A1/de not_active Withdrawn
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10159698B4 (de) * | 2000-12-14 | 2015-03-26 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Verfahren zum Einstellen einer Farbmenge, die einem Druckzylinder einer Druckmaschine zugeführt wird |
DE10223479B4 (de) * | 2001-07-06 | 2010-05-27 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Verfahren zur Farbsteuerung einer Druckmaschine auf der Grundlage von geräteunabhängigen Farbwerten |
DE102004011239A1 (de) * | 2004-03-09 | 2005-09-22 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung an mindestens einem Farbwerk einer Druckmaschine |
DE102004011239B4 (de) * | 2004-03-09 | 2017-10-12 | manroland sheetfed GmbH | Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung an mindestens einem Farbwerk einer Druckmaschine |
DE102004011239C5 (de) | 2004-03-09 | 2023-07-27 | manroland sheetfed GmbH | Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung an mindestens einem Farbwerk einer Druckmaschine |
US7121208B2 (en) | 2004-09-13 | 2006-10-17 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Method of setting optimized pre-inking prior to the start of printing the current print job |
DE102005013634A1 (de) * | 2005-03-24 | 2006-09-28 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine |
DE102009001302A1 (de) * | 2009-03-03 | 2010-09-09 | Manroland Ag | Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine |
US9676176B2 (en) | 2011-02-24 | 2017-06-13 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Method for controlling inking in a printing press with machine-dependent compensation in inking and dampening units |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19822662C2 (de) | Verfahren zur Farbreproduktion auf einer Bilddaten orientierten Druckmaschine | |
DE19844495B4 (de) | Verfahren zur Farbkalibrierung mittels Colormanagement für eine digital ansteuerbare Druckmaschine mit einer wiederbeschreibbaren Druckform | |
EP0142470B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Druckqualität eines vorzugsweise auf einer Offset-Druckmaschine hergestellten Druckerzeugnisses und mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgestattete Offset-Druckmaschine | |
DE19506425B4 (de) | Offsetdruckverfahren | |
DE19720954C2 (de) | Verfahren zum Einrichten der Farbführung im Fortdruck in einer Rotationsdruckmaschine | |
DE10245702A1 (de) | Anpassung der Farbsteuerung an die physikalischen Eigenschaften von Farbe und Bedruckstoff | |
DE102012004482A1 (de) | Nutzenfarboptimierung | |
EP1916100B1 (de) | Druckplattenerzeugung für Aniloxdruckmaschinen | |
DE4229267A1 (de) | Verfahren zur Steuerung des Druckprozesses auf einer autotypisch arbeitenden Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine | |
EP0505323B1 (de) | Verfahren zur Einstellung der Rasterpunktgrössen für eine Offset-Rotationsdruckmaschine | |
DE102011012289A1 (de) | Farbvoreinstellung Folgeauftrag | |
DE10017800A1 (de) | Verfahren zum Voreinstellen von Druckmaschinen | |
DE102006041881B4 (de) | Farbdosiereinrichtung eines Druckwerks und Verfahren zur Steuerung der Farbdosiereinrichtung | |
DE102013113280A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung | |
DE102010051952A1 (de) | Analyse Farbauszüge | |
EP0763426A2 (de) | Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer Druckmaschine | |
EP1839854A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur optimalen Einstellung der Beistellung in einer mehrere Druckwerke aufweisende Rotations-Flexodruckmaschine | |
DE102008045661A1 (de) | Farbregelung mit einheitlicher Regelgröße | |
DE4039818C2 (de) | Verfahren zur Steuerung der Farbgebung von Druckerzeugnissen | |
DE19845915B4 (de) | Verfahren zur Farbzufuhrsteuerung | |
DE102016217075A1 (de) | Verfahren zur Erstellung einer Voreinstellkennlinie | |
DE102009052092B4 (de) | Verfahren zur Belichtung einer Druckform | |
DE202006020066U1 (de) | Vorrichtung zur optimalen Einstellung der Beistellung in einer mehrere Druckwerke aufweisenden Rotations-Flexodruckmaschine | |
DE3925533C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Druckformen | |
DE4341011A1 (de) | Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe bei einer Druckmaschine |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |