DE4341011A1 - Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe bei einer Druckmaschine - Google Patents

Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe bei einer Druckmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe bei einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Bei den Bogenoffsetdruckmaschinen der bekannten Art erfolgt die Zufuhr von Druckfarbe über eine Farbkastenwalze, eine intermittie­ rend zwischen Farbkastenwalze und einer ersten Reiberwalze angeord­ neten Heberwalze, weitere Farbwalzen auf einen Plattenzylinder mit aufgespannter Druckplatte und daraufhin über einen Gummituchzylinder auf den bogenförmigen Bedruckstoff. Durch einzelne mit der Farbkasten­ walze zusammenwirkende Farbdosierelemente ist die Druckfarbe quer zur Druckrichtung zonal unterschiedlich einstellbar. Ferner ist auch der Hebertakt und die Heberstreifenbreite entsprechend dem Farbbedarf der Druckform (Druckplatte) einstellbar.
Um die Zufuhr von Druckfarbe und somit den Farbauftrag auf dem Druckbogen steuern und insbesondere auch regeln zu können, ist es allgemein bekannt, am Bogenanfang oder Bogenende einen sich quer zur Druckrichtung erstreckenden Druckkontrollstreifen mitzudrucken, der für jede Farbe in jeder Zone Meßfelder aufweist, welche foto­ elektrisch abtastbar sind. Die fotoelektrische Abtastung kann densitometrisch (schmalbandig) aber auch spektral-breitbandig erfolgen, beispielsweise mit anschließender farbmetrischer Auswertung. Für jede Zone werden dann aus den an den Meßfeldern gewonnenen Ist-Werten des Farbauftrages in Verbindung mit vorgegebenen Soll- Werten Einstellwerte für die Farbdosierelemente aber auch Heber­ streifenbreite und Hebertakt ermittelt. Bei den allgemein bekannten Farbregelanlagen wird dazu ein Probebogen auf einem Meßpult aufgelegt und der Druckkontrollstreifen mit den einzelnen Meßfeldern wird von einem fotoelektrischen Meßkopf überfahren. Ein dem Meßkopf nachge­ schalteter Rechner ermittelt daraus für jede Farbe und jede Zone die Ist-Werte des Farbauftrages und in Verbindung mit den vorge­ gebenen Soll-Werten Stellbefehle die in den einzelnen Farbwerken angeordneten Einstelleinrichtungen.
Weist eine Druckform ein Sujet auf, welches eine sehr geringe Farbzufuhr erfordert (geringe Flächendeckung), so ergeben sich oft Schwierigkeiten in der Beherrschung der Dynamik und Stabilität des Druckprozesses. Dies tritt insbesondere in Verbindung mit automa­ tischen Farbregelanlagen auf. Der Grund ist darin zu sehen, daß bei sehr geringem Farbverbrauch oft ein sehr hoher Hebertakt und eine geringe Heberstreifenbreite eingestellt wird, um die Farbdosier­ elemente nicht an der Untergrenze ihres Stellbereiches einstellen zu müssen. Ein sehr großer Hebertakt (1 : 9 und mehr) bewirkt aber eine betont diskontinuierliche Farbzufuhr. Ein in bestimmten Zonen festgestelltes nötiges Mehr an Farbe (höhere Farbdichte), welches durch entsprechendes Ansteuern der zugehörigen Farbdosierelemente hervorgerufen werden soll, bedingt wegen des sehr geringen Farb­ flusses im Farbwerk eine große Anzahl von Makulaturbogen, bis eine erhöhte Färbung auf den Bogen feststellbar ist. Eine noch längere Ansprechkonstante ergibt sich beim Verringern der Farbführung in bestimmten Zonen. Wegen der ausgeprägten diskontinuierlichen Farbzufuhr (hoher Hebertakt) zeigt sich oftmals auch eine Schwankung der Färbung innerhalb einer bestimmten Bandbreite.
Gerade eine automatische Farbregelanlage löst aus den oben genannten Gründen Stellvorgänge in den einzelnen Zonen aus, die dieses zeitliche Schwingverhalten noch anstoßen. Die Störung wird also nicht behoben sondern zusätzlich noch verstärkt. Diese Probleme bei geringem Farbbedarf erschweren nicht nur die Kontrolle des Fortdruck­ zustandes, insbesondere wird die Abstimmphase erheblich verlängert.
Den Problemen bei geringer Farbabnahme des Sujets auf der Druckform kann dadurch entgegen getreten werden, daß zusätzliche farbabnehmende Flächen auf die Druckform kopiert werden. Dies ergibt natürlich zusätzlichen Platzbedarf für solche Farbabnahmeflächen und verringert den Nutzen. Aus der DE 40 38 574 C1 ist es bekannt, bei einem sogenannten "zweizonig" aufgebauten Druckkontrollstreifen - für jede Farbe sind nur in jeder zweiten Zone Meßfelder vorhanden - bei geringem Farbbedarf die Farbzufuhr in denjenigen Zonen durch Schließen der Farbdosierelemente zu unterbrechen, in welchen keine Meßfelder auf dem Bogen mitgedruckt werden. Diese vorbekannte Methode mit dem beschriebenen Druckkontrollstreifen funktioniert aber nur mit hinreichender Genauigkeit bei nicht zu geringem Farbbedarf der Druckform.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 dahingehend zu verbessern, so daß auch bei geringstem Farbbedarf der Druckform ein über die Druckbreite vorgegebenes Färbungsniveau mit großer Genauigkeit und möglichst schnell erzielbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß in Abhängigkeit der zonalen Farbbedarfsverteilung (zonale Flächendeckung) der Druckform bestimmte Farbdosierelemente fest an die Farbkastenwalze angestellt werden, also in diesen Zonen keine Farbzufuhr erfolgt. Durch diese Maßnahme erfolgt somit die Farbzufuhr durch entsprechendes Einstellen von Farbdosierelementen in den geöffneten Zonen. Damit sich ein hinreichend gleichmäßiges, insbesondere konstantes Färbungsniveau auch in den geschlossenen Zonen ergibt, wird nun aus den Meßwerten an den Meßfeldern der Zonen mit geschlossenen Farbdosierelementen errechnet, um wieviel mehr oder wieviel weniger die Farbdosierelemente in den geöffneten Zonen verstellt werden müssen. Durch diese Maßnahme gelingt es einen niedrigen, insbesondere den niedrigsten an der Maschine einstellbaren Hebertakt zu fahren und ferner auch die Heberstreifenbreite möglichst maximal zu wählen. Die Farbdosierelemente in den geöffneten Zonen können daher im mittleren Stellbereich angesteuert werden. Ein niedriger Hebertakt bedeutet hierbei, daß während einer Heberbewegung nur eine geringe Zahl an Maschinenumdrehungen durchgeführt werden, der Heber also nur gering untersetzt zur Maschine läuft.
In einer einfachen aber ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auf eine zuvorige Analyse der zonalen Flächendeckung, also des zonalen Farbbedarfes und der daraus gemachten Ableitung, welche Zonen zu schließen sind, verzichtet wird. In diesem Fall können beispielsweise die Farbdosierzonen mit ungerader Nummer fest geschlossen, d. h. also die Farbzufuhr an der Farbkastenwalze durch entsprechendes Nullstellen der Farbdosierelemen­ te unterbunden werden. Insbesondere mittels einer automatischen Farbregelanlage wird nun aus dem Meßwert innerhalb einer geschlossenen Zone und den Meßwerten der beidseitig benachbarten Zonen in Verbindung mit dem vorgegebenen Soll-Wert errechnet, um wieviel die Farbzufuhr in den benachbarten, geöffneten Zonen verändert werden muß.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung einer Ausführungsform der Erfindung anhand der einzelnen Figur.
Auf der Abszisse dieser Figur sind einzelne Farbzonennummern . . . ., i - 2, i - 1, i, i + 1, . . . aufgetragen. Die Ordinate gibt dabei einen Vollton-Dichtewert DV wieder, dem gegenüber die einzelnen densitometrische Meßwerte in den Zonen der Abszisse zugeordnet sind. Dieses Ausführungsbeispiel verwendet dabei Vollton-Farbdichte­ werte, worauf aber die Erfindung nicht beschränkt ist. Es können auch Farbdichtewerte des Rastertons oder anderweitig gewonnene fotoelektrische Meßwerte verwendet werden.
In den einzelnen Zonen ist jeweils mit einem Punkt der darin ermittelte Farbdichtewert des entsprechenden Meßfeldes (Vollton) wiedergegeben. Die gestrichelte, parallel zur Abszisse verlaufende Gerade stellt dabei den zu erreichenden Soll-Wert des Vollton-Farb­ dichtewertes wieder. In Form der Balken ist die derzeit eingestellte und zu den entsprechenden Farbdichtewerten führende Farbzufuhr, also die Spaltweite des entsprechenden Farbdosierelementes der Zone angedeutet.
Wie in der Figur zu erkennen, ist die Farbzufuhr in den Zonen . . . . . i - 2, i, i + 2 auf Null gesetzt, d. h. die Farbdosierelemente dieser Zonen sind fest gegen die Farbkastenwalze angestellt. In den dazwischen liegenden Zonen . . . ., i - 1, i + 1 . . . . erfolgt dabei eine Farbzufuhr durch entsprechende Einstellung der Farbdosierelemente. Es erfolgt also auf der Farbkastenwalze eine Farbzufuhr nach Art eines Kamm-Rakels.
Im Beispiel gemäß der Figur ist die an den Meßfeldern des Volltons ermittelte Vollton-Farbdichte DV in den Zonen i - 2, i - 1 oberhalb des Sollwertes liegend, während die gemessenen Farbdichtewerte in den Zonen i, i + 1, i + 2 geringer sind als die vorgegebene Sollfarb­ dichte.
In dem hier prinzipiell zu erläuternden Ausführungsbeispiel muß daher die Farbdichte in der Zone i - 1 verringert, in der Zone i erhöht und ebenfalls in der Zone i + 1 erhöht werden. Würde ledig­ lich die Verstellgröße für das Farbdosierelement in der Zone i - 1 sowie die Verstellgröße für das Farbdosierelement in der Zone i + 1 aufgrund der Soll-Ist-Differenzen in den dazugehörigen Zonen i - 1, i + 1 errechnet werden, so ergäbe sich zwar wegen des seitlichen Farbflusses (Querverreibung) auch eine Heranführung der Farbdichte In der Zone i an den vorgegebenen Sollwert, es ist aber nicht auszuschließen, daß die in der Zone 1 verbleibende Soll-Ist-Differenz noch außerhalb eines vorgegebenen Toleranzrahmens bleibt.
Nach der Erfindung ist nun vorgesehen, daß für diese drei Zonen i - 1, i, i + 1 unter Verwendung eines empirischen ermittelten oder auch durch Selbstlernprozesse stets weiter optimierbaren Proportionali­ tätsfaktors diejenigen Stellgrößenveränderungen für die Farbdosierzonen­ elemente in der Zone i - 1 und in der Zone i + 1 errechnet werden, welche eine Minimierung Soll-Ist-Differenz in der Zone i ergeben. Bei der Berechnung der nötigen Stellwertveränderungen für die Farbdosierelemente in den Zonen i - 1 und i + 1 wird somit eben­ falls die Soll-Ist-Differenz der Farbdichte in der Zone i mit berücksichtigt. In den übrigen Farbdosierzonen wird dabei entsprechend verfahren, so daß über eine Optimierungsrechnung das gesamte einzustellende Farbprofil über die Formatbreite errechenbar ist. Die derartig errechnete Einstellwerte für die zu öffnenden Farbdosier­ elemente in den Zonen . . . ., i - 1, i + 1, . . . . . kommen dann zur Einstellung.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde jede zweite Zone als mit den entsprechenden Farbdosierelementen zu schließend definiert. Selbstverständlich ist es auch möglich, insbesondere bei sehr geringem Farbverbrauch, jeweils zwei benachbarte Zonen zu schließen und dazwischen lediglich eine Zone durch entsprechende Einstellung des jeweiligen Farbdosierelementes bezüglich des Farbflusses zu steuern. Die Errechnung der zugehörigen Einstellwerte dieser Farbdosierelemente ergibt sich dann analog.

Claims (5)

1. Verfahren zur Steuerung der Zufuhr von Druckfarbe in einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, bei welchem die Druckfarbe auf einer Farbkastenwalze quer zur Druckrichtung zonal unterschiedlich zugeführt wird und auf dem Bedruckstoff in jeder Zone fotoelektrisch abzutastende Meßfelder mitgedruckt werden, um aus diesen Ist-Werten in Verbindung mit vorgegebenen Soll-Werten die jeweils zonal zuzuführende Menge an Druckfarbe zu ermitteln, dadurch gekennzeichnet, daß in bestimmten Zonen an der Farbkastenwalze keine Zufuhr von Druckfarbe erfolgt, und daß die Zufuhr von Druckfarbe in den Zonen ohne Druckfarbenzufuhr durch eine entsprechende Einstellung der Druckfarbenzufuhr in benachbarten Zonen erfolgt, wobei die Einstellung der entsprechenden Menge der zuzuführenden Druckfarbe in den Zonen mit Druckfarbenzufuhr aufgrund eines Soll-Ist-Vergleiches der Meßwerte in den Zonen mit und ohne Druckfarbenzufuhr erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Zonen, innerhalb derer keine Druckfarben­ zufuhr erfolgt, anhand des zonalen Farbverbrauchs der Druck­ form (Flächendeckung) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen mit und ohne Druckfarbenzufuhr jeweils alter­ nierend abwechseln.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Heberfarbwerk mit einstellbarem Hebertakt der geringstmögliche Hebertakt (geringste Heberuntersetzung) zur Einstellung kommt.
5. Verfahren der einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Heberfarbwerk mit einstellbarer Heberstreifen­ breite die größtmögliche Heberstreifenbreite zur Einstellung kommt.
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