DE102008056108A1 - Waffe mit Rücklauf und einer diesen dämpfenden Bremseinrichtung - Google Patents
Waffe mit Rücklauf und einer diesen dämpfenden Bremseinrichtung Download PDFInfo
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Abstract
Um eine relativ einfach und kompakt aufgebaute Waffe (1) zum Verschießen von Munition (2) mit einem Waffenrohr (3) mit Rücklauf und einer den Rohrrücklauf dämpfenden Bremseinrichtung (12) zu erhalten, schlägt die Erfindung vor, als Bremseinrichtung (12) zum Abbau der Rücklaufenergie einen plastisch verformbaren Absorptionskörper (12) zu verwenden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Waffe zum Verschießen von Munition mit einem Waffenrohr mit Rücklauf und einer den Rohrrücklauf dämpfenden Bremseinrichtung.
- Insbesondere großkalibrige Geschütze besitzen als Bremseinrichtung zur Dämpfung des Rohrrücklaufes in der Regel heckseitig hydraulische Bremssysteme, die relativ platz- und kostenaufwendig aufgebaut sind. Ein derartiges hydropneumatisches Brems- und Vorholsystem für Rücklaufgeschütze beschreibt beispielsweise die
DE 10 2006 014 155 A1 . - Sollen Geschütze möglichst einfach aufgebaut sein, wie dieses bei Mörsern bzw. Granatwerfern etc. der Fall ist, wird üblicherweise eine starre Rohrlagerung bevorzugt, bei welcher die beim Schuss auftretenden Kräfte über eine starre Bodenplatte nach unten auf den Boden übertragen werden (
DE 197 13 192 C2 ). Allerdings können insbesondere Kleinflugzeuge, Helikopter oder Leichtfahrzeuge aufgrund der großen Gasrückstosskräfte beim Schuss mit derartigen Mörsern nicht bestückt werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Waffe anzugeben, welche trotz der Verwendung eines Waffenrohres mit Rücklauf und einer den Rohrrücklauf dämpfenden Bremseinrichtung relativ einfach und kompakt aufgebaut ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, als Bremseinrichtung zum Abbau der Rücklaufenergie nicht eine hydraulische Bremse zu verwenden, sondern einen plastisch verformbaren Absorptionskörper, einer Art Bauteil zur Energieabsorption.
- Der Absorptionskörper kann beispielsweise aus einem Metallschaum (z. B. Aluminium- oder Stahlschaum) oder aus einer Wabenstruktur auch aus Metallblechen bestehen.
- Damit der Absorptionskörper bei jedem neuen Laden der Waffe zur Verfügung steht, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn es sich bei dem Absorptionskörper um einen Teil der Verpackung, die gesamte Verpackung der jeweils zu verschießenden Munition oder ein der Verpackung beigefügtes separates Teil handelt.
- Bei einer Waffe zum Verschießen patronierter Munition kann es sich bei dem Absorptionskörper aber auch um die Patronenhülse der Munition handeln.
- Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Waffe um einen Mörser, welcher eine Rohrführung aufweist, die heckseitig eine oben und/oder seitlich offene Kammer besitzt, in welche der Absorptionskörper einlegbar und welcher der Absorptionskörper auch wieder entnehmbar ist.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
-
1 die perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mörsers; -
2 einen Längsschnitt durch den in1 dargestellten Mörser mit einer geladenen Granate kurz vor deren Zündung; -
3 eine2 entsprechende Darstellung nach Abfeuerung der Granate sowie Verformung des Absorptionskörpers und -
4 eine Granate in ihrer als Absorptionskörper verwendbaren Verpackung. - In den
1 bis3 ist mit1 ein Mörser zum Verschießen von Granaten2 bezeichnet. Der Mörser1 umfasst ein Waffenrohr3 , welches in einer Rohrführung4 axial verschiebbar gelagert ist und beispielsweise von einer Vorholfeder5 (oder dergleichen), die sich einerseits am Waffenrohr3 , hier beispielsweise an der Mündung6 , und andererseits an der Rohrführung4 abstützt, in einer Ausgangsstellung gehalten wird (1 und2 ). Am heckseitigen Ende des Waffenrohres3 ist ein Verschluss7 mit einer entsprechenden Schlageinrichtung (nicht dargestellt) zur Zündung der Granate2 angeordnet. - Die Rohrführung
4 erstreckt sich bis zu einem Widerlager, welches im Wesentlichen eine Kugelpfanne8 und eine Bodenplatte9 umfasst, und kann zum Höhen- und Seitenrichten des Waffenrohres mittels einer Richtanlage10 automatisch oder manuell positioniert werden. - Außerdem weist die Rohrführung
4 heckseitig eine oberseitig offene Kammer11 zur Aufnahme einer austauschbaren, den Rohrrücklauf dämpfenden Bremseinrichtung12 auf. Bei dieser Bremseinrichtung12 handelt es sich erfindungsgemäß um einen plastisch verformbaren Absorptionskörper, beispielsweise aus einem Metallschaum. - Bei dem in den
1 bis3 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Absorptionskörper12 um die Verpackung der zu verschießenden Granate2 . -
4 zeigt eine entsprechende Verpackung12 mit darin befindlicher Granate2 . Die Verpackung12 besteht im Wesentlichen aus einer Metallschaum-Hülse13 sowie einem an die Länge der Granate2 angepassten Metallschaum-Deckel14 . - Zum Verschießen einer Granate
2 wird zunächst die Granate2 der Verpackung12 entnommen. Dann wird die gesamte Verpackung12 in die Kammer11 der Rohrführung4 eingelegt, wobei Zentrierelemente15 ,16 in entsprechende Ausnehmungen17 ,18 der Stirnseiten der Verpackung12 eingreifen. - Anschließend wird die Granate
2 von der Mündung6 des Waffenrohres3 aus in das Waffenrohr3 eingeführt und gleitet zum verschlussseitigen Ende des Waffenrohres3 (2 ). - Sobald der Zünder der Granate
2 gegen die Schlageinrichtung des Verschlusses7 stößt, zündet die Treibladung der Granate2 und diese wird durch die Treibladungsgase zur Mündung6 des Waffenrohres3 hin beschleunigt. - Durch die Rückstosskräfte wird das Waffenrohr
3 gleichzeitig in Richtung auf das Widerlager gedrückt, so dass einerseits die Vorholfeder5 gespannt und andererseits der Absorptionskörper12 plastisch (und damit irreversibel) verformt wird (3 ). - Nachdem die Granate
2 das Waffenrohr3 verlassen hat und der Rohrrücklauf beendet ist, drückt die Vorholfeder5 das Waffenrohr3 wieder in seine Ausgangsposition, und der plastisch verformte Absorptionskörper12 kann der Kammer11 manuell entnommen oder gegebenenfalls mittels einer Auswurfeinrichtung ausgeworfen werden. -
- 1
- Waffe, Mörser
- 2
- Granate, Munition
- 3
- Waffenrohr
- 4
- Rohrführung
- 5
- Vorholfeder
- 6
- Mündung
- 7
- Verschluss
- 8
- Kugelpfanne
- 9
- Bodenplatte
- 10
- Richtanlage
- 11
- Kammer
- 12
- Bremseinrichtung, Absorptionskörper, Verpackung
- 13
- Metallschaum-Hülse
- 14
- Metallschaum-Deckel
- 15, 16
- Zentrierelemente
- 17, 18
- Ausnehmungen
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006014155 A1 [0002]
- - DE 19713192 C2 [0003]
Claims (7)
- Waffe zum Verschießen von Munition (
2 ) mit einem Waffenrohr (3 ) mit Rücklauf und einer den Rohrrücklauf dämpfenden Bremseinrichtung (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremseinrichtung (12 ) um einen plastisch verformbaren Absorptionskörper handelt. - Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorptionskörper (
12 ) aus einem Metallschaum besteht. - Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorptionskörper (
12 ) aus einer Wabenstruktur auch aus Metallblechen besteht. - Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Absorptionskörper (
12 ) um einen Teil der Verpackung, die gesamte Verpackung der jeweils zu verschießenden Munition (2 ) oder ein der Verpackung (12 ) beigefügtes separates Teil handelt. - Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei einer Waffe (
1 ) zum Verschießen patronierter Munition bei dem Absorptionskörper um die Patronenhülse der Munition handelt. - Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffe (
1 ) in dem sich an das Waffenrohr (3 ) in seiner Ausgangsposition heckseitig anschließenden Bereich eine Kammer (11 ) zur austauschbaren Aufnahme des Absorptionskörpers (12 ) aufweist. - Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Waffe (
1 ) um einen Mörser handelt, welcher eine Rohrführung (4 ) aufweist, die heckseitig eine oben und/oder seitlich offene Kammer (11 ) besitzt, in welche der Absorptionskörper (12 ) einlegbar und welcher der Absorptionskörper (12 ) auch wieder entnehmbar ist.
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