DE19721608C2 - Energieabsorbierendes Element - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein unter Verwendung von Metallschaum,
insbesondere Aluminiumschaum, hergestelltes,
energieabsorbierendes Element für den Einsatz in Fahrzeugen,
insbesondere in Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten energieabsorbierenden Element (DE 195 02 307 A1),
das bei einem einfachen Aufbau ein hohes
Energieabsorptionsvermögen aufweist und schnell montier- und
austauschbar ist, nimmt ein als Aluminiumstrangpreßprofil oder
Aluminiumblechformteil ausgebildetes Gehäuse eine Füllung aus
Aluminiumschaum auf. Die Aluminiumschaumfüllung dient als
Energieabsorber, dessen Absorptionsverhalten noch zusätzlich
durch die Unterteilung des Gehäuses in Kammern eingestellt
werden kann. Eine Steuerung der Verformung des
Deformationselements wird dadurch erreicht, dass die
Konfiguration des Gehäuses der gewünschten Verformung angepaßt
wird, z. B. durch Variation der Wanddicke des Gehäuses oder
durch Ausbildung als Faltenbalg.
Ein bekanntes energieabsorbierendes Element zum Abbau der
Stoßenergie bei einer Fahrzeugkollision (JP 0 727 713 A) ist
aus einer Mehrzahl hintereinander in Stoßrichtung angeordneter
Kernblöcke zusammengesetzt, die aus einem
Leichtmetallschaumkörper geformt sind und die Stoßenergie
durch Kollabieren bis zu einer gewünschten
Deformationsdruckgröße absorbieren. Die Kernblöcke sind in
Länge und Breite so dimensioniert, dass sie beim
Zusammendrücken nicht seitlich ausknicken oder auswölben.
Bei einem bekannten Stoßverzehrkörper für Kraftfahrzeuge, der
zwischen Stoßstange und Trägersystem angeordnet ist,
(AT 394 004 B) ist zur Erzielung eines über den Verformungsweg
konstanten Verformungswiderstands ein zylindrischer, in
Stoßrichtung liegender Grundkörper in einem Bereich mit radial
umlaufenden Rippen versehen, wobei dieser Bereich an einem
Ende durch das Stoßstangenlager und am anderen Ende durch
einen vom Grundkörper radial abstehenden Ringflansch begrenzt
ist. Beim Überschreiten der Auslegelast des Stoßverzehrkörpers
bricht der mit einer Nut versehene Flansch im Übergangsbereich
zum Grundkörper, und die am nächsten befindliche Rippe wird
gegen den Flansch gedrückt und ebenfalls abgeschert. Der
Vorgang wiederholt sich bei jeder weiteren darüber
befindlichen Rippe. Der vom Grundkörper wegstehende
Ringflansch dient gleichzeitig zur Festlegung des
Stoßverzehrkörpers an dem Trägersystem, während für die
Befestigung am Stoßstangenlager ein weiterer
Befestigungsflansch am Grundkörper einstückig angeformt ist.
Ein bekannter Aufpralldämpfer aus Aluminiumlegierung, der
zwischen einem als Hohlprofil ausgebildeten Querträger einer
Stoßstange und einem Längsträger der Bodenbaugruppe des
Kraftfahrzeugs angeordnet ist (DE 195 33 366 A1) weist eine
die Eigenschaften des Aufpralldämpfers beim Aufprall
bestimmende Kammer mit zwei diagonalen Versteifungsrippen,
eine der Befestigung des Aufpralldämpfers an dem Querträger
dienende U-förmige Kammer sowie einen an der von der U-
förmigen Kammer abgekehrten Stirnseite angeordneten Flansch zur
Befestigung am Längssträger auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
energieabsorbierendes Element der eingangs genannten Art mit
verbesserten Absorptionseigenschaften zu schaffen, bei dem das
gewünschte Absorptionsverhalten durch einfache Maßnahmen
gezielt beeinflußt werden kann.
Die Aufgabe ist bei einem energieabsorbierenden Element der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Gattung
erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des
Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße energieabsorbierende Element hat den
Vorteil, dass durch die pulvermetallurgische Herstellung der
unmittelbaren Struktur des Formkörpers das
Energieabsorptionsverhalten des Elements sehr gezielt und sehr
genau beeinflußt werden kann. Diese Struktur kann dem
speziellen Einsatzfall, z. B. durch ein bestimmtes Voll- oder
Hohlprofil- oder eine Fachwerkkonstruktion mit längs-, quer-
oder diagonalverlaufenden Rippen sehr genau angepaßt werden.
Die Oberfläche des Formkörpers wird dabei im Schäumungsprozeß
bereits geschlossenporig angeliefert. Im Gegensatz zu dem
bekannten energieabsorbierenden Element mit Formschaumfüllung
wird das Absorptionsverhalten des erfindungsgemäßen Elements
nicht nur durch die Dichte des Metallschaums, sondern auch
durch die Struktur des Metallschaum-Formkörpers eingestellt.
Der Fertigungsaufwand ist relativ gering, da der Formkörper im
Herstellungsprozeß bereits endgefertigt wird. Das
energieabsorbierende Element ist leicht zu montieren und kann
damit nach Defekt schnell und kostengünstig ausgetauscht
werden.
Zweckmäßige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
energieabsorbierenden Elements mit vorteilhaften
Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung sind in den
weiteren Patentansprüchen angegeben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
die Anbindungselemente zur Befestigung in der Fahrzeugstruktur
einstückig an den Formkörper angeschäumt, was gleichzeitig im
Herstellungsprozeß des Formkörpers erfolgt. Die Oberfläche des
kompletten, mit den Anbindungselementen versehenen Formkörpers
wird dabei bereits geschlossenporig erhalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der
aufgeschäumte Formkörper noch mit einer zusätzlichen
Ummantelung versehen. Diese Ummantelung kann dabei als
Blechumkleidung oder als Profil ausgeführt werden. Durch Wahl
der Dicke der Ummantelung kann das Energieaufnahmepotential
des Elements zusäztlich beeinflußt werden.
Wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die
Ummantelung aus dem gleichen Metall, insbesondere Aluminium,
hergestellt, ist das Recycling ohne Trennung von Formkörper
und Ummantelung kostensparend möglich.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 bis 10 jeweils eine perspektivische Darstellung eines
energieabsorbierenden Elements gemäß verschiedener
Ausführungsbeispiele.
Das in Fig. 1-10 in verschiedenen Ausführungsbeispielen
perspektivisch dargestellte energieabsorbierende Element ist
ein aus Aluminiumschaum im Schäumungsprozeß hergestellter
Formkörper 10, dessen Form auf das für einen speziellen
Einsatzfall gewünschte Energieabsorptionsverhalten des
Elements abgestimmt ist. Die Außenhaut des Formkörpers 10 wird
durch eine geeignete Prozeßführung im Schäumungsprozeß bereits
geschlossenporig angeliefert. Durch eine geeignete, dem
geforderten Einsatzfall angepaßte Konstruktion kann das
Energieabsorptionsverhalten des Aluminiumschaum-Formkörpers
beeinflußt werden.
In Fig. 1 und 2 ist der Formkörper 10 als Vollkörper
ausgebildet, der in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 einen
über seine Längsachse konstanten Querschnitt und in dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 einen in Richtung seiner
Längsachse ansteigenden Querschnitt aufweist. Im
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wächst die in Einbaulage
vertikale Abmessung des Formkörpers 10 mit zunehmender Länge
an, was im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 dadurch bewirkt ist,
dass die Oberseite 101 des Formkörpers 10 eben und die
gegenüberliegende Unterseite 102 des Formkörpers 10 konkav
gekrümmt ausgeführt ist. In beiden Ausführungsbeispielen ist
der Formkörper 10 als Quader ausgebildet. Seine Ausbildung als
Zylinder ist ebenfalls möglich.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist der Formkörper 10
als Hohlkörper ausgebildet, hier als hohles Vierkantprisma
oder als Hohlquader. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist
der Hohlkörper innen durch längsverlaufende Diagonalrippen
oder -streben 11, 12, die sich in Achsmitte kreuzen,
ausgesteift.
In den Ausführungsbeispielen der Fig. 5 und 6 ist der Formkörper
10 ebenfalls als mit Streben ausgesteifter Hohlkörper
ausgeführt. Die Achse der Höhlung 14 bzw. 14' verläuft aber
nicht wie in den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 und 4 in
Richtung der Längsachse des Formkörpers 10, sondern quer dazu.
Die Höhlung 14 des Formkörpers 10 in Fig. 5 ist wiederum mit
längsdurchgehenden Diagonalstreben 15 und 16 ausgesteift, die
sich längs der Achse der Höhlung 14 kreuzen. In dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist die Höhlung 14' durch eine
Querstrebe 17 ausgesteift, so dass zwei längsdurchgehende, in
Achsrichtung hintereinanderliegende Höhlungsabschnitte 14'a
und 14'b entstehen. Zusätzlich ist der lichte Querschnitt des
hinteren Höhlungsabschnittes 14'b trapezförmig ausgeführt,
wobei die verbleibende Seitenwandbreite des Formkörpers 10 in
der vom Höhlungsabschnitt 14'a abgekehrten Richtung stetig
zunimmt.
Alle in Fig. 1-6 dargestellten energiesabsorbierenden
Elemente weisen Anbindungselemente 18 zur Befestigung in der
Fahrzeugstruktur aus, die einstückig an den Formkörper 10
angeformt sind und bei der Herstellung des Formkörpers 10 im
Schäumungsprozeß gleich mit angeschäumt werden, so dass der
Formkörper 10 im Schäumungsprozeß mit geschlossener Außenhaut
bereits endgefertigt wird. In allen Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 1-6 sind die Anbindungselemente 18 als
Stirnflansche 19, 20 ausgeführt, die auf gegenüberliegenden
Seiten des Formkörpers 10 über diesen vorstehen und im
Vorstehbereich jeweils zwei Durchgangslöcher 21 zum
Durchstecken von Befestigungsschrauben aufweisen. Mit den
beiden Stirnflanschen 19, 20 wird Formkörper 10 in einem
beispielhaften Anwendungsfall einerseits an der Stoßstange und
andererseits an einem Längsträger des Karosserieunterbaus
befestigt.
Bei den in Fig. 7-10 dargestellten Ausführungsbeispielen des
energieabsorbierenden Elements ist der aus Aluminiumschaum in
verschiedenen, dem geforderten Einsatzfall angepaßten
Formstrukturen aufgeschäumte Formkörper 10 zusätzlich mit
einer Ummantelung 22 versehen. Diese Ummantelung 22 ist im
Ausführungsbeispiel aus Blech, vorzugsweise aus
Aluminiumblech, hergestellt. Sie kann aber ebensogut als
Profil gefertigt werden. Die ebenfalls an den
energieabsorbierenden Elementen vorhandenen Anbindungselemente
18 zur Befestigung an der Fahrzeugstruktur sind nicht an den
Formkörper 10 angeformt, sondern einstückig aus der
Ummantelung 22 abgebogen. Diese Anbindungselemente 18 stehen
als Befestigungslaschen 23 an jeder Stirnseite der Ummantelung
22 von den voneinander abgekehrten Seitenflächen der
Ummantelung 22 rechtwinklig nach außen ab und tragen jeweils
zwei Durchgangslöcher 21 zum Durchstecken von
Befestigungsschrauben. Mit den insgesamt vier
Befestigungslaschen 23 wird das energieabsorbierende Element
stirnseitig in der Fahrwerkstruktur verschraubt.
In den Ausführungsbeispielen der Fig. 7 und der Fig. 8 ist der
Formkörper 10 in gleicher Weise wie bei den
Ausführungsbeispielen in Fig. 1 und 2 als Vollkörper aus
Aluminiumschaum ausgeführt. Die beiden Ausführungsbeispiele in
Fig. 7 und in Fig. 8 unterscheiden sich von den
Ausführungsbeispielen in Fig. 1 und 2 nur dadurch, dass die
zusätzliche Ummantelung 22 vorgesehen ist und die
Anbindungselemente 18 von aus der Ummantelung 22 abgebogenen
Befestigungslaschen 23 gebildet werden.
Bei den beiden Ausführungsbeispielen in Fig. 9 und 10 ist der
Formkörper 10 bei unveränderter Ausbildung der Ummantelung 22
nicht als Vollkörper ausgebildet, sondern als Hohlkörper mit
innenliegender Fachwerkstruktur aus Längs- und
Diagonalstreben. Dabei ist eine mit der Formköperachse
koaxiale Längsstrebe 24 über insgesamt vier kleinere,
längsdurchgehende Diagonalstreben 25 mit dem Hohlkörper
verbunden.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So können zur Herstellung des
Formkörpers neben Aluminiumschaum auch andere Metallschäume,
insbesondere Leichtmetallschaum, oder Schäume aus deren
Legierungen verwendet werden.
Claims (9)
1. Unter Verwendung von Metallschaum, insbesondere
Aluminiumschaum, hergestelltes, energieabsorbierendes Element
für den Einsatz in Fahrzeugen, insbesondere in
Kraftfahrzeugen, mit Anbindungselementen zur Befestigung an
der Fahrzeugstruktur,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Element als ein auf das in einem speziellen
Einsatzfall gewünschte Energieabsorptionsverhalten
abgestimmter Formkörper (10) im Schäumungsprozeß mit
geschlossener Außenhaut gefertigt ist.
2. Element nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formkörper (10) im Schäumungsprozeß mit geschlossener
Außenhaut endgefertigt wird.
3. Element nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formkörper (10) nach dem Schäumungsprozeß endgefertigt
wird.
4. Element nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anbindungselemente (18) einstückig an dem Formkörper
(10) angeschäumt sind.
5. Element nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formkörper (10) mit einer zusätzlichen Ummantelung
(22) versehen ist.
6. Element nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anbindungselemente (18) an der Ummantelung (22) mit
dieser einstückig ausgebildet sind.
7. Element nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ummantelung (22) als Blechmantel oder Profil
ausgeführt ist.
8. Element nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ummantelung (22) aus dem gleichen Metall wie der
Formkörper (10), vorzugsweise aus Aluminium, hergestellt ist.
9. Element nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet
dass der Formkörper (10) eine Fachwerkstruktur mit Längs-
und/oder Quer- und/oder Diagonalrippen oder -streben
(11, 12; 15-17; 24, 25) aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |