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Die
Erfindung betrifft einen Lamellenführungsbolzen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur Beschattung
von Gebäudeöffnungen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Um
bei derartigen Gebäudebeschattungsvorrichtungen, insbesondere
Raffstoren die Stapelhöhe der zu einem Stapel zusammengezogenen
Lamellen möglichst gering zu halten wurde in der österreichischen
Patentschrift
AT 296586 schon
vorgeschlagen, die Lamellen an ihren Schmalseiten mit in etwa T-förmigen
Führungsplättchen zu versehen, mit denen sie einerseits
in seitlichen Profilschienen geführt werden und welche
andererseits als Auflage für das Führungsplättchen
der nächst oberen Lamelle im Stapel dienen. Die Führungsplättchen
sind dabei zur Lamellenablassrichtung hin gekrümmt und
an den Lamellen abwechselnd zueinander versetzt angeordnet, um so
sicherzustellen, dass die Randbördelungen der Lamellen
nicht aufeinander, sondern nebeneinander versetzt zu liegen kommen.
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Ferner
ist aus der schweizer Patentschrift
CH
560311 ein Raffstore bekannt, bei dem die Lamellen abwechselnd
mit langen und mit kurzen Führungsbolzen versehen sind,
wobei die an den Schmalseiten der an den Lamellen angebrachten Führungsbolzen
jeweils einen scheibenförmigen Kopf aufweisen, welcher
angeschrägte Anlageflächen für den Kopf
der im Stapel der Lamellen mit den langen Führungsbolzen
oder im Stapel der Lamellen mit den kurzen Führungsbolzen
folgende Lamelle aufweist, welcher wiederum mit entsprechenden angeschrägten
Anlageflächen versehen ist. Die scheibenförmigen
Köpfe weisen dabei sichelförmige Ausnehmungen
auf, um die Hälse der langen Führungsbolzen an
den Köpfen der kurzen Führungsbolzen vorbei zu
führen. Dabei sind die Lamellen mit den kurzen Führungsbolzen
im Stapel in Lamellenquerrichtung zu den Lamellen mit den langen
Führungsbolzen versetzt angeordnet.
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Mit
diesem Aufbau kann schon ein klein packender Lamellenstapel erzielt
werden bei relativ genau festgelegter Lage der Lamellen im Stapel
zueinander.
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Der
Aufbau der Lamellen ist dabei jedoch nicht nur hinsichtlich von
Fertigung und Teilevielfalt umständlich, sondern auch hinsichtlich
der komplexen Geometrie der scheibenförmigen Köpfe.
Ferner besteht die Gefahr, dass der Stapel der Lamellen mit den
kurzen Führungsbolzen gegenüber dem Stapel mit
den Lamellen mit den langen Führungsbolzen verrutscht.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gebäudeöffnungsbeschattungsvorrichtung
und einen Lamellenführungsbolzen dafür zuschaffen,
mit denen bei einfachem und kostengünstigen Aufbau und
Montage eine geringe Stapelhöhe und -breite bei guter Zentrierung
der Lamellen aufeinander erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Lamellenführungsbolzens mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, hinsichtlich der
Gebäudeöffnungs-Beschattungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 15.
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Erfindungsgemäß ist
es dabei vorgesehen, dass der Lamellenführungsbolzen mit
einem Anschlussabschnitt zum schmalseitigen Befestigen an einer
Lamelle und einem Führungskopf ausgebildet ist, welcher
auf seiner Oberseite eine Anzahl Anschlagflächen und auf
seiner Unterseite eine Anzahl Gegenanschlagflächen aufweist,
wobei die Anzahl Anschlagflächen und die Anzahl Gegenanschlagflächen
so ausgebildet sind, dass die Bewegungsmöglichkeit zweier
im Stapel direkt aufeinander liegender, jeweils mit dem gleichen
Lamellenführungsbolzen ausgerüsteter Lamellen
zueinander in Lamellenquerrichtung und in Lamellenlängsrichtung
verhindert oder begrenzt wird.
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Erfindungsgemäß ist
ferner eine Vorrichtung zum Beschatten einer Gebäudeöffnung
vorgesehen, insbesondere ein Raffstore, welcher einen Behang aus
Lamellen und eine Unterschiene aufweist, wobei die Lamellen zu einem
Stapel aufeinander liegender Lamellen aufziehbar und zu einer die
Gebäudeöffnung verschattenden Lamellenfront ablassbar
und verschwenkbar sind und mit an den Schmalseiten der Lamellen
anschließenden Führungsbolzen der vorstehend genannten
Art ausgestattet sind. Die Anschlagflächen bzw. Gegenanschlagflächen,
mit denen jede Lamelle sowohl in Lamellenlängsrichtung als
auch in Lamellenquerrichtung auf die unterseitig anschließende
Lamelle zentriert ist, könnten auch direkt an der Lamelle
selbst vorgesehen sein.
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Dadurch,
dass die Lamellen im Stapel zu den jeweils benachbarten Lamellen
und damit insgesamt sowohl in Lamellenlängs- als auch -querrichtung
fixiert sind lassen sich geringe Stapelhöhen und -breiten
bei genauer Ausrichtung der Lamellen zueinander erreichen, ohne
dass unterschiedliche Lamellenführungsbolzen oder komplex
gestaltete Führungsköpfe nötig wären.
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Vorteilhaft
weist der Lamellenführungsbolzen dabei einen Halssteg auf,
mit dem der Anschlussabschnitt und der Führungskopf verbunden sind,
so dass die Lamellen mit dem Führungskopf in ein hinterschnittenes
Profil der Führungsleiste eintauchen können und über
den Halssteg an den Hinterschneidungen geführt werden,
wobei der Führungskopf eine Ausreißsicherung bei
Windbelastung oder dergleichen darstellt.
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Die
Anschlagflächen und Gegenanschlagflächen können
dann alle an dem Führungskopf, oder teilweise an Führungskopf
und Halssteg oder teilweise an Lamelle und Führungskopf
oder alle an der Lamelle vorgesehen sein.
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Gemäß einer
ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht der Führungskopf
aus einem sich in eine Kopflängsrichtung erstreckenden Profil
mit einem sich in Lamellenaufzugrichtung und/oder Lamellenablassrichtung öffnenden,
nicht hinterschnittenen Querschnitt, wobei die Kopflängsrichtung
bei an der Lamelle befestigtem Lamellenführungsbolzen neben
einer Komponente in Lamellenlängsrichtung auch noch eine
weitere Richtungskomponente aufweist.
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Dadurch,
dass das Profil in Lamellenaufzug- oder ablassrichtung geöffnet
und nicht hinterschnitten ist, kann die in Lamellenaufzug- oder
ablassrichtung anschließende Lamelle wiederum mit ihrem Führungskopf
in diese Öffnung eintauchen und wird darin zentriert. Dadurch,
dass sich das Profil entlang einer Kopflängsrichtung erstreckt,
die nicht nur eine Komponente in Lamellenlängsrichtung,
sondern auch in eine weitere Richtungskomponente aufweist, gelingt
eine Zentrierung bzw. Fixierung der aufeinanderliegenden Lamellen
zueinander und damit des Gesamtstapels nicht nur in Lamellenquerrichtung, sondern
auch in Lamellenlängsrichtung.
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Vorteilhaft
kann die weitere Richtungskomponente eine Komponente in Lamellenaufzug-
oder ablassrichtung sein, wobei die Lamelle zumindest dann, wenn
an ihren beiden Schmalseiten Führungsbolzen anschließen,
mit denen sie jeweils in einer Führungsschiene geführt
ist, in beide Lamellenlängsrichtungen fixiert ist.
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Ist
die weitere Richtungskomponente dagegen eine zumindest teilweise
in Lamellenquerrichtung verlaufende Richtungskomponente, so genügt schon
eine einseitige Führung der Lamelle über einen
derartigen Führungsbolzen, um die Lamelle auf die nächst
untere Lamelle im Stapel zu zentrieren und sicher zu halten.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lamellenführungsbolzens weist der Führungskopf
entlang einer Kopflängsrichtung überall einen
sich in Lamellenaufzugrichtung und/oder Lamellenablassrichtung öffnenden,
nicht hinterschnittenen Querschnitt normal zu der Kopflängsrichtung
auf, wobei der Querschnitt des Führungskopfs in Kopflängsrichtung
entlang einer V-förmigen oder bogenförmigen Strecke
mit zumindest einem Maximum in Lamellenaufzugrichtung oder -ablassrichtung
mit wandert. Besonders bevorzugt entspricht dabei die Kopflängsrichtung
der Lamellenlängsrichtung, so dass der Querschnitt den Führungskopf
von Innen nach Außen entlang der V-förmigen oder
bogenförmigen Strecke mit dem Maximum in Lamellenaufzugrichtung
oder -ablassrichtung durchwandert.
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Auch
mit einem derartigen Lamellenführungsbolzen gelingt eine
Zentrierung der Lamelle auf der jeweils nächst unteren
Lamelle im Stapel sowohl in beide Lamellenlängs- als auch
-querrichtungen, und zwar auch dann, wenn lediglich auf einer Seite der
Lamelle ein solcher Führungsbolzen vorgesehen ist.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen
Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Lamellenführungsbolzens gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine
der 1 entsprechende Ansicht von zwei aufeinander gestapelten
Lamellenführungsbolzen gemäß der ersten
Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine
perspektivische Ansicht zweier mittels der Lamellenführungsbolzen
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung gegeneinander zentrierten Lamellen;
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4 eine
Frontansicht zweier übereinander gestapelter und zueinander
zentrierter Lamellen mit Lamellenführungsbolzen gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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5 eine
Seitenansicht der beiden in 4 gezeigten
Lamellen;
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6 eine
perspektivische Ansicht der in den 4 und 5 gezeigten
Lamellen;
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7 eine
perspektivische Ansicht eines Lamellenführungsbolzens gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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8 eine
weitere perspektivische Ansicht des in 7 gezeigten
Lamellenführungsbolzens;
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9 eine
perspektivische Ansicht eines Stapels von gegeneinander fixierten
Lamellenführungsbolzen der in den 7 und 8 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung;
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10 ein
Diagramm, welches das Spiel des in den 4 bis 6 gezeigten
Lamellenführungsbolzens in der Führungsschiene
bei Drehung in 10°-Schritten zeigt.
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1 zeigt
einen allgemein mit 2 bezeichneten Lamellenführungsbolzen,
welcher einen über einen Halssteg 9 mit einem
Anschlussabschnitt 6 verbundenen Führungskopf 5 aufweist.
Der Anschlussabschnitt 6 ist dabei als ein gegenüber
dem Halssteg 9 abgewinkelter Stegabschnitt mit zwei Durchgangsbohrungen
ausgebildet, durch die zwei Nieten 11 geführt
werden können, um den Lamellenführungsbolzen 2 mit
einer Lamelle 1 zu verbinden, wie der 3 zu
entnehmen ist.
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Die
Abwinklung des Anschlussabschnitts
6 gegenüber
dem Halssteg
9 und damit dem Führungskopf
5 ist
dabei an die Geometrie der Lamelle
1 angepasst. Die Lamelle
1 ist
im in
3 dargestellten Ausführungsbeispiel eine
sinusförmig geschwungene Lamelle mit drei Bögen
und Randbördelungen
12, wie sie in der eigenen
Patentanmeldung
DE 10 2008 037
358 näher erläutert wird. Diese Anmeldung
wird insofern hiermit einbezogen, als der Erfindungsgegenstand eine
Lamelle mit der Drei-Bogen-Form und einen daran angepassten Lamellenführungsbolzen betrifft.
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Bei
aufeinander gestapelten Lamellen 1, also zu einem Lamellenstapel
aufgezogenen Lamellen liegen die Lamellen 1 horizontal,
so dass die horizontale Richtung gleichzeitig einer Lamellenquerrichtung
Q entspricht. In dieser Lage weisen die beiden Lamellenführungsbolzen
ein nach oben V-förmig geöffnetes Profil auf,
welches den Führungskopf 5 bildet. Das insgesamt
V-förmige Profil des Führungskopfs 5 weist
dabei auf seiner Oberseite in 2 näher
bezeichnete Anlageflächen 8A, 8B und
auf seiner Unterseite Anlageflächen 7A, 7B auf.
Der Führungskopf 5 der oberen Lamelle 1 liegt
somit mit seinen unteren Anlageflächen 7A, 7B auf
den oberen Anlageflächen 8A, 8B des Führungskopfs 5 der
unteren Lamelle 1 auf.
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Dabei
erstreckt sich das V-förmige Profil des Führungskopfs 5 entlang
einer Kopflängsrichtung K, welche gegenüber einer
Lamellenlängsrichtung L zur Lamellenquerrichtung Q hin
geneigt ist und somit neben einer Komponente KL in Lamellenlängsrichtung L
eine Komponente KQ in Lamellenquerrichtung Q aufweist.
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Dabei
ist in 3 nur ein Ende der Lamellen 1 im Lamellenstapel
gezeigt, an dem die Führungsköpfe 5 der
Lamellenführungsbolzen 2 die Lamellen so zueinander
zentrieren, dass sie mit ihren Randbördelungen 12 genau
aufeinander zu liegen kommen und über die unteren Anlageflächen 7A, 7B ihrer Führungsköpfe 5 auf
den oberen Anlageflächen 8A, 8B des Führungskopfs 5 der
jeweils unteren Lamelle zentriert werden. Das Profil der Führungsköpfe 5 kann
dabei vorteilhaft einen so dicken Querschnitt aufweisen, dass die
Lamellen auch an den Führungsköpfen aufeinander
aufliegen. Es wäre aber auch denkbar, die Führungsköpfe
so zu gestalten, bzw. das Profil so dünn zu machen, dass
die Lamellen im Stapel lediglich auf ihren Randbördelungen 12 aufliegen
und mit den Führungsköpfen nur eine Begrenzung
der möglichen Bewegung, also eine Zentrierung der Lamellen
zueinander mit einer gewissen Toleranz erfolgt, wobei diese Toleranz
durch den Abstand der Führungsköpfe zueinander
gegeben ist.
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Bei
dem in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt die 3 wie gesagt nur ein Ende der
Lamelle. Den 1 und 2 sind dagegen
die Lamellenführungsbolzen 2 für das
andere Lamellenende zu entnehmen. Man erkennt, dass die Lamellenbolzen 2 für
das andere Ende der Lamelle 1 prinzipiell zwar gleich zu
den in 3 eingezeichneten Lamellenführungsbolzen 2 sind,
jedoch eine entgegen gesetzte Neigung der Kopflängsrichtung
K aufweisen, so dass die Lamellenführungsbolzen 2 für
das eine Ende der Lamelle 1 und die Lamellenführungsbolzen 2 für
das andere Ende der Lamelle 1 nicht baugleich sind, aber
im an der Lamelle 1 befestigten Zustand in die gleiche
Lamellenquerrichtung Q weisende Führungsköpfe 5 aufweisen.
Dadurch gelingt eine exakte Zentrierung der Lamelle 1 gegenüber
der unten (und oben) anschließenden Lamelle 1 mit
hoher Sicherheit gegen eine Verschiebung aufgrund von Windstößen
oder dergleichen. Es wäre aber auch denkbar, auf beiden Lamellenseiten
baugleiche Lamellenführungsbolzen zu verwenden, wenn das
Führungsschienenprofil der auf den beiden Seiten der Lamelle
vorgesehenen Führungsschienen mit so viel Raum ausgestaltet
ist, dass ein Verschwenken der Lamelle trotzdem gelingt. Ebenfalls
denkbar wäre es, auf der in 3 nicht
dargestellten Schmalseite der Lamelle bekannte Standardführungsbolzen
oder, falls dies im Einzelfall möglich sein sollte, gar
keine Führungsbolzen vorzusehen, da die Lamellen schon über
die in den 1–3 dargestellten
Führungsbolzen sicher in ihrer Quer- und Längslage
zentriert sind, weil die Neigung der Kopflängsrichtung
K gegenüber der Lamellenlängsrichtung L mit einer
Komponente KQ in Lamellenquerrichtung ein Verrutschen der Lamellen 1 zuverlässig
verhindert.
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In
den 4 bis 6 ist eine weitere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, die sich von der in den 1 bis 3 gezeigten
Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet,
dass die Kopflängsrichtung K des Führungskopfes 105 der Lamellenführungsbolzen
gegenüber der Lamellenlängsrichtung L von innen
nach außen zur Lamellenablassrichtung A2 hin geneigt ist.
Die Kopflängsrichtung K weist somit neben einer Komponente
KL in Lamellenlängsrichtung L eine weitere Komponente KL
in Lamellenablassrichtung A2 auf.
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Dabei
ist in den 4 und 6 wiederum jeweils
nur ein Ende der Lamellen 1 dargestellt, wobei bei dieser
Ausführungsform am anderen Ende baugleiche Lamellenführungsbolzen 102 angebaut sind,
so dass die Lamellen 1 wiederum in beiden Lamellenlängsrichtungen
L und beiden Lamellenquerrichtungen Q gegen ein Verrutschen gesichert
sind. Es versteht sich jedoch von selbst, dass derselbe Effekt erzielbar
wäre, wenn die Neigung der Kopflängsrichtung K
anstatt in Lamellenablassrichtung A2 in Lamellenaufzugrichtung A1
gerichtet wäre. Ebenso selbstverständlich ist
es, dass auch eine Neigung in jede Richtung mit einer Komponente
in Lamellenquerrichtung und einer weiteren Komponente in Lamellenablass-
oder Auszugsrichtung den gewünschten Effekt einer Sicherung
der Lamelle in ihrer definierten Lage im Lamellenstapel bringt,
so dass in jedem Fall ein exakt ausgerichteter und damit in Höhe und
Breite minimierter und gegen ein Verrutschen gut gesicherter Lamellenstapel
erzielt wird.
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Bevorzugt
im Sinne eines kleinen Schwenkradius der Lamellenführungsbolzen
ist es dabei, wenn die nicht in Lamellenlängsrichtung L
weisende Richtungskomponente KQ; KA kleiner als die in Lamellenlängsrichtung
L weisende Richtungskomponente KL ist. In der Praxis haben sich
dabei bei einem Raffstore Werte von 25° bis 35° als
besonders geeignet erwiesen, da in diesem Bereich trotz kleinem Schwenkradius
und damit benötigtem Bauraum der Führungsschienen
eine unter Testbelastungen völlig ausreichende Verschiebesicherung
bei guter Zentrierwirkung erzielt wird. Es wären jedoch
auch Ausführungsformen der Erfindung denkbar, bei denen das
V-förmige Profil des Führungskopfes nahezu senkrecht
nach unten (in Lamellenablassrichtung A2) verläuft, z.
B. in einem Winkel von 80° zur Lamellenlängsrichtung.
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Bei
der in den 4 bis 6 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung mit Führungsköpfen 105,
welche zur Lamellenablassrichtung A2 hin geneigt sind, erfolgt die
Zentrierung der auf einer unteren Lamelle 1 aufliegenden
oberen Lamelle 1 in beide Lamellenquerrichtungen Q durch
eine Anlage ihrer unteren Anlageflächen 7A, 7B an
den oberen Anlageflächen 8A, 8B der unteren
Lamelle 1, ebenso wie eine Sicherung gegen ein Verrutschen
in eine Lamellenlängsrichtung L. Die Sicherung gegen ein
Verrutschen in die andere Lamellenlängsrichtung L und damit
die Zentrierung der Lamelle 1 insgesamt in Lamellenlängsrichtung
L folgt dagegen über die Anlageflächen 8A, 8B, 7A, 7B an
den Lamellenführungsbolzen 102 am anderen Lamellenende.
Bei der in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsform der Erfindung wäre dagegen theoretisch
lediglich ein derartiger Führungsbolzen nötig,
um die Lamelle in alle Lamellenlängs- und Lamellenquerrichtungen
zu sichern, weil dort die Kopflängsrichtung K zur Lamellenquerrichtung
Q hin geneigt ist.
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Das
in diesen beiden Ausführungsformen gezeigte V-förmige
Profil des Führungskopfes 5; 105 hat
sich dabei als besonders geeignet erwiesen, um die Lamellen jeweils
auf der nächst unteren Lamelle zu zentrieren. Im Prinzip
wäre jedoch jedes andere, zur Lamellenablass- oder Aufzugsrichtung
A1, A2 hin offene, nicht hinterschnittene Profil ebenfalls geeignet,
wie z. B. ein bogen- oder sinusförmiges Profil, solange
seine Seitenflanken eine sichere Führung in Lamellenquerrichtung
gewährleisten. Dies gilt insbesondere bei aus Metall gefertigten
Lamellenführungsbolzen (als besonders geeignet hat sich
hierfür ein Zinkdruckguss erwiesen), welche direkt in die
dadurch vorgegebene offene Form gegossen werden können.
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Eine
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Lamellenführungsbolzens 202 ist den 7 bis 10 zu
entnehmen. Der Lamellenführungsbolzen 202 weist
einen zu den vorherigen Ausführungsformen baugleichen Anschlussabschnitt 6 zum
Befestigen an der jeweiligen Lamelle auf, welcher über
einen Halssteg 209 mit einem gegenüber den vorherigen
Ausführungsformen abweichend gestalteten Führungskopf 205 verbunden
ist. Der Halssteg 209 weist dabei einen runden Querschnitt
auf, im Gegensatz zu dem abgeflachten Querschnitt des Halsstegs 9 der
vorhergehenden Ausführungsformen.
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Der
Führungskopf 205 ist dagegen kein einfaches Profil,
sondern weist auf seiner Oberseite eine sich zur Lamellenaufzugsrichtung
A1 hin öffnende Freiformfläche 208 auf
und auf seiner Lamellenunterseite eine sich zur Lamellenablassrichtung öffnende Freiformfläche 207.
Die obere Freiformfläche 208 ist zur Lamellenaufzugsrichtung
hin hinterschneidungsfrei konkav gekrümmt und weist einen
sich in etwa V-förmig in Lamellenlängsrichtung
L erstreckenden Talgrund auf, wohingegen die untere Freiformfläche 207 konvex
zur Lamellenablassrichtung A1 den Führungskopf 205 begrenzt
und komplementär zur oberen Freiformfläche 208 ausgebildet
ist, so dass die im Stapel aufeinanderliegenden Lamellen an den
Anlageflächen 207, 208 ihrer Führungsköpfe 205 aufeinander
aufliegen, vergl. 9.
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Durch
den V-förmigen Verlauf des Talgrunds der Freiformfläche 208 bzw.
des unteren Grads der Freiformfläche 207, welcher
aber auch bogenförmig ausgeführt sein könnte,
wird eine auf einer unteren Lamelle aufliegende obere Lamelle über
die Anlageflächen 207, 208 der Führungsköpfe 205 der
Lamellenführungsbolzen 202 zentriert, wenn die
beiden Lamellen und damit die Führungsköpfe 205 im
Lamellenstapel aufeinander zu liegen kommen. Durch die konkave Krümmung
der Freiformfläche 208 (bzw. konvexe Krümmung
der Freiformfläche 207) mit in Lamellenquerrichtung
von innen nach außen ansteigenden Seitenwänden
erfolgt die Zentrierung in beide Lamellenquerrichtungen. Auch bei
dieser Ausführungsform gelingt somit eine Zentrierung der
Lamelle theoretisch schon mit einem Führungsbolzen auf
einer Schmalseite der Lamelle, so dass auf der anderen Schmalseite
der Lamelle zwar ein ebensolcher Lamellenführungsbolzen 205 vorgesehen
sein kann, aber nicht zwingend vorgeschrieben sein muss.
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Die
Freiformflächen 208, 207 können
dabei im Prinzip jede offene, nicht hinterschnittene Form aufweisen,
also beispielsweise auch die Form von ebenen oder planen Seitenwänden,
wie bei dem V-förmigen Profil der vorherigen Ausführungsformen, solange
die Zentrierung in Lamellenlängsrichtung über
das Maximum bzw. die Erhebung im Talgrund erfolgt.
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Es
wären auch Lamellenführungsbolzen denkbar, bei
denen die konkave Freiformfläche räumlich eine Öffnung
einfasst, beispielsweise eine halbkugelförmige Öffnung,
zu der die konvexe Freiformfläche komplementär
gekrümmt ist. In diesem Fall wäre keine Erhebung
nötig, um aufeinander liegende Lamellen zueinander zu zentrieren.
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Vorteilhaft
wird bei der dargestellten Ausführungsform die zentrierende
Wirkung der Anlageflächen 207, 208 der
Führungsköpfe 205 der Lamellenführungsbolzen 202 dadurch
verstärkt, dass nicht nur der Talgrund in Lamellenlängsrichtung
entlang einer V-förmigen Strecke läuft, sondern
der gesamte Querschnitt des Führungskopfes 205 entlang
dieser Strecke verläuft, so dass nicht nur der Talgrund
von außen zur Lamelle hin zu einem Maxima ansteigt und von
dort aus entlang einer fallenden Flanke wieder abfällt,
sondern auch die beiden sich in Lamellenquerrichtung erstreckenden
Flanken der Freiformflächen 207, 208.
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10 zeigt
schließlich beispielhaft anhand der Führungsköpfe 105 der
Lamellenführungsbolzen 102 der in den 4 bis 6 gezeigten
Ausführungsform der Erfindung ein Führungsschienenprofil 4 mit
zwei Hinterschneidungen, durch die der Halssteg 9 der Lamellenführungsbolzen 102 geführt
wird. Unterhalb des Führungsschienenprofils ist in 10°-Schritten
dargestellt, wie sich der Führungskopf 105 der
Lamellenführungsbolzen 102 in der Führungsschiene
bewegen kann, wenn die Lamelle verschwenkt wird. Man erkennt, dass
in jeder Stellung eine Ausreißsicherung durch den hinter
den Hinterschneidungen gehaltenen Führungskopf 105 gegeben
ist, bei gleichzeitig ausreichender Toleranz, um die Schwenkbewegung
mit in der Führungsschiene 4 aufgenommenem Führungskopf 105 ausführen
zu können.
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Selbstverständlich
sind Abweichungen von den gezeigten Varianten möglich,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
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So
wäre es beispielsweise denkbar, an den Lamellen Elemente,
beispielsweise aus Hartgummi oder dergleichen, anzubringen, welche
Anlageflächen ausweisen, über die die Lamellen
aneinander anliegen, welche zwei aufeinander liegende Lamellen in
Lamellenlängsrichtung fixieren, wohingegen die Köpfe
dann nur noch Anlageflächen aufweisen müssen,
welche die Lamellen in Lamellenquerrichtung fixieren. Dies wäre
beispielsweise bei Führungsköpfen der Fall, welche
aus einem V-förmigen Profil bestehen mit einer Kopflängsrichtung
gleich der Lamellenlängsrichtung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - AT 296586 [0002]
- - CH 560311 [0003]
- - DE 102008037358 [0032]