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Bezugnahme (Incorporation by Reference)
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Diese
Anmeldung basiert auf und beansprucht die Priorität der
japanischen Patentanmeldungen
JP 2007-249876 A vom 26. September 2007 und
JP 2008-230118 A vom
8. September 2008, deren gesamte Inhalte durch Bezugnahme hierin
eingearbeitet sein sollen (incorporated by reference).
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Hintergrund der Erfindung
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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Fahrzeug, wie z. B. ein Motorrad oder ein Allradfahrzeug.
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Diskussion des Standes der
Technik
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Ein
Typ einer solchen Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung für
ein Fahrzeug ist aus der veröffentlichten US-Patentanmeldung
US 2007/0069577 A1 (entspricht
JP 2007-91051 A ) bekannt. In diesem bekannten
System wird eine Hydraulikpumpe während einer gesamten
ABS-Steuerung angetrieben gehalten, in welcher während
einer Druckminderungssteuerung ein Druckerhöhungsventil
geschlossen und ein Druckminderungsventil geöffnet wird,
wohingegen bei einer Druckerhöhungssteuerung das Druckminderungsventil
geschlossen und das Druckerhöhungsventil reguliert wird,
um eine gewünschte Druckerhöhungsrate zu erzielen,
wodurch ein Radzylinderdruck zur Steuerung der Bremskraft variiert
wird. Genauer gesagt wird während der ABS-Steuerung der
Differenzdruck zwischen einem Hauptzylinderdruck (M/C-Druck) und
einem Radzylinderdruck (W/C-Druck) auf geeignete Weise schlussgefolgert
und das Druckerhöhungsventil bei einer Druckerhöhungssteuerung
reguliert, um einen Differenzdruck-Schätzwert bzw. -Inferenzwert
(differential pressure inference value) zu erzielen. Der Differenzdruck-Inferenzwert
wird aus der Differenz zwischen einem Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert
(Pw0) und einem Radzylinder-Inferenzwert (Pw) unter Berücksichtigung
eines Radzylinderdrucks (Pg), welcher zum Blockieren eines Rades
führt, ermittelt. Ferner bleibt während der ABS-Steuerung
die Hydraulikpumpe vom Anfang bis zum Ende der ABS-Steuerung angetrieben
gehalten.
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Es
ergibt sich jedoch ein Problem, wenn das zuvor genannte Steuerverfahren
bei einer Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung verwendet wird,
bei welcher zwei unabhängige Hydraulikkreisläufe
mit entsprechenden Hauptzylindern vorgesehen sind, deren Drücke
während der ABS-Steuerung im hohen Maße variieren,
wie es z. B. bei einem Motorrad der Fall ist. D. h. in dem zuvor
genannten Fahrzeugbremssteuerverfahren wird der Differenzdruck-Inferenzwert
in der Annahme, dass der Differenzdruck-Inferenzwert während
der ABS-Steuerung nahezu konstant bleibt, berechnet. Daher entsteht, wenn
das zuvor genannte Fahrzeugbremssteuerverfahren so angewandt wird,
wie es ist, das Problem, dass der Differenzdruck-Inferenzwert nicht
genau berechnet werden kann, wenn der Hauptzylinderdruck in hohem
Maße variiert wird. Dies führt zu dem weiteren
Problem, dass keine geeignete Bremskraft erzielt werden kann, da
kein geeigneter Radzylinderdruck angelegt werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Daher
ist es eine vorangige Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung zu schaffen, welche in der Lage
ist, einen Differenzdruck-Schätzwert bzw. -Inferenzwert
genau zu berechnen, indem die Variation eines Hauptzylinderdrucks
richtig kompensiert wird, so dass eine geeignete Bremskraft durch
Anbringen eines geeigneten Radzylinderdrucks erreicht werden kann.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ist eine Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Motorrad vorgesehen und wird diese Vorrichtung mit
einem Bremsstellglied verwendet, welches aufweist: ein Vorderraddruckerhöhungsventil,
welches in einem Vorderradhydraulikkreislauf vorgesehen ist, welcher
zwischen einem Vorderradhauptzylinder zum Erzeugen eines Hauptzylinderdrucks,
welcher ein Bremsfluiddruck ist, welcher von der Betätigung eines
Vorderradbremsbetätigungsteils abhängt, und einem
Vorderradzylinder angeordnet ist; ein Vorderraddruckminderungsventil,
welches in dem Vorderradhydraulikkreislauf zwischen dem Vorderradzylinder
und einem Vorderradspeicher vorgesehen ist; eine Vorderradhydraulikpumpe
zum Ziehen von Bremsfluid von dem Vorderradspeicher, um dieses Bremsfluid
an den Vorderradhydraulikkreislauf zwischen dem Vorderradhauptzylinder
und dem Vorderraddruckerhöhungsventil abzugeben; ein Hinterraddruckerhöhungsventil,
welches in einem Hinterradhydraulikkreislauf vorgesehen ist, welcher
unabhängig von dem Vorderradhydraulikkreislauf zwischen
einem Hinterradhauptzylinder zum Erzeugen eines Hauptzylinderdrucks,
welcher ein Bremsfluiddruck ist, der von der Betätigung
eines Hinterradbremsbetätigungsteils abhängt,
und einem Hinterradzylinder angeordnet ist; ein Hinterraddruckminderungsventil, welches
in dem Hinterradhydraulikkreislauf zwischen dem Hinterradzylinder
und einem Hinterradspeicher vorgesehen ist; und eine Hinterradhydraulikpumpe zum
Ziehen von Bremsfluid aus dem Hinterradspeicher, um dieses Bremsfluid
an den Hinterradhydraulikkreislauf zwischen dem Hinterradhauptzylinder und
dem Hinterraddruckerhöhungsventil abzugeben. Die Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Motorrad ist mit einer ABS-Steuereinrichtung versehen,
welche in der Lage ist, wiederholt eine Druckminderungssteuerung
und eine Druckerhöhungssteuerung in dieser Reihenfolge
auszuführen, wobei die Druckminderungssteuerung zum Reduzieren
des Radzylinderdrucks, welcher der Bremsfluiddruck in jedem Radzylinder
ist, ausgeführt wird, indem jedes Bremsminderungsventil
gesteuert wird, während jedes Druckerhöhungsventil
in einem geschlossenen Zustand verbleibt, wohingegen die Bremserhöhungssteuerung
zum Erhöhen jedes Radzylinderdrucks ausgeführt
wird, indem jedes Druckerhöhungsventil gesteuert wird,
während jedes Druckminderungsventil in einem geschlossenen
Zustand bleibt. Die ABS-Steuereinrichtung weist auf: eine Radzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen eines Inferenzwertes des Radzylinderdrucks, welcher über
die gesamte ABS-Steuerung variiert, indem ein Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert,
welcher ein Inferenzwert des Radzylinderdrucks beim Start der ABS-Steuerung
ist, verwendet wird; eine Hauptzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen eines Inferenzwertes des Hauptzylinderdrucks, indem
der Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert verwendet wird; eine Reaktionskraftausgleichsbetragermittlungseinrichtung
zum Ermitteln eines Reaktions kraftausgleichsbetrages, welcher ein
Wert ist, der von der Variation des Hauptzylinderdrucks abhängt,
welcher während der ABS-Steuerung durch das Strömen
des Bremsfluids verursacht wird; eine Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen eines Inferenzwertes des Differenzdrucks zwischen
dem Hauptzylinderdruck und dem Radzylinderdruck, indem der Reaktionskraftausgleichsbetrag
der Differenz zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert und dem
Radzylinderdruck-Inferenzwert hinzuaddiert wird; und eine Druckerhöhungsventilsteuereinrichtung
zum Steuern jedes Druckerhöhungsventils auf der Basis des
Differenzdruck-Inferenzwertes.
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Bei
dem Aufbau gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung bestimmt die Radzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
einen Inferenzwert des Radzylinderdrucks, welcher sich über
die gesamte ABS-Steuerung verändert, indem ein Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert,
welcher ein Inferenzwert des Radzylinderdrucks beim Start der ABS-Steuerung
ist, verwendet wird, bestimmt die Hauptzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
einen Inferenzwert des Hauptzylinderdrucks, indem der Hauptzylinderdruck-Inferenzanfangswert
verwendet wird, bestimmt die Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung
einen Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher ein Wert ist, der
von der Variation des Hauptzylinderdrucks abhängt, welcher
während der ABS-Steuerung durch das Strömen des
Bremsfluids verursacht wird, bestimmt die Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
einen Inferenzwert des Differenzdrucks zwischen dem Hauptzylinderdruck
und dem Radzylinderdruck, indem der Reaktionskraftausgleichsbetrag
der Differenz zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert und dem
Radzylinderdruck-Inferenzwert hinzuaddiert wird, und steuert die Druckerhöhungsventilsteuereinrichtung
jedes Druckerhöhungsventil auf der Basis des Differenzdruck-Inferenzwertes.
Somit kann, wenn sich der Hauptzylinderdruck in hohem Maße
verändert, wie es z. B. in einem Motorrad der Fall ist,
ein Reaktionskraftausgleichsbetrag ermittelt werden, dessen Wert der
Veränderung des Hauptzylinderdrucks entspricht, und ein
Differenzdruck-Inferenzwert auf genaue Weise berechnet werden, indem
der Unterschied zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert und
dem Radzylinderdruck-Inferenzwert ausgeglichen wird, wobei der Unterschied über
die gesamte ABS-Steuerung in etwa konstant bleibt, indem der ermittelte
Reaktionskraftausgleichsbetrag verwendet wird. Infolge dessen kann
jedes Druckerhöhungsventil auf geeignete Weise gesteuert
werden, so dass durch geeignete Steuerung des Radzylinderdrucks eine
geeignete Bremskraft erzielt werden kann.
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In
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine verbesserte
Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung für ein Fahrzeug
vorgesehen und diese Vorrichtung wird mit einem Bremsstellglied
verwendet, welches aufweist: ein Druckerhöhungsventil,
welches in einem Hydraulikkreislauf vorgesehen ist, welches zwischen
einem Hauptzylinder zum Erzeugen eines Hauptzylinderdrucks, welcher ein
Bremsfluiddruck ist, der von der Betätigung eines Bremsbetätigungsteils
durch den Fahrer abhängig ist, und einem Radzylinder angeordnet
ist; ein Druckminderungsventil, welches in dem Hydraulikkreislauf zwischen
dem Radzylinder und einem Speicher vorgesehen ist; und eine Hydraulikpumpe
zum Ziehen von Bremsfluid aus dem Speicher, um das Bremsfluid an
den Hydraulikkreislauf zwischen dem Hauptzylinder und dem Druckerhöhungsventil
abzugeben. Die Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung ist mit einer ABS-Steuereinrichtung
versehen, welche in der Lage ist, wiederholt eine Druckminderungssteuerung
und eine Druckerhöhungssteuerung in dieser Reihenfolge
auszuführen, wobei die Druckminderungssteuerung ausgeführt
wird, um einen Radzylinderdruck, welcher ein Bremsfluiddruck in
dem Radzylinderdruck ist, zu reduzieren, indem das Druckminderungsventil
gesteuert wird, während das Druckerhöhungsventil
in einem geschlossenen Zustand bleibt, wohingegen die Druckerhöhungssteuerung
ausgeführt wird, um den Radzylinderdruck zu erhöhen,
indem das Druckerhöhungsventil angesteuert wird, während
das Druckminderungsventil in einem geschlossenen Zustand bleibt.
Die ABS-Steuereinrichtung weist auf: eine Radzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen eines Inferenzwertes des Radzylinderdrucks, welcher
sich über die gesamte ABS-Steuerung verändert,
indem ein Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert, welcher ein Inferenzwert
des Radzylinderdrucks beim Start der ABS-Steuerung ist, verwendet
wird; eine Hauptzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung zum
Bestimmen eines Inferenzwertes des Hauptzylinderdrucks, indem der
Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert verwendet wird; eine Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen eines Reaktionskraftausgleichsbetrages, welcher ein
Wert ist, der von der Variation des Hauptzylinderdrucks abhängt,
welche während der ABS-Steuerung durch das Strömen
des Bremsfluids verursacht wird; eine Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung zum
Bestimmen eines Inferenzwertes des Differenzdrucks zwischen dem
Hauptzylinderdruck und dem Radzylinderdruck, indem der Reaktionskraftausgleichsbetrag
der Differenz zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert und dem
Radzylinderdruck-Inferenzwert hinzuaddiert wird; und eine Druckerhöhungsventilsteuereinrichtung
zum Steuern des Druckerhöhungsventils auf der Basis des
Differenzdruck-Inferenzwertes.
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Bei
dem Aufbau gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung können in der Bremshydrauliksteuervorrichtung
für ein Fahrzeug im Wesentlichen auch die gleichen Effekte
wie oben beschrieben erreicht werden.
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Kurze Beschreibung der beigefügten
Zeichnungen
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Die
vorangegangenen und andere Aufgaben und viele damit verbundene Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden auf einfache Weise bewusst, da diese
mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung besser verstanden werden, wenn diese in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen betrachtet werden, wobei gleiche Bezugszeichen
die gleichen oder entsprechende Teile in den verschiedenen Ansichten
bezeichnen. Es zeigen:
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1 ein
schematisches Schaltbild einer Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Motorrad, welche eine Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Fahrzeug in einer Ausführungsform gemäß der
vorliegenden Erfindung verkörpert;
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2 ein
Ablaufdiagramm eines Hauptprogrammes der Steuerprogramme, welche
durch eine in 1 gezeigte elektronische Bremssteuereinheit (Brems-ECU)
ausgeführt werden;
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3 ein
Ablaufdiagramm einer ABS-Steuerungsroutine, welche durch die Brems-ECU
ausgeführt wird;
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4 ein
Ablaufdiagramm einer ABS-Steuerungsausführungsroutine,
welche durch die Brems-ECU ausgeführt wird;
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5 ein
Ablaufdiagramm einer Differenzdruck-Inferenzwertberechnungsroutine,
welche durch die Brems-ECU ausgeführt wird;
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6(A) und 6(B) Teilablaufdiagramme,
welche zusammen eine Reaktionskraftausgleichsbetragberechnungsroutine
bilden, welche durch die Brems-ECU ausgeführt wird;
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7 ein
Ablaufdiagramm einer Reaktionskraftausgleichskoeffizientberechnungsroutine,
welche durch die Brems-ECU ausgeführt wird;
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8 ein
Ablaufdiagramm einer Berechnungsroutine eines erhöhten
Betätigungsausgleichsbetrages, welche durch die Brems-ECU
ausgeführt wird;
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9 ein
Ablaufdiagramm einer Magnetspulenantriebsroutine, welche durch die
Brems-ECU ausgeführt wird;
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10 ein
Diagramm, welches die Beziehung zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert
im Startzeitpunkt einer ABS-Steuerung und einem Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
darstellt, wobei zwei Beziehungen für einen Bremshebel
und ein Bremspedal gezeigt sind;
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11 ein
Zeitdiagramm, welches zeitabhängige Veränderungen
der Berechnungsergebnisses des Radzylinderdruck-Inferenzwertes,
des Hauptzylinder-Inferenzwertes und des Reaktionskraftausgleichsbetrages
in der Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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12 ein
Zeitdiagramm, welches die betriebliche Wirkung in dem Ausführungsbeispiel
gemäß der vorliegenden Erfindung und insbesondere die Übereinstimmung
des Differenzdruck-Inferenzwertes mit dem tatsächlichen
Differenzdruck zeigt; und
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13 ein
Zeitdiagramm, welches die betriebliche Wirkung beim Stand der Technik
und insbesondere die Nichtübereinstimmung des Differenzdruck-Inferenzwertes
mit dem tatsächlichen Differenzdruck zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Nachfolgend
wird mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen eine Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Motorrad als eine Ausführungsform einer
Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung für ein Fahrzeug
gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Ein
Hydraulikbremssystem 10, welches die Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
beinhaltet, ist zum Bremsen eines Motorrades und, wie in 1 gezeigt,
mit einem Bremshebel (Vorderradbremsbetätigungsteil) 11f,
welcher an einem rechten Endabschnitt eines Lenkers des Motorrades
angeordnet ist, einem Vorderradhauptzylinder 12f, welcher zum
Erzeugen eines Bremshydraulikdrucks in Abhängigkeit einer
durch den Fahrer am Bremshebel 11f angebrachten Betätigungskraft
mit dem Bremshebel 11f wirksam verbunden ist, einem Bremspedal (Hinterradbremsbetätigungsteil) 11r,
welches als ein rechtes Pedal des Motorrades angeordnet ist, und
einem Hinterradhauptzylinder 12r versehen, welcher zum
Erzeugen eines Bremshydraulikdrucks in Abhängigkeit einer
durch den Fahrer auf das Bremspedal 11r angebrachten Betätigungskraft
mit dem Bremspedal 11r wirksam verbunden ist.
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Das
Hydraulikbremssystem 10 ist mit einer Vorderradbremse BRf
zum Anbringen einer Bremskraft an einem Vorderrad Wf und einer Hinterradbremse
BRr zum Anbringen einer Bremskraft an einem Hinterrad Wr versehen.
Die Vorderradbremse BRf ist eine Scheibenbremse, welche aus einer Bremsscheibe
DRf und einem Bremssattel CLf besteht. Der Bremssattel CLf ist mit
einem Vorderradzylinder WCf versehen, welcher in der Lage ist, eine Bremskraft
an dem Vorderrad Wf anzubringen. Die Hinterradbremse BRr ist eine
Scheibenbremse, welche aus einer Bremsscheibe DRr und einem Bremssattel
CLr besteht. Der Bremssattel CLr ist mit einem Hinterradzylinder
WCr versehen, welcher in der Lage ist, eine Bremskraft an dem Hinterrad
Wr anzubringen.
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Das
Hydraulikbremssystem 10 ist ferner mit einem vorderen unabhängigen
Bremshydraulikkreislauf (Vorderradhydraulikkreislauf) 13f,
welcher den Vorderradhauptzylinder 12f mit dem Vorderradzylinder
WCf zum Anbringen eines Bremsfluiddrucks von dem Vorderradhauptzylinder 12f an
den Vorderradzylinder WCf verbindet, und einem hinte ren unabhängigen
Bremshydraulikkreislauf (Hinterradhydraulikkreislauf) 13r versehen,
welcher den Hinterradhauptzylinder 12r mit dem Hinterradzylinder
WCr zum Anbringen eines Bremsfluiddrucks von dem Hinterradhauptzylinder 12r an
den Hinterradzylinder WCr verbindet. Der vordere unabhängige
Bremshydraulikkreislauf 13f und der hintere unabhängige Bremshydraulikreislauf 13r sind
voneinander unabhängig.
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Das
Hydraulikbremssystem 10 ist ferner mit einem Bremsstellglied 14 versehen,
welches einen vorderen Bremshydraulikdruck-Regulierungsabschnitt 21 und
einen hinteren Bremshydraulikdruck-Regulierungsabschnitt 22,
welche in der Lage sind, Bremsdrücke, welche den entsprechenden Radzylindern
WCf, WCr zugeführt werden, entsprechend zu regulieren,
und einen Rücklaufbremsfluid-Versorgungsabschnitt 23 hat.
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Der
vordere Bremshydraulikdruck-Regulierungsabschnitt 21 besteht
aus einem Druckerhöhungsventil (Vorderraddruckerhöhungsventil) 21a, welches
ein normalerweise offenes lineares Elektromagnetventil ist, und
einem Druckminderungsventil (Vorderraddruckminderungsventil) 21b,
welches ein normalerweise geschlossenes Elektromagnetventil vom
Typ eines 2/2-Wegeventils ist, welche jeweils in dem vorderen unabhängigen
Bremshydraulikkreislauf 13f in dem Bremsstellglied 14 angeordnet
sind.
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Das
Druckerhöhungsventil 21a kann durch eine Brems-ECU
(elektronische Bremssteuereinheit) 15 gesteuert wahlweise
in einen Verbindungszustand (Nicht-Differenzdruckzustand) und einen
Differenzdruckzustand geschaltet werden. Das Druckerhöhungsventil 21a ist
gewöhnlich im nicht erregten Zustand, um in dem Verbindungszustand
zu verbleiben, kann jedoch den Fluiddruck auf der Seite des Radzylinders
WCf um einen vorbestimmten Steuerdifferenzdruck auf einem höheren
Druck halten als den Fluiddruck auf der Seite des Hauptzylinders 12f, wenn
es in den Differenzdruckzustand geschaltet wird, indem es erregt
wird. Dieser Steuerdifferenzdruck kann durch die Brems-ECU 15 in
Abhängigkeit eines elektrischen Steuerstromes gesteuert
werden, welcher an dem Druckerhöhungsventil 21a angelegt wird.
D. h., wenn der elektrische Steuerstrom Null ist, wird der Steuerdifferenzdruck
auf Null gehalten und der Steuerdifferenzdruck nimmt mit Zunahme
des elektrischen Steuerstromes zu.
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Das
Druckminderungsventil 21b ist zwischen dem Vorderradzylinder
WCf und einem Vorderradspeicher 23d zwischengeschaltet
und in der Lage, den Vorderradzylinder WCf und den Vorderradspeicher 23d in
Erwiderung auf einen Befehl von der Brems-ECU 15 wahlweise
in einen Verbindungs- oder Sperrzustand zu bringen.
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Wenn
daher das Druckerhöhungsventil 21a und das Druckminderungsventil 21b zusammen
in dem nicht erregten Zustand sind (der in 1 gezeigte
Zustand), ist eine Verbindung zwischen dem Vorderradhauptzylinder 12f und
dem Vorderradzylinder WCf hergestellt. Dies führt dazu,
dass ein Vorderradzylinderdruck, welcher ein Bremsfluiddruck in dem
Vorderradzylinder WCf ist, unter eine Bremserhöhungssteuerung
(Vorderraddruckerhöhungssteuerung) gestellt wird. Wenn
der Differenzdruck über das Druckerhöhungsventil 21a gesteuert
wird, während das Bremsminderungsventil 21b in
geschlossenem Zustand verbleibt, wird ferner der Vorderradzylinderdruck
unter die Druckerhöhungssteuerung (Vorderraddruckerhöhungssteuerung)
gestellt.
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Wenn
das Druckerhöhungsventil 21a und das Druckminderungsventil 21b jeweils
in dem erregten Zustand bzw. dem nicht erregten Zustand sind, kann
der Vorderradzylinderdruck beibehalten werden, d. h., dass der Vorderradzylinderdruck
unter eine Druckbeibehaltungssteuerung (Vorderraddruckbeibehaltungssteuerung)
gestellt wird. Ferner werden der Vorderradzylinder WCf und der Vorderradspeicher 23d in
Verbindung gebracht, wenn das Druckerhöhungsventil 23a und
das Druckminderungsventil 21b zusammen in dem erregten
Zustand sind. D. h., dass der Vorderradzylinderdruck unter eine Druckminderungssteuerung
(Vorderraddruckminderungssteuerung) gestellt wird.
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Der
hintere Bremshydraulikdruck-Regulierungsabschnitt 22 besteht
aus einem Druckerhöhungsventil (Hinterraddruckerhöhungsventil) 22a, welches
ein normalerweise offenes lineares Elektromagnetventil ist, und
einem Druckminderungsventil (Hinterraddruckminderungsventil) 22b,
welches ein normalerweise geschlossenes Elektromagnetventil vom
Typ eines 2/2-Wegeventils ist, welche jeweils in einem hinteren
unabhängigen Bremshydraulikkreislauf 13r in dem
Bremsstellglied 14 angeordnet sind. Das Druckerhöhungsventil 22a und
das Druckminderungsventil 22b weisen den gleichen Aufbau
wie das Druckerhöhungsventil 21a bzw. das Druckminderungsventil 21b des
zuvor genannten vorderen Bremshydraulikdruck-Regulierungsabschnitts 21 auf.
Somit kann ein Hin terradzylinderdruck, welcher der Bremsfluiddruck
in dem Hinterradzylinder WCr ist, wahlweise unter eine Druckerhöhungssteuerung (Hinterraddruckerhöhungssteuerung),
eine Druckbeibehaltungssteuerung (Hinterraddruckbeibehaltungssteuerung)
und eine Druckminderungssteuerung (Hinterraddruckminderungssteuerung)
gestellt werden.
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Der
Rücklaufbremsfluid-Versorgungsabschnitt 23 besteht
aus einer Vorderradpumpe 23a, einer Hinterradpumpe 23b,
einem Elektromotor 23c, dem Vorderradspeicher 23d und
einem Hinterradspeicher 23e. Die Vorderradpumpe 23a zieht
Bremsfluid in den Vorderradspeicher 23d und führt
das Bremsfluid zwischen dem Vorderradhauptzylinder 12f und
dem Druckerhöhungsventil 21a zu. Die Hinterradpumpe 23b zieht
Bremsfluid aus dem Hinterradspeicher 23e und führt
das Bremsfluid zwischen dem Hinterradhauptzylinder 12r und
dem Druckerhöhungsventil 22a zu. Diese Pumpen 23a, 23b werden zum
selben Zeitpunkt angetrieben, zu welchem eine ABS-Steuerung für
entweder das Vorderrad oder das Hinterrad initiiert wird, wie später
im Detail beschrieben wird.
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Der
Vorderradspeicher 23d ist eine Vorrichtung zum zeitweisen
Speichern des Bremsfluids, welches vom Vorderradzylinder WCf durch
das Druckminderungsventil 21b abgeflossen ist. Der Hinterradspeicher 23e ist
eine Vorrichtung zum zeitweisen Speichern des Bremsfluids, welches
von dem Hinterradzylinder WCr durch das Druckminderungsventil 22b abgeflossen
ist.
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Mit
dem zuvor genannten Aufbau ist das Bremsstellglied 14 in
der Lage, den Vorderradzylinder WCf in Abhängigkeit der
Betätigungskraft des Bremshebels 11f mit einem
Vorderradzylinderdruck zu versorgen, wenn das Druckerhöhungsventil 21a und
das Druckminderungsventil 21b zusammen im nicht erregten
Zustand sind. Auf ähnliche Weise ist das Bremsstellglied
in der Lage, den Hinterradzylinder WCr in Abhängigkeit
der Betätigungskraft des Bremspedals 11r mit einem
Hinterradzylinderdruck zu versorgen, wenn das Druckerhöhungsventil 22a und
das Druckminderungsventil 22b zusammen im nicht erregten
Zustand sind.
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Ferner
ist das Bremsstellglied 14 ungeachtet der Betätigung
des Bremshebels 11f in der Lage, den Vorderradzylinderdruck
durch die zuvor genannte Druckminderungssteuerung, die Druckbeibehaltungssteuerung
und die Druckerhöhungssteuerung genau zu mindern oder zu
erhöhen, indem das Druckerhöhungsventil 21a und
das Druckminderungsventil 21b gesteuert werden. Somit ist
es möglich, eine gewöhnliche Vorderrad-ABS-Steuerung
durchzuführen. Auf ähnliche Weise ist das Bremsstellglied 14 ungeachtet
der Betätigung des Bremspedals 11r in der Lage,
durch die zuvor genannte Bremsminderungssteuerung, die Bremsbeibehaltungssteuerung und
die Bremserhöhungssteuerung den Hinterradzylinderdruck
richtig zu mindern oder zu erhöhen, indem das Druckerhöhungsventil 22a und
das Druckminderungsventil 22b gesteuert werden. Somit ist
es möglich, eine gewöhnliche Hinterrad-ABS-Steuerung durchzuführen.
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Ferner
ist das Hydraulikbremssystem 10 mit Raddrehzahlsensoren
Sf, Sr, um jeweils jedes Mal, wenn sich das Vorderrad Wf und das
Hinterrad Wr um einen vorbestimmten Winkel drehen, Pulssignale auszugeben,
und mit der Brems-ECU 15 versehen.
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Die
Brems-ECU 15 empfängt die Signale von den Raddrehzahlsensoren
Sf, Sr und gibt die Antriebssignale an den Elektromotor 23c (um
somit die Pumpen 23a, 23b anzutreiben) und die
Elektromagnetventile 21a, 21b, 22a, 22b aus.
Die Brems-ECU 15 enthält einen (nicht gezeigten)
Mikrocomputer, welcher mit einer Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle,
einer CPU, einer RAM und einer ROM (alle nicht gezeigt) versehen
ist, welche über Busse damit verbunden sind. Die CPU führt
Programme aus, welche den in den 2 bis 9 gezeigten
Ablaufdiagrammen entsprechen, wobei in der Ausführung der
ABS-Steuerung die CPU die Differenzdruck-Inferenzwerte genau berechnet
und die Steuerung der Druckerhöhungsventile und der Druckminderungsventile
auf der Basis der berechneten Differenzdruck-Inferenzwerte durchführt.
Die RAM speichert zeitweise Variablen, welche zur Ausführung
der Programme notwendig sind, und die ROM speichert die Programme.
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(Betrieb)
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Als
nächstes wird der Betrieb des hydraulischen Bremssystems 10 gemäß obigem
Aufbau mit Bezug auf die in den 2 bis 9 gezeigten
Ablaufdiagramme beschrieben. Wenn ein (nicht gezeigter) Zündschalter
des Motorrads eingeschaltet wird, führt die Brems-ECU 15 wiederholt
und zu vorbestimmten kurzen Zeitintervallen (die Steuertaktzeit beträgt
z. B. 5 Millisekunden) ein in 2 gezeigtes Hauptprogramm
durch. Ein Markierungskennzeichen (Flag) FA, auf welches später
Bezug genommen wird, wird auf Null gesetzt.
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Die
Brems-ECU 15 berechnet in Schritt 102 auf der
Basis von Raddrehzahlsignalen, welche jeweils von den Raddrehzahlsensoren
Sf, Sr für die Vorder- und Hinterräder Wf, Wr
ausgegeben werden, jeweilige Raddrehzahlen VWf, VWr der Vorder-
und Hinterräder Wf, Wr und berechnet in Schritt 104 Radbeschleunigungen
dVWf, dVWr der Vorder- und Hinterräder Wf, Wr, welche Differentialwerte
der Raddrehzahlen VWf, VWr sind. Es ist zu beachten, dass das Symbol
"*", wie es in den Zeichnungen und der Beschreibung verwendet wird,
ein Suffix ist, welches für einen der beiden Buchstaben
"f" und "r" steht, entsprechend dem Vorder- oder Hinterrad.
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Die
Brems-ECU 15 berechnet in Schritt 106 auf der
Basis der Raddrehzahlen VWf, VWr der Vorder- und Hinterräder
Wf, Wr, welche zuvor in Schritt 102 berechnet worden sind,
eine Fahrzeuggeschwindigkeit VB. Z. B. wird der größere
Wert der Raddrehzahlen VWf, VWr als die Fahrzeuggeschwindigkeit VB
berechnet.
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Die
Brems-ECU 15 berechnet in Schritt 108 auf der
Basis der in Schritt 106 berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
VB und den in Schritt 102 berechneten Raddrehzahlen VWf,
VWr der Vorder- und Hinterräder Wf, Wr jeweilige Schlupfbeträge ΔVWf
(= VB – VWf), ΔVWr (= VB – VWr).
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Dann
führt die Brems-ECU 15 in Schritt 110 an
jedem der Vorder- und Hinterräder eine ABS-Steuerung durch.
Genauer gesagt führt die Brems-ECU 15 eine ABS-Steuerroutine
gemäß einem in 3 gezeigten
Ablaufdiagramm durch, um den Start und das Ende der ABS-Steuerung
zu beurteilen, und führt dann einen Prozess durch, welche dem
Beurteilungsergebnis entspricht.
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D.
h., wenn der Bremshebel 11f (oder das Bremspedal 11r)
durch den Fahrer nicht betätigt wird (d. h. keine Bremse
angelegt wird) oder wenn trotz Betätigung eine Startbedingung
für die ABS-Steuerung nicht erfüllt ist, führt
die Brems-ECU 15 jeweilige Beurteilungen von "JA" und "NEIN"
in den Schritten 202 bzw. 204 durch, da das Markierungskennzeichnen
FA dieses Mal Null ist, und setzt das Programm in Schritt 206 fort,
um diese Routine einmal zu beenden. Somit hält in diesem
Fall die Brems-ECU ohne die ABS-Steuerung durchzuführen
sowohl das Druckerhöhungsventil 21a (oder 22a)
als auch das Druckminderungsventil 21b (oder 22b)
im nicht erregten Zustand, um den Vorderradhauptzylinder 12f (oder
den Hinterradhauptzylinder 12r) mit dem Vorderradzylinder
WCf (oder dem Hinterradzylinder WCr) zu verbinden und den Vorderradzylinder
WCf (oder den Hinterradzylinder WCr) von dem Vorderradspeicher 23d (oder
dem Hinterradspeicher 23e) zu trennen. Daher wird dem Vorderradzylinder
WCf (oder dem Hinterradzylinder WCr) ein Vorderradzylinderdruck
(oder ein Hinterradzylinderdruck), welcher von der Betätigungskraft
des Bremshebels 11f (oder dem des Bremspedals 11r)
abhängt, zugeführt.
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In
der vorliegenden Ausführungsform ist die Startbedingung
für die ABS-Steuerung, dass der Schlupfbetrag ΔVW*
des Rades W* größer als ein Hinterraddruckminderungsstartschwellwert
kV wird. Ferner zeigt das Markierungskennzeichen FA an, ob eine
ABS-Steuerung ausgeführt wird oder nicht, einschließlich
der Art der Steuerung. D. h., das Markierungskennzeichen FA zeigt
die Nichtausführung der Druckminderungssteuerung mit "0",
die Druckminderungssteuerung in der ABS-Steuerung mit "1", die Druckbeibehaltungssteuerung
in der ABS-Steuerung mit "2" und die Druckerhöhungssteuerung
in der ABS-Steuerung (einschließlich der Impulsdruckerhöhungsausgabe)
mit "3" an.
-
Wenn
die ABS-Steuerungsstartbedingung bei betätigtem Bremshebel 11f (oder
Bremspedal 11r) durch den Fahrer erfüllt ist,
ist gemeint, dass die ABS-Steuerungsstartbedingung, wenn das Markierungskennzeichen
FA "0" ist, erfüllt ist, und die Brems-ECU 15 urteilt
"JA" in jedem der Schritte 202 und 204 und schreitet
mit dem Programm zu Schritt 208 voran, um eine ABS-Steuerungsausführungsroutine
auszuführen, worauf später im Detail eingegangen
wird. Anschließend geht die Brems-ECU 15 mit dem
Programm zu Schritt 206 über, um diese Routine
einmal zu beenden. Deshalb wird in diesem Fall die ABS-Steuerung
initiiert. Während der Ausführung der ABS-Steuerung
wird das Markierungskennzeichen FA auf eine der Nummern "1" bis
"3" gesetzt.
-
Wenn
die Erfüllung der ABS-Steuerungsstartbedingung auch nach
der Initiierung der ABS-Steuerung noch andauert, zeigt das Markierungskennzeichen
FA eine der Zahlen "1" bis "3" an und die Endbedingung für
die ABS-Steuerung ist nicht erfüllt. Somit urteilt die
Brems-ECU 15 "NEIN" in jedem der Schritte 202, 210 und
geht mit dem Programm zu Schritt 208 über, um
die ABS-Steuerungsausführungsroutine auszuführen.
Anschließend schreitet die Brems-ECU 15 zu Schritt 206,
um die vorliegende Routine einmal zu beenden. Dementsprechend wird
in diesem Fall die Ausführung der ABS-Steuerung solange
fortgeführt, bis die Endbedingung für die ABS-Steuerung
erfüllt ist.
-
Wenn
die Endbedingung für die ABS-Steuerung erfüllt
wird, während die Ausführung der ABS-Steuerung
fortdauert, urteilt die Brems-ECU 15 in den Schritten 202 und 210 "NEIN"
bzw. "JA", da das Markierungskennzeichen FA eine der Zahlen "1" bis
"3" anzeigt. Die Brems-ECU 15 führt das Programm
in Schritt 212 fort, um das Markierungskennzeichen FA auf
"0" setzen, und gibt dann in Schritt 214 eine Anweisung
zur Beendigung der ABS-Steuerung aus. Anschließend fährt
die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 206 fort,
um die gegenwärtige Routine einmal zu beenden. Dementsprechend wird
in diesem Fall die ABS-Steuerung beendet. Es ist zu beachten, dass
die Endbedingung für die ABS-Steuerung erfüllt
ist, wenn der Bremshebel 11f (oder das Bremspedal 11r)
das AUS-Signal ausgibt (d. h., wenn der Fahrer die Betätigung
des Bremshebels 11f (oder des Bremspedals 11r)
beendet), oder wenn das Druckerhöhungsventil 21a über
eine vorbestimmte Zeitdauer in dem nicht erregten Zustand gehalten
wird. Der Prozess zur Beendigung der ABS-Steuerung beinhaltet, dass
sowohl das Druckerhöhungsventil 21a als auch das
Druckminderungsventil 21b in den nicht erregten Zustand
gebracht und der Antrieb des Elektromotors 23c (d. h. der
Vorderradpumpe 23a) gestoppt wird.
-
Als
nächstes wird der Ausführungsprozess für
die ABS-Steuerung in dem zuvor genannten Schritt 208 im
Detail beschrieben. Die ABS-Steuerung ist eine Steuerung zum wiederholten
Ausführen einer Druckminderungssteuerung, einer Druckbeibehaltungssteuerung
und einer Druckerhöhungssteuerung, welche jeweils den Radzylinderdruck
für jedes Rad reduziert, beibehält und erhöht,
und zwar in dieser Reihenfolge für den Zeitraum von dem
Zeitpunkt, wenn die Startbedingung für die ABS-Steuerung
erfüllt ist, bis zu dem Zeitpunkt, wenn die Endbedingung
für die ABS-Steuerung erfüllt ist. In einer modifizierten
Form kann die ABS-Steuerung abgewandelt werden, um wiederholt die
Druckminderungssteuerung und die Druckerhöhungssteuerung
in dieser Reihenfolge auszuführen.
-
Genauer
gesagt führt die Brems-ECU 15 eine ABS-Steuerungsausführungsroutine
gemäß einem in 4 gezeigten
Ablaufdiagramm durch, um die ABS-Steuerung ausführen. Da
der Schlupfbetrag ΔVW* des Rades W* größer
als der Druckminderungsstartschwellwert kV unmittelbar nach der
Beurteilung des Starts der ABS-Steuerung geworden ist, urteilt die
Brems-ECU 15 als erstes in Schritt 302 "JA", um
mit dem Programm in Schritt 304 fortzufahren.
-
Hierbei
beurteilt die Brems-ECU 15 in Schritt 304, ob
die Radbeschleunigung dVW* kleiner als ein Beurteilungswert kdV
ist oder nicht. Wenn der Beschleunigungswert dVW* kleiner als der
Beurteilungswert kdV ist, urteilt die Brems-ECU 15 in Schritt 304 "JA",
setzt in Schritt 306 das Markierungskennzeichen FA auf
"1" und gibt Anweisungen, um in Schritt 308 die Druckminderungssteuerung
durchzuführen, bevor die momentane Routine in Schritt 310 einmal
beendet wird. Wenn dagegen die Radbeschleunigung dVW* gleich oder
größer als der Beurteilungswert kdV ist, da die
Druckmindersteuerung noch nicht initiiert worden ist und das Markierungskennzeichen
FA "0" anzeigt, urteilt die Brems-ECU 15 in den Schritten 304 und 312 "NEIN",
setzt in Schritt 314 das Markierungskennzeichen FA auf
"3" und gibt anschließend die Anweisungen aus, um die Druckerhöhungssteuerung
(Impulsdruckerhöhungssteuerung) in Schritt 316 auszuführen,
bevor die momentane Routine in Schritt 310 einmal beendet
wird.
-
D.
h., wenn der Schlupfbetrag ΔVW* des Rades W* größer
als der Druckminderungsstartschwellwert kV wird, und zwar für
das erste Mal, nachdem die Initiierung der ABS-Steuerung beurteilt
worden ist, und wenn die Radbeschleunigung dVW* zu diesem Zeitpunkt
kleiner als der Beurteilungswert kdV ist, initiiert die Brems-ECU 15 unmittelbar
die Druckminderungssteuerung. Wenn andererseits der Schlupfbetrag ΔVW*
des Rades W* größer als der Druckminderungsstartschwellwert
kV wird, und zwar für das erste Mal, nachdem die Initiierung
der ABS-Steuerung beurteilt worden ist, und wenn die Radbeschleunigung
dVW* zu diesem Zeitpunkt gleich oder größer als
der Beurteilungswert kdV ist, führt die Brems-ECU 15 eine
Impulsdruckerhöhungssteuerung durch, wartet solange, bis
die Radbeschleunigung dVW* kleiner als der Beurteilungswert kdV
wird, und initiiert anschließend die Druckminderungssteuerung.
-
Wenn
die Druckminderungssteuerung auf diese Weise initiiert wird, wird
die Bremskraft, welche an dem Rad W* angebracht wird, abrupt vermindert, wodurch
die Radverzögerung sich während der Druckminderungssteuerung
verringert. Anders gesagt, zeigt die Änderungsrate der
Radbeschleunigung eine ansteigende Tendenz. Wenn nach der Initiierung
der Druckminderungssteuerung der Schlupfbetrag ΔVW* größer
als der Druckminderungsstartschwellwert kV bleibt, und wenn die
Radbeschleunigung dVW*, welche bis dahin ein kleinerer Wert als der
Beurteilungswert kdV war, gleich oder größer als der
Beurteilungswert kdV wird, urteilt die Brems-ECU 15 "JA"
und "NEIN" in den Schritten 302 bzw. 304. Da das
Markierungskennzeichen FA zu diesem Zeitpunkt "1" anzeigt, urteilt
die Brems-ECU 15 "JA" und "NEIN" in den Schritten 312 bzw. 318,
urteilt "NEIN" in Schritt 320, wenn die Radbeschleunigung
dVW* kleiner als ein anderer oder zweiter Beurteilungswert kdV0
ist, welcher ein größer Wert als der vorangegangene
oder erste Beurteilungswert kdV ist, und gibt Anweisungen, um die
Druckminderungssteuerung in Schritt 308 durchzuführen,
bevor die momentane Routine in Schritt 310 einmal beendet
wird. D. h. die Brems-ECU 15 fährt mit der Druckminderungssteuerung
solange fort, bis die Radbeschleunigung dVW*, welche kleiner als
der erste Beurteilungswert kdV geworden ist, sich umkehrt und ansteigt,
anschließend größer als der erste Beurteilungswert
kdV wird und den zweiten Beurteilungswert kdV0 erreicht, welcher
größer als der erste Beurteilungswert kdV ist.
-
Wenn
andererseits die Radbeschleunigung dVW* weiter zunimmt, um gleich
oder größer als der zweite Beurteilungswert kdV0
zu werden, urteilt die Brems-ECU "JA" in Schritt 320, setzt
in Schritt 322 das Markierungskennzeichen FA auf "2" und
gibt Anweisungen, um die Druckbeibehaltungssteuerung in Schritt 324 durchzuführen,
bevor die momentane Routine in Schritt 310 einmal beendet
wird. D. h., wenn nach der Initiierung der Druckminderungssteuerung
die Radbeschleunigung dVW*, welche einmal kleiner als der erste
Beurteilungswert kdV geworden ist, gleich oder größer
als der zweite Beurteilungswert kdV0 wird, verlässt die
Brems-ECU 15 die Druckminderungssteuerung, um eine Druckbeibehaltungssteuerung
zu initiieren.
-
Wenn
die Druckbeibehaltungssteuerung auf diese Weise initiiert wird,
wird die Bremskraft, welche so, wie sie verringert wurde, angelegt
worden ist, bei einem konstanten oder festen Wert gehalten, wodurch
die Radverzögerung während der Druckbeibehaltungssteuerung
zunimmt. Anders gesagt zeigt die Änderungsrate der Radbeschleunigung
eine fallende Tendenz. Wenn nach der Initiierung der Druckbeibehaltungssteuerung
der Schlupfwert ΔVW* größer als der Druckminderungsstartschwellwert
kV ist und wenn die Radbeschleunigung dVW* gleich oder größer
als der zweite Beurteilungswert kdV0 ist, urteilt die Brems-ECU 15 "JA"
und "NEIN" in den Schritten 302 bzw. 304, urteilt
"JA" in den Schritten 312 und 318, da das Markierungskennzeichen
FA "2" anzeigt, und gibt Anweisungen, um die Druckbeibehaltungssteuerung
in Schritt 324 auszuführen, bevor die momentane
Routine in Schritt 310 einmal beendet wird. D. h., dass
die Brems-ECU 15 die Druckbeibehaltungssteuerung solange
fortführt, bis der Schlupfbetrag ΔVW* kleiner
als der Druckminderungsstartschwellwert kV wird.
-
Wenn
nach der Initiierung der ABS-Steuerung der Schlupfbetrag ΔVW*
des Rades W* kleiner als der Druckminderungsstartschwellwert kV
wird, während die Druckbeibehaltungssteuerung fortgeführt
wird, urteilt die Brems-ECU 15 "NEIN" in den Schritten 302 und 326,
da das Markierungskennzeichen FA "2" anzeigt, setzt in Schritt 315 das
Markierungskennzeichen FA auf "3" und gibt Anweisungen, um die Druckerhöhungssteuerung
(Impulsdruckerhöhungssteuerung) in Schritt 316 auszuführen,
bevor die momentane Routine in Schritt 310 einmal beendet
wird. Somit initiiert die Brems-ECU 15 die Druckerhöhungssteuerung
(eine Impulsdruckerhöhungsausgabesteuerung in dieser speziellen
Ausführungsform) und fährt mit der Druckerhöhungssteuerung
solange fort, bis die nächste Druckminderungssteuerung
initiiert wird.
-
Anschließend
berechnet die Brems-ECU 15 in dem in 2 gezeigten
Schritt 112 einen Differenzdruck-Inferenzwert, welcher
ein Inferenzwert der Druckdifferenz zwischen dem Hauptzylinder-(M/C)-Druck
und dem Radzylinder-(W/C)-Druck für das Vorderrad (oder
das Hinterrad) ist. Genauer gesagt führt die Brems-ECU 15 eine
Differenzdruck-Inferenzwertberechnungsroutine gemäß einem
in 5 gezeigten Ablaufdiagramm durch.
-
Die
Brems-ECU 15 berechnet und ermittelt in Schritt 402 einen
Inferenzwert (Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw) des Radzylinderdrucks,
welcher sich über die gesamte ABS-Steuerung verändert,
indem ein Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert verwendet wird, welcher
ein Inferenzwert des Radzylinderdrucks zum Startzeitpunkt einer
ABS-Steuerung ist (Radzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung).
-
Genauer
gesagt liest die Brems-ECU 15 beim Start der ABS-Steuerung
(d. h. zum Startzeitpunkt der zum ersten Mal durchgeführten
Druckminderung) den Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert Pw0 ein,
welcher im Voraus abgespeichert ist. Vorzugsweise sollte der Anfangswert
Pw0 auf einen Blockierdruck gesetzt werden, bei welchem ein Rad
blockiert, und dieser sollte unter Berücksichtigung der Größe
der Verzögerung oder dergleichen festgelegt werden.
-
Nach
dem Start der ABS-Steuerung berechnet die Brems-ECU 15 einen
momentanen Radzylinderdruck-Inferenzwert auf der Basis eines Radzylinderdruck-Inferenzwertes,
welcher das letzte Mal berechnet wurde, und die Art der Steuerung
(d. h. die Änderungsrate in der Steuerung). D. h., dass
in der Druckminderungssteuerung unmittelbar nach dem Start der ABS-Steuerung
der momentane Radzylinderdruck-Inferenzwert als ein Wert genommen
wird, welcher ermittelt wird, indem das Produkt einer Druckminderungsrate
(ein im Voraus abgespeicherter Wert) und einer Steuerungszykluszeit
dem zuletzt berechneten Wert (einschließlich des Anfangswerts) hinzuaddiert
wird. In der Druckbeibehaltungssteuerung bleibt der momentane Radzylinderdruck-Inferenzwert über
die gesamte Steuerung auf demselben Wert. In der Druckerhöhungssteuerung
wird der momentane Radzylinderdruck-Inferenzwert als ein Wert angenommen,
welcher erhalten wird, indem das Produkt aus einer Druckerhöhungsrate
(ein im Voraus abgespeicherter Wert) und einer Steuerungszykluszeit
dem zuletzt berechneten Wert hinzuaddiert wird.
-
Die
Brems-ECU 15 berechnet und ermittelt in Schritt 404 einen
Inferenzwert des Hauptzylinderdrucks (d. h. den Hauptzylinderdruck-Inferenzwert Pm0)
unter Verwendung des Radzylinderdruck-Inferenzanfangswertes Pw0
(Hauptzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung). Hierbei
wird der Hauptzylinderdruck-Inferenzwert Pr0 als derselbe wie der
Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert Pw0 genommen, in der Annahme,
dass sich der Hauptzylinderdruck während der ABS-Steuerung
in einem Bereich ändert, welcher nahe dem Radzylinderdruck zum
Startzeitpunkt der ABS-Steuerung ist, welche zum ersten Mal durchgeführt
wird.
-
Ferner
berechnet und ermittelt die Brems-ECU 15 in Schritt 406 einen
Reaktionskraftausgleichsbetrag Pmc1, welcher ein Wert ist, der von der
Variation des Hauptzylinderdrucks abhängt, welche durch
das Strömen des Bremsfluids während der ABS-Steuerung
verursacht wird (Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung).
Genauer gesagt führt die Brems-ECU 15 eine Reaktionskraftausgleichsberechnungsroutine gemäß einem
in den 6(A) und 6(B) gezeigten
Ablaufdiagramm durch.
-
Die
Brems-ECU 15 beurteilt in Schritt 502, ob die
laufende ABS-Steuerung im Rahmen der Druckminderungssteuerung, der
Druckerhöhungssteuerung oder der Druckbeibehaltungssteuerung
ist. Die Brems-ECU 15 geht weiter zu Schritt 504,
wenn die Druckminderungssteuerung läuft, jedoch zu Schritt 514 (6(B)), wenn die Druckerhöhungssteuerung läuft.
-
In
der ABS-Steuerung wird zu Beginn die Druckminderungssteuerung gestartet
und anschließend die Druckerhöhungssteuerung gestartet,
welche danach in dieser Reihenfolge wiederholt durchgeführt
werden. Als erstes wird die Druckminderungssteuerung beschrieben.
Obwohl in dem Speicher 23d (oder 23e) zum Startzeitpunkt
der Druckminderungssteuerung, welche für das erste Mal
ausgeführt wird, kein Bremsfluid ist, beginnt das Bremsfluid
von dem Radzylinder WC* abzufließen, weil das Druckminderungsventil
(21b oder 22b) geöffnet wird. Das Abflussvolumen
des Bremsfluids kann aus der Differenz zwischen dem letzten Radzylinderdruck-Inferenzwert
und dem gegenwärtigen Radzylinderdruck-Inferenzwert berechnet
werden. In diesem Fall kann ein Diagramm verwendet werden, welches
die Beziehung zwischen dem Radzylinderdruck und dem Strömungsvolumen,
mit welchem das Bremsfluid von dem Radzylinder abfließt,
darstellt. Das Speichervolumen des Speichers wird als Anfangswert
auf "0" gesetzt.
-
Der
Radzylinderdruck ist zum Zeitpunkt des Druckminderungsstarts am
höchsten und verringert sich mit Fortschreiten der Druckminderung.
Deshalb ist das Abflussvolumen des Bremsfluids zum Zeitpunkt des
Druckminderungsstarts am größten. Ferner wird
das Abgabeströmungsvolumen der Pumpe so festgelegt, dass
es kleiner als das Abflussvolumen zum Zeitpunkt des Druckminderungsstarts
ist. Dementsprechend urteilt die Brems-ECU 15 "JA" in Schritt 504.
D. h., wenn während der Druckminderungssteuerung die Summe
aus dem in dem Speicher 23d verbleibenden Volumen an Bremsfluid
und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von dem Radzylinder WCf zum
Speicher 23d das Abgabevolumen der Hydraulikpumpe 23a übersteigt,
urteilt die Brems-ECU 15 "JA" in Schritt 504.
-
Dann
berechnet die Brems-ECU 15 in Schritt 506 einen
Hauptzylinder-Strömungsvolumeninferenzwert, welcher ein
Inferenzwert des Bremsfluids in dem Hauptzylinder ist, von dem Abgabevolumen der
Hydraulikpumpe. Genauer gesagt wird ein Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n), welches den momentanen Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist, berechnet, indem das Pumpenabgabevolumen zum Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n-1) hinzuaddiert wird, welches der letzte Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist, und wird das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n) gespeichert. Gleichzeitig
wird ein Speicherspeicherungsvolumen (n), welches der momentane
Wert des Bremsfluid-Speichervolumens ist, berechnet, indem das momentane
Abflussvolumen des Bremsfluids von dem Radzylinder WC* dem Speicherspeicherungswert (n-1)
hinzuaddiert wird, welches der letzte Wert des Speichervolumens
des Bremsfluids in dem Speicher 23d ist, und indem anschließend
von der Summe das Pumpenabgabevolumen subtrahiert wird. Das Speicherspeicherungsvolumen
(n) wird zur Verwendung in der Berechnung zum nächsten
Zeitpunkt gespeichert.
-
Anschließend
berechnet und bestimmt die Brems-ECU 15 in Schritt 510 in
der 6(B) einen Reaktionskraftausgleichsbetrag
in Abhängigkeit des dieses Mal berechneten Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
(Hauptzylinder-Fluidvolumen (n)), wie später im Detail
beschrieben wird.
-
Wenn
während der Druckminderungssteuerung die Summe des in dem
Speicher 23d verbleibenden Volumens an Bremsfluid und des
Abflussvolumens des Bremsfluids von dem Radzylinder WCf zum Speicher 23d kleiner
als das Abgabevolumen der Hydraulikpumpe 23a ist, kommt
es zu der Situation, dass z. B. die Druckminderung voranschrei tet, wobei
das Abflussvolumen des Bremsfluids von dem Radzylinder WCf zum Speicher 23d verringert
wird und wobei das in dem Speicher verbleibende Volumen an Bremsfluid
abnimmt. Diese Situation wird nachfolgend beschrieben. In diesem
Fall urteilt die Brems-ECU 15 "NEIN" in Schritt 504.
-
Anschließend
berechnet die Brems-ECU 15 einen Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert,
welcher ein Inferenzwert des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder
ist, aus dem in dem Speicher 23d verbleibenden Volumen
an Bremsfluid und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von dem Radzylinder WCf
zum Speicher 23d. Genauer gesagt wird ein Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n), welches der momentane Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist, berechnet, indem das Abflussvolumen (Radzylinder-Fluidabnahmevolumen)
des Bremsfluids von dem Radzylinder WCf zum Speicher 23d und
ein Speicherspeicherungswert (n-1) dem Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n-1) hinzuaddiert wird, welches der letzte Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist. Das Radzylinder-Fluidabnahmevolumen kann auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben berechnet werden und das Speicherspeicherungsvolumen
(n-1) ist der letzte Wert des Speichervolumens des Bremsfluids in
dem Speicher 23d. Das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n) wird
gespeichert. Gleichzeitig wird das Speicherspeicherungsvolumen (n),
welches der momentane Wert des Bremsfluid-Speichervolumens in dem
Speicher 23d ist, auf "0" gesetzt.
-
In
Schritt 510 berechnet und bestimmt die Brems-ECU 15 einen
Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher von dem zu diesem Zeitpunkt
berechneten Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert (Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n)) abhängt, wie später im Detail beschrieben
wird.
-
Als
nächstes wird der Fall beschrieben, in dem während
der Druckerhöhungssteuerung das in dem Speicher 23d verbleibenden
Volumen an Bremsfluid mehr ist als das Abgabevolumen der Hydraulikpumpe 23a.
Dies ist z. B. der Fall, wenn ein relativ großes Volumen
des Bremsfluids in dem Speicher 23d bleibt, da seit dem
Start der Druckerhöhungssteuerung keine lange Zeit verstrichen
ist. In diesem Fall urteilt die Brems-ECU 15 "JA" in Schritt 514.
-
Dann
berechnet die Brems-ECU 15 in Schritt 516 einen
Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert, welcher ein Inferenzwert
des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder ist, aus dem Zuflussvolumen
des Bremsfluids von dem Hauptzylinder 12f zum Radzylinder
WCf und dem Abgabevolumen der Hydraulikpumpe 23a. Genauer
gesagt wird das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n), welches der momentane
Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes ist, berechnet,
indem von dem Hauptzylinder-Fluidvolumen (n-1), welches der letzte
Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes ist, das Zuflussvolumen
(das Radzylinder-Fluiderhöhungsvolumen) des Bremsfluids
von dem Hauptzylinder 12f zum Radzylinder WCf abgezogen
wird und indem ein Pumpenabgabevolumen zu der Differenz hinzuaddiert
wird, und wird das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n) gespeichert. Gleichzeitig
wird ein Speicherspeicherungsvolumen (n), welches der momentane
Wert des Bremsfluid-Speichervolumens in dem Speicher 23d ist,
berechnet, indem das Pumpenabgabevolumen von dem Speicherspeicherungsvolumen
(n-1), welches der letzte Wert des Bremsfluid-Speichervolumens in dem
Speicher 23d ist, abgezogen wird. Das Speicherspeicherungsvolumen
(n) wird zur Verwendung in der Berechnung zum nächsten
Zeitpunkt gespeichert.
-
Anschließend
berechnet und bestimmt die Brems-ECU 15 in Schritt 510 einen
Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher von dem zu diesem Zeitpunkt
berechneten Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert (Hauptzylindervolumen
(n)) abhängt, wie später im Detail beschrieben
wird.
-
Als
nächstes wird der Fall beschrieben, bei dem während
der Druckerhöhungssteuerung das in dem Speicher 23d verbleibende
Volumen des Bremsfluids geringer als das Abgabevolumen der Hydraulikpumpe 23a ist.
Dies ist z. B. der Fall, wenn der Speicher 23d fast kein
verbleibendes Fluid enthält. In diesem Fall urteilt die
Brems-ECU 15 "NEIN" in Schritt 514.
-
Dann
berechnet die Brems-ECU 15 in Schritt 518 einen
Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert, welcher ein Inferenzwert
des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder ist, aus dem Zuflussvolumen
des Bremsfluids von dem Hauptzylinder 12f zum Radzylinder
WCf und dem in dem Speicher 23d verbleibenden Volumen an Bremsfluid.
Genauer gesagt wird das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n), welches
der momentane Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist, berechnet, indem von dem Hauptzylinder-Fluidvolumen (n-1),
welches der letzte Wert des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
ist, das Zuflussvolumen (d. h. das Radzylinder-Fluiderhöhungsvolumen)
des Bremsfluids von dem Hauptzylinder 12f zum Radzylinder
WCf abgezogen wird und indem der letzte Wert des Speichervolumens
in dem Speicher 23d zu der Differenz hinzuaddiert wird, und
wird das Hauptzylinder-Fluidvolumen (n) gespeichert. Gleichzeitig
wird das Speicherspeicherungsvolumen (n), welches der momentane
Wert des Bremsfluid-Speichervolumens in dem Speicher 23d ist,
auf "0" gesetzt.
-
Dann
berechnet und bestimmt die Brems-ECU 15 in Schritt 510 einen
Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher von dem zu diesem Zeitpunkt
berechneten Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert (Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n)) abhängt, wie später im Detail beschrieben
wird.
-
Wie
oben beschrieben berechnet die Brems-ECU 15, sobald die
ABS-Steuerung gestartet ist, einen Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert (Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n)), der ein Inferenzwert des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder ist,
und ein Speicherspeicherungsvolumen (n), welches der momentane Wert
des Bremsfluid-Speichervolumens ist, in Folge entweder der Druckminderungssteuerung
oder der Druckerhöhungssteuerung.
-
Ferner
berechnet die Brems-ECU 15 einen Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
in Schritt 508. Genauer gesagt führt die Brems-ECU 15 eine Reaktionskraftausgleichskoeffizientenberechnungsroutine
gemäß einem in 7 gezeigten
Ablaufdiagramm aus.
-
Die
Brems-ECU 15 beurteilt in Schritt 602, ob der
Bremshebel 11f betätigt wird oder nicht. Wenn die
ABS-Steuerung durch Betätigung des Bremshebels 11f gestartet
wird (d. h., wenn in Schritt 602 "JA" beurteilt wird),
berechnet die Brems-ECU 15 in Schritt 604 auf
der Basis des zuvor zum Startzeitpunkt der ABS-Steuerung gespeicherten
Hauptzylinderdruck-Inferenzwertes (des Radzylinderdruck-Inferenzanfangswertes)
und mit Bezug auf ein in 10 gezeigtes
Bremshebelkennfeld, welches die Beziehung zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert
zum Zeitpunkt der ABS-Steuerung und einem Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
darstellt, einen Reaktionskraftausgleichskoeffizienten. Wenn die ABS-Steuerung
durch Betätigung des Bremshebels 11f nicht gestartet
wird, schreitet das Programm zu Schritt 606 voran.
-
Vorzugsweise
wird der Reaktionskraftausgleichskoeffizient umso höher
gesetzt, je höher der Hauptzylinderdruck-Inferenzwert (der
Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert) zum Startzeitpunkt der ABS-Steuerung
ist. Wie in 10 gezeigt ist, wird in beiden
Fällen, wenn das Bremsbetätigungsteil der Bremshebel
oder das Bremspedal ist, je größer der Hauptzylinderdruck-Inferenzwert
(der Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert) zum Startzeitpunkt der ABS-Steuerung
ist, der Reaktionskraftausgleichskoeffizient umso höher
festgelegt. Da der Reaktionskraftausgleichskoeffizient festgelegt
wird, dass er mit Zunahme des Blockierdrucks größer
wird, kann somit der Reaktionskraftausgleichsbetrag mit Zunahme des
Blockierdrucks auf einen höheren Wert gesetzt werden. Somit
kann, auch wenn die Bremsbetätigung, welche zum Start der
ABS-Steuerung führt, abrupt ist, ein genauer Differenzdruck-Inferenzwert
Pd schlussgefolgert und bestimmt werden.
-
Die
Brems-ECU 15 beurteilt in Schritt 606, ob das
Bremspedal 11r betätigt wird oder nicht. Wenn die
ABS-Steuerung durch Betätigung des Bremspedals 11r gestartet
wird (d. h., wenn in Schritt 606 "JA" beurteilt wird, berechnet
die Brems-ECU 15 in Schritt 608 auf der Basis
des zuvor beim Start der ABS-Steuerung gespeicherten Hauptzylinderdruck-Inferenzwertes
(des Radzylinderdruck-Inferenzanfangswertes) und unter Bezugnahme
auf ein Bremspedalkennfeld, welches ebenfalls in 10 gezeigt
ist und die Beziehung zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert
zum Startzeitpunkt der ABS-Steuerung und dem Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
darstellt, einen Reaktionskraftausgleichskoeffizienten. Wenn die
ABS-Steuerung durch die Betätigung des Bremspedals 11r nicht
gestartet wird, geht das Programm zu Schritt 610 weiter.
-
Hierbei
ist es vorteilhaft, dass, wenn das Bremsbetätigungsteil
der von Hand betätigte Bremshebel ist, der Reaktionskraftausgleichskoeffizient
etwas kleiner festgelegt wird im Vergleich zu dem Fall, wenn das
Bremsbetätigungsteil das mit dem Fuß betätigte
Bremspedal ist. Da mit dem Fuß eine stärkere Betätigungskraft
abgegeben werden kann als von Hand, sollte der Reaktionskraftausgleichsbetrag
etwas höher festgelegt werden, wenn das Bremspedal betätigt
wird. Mit dieser Einstellung kann sowohl in dem Fall, in dem das
Bremspedal mit dem Fuß betätigt wird, als auch
dem Fall, in dem der Bremshebel von Hand betätigt wird,
ein entsprechend dem Fall geeigneter Reaktionskraftausgleichsbetrag
ermittelt werden.
-
Anschließend
beurteilt die Brems-ECU in Schritt 610, ob das vordere
und hintere Bremsbetätigungsteil gleichzeitig betätigt
werden oder nicht. Wenn das vordere und hintere Bremsbetätigungsteil gleichzeitig
betätigt werden, werden die in den Schritten 604 und 608 ermittelten
Reaktionskraftausgleichskoeffizienten als neue Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
festgelegt, indem diese mit einer Konstante (a: < 1) multipliziert werden, wohingegen, wenn
entweder das vordere Bremsbetätigungsteil oder das hintere
Bremsbetätigungsteil alleine betätigt wird, der
in Schritt 604 oder 608 ermittelte Reaktionskraftausgleichskoeffizient
so verwendet wird, wie er ist. Bei diesem Prozess muss jeder der
Reaktionskraftausgleichskoeffizienten, welche ermittelt werden,
wenn die ABS-Steuerung bei gleichzeitig betätigten vorderen
und hinteren Bremsbetätigungsteilen, kleiner sein als der
Reaktionskraftausgleichskoeffizient, welcher ermittelt wird, wenn
einer der Bremsbetätigungsteile alleine betätigt
wird. D. h. jeder der Reaktionskraftausgleichskoeffizienten wird
etwas größer in dem Fall festgelegt, wenn die
ABS-Steuerung durch die Bremsbetätigung für eines
der Räder alleine durchgeführt wird, als in dem
Fall, wenn die ABS-Steuerung durch gleichzeitige Bremsbetätigung für
das Vorder- und Hinterrad durchgeführt wird.
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In
dem vorliegenden Hydraulikbremssystem 10 sind die Vorder-
und Hinterradhydraulikkreisläufe 13f, 13r jeweils
mit der vorderen und hinteren Hydraulikpumpe 23a, 23b versehen,
welche über einen einzelnen gemeinsamen Elektromotor 23c bei
einer vorbestimmten Drehgeschwindigkeit angetrieben werden. Deshalb
wird, wenn nur ein Rad durch die alleinige Bremsbetätigung
unter die ABS-Steuerung gestellt wird, eine kleinere Zahl an Hydraulikkreisläufen
unter die ABS-Steuerung gestellt (d. h. einer in dem Fall der alleinigen
Bremsbetätigung und zwei in dem Fall von gleichzeitigen
Bremsbetätigungen) im Vergleich zu dem Fall, bei dem sowohl
das Vorder- als auch das Hinterrad durch gleichzeitige Bremsbetätigungen
unter die ABS-Steuerung gestellt werden, so dass die Last auf den
Elektromotor 23c gering ist, um den Abgabedruck der Pumpe hoch
zu machen. Dies führt dazu, dass die Reaktionskraft stärker
wird, und deshalb ist es notwendig, den Reaktionskraftausgleichsbetrag
(d. h. den Reaktionskraftausgleichskoeffizienten) auf einen etwas
größeren Wert zu setzen. Mit anderen Worten wird,
wenn sowohl das Vorder- als auch das Hinterrad durch gleichzeitige
Bremsbetätigungen unter die ABS-Steuerung gestellt werden,
jede der Reaktionskräfte schwach, im Vergleich zu dem Fall,
bei dem das einzelne Rad durch die alleinige Bremsbetätigung
unter die ABS-Steuerung gestellt wird, und deshalb ist es notwendig,
die Reaktionskraftausgleichsbeträge (d. h. die Reaktionskraftausgleichskoeffizienten
dafür) auf etwas kleinere Werte zu setzen. Bei diesem Prozess ist
es in dem Fall, bei dem das vordere und das hintere Rad gleichzeitig
unter die ABS-Steuerung gestellt werden, oder dem Fall, bei dem
ein Rad allein unter die ABS-Steuerung gestellt wird, möglich,
einen entsprechend dem Fall geeigneten Reaktionskraftausgleichsbetrag
zu ermitteln.
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Danach
fährt die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 614 fort,
um die vorliegende Routine einmal zu beenden.
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Dann
fährt die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 510 fort,
welcher in 6(B) gezeigt ist, und berechnet
für jeden Hauptzylinder den Reaktionskraftausgleichsbetrag,
indem der in Schritt 508 ermittelte Reaktionskraftausgleichskoeffizient
mit dem zu diesem Zeitpunkt berechneten Hauptzylinder-Fluidvolumen
(n) multipliziert wird. Infolge dessen ist es möglich,
einen Reaktionskraftausgleichsbetrag in Abhängigkeit des
Fluidvolumens in jedem Hauptzylinder festzulegen. D. h., dass der
Reaktionskraftausgleichsbetrag für jeden Hauptzylinder
größer festgelegt werden kann, wenn das Fluidvolumen
in jedem Hauptzylinder groß ist, jedoch klein festgelegt wird,
wenn das Fluidvolumen in jedem Hauptzylinder klein ist.
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Anschließend
fährt die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 520 fort,
um die momentane Routine einmal zu beenden.
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Im Übrigen
zeigt die 11 jeweils Beispiele des zuvor
genannten Radzylinderdruck-Inferenzwertes Pw, des Hauptzylinderdruck-Inferenzwertes
Pm und des Reaktionskraftausgleichsbetrages Pmc1. 11 zeigt
typischerweise eine Situation, bei welcher nur der Bremshebel 11f betätigt
wird, wobei angenommen wird, dass die Bremsbetätigung zum Zeitpunkt
t0 gestartet wird und dass die ABS-Steuerung zum Zeitpunkt t1 gestartet
wird. Der Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw zum Zeitpunkt t1, d.
h. der Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert, wird mit Pw0 bezeichnet.
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Der
Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw geht bei einer Druckminderungssteuerung
von dem Startzeitpunkt der ABS-Steuerung (Zeitpunkt t1) bis zum Zeitpunkt
t2 nach unten. Wenn zum Zeitpunkt t2 auf eine Druckerhöhungssteuerung
umgeschaltet wird, wird die Druckminderungssteuerung beendet und
der Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw steigt bis zum Zeitpunkt t3,
wenn die Druckminderungssteuerung wieder aufgenommen wird, an. Nach
dem Zeitpunkt t3 werden die Druckminderungssteuerung und die Druckerhöhungssteuerung
wiederholt ausgeführt (es kann der Fall sein, dass eine
Druckbeibehaltungssteuerung zwischen der Druckminderungssteuerung und
der Druckerhöhungssteuerung durchgeführt wird).
Der Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw wird in Abhängigkeit
der Schaltsteuerung verringert und erhöht.
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Ferner
wird der Hauptzylinderdruck-Inferenzwert Pm so gesetzt, dass er
sich dem Radzylinderdruck-Inferenzanfangswert Pw0 annähert.
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Während
der Druckminderungssteuerung wird das Druckerhöhungsventil 21a geschlossen
gehalten und, da sich der Inferenzwert des Fluidvolumens in dem
Hauptzylinder 12f in Abhängigkeit des Abgabestromvolumens
von der Pumpe 23a zum Hauptzylinder 12f erhöht,
nimmt der Reaktionskraftausgleichsbetrag Pmc1 mit einer solchen
Erhöhung zu. Während der Druckerhöhungssteuerung
dagegen wird das Druckerhöhungsventil 21a geöffnet
und, da der Inferenzwert des Fluidvolumens in dem Hauptzylinder 12f in
Abhängigkeit des Volumenstroms von dem Hauptzylinder 12f zu
dem Radzylinder WCf sowie in Abhängigkeit des in dem Hauptzylinder 12f befindlichen
Bremsfluidvolumens abnimmt, nimmt der Reaktionskraftausgleichsbetrag
Pmc1 mit einer solchen Abnahme ab. D. h., dass der Reaktionskraftausgleichsbetrag
Pmc1 abnimmt, wenn sich der Radzylinderdruck-Inferenzwert Pw erhöht,
aber dass dieser zunimmt, wenn der Radzylinderdruck-Inferenzwert
Pw abnimmt.
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Erneut
Bezug nehmend auf das in 5 gezeigte Ablaufdiagramm fährt
die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 408 wie
in 5 gezeigt fort, um einen erhöhten Betä tigungsausgleichsbetrag
Pmc2 zu berechnen. Genauer gesagt führt die Brems-ECU 15 eine
Berechnungsroutine für einen erhöhten Betätigungsausgleichsbetrag
gemäß eines in 8 gezeigten
Ablaufdiagramms durch.
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Die
Brems-ECU 15 beurteilt in Schritt 702, ob die
momentane Phase der Startzeitpunkt für die Druckminderungssteuerung
ist oder nicht, und beurteilt ferner in Schritt 704, ob
eine Erhöhung der Betätigung (d. h. eine Tritterhöhung
oder eine Grifferhöhung) bis zu der momentanen Phase vorgenommen worden
ist oder nicht. Nach dem Zeitpunkt (Zeitpunkt t11 in 11),
wenn die Tritterhöhung vorgenommen worden ist, ist der
Differenzdruck-Inferenzwert Pd, welcher bis dahin auf einen Wert
nahe einem tatsächlichen Differenzdruck gesetzt worden
ist, kleiner als der tatsächliche Differenzdruck. Infolge
dessen tritt eine abrupte Erhöhung des Radzylinderdrucks
in der Druckerhöhungssteuerung einschließlich
dem Zeitpunkt 111 auf und der Zeitpunkt (Zeitpunkt t12), um
darauf folgend die Druckminderungssteuerung zu starten, tritt früher
ein. Dies führt zum unmittelbaren Start der nächsten
Druckminderungssteuerung, nachdem die Druckerhöhungssteuerung
in einer kürzeren Zeitdauer beendet worden ist. Infolge
dessen tritt ein Phänomen auf, bei dem die Raddrehzahl
in einer kurzen Zeitspanne abrupt erhöht und verringert wird.
Um dieses Phänomen zu beenden, ist es notwendig, den Differenzdruck-Inferenzwert
Pd auf einen etwas größeren Wert zu setzen. Es
ist ein erhöhter Betätigungsausgleichsbetrag Pmc2,
welches ein Wert ist, welcher zu diesem Zweck dem Differenzdruck-Inferenzwert
Pd hinzuaddiert wird.
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Es
ist zu beachten, dass beurteilt wird, dass die Erhöhung
der Betätigung (eine Tritterhöhung oder eine Grifferhöhung)
gemacht worden ist, wenn sich die Radbeschleunigung abrupt zum Startzeitpunkt
der Druckminderungssteuerung (z. B. zum Zeitpunkt t12) ändert
und wenn die Zeitdauer für die Druckerhöhungssteuerung,
welche bis dahin ausgeführt worden ist, kürzer
als eine vorbestimmte Zeitdauer ist.
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Wenn
beurteilt wird, dass eine Erhöhung der Betätigung
vorgenommen worden ist, speichert die Brems-ECU 15 den
letzten Wert (n-1) des zuvor genannten Reaktionskraftausgleichsbetrages
als den erhöhten Betätigungsausgleichsbetrag in
Schritt 706 und setzt den momentanen Wert (n) des Reaktionskraftausgleichsbetrages
in Schritt 708 auf "0". Bei diesem Prozess kann der Differenzdruck-Inferenzwert
festgelegt wer den, dass er um einen vorbestimmten Wert größer
ist, und der Differenzdruck-Inferenzwert kann genau berechnet werden,
auch wenn eine Erhöhung der Betätigung des Bremsbetätigungsteils
während der ABS-Steuerung vorgenommen wird (z. B. zum Zeitpunkt
t11, wie in 11 gezeigt). Infolge dessen
kann das Druckerhöhungsventil für jedes Rad auf
geeignete Weise gesteuert werden, so dass durch geeignetes Steuern
des Radzylinderdrucks für das Rad eine geeignete Bremskraft
erzielt werden kann.
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Anschließend
fährt die Brems-ECU 15 das Programm in dem in 5 gezeigten
Schritt 410 fort und berechnet und bestimmt einen Differenzdruck-Inferenzwert
Pd, welcher ein Inferenzwert des Differenzdrucks zwischen dem Hauptzylinderdruck
und dem Radzylinderdruck ist, indem der Reaktionskraftausgleichsbetrag
Pmc1 und der erhöhte Betätigungsausgleichsbetrag
Pmc2 der Differenz aus Hauptzylinderdruck-Inferenzwert Pr0 und Radzylinderdruck-Inferenzwert
Pw hinzuaddiert wird (Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung).
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Anschließend
fährt die Brems-ECU 15 das Programm in Schritt 412 fort,
um die vorliegende Routine einmal zu beenden.
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Danach
führt die Brems-ECU 15 auf der Basis verschiedener
Ausgaben von der zuvor genannten ABS-Steuerung des Vorder- und Hinterrades wahlweise
die Nichtantriebssteuerung und die Antriebssteuerung der Druckerhöhungsventile 21a, 22a und
der Druckminderungsventile 21b, 22b in dem in 2 gezeigten
Schritt 114 durch und führt die Nichtantriebssteuerung
und die Antriebssteuerung des Elektromotors 23c (d. h.
die Nichtantriebssteuerung und die Antriebssteuerung der Pumpen 23a, 23b)
in Schritt 116 durch.
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Die
Brems-ECU 15 führt in Schritt 114 eine Magnetspulenantriebsroutine
gemäß einem in 9 gezeigten
Ablaufdiagramm durch. D. h., die Brems-ECU 15 berechnet
in Schritt 802 einen Befehlsstromwert für jedes
Druckerhöhungsventil 21a (22a) aus dem
zuvor berechneten Differenzdruck-Inferenzwert Pd. Dies kann unter
Verwendung eines Kennfelds geschehen, welches die Beziehung zwischen
dem Differenzdruck-Inferenzwert und dem Befehlsstromwert darstellt.
Die Brems-ECU 15 berechnet in Schritt 804 einen
Befehlsstromwert für jedes Druckminderungsventil 21b (22b),
um jedes Druckminde rungsventil 21b (22b) in einen
betätigten Zustand in der Druckminderungssteuerung oder
einen nicht betätigten Zustand in der Druckerhöhungssteuerung
zu bringen. Anschließend betätigt die Brems-ECU 15 in
Schritt 806 das Druckerhöhungsventil 21a (22a)
und das Druckminderungsventil 21b (22b) unter
Verwendung der in den Schritten 802 und 804 berechneten
Befehlswerten. Anschließend schreitet die Brems-ECU 15 zum
Schritt 808 fort, um die momentane Routine einmal zu beenden.
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Mit
dem oben beschriebenen Aufbau kann die vorliegende Ausführungsform
im Betrieb die durch das in 12 gezeigte
Zeitdiagramm dargestellte Wirkung erreichen. 12 zeigt
die Situation, bei welcher nur das Hinterrad Wr unter die ABS-Steuerung
gestellt wird. D. h., dass während der ABS-Steuerung ein
tatsächlicher Hauptzylinderdruck (tatsächlicher
M/C-Druck) und ein tatsächlicher Radzylinderdruck (tatsächlicher
W/C-Druck) tatsächlich gemessen werden und ein tatsächlicher
Differenzdruck aus dem tatsächlichen Hauptzylinderdruck
und dem hauptsächlichen Radzylinderdruck berechnet wird. 12 zeigt
den so gemessenen bzw. berechneten tatsächlichen Hauptzylinderdruck,
den tatsächlichen Radzylinderdruck und den tatsächlichen
Differenzdruck. 12 zeigt ferner den Differenzdruck-Inferenzwert,
welcher durch den oben beschriebenen Prozess berechnet wurde. Wie
aus der 12 klar ersichtlich ist, fallen
der Differenzdruck-Inferenzwert und der tatsächliche Differenzdruck
in jeder Druckerhöhungssteuerung gut zusammen oder stimmen überein.
Somit kann, auch wenn der Hauptzylinderdruck variiert, der Differenzdruck-Inferenzwert
diese Variation ausgleichen und kann eine gewünschte Druckerhöhung
auf geeignete Weise erzielt werden. Es ist zu beachten, dass in
der 12 der Differenzdruck-Inferenzwert während
jeder Druckminderungssteuerung auf einen festen Wert gesetzt wird,
da dieser nicht berechnet wurde.
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Im
Vergleich hierzu zeigt 13 einen Differenzdruck-Inferenzwert,
welcher in einem Verarbeitungsverfahren nach dem Stand der Technik
berechnet wurde. 13 zeigt auch einen tatsächlichen Hauptzylinderdruck
und einen tatsächlichen Radzylinderdruck, welche tatsächlich
während jeder Druckerhöhungssteuerung gemessen
wurden, und einen tatsächlichen Differenzwert, welcher
aus den tatsächlich gemessenen Werten berechnet wurde.
Wie aus 13 ersichtlich ist, stimmt der
Differenzdruck-Inferenzwert in fast allen der Druckerhöhungssteuerungen
nicht mit dem tatsächlichen Differenzdruck überein.
Dies bedeutet, dass, wenn der Hauptzylinderdruck variiert, der Diffe renzdruck-Inferenzwert
in dem Verarbeitungsverfahren nach dem Stand der Technik die Variation
nicht richtig ausgleichen kann und somit kann unter Verwendung des
Differenzdruck-Inferenzwertes, welcher in dem Verarbeitungsverfahren
des Standes der Technik berechnet wird, eine gewünschte
Druckerhöhung nicht auf geeignete Weise gesteuert werden.
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Wie
aus der vorangegangenen Beschreibung ersichtlich ist, bestimmt in
der vorliegenden Ausführungsform die Radzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
(Schritt 402) einen Inferenzwert des Radzylinderdrucks,
welcher sich über die gesamte ABS-Steuerung verändert,
und zwar unter Verwendung eines Radzylinderdruck-Inferenzanfangswertes,
welcher ein Inferenzwert des Radzylinderdrucks zum Startzeitpunkt
der ABS-Steuerung ist, bestimmt die Hauptzylinderdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
(Schritt 404) einen Inferenzwert des Hauptzylinders unter
Verwendung des Radzylinderdruck-Inferenzanfangswertes, bestimmt
die Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung (Schritt 406)
einen Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher ein Wert ist, der
von der Veränderung des Hauptzylinderdrucks, welche beim
Strömen des Bremsfluids während der ABS-Steuerung
verursacht wird, bestimmt die Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
(Schritt 410) einen Inferenzwert des Differenzdrucks zwischen
dem Hauptzylinderdruck und dem Radzylinderdruck, indem der Reaktionskraftausgleichsbetrag
der Differenz zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert und dem
Radzylinderdruck-Inferenzwert hinzuaddiert wird, und steuert die
Druckerhöhungsventilsteuereinrichtung (Schritt 114)
jedes Druckerhöhungsventil auf der Basis des Differenzdruck-Inferenzwertes.
Mit diesem Aufbau kann, auch wenn sich der Hauptzylinderdruck in
hohem Maße verändert, wie es z. B. bei einem Motorrad
der Fall ist, ein Reaktionskraftausgleichsbetrag bestimmt werden,
dessen Wert der Veränderung des Hauptzylinderdrucks nachkommt,
und kann ein Differenzdruck-Inferenzwert auf genaue Weise berechnet
werden, indem die Differenz zwischen dem Hauptzylinderdruck-Inferenzwert
und dem Radzylinderdruck-Inferenzwert, welche über die
gesamte ABS-Steuerung annähernd konstant bleibt, unter Verwendung
des ermittelten Reaktionskraftausgleichsbetrags ausgeglichen wird.
Infolge dessen kann das Druckerhöhungsventil für
jedes Rad auf richtige Weise gesteuert werden, so dass eine geeignete
Bremskraft durch geeignetes Steuern des Radzylinderdrucks an jedem
solchen Rad erzielt werden kann.
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Ferner
berechnet und bestimmt die Reaktionkraftausgleichbetrag-Bestimmungseinrichtung während
jeder Druckerhöhungssteuerung, wenn das verbleibende Volumen
an Bremsfluid in jedem Speicher (23d oder 23e)
mehr als das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe (23a, 23b)
ist, einen Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher einem Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert
entspricht, welcher ein Inferenzwert des Bremsfluidvolumens in dem
Hauptzylinder (12f oder 12r) ist und welcher aus
dem Zuflussvolumen an Bremsfluid zu jedem Radzylinder (WC*) und
dem Abgabevolumen der Hydraulikpumpe (23a oder 23b)
berechnet wird (Schritt 516). Somit kann, wenn während
jeder Druckerhöhungssteuerung das verbleibende Volumen
an Bremsfluid in jedem Speicher mehr als das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe
ist, der Reaktionskraftausgleichsbetrag in Abhängigkeit
des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes auf richtige Weise
berechnet werden, so dass der Differenzdruck-Inferenzwert auf geeignete
Weise berechnet werden kann.
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Ferner
berechnet und bestimmt die Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung
während jeder Druckerhöhungssteuerung, wenn das
verbleibende Volumen an Bremsfluid in jedem Speicher (23d, 23e)
weniger als das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe (23a, 23b)
ist, einen Reaktionskraftausgleichsbetrag in Abhängigkeit
des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes, welcher ein Inferenzwert
des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder (12f, 12r)
ist und welcher aus dem verbleibenden Volumen des Bremsfluids in
jedem Speicher und dem Zuflussvolumen des Bremsfluids zu jedem Radzylinder
(WC*) berechnet wird (Schritt 518). Somit kann, wenn das
verbleibende Volumen an Bremsfluid in jedem Speicher geringer als
das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe ist, der Reaktionskraftausgleichsbetrag
auf geeignete Weise in Abhängigkeit des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
berechnet werden, so dass der Differenzdruck-Inferenzwert auf geeignete
Weise berechnet werden kann.
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Ferner
berechnet und bestimmt die Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung
während jeder Druckminderungssteuerung, wenn die Summe
aus dem verbleibenden Volumen an Bremsfluid in jedem Speicher (23d, 23e)
und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von jedem Radzylinder (WC*)
mehr als das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe (23a, 23b)
ist, einen Reaktionskraftausgleichsbetrag in Abhängigkeit
des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes, welcher ein Inferenzwert
des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder (12f, 12r)
ist und welcher aus dem Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe berechnet
wird (Schritt 506). Somit kann, wenn die Summe aus dem
verbleibenden Volumen an Bremsfluid in dem Speicher und dem Abflussvolumen
des Bremsfluids von dem Radzylinder mehr als das Abgabevolumen der
Hydraulikpumpe ist, der Reaktionskraftausgleichsbetrag auf geeignete
Weise in Abhängigkeit des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
berechnet werden, so dass der Differenzdruck-Inferenzwert auf geeignete
Weise berechnet werden kann.
-
Ferner
berechnet und bestimmt die Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung
während jeder Druckminderungssteuerung, wenn die Summe
aus dem verbleibenden Volumen an Bremsfluid in jedem Speicher (23d, 23e)
und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von jedem Radzylinder (WC*)
geringer als das Abgabevolumen jeder Hydraulikpumpe (23a, 23b)
ist, einen Reaktionskraftausgleichsbetrag in Abhängigkeit
des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes, welcher ein Inferenzwert
des Bremsfluidvolumens in dem Hauptzylinder (12f, 12r)
ist und welcher aus dem verbleibenden Volumen an Bremsfluid in jedem
Speicher und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von jedem Radzylinder
(WC*) berechnet wird (Schritt 512). Somit kann, wenn die
Summe aus dem verbleibenden Volumen an Bremsfluid in dem Speicher
und dem Abflussvolumen des Bremsfluids von dem Radzylinder geringer
als das Abflussvolumen der Hydraulikpumpe ist, der Reaktionskraftausgleichsbetrag
auf geeignete Weise in Abhängigkeit des Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwertes
berechnet werden, so dass der Differenzdruck-Inferenzwert auf geeignete
Weise berechnet werden kann.
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Die
Reaktionskraftausgleichsbetragbestimmungseinrichtung bestimmt den
Reaktionskraftausgleichsbetrag, indem ein Reaktionskraftausgleichskoeffizient
mit dem Hauptzylinder-Fluidvolumeninferenzwert multipliziert wird
(Schritt 510). Mit diesem Prozess kann auf einfache Weise
ein Reaktionskraftausgleichsbetrag, welcher von dem Hauptzylinder-Fluidvolumen
abhängt, bestimmt werden.
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Ferner
wird der Reaktionskraftausgleichskoeffizient so festgelegt, dass
er mit Zunahme des Hauptzylinderdruck-Inferenzwertes zum Startzeitpunkt
der ABS-Steuerung einen größeren Wert annimmt,
wie in dem Diagramm, welches in 10 gezeigt
ist, darge stellt ist. Mit diesem Verfahren kann ein Reaktionskraftausgleichsbetrag
bestimmt werden, welcher geeignet ist, dem Grad einer Bremsverzögerung
des Betätigungsstarts des Bremsbetätigungsteils
bis zum Startzeitpunkt der ABS-Steuerung zu entsprechen.
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Ferner
wird der Reaktionskraftausgleichsbetrag für das Bremsbetätigungsteil,
welches ein von Hand betätigter Bremshebel ist, etwas kleiner
festgelegt als für ein Bremsbetätigungsteil, welches
ein mit dem Fuß betätigtes Bremspedal ist, wie
in dem in 10 gezeigten Diagramm dargestellt
ist. Mit diesem Verfahren kann auch sowohl in dem Fall, in dem das
Bremspedal mit dem Fuß betätigt wird, als auch in
dem Fall, in dem der Bremshebel von Hand betätigt wird,
ein Reaktionskraftausgleichsbetrag bestimmt werden, welcher für
den jeweiligen Fall geeignet ist.
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Wenn
das Vorder- oder Hinterrad alleine unter die ABS-Steuerung gestellt
wird, wird der Reaktionskraftausgleichskoeffizient so festgelegt,
dass er für ein Rad etwas größer ist,
als wenn Vorder- und Hinterrad beide gleichzeitig unter die ABS-Steuerung gestellt
werden (Schritte 610, 612). Mit diesem Verfahren
kann sowohl in dem Fall, in dem Vorder- und Hinterrad beide gleichzeitig
unter die ABS-Steuerung gestellt werden, als auch in dem Fall, in
dem ein Rad alleine unter die ABS-Steuerung gestellt wird, ein Reaktionskraftausgleichsbetrag
bestimmt werden, welcher für den jeweiligen Fall geeignet
ist.
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Wenn
eine Erhöhung in der Betätigung an einem der Bremsbetätigungsteile
vorgenommen wird, setzt die Differenzdruck-Inferenzwertbestimmungseinrichtung
den Differenzdruck-Inferenzwert so fest, dass er um einen vorbestimmten
Wert größer ist (Schritt 410). Mit diesem
Verfahren kann, auch wenn eine Erhöhung in der Betätigung
an dem Bremsbetätigungsteil während der ABS-Steuerung
vorgenommen wird, der Differenzdruck-Inferenzwert auf genaue Weise
berechnet werden. Infolge dessen kann das dem einen Bremsbetätigungsteil
zugeordnete Druckerhöhungsventil auf geeignete Weise gesteuert werden,
so dass durch geeignetes Steuern des Radzylinderdrucks zum Rad eine
geeignete Bremskraft erzielt werden kann.
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Ferner
wird der vorbestimmte Wert auf einen Reaktionskraftausgleichsbetrag
gesetzt, welcher zum Startzeitpunkt der Druckminderungssteuerung bestimmt
wird, welche zum ersten Mal nach der Erhöhung in der Betätigung
ausgeführt wird (Schritt 706). Mit die sem Verfahren
kann, auch wenn ein Anstieg in der Betätigung in der ABS-Steuerung
vorgenommen wird, ein Reaktionskraftausgleichsbetrag bestimmt werden,
welcher der Zunahme der Betätigung entspricht.
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Es
ist zu beachten, dass die zuvor genannten Druckerhöhungsventile 21a, 22a durch
ein normalerweise offenes elektromagnetisches Sperrventil vom Typ
eines 2/2-Wegeventils gebildet sein können, wobei in diesem
Fall eine Pulsweitenmodulations-(PWM)-Steuerung durchgeführt
wird, um das Druckerhöhungsventil zu steuern. Ferner können
die zuvor genannten Druckminderungsventile 21b, 22b lineare
Elektromagnetventile sein.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand des Beispiels einer Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung
für ein Motorrad beschrieben worden ist, kann diese auf
eine Bremshydraulikdruck-Steuervorrichtung für ein Fahrzeug,
wie z. B. einem Allradfahrzeug, angewandt werden.
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Es
ist offensichtlich, dass zahlreiche Modifikationen und Veränderungen
der vorliegenden Erfindung im Lichte der obigen technischen Lehre
möglich sind. Deshalb ist es selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten
Ansprüche auf andere Weise umgesetzt werden kann, als hier
im Speziellen beschrieben worden ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2007-249876
A [0001]
- - JP 2008-230118 A [0001]
- - JP 2007-91051 A [0003]