-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Bearbeiten
von Pflasterelementen, insbesondere zur künstlichen Alterung
von Pflasterelementen.
-
Es
ist bekannt, zum Senken der Verlegekosten und Verkürzen
der Verlegezeit Pflasterelemente zu so genannten Verlegepaketen
zusammenzufassen und mittels entsprechender Verlegemaschinen zu
verlegen. Ein solches Verlegepaket von Pflasterelementen weist zum
Beispiel eine Anzahl von in mehreren parallelen Reihen angeordneten
Pflastersteinen auf, wobei die einzelnen Reihen jeweils Pflastersteine
gleicher Breite enthalten und alle Reihen eine gleiche Gesamtlänge
haben, sodass ein rechteckiges, maschinell erfassbares Verlegepaket
entsteht. Verlegepakete dieser Art sind zum Beispiel in der
WO 99/54552 A1 beschrieben.
-
Weiter
ist in der
EP 1 734
188 A1 auch ein Verlegepaket beschrieben, das sowohl Platten
als auch Reihen von Pflastersteinen enthält. Auch ein Verlegepaket
mit einem wilden Verbund von Pflasterelementen ist möglich.
-
Es
ist weiter bekannt, Pflastersteine mechanisch so zu bearbeiten,
dass ihre Kanten und Ecken unregelmäßig abgeschlagen
werden. Auf diese Weise sollen die Pflastersteine das Aussehen eines
alten Steins erhalten, d. h. sie werden einem künstlichen Alterungsprozess
unterzogen.
-
Das
in der Praxis seit langem eingesetzte Verfahren zum künstlichen
Altern von Betonpflastersteinen besteht darin, die hergestellten
Betonpflastersteine durch eine leicht geneigte und sich drehende
Trommel hindurch zu bewegen. Innerhalb der Trommel werden dabei
die Ecken und Kanten der Betonpflastersteine durch gegenseitiges
Anstoßen der Betonpflastersteine und durch Stoßen
der Betonpflastersteine gegen die Trommelwand unregelmäßig
abgeschlagen und auch ihre Oberflächen verkratzt (so genanntes
Trommeln von Betonpflastersteinen).
-
Dieses
Trommeln von Betonpflastersteinen ist mit einer erheblichen Lärm-
und Staubentwicklung verbunden. Außerdem fallen die bearbeiteten
Betonpflastersteine als Schüttgut an, das die Trommel ungeordnet
verlässt. Sollen die Betonpflastersteine dann als Verlegepaket
maschinell weiter verarbeitet werden, so müssen sie unter
großem Aufwand von Hand sortiert und in eine entsprechende
Formation gelegt werden, bevor sie ausgeliefert werden können.
-
Die
DE 198 45 174 A1 schlägt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum künstlichen Altern
von Betonsteinen vor, mit denen die bearbeiteten Betonsteine in
der Form eines Verlegepakets zur Verfügung gestellt werden
können. Zu diesem Zweck wird eine Gruppe von Betonsteinen
auf einer geneigten Unterlage so positioniert, dass ihre oberen
Ecken und Kanten zumindest zeitweilig freiliegen bzw. versetzt zu
jeweils benachbarten Betonsteinen über diese hinweg ragen
(schuppenartige Anordnung). Anschließend werden Bearbeitungskörper
aus einem härteren Material über die so angeordnete
Gruppe von Betonsteinen hinweg bewegt, um die vorstehenden Kanten und
Ecken der Betonsteine unregelmäßig abzutragen.
-
Bei
diesem herkömmlichen Verfahren wird im Gegensatz zum Trommeln
der Betonsteine nur die Oberseite der Betonsteine, d. h. ihre Sichtfläche
mechanisch bearbeitet, wohingegen die Unterseite, d. h. ihre Auflagefläche
unbearbeitet bleibt. Allerdings werden bei diesem künstlichen
Alterungsverfahren in erster Linie die jeweils höher positionierten
und den benachbarten Betonstein überragenden Kanten und Ecken
der Betonsteine auf der geneigten Unterlage abgeschlagen, wodurch
sich ein unsymmetrisches und unnatürlich aussehendes Erscheinungsbild
der künstlich gealterten Betonsteine ergibt. Zur vollständigen
Bearbeitung der Betonsteine müssten diese wenigstens einmal
gedreht werden, um dann nochmals den Prozess zu durchlaufen, was
aber die Bearbeitungszeit deutlich erhöht.
-
In
der
DE 101 62 370
A1 ist eine Vorrichtung zum künstlichen Altern
von Betonsteinen beschrieben, mit welcher die Betonsteine als Verlegepaket bearbeitet
werden können und nur ihre Oberseite, d. h. ihre Sichtfläche
verkratzt und nur die Ecken und Kanten an ihrer Oberseite abgeschlagen
werden. Die Vorrichtung weist eine Auflageplatte mit einer gitterartigen
Struktur mit Erhebungen und Vertiefungen, deren charakteristische
Maße kleiner als die Abmessungen der Betonsteine sind,
auf. Die Betonsteine werden nebeneinander so auf die Auflageplatte
gelegt, dass sie zueinander und/oder gegenüber dem Rand
der Auflageplatte ein Spiel aufweisen und ihre Sichtfläche
zur Auflageplatte hin gewandt ist. Dann werden die Betonsteine durch
eine Vibration der Vorrichtung in eine Relativbewegung zueinander
versetzt. Beim Rütteln der Betonsteine stoßen
diese gegeneinander, sodass ihre Ecken und Kanten abgeschlagen werden.
Andererseits bewegen sich die Betonsteine über die gitterartige
Struktur der Auflageplatte, sodass ihre Sichtflächen mit
Kratzern und Abschürfungen versehen werden.
-
Wenn
die Ecken und Kanten der Betonsteine durch ein gegenseitiges Anstoßen
gebrochen werden, so geschieht dies zwangsweise sowohl an ihrer Oberseite
als auch an ihrer Unterseite. Lediglich das Verkratzen der Oberfläche
durch die gitterartige Struktur der Auflageplatte kann mit diesem
herkömmlichen Verfahren auf ihre Sichtfläche beschränkt
werden.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Pflasterelementen zu schaffen,
mit denen die Pflasterelemente in der Form eines Verlegepakets bearbeitet
werden können und ausschließlich die Ecken und
Kanten an ihrer oberen Sichtfläche unregelmäßig
abgeschlagen werden, ohne jedoch die Sichtfläche selbst
zu verkratzen.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren
zum Bearbeiten von Pflasterelementen mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 12.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Bearbeiten von
Pflasterelementen enthält die Schritte des Platzierens
eines Verlegepakets mit einer Anzahl von Pflasterelementen und einem
entsprechenden Fugenbild auf einer Auflage derart, dass die Pflasterelemente
mit Spiel zueinander und zu einer Umrandung nebeneinander liegen;
des Anordnens von Profilelementen aus einem Material, das härter
ist als das Material der Pflasterelemente, im Fugenbild des Verlegepakets
auf einer der Sichtfläche der Pflasterelemente zugewandten
Seite; und des Versetzens der Auflage und/oder der Profilelemente
in Vibration.
-
Gemäß der
Erfindung wird ein komplettes Verlegepaket von Pflasterelementen
gleichzeitig und unter Beibehaltung seiner Formation mechanisch
bearbeitet, sodass es nach dem Bearbeitungsvorgang als Verlegepaket
zum maschinellen Verlegen zur Verfügung steht, ohne dass
die gewünschte Formation der Pflasterelemente wieder hergestellt
werden müsste. Ferner erfahren die Pflasterelemente des Verlegepakets
ausschließlich im Bereich ihrer Ecken und Kanten auf der
Seite ihrer Sichtfläche eine Bearbeitung durch die im Fugenbild
des Verlegepakets angeordneten Profilelemente, um ein künstliches
Altern zu bewirken. Es werden weder die Ecken und Kanten auf der
Unterseite der Pflasterelemente gebrochen noch irgendwelche Seitenflächen
der Pflasterelemente, insbesondere nicht deren Sichtflächen verkratzt.
-
In
einer Ausführungsform werden die Profilelemente an bzw.
auf der im Wesentlichen glatten Auflage angeordnet und die Pflasterelemente
so auf der Auflage platziert, dass ihre Sichtflächen der
Auflage zugewandt sind. Zusätzlich kann auf die auf der
Auflage platzierten Pflasterelemente eine Deckplatte gelegt werden,
um ein Wegspringen der Pflasterelemente während der Vibration
zu verhindern und einen gewissen Druck auf die Pflasterelemente
auszuüben.
-
In
einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens werden
die Pflasterelemente so auf der Auflage platziert, dass ihre Sichtflächen
der Auflage abgewandt sind, und auf die auf der Auflage platzierten
Pflasterelemente wird eine im Wesentlichen glatte Deckplatte gelegt,
an der die Profilelemente angeordnet werden. Auch in diesem Fall
erfüllt die Deckplatte die Aufgabe, ein Wegspringen der
Pflasterelemente während der Vibration zu verhindern und
einen gewissen Druck auf die Pflasterelemente auszuüben.
-
Weiter
können diese beiden vorgenannten Ausführungsformen
auch miteinander kombiniert werden. Das heißt, auf die
auf der auf der Auflage platzierten Pflasterelemente wird eine Deckplatte
gelegt, um ein Wegspringen der Pflasterelemente während
der Vibration zu verhindern und einen gewissen Druck auf die Pflaster elemente
auszuüben, und Profilelemente werden sowohl an der Auflage
als auch an der Deckplatte vorgesehen. Bei dieser Variante ist es
möglich, bei den so behandelten Pflasterelementen wahlweise
die Oberseite oder die Unterseite als Sichtfläche mit dem
künstlich gealterten Aussehen zu benutzen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein von der Deckplatte
auf die Pflasterelemente ausgeübter Druck einstellbar.
-
In
einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung können
mehrere Lagen von Verlegepaketen von Pflasterelementen mit Zwischenplatten
dazwischen übereinander gestapelt und auf diese Weise dann
gleichzeitig bearbeitet werden.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform werden die
Pflasterelemente so auf der Auflage platziert, dass ihre Sichtflächen
der Auflage abgewandt sind, und auf die Pflasterelemente wird ein Rollkörper
mit einer im Wesentlichen glatten Umfangsfläche gelegt,
an dessen Umfangsfläche die Profilelemente angeordnet sind.
Anschließend wird der Rollkörper um seine Längsachse
gedreht und es wird eine Relativbewegung zwischen der Auflage bzw.
den Pflasterelementen und dem Rollkörper in einer Richtung
parallel zu einer Achse des Fugenbildes erzeugt. Bei dieser Verfahrensweise
kann die künstliche Alterung der Pflasterelemente in einem
effektiven Durchlaufverfahren erzeugt werden und können so
die Produktions- bzw. Bearbeitungskosten niedrig gehalten werden.
-
Auch
in diesem Fall kann ein von dem Rollkörper auf die Pflasterelemente
ausgeübter Druck eingestellt werden.
-
Vorzugsweise
werden mehrere Rollkörper in der Relativbewegungsrichtung
zwischen Rollkörper und Auflage hintereinander und parallel
zueinander angeordnet. Bei Bedarf können an verschiedenen Rollkörpern
dann auch unterschiedlich ausgebildete Profilelemente angebracht
werden.
-
Ferner
können die Profilelemente entweder frei beweglich angeordnet
werden, sodass sie sich während der Vibration relativ zu
den Pflasterelementen bewegen können. Alternativ können
sie fest mit der Auflage bzw. der Deckplatte bzw. dem/den Rollkörper(n)
verbunden werden.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe durch
eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Pflasterelementen mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 14 bis 23.
-
Die
Vorrichtung zum Bearbeiten von Pflasterelementen gemäß der
Erfindung weist eine Auflage zum Platzieren eines Verlegepakets
mit einer Anzahl von Pflasterelementen und einem entsprechenden
Fugenbild; eine Umrandung für das Verlegepaket einer solchen
Größe, dass die Pflasterelemente des Verlegepakets
mit Spiel zueinander und zu der Umrandung nebeneinander liegen können;
eine Anordnung von Profilelementen aus einem Material, das härter
ist als das Material der Pflasterelemente, im Fugenbild des Verlegepakets
auf einer der Sichtfläche der Pflasterelemente zugewandten
Seite; und einen Vibrationsgenerator zum Versetzen der Auflage und/oder
der Profilelemente in Vibration auf.
-
Die
Vorteile dieser Vorrichtung entsprechen jenen, die oben in Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannt wurden.
-
In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Auflage
im Wesentlichen glatt ausgebildet und sind die Profilelemente an
bzw. auf der Auflage dem Verlegepaket der Pflasterelemente zugewandt
angeordnet, sodass die Pflasterelemente zur Bearbeitung mit ihren
Sichtflächen nach unten auf die Auflage gelegt werden.
In diesem Fall ist vorzugsweise ferner eine Deckplatte vorgesehen,
die auf die auf der Auflage platzierten Pflasterelemente gelegt
werden kann, um ein Wegspringen der Pflasterelemente zu verhindern
und einen gewissen Druck auf die Pflasterelemente auszuüben.
-
In
einem alternativen Ausführungsbeispiel sind ist ferner
eine im Wesentlichen glatte Deckplatte vorgesehen, an der die Profilelemente
angeordnet sind und die auf die auf der Auflage platzierten Pflasterelemente
so gelegt werden kann, dass die Profil elemente den Pflasterelementen
zugewandt sind. In diesem Fall werden die Pflasterelemente zur Bearbeitung
mit ihren Sichtflächen nach oben auf die Auflage gelegt.
-
Die
beiden letztgenannten Ausführungsbeispiele können
natürlich auch miteinander kombiniert werden, wie dies
bereits in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert worden ist.
-
Ein
von der Deckplatte auf die Pflasterelemente ausgeübter
Druck ist vorzugsweise einstellbar.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Zwischenplatte
zum Stapeln mehrerer Verlegepakete von Pflasterelementen vorgesehen,
sodass mehrere Lagen von Verlegepaketen gleichzeitig bearbeitet
werden können. Auf diese Weise kann ein sehr hoher Durchsatz
der Vorrichtung erzielt werden.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel sind ferner wenigstens
ein Rollkörper mit einer im Wesentlichen glatten Umfangsfläche,
an dessen Umfangsfläche die Profilelemente angeordnet sind
und der auf die auf der Auflage platzierten Profilelement platziert
werden kann und drehbar ist, und eine Vorrichtung zum Erzeugen einer
Relativbewegung zwischen der Auflage und dem wenigstens einen Rollkörper
in einer Richtung parallel zu einer Achse des Fugenbildes vorgesehen.
Dabei ist vorzugsweise ein von dem wenigstens einen Rollkörper
auf die Pflasterelemente ausgeübter Druck einstellbar.
-
Weiter
können die Profilelemente entweder frei beweglich angeordnet
sein oder fest mit der Auflage bzw. der Deckplatte bzw. dem/den
Rollkörper(n) verbunden sein.
-
In
einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner eine
Einrichtung zum Entfernen des gebrochenen Kantenmaterials der Pflasterelemente während
des Bearbeitungsvorganges vorgesehen.
-
Mit
dem Verfahren und der Vorrichtung der Erfindung werden die Pflasterelemente
in der Formation eines Verlegepakets bearbeitet. Ein Verlegepaket
ist dabei ein Ver bund einer Anzahl von Pflasterelementen in einer
rechteckigen oder quadratischen Grundform, die maschinell erfassbar
ist, um so maschinell und kostengünstig verlegt werden
zu können.
-
Ein
solches Verlegepaket kann als Pflasterelemente Pflastersteine, Platten
oder eine Kombination aus Pflastersteinen und Platten enthalten.
Zur Begriffsdefinition von Pflastersteinen und Platten wird zum
Beispiel auf die Normen DIN EN 1338 „Pflastersteine
aus Beton" und DIN EN 1339 „Platten
aus Beton" verwiesen, wonach eine Platte aus Beton
ein vorgefertigtes Erzeugnis aus Beton ist, dessen Gesamtlänge
dividiert durch seine Dicke bzw. Höhe größer
als die Zahl 4 ist, und man unter einem Pflasterstein einen Steinkörper
versteht, der erheblich kleinflächiger gegenüber
seiner Höhe ausgebildet ist und insbesondere ein Verhältnis
von Länge zu Höhe kleiner oder gleich der Zahl
4 besitzt.
-
Die
Pflasterelemente, d. h. die Pflastersteine und/oder Platten, können
insbesondere aus Beton oder Klinker gefertigt sein. Die Erfindung
ist aber ebenso auf Natursteine anwendbar.
-
Das
Fugenbild des Verlegepakets wird durch die Fugen zwischen den einzelnen
Pflasterelementen bestimmt. Zum Erzeugen einer vorbestimmten Fugenbreite
sind die Pflasterelemente üblicherweise mit Abstandselementen
an ihren Seitenflächen oder -kanten ausgebildet. Die vorliegende
Erfindung ist dabei auf kein spezielles Fugenbild, keine spezielle Fugengröße
oder -form und keine spezielle Form oder Anordnung der Abstandselemente
beschränkt. Im Allgemeinen verlaufen die Fugen eines Verlegpakets
von im Wesentlichen rechteckigen Pflasterelementen alle in zwei
zueinander senkrechten Richtungen, welche als Achsen des Fugenbildes
bezeichnet werden können.
-
Obige
sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
-
1 eine
schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines
Verlegepakets von Pflasterelementen gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
2 eine
schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines
Verlegepakets von Pflasterelementen gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
3 eine
schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines
Verlegepakets von Pflasterelementen gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
4 eine
schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines
Verlegepakets von Pflasterelementen gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
-
5 eine
schematische Perspektivansicht der Vorrichtung von 4.
-
Bezug
nehmend auf 1 wird nun ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bearbeiten
von Pflasterelementen beschrieben.
-
Die
Vorrichtung enthält insbesondere eine Auflage 10,
die vorzugsweise eine im Wesentlichen glatte Oberseite aufweist
und im Wesentlichen eben ausgebildet und angeordnet ist. Die Auflage 10 ist von
einer Umrandung 11 umgeben, die entweder fest mit der Auflage 10 verbunden
oder sogar integral mit ihr ausgebildet ist oder als separates und
austauschbares Bauteil vorgesehen ist. Die Längen- und
Breitenmaße der Umrandung 11 sind dabei etwas
größer als jene des zu bearbeitenden Verlegepakets
gewählt.
-
Wie
in 1 dargestellt, wird auf die Auflage 10 ein
Verlegepaket mit einer Anzahl von Pflasterelementen 12 und
einem entsprechenden Fugenbild 14 gelegt. Wie in 1 angedeutet,
kann das Verlegepaket Pflasterelemente 12 unterschiedlicher
Größen enthalten.
-
Auf
das so platzierte Verlegepaket von Pflasterelementen 12 wird
dann eine Deckplatte 16 gelegt, deren Unterseite, d. h.
deren den Pflasterelementen 12 zugewandte Seite im Wesentlichen
glatt und eben ist. An der Unterseite dieser Deckplatte 16 ist
außerdem eine Anordnung von Profilelementen 18 vorgesehen,
wobei diese Profilelemente 18 wahlweise lose angeordnet
oder fest mit der Deckplatte 16 verbunden sein können.
In 1 ist zu erkennen, dass diese Profilelemente 18 exakt
und ausschließlich im Muster des Fugenbildes 14 des
Verlegepakets von Pflastersteinen 12 angeordnet sind. Weitere
Profilelemente 18 verlaufen natürlich auch parallel
zur Zeichenebene in entsprechenden Fugen 14 des Verlegepakets.
-
Die
Deckplatte 16 kann entweder als separates Bauteil vorgesehen
sein oder mit der Auflage 10 der Vorrichtung verbunden
sein. Die Deckplatte 16 übt einen Druck auf die
Pflasterelemente 12 aus, der vorzugsweise variabel einstellbar
ist, und begünstigt so die nachfolgend beschriebene Bearbeitung
der Pflasterelemente und verhindert ein Wegspringen der Pflasterelemente.
-
Die
Vorrichtung enthält ferner einen Vibrationsgenerator 20,
der die Auflage 10 in Vibration versetzen kann. Die Vibration
ist zum Beispiel eine Oszillation der Auflage 10 in horizontaler
und/oder vertikaler und/oder geneigter Richtung. Der Vibrationsgenerator 20 arbeitet
zum Beispiel auf einem elektromechanischen Prinzip oder einem elektromagnetischen
Prinzip.
-
Obwohl
nicht dargestellt, enthält die Vorrichtung vorzugsweise
ferner eine Einrichtung, um das während der Bearbeitung
anfallende Bruchmaterial der Pflasterelemente zu entfernen. Diese
Einrichtung enthält zum Beispiel Löcher in der
Auflage 10, die im Muster des Fugenbildes 14 des
Verlegepakets angeordnet sind.
-
Zum
Bearbeiten der Pflasterelemente 12 eines Verlegepakets,
insbesondere zum künstlichen Altern derselben, wird das
Verlegepaket von Pflasterelementen 12 zunächst
so auf der Auflage 10 platziert, dass die Pflasterelemente 12 sowohl
zueinander als auch zu der Umrandung 11 Spiel haben. Die Größe
dieses Spiels hängt von der gewünschten Fugenbreite
des Verlegepakets ab. Dann wird die Deck platte 16 mit den
daran befestigten Profilelementen 18 auf die Pflasterelemente 12 gesetzt
bzw. werden zuerst die Profilelemente 18 und dann die Deckplatte 16 auf
das Verlegepaket gesetzt, wobei die Profilelemente 18 in
ihrer Anordnung genau dem Fugenbild 14 des Verlegepakets
entsprechen.
-
Wenn
dann der Vibrationsgenerator 20 die Auflage 10 in
Vibration versetzt, bewegen sich die Pflasterelemente 12 des
Verlegepakets und insbesondere auch relativ zur Auflage 10 und
zu den Profilelementen 18. Aufgrund dieser Bewegung stoßen die
Ecken und Kanten an der Oberseite der Pflasterelemente 12,
d. h. an der Seite ihrer Sichtfläche, gegen die Profilelemente 18 und
werden so in unregelmäßiger Weise gebrochen.
-
Durch
eine Einstellung des Drucks der Deckplatte 16 auf die Pflasterelemente 12 kann
der Bearbeitungsgrad der Ecken und Kanten der Pflasterelemente 12 beeinflusst
werden.
-
Die
Ecken und Kanten an der Unterseite der Pflasterelemente 12 werden
dagegen nicht gebrochen, da die Pflasterelemente 12 selbst
nicht gegeneinander stoßen und auf der Auflage 10 der
Vorrichtung keine Profilelemente 18 vorgesehen sind. Außerdem
wird keine der Seitenflächen der Pflasterelemente 12 bei
diesem Prozess verkratzt, da die Deckplatte 16 und die
Auflage 10 im Wesentlichen glatte Oberflächen
in Kontakt mit der Oberseite bzw. der Unterseite der Pflasterelemente 12 aufweisen
und die Pflasterelemente 12 an den übrigen vier
Seitenflächen (im Wesentlichen senkrecht zu Auflage 10 und
Deckplatte 16) kaum oder sogar keine Kontaktierung erfahren.
Dies gilt insbesondere auch für die Sichtflächen
der Pflasterelemente 12.
-
Als
Modifikation dieses ersten Ausführungsbeispiels ist es
auch möglich, nicht die Auflage 10 in Vibration
zu versetzen, sondern die Deckplatte 16 mit den daran angebrachten
Profilelementen 18. Außerdem können natürlich
auch sowohl die Auflage 10 als auch die Deckplatte 16 in
Vibration versetzt werden.
-
Als
weitere Modifikation kann die Umrandung 11 für
das Verlegepaket auch an der Deckplatte 16 nach unten ragend
vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, jeweils eine Umrandung 11 an
der Auflage 10 und an der Deckplatte 16 anzubringen.
-
Es
wird nun unter Bezug auf 2 ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Dabei sind gleiche
bzw. analoge Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie im ersten
Ausführungsbeispiel versehen.
-
Das
vorliegende Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch,
dass die Pflasterelemente 12 des Verlegepakets mit ihren
Sichtflächen nach unten auf der Auflage 10 platziert
werden und die Profilelemente 18 dementsprechend auf bzw.
an der Auflage 10 angeordnet sind. In diesem Fall muss
die Oberfläche der Auflage im Wesentlichen glatt sein und
ist vorzugsweise auch im Wesentlichen eben ausgebildet und angeordnet.
-
Alle übrigen
Merkmale, Komponenten und Funktionsweisen entsprechen jenen des
oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiels.
-
Als
Modifikation dieses zweiten Ausführungsbeispiels ist es
auch möglich, nicht die Auflage 10 in Vibration
zu versetzen, sondern die lose auf der Auflage 10 vorgesehenen
Profilelemente 18.
-
Obwohl
nicht dargestellt, können die beiden Ausführungsbeispiele
von 1 und 2 (einschließlich der
genannten Varianten) auch miteinander kombiniert werden.
-
Bei
dieser Variante sind sowohl die Auflage 10 als auch die
Deckplatte 16 mit Profilelementen 18 versehen,
sodass die Unterseite und die Oberseite der auf der Auflage 10 platzierten
Pflasterelemente 12 des Verlegepakets ein künstlich
gealtertes Aussehen erhalten. Es ist dann möglich, bei
diesen so behandelten Pflasterelementen 12 wahlweise die
Oberseite oder die Unterseite als Sichtfläche zu verwenden.
-
3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Schnitt. Gleiche bzw. analoge Komponenten sind wieder
mit den gleichen Bezugsziffern wie im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
versehen.
-
Die
vorliegende Ausführungsform basiert auf einer Kombination
der ersten und zweiten Ausführungsbeispiele derart, dass
mit der in 3 dargestellten Vorrichtung
zwei Lagen von Verlegepaketen von Pflasterelementen 12 gleichzeitig
bearbeitet werden können.
-
Ausgehend
von der in 2 dargestellten Vorrichtung
wird die auf Auflage 10 mit den Profilelementen 18 platzierte
Anordnung von Pflasterelementen 12 von einer Zwischenplatte 22 abgedeckt.
Diese Zwischenplatte 22 bildet einerseits eine Deckplatte für
das erste Verlegepaket im Sinne des obigen zweiten Ausführungsbeispiels
und andererseits eine Auflage für das zweite Verlegepaket
(vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise identisch zum ersten Verlegepaket)
von Pflasterelementen 12 im Sinne des obigen ersten Ausführungsbeispiels.
Diese zweite Lage von Pflasterelementen 12 wird schließlich von
einer Deckplatte 16 mit daran angebrachten Profilelementen 18 abgedeckt.
-
Um
ein ausreichendes Bearbeitungsmaß der Pflasterelemente 12 in
beiden Verlegepaketen zu erreichen, sind in dieser Ausführungsform
ein erster Vibrationsgenerator 20a für die Auflage 10 für
das untere Verlegepaket sowie ein zweiter Vibrationsgenerator 20b für
die Deckplatte 16 für das obere Verlegepaket vorgesehen.
Die auf beiden Seiten glatte Zwischendecke 22 kann entweder
lose eingefügt oder fest angebracht sein.
-
Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
eine Umrandung für das obere Verlegepaket von Pflasterelementen 12 an
der Zwischenplatte 22 ausgebildet. Alternativ wird diese
Umrandung an der Deckplatte 16 nach unten ragend angebracht.
-
Mit
dieser Vorrichtung können in vorteilhafter Weise zwei Verlegepakete
gleichzeitig mechanisch bearbeitet werden.
-
Anstelle
der in 3 gezeigten Kombination von Vorrichtungen gemäß dem
ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel können
alternativ auch zwei Vorrichtungen gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel oder zwei Vorrichtungen gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel in analoger Weise kombiniert werden,
um zwei Verlegepakete von Pflasterelementen gleichzeitig bearbeiten
zu können.
-
Außerdem
können auch bei dem Ausführungsbeispiel von 3 jeweils
die Oberseiten und die Unterseiten der Pflasterelemente 12 der
Verlegepakete 10 behandelt werden, wenn sowohl die Auflage 10 und
die Deckplatte 16 als auch beidseitig die Zwischenplatte 22 mit
Profilelementen 18 versehen sind.
-
Grundsätzlich
ist es auch möglich, mehr als zwei Verlegepakete gleichzeitig
zu bearbeiten; allerdings wird die Relativbewegung der Pflasterelemente 12 mit
zunehmender Anzahl von Verlegepaketen und Auflagen 10 immer
schwieriger erreicht werden.
-
Bezug
nehmend auf 4 und 5 wird nun
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail
beschrieben. Dabei sind gleiche bzw. analoge Komponenten wieder
mit den gleichen Bezugsziffern wie in den vorherigen Ausführungsbeispielen gekennzeichnet.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel werden die Pflasterelemente 12 mit
ihren zu bearbeitenden Sichtflächen nach oben auf der Auflage 10 platziert. Wie
bei den vorherigen Ausführungsbeispielen ist auch hier
die Auflage 10 mit einer Umrandung 11 versehen,
innerhalb der die Pflasterelemente 12 eines Verlegepakets
mit Spiel angeordnet werden können. Wie in 4 angedeutet,
ist die Auflage 10 elastisch gelagert und kann über
geeignete Vibrationsgeneratoren (z. B. Rüttler) 20 in
Vibrationen versetzt werden.
-
Wie
in 5 veranschaulicht, können bevorzugt mehrere
Verlegepakete von Pflasterelementen 12 hintereinander auf
der Auflage 10 platziert werden und in der Art eines Förderbandes
transportiert werden. Auf diese Weise lässt sich ein höherer Durchsatz
von zu bearbeitenden Verlegepaketen erzielen, wodurch die Produktions-
bzw. Bearbeitungskosten gesenkt werden können.
-
Auf
die auf der Auflage 10 angeordneten Pflasterelemente 12 der
Verlegepakete wird ein Rollkörper 22 gesetzt,
der eine im Wesentlichen glatte Umfangsfläche aufweist,
an welcher die Vielzahl von Profilelementen 18 entsprechend
dem Fugenbild 14 der Verlegpakete angebracht ist. Der Rollkörper 22 ist
in einem elastisch gelagerten Rahmen 24 drehbar gelagert
und mit Hilfe eines Antriebsmotors 26 um seine Längsachse
drehbar. An dem Rahmen 24 sind außerdem weitere
Vibrationsgeneratoren 28 vorgesehen, sodass auch der Rahmen 24 und
damit der Rollkörper 22 mit den Profilelementen 18 in
Vibrationen versetzt werden kann.
-
Wie
in 5 angedeutet, bewegt sich die Auflage 10 relativ
zu dem Rollkörper 22 (Pfeile 30). Vorzugsweise
wird die Auflage 10 mit den darauf angeordneten Pflasterelementen 12 in
der Art eines Förderbandes unter dem ortsfest angebrachten
Rollkörper 22 hindurch bewegt. Die Relativbewegungsrichtung
zwischen Auflage 10 und Rollkörper 22 ist dabei
im Wesentlichen parallel zu einer Achse des Fugenbildes 14 der
Verlegepakete. Bei einer entsprechenden Abstimmung der Transportgeschwindigkeit
der Pflasterelemente 12 und der Rotationsgeschwindigkeit
des Rollkörpers 22 greifen die an der Umfangsfläche
des Rollkörpers 22 vorgesehenen Profilelemente 18 jeweils
in die Fugen 14 der Verlegepakete. Durch die Vibration
der Auflage 10 und/oder des Rollkörpers 22 werden
dann die Ecken und Kanten der Pflasterelemente 12 in der
oben erläuterten Weise an der Seite ihrer Sichtfläche
gebrochen.
-
Wie
weiter in 5 angedeutet, sind vorzugsweise
mehrere Rollkörper 22 in der Relativbewegungsrichtung 30 hintereinander
und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Dabei können die
Profilelemente 18 der verschiedenen Rollkörper 22 auch
unterschiedlich zueinander ausgebildet sein, um das Brechen der
Ecken und Kanten der Pflasterelemente 12 gezielt zu beeinflussen
und zum Beispiel im Fortgang des Bearbeitungsvorganges immer stärker
auszuprägen. Durch Zuschalten bzw. Entfernen einzelner
Rollkörper 22 kann bei dieser Ausführungsform
zudem der Bearbeitungsgrad der Pflasterelemente 12 eingestellt
werden.
-
Auf
Wunsch können auch bei dieser Ausführungsform
zusätzliche Profilelemente auf der Auflage 10 angebracht
werden, um die Pflasterelemente beidseitig zu bearbeiten. Das gleichzeitige
Bearbeiten mehrerer Lagen von Pflasterelementen 12 ist
bei dem Ausführungsbeispiel mit den Rollkörpern 22 aber
nicht vorgesehen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 99/54552
A1 [0002]
- - EP 1734188 A1 [0003]
- - DE 19845174 A1 [0007]
- - DE 10162370 A1 [0009]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Normen DIN
EN 1338 „Pflastersteine aus Beton” [0036]
- - DIN EN 1339 „Platten aus Beton” [0036]