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Die
Erfindung betrifft einen faltbaren Schirm mit einem Mast mit vertikaler
Mastachse, einem Gestänge
und einer mit dem Gestänge
verbundenen faltbaren Membran, wobei das Gestänge mindestens drei Schirmarme
umfasst, die am Mast angelenkt und zwischen einer Öffnungsposition
und einer Schließposition
bewegbar sind, wobei die Membran an den Schirmarmen sowie an einem
weiteren Punkt des Schirms befestigt ist, wobei die Schirmarme in
ihrer Schließposition
zumindest teilweise radial weiter von der Mastachse entfernt angeordnet
sind als die Membran, und wobei mindestens ein längliches, flexibles Spannelement
vorgesehen ist, das an einem Ende mit einer Spannvorrichtung verbunden
ist.
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Hintergrund der Erfindung
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In
DE 20 2008 005 081
U1 ist ein Schirmsystem beschrieben, das ein innerhalb
des Mastes geführtes
Band als Sicherungssystem ausführt.
GB 1 537 174 A beschreibt
eine Schirmkonstruktion, bei der ein, auf dem vertikalen Mast mit
daran befestigten Schirmarmen verschiebbarer, Schlitten, an dem der
Klappmechanismus besagter Schirmarme befestigt ist, mit Hilfe einer
flaschenzugartigen Seilkonstruktion zum Aufklappen des Schirms nach
oben gezogen wird.
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Bei
Schirmen der oben beschriebenen Art ist die Membran unterhalb des
Gestänges
angeordnet, damit das Gestänge
im Öffnungszustand
des Schirms für
den Betrachter nicht sichtbar ist. Beim Überführen der Schirmarme in die
Schließposition
lockert sich die Membran, wodurch es zum Durchhängen und zur Faltenbildung
der Membran kommt. Insbesondere bei sehr großen Schirmen (bis zu 29 m Spannweite)
können
dabei großflächige Membranfalten
entstehen, die im Schließzustand
des Schirms der Witterung ausgesetzt sind.
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EP 1 387 025 B1 offenbart
einen Schirm mit austeleskopierbaren Schirmarmen. Um eine ordentliche
Raffung beim Einfahren der Schirmarme zu realisieren, ist die Membran
an Faltpunkten fest mit Seilen verbunden, die über Seilrollen mit einem Schirmarm
verbunden sind. In Schließposition
sind die eingefahrenen Schirmarme nach oben geklappt, so dass die
geraffte Membran die Schirmarme umgibt. Aus
DE 43 03 678 C2 ist ein
Schirm bekannt, bei dem die Membran in Schließposition des Schirms von den Schirmarmen
umschlossen wird. Im optimalen Fall soll die Membran unterhalb beziehungsweise
innerhalb der Schirmarme vollständig
verstaut werden. Um zu verhindern dass die Membran beim Überführen des
Schirms in die Schließposition
(Zusammenfalten) zu weit nach unten fällt, ist bei dem aus
DE 43 03 678 C2 bekannten
Schirm die Membran in ihrem mittleren Bereich durch elastische Spannseile
zu den Armen hin verspannt. Dazu sind die Spannseile an der Membran
befestigt und mit jeweils einem Schirmarm verbunden. Hierdurch wird
zwar ein Durchhängen
der Membran verhindert, jedoch wird in der Praxis auch bei diesen
Schirmen die Membran nicht vollständig von den Schirmarmen umschlossen.
Die von den Schirmarmen nicht umschlossenen Membranfalten können vom
Wind erfasst werden und erzeugen so zum einen störende Flattergeräusche, zum
anderen können
bei Wind, insbesondere bei Schirmen mit sehr großen Spannweiten, hohe Kräfte auf
die Schirmkonstruktion wirken, was die Anforderung an die Stabilität des Schirmes
und somit den Konstruktionsaufwand wesentlich erhöht. Das
Flattern und Schlagen der Membranfalten an den harten Schirmarmteilen
führt insbesondere
auch zur Beschädigung
und zur Zerstörung
des flexiblen Gewebes. Darüber
hinaus wirken hervorstehende Membranfalten optischen störend.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Schirm vorzuschlagen, bei dem
durch die Anwendung einfacher konstruktiver Maßnahmen eine optimierte Umschließung der
Membran durch die Schirmarmen in Schließposition und somit eine geringere Windempfindlichkeit
erreicht wird.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
gattungsgemäßen Schirm
dadurch gelöst,
dass das Spannelement in Öffnungsposition
der Schirmarme oberhalb der Membran zwischen jeweils zwei benachbarten
Schirmarmen angeordnet und mittels an den Schirmarmen befestigten
Umlenkelementen mit den benachbarten Schirmarmen verbunden ist,
dass das Spannelement mindestens einmal zwischen den benachbarten
Schirmarmen hin und her geführt
ist, und dass das Spannelement in jeder Position der Schirmarme
durch die Spannvorrichtung unter einer definierten Spannung gehalten
wird.
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Die
Spannvorrichtung kann dabei am Schirm befestigt sein. Das Spannelement
dient dazu, die Membran beim Schließen des Schirms kontrolliert zwischen
dem Mast und den Schirmarmen zu falten. Entscheidend ist hierbei
zum einen, dass das Spannelement in jedem Zustand des Schirms auf
Spannung gehalten wird, was dadurch erreicht werden kann, dass das
Spannelement mit einem Ende mit einer Spannvorrichtung und mit dem
anderen Ende fest an einem Befestigungspunkt des Schirms, bspw. einem
Schirmarm oder an der Membran, vorzugsweise am Membranrand, befestigt
ist. Hierdurch wird zwischen den Befestigungspunkten des Spannelements
mit den Schirmarmen eine Begrenzung für die Membran realisiert, die
unabhängig
vom Schließzustand
des Schirms stets mit den benachbarten Schirmarmen eine Ebene bilden.
Zum anderen ist es wichtig, dass das Spannelement zwischen den benachbarten
Schirmarmen mindestens einmal hin und her geführt wird. Das Spannelement
bildet also mindestens zwei Verbindungen zwischen benachbarten Schirmarmen,
so dass eine genügend
große
Fläche zwischen
diesen Verbindungen und den Schirmarmen vorgesehen werden kann,
um eine ausreichende Begrenzungsfunktion bezüglich der Membran zu erreichen.
Die Membran verbleibt somit auf der Unterseite der Schirmarme, also
zwischen Mast und Schirmarmen, so dass die Membran im Schließzustand
des Schirms von den Schirmarmen bedeckt wird und für den Betrachter
nicht sichtbar ist. Ein Hervorstehen einer Membranfalte zwischen
zwei Schirmarmen und die damit verbundene erhöhte Windanfälligkeit, sowie der beeinträchtigte
optische Eindruck werden hierdurch vermieden.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Vorzugsweise
ist ein Unterstützungsstab
an einem Anlenkpunkt eines Schirmarms und an einem Strebenanlenkpunkt
des Mastes angelenkt.
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Bei
einer einfachen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schirms
umfasst die Spannvorrichtung ein Gewicht, das das Spannelement aufgrund
der Schwerkraft gespannt hält.
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Das
Gewicht kann entlang der Mastachse vertikal verfahrbar angeordnet
sein. Besonders Platz sparend ist es, wenn der Mast des Schirms
zumindest teilweise hohl ist und das Gewicht innerhalb des hohlen
Mastes verfahrbar ist.
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Bevorzugt
ist jedoch eine Ausführungsform, bei
der das Gewicht entlang des Unterstützungsstabes verfahrbar ist.
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Für eine individuelle
Einstellung der auf das Spannelement wirkenden Spannkraft, ist es
vorteilhaft, wenn die Spannvorrichtung einen motorischen Antrieb
mit einer Kraft- und/oder Längenregelung
bezüglich
des Spannelements umfasst.
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Eine
spezielle Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schirms
sieht vor, dass ein Gestängeantrieb
vorgesehen ist, der einen im Mast verlaufenden teleskopartigen Linearantrieb
umfasst, der vorzugsweise spindelgetrieben oder hydraulisch bewegt
wird, und dass der Mast einen Mastkopf umfasst, der zur Überführung der
Schirmarme in die Schließposition
durch den Gestängeantrieb
teleskopartig ausfahrbar ist. Der Schirm weist dann im geschlossenen
Zustand eine größere Höhe auf als
im geöffneten
Zustand. Dies ist insbesondere bei Schirmen mit einer großen Spannweite
vorteilhaft, um auch im Schließzustand
einen Mindestabstand der Schirmarmspitzen zum Boden zu gewährleisten.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der das Spannelement mit
dem Mastkopf verbunden ist, so dass das Spannen des Spannelements
zumindest teilweise durch den Gestängeantrieb erfolgt. Das Spannelement kann
entweder über
eine am Mastkopf angebrachte Rolle geführt werden und am stationären Teil
des Mastes befestigt sein oder am beweglichen Mastkopf direkt montiert
sein. Beim Schließen
des Schirms verkleinert sich der Abstand zwischen den Schirmarmen
kontinuierlich, bis schließlich
im Schließzustand die
Schirmarme aneinander anliegen. Durch die erfindungsgemäße Befestigung
des Spannelements am austeleskopierbaren Mastkopf wird beim Schließen des
Schirms der Mastkopf mitsamt dem Spannelement nach oben ausgefahren
und verkürzt
somit das Spannelement im Bereich zwischen den Schirmarmen, so dass
das Spannelement trotz kleiner werdenden Abstand zwischen den Schirmarmen während des
gesamten Schließvorgangs
des Schirms gespannt gehalten werden kann.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist ein Gestängeantrieb
vorgesehen, wobei zur Überführung der
Schirmarme in die Schließposition
der Strebenanlenkpunkt durch den Gestängeantrieb entlang des Mastes
verfahrbar ist. Die Höhe
des Schirms im Schießzustand
und die Höhe
im Öffnungszustand sind
bei dieser Ausführungsform
gleich.
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Das
Spannelement ist hierbei vorteilhafterweise mit dem Strebenanlenkpunkt
verbunden, so dass das Spannen des Spannelements zumindest teilweise
durch den Gestängeantrieb
erfolgt. Auch hier kann das Spannelement entweder über eine
am Strebenanlenkpunkt angebrachte Rolle geführt werden und an einem weitern
Punkt am stationären
Teil des Mastes, vorzugsweise oberhalb des Strebenanlenkpunktes,
befestigt oder am beweglichen Strebenanlenkpunkt direkt montiert
sein. Beim Schließen
des Schirms wird der Strebenanlenkpunkt mitsamt dem Spannelement
entlang des Mastes nach unten bewegt und verkürzt somit das Spannelement
im Bereich zwischen den Schirmarmen, so dass auch hier das Spannelement
trotz kleiner werdenden Abstand zwischen den Schirmarmen während des
gesamten Schließvorgangs
des Schirms gespannt gehalten werden kann.
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Vorzugsweise
umfasst die Spannvorrichtung einen federgedämpften Seilzug. Die Federdämpfung kann
Spannungsunterschiede, die aufgrund der nicht linearen Verkürzung der
Abstände
zwischen den Umlenkelementen an den Schirmarmen auftreten können, zumindest
teilweise ausgleichen, so dass das Spannelement immer auf einer
nahezu gleich bleibenden Spannung gehalten werden kann.
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Die
Umlenkelemente können
als Ösen und/oder
Umlenkrollen, vorzugsweise mit Buchsen aus Polytetrafluorethylen,
ausgebildet sein. Es ist aber auch denkbar, Schlaufen vorzusehen.
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Um
unnötige
Reibung zwischen der Membran und dem Spannelement zu vermeiden,
weist das Spannelement vorzugsweise eine rundum glatte Oberfläche auf.
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Bezüglich der
Lebensdauer des Spannelements ist es von Vorteil wenn das Spannelement
aus UV-beständigem,
reißfestem
Material aufgebaut ist. Hinsichtlich des Abriebs kann es darüber hinaus
vorteilhaft sein, wenn das Spannelement und die faltbare Membran
aus demselben Material gefertigt sind. Besonders bevorzugt als Spannelement
ist ein Polytetrafluorethylen-Seil.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schirms
ist das Spannelement im Zickzack und/oder parallelogramm- und/oder
trapezartig zwischen den Schirmarmen hin und her geführt. Auf
diese Weise kann das Spannelement eine große Fläche der Membran überspannen.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
sind die Schirmarme mehrteilig aufgebaut und umfassen einen bezüglich der
Mastachse einen radial äußeren Armabschnitt
und einen radial inneren Armabschnitt.
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Vorzugsweise
ist der äußere Armabschnitt an
dem inneren Armabschnitt angelenkt. Die Armabschnitte können so
beim Schließen
des Schirms gegeneinander zusammengeklappt werden. Auf diese Weise
wird eine kompaktere Anordnung des Schirms in Schließposition
realisiert.
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Alternativ
hierzu ist es auch möglich,
dass der äußere Armabschnitt
teleskopartig aus dem inneren Armabschnitt heraus und in den inneren Armabschnitt
hinein bewegbar ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schirms
ist das Spannelement direkt oder durch ein weiteres Umlenkelement,
insbesondere eine Öse
oder eine beweglich gelagerte Seilrolle, an der den Schirmarmen zugewandten
Membranseite, vorzugsweise in Randnähe der Membran, befestigt.
Beim Überführen des Schirms
von der Öffnungsposition
in die Schließposition
wird der Membranrand auf diese Weise in Richtung des Spannelements
gezogen, so dass das Durchhängen
der Membran beim Schließen
des Schirms verringert werden kann. Dieser Effekt ist besonders
groß,
wenn das die Befestigung des Spannelements an der Membran mittig
zwischen den zwei benachbarten Armen erfolgt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung.
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Zeichnung und detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1a eine
Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms
in Öffnungsposition mit
einem entlang des Unterstützungsstabs
verfahrbaren Gewichts als Spannvorrichtung;
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1b eine
Schnittdarstellung des in 1a dargestellten
Schirms in Schließposition;
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1c eine
perspektivische Darstellung des Schirms aus 1a, 1b in Öffnungsposition
von oben;
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1d eine
perspektivische Darstellung des Schirms aus 1c von
oben beim Überführen in Schließposition;
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2a eine
Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms
in Öffnungsposition mit
einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spannvorrichtung;
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2b eine
Schnittdarstellung des in 2a dargestellten
Schirms in Schließposition;
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3a eine
Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms
in Öffnungsposition mit
einem entlang des Mastes verfahrbaren Strebenanlenkpunkt als Spannvorrichtung
Federdämpfung;
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3b eine
Schnittdarstellung des in 3a dargestellten
Schirms in Schließposition;
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4a eine
Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms
in Öffnungsposition mit
einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spannvorrichtung mit Gewichtsdämpfung durch
ein entlang des Unterstützungsstabs
verfahrbaren Gewicht;
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4b eine
Seitenansicht des in 4a dargestellten Schirms in
Schließposition;
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5a eine
Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms
in Öffnungsposition mit
einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spanvorrichtung mit Gewichtsdämpfung durch
ein entlang des Mastes verfahrbaren Gewicht;
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5b eine
Seitenansicht des in 5a dargestellten Schirms in
Schließposition;
und
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5c eine
perspektivische Darstellung des Schirms aus 5a, 5b in Öffnungsposition
von oben.
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1a, 1b, 1c, 1d zeigen
jeweils einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schirms 1 mit
einem Gestänge,
das mehrteilige Schirmarme 2a, 2b umfasst, wobei
die Schirmarme 2a, 2b jeweils einem äußeren Armabschnitt 5a und einem
inneren Armabschnitt 5b aufweisen. Der äußere Armabschnitt 5a ist
an einem Mast 3 mit vertikaler Mastachse angelenkt. Darüber hinaus
umfasst das Gestänge
Unterstützungsstäbe 4,
die jeweils einen Anlenkpunkt des äußeren Armabschnitts 5a mit einem
Strebenanlenkpunkt 6 am Mast 3 verbinden. Der
erfindungsgemäße Schirm 1 umfasst
eine Membran 7, die am Mast 3 sowie auf der dem
unteren Ende des Mastes 3 zugewandten Seite der Schirmarme 2a, 2b befestigt
ist. Statt am Mast 3 kann die Membran 7 jedoch
auch an abgekröpften
Armen oder Streben befestigt sein (nicht gezeigt). Entscheidend ist,
dass die Aufhängepunkte
der Membran 7 nicht in einer Ebene liegen, damit die Membran 7 im Öffnungszustand
des Schirms 1 eine räumlich
gekrümmte
Form aufweist, wie in 1c gezeigt. Die Membran 7 ist
unterhalb des Gestänges
angeordnet. In Schließposition
befindet sich die Membran 7 zwischen den Schirmarmen 2a, 2b und
dem Mast 3, so dass die Schirmarme 2a, 2b in
Schließposition
die Membran 7 umgeben.
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Die
Schirmarme 2a, 2b sind mit Umlenkelementen 8a, 8b, 8c (1c, 1d)
ausgestattet, mit Hilfe derer ein Spannelement 9 zwischen
den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b hin und hergeführt werden
kann. Das Spannelement 9 ist zwischen den Schirmarmen 2a, 2b mindestens
einmal hin und her geführt,
wobei ”hin
und her” nicht
bedeutet, dass eine Rückführung des
Spannelements 9 zum Ausgangspunkt erfolgt, sondern dass
das Spannelement 9 vom Umlenkelement 8a des Schirmarms 2a zum
Umlenkelement 8 des benachbarten Schirmarms 2b zu
einem dritten Umlenkelement 8c des Ausgangsarms 2a geführt wird.
Als Spannelemente 9 können
beispielsweise Seile, Gurte und Bänder dienen. Ein Spannelement 9 ist
mit mindestens zwei benachbarten Schirmarmen 2a, 2b verbunden.
Wie in 1c gezeigt, kann also für jedes
Schirmarmpaar 2a, 2b ein separates Spannelement 9 vorgesehen
sein. Es ist jedoch auch denkbar, den Schirm mit lediglich einem
einzigen Spannelement für
sämtliche
Schirmarme auszustatten. Denkbar sind auch Zwischenlösungen,
bei denen ein Spannelement zwischen mehreren Schirmarmpaaren gespannt
ist.
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Die
durch das Spannelement 9 gebildeten Verbindungen zwischen
den Schirmarmen 2a, 2b sollen als Begrenzung der
Membran 7 dienen, um ein Überstehen von Membranfalten
im Schließzustand des
Schirms 1 zu vermeiden. Beim Schließen des Schirms 1 verringert
sich jedoch der Abstand der benachbarten Schirmarme 2a, 2b.
Die Länge
des Spannelements, die benötigt
wird, um eine Verbindung zwischen den Umlenkelementen 8a, 8b, 8c zu
realisieren ist demnach kleiner als in Öffnungsposition des Schirms.
Bei einer starren Befestigung des Spannelements an den Schirmarmen
würde das Spannelement
beim Schließen
des Schirms durchhängen.
Das Spannelement 9 wird daher über die Umlenkelemente 8a, 8b, 8c (z.
B. Seilrollen) geführt, wobei
das Spannelement relativ zu den Umlenkelementen 8a, 8b, 8c beweglich,
also durch diese hindurchgeführt
werden kann. Mittels einer Spannvorrichtung wird das Spannelement
in jeder Position des Schirms 1 auf Spannung gehalten.
Die Spannvorrichtung umfasst in der gezeigten Ausführungsform
ein Gewicht 10, das mit einem Ende des Spannelements 9 verbunden
ist. Das andere Ende des Spannelements ist mit dem Schirmarm 2b verbunden.
Das Gewicht 10 ist entlang des Unterstützungsstabs 4 verfahrbar
angeordnet. Durch die auf das Gewicht 10 wirkende Schwerkraft
und die verfahrbare Anordnung entlang des Unterstützungsstabs 4 wird
das Gewicht 10 beim Schließen des Schirms 1 abgesenkt,
wodurch das Spannelement 9 stets auf einer konstanten Spannung
gehalten wird.
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Das
zwischen den Umlenkelementen 8a, 8b, 8c gespannte
Spannelement 9 befindet sich in Öffnungsposition des Schirms 1 oberhalb
der Schirmarme 2a 2b und in Schließposition
radial außerhalb
der Membran 7 (also auf der dem Mast 3 abgewandten Seite
der Membran 7) und bildet mit den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b,
die es verbindet, eine Ebene, die als Begrenzung für die Membran 7 wirkt.
Somit kann effektiv verhindert werden, dass Teile der Membran 7 während des
Schließvorgangs
des Schirms 1 in einem Bereich außerhalb der Schirmarme 2a, 2b gelangen.
Diese Begrenzungswirkung des Spannelements 9 bezüglich der
Membran 7 kann weiter verbessert werden, wenn das Spannelement 9 zusätzlich an
einem Befestigungspunkt 11 in der Nähe des Membranrandes zwischen
den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b, im vorliegenden
Beispiel mittels eines weiteren Umlenkelements 8d, an der Membran 7 befestigt
ist, wie in 1c, 1d gezeigt.
Auf diese Weise wird der Membranrand beim Schließen des Schirms 1 hoch
gezogen und ein Durchhängen
der Membran 7 wird verhindert (1d).
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2a, 2b zeigen
eine andere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schirms 1'. Der Mast 3 ist
mit einem teleskopartigen Linearantrieb ausgestattet. Dazu ist ein
den Mastkopf 12 umfassender Mastabschnitt 3a gegenüber einem
das untere Ende des Mastes 3 umfassenden ortsfesten Mastabschnitt 3b teleskopartig
ausfahrbar. Der ausfahrbare Mastabschnitt 3b wird beim
Schließen
des Schirms 1' aus-
und beim Öffnen
des Schirmes 1' eingefahren.
Das Spannelement 9 ist mit dem ortsfesten Mastabschnitt 3b mittels
eines Umlenkelements 8e verbunden und wird zum Mastkopf 12 geführt, an
dem das Ende des Spannelements 9 befestigt ist. Das Spannelement
ist also sowohl am ausfahrbaren Mastabschnitt 3a als auch
am ortsfesten Mastabschnitt 3b befestigt. Beim Schließen des Schirms 1' vergrößert sich
der Abstand und somit die Länge
des Spannelements zwischen dem Umlenkelement 8e am ortsfesten
Mastabschnitt 3b und dem Mastkopf 12. Gleichzeitig
verringert sich, wie bereits oben ausgeführt beim Schließen des
Schirms 1 der Abstand der benachbarten Schirmarme 2a, 2b und somit
auch der Spannelementbedarf für
das Hin- und Herführen
des Spannelements 9 zwischen den Schirmarmen 2a, 2b.
Durch den erhöhten
Bedarf an Spannelementlänge
zwischen den dem Umlenkelement 8e und dem Mastkopf 12 aufgrund
des Ausfahrens des Mastabschnitts 3a kann der kleiner werdende Abstand
der Schirmarme 2a, 2b ausgeglichen und das Spannelement 9 somit
auf Spannung gehalten werden.
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In 3a, 3b ist
ein Schirm 1'' mit einem feststehenden
Mastkopf 12' gezeigt.
Das Schließen
des Schirms 1'' wird hier durch
eine entlang des Mastes 3' bewegliche
Anordnung des Strebenanlenkpunktes 6' realisiert. Das Spannelement 9 ist
mit dem verfahrbaren Strebenanlenkpunkt 6' mittels eines am Strebenanlenkpunkt 6 befestigten
Umlenkelements 8e' verbunden
und wird zum feststehenden Mastkopf 12' geführt, an dem wiederum das Ende des
Spannelements 9 befestigt ist. Durch die Relativbewegung
des Strebenanlenkpunktes 6' gegenüber dem
Mastkopf 12' wird
auch hier eine Vergrößerung des
Abstands der Befestigungspunkte (Mastkopf 12', Umlenkelement 8e') des Spannelements 9 bewirkt. Zusätzlich ist
in der in 3a, 3b gezeigten
Ausführungsform
eine Federdämpfung 13 vorgesehen, welche
die feste Verbindung zwischen Spannelement 9 und Mastkopf 12' herstellt und
die Spannungsunterschiede beim Schließen des Schirms 1'' verringern, so dass während des
Schließvorgangs eine
nahezu konstante Spannung des Spannelements 9 realisiert
werden kann, wobei die Schwankungen de Spannung von der Armzahl,
d. h. dem Maß der
Verkürzung
des Spannelementes, von der Kinematik und der Federkonstante der
Federdämpfung 13 abhängt. Die
Federdämpfung 13 könnte auch durch
den Einbau einer weiteren Rolle und den Einbau eines frei laufenden
Gewichts ersetzt werden, das eine von der Schirmposition unabhängige immer gleiche
Spannkraft gewährleistet.
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4a, 4b zeigen
einen Schirm 1''', der die aus den in 1a–d und 2a,
b gezeigten Prinzipien kombiniert. Hier ist das Spannelement 9, wie
in 1a–d,
mit einem entlang des Unterstützungsstabs 4 verfahrbaren
Gewicht 10 verbunden. Diese Verbindung erfolgt bei dem
in 4a, b gezeigten Schirm 1''' jedoch über ein
Umlenkelement 8f, so dass das Spannelement 9 zwar
mit dem Gewicht 10 verbunden ist, sich jedoch relativ zu
dem Gewicht 10 bewegen, z. B. über eine am Gewicht 10 befestigte
Umlenkrolle laufen, kann. Das Ende des Spannelements 9 hingegen
ist am Mastkopf 12 des ausfahrbaren Mastabschnitts 3a befestigt.
Beim Schließen
des Schirms 1''' erfolgt das Spannen des Spannelements 9 somit
zum einen durch das Ausfahren des Mastabschnitts 3a, und
zum anderen durch das verfahrbare Gewicht 10.
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Alternativ
hierzu kann auch ein Gewicht 10' vorgesehen sein, welches entlang
des Mastes 3 verfahrbar ist, wie in 5a, 5b, 5c gezeigt.
In diesem Fall wird das Spannelement 9 zuerst zum Mastkopf 12 am
ausfahrbaren Mastabschnitt 3a und von dort mittels eines
Umlenkelements 8g zum Gewicht 10' geführt, an dem das Ende des Spannelements 9 befestigt
ist. Je nach Schirmgeometrie, kann die Aufhängung des Gewichtes 10' am ausfahrbaren Mastkopf 12 auch
mehrfach eingeschert werden, um eine größere Verkürzung des Spannelementes 9 bei gleichem
Hub des ausfahrbaren Mastabschnittes 3a zu ermöglichen.
Die Gewichtskraft muss dann entsprechend der Anzahl der Einscherungen
auf die notwendige Spannkraft des Spannelementes 9 angepasst
werden. Das andere Ende des Spannelements 9 ist mit dem
Befestigungspunkt 11 am Rand der Membran 7 fest
verbunden (5c), wodurch ein Durchhängen der
Membran 7 beim Schließen
des Schirms 1'''' verhindert
werden kann, analog zur Verbindung des Spannelements 9 mit
dem Membranrand über
das Umlenkelement 8d aus 1c.
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Sämtliche
Ausführungsformen
können
zusätzlich
auch mit einer Federdämpfung
versehen sein.
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Die
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegende Erfindung realisieren eine Falthilfe für Schirme,
insbesondere für
Schirme mit einer großen Spannweite
(> 10 m). Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung
erlaubt ein ordentliches Falten des Schirmes auch bei einer geringen
Anzahl von Schirmarmen. Durch die Reduzierung der Schirmarmanzahl können wiederum
Kosten gespart werden. Erreicht wird dies mit Hilfe einer mehrfachen
Verbindung zweier benachbarter Schirmarme durch ein Spannelement,
wobei die Befestigung des Spannelements an den Schirmarmen mittels
Umlenkelementen erfolgt, so dass das Spannelement relativ zu den
Schirmarmen beweglich ist. Das Spannelement wird durch eine Relativbewegung
eines Schirmteils (Membran, Schirmarm), mit dem das eine Ende des
Spannelements verbunden ist, gegenüber einem Element (Mastkopf,
Gewicht, Strebenanlenkpunkt), welches mit dem anderen Ende der Spannvorrichtung
verbunden ist, stets auf Spannung gehalten, so dass die durch das
Spannelement gebildeten Verbindungen zwischen den beiden Schirmarmen
stets einen Ebene mit den Schirmarmen bilden und als effektive Begrenzung
für die
Bewegung der Membran dienen. Die Membran des Schirms kann somit
in Schließposition
des Schirms vollständig
von den Schirmarmen umschlossen werden.
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- 1,
1', 1'', 1''', 1''''
- faltbarer
Schirm
- 2a,
2b
- Schirmarm
- 3
- Mast
- 3a
- beweglicher
Mastabschnitt
- 3b
- ortsfester
Mastabschnitt
- 4
- Unterstützungsstab
- 5a
- äußerer Armabschnitt
- 5b
- innerer
Armabschnitt
- 6,
6'
- Strebenanlenkpunkt
- 7
- Membran
- 8a,
8b, 8c
- Umlenkelemente
am Schirmarm
- 8d
- Umlenkelement
am Membranrand
- 8e,
8e', 8g
- Umlenkelement
am Mast
- 8f
- Umlenkelemente
am Unterstützungsstab
- 8g
- Umlenkelement
am Mastkopf
- 9
- Spannelement
- 10,
10'
- Gewicht
- 11
- Befestigungspunkt
am Membranrand
- 12,
12'
- Mastkopf
- 13
- Federdämpfung