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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Medizintechnik, spezieller auf
dem Gebiet der Patiententransport- und Lagerungseinrichtungen. Hierunter werden
beispielsweise Tragen, Fahrbetten, Rollstühle und Stative
für derartige Vorrichtungen sowie Hebe- und Umlagerungsvorrichtungen
verstanden.
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Auf
dem Gebiet der Behandlung und Pflege von kranken Menschen ist es
notwendig, Transportvorrichtungen zu entwickeln, die den Transport
und auch sonstige Tätigkeiten beim Umgang mit den Kranken
erleichtern und somit die Unfallgefahr verringern, den Komfort erhöhen
und den Personalbedarf reduzieren.
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Zum
Transport von Kranken ist eine Vielzahl von Vorrichtungen aus dem
Stand der Technik bereits bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 000029600699 U eine
Hebevorrichtung für Patienten in kranartiger Ausführung
bekannt, die eine hohe Sicherheit bieten soll.
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Aus
der
DE 000029500755
U ist ein Patientenlifter mit einer zentralen Tragstütze
und einem hieran mittels eines Kranarms gelagertem Sitz bekannt.
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Aus
der
DE 69634574 T2 ist
eine fahrbare Liege offenbart, die zur Umlagerung von Patienten längsseits
an ein Bett gebracht werden kann.
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Die
DE 29505768 U1 zeigt
eine fahrbare Liege, bei der die Liegefläche in Längsrichtung
zusätzlich ausfahrbar ist.
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Aus
der
EP 715841 B1 ist
eine stationäre Patientenlifter-Einheit mit einer kranartigen
Tragstange bekannt.
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Die
DE 19842618 B4 offenbart
einen Rollstuhl, bei dem die Sitzeinheit gegenüber dem
Fahrgestell heb- und schwenkbar ist, so dass der Patient unabhängig
von der Position des Fahrgestells positioniert und bewegt werden
kann.
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Aus
der
DE 69504790 T2 ist
ein Rollstuhl mit einer komplexen Hebelanordnung bekannt, die in
einer fließenden Bewegung die Streckung der verschiedenen
Stützabschnitte – Rückenlehne, Sitzfläche,
Beinstützfläche – erlaubt und somit beispielsweise
als Aufstehhilfe dienen kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Hinblick auf
den Stand der Technik eine Transportvorrichtung für Patienten
zu schaffen, die bei minimalem konstruktiven Aufwand möglichst
vielfältig einsetzbar und einfach bedienbar ist.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Transportvorrichtung weist hierzu mehrere hintereinander angeordnete
Stützelemente auf, die jeweils Teile des Körpers
des Patienten stützen können und in einer Längsrichtung
aneinander gereiht sind, die parallel zu der Körperlängsachse
des Patienten liegt. Beispielsweise kann ein Stützelement
für Kopf und Oberkörper, eines für Gesäß und Oberschenkel
und eines für die Unterschenkel vorgesehen sein. Diese
Stützelemente weisen entsprechende Stützflächen
auf und sind auf einer oder mehreren Tragstützen abgestützt,
die in Bezug auf die Längsrichtung seitlich außermittig,
zu einer Längsseite der Stützelemente hin angeordnet
sind.
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Hierdurch
lässt sich die den Tragstützen gegenüber
liegende Seite der Transportvorrichtung beziehungsweise der Stützelemente
sehr komfortabel an ein Bett oder eine andere Lagerungseinrichtung für
einen Patienten heranfahren ohne dass die Tragstützen stören.
Im Idealfall kann die Transportvorrichtung soweit bewegt werden,
dass die Stützelemente oberhalb einer Lagerungsfläche
eines anderen Lagerungselementes angeordnet sind und der Patient
einfach umgelagert werden kann.
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Durch
die gelenkige Verbindung der verschiedenen Stützelemente
kann die Transportvorrichtung derart verstellt werden, dass eine
stuhlartige Vorrichtung gebildet ist, beispielsweise, wenn das kopfseitige
Stützelement aufgerichtet und ein gegebenenfalls vorhandenes
fußseitiges Stützelement abgesenkt wird. Wenn
dann zusätzlich die Tragstützen auf einem Fahrgestell
abgestützt sind, kann die Transportvorrichtung als Rollstuhl
genutzt werden. Hierzu ist es vorteilhaft, dass die Schwenkachsen
der einzelnen Stützelemente senkrecht zur Längsrichtung
verlaufen und zudem horizontal.
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Insbesondere
wenn drei Stützelemente vorgesehen sind, können
diese in der genannten Form vorteilhaft zu einer stuhlartigen Anordnung
verschwenkt werden. Alternativ dazu können die Stützelemente
in einer gemeinsamen Ebene ausgerichtet werden, um eine horizontale
Liegefläche für einen Patienten zu bilden.
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Um
eine Liegefläche oder eine anders ausgerichtete Lagerfläche
für einen Patienten anheben oder absenken zu können,
beispielsweise um einen Patienten umzulagern auf ein Bett oder eine
fahrbare Liege, ist es vorteilhaft, wenn die Tragstützen
in der Höhe verstellbar sind.
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Diese
können dazu teleskopartig ausgebildet und mit einem gesonderten
elektrischen oder hydraulischen Antrieb versehen sein.
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Besonders
einfach ist die Transportvorrichtung aufgebaut, wenn ein erstes
Stützelement mittels einer Tragstütze gestützt
ist und wenigstens ein zweites Stützelement von dem ersten
Stützelement getragen ist.
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Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass ein drittes Stützelement tragend
an dem ersten Stützelement befestigt ist.
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In
diesem Fall sind die Stützelemente gemeinsam nur mittels
einer einzelnen oder mehrerer Tragstützen über
ein, beispielsweise mittleres Stützelement getragen, so
dass die gesamte Vorrichtung ausschließlich mittels der
entsprechenden Tragstützen höhenverstellbar ist.
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Die
tragende Verbindung der übrigen Stützelemente
an dem tragenden Stützelement kann beispielsweise über
die Schwenkgelenke vorgesehen sein. Diese sollten dazu in verschiedenen
Positionen feststellbar ausgebildet sein.
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Entsprechende
Gelenke können als scharnierartige Achsen entlang der aneinander
stoßenden Seiten von Stützelementen oder auch
als Gelenk auf einer Seite der Transportvorrichtung verwirklicht
werden.
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In
jedem Fall kann die Transportvorrichtung, wenn nur eine einzelne
oder mehrere zentral dicht beieinander angeordnete Tragstützen
vorgesehen sind, ziemlich frei bewegt und gedreht werden, ohne beispielsweise
an einem feststehenden Bett oder ähnlichem anzustoßen.
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Zudem
ist durch diesen Aufbau eine leichte Konstruktion gebildet, die
auch ein Aufrichten der Rückenlehne und ein Absenken der
Fußstütze bis in die Senkrechte erlaubt.
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Wenn
die Tragstützen auf einem Fahrgestell angeordnet sind,
so können grundsätzlich große Räder
vorgesehen sein, wie bei durch den Fahrer selbst bedienbaren Rollstühlen,
es können jedoch auch kleine Räder vorgesehen
sein, die eine besonders gute Manövrierbarkeit der Transportvorrichtung
gewährleisten.
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Vorteilhaft
ist ein elektrischer Antrieb für das Fahrgestell vorgesehen.
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Unabhängig
von einem Fahrgestell können die Tragstützen auf
einem Drehgestell um eine vertikale Achse drehbar angeordnet sein,
so dass die gesamte Transportvorrichtung mit der Lagerfläche
für den Patienten dreh- beziehungsweise schwenkbar ist.
Dies bringt insbesondere in Verbindung mit einem Fahrgestell Vorteile,
da mittels des Drehgestells die Lagerfläche derart positioniert
werden kann, dass durch eine Vorwärtsbewegung des Fahrgestells
jede gewünschte Bewegung des Patienten erreicht werden
kann.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Stützelement
aus wenigstens zwei Stützlamellen besteht.
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Die
Stützelemente können beispielsweise sehr flach
aufgebaut sein, so dass sie an ein stationäres Bett heran
oder auf dieses aufgelegt werden können und der Patient
zur Umlagerung übergerollt werden kann. Die entsprechenden
Stützlamellen können dann relativ schmal aufgebaut
sein, um nach Art von Hubgabeln verwendet zu werden.
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Zudem
kann vorgesehen sein, dass bei den Stützelementen gegebenenfalls
wenigstens einige Stützlamellen teleskopartig ausfahrbar
sind. Damit ist eine besonders einfache und mühelose Positionierung
der Stützelemente beziehungsweise des Patienten auch an
solchen Stellen möglich, die von den Tragstützen
relativ weit entfernt sind.
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Um
die Verwendbarkeit der Transportvorrichtung insbesondere als Rollstuhl
zu verbessern, kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Stützelement eine
Armlehne aufweist.
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Sowohl
die Abstände der Stützlamellen in Längsrichtung
als auch die Länge der Armlehne kann variabel sein, um
an verschiedene Körpergrößen von Patienten
anpassbar zu sein. Dazu können die Stützlamellen
an einer seitlichen Schiene eines jeden Stützelementes
verstellbar und/oder verschiebbar befestigt sein.
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Die
seitliche Schiene ist dann mit der seitlichen Schiene des nächsten
benachbarten Stützelementes mit einem Schwenkgelenk verbunden.
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Besonders übersichtlich
und kostengünstig sowie auch günstig bezüglich
der Lagerhaltung und Reparatur wird die erfindungsgemäße
Transportvorrichtung dadurch, dass die Stützelemente als
baugleiche Module realisiert sind. Damit können gleiche Bauteile
beziehungsweise Ersatzteile für an verschie denen Stützelementen
auftretende Schäden eingesetzt werden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
in einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend beschrieben.
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Dabei
zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße Transportvorrichtung in einer
dreidimensionalen Ansicht;
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2 die
Transportvorrichtung in einer Ansicht von oben;
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3 die
Vorrichtung in einer Frontansicht.
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Die 1 zeigt
in dreidimensionaler Darstellung eine erfindungsgemäße
Transportvorrichtung mit drei Stützelementen 1, 2, 3.
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Das
mittlere Stützelement 2 weist zwei schmalere äußere
Stützlamellen 4, 5 sowie eine breitere
mittlere Stützlamelle 6 auf, die parallel nebeneinander
angeordnet und an einer Tragschiene 7 tragend befestigt
sind.
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Die
Tragschiene 7 ihrerseits lagert auf zwei Tragstützen 8, 9,
(auch eine einzige Tragstütze wäre möglich)
die jeweils teleskopartig ausgebildet und damit in der Höhe
verstellbar sind. Die Tragstützen 8, 9 sind
mittels eines elektrischen oder hydraulischen Antriebes verstellbar
und lagern auf einem Drehgestell 10, mittels dessen die
Stützelemente somit gegenüber einem Fahrgestell 11 um
eine vertikale Achse verdrehbar sind.
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Die
Drehlagerung des Drehgestells 10 gegenüber dem
Fahrgestell 11 ist mit 12 bezeichnet.
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An
der Tragschiene 7 sind mittels zweier insbesondere motorisch
betätigbarer und auch feststellbarer Gelenke 13, 14,
die Stützelemente 1, 3 beziehungsweise
deren Tragschienen 15, 16 befestigt. An der Tragschiene 15 sind
die Lamellen 17, 18, 19 des ersten Stützelementes 1,
an der Tragschiene 16 die Lamellen 20, 21, 22 des
dritten Stützelementes 3 befestigt.
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Jede
der Tragschienen 7, 15, 16 weist einen Schutzbügel 23, 24, 25 zur
Abstützung des Patienten und zum Schutz vor seitlichem
Herunterfallen auf, wobei der mittlere Schutzbügel 24 als
Armrast im Betrieb als Rollstuhl dienen kann.
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Die
Gelenke 13, 14 sind elektromotorisch betreibbar
und mechanisch feststellbar.
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Das
Fahrgestell 11 ist mit Rädern 26, 27 zur Fortbewegung
versehen, wobei die großen Räder 26 elektrisch
antreibbar sind.
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Die 2 zeigt
eine Ansicht der Transportvorrichtung in einer horizontalen Anordnung
der Stützelemente 1, 2, 3 in
Längsrichtung 30 von oben.
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Die
jeweils mittleren Stützlamellen 18, 6, 21 sind
jeweils stationär an den Schienen 15, 7, 16 befestigt,
während die jeweils äußeren Lamellen 17, 19, 4, 5, 20, 22 in
Richtung des Pfeils 28 teleskopartig verschiebbar sind,
um einen Patienten seitwärts, beispielsweise zu einem feststehenden
Bett oder einer Liege hin, zu transportieren.
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Aus
Gründen der besseren Anschauung ist in der 2 der
Umriss eines Menschen mit eingezeichnet.
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Zudem
kann in der Position, die in der 2 dargestellt
ist, die gesamte Transportvorrichtung in der Rollrichtung der Räder 26,
die in dieser Ausrichtung der Teleskopauszugsrichtung 28 der
gabelförmigen Stützlamellen entspricht, zusätzlich
verfahren werden.
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Um
die Transportvorrichtung so auszurichten, dass dies möglich
ist, ist das entsprechende bereits oben erwähnte Drehgestell 10 vorgesehen.
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Die 3 zeigt
eine frontseitige Ansicht der Transportvorrichtung, wobei die Stützelemente 1, 2, 3 horizontal
mittels der Drehgelenke 13, 14 ausgerichtet sind.
Es ist die Stellung gezeigt, die in der 2 von oben
dargestellt ist. Die Schutzbügel 23, 24, 25 sind
deutlich zu erkennen, ebenfalls die Teleskopführungen 29 der
verschiebbaren Lamellen.
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Die
Lamellen selbst können entlang der Schienen verschiebbar
sein, um die Transportvorrichtung an verschiedene Körpergrößen
anzupassen.
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Die
Erfindung erlaubt eine vielseitige Verwendung einer Transportvorrichtung
einerseits als Rollstuhl, andererseits als fahrbare Liege beziehungsweise
Umbettvorrichtung. Sie ist leicht verstellbar und somit auch für
medizinisches Hilfspersonal leicht und ohne körperliche
Anstrengungen nutzbar.
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- 1,
2, 3
- Stützelemente
- 4,
5, 17, 19, 20, 22
- äußere
Stützlamellen
- 6,
18, 12
- mittlere
Stützlamelle
- 7,
15, 16
- Tragschiene
- 8,
9
- Tragstützen
- 10
- Drehgestell
- 11
- Fahrgestell
- 12
- Drehlagerung
des Drehgestells
- 13,
14
- Gelenke
- 23,
24, 25
- Schutzbügel
- 26,
27
- Räder
- 28
- Teleskopauszugsrichtung
- 29
- Teleskopführung
- 30
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 000029600699
U [0003]
- - DE 000029500755 U [0004]
- - DE 43404757 A1 [0005]
- - DE 69634574 T2 [0006]
- - DE 29505768 U1 [0007]
- - EP 715841 B1 [0008]
- - DE 19842618 B4 [0009]
- - DE 69504790 T2 [0010]