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Die Erfindung betrifft eine Beladevorrichtung für ein Bestattungsfahrzeug sowie ein Bestattungsfahrzeug mit einer solchen Beladevorrichtung. Die Beladevorrichtung ist zur Aufnahme eines Überführungsfahrgeräts eingerichtet. Das Überführungsfahrgerät kann insbesondere zur Ausstattung des Bestattungsfahrzeugs gehören. Das Überführungsfahrgerät hat eine Liege, auf der eine verstorbene Person transportiert werden kann, beispielsweise in einem Sarg. Unterhalb der Liege weist das Überführungsfahrgerät ein Fahrgestell auf, das in einer Höhenrichtung im Wesentlichen rechtwinklig zum jeweiligen Untergrund vorzugsweise elektromotorisch ein- und ausgefahren werden kann.
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Der Transport einer verstobenen Person mit hohem Gewicht ist oft sehr schwierig. In vielen Fällen sind mehrere Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens notwendig, um die verstorbene Person in das Bestattungsfahrzeug zu bringen. Personen mit hohem Gewicht haben einen nicht unerheblichen Anteil an der Bevölkerung, so dass der Bedarf besteht, das Transportieren einer verstorbenen Person mit hohem Gewicht zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Beladevorrichtung für ein Bestattungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1, einem Bestattungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 21 sowie einer Anordnung mit den Merkmalen des Anspruches 22 gelöst.
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Die Beladevorrichtung für das Bestattungsfahrzeug ist zur Aufnahme eines Überführungsfahrgeräts eingerichtet. Das Überführungsfahrgerät hat eine Liege und ein in einer Höhenrichtung ein- und ausfahrbares Fahrgestell. Insbesondere kann das Fahrgestell elektromotorisch ein- und ausgefahren werden. Das Überführungsfahrgerät kann zur Ausstattung des Bestattungsfahrzeugs gehören und/oder Bestandteil einer Anordnung sein, zu der außerdem die erfindungsgemäße Beladevorrichtung gehört. Insbesondere kann die Liege des Überführungsfahrgeräts einen Ladeboden des Bestattungsfahrzeugs bilden, wenn das Überführungsfahrgerät mittels der Beladevorrichtung aufgenommen wurde.
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Die Beladevorrichtung weist eine Führungseinrichtung auf. Die Führungseinrichtung hat zwei sich in einer Querrichtung mit Abstand gegenüberliegende Führungsschienen, die sich jeweils in einer Längsrichtung erstrecken. Die Längsrichtung und die Querrichtung sind rechtwinklig zueinander orientiert und jeweils rechtwinklig zur Höhenrichtung orientiert. Die Höhenrichtung, die Längsrichtung und die Querrichtung bilden ein kartesisches Koordinatensystem der Beladevorrichtung bzw. des Bestattungsfahrzeugs. Die Höhenrichtung ist dabei im Wesentlichen rechtwinklig zu einem Untergrund ausgerichtet, auf dem das Bestattungsfahrzeug abgestellt ist und optional auch das Überführungsfahrgerät abgestellt werden kann.
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In oder an jeder Führungsschiene ist eine Auszugsschiene in Längsrichtung verschiebbar gelagert. Die Auszugsschiene kann zwischen einer eingefahrenen Position und einer ausgefahrenen Position verschoben werden. In der eingefahrenen Position befindet sich die Auszugsschiene insbesondere vollständig im Innenraum des Bestattungsfahrzeugs. In der ausgefahrenen Position befinden sich die Auszugsschienen überwiegend außerhalb des Innenraums des Bestattungsfahrzeugs, ragen aber noch in den Innenraum des Bestattungsfahrzeugs hinein, da sie mit den Führungsschienen verbunden sind.
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Die Beladevorrichtung weist außerdem eine Hubeinrichtung auf. Die Hubeinrichtung ist dazu eingerichtet, die Führungseinrichtung zwischen einer oberen Position und einer unteren Position in Bezug auf die Höhenrichtung zu bewegen, vorzugsweise zu schwenken. Die Hubeinrichtung ist im montierten Zustand der Beladevorrichtung im Bestattungsfahrzeug einerseits mit den Führungsschienen und andererseits mit dem Fahrzeugaufbau des Bestattungsfahrzeugs verbunden.
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Die Oberseite der Auszugsschienen ist zur Aufnahme der Liege des Überführungsfahrgeräts eingerichtet. Die Liege kann daher oben auf den Auszugsschienen angeordnet werden. In der unteren Position der Führungseinrichtung ist der Abstand zwischen der Oberseite der Auszugsschienen und dem Untergrund, auf dem das Bestattungsfahrzeug abgestellt ist, geringer als die maximal angehobene Position der Liege des Überführungsfahrgeräts, wenn das Fahrgestell des Überführungsfahrgeräts vollständig ausgefahren ist. Dadurch ist es möglich, das Überführungsfahrgerät derart zwischen den Auszugsschienen anzuordnen, dass sich die Liege oberhalb der Oberseiten der Auszugsschienen befindet. Anschließend kann durch Einfahren des Fahrgestells des Überführungsfahrgeräts die Liege abgesenkt und auf den Auszugsschienen angeordnet werden. Durch ein weiteres Einfahren des Fahrgestells werden die Räder des Fahrgestells vom Untergrund abgehoben und das Überführungsfahrgerät durch die Auszugsschienen getragen. Im Anschluss daran kann über die Hubeinrichtung und die Führungseinrichtung das Überführungsfahrgerät mit oder ohne eine verstorbene Person in den Innenraum des Bestattungsfahrzeugs bewegt werden. Die Liege des Überführungsfahrgeräts bildet erfindungsgemäß auch den Ladeboden des Bestattungsfahrzeugs.
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Es ist bevorzugt, wenn die Auszugsschienen zum Festklemmen des Überführungsfahrgeräts eingerichtet sind. Beispielsweise kann das Überführungsfahrgerät an der Oberseite mit der Liege und an der Unterseite mittels zumindest eines Teils des Fahrgestells anliegen und dadurch auch festgeklemmt werden. Somit kann durch das Einfahren des Fahrgestells des Überführungsfahrgeräts dazu verwendet werden, eine Klemmkraft zu erzeugen, um das Festklemmen des Überführungsfahrgeräts an den Auszugsschienen zu bewirken. Bei einem Ausführungsbeispiel kann jede Auszugsschiene an der Unterseite dazu eingerichtet sein, mit einem Teil des Fahrgestells des Überführungsfahrgeräts zusammenzuarbeiten, um eine kraft- und/oder formschlüssige Anlage herzustellen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an wenigstens einer Unterseite einer der Auszugsschienen wenigstens eine Anlagefläche vorhanden. Die wenigstens eine Anlagefläche ist dazu eingerichtet, mit einem Teil des Fahrgestells des Überführungsfahrgeräts zusammenzuarbeiten, um das Überführungsfahrgerät an den Auszugsschienen festzuklemmen durch eine kraft- und/oder formschlüssige Anlage. Beispielsweise kann an der Unterseite jeder Auszugsschiene mindestens eine Anlagefläche vorhanden sein. Jede Anlagefläche kann zum Beispiel an einem Anschlagteil angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist jede Anlagefläche dazu eingerichtet, mit einem Abschnitt einer Achse des Fahrgestells zusammenzuarbeiten. Einer oder mehreren Achsen des Fahrgestells kann beispielsweise jeweils wenigstens eine Anlagefläche zugeordnet sein. Es ist bevorzugt, wenn für eine oder mehrere Achsen des Fahrgestells des Überführungsfahrgeräts zwei in Querrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Anlageflächen vorhanden sind.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Beladevorrichtung ist an wenigstens einer Oberseite einer der Auszugsschienen eine Aufnahmevertiefung vorhanden. Die Aufnahmevertiefung dient dazu, einen zugeordneten Haltevorsprung an einer Unterseite der Liege des Überführungsfahrgeräts aufzunehmen. Dadurch kann eine formschlüssige Anordnung des Überführungsfahrgeräts an den Auszugsschienen bewirkt werden. Mittels des Fahrgestells kann das Überführungsfahrgerät wie vorstehend beschrieben zusätzlich derart an den Auszugsschienen geklemmt werden, dass der Haltevorsprung in der zugeordneten Aufnahmevertiefung fixiert wird. Auch andere Mittel und Ausgestaltungen zur Herstellung einer formschlüssigen Anlage zwischen der Liege und der Oberseite wenigstens einer der Auszugsschienen kann realisiert werden. Beispielsweise können zusätzlich oder alternativ wenigstens ein Haltevorsprung an der Oberseite einer Auszugsschiene und die jeweils zugeordnete Aufnahmevertiefung an der Unterseite der Liege vorhanden sein.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind an der Oberseite jeder Auszugsschiene zwei in Längsrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Aufnahmevertiefungen vorhanden.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Hubeinrichtung mit den Führungsschienen verbunden und dazu eingerichtet ist, an einem Fahrzeugaufbau des Bestattungsfahrzeugs angebracht zu werden. Durch das Bewegen der Führungsschienen relativ zum Fahrzeugaufbau kann die Führungseinrichtung zwischen der oberen Position und der unteren Position bewegt werden.
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Mit jeder Führungsschiene kann eine Hubeinheit der Hubeinrichtung verbunden sein. Die Hubeinheiten können identisch aufgebaut sein. Vorzugsweise sind die Führungsschienen und/oder die Hubeinheiten nicht unmittelbar mechanisch miteinander bewegungsgekoppelt, sondern die Bewegung der Führungsschienen wird über die Hubeinrichtung synchronisiert, beispielsweise über die Steuerung der Hubeinheiten.
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Die Hubeinrichtung kann vorzugsweise dazu eingerichtet sein, die Führungseinrichtung zwischen der oberen Position und der unteren Position zu schwenken. Die Schwenkbewegung kann beispielsweise durch eine Parallelogrammführung geführt bzw. vorgegeben werden. Bei einem Ausführungsbeispiel weist die Hubeinrichtung für jede Führungsschiene eine Parallelogrammführung auf. Jede Parallelogrammführung kann zwei gelenkig gelagerte Führungshebel aufweisen, die einerseits am Fahrzeugaufbau und andererseits an der Führungsschiene angelenkt sind.
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Die Hubeinrichtung weist wenigstens einen Antrieb auf und kann für jede Führungsschiene einen separaten Antrieb aufweisen. Als Antrieb kann beispielsweise ein doppelt wirkender Zylinder, insbesondere Hydraulikzylinder verwendet werden. Als Antrieb kann auch ein elektromotorischer Antrieb, beispielsweise ein Linearmotor, ein elektromotorischer Spindelwellenantrieb, ein elektromotorischer Antrieb mit Zahnstange oder dergleichen verwendet werden.
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Bei einer Ausführungsform der Beladevorrichtung bzw. der Hubeinrichtung ist der doppelt wirkende Zylinder an einer Kopplungsstelle gelenkig mit der zugeordneten Führungsschiene verbunden. Zusätzlich kann ein Abstützhebel vorhanden sein. Der Abstützhebel kann mit einem Ende gelenkig an der Kopplungsstelle angebracht sein und mit einem anderen Ende gelenkig am Fahrzeugaufbau des Bestattungsfahrzeugs angeordnet werden.
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Es ist außerdem möglich, dass die Hubeinrichtung für jede Führungsschiene wenigstens eine Kulissenführung aufweist. Beispielsweise kann an jeder Führungsschiene ein Kulissenvorsprung vorhanden sein, der in einer Kulissenbahn des Fahrzeugaufbaus geführt bewegbar angeordnet ist. Ein Kulissenvorsprung kann beispielsweise an der Kopplungsstelle zwischen dem doppelt wirkenden Zylinder und der Führungsschiene angeordnet sein.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Führungseinrichtung eine Arretiereinrichtung aufweist. Die Arretiereinrichtung kann zwischen einer Arretierstellung und einer Freigabestellung umgeschaltet werden. In der Arretierstellung wird eine Relativbewegung der Auszugsschienen in Längsrichtung relativ zu den Führungsschienen verhindert und in der Freigabestellung zugelassen.
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Die Arretiereinrichtung kann beispielsweise ein Arretierelement aufweisen, das zwischen der Arretierstellung und der Freigabestellung bewegbar ist. Das Arretierelement kann vorzugsweise mittels einer Vorspanneinrichtung in die Arretierstellung vorgespannt werden. Die Vorspanneinrichtung kann dabei eine Vorspannkraft erzeugen, die mittelbar oder unmittelbar auf das Arretierelement einwirkt. Mittels eines Arretierhebels kann das Umschalten zwischen der Arretierstellung und der Freigabestellung manuell ausgeführt werden. Beispielsweise kann das Arretierelement mittels des Arretierhebels entgegen der Vorspannkraft aus der Arretierstellung in die Freigabestellung bewegt werden.
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Vorzugsweise ist das Arretierelement zwischen der Arretierstellung und der Freigabestellung in Höhenrichtung bewegbar.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist an der Führungsschiene eine Arretieraussparung vorhanden. Bevorzugt weist die Führungseinrichtung wenigstens zwei in Längsrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Arretieraussparungen auf. Bei dieser Ausgestaltung kann die Arretiereinrichtung sowohl in der eingefahrenen Position der Auszugsschienen als auch in der ausgefahrenen Position der Auszugsschienen mit jeweils einer Arretieraussparung zusammenwirken und die Arretierstellung einnehmen.
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Ein erfindungsgemäßes Bestattungsfahrzeug weist ein Ausführungsbeispiel der Beladevorrichtung auf, wie sie vorstehend erläutert wurde.
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Eine erfindungsgemäße Anordnung weist ein Ausführungsbeispiel der Beladevorrichtung auf, wie sie vorstehend erläutert wurde. Zusätzlich gehört zu der Anordnung das Überführungsfahrgerät. Diese Anordnung kann Bestandteil eines erfindungsgemäßen Bestattungsfahrzeugs sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 ein Bestattungsfahrzeug in einer schematischen Teildarstellung mit einer Beladevorrichtung, wobei sich eine Führungseinrichtung der Beladevorrichtung in einer eingefahrenen oberen Position befindet,
- 2 die Teildarstellung des Bestattungsfahrzeugs gemäß 1, wobei sich die Führungseinrichtung der Beladevorrichtung in einer ausgefahrenen oberen Position befindet,
- 3 die Teildarstellung des Bestattungsfahrzeugs gemäß der 1 und 2, wobei sich die Führungseinrichtung in einer ausgefahrenen unteren Position befindet,
- 4 eine schematische Darstellung eines Überführungsfahrgeräts mit einer Liege und einem Fahrgestell sowie Auszugsschienen der Führungseinrichtung gemäß der 1-3, die sich in einer ausgefahrenen Position befinden, wobei das Überführungsfahrgerät auf einem Untergrund abgestellt ist,
- 5 die Darstellung gemäß 4, wobei das Fahrgestell des Überführungsfahrgeräts eingefahren und das Überführungsfahrgerät dadurch an den Auszugsschienen angeordnet und von diesen getragen wird,
- 6 eine schematische Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer Arretiereinrichtung der Führungseinrichtung,
- 7 eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Arretiereinichtung aus 6 in einem Arretierzustand,
- 8 eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Arretiereinrichtung aus 6 in einem Freigabezustand,
- 9 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Hubeinrichtung zur Bewegung der Führungseinrichtung zwischen der oberen Position und der unteren Position, wobei sich die Führungseinrichtung in der oberen Position befindet,
- 10 die Hubeinrichtung gemäß 9, wobei sich die Führungseinrichtung in einer unteren Position befindet und
- 11 eine schematische blockschaltbildähnliche Teildarstellung in einer Draufsicht auf den Fahrzeugaufbau und die Beladevorrichtung, wobei sich eine Führungseinrichtung der Beladevorrichtung in einer ausgezogenen unteren Position befindet.
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In den 1-3 ist jeweils stark schematisiert ein Teil eines Bestattungsfahrzeugs 15 veranschaulicht. Das Bestattungsfahrzeug 15 weist eine erfindungsgemäße Beladevorrichtung 16 auf, von der in den 1-3 lediglich eine Führungseinrichtung 17 mit zwei Führungsschienen 18 und zwei Auszugsschienen 19 veranschaulicht ist. Von den beiden Führungsschienen 18 und den beiden Auszugsschienen 19 ist jeweils nur eine zu erkennen.
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An einem Fahrzeugaufbau 20 des Bestattungsfahrzeugs 15 sind die beiden Führungsschienen 18 in einer Querrichtung Q mit Abstand zueinander angeordnet (11). Die Führungsschienen 18 erstrecken sich in einer Längsrichtung L. Die Längsrichtung L und die Querrichtung Q sind rechtwinklig zueinander ausgerichtet.
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An jeder Führungsschiene 18 bzw. in jeder Führungsschiene 18 ist jeweils eine der Auszugsschienen 19 in Längsrichtung L verschiebbar gelagert. Die Auszugsschienen 19 können entlang der Führungsschienen 18 zwischen einer eingefahrenen Position E (1) und einer ausgefahrenen Position A (2-5 und 11) bewegt beispielsgemäß linear verschoben werden.
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Zu der Beladevorrichtung 16 gehört außerdem eine Hubeinrichtung 21, die der Übersichtlichkeit halber in den 1-3 nicht veranschaulicht ist. Die Hubeinrichtung 21 ist stark schematisiert in 11 eingezeichnet. Die Hubeinrichtung 21 ist dazu eingerichtet, die Führungseinrichtung 17 zwischen einer oberen Position O (1, 2 und 9) sowie einer unteren Position U (3-5, 10 und 11) zu bewegen. Die Hubeinrichtung 21 ist dazu zwischen dem Fahrzeugaufbau 20 und die Führungseinrichtung 17 zwischengeschaltet. Beispielsgemäß greift die Hubeinrichtung 21 einerseits am Fahrzeugaufbau 20 und andererseits an den Führungsschienen 18 an und kann dadurch die gesamte Führungseinrichtung 17 bestehend aus den Führungsschienen 18 und den Auszugsschienen 19 zwischen der oberen Position O und der unteren Position U bewegen.
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Beispielsgemäß weist die Hubreinrichtung 21 zwei Hubeinheiten 21a auf. Jede Führungsschiene 18 kann mittels einer zugeordneten Hubeinheit 21a zwischen der oberen Position O und der unteren Position U bewegt werden. Ein Ausführungsbeispiel einer Hubeinrichtung 21 bzw. einer Hubeinheit 21a ist schematisch nach Art eines Blockschaltbilds in den 9 und 10 veranschaulicht.
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Die Beladevorrichtung 16 ist zur Aufnahme eines Überführungsfahrgeräts 25 eingerichtet. Insbesondere ist das Überführungsfahrgerät 25 Bestandteil der Ausstattung des Bestattungsfahrzeugs 15. Das Überführungsfahrgerät 25 hat eine Liege 26 mit einer Oberseite 26a, auf der eine verstorbene Person positioniert bzw. gelagert werden kann. Die Liege 26 hat außerdem eine der Oberseite 26a entgegengesetzter Unterseite 26b. Im Bereich der Oberseite 26a kann entlang der Liege 26 bewegbar ein Schlitten 27 angeordnet werden, der auch als Sargschlitten bezeichnet wird. Der Schlitten 27 kann das Anordnen oder das Abnehmen eines Sarges auf der Liege 26 erleichtern.
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Das Überführungsfahrgerät 25 hat außerdem ein Fahrgestell 28, das die Liege 26 trägt. Das Überführungsfahrgerät 25 kann mittels Rädern 29 des Fahrgestells 28 auf einem Untergrund 30 zum Bestattungsfahrzeug 15 hin oder vom Bestattungsfahrzeug 15 weg bewegt werden. Das Fahrgestell 28 hat beim bevorzugten Ausführungsbeispiel des Überführungsfahrgeräts 25 zwei Achsen 31 mit jeweils zwei Rädern 29. Die beiden Achsen 31 sind über eine Hebelanordnung 32 des Fahrgestells 28 mit der Liege 26 und insbesondere der Unterseite 26b der Liege 26 verbunden.
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Das Fahrgestell 28 ist in einer Höhenrichtung H, die rechtwinklig zur Längsrichtung L und rechtwinklig zur Querrichtung Q ausgerichtet ist, verstellbar. Dadurch lässt sich der Abstand der Räder 29 von der Unterseite der Liege 26b einstellen. Beispielsweise kann der Abstand zwischen der Liege 26 und dem Untergrund 30 durch das höhenverstellbare Fahrgestell 28 verändert werden. Zur Höhenverstellbarkeit kann das Überführungsfahrgerät 25 einen oder mehrere Elektromotoren aufweisen. Das Fahrgestell 28 kann zum Beispiel als sogenanntes Scherenfahrgestell ausgebildet sein.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung der Beladevorrichtung 16 weisen die Auszugsschienen 19 eine Oberseite 19a und eine der Oberseite 19a jeweils entgegengesetzte Unterseite 19b auf. Die Unterseite 19b ist dem Untergrund 30 zugewandt, auf dem das die Beladevorrichtung 16 aufweisende Bestattungsfahrzeug 15 abgestellt ist (1-5, 9 und 10). Wenn sich die Führungseinrichtung 17 in der oberen Position O befindet haben die Unterseiten 19b der Auszugsschienen 19 einen ersten Abstand d1 vom Untergrund 30 parallel zur Höhenrichtung H gemessen (1,2 und 9). Wird die Führungseinrichtung 17 von der oberen Position O in die untere Position U abgesenkt, haben die Unterseiten 19b in Höhenrichtung H einen zweiten Abstand d2 vom Untergrund 30 (3-5, 10 und 11). In dieser unteren Position U der Führungseinrichtung 17 kann die Liege 16 oberhalb der Auszugsschienen 19 positioniert werden, wie es in den 3, 4 und 11 veranschaulicht ist. Zumindest in der maximal ausgefahrenen Stellung des Fahrgestells 28 hat die Unterseite 26b der Liege 26 des Überführungsfahrgeräts 25 einen größeren Abstand vom Untergrund 30 als die Oberseite 19a der Auszugsschienen 19, wenn sich die Führungseinrichtung 17 in der unteren Position U befindet.
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Die maximale Breite bzw. Dimension der Hebelanordnung 32 zumindest in einem Abschnitt, der sich an die Unterseite 26b anschließt, ist in Querrichtung Q kleiner als ein Zwischenraum zwischen den beiden Auszugsschienen 19 (11). Die beiden Auszugsschienen 19 sind bevorzugt nicht unmittelbar miteinander verbunden, zumindest nicht in einem sich an das hintere Ende der Auszugsschienen 19 anschließenden Einfahrbereich 33. Das hintere Ende der Auszugsschienen 19 ist das Ende, das in der ausgefahrenen Position A den Führungsschienen 18 bzw. dem Innenraum des Bestattungsfahrzeugs 15 abgewandt ist. Der Einfahrbereich 33 ist in Längsrichtung L am hinteren Ende der Auszugsschienen 19 offen. Somit kann das Überführungsfahrgerät 25 entlang des Untergrunds 30 zwischen die sich in der ausgefahrenen Position A befindenden Auszugsschienen 19 in den Einfahrbereich 33 eingefahren bzw. eingeschoben werden. Diese Situation ist beispielhaft schematisiert in den 3, 4 und 11 veranschaulicht.
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Die Oberseite 19a der Auszugsschienen 19 ist zur Aufnahme bzw. zur Auflage der Unterseite 26b der Liege 26 eingerichtet. Zur formschlüssigen Sicherung der Liege 26 bzw. des Überführungsfahrgeräts 25 gegen ein Bewegen in die Längsrichtung L können die Auszugsschienen 19 jeweils wenigstens eine und beispielsgemäß jeweils zwei in Längsrichtung L mit Abstand angeordnete Aufnahmevertiefungen 37 aufweisen. Die Aufnahmevertiefungen 37 sind zur Oberseite 19a offen.
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An der Unterseite 26b der Liege 26 sind beim bevorzugten Ausführungsbeispiel Haltevorsprünge 38 vorhanden, wobei jedem Haltevorsprung 38 eine Aufnahmevertiefung 37 zugeordnet ist. Der Abstand der Haltevorsprünge 38 in Längsrichtung L und in Querrichtung Q entspricht dem Abstand zwischen den Aufnahmevertiefungen 37 in Längsrichtung L und in Querrichtung Q. Die Liege 26 weist somit beim Ausführungsbeispiel vier Haltevorsprünge 38 auf. Die Haltevorsprünge 38 und die Aufnahmevertiefungen 37 sind beispielsweise in 4 veranschaulicht. Sie können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung auch entfallen, verbessern jedoch das Halten des Überführungsfahrgeräts 25 an den Auszugsschienen 19. Wenn die Haltevorsprünge 38 in jeweils eine zugeordnete Aufnahmevertiefung 37 eingreifen, kann eine formschlüssige Verbindung zwischen der Liege 26 bzw. dem Überführungsfahrgerät 25 und den Auszugsschienen 19 hergestellt werden.
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Im Bereich der Unterseite 19b weisen die Auszugsschienen 19 wenigstens eine und beispielsgemäß mehrere Anlageflächen 39 auf. Beim Ausführungsbeispiel ist jede Anlagefläche 39 bei einem Anschlagteil 40 der Auszugsschienen 19 angeordnet. Beispielsgemäß hat jede Auszugsschiene 19 zwei Anlageflächen 39 bzw. zwei Anschlagteile 40.
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Die Anlageflächen 39 sind beim bevorzugten Ausführungsbeispiel dazu eingerichtet, mit dem Fahrgestell 28 und insbesondere den Achsen 31 zusammenzuwirken. Jede Anlagefläche 39 kann an einer Stelle einer zugeordneten Achse 31 des Fahrgestells 28 anliegen. Dabei kann zwischen der Achse 31 und der zugeordneten Anlagefläche 39 eine Andrückkraft erzeugt werden, die wiederum dafür sorgt, dass die Unterseite 26b der Liege 26 gegen die Oberseite 19a der Auszugsschienen 19 gedrückt wird. Auf diese Weise ist ein Festklemmen des Überführungsfahrgeräts 25 an den Auszugsschienen 19 möglich. Diese Klemmkraft wird beim Ausführungsbeispiel durch das Einfahren des Fahrgestells 28 des Überführungsfahrgeräts 25 bewirkt und insbesondere durch einen Selbsthemmungseffekt der Höhenverstellung des Fahrgestells 28 aufrechterhalten. Ein solcher Selbsthemmungseffekt kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass ein elektromotorischer Antrieb, beispielsweise ein Spindelantrieb, des Überführungsfahrgeräts 25 eingesetzt wird, der eine Übersetzung der Motordrehung in eine lineare Bewegung eines Abtriebsteils aufweist, die einen Selbsthemmungseffekt bewirkt. Auch in einem stromlosen Zustand des Elektromotors bewirkt die Spindel des Antriebs eine Selbsthemmung, so dass das Fahrgestell 28 in der eingefahrenen Position und der Erzeugung einer Klemmkraft gehalten wird.
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Bei dem hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel weist jede Auszugsschiene zwei in Längsrichtung L mit Abstand angeordnete Anlageflächen 39 auf, die jeweils einer der beiden Achsen 31 des Überführungsfahrgeräts 25 zugeordnet sind. In 4 ist gestrichelt die Schwenkbewegung der Achsen 31 veranschaulicht, die die Achsen beim Einfahren des Fahrgestells 28 ausführen, um gegen die jeweils zugeordnete wenigstens eine Anlagefläche 39 bewegt zu werden. 5 zeigt den Zustand, in dem das Überführungsfahrgerät 25 sowohl gegen die Oberseite 19a, als auch gegen die Unterseite 19b gedrückt und damit an den Auszugsschienen 19 festgeklemmt wird. Die Achsen 31 sind dabei in Anlage mit jeweils zwei Anlageflächen 39, die in Querrichtung Q mit Abstand zueinander angeordnet sind.
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Beim Ausführungsbeispiel haben die Anlageflächen 39 eine konkave Form, so dass die Achsen 31 auch formschlüssig an den Anschlagteilen 40 gesichert werden können, zumindest gegen eine Bewegung in Längsrichtung L (4 und 5). Zusätzlich ist beim Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Haltevorsprünge 38 der Liege 26 in Aufnahmevertiefungen 37 an der Oberseite 19a der Auszugsschienen 19 eingreifen und dadurch einen weiteren Formschluss gegen eine Bewegung in Längsrichtung L herstellen (4 und 5).
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Das Beladen des Bestattungsfahrzeugs 15 mit Hilfe der Beladevorrichtung 16 kann wie folgt ausgeführt werden:
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Die Auszugsschienen 19 werden in die ausgefahrene Position A gebracht und mittels der Hubeinrichtung 21 wird die Führungseinrichtung 17 in die untere Position U bewegt. Im Anschluss daran kann das Überführungsfahrgerät 25 entlang des Untergrunds 30 in den Einfahrbereich 33 zwischen den ausgefahrenen Auszugsschienen 19 gefahren bzw. geschoben werden. Eine verstorbene Person kann dabei auf der Oberseite 26a der Liege 26 gelagert werden. Die Liege 26 befindet sich etwas oberhalb der Auszugsschienen 19. In dieser Situation kann das Fahrgestell 28 des Überführungsfahrgeräts 25 eingefahren werden, wodurch sich zunächst die Liege 26 absenkt, bis die Unterseite 26b der Liege 26 auf den Oberseiten 19a der Auszugsschienen 19 aufliegt. Dabei kann optional eine formschlüssige Sicherung mittels der wenigstens einen Aufnahmevertiefung 37 und dem jeweils zugeordneten Haltevorsprung 38 hergestellt werden.
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Bei einem weiteren Einfahren des Fahrgestells 28 heben die Räder 29 vom Untergrund 30 ab und bewegen sich zur Unterseite 19b der Auszugsschienen 19 hin. Durch das Fortsetzen dieser Bewegung gelangen die Achsen 31 in Anlage mit jeweils einer Anlagefläche 39 an jeweils einer Auszugsschiene 19 und es kann eine Klemmkraft zwischen den Achsen 31 und den Anlageflächen 39 erzeugt werden. Dadurch wird die Unterseite 26b der Liege 26 gegen die Oberseite 19a der Auszugsschienen 19 gedrängt und die Achsen 31 drücken sich an die Anlageflächen 39 an. Das Überführungsfahrgerät 25 ist auf diese Weise zumindest kraftschlüssig an den Auszugsschienen 19 gehalten.
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Durch entsprechende Formgebung der Anlageflächen 39 und/oder dadurch, dass optional Haltevorsprünge 38 und Aufnahmevertiefungen 37 vorhanden sind, kann zusätzlich eine formschlüssige Sicherung des Überführungsfahrgeräts 25 an den Auszugsschienen 19 erreicht werden.
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Die Führungseinrichtung 17 hat beim Ausführungsbeispiel außerdem eine Arretiereinrichtung 41 (6). An zumindest einer Auszugsschiene 19 ist an einem dem hinteren Ende entgegengesetzten vorderen Ende ein Arretierelement 42 angeordnet, das zwischen einer Arretierstellung R ( 6 und 7) und einer Freigabestellung F (8) bewegt werden kann, beispielsgemäß in Höhenrichtung H. In der Arretierstellung R greift das Arretierelement 42 in eine Arretieraussparung 43 an. Die Arretieraussparung 43 ist beispielsgemäß an einem Arretierkörper 44 vorhanden und in Höhenrichtung H nach oben hin zum Arretierelement 42 offen. Der Arretierkörper 44 weist in Längsrichtung L unmittelbar benachbart an die Arretieraussparung 43 eine Schrägfläche auf. Der Arretierkörper 44 kann optional in Längsrichtung L auch auf beiden Seiten der Arretieraussparung 43 jeweils eine Schrägfläche 45 aufweisen. Der Arretierkörper 44 ist an der Führungsschiene 18 angeordnet.
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Die Arretiereinrichtung 41 hat außerdem eine Vorspanneinrichtung 46, die das Arretierelement 42 in die Arretierstellung R vorspannt bzw. drängt. Als Vorspanneinrichtung 46 kann beispielsweise eine Federanordnung dienen. Die Federanordnung kann eine oder mehrere Federn, beispielsweise Schraubenfedern, aufweisen.
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Entgegen der Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung 46 kann das Arretierelement 42 in Höhenrichtung H verschoben werden, um die Freigabestellung F einzunehmen. Hierzu kann das Arretierelement 42 beispielsweise über ein Hebelgetriebe 47 oder ein anderes Getriebe mit einem Arretierhebel 48 gekoppelt sein. Beispielsgemäß befindet sich das Arretierelement 42 im Bereich des vorderen Endes der Auszugsschienen 19, während der Arretierhebel 48 im Bereich des hinteren Endes der Auszugsschienen 19 angeordnet ist. Dadurch kann der Arretierhebel 48 durch eine Bedienperson betätigt werden, die hinter dem Bestattungsfahrzeug 15 bzw. hinter den Auszugsschienen 19 steht.
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Der Arretierhebel 48 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel mittelbar über eine Zugstange 49 oder alternativ ein anderes Zugelement mit dem Hebelgetriebe 47 gekoppelt. Das Hebelgetriebe 47 kann zwei schräg oder rechtwinklig zueinander angeordnete und um einen Gelenkpunkt 50 schwenkbar gelagerte Hebel aufweisen, von denen der eine mit der Zugstange 49 und der andere mit dem Arretierelement 42 gelenkig verbunden ist. Die Hebel sind relativ zueinander unbeweglich. Auf diese Weise kann eine Zugbewegung an der Zugstange 49 in Längsrichtung L in eine Bewegung des Arretierelements 42 in Höhenrichtung H übersetzt werden. Es versteht sich, dass anstelle des Hebelgetriebes 47 auch andere Getriebearten verwendet werden können, die zu einer entsprechenden Umsetzung der Bewegungen führen.
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Beim Ausführungsbeispiel sind in Längsrichtung L zwei mit Abstand zueinander angeordnete Arretieraussparungen 43 bzw. Arretierkörper 44 entlang der Führungsschiene 18 und beispielsgemäß unterhalb der Führungsschiene 18 angeordnet. Zumindest an den einender zugewandten Seiten weisen die Arretierkörper 44 jeweils die beschriebene Schrägfläche 45 auf. Die weiter innen im Fahrzeuginnenraum liegende Arretieraussparung 43 definiert die eingefahrene Position E der Auszugsschienen 19, während die andere Arretieraussparung 43 die ausgefahrene Position A der Auszugsschienen 19 definiert. Sowohl in der eingefahrenen Position E, als auch in der ausgefahrenen Position A der Auszugsschienen 19 kann die Arretiereinrichtung 41 ihre Arretierstellung R einnehmen und ein versehentliches Verschieben der Auszugsschienen 19 relativ zu den Führungsschienen 18 blockieren.
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Mittels des Arretierhebels 48 kann das in die Arretierstellung R vorgespannte Arretierelement 42 in die Freigabestellung F bewegt werden. Nach einer Relativverschiebung der Auszugsschienen 19 relativ zu den Führungsschienen 18 derart, dass sich das Arretierelement 42 nicht mehr oberhalb der Arretieraussparung 43 befindet, kann die Bedienperson den Arretierhebel 48 wieder loslassen, wodurch das Arretierelement 42 aufgrund der Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung 46 wieder in eine ausgefahrene Stellung überführt wird. Da es sich außerhalb der Arretieraussparung 43 befindet, wird die Bewegung der Auszugsschienen 19 relativ zu den Führungsschienen 18 nicht blockiert oder behindert.
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Aufgrund der wenigstens einen Schrägfläche 45 an jedem Arretierkörper 44 kann das ausgefahrene Arretierelement 42 kurz vor Erreichen der Arretierstellung aufgrund der Relativbewegung der Auszugsschienen 19 relativ zu den Führungsschienen 18 gegen die Schrägfläche 45 bewegt werden und bei einer fortgesetzten Bewegung entlang der Schrägfläche gleiten, wobei es entgegen der Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung 46 verschoben wird. Sobald das Arretierelement 42 die Arretieraussparung 43 erreicht hat, wird es durch die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung 46 in die Arretieraussparung 43 hinein bewegt und gelangt mit dem Arretierkörper 44 in einen formschlüssigen Eingriff. Die Arretiereinrichtung 41 befindet sich dann in der Arretierstellung R. In dieser Arretierstellung R ist dann eine weitere Relativbewegung der Auszugsschienen 19 in Längsrichtung L gegenüber den Führungsschienen 18 abgesehen von einem technisch erforderlichen Spiel blockiert.
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In den 9 und 10 ist ein Ausführungsbeispiel der Hubeinrichtung 21 veranschaulicht. Die Hubeinrichtung 21 hat beispielsgemäß zwei Hubeinheiten, die identisch aufgebaut sind. Jeder Führungsschiene 18 ist eine Hubeinheit 21a der Hubeinrichtung 21 zugeordnet. In den 9 und 10 ist jeweils eine Hubeinheit 21a der Hubeinrichtung 21 sowie die zugeordnete Führungseinrichtung 17 veranschaulicht.
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Jede Hubeinheit 21a weist eine Parallelogrammführung 55 auf, zu der zwei Führungshebel 56 gehören, die jeweils mit einem Ende an der Führungsschiene 18 und mit einem anderen Ende gelenkig am Fahrzeugaufbau 20 gelagert sind. Der Fahrzeugaufbau 20 ist in den 9 und 10 lediglich schematisch durch die Schraffur symbolisiert. Die beiden Führungshebel 56 haben dieselbe Länge. In Höhenrichtung H sind die beiden Gelenkpunkte der Führungshebel 56 auf demselben Niveau bzw. derselben Höhe angeordnet. Über die Parallelogrammführung 55 ist eine Schwenklagerung der Führungseinrichtung 17 realisiert, wobei die Ausrichtung der Führungseinrichtung 17, also der Führungsschienen 18 und der Auszugsschienen 19, in Längsrichtung L erhalten bleibt und kein Kippen oder Neigen der Führungsschienen 18 und der Auszugsschienen 19 gegenüber der Längsrichtung L stattfindet.
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Jede Hubeinheit 21a weist außerdem einen Antrieb 57 auf, der beispielsweise elektrisch oder fluidisch arbeiten kann. Beim Ausführungsbeispiel ist ein doppelt wirkender Zylinder 58 als Antrieb 57 vorhanden, der sich einerseits am Fahrzeugaufbau 20 abstützt und andererseits an einer Kopplungsstelle 59 an der zugeordneten Führungsschiene 18 angelenkt ist. Zum Beispiel kann das Zylindergehäuse gelenkig mit dem Fahrzeugaufbau 20 und eine ein- und ausfahrbare Kolbenstange des doppeltwirkenden Zylinders gelenkig an der Kopplungsstelle 59 mit der Führungsschiene 18 verbunden sein.
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Die Hubeinheit 21a hat beim Ausführungsbeispiel außerdem einen Abstützhebel 60, der sich einerseits gelenkig am Fahrzeugaufbau 20 und andererseits gelenkig an der Führungsschiene 18 abstützt. Beim Ausführungsbeispiel ist der Abstützhebel 60 gelenkig an der Kopplungsstelle 59 angebracht. Wie es in den 9 und 10 zu erkennen ist, befindet sich die Kopplungsstelle 59 beispielsgemäß auf derselben Höhe wie die Stellen, an denen die Führungshebel 56 gelenkig an der Führungsschiene 18 angreifen. Die gelenkigen Abstützpunkte der Führungshebel 56 sowie des Abstützhebels 60 befinden sich in Höhenrichtung H betrachtet ebenfalls auf derselben Höhe. Dadurch wird über sämtliche Hebel 56, 60 dieselbe Schwenkbewegung der Führungsschiene 18 bewirkt und insbesondere durch den Abstützhebel 60 keine Behinderung der Schwenkbewegung der Parallelogrammführung bewirkt.
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Beim Ausführungsbeispiel ist der Abstützhebel 60 gekrümmt, während die Führungshebel 56 geradlinig ausgeführt sind.
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Optional kann zusätzlich oder alternativ zur Parallelogrammführung 55 wenigstens eine Kulissenführung 63 vorhanden sein. Bei dem hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel weist jede Hubeinheit 21a zwei Kulissenführungen 63 mit jeweils einer Kulissenbahn 64, die am Fahrzeugaufbau 20 angeordnet ist. Ein Kulissenvorsprung 65 ragt in die zugeordnete Kulissenbahn 64 der Kulissenführung 63 hinein und ist fest an der Führungsschiene 18 angeordnet. Bei der Bewegung der Führungsschiene 18 zwischen der oberen Position O und der unteren Position U bewegt sich der Kulissenvorsprung 65 entlang der Kulissenbahn 64. Beim Ausführungsbeispiel verläuft die Kulissenbahn 64 kreisbogenförmig und beschreibt beispielsweise einen Viertelkreis.
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Somit können die Führungsschienen 18 mit der jeweils zugeordneten Hubeinheit 21a der Hubeinrichtung 21 durch eine bogenförmige Schwenkbewegung zwischen der oberen Position O und der unteren Position U bewegt werden. In der oberen Stellung O bleibt zwischen dem Boden im Fahrzeuginnenraum und den Auszugsschienen 19 der Führungseinrichtung 17 ausreichend Raum, so dass ausreichend Platz für das Anordnen bzw. die Aufnahme des Fahrgestells 28 des Überführungsfahrgeräts 25 vorhanden ist. In der unteren Position U der Führungseinrichtung 17, wenn die Auszugsschienen 19 ihre ausgefahrene Position A aufweisen, ist der Abstand, also der zweite Abstand d2, relativ zum Untergrund 30 ausreichend gering, so dass das auf dem Untergrund 30 abgestellte Überführungsfahrgerät 25 mit der Liege 26 oberhalb der Auszugsschienen 19 positioniert werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann optional eine Freigabeeinrichtung vorhanden sein, die das Bewegen der Führungseinrichtung 17 aus der oberen Position O in die untere Position U nur dann gestattet, wenn sich die Auszugsschienen 19 in der ausgezogenen Position befinden. Die Freigabeeinrichtung kann hierfür beispielsweise einen Schalter und/oder Sensor aufweisen, der in der ausgezogenen Position A der Auszugsschienen 19 aktiviert wird bzw. diese ausgefahrene Position A erfasst.
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Ist das Überführungsfahrgerät 25 an den Auszugsschienen 19 angeordnet und befindet sich die Führungseinrichtung 17 in der oberen Position O und die Auszugsschienen 19 in der eingefahrenen Position E, ist das Überführungsfahrgerät 25 innerhalb des Fahrzeuginnenraums angeordnet. Die Liege 26 des Überführungsfahrgeräts 25 bildet dann den Ladeboden des Bestattungsfahrzeugs 15. Es findet somit kein Umlagern einer verstorbenen Person von der Liege 26 des Überführungsfahrgeräts 25 auf einen davon separaten Ladeboden des Bestattungsfahrzeugs 15 statt.
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Die Erfindung betrifft eine Beladevorrichtung 16 für ein Bestattungsfahrzeug 15. Die Beladevorrichtung hat eine Führungseinrichtung 17 mit zwei Führungsschienen 18. An oder in jeder Führungsschiene 18 ist eine Auszugsschiene 19 in einer Längsrichtung L verschiebbar gelagert. Die Auszugsschienen 19 sind zum formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Aufnehmen eines Überführungsfahrgeräts 25 und einer Liege 26 und einem höhenverstellbaren Fahrgestellt 28 eingerichtet. Mittels einer Hubeinrichtung 21 ist die Führungseinrichtung 17 zwischen einer oberen Position O und einer unteren Position U in Höhenrichtung H bewegbar und beispielsgemäß verschwenkbar. Dadurch ist es möglich, das Überführungsfahrgerät 25 bei ausgefahrenen Auszugsschienen 19 hinter dem Bestattungsfahrzeug 15 zwischen den Auszugsschienen 19 zu positionieren, wobei sich die Liege 26 dabei oberhalb der Auszugsschienen 19 befindet. Durch Einfahren d es Fahrgestells 28 kann das Überführungsfahrgerät 25 von den Auszugsschienen 19 aufgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 15
- Bestattungsfahrzeug
- 16
- Beladevorrichtung
- 17
- Führungseinrichtung
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Auszugsschiene
- 19a
- Oberseite der Auszugsschiene
- 19b
- Unterseite der Auszugsschiene
- 20
- Fahrzeugaufbau
- 21
- Hubeinrichtung
- 21a
- Hubeinheit der Hubeinrichtung
- 25
- Überführungsfahrgerät
- 26
- Liege
- 26a
- Oberseite der Liege
- 26b
- Unterseite der Liege
- 27
- Schlitten
- 28
- Fahrgestell
- 29
- Rad
- 30
- Untergrund
- 31
- Achse
- 32
- Hebelanordnung
- 33
- Einfahrbereich
- 37
- Aufnahmevertiefung
- 38
- Haltevorsprung
- 39
- Anlagefläche
- 40
- Anschlagteil
- 41
- Arretiereinrichtung
- 42
- Arretierelement
- 43
- Arretieraussparung
- 44
- Arretierkörper
- 45
- Schrägfläche
- 46
- Vorspanneinrichtung
- 47
- Hebelgetriebe
- 48
- Arretierhebel
- 49
- Zugstange
- 55
- Parallelogrammführung
- 56
- Führungshebel
- 57
- Antrieb
- 58
- doppelt wirkender Zylinder
- 59
- Kopplungsstelle
- 60
- Abstützhebel
- 63
- Kulissenführung
- 64
- Kulissenbahn
- 65
- Kulissenvorsprung
- A
- ausgefahrene Position
- d1
- erster Abstand
- d2
- zweiter Abstand
- E
- eingefahrene Position
- F
- Freigabestellung
- H
- Höhenrichtung
- L
- Längsrichtung
- O
- obere Position
- Q
- Querrichtung
- R
- Arretierstellung
- U
- untere Position