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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung mit wenigstens
einer Schaltvorrichtung und einer Freilaufdiode, die parallel zur
Schaltvorrichtung angeschlossen ist. Die vorliegende Erfindung ist
besonders dann von Nutzen, wenn sie bei einem Leistungshalbleitermodul
mit einem Gleichrichterelement angewendet wird.
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2. Beschreibung des Standes der Technik
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Leistungshalbleitermodule
werden auf vielen Gebieten verwendet, etwa bei Wechselrichtern und ähnlichen
Vorrichtungen. Leistungsmodule mit einem Si-IGBT (Insulated Gate
Bipolar Transistor; Bipolartransistor mit isoliertem Gate) als Schaltvorrichtung und
einer Si-PiN-Diode (im folgenden mit Si-PND bezeichnet) als Freilaufdiode
weisen einen geringen Verlust und eine hohe Sperrspannung auf und
werden auf vielen Gebieten verwendet, etwa bei Eisenbahnen und in
der Konsumelektronik. In den letzten Jahren hat die Einsparung von
Energie immer mehr an Bedeutung gewonnen. Von Leistungsmodulen wird
daher gefordert, daß sie immer weniger Verlust aufweisen.
Der Verlust eines Leistungsmoduls wird von den Eigenschaften der
verwendeten Leistungselemente bestimmt. Die Leistungsfähigkeit
der Si-IGBTs wurde in den letzten Jahren immer weiter verbessert,
während bei den Si-PNDs noch kein wesentlicher Durchbruch
erzielt wurde. Die gegenwärtigen Dioden haben ein Sperrverzugsstromproblem,
da die in den Dioden gespeicherten Ladungsträger beim Einschalten
des IGBT entladen werden. Dadurch steigen nicht nur die Schaltverluste
an, sondern es wird auch Rauschen erzeugt. Es sind daher dringend Dioden
mit einem minimalen Sperrverzugsstrom erforderlich. Die Entwicklung
ist jedoch bereits so weit, daß die Eigen schaften der Si-PND
im wesentlichen von den Materialeigenschaften des Si bestimmt werden.
Es ist daher schwierig, den Sperrverzugsstrom stark zu verringern.
Bei einer der neueren Vorgehensweisen zum Unterdrücken
des Sperrverzugsstroms wird die Anodenfläche einer PiN-Diode
(PND) in einem Bereich mit einer Schottky-Grenzfläche versehen,
um die Minoritätsträgerinjektion zu begrenzen.
Ein Beispiel für eine PND mit einem Schottky-Bereich ist
im
japanischen Patent Nr. 2590284 beschrieben.
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Es
ist zu erwarten, daß Leistungselemente auf der Basis von
Siliziumkarbid (SiC) aufgrund der ausgezeichneten physikalischen
Eigenschaften des SiC eine höhere Leistungsfähigkeit
zeigen als Leistungselemente auf der Basis von Si. Da die Durchbruchfeldstärke
von SiC hoch ist, können Elemente auf der Basis von SiC
erheblich dünner sein als solche auf der Basis von Si.
Schon ein unipolares SiC-Element kann daher gleichzeitig eine hohe Sperrspannung
und einen geringen Widerstand im Einschaltzustand aufweisen. Auch
ein bipolares SiC-Element kann so dünn ausgestaltet werden,
daß die Schalteigenschaften durch die geringe Anzahl der
im Element gespeicherten Ladungsträger besser werden. Von
den SiC-Elementen sind die Dioden hinsichtlich eines geringen Widerstands
im Einschaltzustand und einer großen Kapazität
weiter entwickelt als Schaltelemente. Es gibt daher Versuche, durch die
Kombination eines Si-IGBT mit einer SiC-Diode die Verluste zu verringern.
In der
JP-A-2006-149195 ist
eine solche Kombination aus einem Si-IGBT und einer SiC-Diode beschrieben.
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Eine
SiC-Diode unterscheidet sich von einer Si-Diode darin, daß die
SiC-Diode eine Schottky-Diode (im folgenden mit SBD für
Schottky Barrier Diode bezeichnet) mit einer Sperrspannung von mehr
als 3 kV ermöglicht. In Abhängigkeit von der Größenordnung
der Sperrspannung können daher SBD und PND selektiv verwendet
werden. Die SBD wird im niedrigen Sperrspannungsbereich verwendet,
da sie eine geringere Diffusionsspannung aufweist wie die PND und
die Durchlaßspannung beim Nennstrom geringer ist. Da es
ein unipolares Element ist, ist der Sperrverzugsstrom beim Einschalten
des IGBT verhältnismäßig klein. Wenn
der Sperrverzugsstrom jedoch im wesentlichen gleich Null ist, ändert
sich der elektrische Strom sehr schnell. Die kapazitiven und induktiven
Komponenten in einer Schaltung geraten dadurch in Schwingung und
erzeugen Schaltrauschen. Das Rauschen kann nicht nur das Element schädigen,
sondern das ganze System. Ganz im Gegensatz zu einer PND kann durch
eine SBD auch kein großer Strom fließen. Durch
kurzzeitige große Ströme, die sogenannten Stoßströme,
kann eine SBD beschädigt werden. Eine PND weist demgegenüber
eine hohe Diffusionsspannung auf, so daß die Durchlaßspannung
beim Nennstrom im niedrigen Sperrspannungsbereich hoch ist. Da eine
PND ein bipolares Element ist, ist der Spannungsanstieg aufgrund
der Dicke der Driftschicht begrenzt. Im hohen Sperrspannungsbereich
ist daher die Durchlaßspannung beim Nennstrom bei einer
PND kleiner als bei einer SBD. Außerdem ist eine PND stoßstromfest,
da durch sie ein großer Strom fließen kann. Die
SBD und die PND haben daher jeweils ihre eigenen Vorteile und Nachteile,
so daß sie je nach Einsatzzweck selektiv ausgewählt
werden sollten.
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Als
Kombinationselement mit den beiden beschriebenen Dioden wurde ein
MPS (Merged PiN Schottky; integrierte PiN-Schottky-Diode) genannter Aufbau
vorgeschlagen. Dieser Aufbau weist auf der Anodenseite sowohl einen
PN-Übergangsbereich als auch einen Schottky-Übergangsbereich
auf. Im Normalbetrieb arbeitet hauptsächlich der Schottky-Übergangsbereich.
Wenn ein Stoßstrom fließt, arbeitet auch der PN-Übergangsbereich,
um das Element zu schützen. Auch ist bei diesem Aufbau
der Leckstrom am Schottky-Übergang geringer, da sich, wenn
eine Sperrspannung anliegt, eine Verarmungsschicht vom PN-Übergangsbereich
weg erstreckt, die verhindert, daß der Schottky-Übergangsbereich
einem hohen elektrischen Feld ausgesetzt ist. Ein Beispiel für
eine MPS ist in "2nd Generation SiC Schottky Diode: A New Benchmark
in SiC Device Ruggedness" (Proceedings of ISPSD 2006, 305)
beschrieben.
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ÜBERSICHT ÜBER DIE ERFINDUNG
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Mit
einem MPS-Element oder einem anderen, ähnlichen Element,
bei dem im Normalzustand nur die SBD arbeitet, geraten jedoch die
erwähnten kapazitiven und induktiven Komponenten einer Schaltung
in Schwingung und erzeugen Rauschen. Das Rauschen kann verringert
werden, wenn ein kleiner Sperrverzugsstrom fließt, der
für ein weiches Umschalten sorgt. Bei dem beschriebenen
MPS-Aufbau kann das Rauschen jedoch nicht verringert werden, da
die PND im Normalbetrieb nicht arbeitet und im wesentlichen kein
Sperrverzugsstrom fließt. In der 9 der Zeichnung
ist ein MPS-Aufbau gezeigt. Auf der Seite der Anode weist der Aufbau
sowohl einen PN-Übergangsbereich als auch einen Schottky-Übergangsbereich
auf. Der Aufbau besteht aus mehreren Lagen, einschließlich
einer hoch konzentrierten N+-Schicht 14 und
einer N–-Driftschicht 13.
In der N–-Driftschicht 13 ist
eine Anzahl von p-Typ-Dotierstoffschichten 12 und eine
p-Typ-Abschlußschicht 16 ausgebildet. Über
den p-Typ-Dotierstoffschichten 12 ist eine Anodenelektrode 10 mit
einer Kontaktmetallschicht 11 dazwischen ausgebildet. Die
Grenzfläche zwischen den Bezugszeichen 11 und 13 ist
ein Schottky-Übergangsabschnitt, während die Grenzfläche
zwischen den Bezugszeichen 12 und 13 ein PN-Übergangsabschnitt
ist. Auf der Rückseite der hoch konzentrierten N+-Schicht 14 ist eine Kathodenelektrode 15 ausgebildet.
Das Bezugszeichen 17 bezeichnet eine Isolierschicht.
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In
Anwendungen, bei denen eine Sperrspannung von 3 kV und mehr erforderlich
ist, können bei dem MPS-Aufbau die Durchlaßspannungen
der PND und der SBD im Normalbetrieb im wesentlichen gleich sein.
Die beiden unterschiedlichen Dioden sind dann gleichzeitig in Betrieb,
um das Rauschen zu unterdrücken. Wenn jedoch der MPS-Aufbau
in Anwendungen mit einer Sperrspannung direkt verwendet wird, konzentriert
sich der Spannungsabfall im Schottky-Bereich, so daß in
der Umgebung der PN-Übergangsbereiche im wesentlichen kein
Spannungsabfall auftritt. Als Folge davon arbeitet die PND auch
dann nicht, wenn die angelegte Spannung größer
ist als die Diffusionsspannung des PN-Übergangs.
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Die
vorliegende Erfindung wurde angesichts dieses technischen Sachverhalts
gemacht. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Leitungsverlust
einer vorhandenen Umwandlungsschaltung zu verringern und dabei gleichzeitig
das Rauschen in der Schaltung herabzusetzen.
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Die
vorliegende Erfindung ist im wesentlichen durch die Tatsache gekennzeichnet,
daß eine Freilaufdiode in einem Leistungsmodul eine SBD
und eine PND umfaßt, die als separate Chips parallel nebeneinander
angeordnet sind. Bei der SBD wird als Basismaterial ein Halbleitermaterial
mit einem Bandabstand verwendet, der größer ist
als der von Silizium. Bei der PND wird als Basismaterial Silizium oder
ein Halbleitermaterial mit einem Bandabstand verwendet, der größer
ist als der von Silizium.
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Im
folgenden werden die Hauptgesichtspunkte der vorliegenden Erfindung
aufgezählt:
- (1) Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Schaltungsanordnung
geschaffen mit wenigstens einer Schaltvorrichtung und einer Freilaufdiode,
die parallel zur Schaltvorrichtung angeschlossen ist. Die Freilaufdiode
wird durch eine Parallelschaltung einer Silizium-PiN-Diode und einer
Schottky-Diode ausgebildet. Für die Schottky-Diode wird
als Basismaterial ein Halbleitermaterial mit einem Bandabstand verwendet, der
größer ist als der von Silizium. Die Silizium-PiN-Diode
und die Schottky-Diode sind jeweils separate Chips.
- (2) Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung geschaffen mit wenigstens
einer Schaltvorrichtung und einer Freilaufdiode, die parallel zur Schaltvorrichtung
angeschlossen ist. Die Freilaufdiode wird durch die Verbindung einer
PiN-Diode mit zwei oder mehr Schottky-Dioden in Reihe ausgebildet.
Für die Schottky-Dioden wird als Basismaterial ein Halbleitermaterial
mit einem Bandabstand verwendet, der größer ist
als der von Silizium. Für die PiN-Diode wird als Basismaterial
ein Halbleitermaterial mit einem Bandabstand verwendet, der größer
ist als der von Silizium. Die Schottky-Dioden und die Silizium-PiN-Diode
sind jeweils separate Chips.
- (3) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (1) geschaffen,
wobei das Halbleitermaterial mit einem größeren
Bandabstand als Silizium Siliziumkarbid (SiC) oder Galliumnitrid (GaN)
ist.
- (4) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (2) geschaffen,
wobei das Halbleitermaterial für die Schottky-Dioden und
die PiN-Diode, das einen größeren Bandabstand
als Silizium aufweist, Siliziumkarbid (SiC) oder Galliumnitrid (GaN)
ist.
- (5) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (1) geschaffen,
wobei die Schottky-Diode eine Anzahl von parallel geschalteten Schottky-Diodenchips
umfaßt; und wobei die PiN-Diode eine kleinere Anzahl von
Chips umfaßt als die Schottky-Diode.
- (6) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (1) geschaffen,
wobei die Fläche des Übergangsbereichs der PiN-Diode
kleiner ist als die der Schottky-Diode.
- (7) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (1) geschaffen,
wobei die Schottky-Diode eine Sperrschicht-Schottkydiode ist.
- (8) Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Schaltungsanordnung wie unter Punkt (22) ge schaffen,
wobei die Schottky-Dioden Sperrschicht-Schottkydioden sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist oben angegeben. Erfindungsgemäß sind
die SBD und die PND als separate Chips parallel angeordnet. Die
SBD und die PND arbeiten daher unabhängig voneinander,
wobei an beiden die gleiche Spannung anliegt. Da die vorliegende
Erfindung in der Nähe von Strombereichen verwendet wird,
bei denen die Durchlaßspannungen der SBD und der PND gleich
sind, wird das Rauschen unterdrückt, ohne daß darunter
die hervorragenden Umschalteigenschaften der SBD leiden.
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Mit
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, das Rauschen
in bestehenden Umwandlungsschaltungen zu verringern.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den Schaltungsaufbau eines Moduls bei einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht des Moduls der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
die Strom-Spannungs-Kennlinie des Moduls der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
die Vorteile, die mit dem Modul der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erhalten werden.
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5 zeigt
einen Teil des Schaltungsaufbaus eines Moduls bei einer anderen
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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6 ist
eine perspektivische Ansicht des Moduls der anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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7 zeigt
einen Teil des Schaltungsaufbaus eines Moduls bei einer zweiten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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8 zeigt
die Strom-Spannungs-Kennlinie des Moduls der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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9 ist
eine Schnittansicht eines herkömmlichen typischen MPS-Aufbaus.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Mit
Bezug zu den beiliegenden Zeichnungen werden nun Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erläutert.
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Es
wird nun eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Die erste Ausführungsform ist ein Beispiel
für eine Schaltungsanordnung mit wenigstens einer Schaltvorrichtung
und einer Freilaufdiode, die parallel zur Schaltvorrichtung angeschlossen
ist. Die Freilaufdiode wird von einer Parallelschaltung einer Silizium-PiN-Diode
mit einer Schottky-Diode gebildet. Bei der Schottky-Diode wird als
Basismaterial ein Halbleitermaterial verwendet, das einen größeren
Bandabstand aufweist als Silizium. Die Silizium-PiN-Diode und die
Schottky-Diode befinden sich auf separaten Chips. Ein typisches
Beispiel für ein Halbleitermaterial mit einem größeren Bandabstand
als Silizium ist Siliziumkarbid (SiC). Als solches Halbleitermaterial
kann auch Galliumnitrid (GaN) verwendet werden. Die Freilaufdiode
glättet dadurch, daß sie im Aus-Zustand einer
Last den erforderlichen Strom zuführt, die plötzliche
Stromänderung beim Umschalten der Schaltvorrichtung und sorgt
damit zum Schutz der Schaltvorrichtung für die Beibehaltung
der Nennspannung.
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Die 1 zeigt
die erste Ausführungsform und einen Hauptteil eines Schaltungsaufbaus
mit einem Leistungsmodul, das als Wechselrichterschaltung verwendet
wird. Die 2 ist eine perspektivische Ansicht
eines Teils des Leistungsmoduls. Die Schaltvorrichtungen Si-IGBT 2 und
Si-IGBT 2' in der 2 entsprechen
dem IGBT 2 der 1. Bei dem Leistungsmodul sind
zum Si-IGBT 2 eine SiC-SBD 3 und eine Si-PND 4 parallel
geschaltet. Beide Enden des Si-IGBT 2 sind mit der Stromversorgung
für die Wechselrichterschaltung verbunden. Die Bauteile der
Wechselrichterschaltung sind auf einer Leiterplatte 8 angebracht
und wie in der 2 gezeigt angeordnet. Die 2 zeigt
nur einen Teil der Schaltung und nicht die ganze Schaltung. Die
Bezugszeichen in der 2 entsprechen denen in der 1.
Das Bezugszeichen 5 bezeichnet ei nen Emitteranschluß. Das
Bezugszeichen 6 bezeichnet einen Gate-Anschluß.
Das Bezugszeichen 7 bezeichnet einen Kollektor-Anschluß.
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Es
wird nun kurz die Arbeitsweise der vorliegenden Ausführungsform
beschrieben. Bei einer Dreiphasen-Wechselrichterschaltung sind zwei
in Reihe geschaltete IGBTs (IGBT 3 und IGBT 3')
dreiphasig parallel verbunden; es werden daher insgesamt sechs IGBTs
aufeinanderfolgend ein- und ausgeschaltet, um einen Gleichstrom
in einen beliebigen Wechselstrom umzuwandeln. Die parallel zu den
IGBTs geschalteten Dioden (Schottky-Dioden 3, 3' und PiN-Dioden 4, 4')
sorgen für den erforderlichen Strom, wenn die IGBTs aus
sind. Wenn zum Beispiel der IGBT 3 abschaltet, fließt
der zu einer Last fließende Strom durch die Schottky-Diode 3' und
die PiN-Diode 4', die parallel zum IGBT 3' geschaltet
sind. Das Verhältnis der Stromflüsse zu den Dioden
wird dabei vom Flächenverhältnis der Dioden und
von ihren statischen Eigenschaften bestimmt. Wenn der IGBT 3' in diesem
Zustand einschaltet, wird die Stromversorgung zu der Schottky-Diode 3' und
der PiN-Diode 4' abgeschaltet, so daß die in den
Dioden gespeicherten Ladungsträger als Sperrverzugsstrom
in die entgegengesetzte Richtung fließen. Obwohl der Sperrverzugsstrom
den Schaltverlust erhöht, dient er gleichzeitig als Dämpfer,
der das Rauschen unterdrückt, das bei einem Schwingen der
Schaltung entsteht.
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Es
werden nun die Vorteile beschrieben, die durch die Kombination der
SiC-SBD und der Si-PND erhalten werden. Der Sperrverzugsstrom der
Si-PND ist größer als der der SiC-SBD. Wenn eine
SiC-SBD mit einer Si-PND mit kleiner Fläche verbunden wird, kann
daher das Rauschen unterdrückt werden. Die 3 zeigt
einen Vergleich der statischen Eigenschaften der SiC-SBD und der
Si-PND. Die 3 zeigt beispielhaft einen Nennstrom
und einen Bereich für den Normalbetrieb (schraffiert).
Die Verwendung der Si-PND ist durch die Tatsache gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Stromflüsse zu
der SiC-SBD und der Si-PND in jedem Strombereich im wesentlichen
kon stant ist, da die statischen Eigenschaften der SiC-SBD denen
der Si-PND ähnlich sind, wie es in der 4 dargestellt
ist. Das Verhältnis der Stromflüsse zu der SiC-SBD
und der Si-PND kann daher konstant optimiert werden. Dadurch wird es
möglich, den Kompromiß zwischen Rauschen und Sperrverzögerung
effektiv zu verbessern. Die vorliegende Ausführungsform
ist im wesentlichen von der Sperrspannung unabhängig, da
die statischen Eigenschaften der SiC-SBD denen der Si-PND in jeder Sperrspannungsklasse ähnlich
sind. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird angenommen,
daß jede Vorrichtung eine Sperrspannung von 4,5 kV aufweist.
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Es
werden nun typische Eigenschaften beschrieben. Zum Vergleich zeigt
die 4 die jeweiligen Umschalteigenschaften, wenn die
Wechselrichterschaltung nur eine SiC-SBD enthält, wenn
sie nur eine Si-PND enthält oder wenn sie sowohl eine SiC-SBD
als auch eine Si-PND enthält. Die 4 ist in
die drei Darstellungen für die genannten Situationen unterteilt
und entsprechend mit "SiC-SBD", "Si-PND" und "BEIDES" bezeichnet.
In jeder Darstellung gibt die horizontale Achse die Zeit und die
vertikale Achse den Strom bzw. die Spannung an. Wenn die Wechselrichterschaltung
nur eine SiC-SBD enthält, kommen die kapazitiven und induktiven
Komponenten der Schaltung ins Schwingen und erzeugen Rauschen (41).
Dafür ist der Sperrverzugsstrom 31 sehr klein.
Wenn die Wechselrichterschaltung nur eine Si-PND enthält,
tritt kein Rauschen auf (42), da das Umschalten wegen des
großen Sperrverzugsstroms 32 weich erfolgt. Wenn
die Wechselrichterschaltung sowohl eine SiC-SBD als auch Si-PND
enthält, tritt ebenfalls kein Rauschen auf (43),
da wegen der PND der Sperrverzugsstrom 33 zwischen dem der
SBD und dem der PND liegt.
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Vorzugsweise
weist die SBD eine größere Fläche auf
als die PND. Der Grund dafür ist, daß unter dem
Gesichtspunkt des Verlusts der größere Teil des
Stroms durch die SBD fließen sollte, da der Sperrverzugsstrom
der SBD kleiner ist als der der PND. Die PND sollt die für
die Rauschverringerung erfor derliche minimale Fläche aufweisen.
Das für die Rauschunterdrückung erforderliche
Verhältnis der PND zur SBD variiert zum Beispiel mit der
Schaltungsinduktivität. Eine Rauschverringerung kann erreicht
werden, wenn der Stromfluß zur PND weniger als die Hälfte
des Stromflusses zur SBD ist. Das Flächenverhältnis
sollte nicht durch Ändern der Fläche der einzelnen
Chips geändert werden. Bessere Ergebnisse werden erhalten,
wenn das Flächenverhältnis durch Verändern
der Anzahl von Chips geändert wird, wie es in den 5 und 6 angezeigt
wird. Dadurch kann das Flächenverhältnis leicht
geändert werden.
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Bei
der ersten Ausführungsform wird eine Kombination aus einer
SiC-SBD und einer Si-PND verwendet. Die SBD kann durch eine Sperrschicht-Schottkydiode
(JBS, für Junction Barrier Schottkydiode) ersetzt werden.
Die JBS ist ein Element mit einem 2-Bereich auf der Oberfläche
einer SBD, wobei die Schottky-Grenzfläche geschützt
ist, da sich vom PN-Übergangsbereich eine Verarmungsschicht
weg erstreckt, wenn eine Sperrspannung angelegt wird. Die JBS unterscheidet
sich von der MPS darin, daß der PN-Übergangsbereich
nicht als Diode arbeitet, da kein ohmscher Kontakt zum P-Bereich
ausgebildet ist. Die Durchlaßeigenschaften der JBS sind
daher die gleichen wie bei der SBD, und sie kann bei der vorliegenden
Ausführungsform Verwendung finden.
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Es
wird nun eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Die zweite Ausführungsform ist ein Beispiel
für eine Schaltungsanordnung mit wenigstens einer Schaltvorrichtung und
einer Freilaufdiode, die parallel zur Schaltvorrichtung angeschlossen
ist. Die Freilaufdiode wird durch eine Parallelschaltung von zwei
oder mehr in Reihe verbundenen PiN-Dioden mit einer Schottky-Diode
gebildet. Bei der Schottky-Diode wird als Basismaterial ein Halbleitermaterial
mit einem Bandabstand verwendet, der größer ist
als der von Silizium. Für die PiN-Dioden wird als Basismaterial ein
Halbleitermaterial verwendet, dessen Bandabstand größer
ist als der von Silizium. Die Schottky-Diode und die PiN-Dioden
befinden sich auf separaten Chips.
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Die 7 zeigt
die zweite Ausführungsform als Teil einer Schaltungsanordnung
für ein Leistungsmodul, das als Wechselrichterschaltung
verwendet wird. Das in der 7 gezeigte
Beispiel unterscheidet sich von dem Beispiel der 1 darin,
daß anstelle einer PiN-Diode aus dem Halbleiter Silizium eine
PiN-Diode aus einem Halbleitermaterial mit einem größeren
Bandabstand als Silizium verwendet wird, und daß eine Reihenschaltung
von Schottky-Dioden verwendet wird. Ein typisches Beispiel für
ein Halbleitermaterial mit einem größeren Bandabstand als
Silizium ist Siliziumkarbid (SiC). Als solches Halbleitermaterial
kann auch Galliumnitrid (GaN) verwendet werden. Die 8 zeigt
die Strom-Spannungs-Kennlinie des in der 7 dargestellten
Beispiels. Eine durchgezogene Linie zeigt die Kennlinie der SiC-PND.
Die gestrichelte Linie ist die Kennlinie von zwei in Reihe verbundenen
SiC-SBDs. Im allgemeinen unterscheiden sich die SiC-PND und die SiC-SBD
in den statischen Eigenschaften erheblich, so daß sie in
den meisten Fällen im normalen Betriebsbereich nicht gleichzeitig
arbeiten. Wenn jedoch zwei in Reihe verbundene SiC-SBDs verwendet
werden, um die Spannung anzuheben, bei der der Strom stärker
wird, arbeiten die beiden Diodenarten in einem gewissen Bereich
gleichzeitig. Folglich wird es durch die integrierte Verwendung
der SiC-SBDs möglich, die Gesamtmenge des Sperrverzugsstroms zu
verringern und den Verlust zu minimieren, während gleichzeitig
das Rauschen durch den Sperrverzugsstrom der SiC-PND wie bei der
ersten Ausführungsform unterdrückt wird.
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In
den obigen Ausführungsformen kann auch eine andere Schaltvorrichtung
wie ein Si-IGBT verwendet werden. Zum Beispiel kann als Schaltvorrichtung
ein Si-GTO (Gate Turn On Thyristor), ein SiC-MOSFET (Metal-Oxide
Semiconductor Field Effekt Transistor) oder ein SiC-JFET (Junction
Field Effekt Transistor) verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Schaltungsanordnung oder ein Schaltungsmodul
mit wenigstens einer Schaltvorrichtung und einer Diode, die leitet,
wenn die Schaltvorrichtung abschaltet, und die in Sperrichtung gepolt
ist, wenn die Schaltvorrichtung einschaltet. Die vorliegende Erfindung
ist besonders dann von Nutzen, wenn sie bei einem Wechselrichter für
die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom, einem Gleichrichter,
einem Gleichstromwandler oder einem anderen Konverter verwendet
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2590284 [0002]
- - JP 2006-149195 A [0003]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - roceedings
of ISPSD 2006, 305 [0005]