DE102008008222B4 - Saiteninstrument - Google Patents

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Abstract

Saiteninstrument (1), dessen Korpus (2a) zumindest teilweise aus flexiblem Material besteht und durch Einbringen eines Mediums unter Druck in seinen Betriebszustand versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (3) des Saiteninstrumentes (1) mit dem Korpus (2a) derart mittels mindestens eines Scharniers (4) verbunden ist, dass sich der Hals (3) auf die Oberseite des Korpus (2a) abklappen lässt, wobei sich die Scharnierachse (5) oberhalb der Saiten (6) des Saiteninstrumentes (1) befindet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Saiteninstrument mit einklappbarem Hals gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
  • Saiteninstrumente werden im Allgemeinen als starre Konstruktionen ausgeführt, bei denen ein als dünnwandiger Hohlkörper ausgeführter Korpus als Resonanzkörper mit einem Hals versehen wird, der zur Erzeugung verschiedener Töne und Harmonien als Griffbrett ausgeführt wird. Der dünnwandige Hohlkörper des Saiteninstrumentes ist empfindlich gegen äußere Einflüsse wie Stoß oder andere Krafteinleitung, so dass das Instrument zu Transportzwecken in sperrigen schweren Behältnissen verpackt werden muss.
  • Aus der DE7613617U ist ein Saiteninstrument bekannt, dass einen Hals aufweist, der unter den Korpus geklappt wird. Die Kippachse des Halses liegt hierbei in der Nähe des Eintrittes des Halses in den Korpus quer zum Verlauf und unterhalb der Saiten des Instrumentes. Um während des Klappvorgangs die Saiten nicht zu überdehnen, ist die korpusseitige Halterung der Saiten derart beweglich ausgeführt, dass die Saiten entsprechend der Klappbewegung nachrücken können. Hierzu ist die Klappbewegung des Halses mit der Bewegung der Saitenhalterung derart gekoppelt, dass mittels eines Zahnrad-Ritzelgetriebes die Klappbewegung des Halses in eine Abrollbewegung einer Saitenrolle in der korpusseitigen Saitenhalterung übersetzt wird. Wird nun der Hals unter den Korpus geklappt, wird dem Klappwinkel des Halses entsprechend die Saitenlänge derart verändert, dass am Ende der Klappung die Saiten das Griffbrett umschließend auf der Außenseite des zusammengeklappten Instrumentes gelagert sind. Diese Anordnung ist in Bezug auf den mechanischen Aufbau sehr aufwendig und toleranzempfindlich. Zudem stellt das zusammengelegte Instrument immer noch einen relativ großen Körper dar.
  • Aus der DE 10 2004 053 10 A1 ist ein Saiteninstrument mit abklappbarem Hals bekannt, bei dem der Hals mit dem Korpus mittels eines Scharniers derart verbunden ist, dass sich der Hals auf die Korpusoberseite abklappen lässt, an der Unterseite von Hals und Korpus ein die Saitenzugkraft aufnehmendes, lösbares Verbindungselement angeordnet ist und die Saiten vor am Hals oder am Korpus angeordneten Spannwirbeln durch eine Halteleiste geführt sind. Die Scharnierachse befindet sich im Bereich des Eintrittes des Halses in den Korpus quer zum Verlauf und unterhalb der Saiten des Instrumentes. Um das Saiteninstrument zusammen zu klappen, muss das die Saitenzugkraft aufnehmende, lösbare Verbindungselement gelöst und der Hals kontrolliert um die Scharnierachse auf den Korpus geklappt werden. Hierbei muss der Bediener die Spannkraft der Saiten manuell aufnehmen. Es besteht zudem die Gefahr, dass das Verriegelungselement unbeabsichtigt gelöst wird und der Hals unkontrolliert zuklappt. Zudem stellt das zusammengelegte Instrument immer noch einen relativ großen Körper dar.
  • Aus der US3910151A ein Saiteninstrument mit abklappbarem Hals bekannt, dessen Korpus aus einzelnen beweglichen Abschnitten besteht. Um das Instrument zusammenzulegen, wird eine am Korpus befindliche Klappspannvorrichtung nach oben geklappt, so die Saitenspannung gelöst und der Hals unter den Korpus geklappt. Zusätzlich können die beweglichen Abschnitte des Korpus an den starren Mittelteil angelegt werden. Diese Bauform bietet zwar eine kompakte Zusammenlage des Instrumentes, die beweglichen Abschnitte des Korpus stellen in ihrer Betriebslage allerdings keinen Klangkörper dar. Zudem werden die Saiten in ihrer zusammengelegten Position mehrfach gegen ihre in Betriebslage gerade gespannte Ausrichtung verbogen und nehmen so schnell Schaden.
  • Aus der US4073211A ist ein Saiteninstrument mit abklappbarem Hals bekannt, dessen Hals sich um eine im Bereich des Eintritts des Halses in den Korpus quer zum Verlauf unterhalb der Saiten liegende Achse unter den Korpus klappen lässt. Hierzu muss die korpusseitige Aufnahme der Saiten ausgehakt und umgesetzt werden, damit die Saiten beim Einklappen des Halses entsprechend ihrer Länge nachgeben und sich in dafür vorgesehene Aussparungen im Korpus legen können. Der Hals klappt dann in eine Einbuchtung an der Unterseite des Korpus, die der Form des Halses entspricht. Diese Einbuchtung verringert den zur Verfügung stehenden Resonanzraum erheblich. Der Klappvorgang ist hier sehr aufwendig und für den Bediener mit erheblichen Gefahren verbunden. Zudem stellt das zusammengelegte Instrument immer noch einen relativ großen Körper dar.
  • Aus der US4686882A ist ein Saiteninstrument bekannt, dessen Korpus hauptsächlich aus drei Teilen besteht, die im Bereich des Eintritts des Halses in den Korpus über eine oder mehrere Drehachsen mit einander verbunden sind. Die Drehachsen stehen etwa senkrecht zur Deckfläche des Korpus und erlauben es so, die flügelähnlichen äußeren Teile des Korpus an den mittleren Teil, der auch Hals und Saitenhalterung aufnimmt, anzulegen. Bei diesem Aufbau steht zu befürchten, dass die äußeren Teile des Korpus in ihrer Betriebsstellung nicht oder nicht hinreichend in den Resonanzverbund des Instrumentes eingebunden sind. Zudem stellt das zusammengelegte Instrument immer noch einen relativ großen Körper dar.
  • Aus der US4073211A ist ein Saiteninstrument mit abklappbarem Hals bekannt, bei dem der Hals im Bereich des Eintritts des Halses in den Korpus eingesteckt wird und bei dem im zusammengeklappten Zustand die Saiten mittels eines Kapodasters im Bereich der Trennung des Halses geführt werden. Das Einstecken des Halses in den Korpus erfolgt allerdings unter Saitenspannung und damit für den Benutzer unkomfortabel und gefährlich. Die im Hauptanspruch beschriebene Montage ohne jegliches Nachstimmen der Saitenspannung dürfte bezweifelt werden. Zudem ist hier zeichnerisch nur ein sehr kleiner Korpus dargestellt, der keinen Resonanzcharakter hat.
  • Aus der US5383385A ist ein Saiteninstrument mit abklappbarem Hals bekannt, bei dem der Hals mittels einer Anordnung von zwei parallelen, quer zum Verlauf unterhalb der Saiten liegenden Achsen auf den Korpus abgeklappt werden kann. Darüber hinaus wird der Kopf, der die Spannwirbel aufnimmt, ebenfalls um eine quer zum Verlauf unterhalb der Saiten liegende Achse an seinem Übergang zum Hals eingeklappt. Bei dieser Konstruktion ist fraglich, ob die Saitenspannung im Betriebszustand des Instrumentes ohne eine zusätzliche Verriegelung stabil und sicher gehalten wird. Auch hier erfolgt das Zusammenklappen des Instrumentes unter Saitenspannung und somit unkomfortabel und riskant. Die hier dargestellte Erweiterung des Korpus um seitlich aufsteckbare Wangen kann ebenfalls nur der Optik und der Handhabung des Instrumentes dienen, ein Resonanzkörper ist nicht vorgesehen. Zudem stellt das zusammengelegte Instrument immer noch einen relativ großen Körper dar.
  • Aus der DE 199 02 702 A1 ist ein Verfahren zum Spannen und Entspannen eines membranartigen Elementes bekannt, bei dem ein Druckfluidum in mindestens eine variable Druckkammer geleitet und die Membran zwischen der Membranauflage und der Membranfixierung gesteuert druckbeaufschlagt wird. Bei diesem Verfahren erfolgt die Druckbeaufschlagung allerdings in einem sehr eingeschränkten Bereich, um eine im Übrigen nur unter der resultierenden Zugspannung stehenden Membran eines Musikinstrumentes auf einer möglichst konstanten Spannung zu halten. Eine vollständige Beaufschlagung der Membran mit Druck erfolgt hier nicht. Auch wird durch diese Anordnung keine grundsätzlich baugrößenverändernde Wirkung auf das Instrument erzielt.
  • Aus der DE 837043B ist ein Schallkörper für akustische Instrumente bekannt, der als allseitig geschlossener Hohlkörper ausgebildet ist und bei dem eine Differenz zwischen Innen- und Außendruck besteht. Der hier beschriebene Hohlkörper stellt allerdings ein starres Gebilde dar, dessen Klangverhalten zwar über den Innendruck veränderbar ist, der aber nicht durch vollständiges Ablassen des Druckes seine grundlegende Baugröße oder Form verändert, so dass hier ebenfalls keine Verringerung der Baugröße des Instrumentes erreicht werden kann.
  • Aus der DE 109 902 A isteine Vorrichtung zum Spannen der Felle an Trommeln, Banjos und anderen Musikinstrumenten bekannt, die aus einem aufblähbaren Schlauch aus beliebigem Material besteht und derart an das Instrument angebracht ist, dass er im aufgeblähten Zustand das in beliebiger Weise befestigte Fell spannt. Hierbei wird ebenfalls keine signifikante Veränderung der Baugröße des Instrumentes erzielt.
  • Aus der US 4 573 391 A ist ein Saiteninstrument bekannt, das als Klangkörper eine Deckfläche aufweist, die auf ihrer Unterseite mit einem aufblasbaren Volumenkörper versehen ist, und dessen Hals durch Steckbolzen mit dem Korpus verbunden bzw. gelöst werden kann. Zum Aufbringen der Saitenspannung ist der Kopf verschieblich mit dem Hals verbunden und wird mittels Exzenterhebel gegen die Saitenspannung verschoben. Bei dieser Lösung wird im Bereich des Korpus nur ein Abflachen erreicht, die Montage und Demontage des Kopf-Hals-Zusammenbaus erfolgt mühselig mit Einzelteilen, die zudem im zerlegten Zustand verloren gehen können
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Saiteninstrument mit Resonanzkörper der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, dass sich eine für den Bediener möglichst einfache Handhabung des Klappmechanismus ergibt mit dem Ziel, zusätzlich den nach dem Zusammenklappen verbleibenden Stauraum für das Instrument durch Veränderung des Resonanzkörpers noch einmal deutlich zu reduzieren.
  • Erreicht wird dieses mit den Merkmalen des Anspruches 1 und des Anspruches 6, die jeweils einen sehr einfachen Aufbau des Korpus aus flexiblem Material ermöglichen, wobei sich die für den Betriebszustand des Instrumentes notwendige Steifigkeit der Außenhaut des Korpus dadurch einstellt, dass das flexible Material durch Einbringen eines Gasdruckes entweder direkt in den gasdichten Aufbau des flexiblen Materials oder mittelbar in einen in die Außenhaut eingelegten flexiblen Druckkörper gespannt wird. Vorteilhaft für einen stabilen Aufbau des Instrumentes ist ein Korpus, der im Bereich von der Aufnahme des Halses bis zur korpusseitigen Saitenaufnahme als starrer Körper ausgeführt ist, wobei sich dieser Teil entsprechend der zu erwartenden Kräfte aus der Saitenspannung als sehr flacher Körper erstreckt. Der flexibel aufgebaute Resonanzbereich des Korpus lässt sich im Falle der direkten Beaufschlagung mit Druck dichtend, und im Falle eines Aufbaus mit eingelegtem Druckkörper mittels bekannter in der Textilfertigung üblicher Methoden am starren Korpusteil befestigen. Die direkte Beaufschlagung der Außenhaut mit Druck stellt einen einfachen Aufbau dar, birgt aber die Gefahr, bei Undichtigkeiten durch äußere Einflüsse eine aufwendige Reparatur der Außenhaut vornehmen zu müssen. Daher ist der Aufbau des Resonanzbereiches des Korpus aus einer flexiblen Außenhaut mit eingelegtem flexiblen Druckkörper eine vorteilhafte Ausführung, da hier im Falle der Undichtigkeit die Außenhaut z. B. mit einem Reißverschluss versehen und geöffnet werden kann, um den flexiblen Druckkörper mit einfachen Mitteln zu reparieren oder ganz auszutauschen. Durch den flexiblen Aufbau des Resonanzbereiches des Korpus ergibt sich durch vollständiges Entweichenlassen des Gasdrucks die Möglichkeit, den Korpus auf ein minimales Maß zusammenzulegen. Im Betriebszustand des Instrumentes ist es darüber hinaus denkbar, die Klangeigenschaften des Instrumentes beliebig durch den eingebrachten Gasdruck einzustellen. Da die Außenhaut des Resonanzkörpers auch im gespannten Betriebszustand flexibel bleibt, wird der Resonanzkörper auch bei starken mechanischen äußeren Einflüssen nicht beschädigt, sondern federt die Kraft ab. Dies gilt ebenfalls für das Ablegen oder Wegstellen des Instrumentes im Betriebszustand, wobei herkömmliche Instrumente ungewollte Klopfgeräusche erzeugen. Mit dem flexiblen Resonanzkörper kann das Instrument auch stärkeres ungewolltes Anschlagen fast geräuschlos abfedern. Für den Benutzer ergibt sich durch die flexible Außenhaut und die daraus entstehende rundliche Korpusform zudem eine sehr komfortable Halteposition.
  • In einer weiteren Gestaltungsvariante ist der Korpus auf der Unterseite mit einem festen Boden versehen, der in Kontur und Größe dem starren Teil des Korpus auf der Oberseite entspricht. Hierdurch ist eine weitere Optimierung des Klangverhaltens des Resonanzkörpers erreichbar, ohne den Stauraum des zusammengelegten Instrumentes zu vergrößern.
  • Um ein möglichst bedienerfreundliches Einklappen des Halses auf den starren Teil des Korpus zu erreichen, wird der Hals mittels eines Scharniers so beweglich mit dem Korpus verbunden, dass sich der Hals beim Einklappen auf den Korpus ablegt. Hierbei liegt die Drehachse des Scharniers im Bereich des Eintritts des Halses in den Korpus etwa im Bereich der Trennstelle quer zum Verlauf und oberhalb der Saiten. Hals und Korpus weisen jeweils im Bereich der Trennstelle Anschlagflächen auf, die im Betriebszustand des Instrumentes vor einander liegen und den Hauptteil der Kraft aus der Saitenspannung aufnehmen. Da sich die Scharnierachse oberhalb der Saiten befindet, erzeugt die Kraft aus der Saitenspannung immer ein Drehmoment um die Drehachse des Scharniers, das die beiden Anschlagflächen aufeinander presst. Eine Verriegelung dieser Position wird dadurch überflüssig. Beim Einklappen des Halses auf den starren Teil des Korpus klappt der Bediener den Hals um die Scharnierachse nach oben, sodass die Saiten, bis sie mit der Drehachse koinzidieren, minimal weiter gedehnt werden. Sobald sich die Saiten während des Klappens oberhalb der Scharnierachse befinden, werden sie entspannt, und der Klappvorgang wird ohne Saitenspannung beendet. Um ein möglichst koordiniertes Zusammenlegen der Saiten beim Einklappen des Halses zu ermöglichen, wird eine Saitenführung vorgeschlagen, die verhindert, dass sich die Saiten beim Einklappen zu weit aus dem Bereich der Scharnierachse entfernen. Hierzu wird z. B. am Scharnier eine Brücke oberhalb der Saiten angeordnet, um die sich die entspannten Saiten beim Einklappen des Halses legen. Diese Brücke kann als starres oder flexibles Bauteil ausgeführt sein. Im Bereich der Anschlagflächen von Korpus und Hals kann eine Anschlagschraube eingesetzt werden, mittels derer sich die Höhenlage der Saiten oberhalb des Griffbrettes einstellen lässt. Je nach Einstellung der Anschlagschraube klappt der Hals in einem entsprechenden Winkel in die Betriebsstellung. So lässt sich eine Veränderung der Saitenlage durch Alterung des Instrumentes oder durch Verschleiß im Scharnier ausgleichen.
  • Diese Anordnung des Klappmechanismus zeichnet sich durch einen sehr einfachen Aufbau und durch eine zuverlässige und einfache Bedienbarkeit aus.
  • Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ferner wird die Erfindung mit weiteren Merkmalen anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes als Seitenansicht/Schnittansicht im Betriebszustand, d. h. mit ausgeklapptem Hals und druckbeaufschlagtem Resonanzbereich des Korpus.
  • 2: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes im Zustand wie 1 als Draufsicht.
  • 3: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes als Seitenansicht/Schnittansicht während der Klappbewegung des Halses.
  • 4: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes als Seitenansicht/Schnittansicht nach Beendigung der Klappbewegung des Halses.
  • 5: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes als Seitenansicht/Schnittansicht nach Beendigung der Klappbewegung des Halses und nach Ablassen des Gasdruckes aus dem Resonanzkörper.
  • 6: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes im Zustand wie 4 als Draufsicht.
  • 7: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saiteninstrumentes im Zustand wie 5 als Draufsicht.
  • 8: eine Detailansicht entsprechend 1
  • 9: eine Detailansicht entsprechend 1 in leicht zusammengeklappter Position
  • In 1 ist mit (1) ein Saiteninstrument veranschaulicht, das sich in seinem bespielbaren Betriebszustand befindet. Hals (3) und starrer Korpusteil (2) erstrecken sich in eine Richtung und sind um Drehachse (5) drehbar über das Scharnier (4) miteinander verbunden. Die Saiten (6) sind gespannt. Die Außenhaut (8) ist durch Beaufschlagen des Duckkörpers (9) mit Gasdruck in ihrer Form stabil. Die hier gezeigte Darstellung des Duckkörpers (9) ergibt sich als Schnitt. Der Druckkörper (9) erstreckt sich formfüllend über den gesamten Innenraum des Resonanzkörpers. In einer Gestaltungsvariante ist der ebene Boden (8a) des Korpus (2a) als feste Platte ausgeführt, wodurch der Druckkörper (9) als entlang der Außenkontur des Korpus (2a) verlaufender Schlauch ausgeführt werden kann.
  • In 2 ist das Instrument (1) in der Draufsicht dargestellt. Hier wird deutlich, dass sich das Scharnier (4) als Paar aus zwei koaxial zu einander angeordneten Einzelscharnieren zusammensetzt, die gemeinsam die Drehachse (5) bilden, welche sich im Bereich des Eintritts des Halses (3) in den Korpus (2a) befindet. An der der Korpusseite zugewandten Seite der Scharniere (4) befindet sich die Saitenführung (7), welche hier als gespanntes flexibles Band ausgeführt ist. Zur Vereinfachung sind Details wie die genaue Ausgestaltung der korpusseitigen Saitenhalterung, die Wirbel o. ä. nicht gezeichnet. Diese entsprechen dem üblichen Stand der Technik.
  • In 3 ist das Saiteninstrument (1) während des Klappvorganges gezeigt. Der Hals (3) ist um die Drehachse (5) des Scharniers (4) senkrecht nach oben geklappt, die Saiten (6) sind entspannt und werden von der Saitenführung (7) geordnet in einen Bogen gelegt.
  • 4 zeigt das Saiteninstrument (1) mit vollständig zurückgeklapptem Hals (3), welcher sich flach auf den starren Teil (2) des Korpus (2a) ablegt. Die Saiten (6) befinden sich geordnet in einer spannungsfrei um die Saitenführung (7) gelegten Schlaufe zwischen Korpus (2a) und Hals (3) und sind somit vor äußeren Einflüssen geschützt.
  • In 5 wird das Saiteninstrument (1) in vollständig zusammengelegtem Zustand gezeigt. Der Hals (3) ist wie in 4 auf dem Korpus (2) abgelegt. Zusätzlich ist hier der Gasdruck aus dem flexiblen Druckkörper (9) entwichen, so dass sich die flexible Außenhaut (8), die den Resonanzkörper bildet, unter dem starren Teil (2) des Korpus (2a) flach zusammenlegen lässt. Die flexible Außenhaut (8) des Saiteninstrumentes (1) kann so zusätzlich zumindest teilweise um die zusammengelegten Bauteile des Instrumentes (1) geschlungen werden und diese im Transport- und Lagerungsfall zusätzlich vor Beschädigung schützen. Der in einer Gestaltungsvariante als fester Boden (8a) ausgeführte Unterteil des Korpus (2a) liegt flach am starren Teil (2) des Korpus (2a) an.
  • 6 zeigt eine Draufsicht der in 4 dargestellten Seitenansicht. Die Saiten (6) (nicht sichtbar) liegen in einer geordneten Schlaufe zwischen Hals (3) und starrem Teil (2) des Korpus (2a) vor äußeren Einflüssen geschützt.
  • 7 stellt die Situation des Saiteninstrumentes (1) entsprechend 5 in einer Draufsicht dar. Der Gasdruck ist aus dem flexiblen Druckbehälter (9) entwichen und die flexible Außenhaut (8) ist raumsparend an die zusammengeklappten Teile des Saiteninstrumentes (1) angelegt. Auf diese Weise ist das Saiteninstrument (1) sehr kompakt zusammengelegt und kann raumsparend gelagert und transportiert werden.
  • 8 ist eine Ausschnittvergrößerung der 1, in der das Zusammenwirken von Scharnier (4) mit Drehachse (5), Anschlagfläche (12) zwischen Hals (3) und starrem Teil (2) des Korpus (2a) und der auf diese Anordnung einwirkende Kraft (10) aus der Saitenspannung verdeutlicht wird. Die Saiten (6) bewirken durch ihre Spannung eine Kraft (10), welche wiederum ein Drehmoment um die Drehachse (5) des Scharniers (4) erzeugt, wodurch der Hals (3) in Richtung gegen die Anschlagschraube (11) im starren Teil (2) des Korpus (2a) gezogen wird und durch Anschlagen gegen die Anschlagfläche (12) in einer mittels der Anschlagschraube (11) einstellbaren, stabilen Position zur Ruhe kommt. Der Abstand zwischen Drehachse (5) des Scharniers (4) und den Saiten (6) bestimmt die Stabilität der ausgeklappten Position des Halses (3) einerseits und die zum Auf- und Zusammenklappen des Saiteninstrumentes (1) notwendige Kraft andererseits, wodurch sich durch einfachste konstruktive Mittel ein Optimum dieser Abstimmung finden lässt.
  • 9 ist eine ähnliche Darstellung wie 8 mit dem Unterschied, dass hier der Hals (3) um die Drehachse (5) des Scharniers (4) um einen gewissen Winkel in Richtung Zusammenklappen des Saiteninstrumentes (1) nach oben geklappt wurde. In dieser Position erstrecken sich die Saiten (6) koinzidierend mit der Drehachse (5) des Scharniers (4), so dass die Kraft (10) aus der Spannung der Saiten (6) um die Drehachse (5) kein Moment mehr erzeugt und somit in Totlage ist. In dieser Position sind die Saiten (6) in ihrer maximalen Strecklage, welche zwar eine höhere Spannung der Saiten (6) zur Folge hat, dies aber aufgrund der großen Ausdehnung der Saitenlänge im Verhältnis zur Überstreckung der Saiten (6) zu einer rein elastischen Beanspruchung führt, welche die Saiten (6) nicht schädigt. Wenn nun der Hals ab dieser Position weiter in Richtung Zusammenklappen bewegt wird, baut sich die Spannung in den Saiten (6) sehr schnell ab, so dass der Benutzer das Zusammenklappen mit sehr geringem Kraftaufwand beenden kann.
  • Das Aufbauen des Saiteninstrumentes (1) vom zusammengeklappten in den Betriebszustand erfolgt wahlweise durch Einbringen des Gasdruckes in den Druckkörper (9) oder in die flexible Außenhaut (8) und das Ausklappen des Halses (3) oder in umgekehrter Reihenfolge. Durch das Zusammen- und wieder Auseinanderklappen des Halses (3) entstehen nur minimale Spannungsveränderungen der Saiten (6), wodurch nach dem Aufbau des Instrumentes nur minimaler Aufwand zum Nachstimmen der Saitenspannung entsteht.
  • 1
    Saiteninstrument
    2
    starrer Teil des Korpus
    2a
    Korpus
    3
    Hals
    4
    Scharnier
    5
    Drehachse
    6
    Saiten
    7
    Saitenführung
    8
    flexible Außenhaut
    8a
    fester Boden
    9
    Druckkörper
    10
    Pfeil (Kraftrichtung)
    11
    Anschlagschraube
    12
    Anschlagfläche

Claims (10)

  1. Saiteninstrument (1), dessen Korpus (2a) zumindest teilweise aus flexiblem Material besteht und durch Einbringen eines Mediums unter Druck in seinen Betriebszustand versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (3) des Saiteninstrumentes (1) mit dem Korpus (2a) derart mittels mindestens eines Scharniers (4) verbunden ist, dass sich der Hals (3) auf die Oberseite des Korpus (2a) abklappen lässt, wobei sich die Scharnierachse (5) oberhalb der Saiten (6) des Saiteninstrumentes (1) befindet.
  2. Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (2a) aus einem starren Teil (2) zur Aufnahme von Hals (3) und Saitenhalterung und einem flexiblen Teil (8) besteht, der durch Einbringen von Druck in Form gebracht wird.
  3. Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Teil (8) des Korpus (2a) vermittels eines innenliegenden flexiblen Druckkörpers (9) mit Druck beaufschlagt wird.
  4. Saiteninstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (8a) des Korpus (2a) als starres Bauteil ausgeführt ist.
  5. Saiteninstrument (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (9) als entlang der Außenkontur des Korpus (2a) verlaufender Schlauch ausgeführt ist.
  6. Saiteninstrument (1) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (3) des Saiteninstrumentes (1) mit dem Korpus (2a) derart mittels mindestens eines Mehrgelenkscharniers verbunden ist, dass sich der Hals (3) auf die Oberseite des Korpus (2a) abklappen lässt, wobei sich der Momentanpol des Mehrgelenkscharniers oberhalb der Saiten (6) des Saiteninstrumentes (1) befindet.
  7. Saiteninstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich der Anschlagfläche (12) am Korpus (2a) eine einstellbare Anschlageinrichtung (11) befindet.
  8. Saiteninstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich der Anschlagfläche (12) am Hals (3) eine einstellbare Anschlageinrichtung (11) befindet.
  9. Saiteninstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich in der Nähe der Scharnierachse (5) eine Führungseinrichtung (7) befindet, die die Saiten (6) beim Zusammenklappen des Saiteninstrumentes (1) führt.
  10. Saiteninstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (4) aus zwei koaxial angeordneten Einzelscharnieren gebildet wird, die sich neben dem Hals (5) befinden.
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