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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Schlaginstrument mit
geschlossenem Resonanzraum, insbesondere Trommel, Snaredrum, TomTom oder
Floortom. Übliche
Schlaginstrumente dieser Bauart weisen einen hohlzylinderförmigen Korpus, den
sogenannten Kessel auf, dessen eine Öffnung mit einem zu schlagenden
Fell, dessen andere Öffnung
mit einem Resonanzfell bespannt ist. Der Begriff Fell ist hier im
weitesten Sinne zu verstehen und umfaßt Materialien wie Naturfell;
Folien aus Kunststoff und andere geeignete Materialien sowie deren Kombinationen.
Die Spannung eines jeden Fells erfolgt üblicherweise durch einen auf
dem Fell aufliegenden Spannring, der mittels Gewindebolzen und an
der Kesselaußenwand
befestigter Spannböcke derart über den
Kessel gezogen ist, daß er
dem Fell Spannung verleiht und eine Klangerzeugung mit demselben
ermöglicht.
Bei Schlaginstrumenten solcher Art ist die erzeugte Tonhöhe einerseits
vom Durchmesser des Kessels und somit dem Durchmesser des Fells,
zum anderen vom Grad der Spannung abhängig unter welche das Fell
mittels der Spannvorrichtungen gebracht ist. Der Nachteil solcher
Schlaginstrumente liegt darin, daß während des Spiels eine Veränderung
der für
die Tonhöhe
ausschlaggebenden Parameter kaum möglich ist – der Durchmesser des schwingenden
Bereichs des Felles wird vom Durchmesser des Kessels bestimmt und
ist somit nicht veränderlich,
die Fellspannung wird über Spannvorrichtungen
erreicht die von Hand bedient werden und somit ein beidhändiges Spiel
während des
Veränderns
der Fellspannung nicht erlauben.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schlaginstrument
der beschriebenen Art dergestalt weiterzubilden, daß eine Veränderung
der erzeugten Tonhöhe
während
des Spiels möglich
ist ohne das Spiel störend
zu beeinflussen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß am
Kessel des Schlaginstrumentes eine Luftzuleitung angebracht ist,
die in das Kesselinnere mündet.
Mittels einer derartigen Zuleitung kann durch Einleiten von Luft
in das Innere des Kessels der Luftdruck im Kessel erhöht werden,
was eine Wölbung
des Fells nach außen
und somit dessen Straffung zur Folge hat. Ebenso kann durch Absaugen
von Luft der Luftdruck im Kessel abgesenkt werden, was eine Wölbung des
Fells nach innen und somit eine Straffung zur Folge hat. Bei bevorzugter Ausführung der
Erfindung als Snaredrum bzw. Marschtrommel, deren typisches Klangbild
durch ein auf dem Resonanzfell aufliegendes Band aus Metallfedern,
den sogenannten Federteppich erzeugt wird, kann durch Änderung
des Kesselinnendrucks zum einen die Tonhöhe verändert werden, zum anderen ist
es möglich
durch Druckänderungen
den Kontakt zwischen Federteppich und Resonanzfell zu unterbrechen
oder herzustellen und somit zwei verschiedene Klangspektren zu erzielen.
Die für
eine Änderung
des Luftdrucks im Kessel des Schlaginstrumentes erforderlichen Änderungen
des an der Luftzuleitung anliegenden Druckes können sowohl mechanisch, mittels
geeigneter Vorrichtungen, als auch manuell, unter Verwendung der
Atemorgane und des Mundes der das Schlaginstrument bedienenden Person
erzeugt werden. In einer bevorzugten Ausführung des Instrumentes ist
die Luftzuleitung als flexibler Schlauch ausgeführt, dessen eines Ende in den Schlagzeugkessel
mündet
und dessen anderes Ende vom Spieler im Mund gehalten wird. Durch
Einblasen von Luft in den Kessel des Schlaginstruments steigt der
Druck im Kesselinneren, die Felle wölben sich nach außen, es
erhöht
sich die Fellspannung und mit ihr die erzeugte Tonhöhe. Ein
Absaugen von Luft aus dem Kessel des Schlaginstrumentes führt zum
Absinken des Druckes im Kesselinneren, die Felle wölben sich
nach innen, was ebenfalls zu einer Straffung der Felle führt, gleichzeitig
aber auch zu einer Unterbrechung des Kontaktes zwischen Federteppich
und Resonanzfell und somit zu einem andersartigen Klangbild.
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Durch
die Erzielung der beschriebenen Druckänderungen mittels des Mundes
und der Atmungsorgane ist das beidhändige Spiel des Schlaginstrumentes
während
der Variation von erzeugter Tonhöhe
und erzeugtem Klangspektrum ohne Einschränkung ausführbar und bietet dem Schlagzeuger somit
neue, bisher unausführbare
Variationsmöglichkeiten
des Schlagzeugspiels.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, hier einer
sogenannten Snaredrum bzw. Marschtrommel, beschrieben und anhand
der Zeichnungen 1 – 4 genauer
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht des von unten gesehenen Schlaginstrumentes
gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
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2 einen
vereinfachten Längsschnitt durch
den Kessel, entlang der in 1 gekennzeichneten
Fläche
A,B,C (nicht maßstabsgetreu)
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3 einen
vereinfachten Längsschnitt durch
den Kessel entlang der in 1 gekennzeichneten Fläche A,B,C
bei erhöhtem
Kesselinnendruck (nicht maßstabsgetreu)
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4 einen
vereinfachten Längsschnitt durch
den Kessel entlang der in 1 gekennzeichneten Fläche A,B,C
bei vermindertem Kesselinnendruck (nicht maßstabsgetreu)
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Das
in den Zeichnungen dargestellte Schlaginstrument besteht aus einem
hohlzylinderförmigen Korpus,
dem Kessel (1), dessen beide Öffnungen mit einem Schlagfell
(2) und einem Resonanzfell (3) verschlossen sind
die mittels der Spannringe (4) und in die Spannböcke (5)
greifender Spannschrauben (6) über den Kessel gezogen und
unter Spannung gesetzt sind.
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Die
Spannringe (4) enthalten Bohrungen zur Aufnahme der Spannschrauben
sowie eine innen umlaufende Aussparung zur Aufnahme des ringförmig ausgebildeten
Fellrandes (7). Die Innendurchmesser der Spannringe sind
geringfügig
größer als der
Außendurchmesser
des Kessels und bieten dem über
den Kesselrand hinausreichenden Teil des jeweiligen Fells Raum für ungehinderte
Straffung und somit die Vorraussetzung für das Erreichen gleichmäßiger Fellspannungen
und guter Klangeigenschaften. Die Spannböcke (5) des dargestellten Schlaginstrumentes
sind mit dem Kessel verschraubt und dienen zur Aufnahme der durch
die in den Spannringen befindlichen Bohrungen geführten Spannschrauben
(6). Auf der Unterseite des Schlaginstrumentes ist aufliegend
auf dem Resonanzfell ein Band nebeneinanderliegender Metallfedern,
der sogenannte Federteppich (8), so befestigt, daß er bei Bespielen
des Instrumentes über
die vom Resonanzfell (3) abgegebenen Schwingungen in Bewegung versetzt
wird und das typische schnarrende Geräusch einer Snaredrum bzw. Marschtrommel
hervorruft. In der Wandung des Kessels befindet sich eine Bohrung,
in die eine mittels eines geeigneten mechanischen, luftdichten Verbindungselementes (9)
auf geeignete Weise angebrachte, flexible sowie leicht anzubringende
und zu entfernende, Luftzuleitung (10) mündet. Diese
Leitung ist dergestalt ausgeführt,
daß sie
sowohl die Erzeugung eines Überdrucks
im Kesselinneren, durch Einblasen von Luft, als auch die Erzeugung
eines Unterdrucks im Kesselinneren, durch Absaugen von Luft, ermöglicht. 3 zeigt
schematisch die Lage der Felle bei durch Einblasen von Luft erzeugtem Überdruck
im Kesselinneren, der Federteppich (8) liegt auf dem Resonanzfell (3)
auf. 4 zeigt die Lage der Felle bei durch Absaugen
erzeugtem Unterdruck im Kesselinneren, der Kontakt zwischen Federteppich
(8) und Resonanzfell (3) ist unterbrochen.
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Mit
der Erfindung wird erreicht, daß bei
dem beschriebenen Schlaginstrument während des Spiels und ohne dessen
Beeinträchtigung
eine Veränderung
der erzeugten Tonhöhe
möglich
ist. Bei der bevorzugten Ausführung
als Snaredrum bzw. Marschtrommel ist neben der genannten Tonhöhenänderung
auch eine Aktivierung oder Deaktivierung des maßgeblich am Klangbild beteiligten
Federteppichs möglich
ohne das beidhändige
Spiel zu beeinträchtigen.