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Die
Erfindung betrifft ein modifiziertes Cajon, welches als Schlagzeug
verwendet werden kann.
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Ein üblicherweise
bekanntes Cajon, welches als Klanghohlkörper mit geraden, gewölbten oder
anderen äußeren Formgebungen
ausgestattet ist und in der Regel eine Saitenbespannung in seinem
Inneren besitzt, erhält
mittels geeigneter Einbauelemente ein erweitertes Rhythmus- und Klangspektrum
zur Intonierung z. B. eines Schlagzeuges.
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Der
Klanghohlkörper
und die wesentlichen Einbauelemente bestehen überwiegend aus Natur- oder Kunststoffen,
wobei auch an einen gemischten Werkstoffeinsatz gedacht ist.
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Aus
dem Stand der Technik ist z. B. nach DE 20 2005 000 987 U1 ein Cajon
bekannt mit einem vorzugsweise rechteckigen/quaderförmigen Hohlkörper aus
dünnem
Holz oder ganz oder teilweise aus Kunststoff, wobei an der Schlagfläche ein
oder mehrere Snareteppichelemente in bestimmtem Winkel und mit bestimmtem
Anpressdruck anliegen sowie diesen Elementen gegenüber sich
in der Wand des Hohlkörpers
ein Schallloch befindet.
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Das
Schallloch weist am Rande eine nach innen in den Hohlkörper hinein
gerichtete zylindrische Röhre
oder eine anders gestaltete Verlängerung
auf.
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Die
Neigung und der Anpressdruck des/der Snareteppichelementes/-e kann
von außen
durch Schwenken einer entsprechenden Halterung eingestellt werden.
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Mit
der vorliegenden Lösung
dieses Cajons werden keine Möglichkeiten
zur Veränderung
des Resonanzraumes bzw. einer bewussten Schallumlenkung innerhalb
des Cajons genutzt, wobei die Handhabung und Befestigung des/der
Snareteppichelements/-e aufwendig erscheint.
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Mit
GB 2334366 wird die Erfindung
eines Schagzeuges angeboten, bei dem ein Hohlkörper als Resonanzkammer dient,
der an einer Seite in Randnähe
eine Öffnung
besitzt. In der Nähe
dieser Öffnung
ist ein verhältnismäßig steifes
Glied mit unterschiedlicher Stärke
angebracht, wobei an ihm, an seiner Innenseite, ein vibrierendes
Glied befestigt ist. Wird die gegenüberliegende Schlagseite des
Hohlkörpers
bespielt, dann treten die vorgenannten steifen bzw. vibrierenden
Glieder in Wirkverbindung.
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Mit
dieser Lösung
wird darauf abgezielt, dass unmittelbar vor dem Schallloch (der Öffnung)
angebrachte feste und vibrierende Glieder in Schwingungen versetzt
werden, um den schlag zeugähnlichen Klang
zu erzeugen. Auch hier finden keine Klangvariationen durch Einfügen mehrerer
Umlenkungen des Schalls statt.
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Der
beschriebene Stand der Technik geht letztendlich immer davon aus,
dass mit der Veränderung
von Snareteppichelementen und festen bzw. vibrierenden Gliedern
eine Verbesserung des Klangspektrums möglich sei.
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Somit
ist erkennbar, dass die herkömmlichen Lösungen zum
Aufbau eines Cajons nicht geeignet sind, eine Erweiterung der Klangvielfalt
mit Blick auf bestimmte Klangbilder anderer Schlag- und/oder Seiteninstrumente
herbeizuführen.
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Daher
ist es Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung in der Art eines
modifizierten Cajons vorzuschlagen, mit dem die Eigenschaften, insbesondere eines
vollwertigen Schlagzeuges, erreicht werden, wobei mittels seiner
besonderen inneren Unterteilung unterschiedliche, d. h. getrennt
klingende und zu bespielende Bereiche erzielbar sind, was u. a.
unterstützt
werden soll, wenn die Schlagfläche
eine unterschiedliche Dicke aufweist. Das modifizierte Cajon soll
zudem unkompliziert hergestellt werden können, d. h. durch Austausch
innerer Bauelemente variabel für
unterschiedliche Klangerlebnisse gestaltbar und preisgünstig herstellbar
sein. Es soll vorgesehen werden, dass durch die Modifikation des
Cajons die Verwendung von elektronischen Mitteln ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe wie folgt gelöst,
wobei hinsichtlich des grundlegenden erfinderischen Gedankens auf
den Schutzanspruch 1 verwiesen wird. Die weitere Ausgestaltung der
Erfindung ergibt sich aus den Schutzansprüchen 2 bis 7.
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Zur
Darlegung der Erfindung sollen weitere Erläuterungen erfolgen.
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Der
hohle, quaderförmige
Körper
des modifizierten Cajons kann aus natürlichen und/oder künstlichen
Werkstoffen oder jeweils in Teilen davon gefertigt sein.
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Der
Resonanzraum des modifizierten Cajons ist durch einen Zwischenboden,
etwa im oberen Drittel angeordnet, zweigeteilt, wobei der kleinere,
obere Raum an der inneren Schlagfläche mit einem Snareteppichelement
in horizontaler Anordnung versehen ist und der größere, untere
Raum – gegenüber der Schlagfläche – in der
Nähe des
Zwischenbodens oder in Bodennähe eine
schlitzförmige
Aussparung in Rechteckform aufweist. Diese Aussparung fungiert als
Reflexkanal. Die beiden somit entstandenen Räume im Innern des modifizierten
Cajons werden nachfolgend als Snarekammer und Basskammer bezeichnet.
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Zur
weiteren Ausprägung
des Klanges der Basskammer wird diese vertikal mit einer eingebrachten
Wand, die nicht den Boden berührt,
vorzugsweise zur Hälfte
abgeteilt, wobei dann zur Verlängerung
des Schallweges und zur besseren Ausnutzung der Resonanz, der Reflexkanal
in die Nähe des
Zwischenbodens – nach
oben – verlegt
ist.
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Durch
Veränderung
der Größe und der
Lage der als Teiler eingebrachten Wand ist es möglich, das Bassspektrum des
Instrumentes gezielt zu beeinflussen, wodurch der Basssound weniger
oder mehr zur Geltung gebracht werden kann. Dieser Teiler kann in seinem
unteren Bereich zusätzlich
kammartige Schlitze aufweisen.
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Es
ist weiter daran gedacht, den hinteren Teil der Basskammer nochmals
mit einer auf dem Boden aufsitzenden Trennwand, die nicht den Zwischenboden
erreicht, auszustatten, wobei diese ebenfalls als Teiler zu bezeichnende
Trennwand den akustischen Weg hier nochmals verlängert. Die Eigenschwingung dieses
Teiles unterstützend,
sind kammartige Schlitze an seinem freien Ende eingebracht.
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Dieser
Teiler kann auch ohne kammartige Schlitze am Boden oder an den Seitenwänden befestigt
sein, wobei dann zum Zwischenboden ebenso ein definierter Abstand
verbleibt.
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Unter
Wegfall aller den Resonanzraum horizontal und vertikal abteilenden
Zwischenböden
und Teiler wird das Snareteppichelement im oberen Bereich der Schlagfläche befestigt
und der Reflexkanal an der Rückwand
bevorzugt unten vorgesehen. Es ist auch denkbar, dass der Reflexkanal
auch in einer oder in beiden Seitenwänden vorhanden ist.
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Mit
der Ausbildung einer unterschiedlichen Wandstärke – verteilt über die Schlagfläche – ist das Bespielen
ihrer einzelnen Zonen mit wechselnden Klangbildern durchführbar.
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Das
Snareteppichelement, bestehend aus langgestreckten, metallischen
Spiralfedern dünnen Drahtes,
ist an der Schlagfläche
innen einseitig fest eingespannt und horizontal angeordnet, wobei
es mit leichtem Druck hinsichtlich der Spiralfedern an die Schlagfläche gedrückt ist.
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Das
Snareteppichelement besitzt an der anderen Seite entweder frei schwingende
Enden oder es ist definiert innerhalb einer Halterung auslenkbar.
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Mittels
einer Mikrofonierung in Snare- und Basskammer und der Verwendung
eines Triggermoduls ergeben sich Möglichkeiten, getrennt vorliegende
Signalwege oder auch ein gemischtes Signal aus dem Instrument zu
leiten und externen Geräten
zur Modulierung zuzuführen.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
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Es
wird dazu auf die 1 bis 4 hingewiesen.
Diese zeigen:
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1:
Modifiziertes Cajon mit voneinander getrennter Snare- und Basskammer
und einem Teiler
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2:
Modifiziertes Cajon nach 1 mit einem weiteren auf dem
Boden der Basskammer angebrachten Teiler, der vertikal eingebrachte
Schlitze besitzt
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3:
Snareteppichelement, einseitig eingespannt in waagerechter Anordnung
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4:
Snareteppichelement, einseitig eingespannt in waagerechter Anordnung
mit Halterung der freien Spiralfederenden
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Die verwendeten Bezugszeichen
lauten:
- 1
- modifiziertes
Cajon
- 2
- Snarekammer
- 3
- Basskammer
- 4
- Reflexkanal
oben
- 5
- Zwischenboden
- 6
- Teiler
- 7
- geschlitzter
Teiler
- 8
- Schlitz
- 9
- Reflexkanal
unten
- 10
- Rückwand
- 11
- Schlagfläche
- 12
- Snareteppichelement
- 13
- Befestigung
- 14
- Halterung
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Das
modifizierte Cajon 1 besteht z. B. aus einem quaderförmigen Klanghohlkörper, gefertigt
aus Holz. In seinem Inneren ist eine Snarekammer 2 und eine
Basskammer 3 über
einen Zwi schenboden 5 abgeteilt, wobei an der Schlagfläche 11 in
horizontaler Anordnung ein Snareteppichelement 12 innerhalb der
Snarekammer 2 auf einer Seite der Schlagfläche fest
eingespannt ist. Nach 1 ist in der Basskammer 3 an
dem Zwischenboden 5 ein vertikal nach unten gerichteter
Teiler 6 angebracht, wobei dieser den Boden der Basskammer 3 nicht
berührt.
Zum Zwecke des Schallaustritts und der Regulierung der schwingenden
Luftsäule
befindet sich an der Rückwand 10 ein
oberer Reflexkanal 4.
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Eine
Variante nach 1 ist in 2 dargestellt.
Zur Verlängerung
des Schallweges und zur Nutzung zusätzlicher Klangeffekte ist im
hinteren Teil der Basskammer 3 ein geschlitzter Teiler 7 mit
den Schlitzen 8 auf dem Boden des modifizierten Cajons 1 fest
aufgesetzt. In dieser Variante ist es von Vorteil, den Reflexkanal 9 in
Bodennähe
der Rückwand 10 einzubringen.
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Die 3 und 4 zeigen
die Lage und Befestigung des Snareteppichelementes 12 in
der Snarekammer 2.
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Es
erfolgt dabei entweder eine einseitige feste Einspannung derselben über die
Befestigung 13 oder zusätzlich – neben
der festen Einspannung – eine
definierte Führung
mit einer Halterung 14.
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Unter
Wegfall aller Elemente, wie Zwischenboden 5, Teiler 6 und
geschlitztem Teiler 7, entsteht ein einheitlicher Resonanzraum,
wobei in diesem Fall der Reflexkanal als unterer Reflexkanal 9 angeordnet ist.
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Es
ist denkbar, dass die Holzausführung
des modifizierten Cajons 1 auch durch die Kombination mit
Kunststoffen, Pappe, Teilen aus faserverstärktem Kunststoff ergänzt und
kostengünstig
gefertigt werden kann.
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Der
Hauptvorteil des modifizierten Cajons 1 liegt darin begründet, dass
mit ihm ein vollwertiger Schlagzeugersatz gelingt und die Klangvielfalt
sowie Bespielbarkeit herkömmlicher
Cajons erweitert werden.