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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Luftkühlers gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß Oberbegriff des Anspruchs 11 und einen hierfür eingerichteten Luftkühler gemäß Oberbegriff des Anspruchs 28.
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Die von der zu kühlenden Luft in den Luftkühler eingetragenen Verunreinigungen in Form von Staubkörnern etc. können die der Luft zugeordneten Strömungspassagen verengen bzw. verstopfen. Erfahrungsgemäß bilden sich derartige Verengungen bzw. Verstopfungen bereits in einem vergleichsweise geringen Abstand von der Eindringseite, d. h. von der Oberseite des Luftkühlers, wo häufig auch die Kondenswasserbildung einsetzt, so dass die Verunreinigungen befeuchtet werden und sich zu einer klebrigen Masse vereinigen können. Mit zunehmender Verengung bzw. Verstopfung der Strömungspassagen ergibt sich ein steigender Druckabfall. Sobald dieser ein vorgegebenes Maß erreicht hat, muss der Luftkühler gereinigt werden. Die vorstehend geschilderte Problematik ergibt sich z. B. bei einem einem mit innerer Verbrennung arbeitenden Motor, insbesondere Großmotor zugeordneten Ladeluftkühler.
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In der bisherigen Praxis bei Schiffsmotoren wird zur Reinigung der Strömungspassagen bei Maschinenstillstand eine mit chemischen Wirkstoffen versehene Reinigungsflüssigkeit von oben auf den Luftkühler bzw. Ladeluftkühler aufgesprüht, um die in den Stömungspassagen vorhandenen Schmutzansammlungen aufzulösen. Die chemischen Wirkstoffe beschleunigen jedoch erfahrungsgemäß die Korrosion der Elemente des Kühlers, was sich negativ auf die erzielbare Lebensdauer auswirkt und einen erhöhten Wartungs- und Instandhaltungsaufwand verursacht. Abgesehen davon kommt es erfahrungsgemäß vor, dass die Reinigungsflüssigkeit die im oberen Kühlerbereich gelösten Verunreinigungen nicht komplett nach unten schwemmt, sondern zumindest teilweise lediglich in tiefere, zentrale Bereiche des Luftkühlers verfrachtet, wo sie für weitere Reinigungsmaßnahmen praktisch nicht mehr zugänglich sind. Das bisherige Reinigungsverfahren erweist sich daher als nicht schonend und zuverlässig. genug.
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Die
DE 21 27 715 A zeigt einen einem Schiffsmotor zugeordneten Kühler, jedoch nicht zum Kühlen der Ladeluft, sondern zur Rückkühlung der Kühlflüssigkeit des Motors durch Seewasser. Die Wärmetauschelemente des bekannten Kühlers verlaufen etwa in Fahrtrichtung des Schiffes. Zur Reinigung der Wärmetauschelemente an ihrer Außenseite sind hier Bürsten vorgesehen, die durch den dynamischen Druck des vorbeistreifenden Seewassers in Strömungsrichtung nach vorne getrieben werden. Um hier eine hin- und hergehende Bürstenbewegung zu erreichen, wird der bekannte Kühler um eine vertikale Achse gedreht.
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Es ist auch schon bekannt, einen Luft-Wärmetauscher durch eine Änderung der Durchströmrichtung der Luft zu reinigen. So zeigt beispielsweise die
WO 01/63 175 A2 einen Wärmetauscher, der zur Vorwärmung der einem Brennraum zugeführten Verbrennungslusft mittels des bei der Verbrennung entstehenden Abgases dient. Dieser bekannte Wärmetauscher enthält ein kastenförmiges Gehäuse, in welchem als Heizelemente fungierende Rohrleitungen angeordnet sind. Der Abgaseingang des kastenförmigen Gehäuses befindet sich an seiner Unterseite, der Abgasausgang an seiner Oberseite. Die Strömungsrichtung des an der Außenseite der Heizelemente vorbeiströmenden Abgases verläuft daher wie in einem Kamin von unten nach oben. Um auf den vom Abgas umströmten Heizelementen sich ablagernde Verbrennungsrückstände zu entfernen, wird der bekannte Wärmetauscher um eine horizontale Achse um 180° gedreht und weiter mit von unten nach oben strömendem Abgas beaufschlagt. Die Drehung des Wärmetauschers führt dabei zu einem Wechsel der relativen Durchströmrichtung. Diese geht allerdings in jedem Fall von unten nach oben. Die immer von oben nach unten gerichtete Schwerkraft kann daher die Reinigung des Wärmetauschers nicht unterstützen, sondern wirkt dieser entgegen. Dasselbe gilt für den Fall, dass es an der Außenseite der Wärmeübertragungselemente zu einer Kondensation kommt.
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Die Änderung der Durchströmrichtung der Luft durch einen Kühler zum Zwecke der Kühlerreinigung ist auch schon im Zusammenhang mit Kühlern von Kraftfahrzeugen bekannt. Eine derartige Anordnung ergibt sich beispielsweise aus der
DE 10 2004 059 701 A1 , die einen dem Antriebsmotor eines Flurförderfahrzeugs zugeordneten Kühler zur Rückkühlung der im Motor verwendeten Kühlflüssigkeit durch aus der Umgebung angesaugte Luft zeigt. Die Strömungsrichtung der die Kühlelemente außen umströmenden Kühlluft ist dabei horizontal. Zur Bewegung der Luft ist ein hinter dem Kühler angeordneter Ventilator vorgesehen, dessen Drehrichtung zur Bewerkstelligung einer Änderung der Durchströmrichtung der Luft und damit zur Reinigung des Kühlers umkehrbar ist. Die Strömungsrichtung der Luft bleibt jedoch in jedem Fall horizontal, so dass die Schwerkraft die Reinigungswirkung nicht unterstützen kann.
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Eine ähnliche Anordnung ergibt sich aus der
US 4 076 072 A , die ebenfalls einen vergleichsweise kleinen, dem Motor eines Kraftfahrzeugs zugeordneten Kühler zeigt, der aus mehreren, nebeneinander angeordneten Modulen besteht, die um eine vertikale Achse drehbar sind, so dass vom Kühler aus gesehen die Richtung der den Kühler durchstreifenden Luft umgedreht wird. Auch hier werden zwar die in die einzelnen Module des Kühlers eingedrungenen Verunreinigungen entgegen ihrer Eindringrichtung durch die den Kühler durchstreifende Luft zurück gedrängt. Eine Unterstützung der Reinigungswirkung durch die Schwerkraft ist jedoch nicht möglich. Dasselbe gilt für eine Flotation.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, das auf einfache Weise eine zuverlässige und dennoch schonende Reinigung, und damit eine lange Lebensdauer des Kühlers sowie einen günstigen Motorwirkungsgrad gewährleistet. Außerdem sollen eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung sowie ein hierfür eingerichteter Luftkühler zur Verfügung gestellt werden.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1, bzw. 11, bzw. 28 gelöst.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen stellen sicher, dass die vor dem Wendevorgang in den Luftkühler eingetragenen, im oberen Kühlerbereich festsitzenden Verunreinigungen nach dem Wendevorgang sich im unteren Kühlerbereich befinden und daher leicht nach unten entfernt werden können, ohne dass sie den Luftkühler auf seiner ganzen Höhe durchwandern müssen. Es ist daher in vorteilhafter Weise nicht zu befürchten, dass die Verunreinigungen im mittleren zentralen Kühlerbereich stecken bleiben können. Die durch den Wendevorgang nach unten gebrachten Verunreinigungen werden durch die Luft, die den Ladeluftkühler nach wie vor von oben nach unten durchströmt, entgegen ihrer vom Ladeluftkühler aus gesehenen Eindringrichtung zur Eindringseite hin zurückgedrängt. Dies wird durch die in dieselbe Richtung wirkende Schwerkraft unterstützt. Wo infolge der Kühlung der Luft Kondenswasser anfällt, das an den Kühlflächen herabläuft, ergibt sich hierdurch eine weitere Unterstützung. Das an den Kühlflächen herablaufende Kondenswasser, das sich von oben nach unten sammelt und dessen Menge daher nach unten zunimmt, so dass es im unteren Bereich des Luftkühlers in der Regel reichlich vorhanden ist, bildet dabei ein nach unten abfließendes Flotationsmittel, durch das die durch die nach unten strömende Luft und die Schwerkraft in nach unten gehender Richtung beaufschlagten Verunreinigungen nach unten flotiert werden. Es wird daher eine zuverlässige Entfernung der Verunreinigungen und dementsprechend eine zuverlässige Reinhaltung des Ladeluftkühlers erreicht, was sich vorteilhaft auf die erzielbare Kühlerleistung auswirkt, so dass man in vorteilhafter Weise mit einer kleineren Baugröße auskommen kann. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen auch die Vermeidung chemischer Reinigungsmittel, wodurch eine unerwünschte Korrosion der Kühlerelemente vermieden werden kann. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen führen somit insgesamt zu einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann der im Betrieb in einem Gehäuseraum angeordnete Luftkühler zum Drehen d. h. zum Kopfüberstellen zumindest seines mittleren Bereichs aus dem Gehäuseraum entfernt und nach erfolgter Drehung in diesen wieder eingesetzt werden. Dies gewährleistet in vorteilhafter Weise eine kompakte Bauweise des den Luftkühler aufnehmenden Kühlergehäuses sowie eine einfache Durchführung des Drehvorgangs.
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Zweckmäßig wird beim Drehvorgang des drehbaren Bereichs des Luftkühlers dieser um seine Mittellängsachse gedreht. Hierdurch wird sichergestellt, dass die vorderen und hinteren Stirnseiten des drehbaren Bereichs des Luftkühlers durch den Drehvorgang nicht vertauscht werden, was den Zusammenbau des Luftkühlers bzw. dessen Anschluss an zugeordnete Ver- und Entsorgungsleitungen nach erfolgter Drehung erleichtert.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass im dem Luftkühler zugeordneten Gehäuseraum in Ein- und Ausfahrrichtung verlaufende Schienen vorgesehen sind, auf denen der Luftkühler zumindest im Bereich seines inneren Endes mit zugeordneten Lauforganen aufnehmbar ist. Diese Maßnahmen erleichtern den Aus- und Einfahrvorgang.
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Zweckmäßig kann der Luftkühler insgesamt gedreht werden. Dementsprechend sind obere und untere, wechselweise auf den Schienen aufnehmbare Lauforgane vorgesehen, so dass der Luftkühler in jeder Dreh-Endstellung einfach auf den zugeordneten Schienen aufnehmbar ist. Zudem sind die Anschlussstutzen des in Einfahrrichtung hinteren Deckels dabei gleich ausgebildet und zur die Drehachse bildenden Mittellängsachse punktsymmetrisch angeordnet, so dass eine Verbindung mit zugeordneten Leitungen in jeder Dreh-Endstellung möglich ist. Dadurch dass der Luftkühler insgesamt gedreht wird, werden in vorteilhafter Weise eine Demontage der stirnseitigen Deckel und ein nachträglicher Zusammenbau des Luftkühlers entbehrlich.
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Die Deckel können dabei vorteilhaft mit zur Drehachse koaxialen Anschlussmitteln für eine Trageinrichtung versehen sein. Zur Bildung der Anschlussmittel können einfach vorspringende Tragzapfen vorgesehen sein, an denen die Trageinrichtung mit Drehfreiheitsgrad einhängbar ist. Diese Maßnahmen ermöglichen eine besonders einfache und schnelle Durchführung des Drehvorgangs, der manuell bewerkstelligt werden kann.
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Eine andere vorteilhafte Vorgehensweise kann darin bestehen, dass nur der mittlere, die Strömungspassagen enthaltende Bereich des Luftkühlers gedreht wird und dass die an den Enden des mittleren Bereichs anbringbaren Deckel zum Drehen des mittleren Bereichs demontiert und anschließend wieder angesetzt werden. Hierbei werden die Deckel in vorteilhafter Weise nicht mitgedreht. Diese Vorgehensweise ist daher zu bevorzugen, wenn die äußeren Anschlüsse für eine Kühlwasserzuleitung und Kühlwasserableitung eines Deckels nicht punktsymmetrisch zur Drehachse angeordnet und ausgebildet sind. Um dem Rechnung zu tragen kann es auch genügen, lediglich den mit den genannten Anschlüssen versehenen Deckel zu demontieren. Der gegenüberliegende Deckel, der lediglich innere Kanäle zur Umlenkung einer Kühlflüssigkeit enthält, kann dabei in Stellung gelassen und mitgedreht werden.
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Vorteilhaft können dabei der demontierte bzw. die demontierten Deckel unabhängig vom mittleren Bereich des Luftkühlers auf einer Trageinrichtung aufnehmbar sein. Der drehbare Teil des Luftkühlers wird dabei zweckmäßig auf einer eigenen Trageinrichtung drehbar aufgenommen. Dies erleichtert die Handhabung.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass im dem Luftkühler zugeordneten Gehäuseraum eine oberhalb des Luftkühlers angeordnete, mit einer Flüssigkeit beaufschlagbare Sprüheinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, eine erwünschte Flotation der Verunreinigungen durch eine während des Betriebs von oben eingesprühte Flüssigkeit zu bewirken und/oder eine durch das Kondenswasser bewirkte Flotation zu unterstützen.
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Zweckmäßig ist unterhalb des dem Luftkühler zugeordneten Gehäuseraums ein Raum mit wenigstens einer Abflussöffnung vorgesehen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Flotationsflüssigkeit und die hiervon mitgeführten Verunreinigungen zuverlässig ableitbar sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Zweitakt-Großdieselmotors mit Ladeluftaufladung,
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2 eine perspektivische Darstellung des in einem zugeordneten Gehäuseraum angeordneten Ladeluftkühlers der Anordnung gemäß 1,
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3 eine Explosionsdarstellung eines aus dem zugeordneten Gehäuseraum herausgefahrenen Ladeluftkühlers,
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4 die Anordnung gemäß
3 mit um
gedrehtem Mittelteil des Ladeluftkühlers,
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5 ein Beispiel für einen drehbar auf einer Trageinrichtung aufgenommenen Ladeluftkühler und
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6 eine Ausführung mit zwei Trageinrichtungen zur Aufnahme des mittleren Teils und der hiervon entfernten Deckel des Ladeluftkühlers.
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Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung sind vorzugsweise mit einem Abgasturbolader versehene Großmotoren wie Zweitakt-Großdieselmotoren. Motoren dieser Art finden vielfach in Schiffsantrieben Verwendung. Ein derartiger Motor ist in 1 angedeutet. Die Erfindung wird zwar anhand dieses bevorzugten Beispiels näher erläutert, ohne dass jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll.
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Ein Motor der der 1 zugrundeliegenden Art enthält in der Regel mehrere, in Reihe nebeneinander angeordnete Zylinder 1, die einen durch ein Auslassventil 2 kontrollierbaren, oberen Abgasauslass 3 und durch ihren auf- und abbewegten Kolben 4 steuerbare, untere Lufteinlassschlitze 5 aufweisen, über die der Arbeitsraum mit der benötigten Luftfüllung versorgt wird. Die Abgasauslässe 3 der Zylinder 1 münden in einen Abgassammler 6. Die Lufteinlassschlitze kommunizieren mit einem Verteilerrohr 7. Bei einem freisaugenden Motor wird die zur Bildung der Luftfüllung benötigte Luft aus der Umgebung angesaugt.
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Bei einem Zweitaktmotor der dem vorliegenden Beispiel zugrunde liegenden Art wird die Luft über die Lufteinlassschlitze in den Arbeitsraum eingeblasen. Um dabei eine zuverlässige Spülung des Arbeitsraums zu gewährleisten, muss der Druck der Luft höher als der entgegenwirkende Druck des über den Abgasauslass abströmenden Abgases sein. Die in den Arbeitsraum eingeblasene Luft ist daher vorverdichtet und wird deshalb als Ladeluft bezeichnet.
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Zur Bereitstellung dieser einblasbaren vorverdichteten Ladeluft ist hier ein Abgasturbolader 8 vorgesehen, dessen Turbine mit vom Abgassammler 6 kommenden Abgasen beaufschlagt wird und dessen Verdichter Luft aus der Umgebung ansaugt und diese verdichtet. Die verdichtete Luft wird als Ladeluft in das Verteilerrohr 7 eingespeist, mit dem die Einlassschlitze 5 der Zylinder 1 kommunizieren.
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Die angesaugte Luft kann vielfach schon eine vergleichsweise hohe Temperatur aufweisen.
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In Folge der Vorbehandlung, insbesondere Verdichtung der Luft wird diese weiter erwärmt. Um dennoch eine möglichst gute Ladung der Zylinder 1 zu bewerkstelligen, muss die erwärmte Luft anschließend gekühlt werden. Die Luft wird hierzu durch einen Luftkühler geleitet, der bei Anordnungen hier vorliegender Art als Ladeluftkühler 9 bezeichnet wird. Dieser ist hier dem Verdichter des Abgasturboladers 8 nachgeordnet. Dieser Ladeluftkühler 9 ist, wie aus 2 anschaulich hervorgeht, in einem mit einem Lufteingang 10 und Luftausgang 11 versehenen Gehäuseraum 12 angeordnet. Der Lufteingang 10 ist über ein Diffusorrohr 13 mit dem Ausgang des Verdichters des Agasturboladers 7 verbunden. In Folge der Kühlung der Luft verliert diese in der Regel Wasser, das an kühlen Oberflächen kondensiert. Das aus der Luft austretende Wasser wird mittels eines dem Ladeluftkühler 9 nachgeordneten Wasserabscheiders 14 abgeschieden. Der durch die offene Unterseite des Gehäuseraums 12 gebildete Luftausgang 11 mündet dementsprechend in den unterhalb des Ladeluftkühlers 9 angeordneten Wasserabscheider 14, dessen Ausgang an das Verteilerrohr 7 angeschlossen ist. Das abgeschiedene Wasser wird aus dem Wasserabscheider 14 abgeführt, wie weiter unten noch beschrieben wird.
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Der Ladeluftkühler 9 besteht, wie am besten aus den 3 und 4 ersichtlich ist, aus einem mittleren, als Luft-Flüssigkeits-Wärmetauscher ausgebildeten Bereich 15 und stirnseitig hieran anbringbaren Deckeln 16 bzw. 17. Der mittlere Bereich 15 enthält nicht näher dargestellte, in der Regel horizontal verlaufende, hier mit kaltem Kühlwasser beaufschlagbare Rohre und etwa vertikale, von der zu kühlenden Ladelauft von oben nach unten durchströmbare, durch äußere Kühlflächen begrenzte Strömungspassagen 18. Die Strömungsrichtung der den Wärmetauscher durchsetzenden Ladeluft ist durch die in 1 eingezeichneten Strömungspfeile verdeutlicht.
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Die von der warmen Luft an die Kühlflächen abgegebene Wärme wird vom kalten Kühlwasser aufgenommen und abgeführt. Zum Anschluss des Wärmetauschers 9 an eine Kühlwasserschleife ist einer der Deckel, hier der in den 2–4 links gezeichnete, in Einfahrrichtung des Wärmetauschers hintere Deckel 16 mit Anschlussstutzen 19 für eine Kühlwasserzuleitung und eine Kühlwasserableitung versehen. Der gegenüberliegende, in Einfahrrichtung vordere Deckel 17 enthält nicht näher dargestellte Verbindungsbereiche, über welche die mit der Kühlwasserzuleitung kommunizierenden Rohre mit den mit der Kühlwasserableitung kommunizierenden Rohren verbunden werden, so dass sich ein Vorlaufast und ein hiermit verbundener Rücklaufast des Kühlwassers ergibt.
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Der Ladeluftkühler 9 ist über eine in den 3 und 4 freigelegte Einfahröffnung 20 in den zugeordneten Gehäuseraum 12 einfahrbar bzw. aus diesem ausfahrbar. Die Einfahröffnung 20 ist, wie aus 2 hervorgeht, durch den in Einfahrrichtung hinteren Deckel 16 verschließbar, der die Anschlussstutzen 19 enthält, die dementsprechend von außen zugänglich sind. Hierzu ist der Deckel 16 mit einem umlautenden Flansch 21 versehen, der mit einem die Einfahröffnung 20 umfassenden Flansch 22 verschraubbar ist. Die Festlegung der Deckel 16 bzw. 17 am mittleren Bereich 15 des Ladeluftkühlers 9 erfolgt ebenfalls durch Schrauben. Diese Verschraubung ist ebenso wie die flüssigkeitsführenden Bereiche nicht näher dargestellt.
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Zur Erleichterung des Ein- und Ausfahrvorgangs sind im Bereich des Gehäuseraums 12 in Ein- und Ausfahrrichtung verlaufende Schienen 23 vorgesehen, auf denen der Ladeluftkühler 9 zumindest im Bereich seines inneren Endes mit Lauforganen aufnehmbar ist. Diese sind zweckmäßig am in Einfahrrichtung vorderen Deckel 17 angebracht. Zur Bildung der Lauforgane können zweckmäßig auf den Schienen 23 aufnehmbare Relief 24 vorgesehen sein.
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Mit der Ladeluft können auch Verunreinigungen, z. B. Staubkörner etc., in die Strömungspassagen
18 des Ladeluftkühlers
9 gelangen, die zu einer Verengung bzw. Verstopfung der Strömungspassagen
18 führen können. Um dem entgegenzuwirken wird zumindest der mittlere Bereich
15 des Ladeluftkühlers
9, wie in den
3 und
4 durch Drehpfeile a, b angedeutet ist, um eine im wesentlichen horizontale, quer zur Stömungsrichtung der Ladeluft verlaufende Achse um
d. h. um eine halbe Umdrehung, gewendet und damit in eine kopfüber gestellte Position gebracht, in der die bisherige Oberseite des Ladeluftkühlers nun nach unten zeigt und umgekehrt, wie aus einem Vergleich der stirnseitigen Markierungen x in den
3 und
4 ersichtlich ist. Die Drehung erfolgt zweckmäßig um die zentrale Mittellängsachse M des Ladeluftkühlers
9 bzw. seines mittleren Bereichs
15, so dass die den Deckeln
16,
17 zugeordneten Stirnseiten nicht vertauscht werden.
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In Fällen in denen der mittlere Bereich 15 und die stirnseitigen Deckel 16, 17 des Ladeluftkühlers 9 einen ausreichenden Grad von Symmetrie aufweisen, was sich ohne Weiteres realisieren lässt, kann der mittlere Bereich 15 des Ladeluftkühlers 9 auch um eine quer zur oben erwähnten Mittellängsachse M verlaufende, horizontale Mittelquerachse um eine halbe Umdrehung gewendet werden. Eine derartige Wendebewegung des mittleren Bereichs ist in den 3 und 4 durch die Aufschrift MAN B&W angedeutet, die in 3 nach oben und in 4 nach unten weist. In der der 4 zugrundeliegenden Position ist der Ladeluftkühler auch in 2 gezeigt.
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Die Drehung des Ladeluftkühlers 9 bzw. zumindest seines mittleren Bereichs 15 kann in festen zeitlichen Intervallen erfolgen. Denkbar wäre auch eine Drehung in Abhängigkeit von einem gemessenen Druckabfall. Hierzu kann dem Gehäuseraum 12, der selbstverständlich gegenüber außen abgedichtet ist, eine Druckdifferenz-Messeinrichtung mit oberhalb und unterhalb des Ladeluftkühlers 9 angeordneten Druckfühlern zugeordnet sein, die mit einer Signaleinrichtung verbunden ist. Beim Überschreiten einer vorgegebenen Grenze des Druckabfalls wird ein Signal erzeugt, welches das Zeichen für die Durchführung des Wendevorgangs ist. Nach dem Dreh- bzw. Wendevorgang wird der Kühlbetrieb fortgesetzt, d. h. der Ladeluftkühler 9 befindet sich im zugeordneten Gehäuseraum 12 und wird weiter mit zu kühlender Ladeluft beaufschlagt, wobei die Strömungsrichtung der Ladeluft von oben nach unten beibehalten wird.
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Die Verunreinigungen, die sich in den Strömungspassagen 18 des Ladeluftkühlers 9 abgesetzt haben, werden dabei durch die Ladeluft entgegen der ursprünglichen von oben kommenden Eindringrichtung dieser Verunreinigungen nach unten zur ursprünglichen Eindringseite hin beaufschlagt. Die Richtung der dadurch bewirkten, auf die Verunreinigungen ausgeübten Kraft entspricht auch der Richtung der Schwerkraft, wodurch die Wirkung der Ladeluft noch unterstützt wird. Die Verunreinigungen setzen sich in der Regel im oberen Bereich der Strömungspassagen 18 ab und befinden sich daher nach dem Wendevorgang in einem der nach unten weisenden Seite benachbarten Bereich des Ladeluftkühlers 9. Da bei der Kühlung der Ladeluft in der Regel Kondenswasser entsteht, das unter Zunahme seiner Menge nach unten abläuft, erfolgt zusätzlich eine Flotation der Verunreinigungen, die auf diese Weise nach unten geschwemmt und über die Unterseite des Ladeluftkühlers 9 bzw. dessen mittleren Bereichs nach unten ausgeschwemmt werden.
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Da das an den Kühlflächen entstehende, nach unten ablaufende Kondenswasser nach unten zunimmt, wird eine besonders zuverlässige Flotation der im unteren Kühlerbereich sich befindenden Verunreinigungen erreicht. Zur Unterstützung dieser Flotation kann der Ladeluftkühler 9 bzw. dessen mittlerer Bereich während des Betriebs zusätzlich mit von oben aufgesprühter Flüssigkeit beaufschlagt werden, die ebenfalls nach unten abläuft und dementsprechend die nach unten ablaufende Flüssigkeit vermehrt. Zweckmäßig kann dabei Wasser Verwendung finden. Zum Einsprühen der genannten Flüssigkeit ist im den Ladeluftkühler 9 aufnehmenden Gehäuseraum 12 eine in 2 angedeutete, oberhalb des Ladeluftkühlers 9 angeordnete Sprüheinrichtung 32 vorgesehen, die durch Versorgungsleitungen 33 von außen mit Flüssigkeit versorgbar ist. Die Zugabe von von oben aufgesprühter Flüssigkeit erfolgt zweckmäßig kurzzeitig nach dem Wendevorgang. In Fällen, in denen kein Kondenswasser anfällt, kann die erwünschte Flotation allein mit von oben aufgesprühter Flüssigkeit bewerkstelligt werden.
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Der oben beschriebene Dreh- bzw. Wendevorgang zum Drehen bzw. Wenden zumindest des mittleren Bereichs 15 des Ladeluftkühlers 9 kann in Sonderfällen innerhalb des Gehäuseraums 12 durchgeführt werden, zum Beispiel durch einen einfachen Heb-Wende- und Senkvorgang. Die Versorgungsleitungen werden dabei zweckmäßig demontiert. Es wäre aber auch denkbar, flexible oder in geeigneter Weise drehbar angeschlossene Versorgungsleitungen vorzusehen, so dass diese nicht demontiert werden müssen. Zweckmäßig findet dieser Vorgang jedoch außerhalb des Gehäuseraums 12 statt. Hierzu wird der Ladeluftkühler 9 aus dem zugeordneten Gehäuseraum 12 herausgefahren und nach erfolgtem Dreh- bzw. Wendevorgang wieder eingefahren. Zweckmäßig erfolgt die Drehung, wie schon erwähnt, um die zentrale Mittellängsachse des Ladeluftkühlers 9, so dass die Stirnseiten nicht vertauscht werden.
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Dabei ist es denkbar, den aus dem zugeordneten Gehäuseraum 12 herausgefahrenen Ladeluftkühler 9 insgesamt, d. h. einschließlich der Deckel 16, 17, zu drehen. Eine derartige Ausführung liegt der 5 zugrunde. Hierbei müssen die Deckel 16, 17 in vorteilhafter Weise nicht demontiert werden. Lediglich die Anschlussstutzen 19 sind von den zugeordneten Leitungen zu trennen. Im dargestellten Beispiel sind zwei übereinander angeordnete Anschlussstutzen 19 vorgesehen, die in Folge der Drehung ihre Position wechseln. Um dennoch einen reibungslosen Anschluss der den Anschlussstutzen 19 zugeordneten Leitungen zu ermöglichen, sind die Anschlussstutzen 19 daher gleich ausgebildet und punktsymmetrisch zur Drehachse angeordnet infolge der Drehung ergibt sich daher lediglich eine Umkehrung der Strömungsrichtung des den Ladeluftkühler 9 durchströmenden Kühlwassers.
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Da hier der die durch Rollen 24 gebildeten Lauforgane tragende, in Einfahrrichtung vordere Deckel 17 mitgedreht wird, sind hier, wie aus 5 ersichtlich ist, obere und untere, als Lauforgane fungierende Laufrollen 24 vorgesehen, um den Ladeluftkühler 9 in jeder Drehstellung in den Gehäuseraum 12 einfahren bzw. aus diesem ausfahren zu können.
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Der aus dem Gehäuseraum 12 herausgefahrene Ladeluftkühler 9 wird auf einer Trageinrichtung 25 aufgenommen, die ein an den Deckeln 16, 17 angreifendes Traggeschirr 26 enthält. Zweckmäßig sind die Deckel 16, 17 mit geeigneten Anschlussmitteln für das Traggeschirr 26 versehen. Im dargestellten Beispiel sind die Deckel 16, 17 hierzu mit zur Mittellängsachse, d. h. zur Drehachse koaxialen, in axialer Richtung vorspringenden Tragzapfen 27 versehen, an denen das Traggeschirr 26 mit geeigneten Klauen 28 mit Drehfreiheitsgrad einhängbar ist.
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Die Drehung des so aufgehängten Ladeluftkühlers
9 um
kann dann bei kleineren Baugrößen von Hand bewerkstelligt werden. Bei größeren Baugrößen kann der mittlere Bereich
15 mehrere Kubikmeter umfassen. In derartigen Fällen wird zweckmäßig eine die Drehbewegung bewerkstelligende oder unterstützende Hilfseinrichtung vorgesehen.
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Bei der Ausführung gemäß
6 wird nur der mittlere Bereich
15 des Ladeluftkühlers
9 unabhängig von den Deckeln
16,
17 gedreht. Hierbei müssen die Deckel
16,
17 vom mittleren Bereich
15 demontiert werden. Die Deckel
16,
17 erfahren jedoch keine Drehung, so dass der Anschluss an die Ver- und Entsorgungsleitungen auch bei nicht zur Drehachse punktsymmetrischer Anordnung der Versorgungsstutzen
19 gewährleistet ist. Andererseits benötigt der mittlere Bereich
15 hier einen zur Drehachse punktsymmetrischen Querschnittsaufbau d. h. eine zur Drehachse punktsymmetrische Konfiguration der Stirnseiten, so dass der mittlere Bereich
15 in jeder Endstellung der
-Drehung an den nicht gedrehten Deckeln
16,
17 festlegbar ist.
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Die demontierten Deckel
16,
17 werden unabhängig vom mittleren Bereich
15 auf einer Trageinrichtung
25 aufgenommen, die mit einem den Deckeln
16,
17 zugeordneten Traggeschirr
26 versehen ist. Dieses kann dabei ohne Drehfreiheitsgrad an den Deckeln
16,
17 angreifen. Im dargestellten Beispiel ist das Traggeschirr
26 beispielsweise mit den Anschlussstutzen
19 des Deckels
16 zugeordneten Adaptern
29 versehen. Der mittlere Bereich
15 ist hier auf einer eigenen Trageinrichtung
30 aufgenommen, die hier durch ein den mittleren Bereich
15 des Ladeluftkühlers
9 von unten umfassendes Tragband angedeutet ist. Der mittlere Bereich
15 des Ladeluftkühlers
9 ist dabei so auf der zugeordneten Trageinrichtung
30 aufgenommen, dass eine Drehung um
möglich ist.
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Nach der Durchführung des gewünschten Dreh- bzw. Wendevorgangs um
wird der Ladeluftkühler
9 wieder in den zugeordneten Gehäuseraum
12 eingebracht. Anschließend wird die Beaufschlagung mit Ladeluft fortgesetzt, wobei die Verunreinigungen nach unten ausgeschwemmt bzw. ausgeblasen werden. Um eine zuverlässige Abfuhr der Verunreinigungen und der diese ausschwemmenden Flüssigkeit zu gewährleisten, ist unterhalb des Ladeluftkühlers
9 bzw. des diesem zugeordneten Gehäuseraums
12 ein mit wenigstens einer Abflussöffnung versehener Raum vorgesehen. Im dargestellten Beispiel befindet sich unterhalb des Gehäuseraums
12, wie oben schon ausgeführt wurde, der Wasserabscheider
14, der wie aus
2 ersichtlich ist, wenigstens eine im Bereich einer gebogenen Außenwand vorgesehene, über die ganze lichte Weite durchgehende, spaltförmige Flüssigkeits- und Feststofffalle
31 aufweist, über die die durch die Zentrifugalkraft an die Wand angepressten Schmutzteilchen und Flüssigkeitstropfen nach außen abgeführt werden können.
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Bei der Ausführung gemäß 5 bleiben beide Deckel 16, 17 mit dem mittleren Bereich 15 verbunden. Bei der Ausführung gemäß 6 werden beide Deckel 16, 17 vom mittleren Bereich 15 gelöst. Es wäre aber auch denkbar, beispielsweise nur den in Einschubrichtung hinteren, die Anschlussstutzen 19 tragenden Deckel 16 vom mittleren Bereich 15 zu lösen und den in Einschubrichtung vorderen Deckel 17, der lediglich innere Umlenkkanäle enthält, in seiner am mittleren Bereich 15 befestigten Stellung zu lassen. Dabei würde dann lediglich der mittlere Bereich 15 zusammen mit dem vorderen Deckel 17 gedreht. Der Deckel 16 würde nach der Drehung an den mittleren Bereich 15 angesetzt.