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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit einer luftdurchströmten
Kühlvorrichtung.
Flurförderzeuge
sind häufig
mit einer oder mehreren Kühlvorrichtung
versehen, um die beim Betrieb des Fahrzeugs entstehende Wärme abzuführen. Dies
können beispielsweise
Kühlvorrichtungen
für einen
Verbrennungsmotor sein, aber auch Ölkühler oder Kühlvorrichtungen zur Abfuhr
von Verlustwärme
elektrischer Komponenten. Derartige Kühlvorrichtungen besitzen zur
Optimierung der Wärmeabfuhr
eine möglichst große Oberfläche, beispielsweise
in Form von Lamellen. Weiterhin wird zu diesem Zweck durch die Anordnung
der Kühlvorrichtung
oder ein eigens dafür vorgesehenes
Gebläse
ein kontinuierlicher Luftstrom durch die Kühlvorrichtung angestrebt.
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Die
Geometrie der Kühlvorrichtungen
mit zahlreichen Kanten und Absätzen,
sowie die stetige Durchströmung
mit von außen
zugeführter
Luft begünstigen
die Anlagerung von Schmutzpartikeln. Wird das Flurförderzeug
in einer Umgebung mit einer hohen Konzentration von Schmutzpartikeln
in der Luft eingesetzt, beispielsweise im Umgang mit Baumwolle oder
Altpapier, setzt sich die Kühlvorrichtung
in kurzer Zeit mit Staubpartikeln zu, so dass nur noch ungenügende Kühlwirkung
erzielt wird. Dadurch wird entweder die Produktivität des Flurförderzeugs
reduziert, da entweder Stillstandzeiten zur Abkühlung der überhitzten Komponenten oder
zur Reinigung der Kühlvorrichtung
entstehen oder die Leistung des Fahrzeugs reduziert werden muss.
Wird die Überhitzung
zu spät
bemerkt, können
sogar Schäden am
Flurförderzeug
entstehen. Um die Verschmutzung bei der Auslegung zu berücksichtigen,
sind Kühlvorrichtungen
häufig
mit größeren Luftkanälen versehen
oder der Luftstrom besitzt eine höhere Geschwindigkeit, die durch
aufwändige
Gebläse
erzeugt werden muss. Dadurch erhöht
sich der Platzbedarf für
die Kühlvorrichtung
erheblich.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
mit einer luftdurchströmten
Kühlvorrichtung
zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln eine effektive Kühlung sichergestellt wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Richtung des Kühlluftstroms zum
Reinigen der Kühlvorrichtung
umkehrbar ist. Durch Umkehrung des Kühlluftstroms werden Schmutzpartikel
aus dem Kühler
nach außen
transportiert. Dadurch wird der Kühler auf einfachem Weg von
Verschmutzungen befreit. Ein aufwändiger Ausbau und die nachfolgende
Reinigung mit den damit verbundenen Nachteilen, insbesondere aufgrund
der Stillstandszeit des Fahrzeugs, sind nicht notwendig.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Umkehr des Kühlluftstroms zeitgesteuert
vornehmbar. Dadurch kann die Umkehr beispielsweise nach einer festgelegten
Betriebsdauer ausgelöst
werden. Die Bedienperson muss daher keine Reinigungsintervalle beachten.
Die Dauer bis zur Umkehr kann aufgrund der zu erwartenden Verschmutzung
festgelegt werden, so dass einerseits sicherer Betrieb gewährleisten
ist und andererseits keine häufigen
Unterbrechungen zur Reinigung erfolgen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Umkehr des Kühlluftstroms in Abhängigkeit
vom Betriebszustand des Flurförderzeugs,
insbesondere von der Betätigung
eines Inbetriebnahmeschalters, vornehmbar ist. Dadurch wird die
Reinigung vornehmlich während
Betriebszuständen
vorgenommen, bei denen die Reinigung eine möglichst geringe Behinderung
darstellt, beispielsweise bei Inbetriebnahme oder Abstellen des
Flurförderzeugs,
oder bei denen die Reinigung erforderlich ist.
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Vorteilhafterweise
sind Mittel zur Bestimmung der Verschmutzung der Kühlvorrichtung
vorgesehen. Ist die Verschmutzung der Kühlvorrichtung bekannt, können geeignete
Maßnahmen
getroffen werden, beispielsweise die Information einer Bedienperson
und/oder die Umkehr des Kühlluftstroms.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Umkehr des Kühlluftstroms
in Abhängigkeit vom
Verschmutzungsgrad der Kühlvorrichtung
vornehmbar. Dadurch wird sichergestellt, dass eine Reinigung des
Kühlers
nur erfolgt, wenn diese auch tatsächlich notwendig ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Umkehr des
Kühlluftstroms
in Abhängigkeit
von der Temperatur des in der Kühlvorrichtung zu
kühlenden
Mediums vornehmbar. Die Temperatur des Kühlmediums ist ein wichtiger
Indikator für
die Wirksamkeit des Kühlers.
Ein Anstieg der Temperatur ist, insbesondere, wenn die Wärmezufuhr
durch das zu kühlende
Aggregat näherungsweise
gleich bleibt, auf ein deutliches Anzeichen von zunehmender Verschmutzung.
Zur Auswertung kann sowohl die Temperaturdifferenz zwischen Kühlereinlass
und Kühlerauslass
verwendet werden als auch die zeitliche Entwicklung der Kühlmitteltemperatur,
beispielsweise am Kühlerauslass.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als
Mittel zur Bestimmung der Verschmutzung der Kühlvorrichtung eine Vorrichtung
zur Bestimmung des durch die Kühlvorrichtung
fließenden
Luftstroms vorgesehen. Mit zunehmender Verschmutzung des Kühlers kann
immer weniger Luft durch diesen strömen. Die durch den Kühler strömende Luftmenge
ist somit ein direktes Maß für die Verschmutzung
des Kühlers.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung ist als Mittel zur Bestimmung der Verschmutzung der
Kühlvorrichtung
optische Mittel, vorzugsweise mindestens eine Lichtschranke, vorgesehen.
Bei Anlagerung von Schmutzpartikeln im Kühler wird der Durchtritt von
Lichtstrahlen erschwert. Wird beispielsweise der Lichtstrahl einer
geeignet angebrachten Lichtschranke unterbrochen, ist dies ein sicheres
Zeichen dafür,
dass sich eine bestimmte Menge Schmutz angelagert hat, die eine Reinigung
des Kühlers
erforderlich macht.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn die Umkehr des Kühlluftstroms von einer Bedienperson
vornehmbar ist. Dadurch kann eine Bedienperson die Reinigung zu
einem für
diese bzw., den Betrieb des Flurförderzeugs günstigen Zeitpunkts einleiten,
beispielsweise, wenn das Flurförderzeug
nicht genutzt wird und sich in einem Bereich befindet, der für das Ausblasen
des Schmutzes geeignet ist.
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Vorteilhafterweise
ist der Kühlluftstrom
zumindest teilweise durch ein Gebläse, vorzugsweise mit elektrischem
Antrieb, erzeugbar. Ein derartiges Gebläse kann in seiner Leistung
geregelt werden und so der Luftstrom an die Erfordernisse, sowohl
bezüglich
der Kühlung
als auch der Reinigung optimal angepasst werden Es ist zweckmäßig, wenn
die Kühlvorrichtung
zur Kühlung
eines Verbrennungsmotors vorgesehen ist. Verbrennungsmotoren erzeugen
viel Abwärme
und haben daher einen besonders großen Kühlluftbedart, der große Kühlvorrichtungen
erfordert. Dadurch ist die Wirkung der Erfindung bei diesen Motoren
besonders groß.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Identische
Teile in den verschiedenen Figuren sind mit identischen Bezeichnungen
gekennzeichnet. Dabei zeigt
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1 ein
Schema einer Kühlanlage
eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
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2 ein
Schema einer weiteren Ausgestaltungsform einer Kühlanlage eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs.
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1 zeigt
als Beispiel schematisch die Kühlanlage
eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
beispielsweise eines Gegengewichtsgabelstaplers, mit einem Verbrennungsmotor 1.
Mit dem Verbrennungsmotor 1 ist über Kühlmittelleitungen 2 eine
Kühlvorrichtung 3 verbunden,
durch die die Motorkühlflüssigkeit
strömt.
Ein von einem Elektromotor 4 angetriebenes Gebläse 5 saugt
Luft an und durch die Kühlvorrichtung 3 hindurch.
Dabei sammelt sich in der Umgebungsluft enthaltener Schmutz in den
Lamellen der Kühlvorrichtung 3.
Eine elektrische Steuerungsvorrichtung 6 regelt Leistung
und Drehrichtung des Elektromotors 4. Bei jedem Start des
Verbrennungsmotors 1 wird für eine vorbestimmte Zeit, im
gezeigten Ausführungsbeispiel
für 10
Minuten, die Drehrichtung des Elektromotors 4 gegenüber der normalen
Drehrichtung umgekehrt, so dass der Luftstrom ebenfalls entgegen
der im Normalbetrieb üblichen
Richtung, die durch den Pfeil angezeigt ist, durch die Kühlvorrichtung 3 strömt. Dadurch
werden Schmutzpartikel aus der Kühlvorrichtung 3 ausgeblasen.
Zusätzlich
steht die elektrische Steuerungsvorrichtung 6 mit den Bedienelementen 7 des
Flurförderzeugs
derart in Wirkverbindung, dass eine Bedienperson, beispielsweise über eine
dafür vorgesehene Taste 8,
die Umkehr des Luftstroms auslösen
kann. Dies ermöglicht
es der Bedienperson, die Reinigung der Kühlvorrichtung 3 zu
einem besonders günstigen Zeitpunkt
auszulösen,
beispielsweise, wenn sich das Flurförderzeug in einem Außenbereich
mit geringer Luftverschmutzung befindet, so dass keine verschmutzte
Luft angesaugt wird und die Umgebung durch den ausgeblasenen Schmutz
ebenfalls nicht beeinträchtigt
wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in 2 schematisch
dargestellt. Zusätzlich
zu den in 1 gezeigten Komponenten ist eine
Anzeigevorrichtung 9 vorgesehen sowie eine Messvorrichtung 10 zur
Erfassung der die Kühlvorrichtung 3 durchströmenden Luftmenge,
die beide mit der elektrischen Steuerungsvorrichtung 6 in
Wirkverbindung stehen. Unterschreitet die die Kühlvorrichtung 3 durchströmende Luftmenge
einen vorgegebenen Wert, beispielsweise 75 % der im Neuzustand erreichten
Luftmenge, wird dies in der elektrischen Steuerungsvorrichtung 6 erfasst
und die Anzeigevorrichtung 9 aktiviert. Dadurch kann die
Bedienperson erkennen, dass ein erheblicher Verschmutzungsgrad erreicht
ist. Die Bedienperson hat somit die Möglichkeit, das Flurförderzeug
in einen geeigneten Bereich zu bringen und dort die Umkehr des Luftstroms
auszulösen.
Unterlässt
die Bedienperson dies und die Verschmutzung nimmt weiter zu, so
wird bei Unterschreiten eines weiteren vorgegebenen Wertes für den Luftstrom,
beispielsweise 50 % der im Neuzustand erreichten Luftmenge, von
der elektrischen Steuerungsvorrichtung 6 selbsttätig für eine vorgegebene
Zeitdauer die Drehrichtung des Elektromotors 4 umgekehrt
und dadurch der Luftstrom reversiert und die Reinigung der Kühlvorrichtung 3 erreicht.
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Anstelle
der Vorrichtung zur direkten Messung des Luftstroms können auch
andere Vorrichtungen verwendet werden, um die Verschmutzung der Kühlvorrichtung 3 zu
erfassen. Beispielsweise kann eine Lichtschranke vorgesehen sein,
die an geeigneter Stelle der Kühlvorrichtung 3 angebracht
ist und die bei zu großer
Verschmutzung der Kühlvorrichtung 3 unterbrochen
wird. Eine ähnliche
Anordnung besteht aus einer auf einer Seite der Kühlvorrichtung 3 angeordneten
Lichtquelle und einem auf der gegenüberliegenden Seite der Kühlvorrichtung 3 angebrachter
Fotowiderstand. Durch Ablagerung von Schmutz reduziert sich die
Menge des durchtretenden Lichts, so dass auch der Grad der Verschmutzung
bestimmt werden kann. Besonders vorteilhaft bei dieser Methode ist,
dass während
der Reinigung festgestellt werden kann, ob diese das gewünschte Maß erreicht hat.
Dadurch wird der Reinigungsvorgang nur solange durchgeführt, wie
dies nötig
ist. Eine weitere Möglichkeit,
den Grad der Verschmutzung der Kühlvorrichtung 3 zu
erfassen besteht in der Erfassung der Kühlmitteltemperatur. Dies ist
eine besonders einfache Möglichkeit,
da Vorrichtungen zur Messung der Kühlmitteltemperatur häufig bei
Flurförderzeugen häufig sowieso
vorhanden sind. In der einfachsten Ausführungsform wird die Kühlmitteltemperatur
nur an einer Stelle im Kühlkreislauf,
beispielsweise am Ausgang der Kühlvorrichtung 3,
gemessen und bei Überschreiten
eines festgelegten Grenzwertes, der auch von den Betriebsbedingungen,
beispielsweise Motordrehzahl oder Außentemperatur gewählt werden
kann, eine Umkehr des Luftstroms ausgelöst, weil davon auszugehen ist,
dass ein derart hoher Wert nur bei erheblicher Verschmutzung der
Kühlvorrichtung 3 erreicht
wird. Wesentlich zuverlässiger
ist jedoch eine Messung der Kühlmitteltemperatur
am Eintritt in die Kühlvorrichtung 3 wie
auch am Austritt. Die Differenz dieser Werte ist ein Maß für die Wirksamkeit
der Kühlvorrichtung 3.
Unterschreitet diese Differenz einen vorgegebenen Wert, ist die
Kühlvorrichtung 3 nicht
mehr hinreichend wirksam, d.h. es liegt eine übermäßige Verschmutzung der Kühlvorrichtung 3 vor
und eine Umkehr des Kühlluftstroms wird
eingeleitet.
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Selbstverständlich ist
auch eine beliebige Kombination der dargestellten Methoden zur Bestimmung
der Verschmutzung der Kühlvorrichtung 3 denkbar,
wie auch die Verwendung anderer geeigneter Mittel nach dem Stand
der Technik. Die Umkehr der Richtung des Luftstroms durch die Kühlvorrichtung 3 kann
ebenfalls auf anderem Wege als durch Umkehr der Drehrichtung eines
Lüftungsgebläses vorgenommen
werden, beispielsweise, indem die Strömungsrichtung unverändert bleibt
und die Kühlvorrichtung 3 gedreht
wird oder indem die Luftführung,
beispielsweise durch ein geeignetes System von Klappen und Rohren,
geändert
wird.
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Die
Dauer der Umkehr des Luftstroms ist, sofern diese nicht in Abhängigkeit
von der Verschmutzung geregelt wird, an die Gegebenheiten des Flurförderzeugs
und des Einsatzortes angepasst, d.h. bei einer relativ glattflächigen Geometrie
der Kühlvorrichtung 3,
einer hohen Leistung des Gebläses 5 und einer
kurzen Betriebszeit seit der letzten Reinigung wird eine kürzere Umkehrdauer
zu wählen
sein, als bei einer komplexen Geometrie, einem schwachen Gebläse und einer
langen Betriebszeit.