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Gebiet
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Die
vorliegende Beschreibung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines
Motors mit der Fähigkeit,
mit Hilfe verschiedener Kraftstoffarten zu arbeiten. Das Verfahren
kann die Leistung und den Wirkungsgrad des Motors verbessern.
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Hintergrund
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Ein
Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors wird in
U.S. Patent 5,682,854 beschrieben.
Dieses Patent stellt ein Verfahren zum Wechseln von Motorbetriebsarten
zwischen einem Otto-Prozessbetrieb und einem Miller-Prozessbetrieb vor.
Das Verfahren passt die Öffnungszeiten
von Einlass- und Auslassventilen als Reaktion auf geforderte Motorlast
an. Bei leichten Lasten können
die Ventilsteuerzeiten so festgelegt werden, dass der Motor in einem
Otto-Prozess arbeitet. Bei höheren
Lasten können
die Ventilsteuerzeiten so festgelegt werden, dass der Motor in einem
Miller-Prozess arbeitet. Die Erfinder dieses Verfahrens bringen
vor, dass es NOx und Klopfen des Motors reduzieren kann.
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Das
obige Verfahren hat auch mehrere Nachteile. Das Verfahren wechselt
nämlich
die Motorbetriebsart einfach beruhend auf der vom Fahrer geforderten
Last. Zudem scheint das Verfahren nicht zu berücksichtigen, dass die Kraftstoffart
und/oder -eigenschaften die Sollbetriebsart beeinflussen können. Weiterhin
senkt das Verfahren das wirksame Verdichtungsverhältnis bei
höheren
Motorlasten und senkt daher die erreichbare Motorleistung.
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Kurzdarlegung
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Eine
Ausführung
der vorliegenden Beschreibung umfasst ein Verfahren zum Steuern
der Verbrennung verschiedener Kraftstoffe in einem Verbrennungsmotor,
wobei das Verfahren umfasst: Vergrößern des Betrags der Spätverstellung
von Ventilschließsteuerzeiten
eines Einlassventils während
eines Zyklus eines Zylinders, wenn die Konzentration eines Kraftstoffs
mit geringerer Oktanzahl in einem Kraftstoff zunimmt, der in dem
Zylinder verbrannt wird, wobei die Ventilschließzeit von mindestens dem unteren
Totpunkt des Ansaugtakts des Zylinders verzögert wird. Dieses System und
Verfahren überwinden
zumindest einige der Beschränkungen
des vorstehend erwähnten
Verfahrens.
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Wenn
ein Verbrennungsmotor mit Hilfe von mehr als einer Art von Kraftstoff
betrieben wird, kann der Betrieb des Motors durch Verändern der
Ventilsteuerzeiten der Zylinder mit höherem Verdichtungsverhältnis bei
sich verändernden
Kraftstoffeigenschaften verbessert werden. Ein Motor kann zum Beispiel
mit mindestens einem Zylinder mit höherem Verdichtungsverhältnis gebaut
werden, um die Motorleistungsabgabe zu verbessern. In dem Zylinder/den
Zylindern mit höherer
Verdichtung können Kraftstoffe
mit höherer
Oktanzahl verbrannt werden, so dass die Klopfneigung des Motors
gemindert wird. Wenn aber der Zylinder mit höherer Verdichtung mit einem
Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl betrieben wird, können die
Zylinderventilsteuerzeiten so angepasst werden, dass das wirksame
Zylinderverdichtungsverhältnis
gesenkt wird, wodurch es einem Zylinder mit höherem Verdichtungsverhältnis ermöglicht wird,
einen Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl mit geringerer Klopfneigung
zu verbrennen. Zum Steigern der Motorleistung können die Motorzylinder mit einem
höheren
Verdichtungsverhältnis
in einer Otto-Prozess-Betriebsart
betrieben werden, bei der ein Kraftstoff mit höherer Oktanzahl verbrannt wird
(z.B. Alkohol oder eine Benzin-Alkohol-Mischung). Zum Senken der
Möglichkeit
von Motorklopfen können
die gleichen Zylinder in einer Atkinson-Prozess-Betriebsart betrieben
werden, wenn ein Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl verbrannt
wird (z.B. Benzin). Das Betreiben von Zylindern auf diese Weise
ermöglicht es,
dass ein Motor die unterschiedlichen Kraftstoffeigenschaften ausnutzt.
Im Einzelnen ist Alkohol ein Kraftstoff, der eine niedrigere Energiedichte
als Benzin hat, so dass mehr Alkohol erforderlich ist, um den gleichen
Betrag an Arbeit wie eine vorgegebene Benzinmenge zu erzeugen. Alkohol
neigt aber auch weniger zum Erzeugen von Motorklopfen, da er eine
höhere
Oktanzahl hat und da er verglichen mit vielen Arten von Benzin eine
erhöhte
Ladungskühlungsleistung
aufweist. Folglich kann ein Motor mit Alkohol bei einem Verdichtungsverhältnis von
14:1 betrieben werden, ohne Motorklopfen zu erzeugen. Das Betreiben
eines Motors bei diesem Verdichtungsverhältnis lässt einen Motor einen Teil
der Energiedifferenz zwischen den beiden Kraftstoffen zurückgewinnen,
wodurch die Energieausnutzung von Alkohol verbessert wird. Wenn
mit anderen Worten Alkohol in einem Zylinder mit einem Verdichtungsverhältnis von
14:1 verbrannt wird, ist weniger Kraftstoff zum Erzeugen eines Drehmomentbetrags
erforderlich, der dem Drehmomentbetrag entspricht, der bei Betreiben
eines ähnlichen
Zylinders mit Alkohol bei einem Verdichtungsverhältnis von 10:1 erzeugt wird.
Wenn dagegen Benzin in einem Zylinder mit einem Verdichtungsverhältnis von
14:1 verbrannt wird, tritt wahrscheinlich Zylinderklopfen auf und
die Motorleistung kann schlechter werden. Das vorliegende Verfahren behebt
diese Einschränkungen
durch Betreiben des Motors in einem Otto-Prozess bei Verbrennen
von Kraftstoff mit höherer
Oktanzahl und durch Betreiben in einem Atkinson-Prozess, wenn die
Oktanzahl des Kraftstoffs niedriger ist. Der Otto-Prozess mit höherer Verdichtung
ermöglicht
dem Motor das Verbessern der Leistung und Wirtschaftlichkeit beim
Verbrennen eines Alkoholkraftstoffs, während der Atkinson-Prozess
den Motor mit einem niedrigeren wirksamen Verdichtungsverhältnis arbeiten
lässt,
wenn Benzin verbrannt wird, wodurch die Neigung zu Motorklopfen
gemindert wird.
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Die
vorliegende Beschreibung kann mehrere Vorteile bieten. Im Einzelnen
kann das Motorsystem zumindest bei einigen Betriebsbedingungen verbesserte
Leistung bei Betreiben mit Kraftstoff höherer Oktanzahl und verbesserten Wirkungsgrad
bei Betreiben mit einem Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl bieten.
Ferner kann das System durch Anpassen des wirksamen Verdichtungsverhältnisses
eines Zylinders die Energieausnutzung bei einer vorgegebenen Kraftstoffmenge
verbessern. Weiterhin kann das System die Motorleistung bei höheren Lasten
verbessern und die Anfälligkeit
für Motorklopfen
mindern, wenn ein Motor bei einem höheren Verdichtungsverhältnis betrieben
wird und einen Kraftstoff niedrigerer Oktanzahl verbrennt.
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Die
obigen Vorteile und weitere Vorteile sowie Merkmale der vorliegenden
Beschreibung gehen mühelos
aus der folgenden eingehenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungen
allein oder in Verbindung mit den Begleitzeichnungen hervor.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
hierin beschriebenen Vorteile werden bei Lesen eines Beispiels einer
Ausführung,
das hierin als eingehende Beschreibung bezeichnet wird, allein oder
unter Bezug auf die Zeichnungen besser verständlich. Hierbei zeigen:
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1 ein
schematisches Diagramm eines Motors;
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2A ein
beispielhaftes Diagramm, das die Ventilüberschneidung und Ventilsteuerung
eines Motors zeigt, der mit Otto-Prozess-Ventilsteuerung arbeitet;
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2B ein
beispielhaftes Diagramm, das Ventilüberschneidung und Ventilsteuerung
eines Motors zeigt, der mit Atkinson-Prozess-Ventilsteuerung arbeitet;
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2C ein
beispielhaftes schematisches Diagramm eines Nockenwellenquerschnitts,
der zwei verschiedene Nockenprofile aufweist;
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3 ein
beispielhaftes Flussdiagramm, das eine Startfolge für einen
Motor zeigt, der mit Hilfe mehrerer Kraftstoffe betrieben werden
kann;
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4 ein
beispielhaftes Flussdiagramm, das eine Stoppfolge für einen
Motor zeigt, der mit Hilfe mehrerer Kraftstoffe betrieben werden
kann;
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5 ein
beispielhaftes Flussdiagramm, das eine Arbeitsfolge für einen
Motor zeigt, der mit Hilfe mehrerer Kraftstoffe betrieben werden
kann;
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6 eine
beispielhafte Folge, die den Wechsel von der Otto-Prozess- zur Atkinson-Prozess-Betriebsart
zeigt;
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7 eine
beispielhafte Folge, die den Wechsel von der Atkinson-Prozess- zur Otto-Prozess-Betriebsart
zeigt; und
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8 ein
beispielhaftes Schaltprofil zum Schalten zwischen Otto-Prozess-Betrieb und Atkinson-Prozess-Betrieb
als Reaktion auf die Alkoholkonzentration eines Kraftstoffs.
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Eingehende Beschreibung
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Unter
Bezug auf 1 wird ein Verbrennungsmotor 10,
der mehrere Zylinder umfasst, wovon einer in 1 gezeigt
wird, durch ein elektronisches Motorsteuergerät 12 gesteuert. Der
Motor 10 umfasst einen Brennraum 30 und Zylinderwände 32 mit
einem darin positionierten und mit einer Kurbelwelle 40 verbundenen
Kolben 36. Der Brennraum 30 steht bekannterweise
mit einem Ansaugkrümmer 44 und
Abgaskrümmer 48 mittels
eines jeweiligen Einlassventils 52 und Auslassventils 54 in
Verbindung. Ein Cam-Phase-Aktor 25 (Cam Phase = variable
Nockenwellensteuerung) wird mit einer Nockenwelle 130 gekoppelt
gezeigt. Ein Öltank 161 liefert
der Pumpe 160 Öl,
druckbeaufschlagtes Öl
wird von der Pumpe mittels eines Ventils 170 beruhend auf
Befehlen des Motorsteuergeräts 12 dem
Cam-Phase-Aktor 25 geliefert. Die Nockenwelle 130 ist
mit mindestens zwei Einlassnockenprofilen und mindestens einem Auslassnockenprofil
ausgelegt. Die Einlassnockenprofile können unterschiedliche Hubbeträge und eine unterschiedliche
Dauer aufweisen und können
unterschiedliche Phasen haben (d.h. die Nocken können sich untereinander in
Größe und Ausrichtung
unterscheiden). Alternativ kann das System separate Einlass- und
Auslassnocken nutzen. Ein Nockenstellungssensor 150 liefert
dem Steuergerät 12 Nockenstellungsinformationen.
Die Einlassnockenprofile umfassen ein Profil mit niedrigerem Hub
und ein Profil mit höherem
Hub. Ein Einlassventil-Kipphebel 56 und ein Auslassventil-Kipphebel 57 übertragen
Ventilöffnungskraft
von der Nockenwelle zu den jeweiligen Ventilschäften. Der Einlass-Kipphebel 56 umfasst
ein Leerlaufelement für
das gezielte Umschalten zwischen Nockenprofilen mit niedrigerem
und höherem
Hub. Ein (nicht dargestellter) hydraulisch betätigter Zapfen koppelt wahlweise
die Kipphebel miteinander, was basierend auf einem Steuersignal
des Steuergeräts 12 das
Nockenprofil mit höherem
Hub aktiviert oder deaktiviert. Alternativ können verschiedene Ventiltriebaktoren
und -auslegungen an Stelle der gezeigten Auslegung verwendet werden
(z.B. Stößelstange
an Stelle von oben liegender Nockenwelle, elektromechanisch an Stelle
von hydromechanisch).
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Der
Ansaugkrümmer 44 wird
ebenfalls mit einem damit verbundenen Kraftstoffeinspritzventil 66 zum
Zuführen
von flüssigem
Kraftstoff proportional zur Pulsbreite eines Signals des Steuergeräts 12 gezeigt.
Dem Einspritzventil 66 wird Kraftstoff durch eine (nicht
dargestellte) Kraftstoffanlage zugeführt, die einen Kraftstofftank,
eine Kraftstoffpumpe und ein Kraftstoffverteilerrohr (nicht dargestellt)
umfasst. Alternativ kann der Motor so ausgelegt sein, dass der Kraftstoff
direkt in den Motorzylinder eingespritzt wird, was dem Fachmann
auf dem Gebiet als Direkteinspritzung bekannt ist. Weiterhin kann
Kraftstoff direkt in den Zylinder und zu dem Einlasskanal eingespritzt
werden. Desweiteren können
verschiedene Kraftstoffarten in den Zylinder und den Kanal eingespritzt
werden. Zudem wird der Ansaugkrümmer 44 mit
einer optionalen elektronischen Drossel 62 verbunden gezeigt.
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Eine
verteilerlose Zündanlage 88 liefert
dem Brennraum 30 mittels einer Zündkerze 92 als Reaktion
auf das Steuergerät 12 einen
Zündfunken.
Stromaufwärts
eines Katalysators 70 ist eine nicht beheizte Lambdasonde
(UEGO) 76 mit dem Abgaskrümmer 48 verbunden
dargestellt. Alternativ kann an Stelle der UEGO-Sonde 76 eine
Lambdasonde mit zwei Zuständen
treten. Eine Lambdasonde 98 mit zwei Zuständen wird
stromabwärts
des Katalysators 70 mit einer Abgasleitung 78 verbunden
gezeigt. Alternativ kann die Sonde 98 auch eine UEGO-Sonde
sein. Die Katalysatortemperatur wird durch den Temperaturfühler 77 gemessen
und/oder anhand von Betriebsbedingungen wie Motordrehzahl, Last,
Lufttemperatur, Motortemperatur und/oder Luftdurchsatz oder Kombinationen
derselben geschätzt.
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Der
Katalysator 70 kann in einem Beispiel mehrere Katalysatorbricks
aufweisen. In einem anderen Beispiel können mehrere Schadstoffbegrenzungsvorrichtungen,
jeweils mit mehreren Bricks, verwendet werden. Der Katalysator 70 kann
in einem Beispiel ein Dreiwegekatalysator sein.
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In 1 wird
das Steuergerät 12 als
herkömmlicher
Mikrocomputer gezeigt, welcher umfasst: eine Mikroprozessoreinrichtung 102,
Eingangs-/Ausgangs-Ports 104,
einen Festwertspeicher 106, einen Arbeitsspeicher 108,
einen batteriestromgestützten
Speicher 110 und einen herkömmlichen Datenbus. Das Steuergerät 12 wird
gezeigt, wie es neben den zuvor beschriebenen Signalen von mit dem
Motor 10 gekoppelten Sensoren verschiedene Signale empfängt, darunter:
Kühlmitteltemperatur (ECT)
von einem mit einem Kühlmantel 114 gekoppelten
Temperaturfühler 112;
einen mit einem Gaspedal verbundenen Stellungssensor 119;
eine Messung von Öldruck,
die vom Sensor 190 dem Cam-Phase-Mechanismus 25 geliefert
wird; eine Messung des Motoransaugluftdrucks (MAP) von einem mit
dem Ansaugkrümmer 44 verbundenen
Drucksensor 122; einen Motorklopfsensor (nicht dargestellt);
einen Kraftstoffartsensor (nicht dargestellt); Feuchtigkeit vom
einem Feuchtigkeitssensor 38; eine Messung (ACT) der Motorlufttemperatur
oder Krümmertemperatur
von einem Temperaturfühler 117;
und einen Motorstellungssensor von einem Hallgeber 118,
der die Stellung der Kurbelwelle 40 erfasst. In einer bevorzugten
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erzeugt der Motorstellungssensor 118 eine
vorbestimmte Anzahl von gleichmäßig beabstandeten
Impulsen pro Umdrehung der Kurbelwelle, woraus die Motordrehzahl
(U/min) ermittelt werden kann.
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Unter
Bezug nun auf 2A wird ein beispielhaftes Diagramm
einer Sollventilüberschneidung
und Ventilsteuerung für
einen in einem Otto-Prozess arbeitenden Motor gezeigt. Dieses Diagramm
stellt ein beispielhaftes Ventilprofil mit höherem Hub dar, wobei die Dauer
der Einlassventilöffnung
verlängert
ist, um die Luftzufuhr zum Motor zu verbessern. Die Steuerung des
Auslassventilöffnens wird
durch den äußeren Ring 21 dargestellt.
Die Steuerung des Einlassventilöffnens
wird durch den inneren Ring 22 dargestellt. Die Ventilsteuerzeiten werden
auf die Zylinderpositionen oberer Totpunkt (OT) und unterer Totpunkt
(UT) bezogen. Zu beachten ist, dass die Dauer der Ventilüberschneidung
vom Einlassventilöffnen
(IVO) zum Auslassventilschließen
(EVC) in etwa um den OT zentriert ist. Das Einlassventilschließen (IVC)
und das Auslassventilöffnen
(EVO) sind in etwa um den UT zentriert. Im Einzelnen ist IVO auf
15° vor
dem oberen Totpunkt gesetzt, IVC ist auf 53° nach dem unteren Totpunkt gesetzt,
EVC ist auf 50° vor
dem unteren Totpunkt gesetzt und EVC ist auf 19° nach dem oberen Totpunkt gesetzt.
Diese Ventilsteuerzeiten können
so festgelegt werden, dass während
des gesamten Motorbetriebsbereichs ein Kompromiss zwischen Motorleistung,
Emissionen und Kraftstoffwirtschaftlichkeit geboten wird.
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Zu
beachten ist, dass die in 2A gezeigten
Steuerzeiten abhängig
von Steuerungszielen auf früh
oder spät
verstellt werden können.
Ferner kann die Nockenhubdauer sich von den gezeigten unterscheiden
und auch die Anfangs- und
Endpositionen des Hubteils der Nocken können sich bezüglich der Nocken
unterscheiden. Zudem können
die Einlass- und Auslassventilphasensteuerzeiten (d.h. die Ventilöffnungs-
und Ventilschließzeiten
bezüglich
einer bestimmten Kurbelwellenposition) einzeln oder gleichzeitig
als Reaktion auf Motorbetriebsbedingungen angepasst werden.
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Unter
Bezug nun auf 2B wird ein beispielhaftes Diagramm
von auf spät
verstellten oder späten
Einlassventilsteuerzeiten für
einen in einem Atkinson-Prozess
arbeitenden Motor gezeigt. In einem Beispiel können die Steuerzeiten des Auslassventils
fest sein, während
die Steuerzeiten des Einlassventils zum Beispiel durch Umschalten
zwischen Nockenprofilen verstellt werden können. In diesem Beispiel sind
IVO und EVC in etwa um den oberen Totpunkt des Einlasstakts zentriert.
IVC wurde von dem Otto-Prozess-Steuerungsbeispiel durch Verlängern der
Dauer des Einlassnockens auf 83° auf
spät verstellt.
Das Spätverstellen
der IVC-Position ermöglicht,
dass ein Teil der Zylinderfüllung
während
des ersten Teils des Verdichtungstakts in den Ansaugkrümmer ausgestoßen wird,
wodurch das wirksame Verdichtungsverhältnis des Zylinders reduziert
wird (Hinweis: das wirksame Verdichtungsverhältnis ist das Brennraumvolumen,
wobei das Einlassventil im Verhältnis
zum Brennraumvolumen beim oberen Totpunkt mit geschlossenen Ventilen
schließt,
das geometrische Verdichtungsverhältnis ist das Brennraumvolumen
am unteren Totpunkt im Verhältnis
zum Brennraumvolumen beim oberen Totpunkt). IVO wird auf 15° vor dem
oberen Totpunkt gesetzt, EVO wird auf 50° vor dem unteren Totpunkt gesetzt
und EVC wird auf 19° nach
dem oberen Totpunkt gesetzt. In einer alternativen Auslegung kann
das Nockenprofil umgeschaltet werden und die Einlassphase kann bezüglich einer
vorgegebenen Kurbelwellenposition ebenfalls verstellbar sein. Diese
Kombination ermöglicht,
dass das wirksame Verdichtungsverhältnis durch auf Spätstellen
des Einlassnockens weiter gesenkt wird.
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Die
Vorteile der auf spät
verstellten Ventilsteuerzeiten können
dagegen während
mancher Bedingungen beschränkt
werden. Bei einem Motor mit einem einzigen Einlassnockenprofil ist
das Profil zum Beispiel häufig
ein Kompromiss zwischen Leerlaufstabilität und Kraftstoffverbrauch bei
niedrigeren Motordrehzahlen gegenüber Motorleistung bei höheren Motordrehzahlen
und -lasten. Wird ein Nocken mit festem Hub auf spät verstellt,
um einen Teillast-Motorbetrieb
zu verbessern, kann der Betrag der Nockenspätverstellung durch Verbrennungsstabilität beschränkt sein.
D.h. wenn der Nocken über
einen bestimmten Betrag hinaus auf spät verstellt wird, können die
Motoremissionen, das Motorgeräusch und
Motorvibration schlechter werden, da Zylinderbedingungen ein Verändern der
Eigenschaften der Verbrennung bewirken (z.B. Temperatur, Druck, Luft-Kraftstoffmischen
und Verbrennungsrate). Durch Vorsehen von Profilen mit unterschiedlichem
Ventilhub für
unterschiedliche Betriebsbedingungen ist es möglich, den Betrag der Nockenspätverstellung
während
Teillast-Motorbetriebsbedingungen zu vergrößern. Das Nockenprofil mit
niedrigerem Hub kann Verbrennungsstabilität verbessern und Motoremissionen
bei niedrigeren Motordrehzahlen senken, da die Luft-/Kraftstofffüllung des
Zylinders besser gemischt wird und gleichmäßiger verbrennt. Ferner sieht
das Nockenprofil mit niedrigerem Hub eine Möglichkeit vor, die wirksame Überschneidung
zwischen dem Einlassventil und dem Auslassventil zu reduzieren,
auch wenn der Auslassnocken und der Einlassventilnocken von der
gleichen Nockenwelle angetrieben sein können.
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In
einem anderen Beispiel können
der Ventilhub und/oder die Ventilsteuerzeiten einzeln für Einlass-
und/oder Auslassventile verstellt werden (duale unabhängige Nockensteuerung),
um die gezeigten Steuerzeiten zu verwirklichen. Diese Art von System lässt ein
Spätverstellen
der Einlass- und Auslassventilsteuerzeiten zu, während eine Ventilüberschneidung
auf positiv (d.h. das Einlass- und Auslassventil sind gleichzeitig
offen) oder negativ (d.h. keine Überschneidung
zwischen den Ventilen) gesetzt werden kann.
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Zurück zu 2B wird
die Steuerung des Auslassventilöffnens
durch den äußeren Ring 23 dargestellt.
Die Steuerung des Einlassventilöffnens
wird durch den inneren Ring 24 dargestellt. Wie vorstehend
erwähnt
werden die Ventilsteuerzeiten auf die Zylinderpositionen oberer
Totpunkt (OT) und unterer Totpunkt (UT) bezogen. Die Dauer der Ventilüberschneidung
vom Einlassventilöffnen
(IVO) zum Auslassventilschließen
(EVC) ist in etwa um den OT zentriert. Das Einlassventilschließen (IVC)
und das Auslassventilöffnen
(EVO) sind nach dem UT zentriert, bei etwa 17° nach dem unteren Totpunkt (NUT).
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Die
in den 2A und 2B gezeigten Ventilsteuerzeiten
sind Beispiele für
Einlass- und Auslassventilsteuerzeiten. Demgemäß sind andere Einlass- und
Auslassventilsteuerzeiten möglich,
die über
dem gesamten Motorbetriebsbereich einen Kompromiss zwischen Leistung
und Kraftstoffwirtschaftlichkeit vorsehen können. Zum Beispiel können auf
spät verstellte
Einlassventilschließpositionen
innerhalb des Bereichs von 30° nach
dem UT bis zu über
100° nach
dem UT eines Ansaugtakts eines jeweiligen Zylinders erfolgen. Im
Einzelnen können
die Ventilsteuerzeiten so festgelegt werden, dass ein Bereich eines
wirksamen Verdichtungsverhältnisses zwischen
8,5:1 und 14,5:1 verwirklicht werden kann. Natürlich können verschiedene Ausführungen
der vorliegenden Beschreibung den Bereich des wirksamen Verdichtungsverhältnisses
einengen oder vergrößern (z.B.
kann ein Beispiel eine Verstellung des wirksamen Verdichtungsverhältnisses
zwischen 9:1 und 15:1 ermöglichen,
während
ein anderes Beispiel einen Verstellbereich zwischen 8:1 und 12,5:1
ermöglichen
kann). Weiterhin können
die Ventilsteuerzeiten so festgelegt werden, dass ein Bereich von Verdichtungsverhältnissen
zwischen den erwähnten erreicht
wird.
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Während auf
spät verstellte
Einlassventilschließpositionen
innerhalb des Bereichs von 30° nach
dem UT bis zu über
100° nach
dem UT erfolgen können,
sind Zwischenwinkel zwischen den obigen Einlass- und Auslasssteuerwinkeln
ebenfalls möglich.
Es können
Kombinationen und Unterkombinationen von Einlassöffnungs- und Auslassventilschließpositionen
genutzt werden, um erwünschte
Emission, Kraftstoffwirtschaftlichkeit und/oder einen Soll-Leistungswert zu
erreichen. Somit soll die Darstellung nicht die Reichweite oder
den Schutzumfang dieser Offenbarung beschränken.
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Unter
Bezug nun auf 2C wird ein Querschnittschema
eines beispielhaften Zweinockenprofils gezeigt. Die Markierung 25 stellt
den Grundkreis für
den beispielhaften Nocken dar. Das Einlassventil bleibt geschlossen,
während
der Kipphebel auf dem Grundkreis ruht. Die Markierung 26 stellt
einen Nocken mit niedrigerem Hub dar, der eine längere Dauer als der Nocken 27 mit
höherem
Hub aufweist. Der Ventilhub ist reduziert und die Ventilöffnungsdauer
ist vergrößert, wenn
ein Kipphebel dem Profil mit niedrigerem Hub folgt. Der Ventilhub
ist vergrößert und
die Ventilöffnungsdauer
ist reduziert, wenn ein Kipphebel dem Profil mit höherem Hub
folgt.
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Zu
beachten ist auch, dass elektrisch betätigte Ventile bei den durch
die 2A und 2B gezeigten
Steuerzeiten betrieben werden können.
Ferner können
verschiedene Ventile oder unterschiedliche Hubsteuerstrategien genutzt
werden, um den Hub der elektrisch betätigten Ventile zu verändern, um
eine Steuerung zu verwirklichen, die ähnlich der gezeigten ist.
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Unter
Bezug nun auf 3 wird ein beispielhaftes Flussdiagramm
einer Motorstartfolge für
einen Multikraftstoffmotor gezeigt. Bei Schritt 301 ermittelt die
Routine, ob ein Befehl zum Starten des Motors vorliegt. Der Startbefehl
kann durch einen Bediener oder durch einen Teil eines automatisierten
Systems, ein Hybridfahrzeug-Steuergerät zum Beispiel, erfolgen. Wenn
ein Startbefehl erfolgt ist, rückt
die Routine zu Schritt 303 vor. Ansonsten rückt die
Routine zum Ende vor.
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Bei
Schritt
303 werden die Kraftstoffeigenschaften (z.B. die
Alkoholkonzentration in einem Kraftstoff, Kraftstoffflüchtigkeit,
Kraftstoffdampfdruck und/oder Oktanzahl) des Kraftstoffs, den der
Motor zuletzt verbrannte, aus dem Speicher abgerufen. Die Kraftstoffeigenschaften
können
von Sensoren, die Kraftstoffeigenschaften messen, und/oder von Rückschlüssen aus
Sensoren, die andere Motorbetriebseigenschaften messen, abgerufen
und dann zum Ermitteln der Kraftstoffeigenschaften verwendet werden.
U.S. Patent 6,588,253 sieht
zum Beispiel ein Verfahren zum Ermitteln des Alkoholgehalts eines Kraftstoffs
vor und wird hiermit durch Erwähnung
vollständig übernommen,
während
U.S. Patent 5,467,755 ein
Verfahren zum Ermitteln der Wirkung verschiedener Alkoholkraftstoffkonzentrationen
auf die Luft-/Kraftstoffsteuerung eines Motors sowie ein Verfahren
zum Ausgleichen dieser Wirkungen vorsieht und hiermit ebenfalls
durch Erwähnung
vollständig übernommen
wird. Parameter, die die Eigenschaften von Kraftstoff, der vor Stoppen
eines Motors verbrannt wird, wiedergeben, werden vor dem Starten
des Motors aus dem Speicher abgerufen. Die Routine rückt zu Schritt
305 vor.
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Bei
Schritt 305 werden die vorliegenden Kraftstoffeigenschaften
aus verfügbaren
Sensorinformationen ermittelt. Bevor ein Motor gestartet wird oder
kurz danach können
Kraftstoffsensoren abgefragt werden, so dass die Art von Kraftstoff,
die dem Motor als Nächstes
geliefert wird, ermittelt werden kann. Es können verschiedene Arten von
Sensoren verwendet werden, um Kraftstoffeigenschaften zu ermitteln.
Diese Sensoren können
beruhend auf optischen oder elektrischen Eigenschaften arbeiten
(z.B. kapazitiv oder Wellenlängentransmissibilität) und sollen
somit nicht den Schutzumfang oder die Reichweite dieser Offenbarung
beschränken.
Ferner kann in manchen Ausführungen
bei Bedarf auf einen Kraftstoffartsensor verzichtet werden. Die
Routine rückt zu
Schritt 307 vor.
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Bei
Schritt 307 wird der Motor gestartet. Es werden die Kraftstoffeigenschaften
der Schritte 305 und 307 genutzt, um den Motor
auf das Starten vorzubereiten. Wenn die Schritte 305 und 307 im
Wesentlichen die gleichen Kraftstoffeigenschaften anzeigen, dann
werden die Kraftstoffeinspritzsteuerzeiten, das Ventilprofil, die
Ventilphase und die Zündsteuerzeiten
als Reaktion auf die Kraftstoffeigenschaften eingestellt. Bei einem
vorgegebenen Umgebungsluftdruck, einer vorgegebenen Umgebungslufttemperatur
und Motortemperatur wird zum Beispiel eine Kraftstoffmenge durch
Indizieren einer Tabelle empirisch ermittelter Kraftstoffmengen,
die die erwünschten
Starteigenschaften erzeugen, ermittelt. Zündsteuerzeiten, Nockenprofil
und Nockenphaseneinstellungen werden in ähnlicher Weise ermittelt, doch
können
Nockensteuerungsvorrichtungen, die mit Hilfe von druckbeaufschlagtem
Motoröl
indiziert werden, durch einen Arretiermechanismus beibehalten oder
festgehalten werden, bis der Motoröldruck ermittelt ist. Typischerweise
wird der Grundventilhub auf ein niedrigeres Profil gesetzt, und
die Nockenphase wird auf spät
verstellt, so dass das wirksame Verdichtungsverhältnis des Motors unter dem
höchsten
erreichbaren Verdichtungsverhältnis
des Motors liegt. Bei einem Motor mit einem geometrischen Verdichtungsverhältnis von
14:1 zum Beispiel können die
Ventilsteuerzeiten und der Hub in einer Atkinson-Prozess-Betriebsart
so festgelegt werden, dass das wirksame Verdichtungsverhältnis 12,5:1
oder weniger beträgt.
Durch Senken des Startverdichtungsverhältnisses kann ein kleinerer
Anlasser zum Ankurbeln des Motors während des Startens verwendet
werden. Ferner kann das Senken des wirksamen Verdichtungsverhältnisses
Motorklopfen mindern, wenn der Motor im warmen Zustand und bei Versorgung
mit Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl erneut gestartet wird.
Das Senken des Verdichtungsverhältnisses
während
des Startens kann auch die Startemissionen reduzieren, da weniger
Kraftstoff zwischen dem Kolben und der Zylinderwand geschoben wird und
da das Schieben eines Teils des Zylinderinhalts zurück in den
Ansaugkrümmer
auch eine Motoraufwärmzeit
senken und Kraftstoffverdampfung verbessern kann. Das Grundnockenprofil
und die Nockenphase können
festgelegt werden, wenn ein Motorstoppbefehl erfolgt, so dass die
Ventile sich in einem „bereiten" Zustand befinden,
wenn der Motor anschließend
gestartet wird.
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In
einer anderen Ausführung
können
Systeme, die Ventilsteuerzeiten verstellen können, während der Motor gestoppt ist
(z.B. elektrisch betätigte Ventile)
den Ventilbetrieb vor und/oder während
des Motorstartens einstellen. In einem Beispiel kann die Alkoholkonzentration
verwendet werden, um eine Funktion oder Tabelle zu indizieren, die
während
eines Startens Ventilsteuerzeiten festlegt. Die Ventile können in
einem Atkinson-Prozess so gesteuert werden, dass das Verdichtungsverhältnis als
Reaktion auf die Alkoholkonzentration in dem Motorkraftstoff beschränkt wird.
Die Alkoholkonzentration kann mit anderen Worten genutzt werden,
um die Spätverstellung
der Einlassventilsteuerzeiten so anzupassen, dass die Menge des
Zylinderinhalts, die zurück
in den Ansaugkrümmer
geschoben wird, als Reaktion auf die Alkoholkonzentration gesteuert
wird. Die Ventilsteuerzeiten können
empirisch ermittelt und in Tabellen gespeichert werden, die zum
Beispiel anhand von Motordrehzahl und Motorlast indiziert sind.
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Nach
dem Einstellen der vorgegebenen Zündsteuerzeiten, Ventilsteuerzeiten,
Ventilhub und Kraftstoffmenge wird der Motor gestartet. Die Routine rückt zu Schritt 309 vor.
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Bei
Schritt 309 werden die Ventilsteuerzeiten und die Zündsteuerzeiten
als Reaktion auf Motorbetriebsbedingungen festgelegt. In einer Ausführung baut
die Motorölpumpe 160 Druck
auf, während
der Motor dreht und Leerlaufdrehzahl erreicht. Wenn der Öldruck einen
vorgegebenen Wert erreicht, können die
Nockenphase und die Hubbeträge
zum Beispiel entsprechend der Alkoholkonzentration im Kraftstoff, den
Motorbetriebsbedingungen und der Drehmomentforderung des Fahrers
verändert
werden. In einem Beispiel werden Nockenhub und Phase mit Hilfe von
Motordrehzahl, Last und Kraftstoffeigenschaften ermittelt, um empirisch
ermittelte Tabellen oder Funktionen zu indizieren. Die Routine rückt zu Schritt 311 vor.
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Bei
Schritt 311 wechselt das System zu einer Steuerbetriebsart,
die Motorsensorrückmeldung
zum Steuern von Motorzündung,
Ventilsteuerzeiten, Ventilhub und Kraftstoffmenge nutzt. Diese Betriebsart wird
durch das Verfahren von 5 beschrieben. Die Routine rückt zum
Ende vor.
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Unter
Bezug nun auf 4 wird ein beispielhaftes Flussdiagramm
einer Stoppfolge für
einen Zylinder gezeigt, der mit mehreren Kraftstoffen betrieben
werden kann. Bei Schritt 401 ermittelt die Routine, ob
ein Befehl zum Stoppen des Motors erfolgt ist. Ein Motorstoppbefehl
kann durch einen Bediener oder durch ein anderes Mittel, wie ein
anderes Steuersystem (z.B. ein Hybridantriebsstrang-Steuergerät), erfolgen.
Liegt ein Befehl zum Stoppen des Motors vor, rückt die Routine zu Schritt 403 vor.
Andernfalls endet die Routine.
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Bei
Schritt 403 werden die Nockenphase und das Nockenprofil
auf eine Grundstellung gesetzt. Das Nockenprofil wird auf eine Stellung
mit niedrigerem Hub gesetzt, die eine längere Dauer haben kann. Dieses
Profil ermöglicht
das Spätverstellen
der Einlassventilschließzeit,
so dass mindestens ein Teil des Zylinderinhalts zurück in den
Ansaugkrümmer
geschoben wird, wodurch das wirksame Verdichtungsverhältnis des
Zylinders gesenkt wird.
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Die
Nockenphase kann auf eine Stellung gesetzt werden, die zum Teil
von dem Soll-Verdichtungsverhältnis
bei Start und dem Nockenprofil abhängt. Das Nockenprofil mit niedrigerem
Hub kann zum Beispiel so ausgelegt werden, dass es verschiedene
Punkte berücksichtigt,
beispielsweise das Soll-Verdichtungsverhältnis mit
höherem
Grenzwert, das Soll-Verdichtungsverhältnis mit niedrigerem Grenzwert
und den Bereich der Nockenphaseneinstellvorrichtung. Daher kann
sich die Dauer des Einlassventilöffnens
mit Änderung
der Betriebsziele ändern.
Daher wird die Grundnockenphase zu einer Stellung gesetzt, die ein
Starten des Motors bei einem wirksamen Verdichtungsverhältnis ermöglicht, das
unter dem geometrischen Verdichtungsverhältnis liegt. Typischerweise
wird das wirksame Verdichtungsverhältnis unter 12,5:1 gesetzt,
so dass der Motor mit geringerer Möglichkeit bezüglich des
Erzeugens von Klopfen neu gestartet werden kann, selbst wenn der
Motor bei einer warmen Temperatur gestartet wird. Die Routine rückt zu Schritt 405 vor.
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Bei
Schritt 405 werden die aktuellen Kraftstoffeigenschaften
im Speicher gespeichert. Die Kraftstoffeigenschaften und/oder Parameter
können durch
die vorstehend erwähnten
Verfahren oder durch andere bekannte Verfahren ermittelt und bei
einem Motorstoppbefehl gespeichert werden. Die Routine rückt zum
Ende vor.
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Unter
Bezug nun auf 5 wird ein Flussdiagramm einer
beispielhaften Strategie zum Betreiben eines Motors unter Verwendung
mehrerer Kraftstoffe gezeigt. Bei Schritt 501 werden die
Motorbetriebsbedingungen ermittelt. Die Motorbetriebsbedingungen
können
die Drehmomentforderung des Fahrers, die Motortemperatur, den Atmosphärendruck, die
Umgebungslufttemperatur und Kraftstoffeigenschaften umfassen, sind
aber nicht hierauf beschränkt.
Die Routine rückt
zu Schritt 503 vor.
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Bei
Schritt 503 ermittelt die Routine das Soll-Verdichtungsverhältnis als
Reaktion auf Kraftstoffeigenschaften. Das Soll-Verdichtungsverhältnis kann
dann zum Ermitteln der anfänglichen
Zylinderprozess-Betriebsart und Ventilsteuerzeiten genutzt werden.
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In
einer ersten Ausführung
setzt die Routine Logik zum Ermitteln ein, ob der Motor in einem
Otto-Prozess oder einem Atkinson-Prozess arbeiten soll. D.h. die
verschiedenen Motorbetriebsbedingungen werden beurteilt, um den
Sollzustand des Zylinderbetriebs zu ermitteln. Die Routine kann
den Zylinderprozess als Reaktion auf mehrere Betriebsparameter wählen, darunter
ein Motorklopfsensor, Solldrehmoment und Kraftstoffeigenschaften.
Diese Betriebsbedingungen können
gemessen oder gefolgert werden. Dieser Aufbau lässt das System mit einem einzigen
Kraftstofftank, der eine Reihe von Kraftstoffgemischen enthalten
kann, oder aus mehreren Kraftstofftanks, die verschiedene Kraftstoffe
enthalten, arbeiten.
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In
einer anderen Ausführung
kann bei einem System, das verschiedene Arten von Kraftstoff aus verschiedenen
Einspritzventilen einspritzt, die Betriebsart des Zylinderprozesses
einfach auf der Art des gerade eingespritzten Kraftstoffs beruhen
(z.B. ein System, das Kraftstoff aus verschiedenen Quellen einspritzt,
beispielsweise von einem Einspritzventil für Kraftstoff mit höherer Oktanzahl
und einem Einspritzventil für
Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl). Durch Kennen der Kraftstoffart,
die eingespritzt wird, kann die Routine einfach die Zylinderbetriebsart
wählen,
die für
die eingespritzte Kraftstoffart geeignet ist. Wenn zum Beispiel
ein Kraftstoff mit höherer
Oktanzahl direkt in einen Zylinder eingespritzt wird, kann die Routine
den Otto-Prozess mit einem Verdichtungsverhältnis von 14:1 wählen. Wird
das System dann zu einem Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl umgeschaltet,
kann die Betriebsart des Zylinderprozesses auf einen Atkinson-Prozess
mit zum Beispiel einem Verdichtungsverhältnis von 9:1 umgeschaltet werden.
Wenn ferner die Kraftstoffart von einem Kraftstoff mit höherer Oktanzahl
zu einem Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl geändert wird, dann kann die Menge
des zu dem Zylinder eingespritzten Kraftstoffs niedrigerer Oktanzahl
unter der Menge des vor dem Wechsel eingespritzten Kraftstoffs höherer Oktanzahl
liegen. Die Menge des Kraftstoffs niedrigerer Oktanzahl kann reduziert
werden, da ein Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl eine höhere Energiedichte als
der Kraftstoff mit höherer
Oktanzahl haben kann. Somit kann zum Erzeugen eines vorgegebenen Drehmomentbetrags
die Menge eingespritzten Kraftstoffs gesenkt werden, wenn die Konzentration
eines Kraftstoffs niedrigerer Oktanzahl in dem Kraftstoff zunimmt.
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Bei
der vorstehend erwähnten
ersten Ausführung
kann die Routine durch Verwenden eines der vorstehend erwähnten Verfahren
oder durch ein anderes bekanntes Verfahren Sensorinformationen zum
Ermitteln oder Folgern der Kraftstoffart und/oder -eigenschaften
verwenden. Die Kraftstoffart und/oder -eigenschaften können zum
Indizieren einer Tabelle oder Funktion verwendet werden, die empirisch
abgebildete Motordaten enthält,
die das erwünschte wirksame
Verdichtungsverhältnis
für verschiedene Kraftstoffe
beschreibt. Wird der dem Motor zugeführte Kraftstoff nicht eigens
durch die Tabelle oder Funktion beschrieben, dann kann die Tabelle
oder Funktion interpoliert werden, so dass das wirksame Verdichtungsverhältnis des
Motors ermittelt werden kann. Tabelleneinträge können so gehalten sein, dass
das höchste
Verdichtungsverhältnis,
das kein Motorklopfen oder nur ansatzweises Motorklopfen verursacht,
in die Tabelle eingetragen wird. Die Otto-Prozess-Betriebsart oder
die Atkinson-Prozess-Betriebsart und die Ventilsteuerzeiten werden dann
als Reaktion auf das erwünschte
wirksame Verdichtungsverhältnis
gewählt.
Typischerweise kann das wirksame Verdichtungsverhältnis in
der Atkinson-Prozess-Betriebsart stärker verändert werden, da ein größerer Bereich
der Steuerung der späten Einlassventilschließzeit vorliegt.
Im Einzelnen können
die Einlassventilsteuerzeiten vom unteren Totpunkt des Ansaugtakts
als Reaktion auf Kraftstoffeigenschaften auf spät verstellt werden, um das
wirksame Verdichtungsverhältnis
eines Zylinders zu senken. Wenn zum Beispiel die Konzentration eines Kraftstoffs
mit niedrigerer Oktanzahl in einem Kraftstoffgemisch, das aus Kraftstoff
niedrigerer Oktanzahl und Kraftstoff höherer Oktanzahl besteht, zunimmt,
dann können
die Einlassventilsteuerzeiten auf spät verstellt werden, um das
wirksame Verdichtungsverhältnis
des Zylinders zu senken. Dies mindert die Klopfneigung des Motors,
wenn die Kraftstoffoktanzahl verändert
wird. Die Einlassventilsteuerzeiten können dagegen auf früh verstellt
werden, wenn die Alkoholkonzentration in dem Kraftstoffgemisch zunimmt.
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Die
Zündwinkelsteuerung
kann in diesem Schritt ebenfalls angepasst werden. Wenn die Alkoholkonzentration
in einem Kraftstoffgemisch erhöht wird,
können
die Zündsteuerzeiten
auf früh
verstellt werden, da der Kraftstoff die Neigung, Motorklopfen hervorzurufen,
mindert, wenn die Alkoholkonzentration erhöht wird. Umgekehrt können die
Zündwinkelsteuerzeiten
auf spät
verstellt werden, wenn die Konzentration eines Kraftstoffs niedrigerer
Oktanzahl in einem Kraftstoffgemisch erhöht wird. Die Zündsteuerzeiten
können
auf diese Weise durch einfaches Addieren oder Subtrahieren von Winkelgraden
von einem Grundzündbefehl
verstellt werden, wenn sich die Konzentration von Kraftstoffen mit
niedrigerer oder höherer
Oktanzahl ändert.
Dieses Verfahren kann die Energieausnutzung des verbrannten Kraftstoffs
verbessern.
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Desweiteren
können
die Steuerzeiten der Auslassventile in diesem Schritt angepasst
werden. Bei bestimmten Betriebsbedingungen kann es wünschenswert
sein, die Auslassventilsteuerzeiten als Reaktion auf die Kraftstoffeigenschaften
und/oder die Zylinder-Prozess-Betriebsart auf früh oder spät zu verstellen. Wenn zum Beispiel
die Konzentration eines Kraftstoffs niedrigerer Oktanzahl in einem
Kraftstoffgemisch zunimmt und der Motor in der Atkinson-Prozess-Betriebsart
betrieben wird, kann es wünschenswert
sein, das Auslassventilöffnen
zu verzögern,
so dass mehr Zylinderdruckenergie auf den Kolben übertragen
werden kann, bevor das Auslassventil geöffnet wird. Verstellbare Auslassventilsteuerzeiten
bieten der vorliegenden Beschreibung einen weiteren Freiheitsgrad.
Die Routine rückt
zu Schritt 505 vor.
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Bei
Schritt 505 ermittelt die Routine, ob ein Atkinson-Zylinder-Prozess
spezifisch erwünscht
ist. Unter bestimmten Umständen
kann es wünschenswert
sein, einen Motor in einem Atkinson-Prozess zu betreiben, während es
möglich
ist, den Motor bei einem höheren
Verdichtungsverhältnis
zu betreiben. Ein Hybridfahrzeug kann zum Beispiel einen Motor bei
einer im Wesentlichen konstanten Motordrehzahl und Last betreiben,
um eine Batterie wieder aufzuladen und/oder einen Teil des Motordrehmoments
auf die Fahrzeugräder
zu übertragen.
Demgemäß kann ein
Motorkraftstoff, der aus Kraftstoff niedrigerer Oktanzahl, Kraftstoff
höherer
Oktanzahl oder einem veränderlichem
Gemisch aus Kraftstoffen niedrigerer und höherer Oktanzahl besteht, in
der Atkinson-Prozess-Betriebsart betrieben werden, auch wenn es möglich ist,
den Motor in einer Otto-Prozess-Betriebsart höherer Verdichtung zu betreiben.
Ferner kann eine Atkinson-Prozess-Betriebsart auch gefordert werden,
wenn ein Motor in einen bestimmten Drehzahl-/Lastbereich eintritt.
In der Atkinson-Betriebsart
kann der Ventilhub gesenkt und die Ventilöffnungszeit verlängert sein,
damit die Verbrennungsstabilität
verbessert wird. Somit ist es möglich,
zwischen Otto- und Atkinson-Prozessen umzuschalten, selbst wenn
ein Motor mit einem einzigen Kraftstoff betrieben wird. Wurde eine
Atkinson-Betriebsart gefordert, rückt die Routine zu Schritt 509 vor.
Ansonsten rückt
die Routine zu Schritt 507 vor.
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Bei
Schritt 509 wird die erwünschte Betriebsart des Zylinder-Prozesses
auf eine Atkinson-Betriebsart umgeschaltet. Wenn ein Atkinson-Prozess als
Reaktion auf bestimmte Motorbetriebsbedingungen oder als Reaktion
auf eine Forderung eines externen Systems gefordert wurde, dann
wird der Zylinder in einer Atkinson-Betriebsart und bei einem Verdichtungsverhältnis betrieben,
das aus empirischen Tests unter Verwendung eines Kraftstoffs mit ähnlichen
Eigenschaften vorbestimmt ist. Im Einzelnen werden die Kraftstoffeigenschaften
verwendet, um eine Tabelle zu indizieren, die Ventilsteuerzeiten
ausgibt, und die Routine rückt
zu Schritt 507 vor.
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Bei
Schritt 507 ermittelt die Routine, ob das Solldrehmoment
in der aktuell gewählten
erwünschten
Zylinder-Prozess-Betriebsart verfügbar ist. Die Routine nutzt
Motordrehzahl und Kraftstoffeigenschaften zum Indizieren einer Tabelle,
die empirisch ermittelte Motordrehmomentkapazitäten enthält. Die Motordrehmomentkapazitäten gelten
für einen
Motor, der in der erwünschten
Zylinder-Prozess-Betriebsart unter Verwendung von Kraftstoff mit ähnlichen
Eigenschaften und bei der aktuellen Motordrehzahl betrieben wird.
Das Solldrehmoment kann durch einen Fahrerbefehl oder von einem
externen System gefordert werden, beispielsweise einem Hybridsteuergerät. Wenn
der Motor das Sollmotordrehmoment erzeugen kann, rückt die
Routine zu Schritt 511 vor. Wenn nicht, rückt die
Routine zu Schritt 525 vor.
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Bei
Schritt 511 ermittelt der Motor, ob der Motor bei den aktuellen
Betriebsbedingungen klopft. Wenn der Motor klopft und wenn die Motordrehmomentforderung
gleichbleibend ist oder ansteigt, dann rückt die Routine zu Schritt 513 vor.
Ansonsten rückt die
Routine zu Schritt 515 vor.
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Bei
Schritt 513 werden Einstellungen vorgenommen, um Motorklopfen
zu mindern. Wenn der Motor in der Otto-Prozess-Betriebsart bei einer
gewählten Nockenphase
und Frühzündung klopft,
dann kann der Zündwinkel
in dem Versuch, das Motorklopfen zu mindern, auf spät verstellt
werden. Wenn aber der Motor weiter klopft, wenn die Zündung auf
spät verstellt
wird, dann kann der Atkinson-Prozess gewählt werden, nachdem der geschätzte Motorwirkungsgrad
um einen vorbestimmten Betrag vermindert ist.
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Wenn
der Motor in der Atkinson-Prozess-Betriebsart bei einer gewählten Nockenphase
und Frühzündung klopft,
dann kann die Zündung
zum Regeln des Motorklopfens weiter auf spät verstellt werden.
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In
einem Beispiel, bei dem ein Zylinder in einer Otto-Prozess-Betriebsart
arbeitet und Motorklopfen auftritt, wird die Zündung zunächst auf spät verstellt. Wenn der Motor
weiter klopft, kann der Zylinder zu einer Atkinson-Prozess-Betriebsart geschaltet werden,
bei der das wirksame Verdichtungsverhältnis des Zylinders reduziert
wird. Wenn der Motor weiter klopft, können weitere Anpassungen bei
Verdichtungsverhältnis
und Zündung
vorgenommen werden. Die Routine rückt zu Schritt 515 vor.
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Bei
Schritt 515 passt die Routine die Nockenfrühverstell-
und Nockenspätverstellgrenzwerte
zusammen mit den Zündzeitpunktfrühverstell- und Zündzeitpunktspätverstellgrenzwerten
an. Da der Motor zwischen einer Reihe von Kraftstoffgemischen (z.B.
zwischen 100% Benzin und 100% Alkohol) arbeiten kann, verstellt
das vorliegende Verfahren die Grenzwerte der Nockensteuerzeiten
und Zündung gemäß der aktuellen
Kraftstoffart und/oder den aktuellen Kraftstoffeigenschaften. Wenn
zum Beispiel der Alkoholanteil eines benzinbasierten Kraftstoffs
um 10% zunimmt, dann kann die Ventilsteuerzeit-Frühverstellung
bei einer Atkinson-Prozess-Betriebsart um 5° vergrößert werden, wodurch das wirksame Verdichtungsverhältnis des
Motors vergrößert wird. Da
mit anderen Worten der zuletzt eingeleitete Alkohol die Neigung
des Kraftstoffs, Motorklopfen hervorzurufen, reduziert, kann das
Verdichtungsverhältnis des
Motors vergrößert werden,
um die Motorleistung zu verbessern. Der Grenzwert der Frühzündung des Motors
kann angepasst werden, um der Änderung der
Kraftstoffart und/oder auch der Eigenschaften zu entsprechen. Somit
dürfen
sich die Grenzwerte der Nockenphasen-Spätverstellung
und -Frühverstellung verändern, wenn
sich die Kraftstoffart und/oder die Kraftstoffeigenschaften ändern. Die
spezifische Nockensteuerung und die spezifischen Ventilhubbeträge werden
empirisch ermittelt und können
zum Beispiel durch Motordrehzahl und Motorlast indiziert werden.
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Ferner
können
der Drosselöffnungsbetrag oder
die Drosselklappenstellung als Reaktion auf die von dem Zylinder
verbrannte Kraftstoffart beschränkt werden.
Diese Steuermaßnahme
kann auch als Mittel zum Beschränken
der Menge der in einen Zylinder eingelassenen Luft verwendet werden.
Durch Beschränken
der Zylinderluftfüllung
kann auch der Betrag der Spätverstellung
der Zündung,
der zum Regeln von Motorklopfen erforderlich ist, gesenkt werden.
Die Routine rückt
zu Schritt 517 vor.
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Bei
Schritt 517 werden der Nocken, der Drosselklappenwinkel
und die Zündung
angepasst, um Prozess-Betriebsarten zu wechseln und Störungen des
Motordrehmoments zu mindern.
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Wenn
der gewünschte
Zylinder-Prozess vom Atkinson-Prozess zum einem Otto-Prozess wechselt, können die
Nockensteuerzeiten auf spät
verstellt werden und der Winkel der Zündfrühverstellung kann vergrößert werden.
Der Nocken kann auf spät
verstellt werden, so dass das Nockenprofil bei einer Nockenstellung,
die weniger Luft in den Zylinder strömen lässt, zu einem Profil mit höherem Hub
geschaltet werden kann. Diese Maßnahme kann dazu beitragen,
die Differenzen der Zylinderluftmenge zu reduzieren, die vor und
nach dem Ventilhubwechsel auftreten können. Ferner kann das Drosselöffnen während des
Wechsels reduziert werden, um das Motordrehmoment während des
Wechsels weiter zu beschränken.
Wenn die Nockenstellung angepasst wird, kann der Zündwinkel
auf früh
verstellt werden, wodurch das Motordrehmoment vergrößert und
der Wirkung des Spätverstellens
der Nockensteuerzeiten entgegengewirkt wird. Durch die erhöhte Oktanzahl des neu
eingeleiteten Kraftstoffs kann eine zusätzliche Zündfrühverstellung ermöglicht werden.
Das Nockenprofil kann während
oder nach Anpassen der Nockenphase gewechselt werden, doch wird
der Übergang
für gewöhnlich nach Ändern der
Nockenphase vorgenommen, so dass die Möglichkeit einer Drehmomentstörung reduziert
wird. Ein Motordrehmoment kann auch während eines Nockenprofilwechsels
durch Verzögern
des Zündwinkels,
Rutschen der Getriebedrehmomentwandlerkupplung und Schließen der
Drosselöffnung
gesteuert werden. Die Nockenphase, der Drosselöffnungsbetrag und die Zündung können angepasst
werden, nachdem der Nocken die Profile gewechselt hat. Siehe zum Beispiel 6.
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Die
Drosselklappenstellung, die Nockenphase, der Nockenhub, die Frühzündung und
das Rutschen der Drehmomentwandlerkupplung können bei einem Übergang
von einem Otto-Prozess zu einem Atkinson-Prozess ebenfalls geändert werden.
Zum Einleiten des Wechsels kann die Zündspätverstellung vergrößert werden
und die Nockenphase kann auf früh
verstellt werden. Durch Frühverstellen
der Nockenphase kann die Luftmenge, die in den Zylinder eingelassen
wird, vergrößert werden,
so dass die in den Zylinder eindringende Luftmasse bei Umschalten
des Nockenprofils nicht wesentlich reduziert wird. Der Zündwinkel
kann als Reaktion auf eine Änderung der
Kraftstoffeigenschaften auf spät
verstellt werden, wodurch es dem System möglich wird, mindestens einem
Teil der Zunahme der Zylinderluftmenge, die durch Frühverstellen
des Nocken bewirkt werden kann, entgegenzuwirken. Die Zündung kann
auf spät verstellt
werden, um der Änderung
der Nockenphase entgegenzuwirken. Während des Wechsels des Nockenprofils
oder des Hubbetrags kann die Zündfrühverstellung
vergrößert werden
und die Drosselöffnung
kann vergrößert werden,
wenn der Ventilhubbetrag gesenkt wird. Diese Anpassungen können zum Beschränken von
Drehmomentstörungen
verwendet werden, die durch Ändern
der Ventilsteuerzeiten und des Ventilhubs hervorgerufen werden können.
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Auch
die Kraftstoffzeitsteuerung kann in diesem Schritt verändert werden,
wenn sich die Zylinder-Prozess-Betriebsart ändert. In einer Ausführung, bei
der Kraftstoff direkt in einen Zylinder eingespritzt wird, kann
das Starten oder Beenden der Einspritzdauer geändert werden, wenn die Zylinder-Prozess-Betriebsart geändert wird.
Weiterhin kann auch die Anzahl an Einspritzungen während eines
Zylinder-Prozesses verändert
werden, wenn sich die Zylinder-Prozess-Betriebsart ändert. Wenn
zum Beispiel ein Motor einen Kraftstoff mit einer höheren Alkoholkonzentration
verbrennt, kann die Kraftstoffeinspritzung beginnen, wenn das Einlassventil
geöffnet wird,
und fortfahren, nachdem das Einlassventil geschlossen ist. Wenn
aber der Motor in der Atkinson-Betriebsart betrieben wird und einen
Kraftstoff mit einer höheren
Konzentration an Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl verbrennt,
dann kann eine erste Kraftstoffeinspritzung gewisse Zeit nach dem Öffnen des
Einlassventils beginnen. Die erste Einspritzung kann nach einer
festgelegten Zeit gestoppt werden. Und eine zweite Einspritzung
kann nach einer anderen festgelegten Zeitdauer beginnen. Die Routine
rückt zu
Schritt 521 vor.
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Bei
Schritt 521 können
die Nockenphase, die Auslassventilsteuerzeiten, der Drosselöffnungsbetrag
und der Zündwinkel
als Reaktion auf einen Fahrer- oder Steuergerätbefehl angepasst werden. Typischerweise
werden die Ventilsteuerzeiten, die in den Schritten 503, 505 und 513 ermittelt
werden, zum Aufrechterhalten des Sollverdichtungsverhältnisses verwendet.
Es ist aber auch möglich,
das wirksame Verdichtungsverhältnis
zu ändern,
wenn sich die Motorlast ändert.
Wenn zum Beispiel Kraftstoffeigenschaften bei Schritt 503 genutzt
werden, um ein Sollverdichtungsverhältnis von 13:1 zu bestimmen,
kann Schritt 521 bei Bedarf das wirksame Verdichtungsverhältnis senken,
wenn die Motorlast niedrig ist. Die Drossel und Frühzündung können gemäß bekannten Verfahren
gesteuert werden, beispielsweise durch Indizieren von Tabellen,
die beispielsweise auf Motordrehzahl und Last beruhen. Die Routine
rückt zum Ende
vor.
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Bei
Schritt 525 ermittelt die Routine, ob ein anderer Kraftstoff
zum Verbrennen im Zylinder verfügbar
ist. Wenn ein Kraftstoff mit höherer
Oktanzahl verfügbar
ist, rückt
die Routine zu Schritt 523 vor. Ansonsten rückt die
Routine zu Schritt 511 vor. Dieser Schritt kann in Systemen
genutzt werden, bei denen mehrere Kraftstoffquellen und mehrere
Kraftstoffarten vorhanden sind (z.B. ein System, das mit Alkohol und
Benzin arbeiten und diese einspritzen kann). Oder dieser Schritt
kann bei Systemen genutzt werden, die einen gemischten Kraftstoff
in einen Kraftstoff mit höherer
Oktanzahl und einen Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl trennen
können.
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Bei
Schritt 523 ändert
die Routine den gewünschten
Kraftstoff. Durch Ändern
des Kraftstoffs zu einem Kraftstoff mit höherer Oktanzahl kann es möglich sein,
den Zylinderdruck zu erhöhen,
indem zum Beispiel die Frühzündung geändert wird,
ohne Motorklopfen zu induzieren. Dies kann das von dem Zylinder
erzeugte Drehmoment steigern und kann genügend Drehmoment zum Erfüllen des
Solldrehmomentbetrags liefern.
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Zu
beachten ist, dass die durch 5 beschriebene
Routine Zylinder-Prozess-Betriebsarten für einzelne
Zylinder, Gruppen von Zylindern oder für einen ganzen Motor ändern kann.
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Unter
Bezug nun auf 6 wird ein Diagramm ausgewählter Signale
für einen
beispielhaften Wechsel von einem Atkinson-Prozess-Zylinderbetrieb
zu einem Otto-Prozess-Zylinderbetrieb gezeigt. Das Diagramm veranschaulicht
einen Zylinder-Prozess-Wechsel, der in der Beschreibung von 5, Schritt 519,
erwähnt
ist. Die Wechselfolge beginnt links und geht nach rechts. Die Motordrosselklappenstellung
wird durch die Kurve 601 dargestellt. Ein niedrigeres Signal
zeigt das stärkere
Schließen
der Drossel und ein höheres
Signal zeigt das stärkere Öffnen der
Drossel. Die Kurve 603 kennzeichnet den Zustand des Nockenprofils.
Der untere Wert zeigt die Verwendung eines Nockenprofils mit niedrigerem Hub
und der höhere
Wert zeigt die Verwendung eines Nockenprofils mit höherem Hub.
Zu beachten ist, dass das Signal nicht unbedingt wiedergibt, dass
alle Zylinder gleichzeitig zu dem Nockenprofil mit höherem Hub
umgeschaltet werden. Einige Nockenprofil-Schaltvorrichtungen schalten
die Nockenprofile um, wenn sich der Nocken auf dem Grundkreisteil des
Nocken befindet. Daher wird das durch die Kurve 604 beschriebene
Nockenprofilumschalten für
Veranschaulichungszwecke genutzt und soll nicht den Schutzumfang
der vorliegenden Beschreibung beschränken oder verkleinern. Die
Kurve 605 stellt die Zündwinkelfrühverstellung
dar, wobei ein höheres
Signal eine stärke
Zündfrühverstellung
darstellt und ein niedrigeres Signal eine stärkere Zündspätverstellung darstellt. Die
Kurve 607 stellt den Betrag des Drehmomentwandlerkupplungsrutschens
dar. Der höhere Anteil
des Signals stellt mehr Rutschen dar, während der geringere Anteil
des Signals weniger Rutschen darstellt. Die Kurve 609 stellt
die Nockenphase dar. Der höhere
Anteil des Signals stellt vermehrte Nockenfrühverstellung dar, während der
niedrigere Anteil des Signals eine vermehrte Nockenspätverstellung
darstellt.
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Die
vertikalen Markierungen t1, t2 und
t3 stellen verschiedene Zeitpunkte während einer
Zylinder-Prozess-Betriebsartänderung
dar. Die Markierung t1 stellt den Beginn
des Prozesswechsels dar. An diesem Punkt beginnt die Nockenphase
auf spät zu
gehen, der Drehmomentwandler beginnt zu rutschen und die Zündung zu
früh zu
wechseln. Der Nocken wird auf spät
verstellt, um den Betrag der in den Zylinder eindringenden Luft
zu reduzieren, während die
Zündung
auf früh
verstellt wird, um das von dem Zylinder erzeugte Drehmoment zu vergrößern. Wenn daher
das Nockenprofil gewechselt wird, ist die Änderung der eingelassenen Luftmenge
durch den auf spät
verstellten Nocken etwas beschränkt.
Die Zündung
kann aber auf spät
verstellt werden, um ein zusätzliches
Drehmoment auszugleichen, das durch die in den Zylinder eindringende
Luft erzeugt wird, wenn das Profil tatsächlich gewechselt wird.
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Das
Nockenprofilumschalten erfolgt bei t2. Vor
und nach dem Profilwechsel werden die Drossel und Zündung angepasst,
um eine Drehmomentstörung
zu mindern, die durch Wechseln der Nockenprofile ausgelöst werden
kann. Die Zündzeitpunktfrühverstellung
und der Drosselöffnungsbetrag
werden reduziert, so dass das zusätzliche Drehmoment, das durch
Einlassen zusätzlicher
Luft in den Zylinder erzeugt wird, abgeschwächt werden kann.
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Die
Markierung t3 zeigt an, dass der Wechsel im
Wesentlichen beendet ist und dass das Steuergerät 12 Verstellungen
bei Nockenphase, Drosselstellung, Zündsteuerzeiten und Drehmomentwandlerkupplungsrutschen
vornehmen kann, um den Fahrerforderungen gerecht zu werden.
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Unter
Bezug nun auf 7 wird ein Diagramm ausgewählter Signale
für einen
beispielhaften Wechsel von einem Otto-Prozess-Motorbetrieb zu einem
Atkinson-Prozess-Motorbetrieb gezeigt. Die Folge und die Signale
sind ähnlich
den in 6 gezeigten. Die Kurve 701 stellt die
Drosselklappenstellung dar, die Kurve 703 stellt die Anzeige
des Nockenprofilwechsels dar, die Kurve 705 stellt den
Zündwinkel dar,
die Kurve 707 stellt das Drehmomentwandlerkupplungsrutschen
dar und die Kurve 709 stellt die Nockenphase dar.
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Der
Wechsel wird bei t1 eingeleitet, wo die Nockenphase
vergrößert wird,
der Zündwinkel
auf spät
verstellt wird und das Rutschen der Drehmomentwandlerkupplung verstärkt wird.
Durch Frühverstellen
der Nockenphase und Spätverstellen
der Zündung
kann zusätzliche
Luft in den Zylinder strömen, so
dass die Änderung
der Zylinderluftmenge während
des Profilwechsels ausgeglichen werden kann. Das Drehmoment, das
aus der zusätzlichen
Luft aufgebaut werden kann, kann durch Anpassen der Zündspätverstellung
abgeschwächt
werden.
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Der
Wechsel vom Otto-Prozess zum Atkinson-Prozess erfolgt bei der Markierung
t2. In etwa bei dieser Markierung werden
die Drossel und Zündfrühverstellung
schnell angepasst, um eine Drehmomentabnahme auszugleichen, zu der
es kommt, wenn in die Motorzylinder eindringende Luft reduziert
wird. Im Einzelnen wird die Drossel weiter geöffnet, um den Ansaugkrümmerdruck
zu erhöhen,
wodurch zusätzliche
Luft zum Zylinder strömen
kann, und die Zündzeitpunktfrühverstellung
wird vergrößert, um
das Motordrehmoment zu vergrößern.
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Bei
t3 ist der Wechsel im Wesentlichen beendet
und die Drossel, die Zündsteuerzeiten,
die Nockenphase und die Drehmomentwandlerkupplung können als
Reaktion auf Fahrerbefehle angepasst werden.
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Zu
beachten ist, dass die obige Beschreibung eine Grundnockenposition
erwägt,
bei der der Nocken auf früh
verstellt ist und von dort auf spät verstellt werden kann. Die
Grundnockenposition könnte aber
auch bei einem auf spät
verstellten Winkel festgelegt werden, und dann könnte der Nocken von dieser
Stelle auf früh
verstellt werden. Daher sollen die in dieser Beschreibung erwähnten spezifischen
Nockensteuerzeiten der Veranschaulichung dienen und sollen nicht
den Schutzumfang oder die Reichweite der Beschreibung beschränken.
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Unter
Bezug nun auf 8 wird ein beispielhaftes Diagramm
einer Funktion, die ein erwünschtes wirksames
Verdichtungsverhältnis
gegen eine Alkoholkonzentration in einem Kraftstoff beschreibt,
gezeigt. Diese Funktion kann bei Schritt 503 von 5 verwendet
werden, um ein Sollverdichtungsverhältnis zu wählen. Die rechte Seite der
x-Achse stellt ein Benzingemisch dar, während die linke Seite ein Alkoholgemisch
darstellt. Die y-Achse
beginnt bei einen Verdichtungsverhältnis von 9:1 und geht bis
zu 15:1. Die Kurve 801 veranschaulicht, dass das Sollverdichtungsverhältnis mit
der Alkoholkonzentration im Kraftstoff zunimmt.
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Wie
für den
Durchschnittsfachmann verständlich
ist, können
die in 3-5 beschriebenen Routinen ein
oder mehrere einer Anzahl von Verarbeitungsstrategien darstellen,
beispielsweise ereignisgesteuert, unterbrechungsgesteuert, Multitasking,
Multithreading und dergleichen. Daher können verschiedene gezeigte
Schritte oder Funktionen in der gezeigten Abfolge oder parallel
ausgeführt
oder in manchen Fällen
ausgelassen werden. Analog ist die Reihenfolge der Verarbeitung
nicht unbedingt erforderlich, um die hierin beschriebenen Aufgaben, Merkmale
und Vorteile zu verwirklichen, wird aber zur besseren Veranschaulichung
und Beschreibung vorgesehen. Auch wenn dies nicht ausdrücklich gezeigt wird,
wird ein Durchschnittsfachmann erkennen, dass ein oder mehrere der
gezeigten Schritte oder Funktionen abhängig von der jeweils eingesetzten Strategie
wiederholt ausgeführt
werden können.
-
Dies
beendet die Beschreibung. Das Lesen derselben von einem Fachmann
würde viele Änderungen
und Abwandlungen bewusst machen, ohne vom Wesen und Schutzumfang
der Beschreibung abzuweichen. Zum Beispiel könnten I3-, I4-, I5-, V6-, V8-,
V10- und V12-Motoren, die mit Erdgas, Benzin, gasförmigen Kraftstoffen
oder alternativen Kraftstoffauslegungen arbeiten, die vorliegende
Beschreibung vorteilhaft nutzen.