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Die
vorliegende Erfindung beschreibt eine Vorrichtung, die es Personen,
die in Folge eines Unfalls oder einer Erkrankung ihren Bewegungsapparat nur
mehr eingeschränkt nutzen können, ermöglicht, die
Gelenke, Muskeln und Sehnen des Bewegungsapparates zu trainieren
oder wieder aufzubauen. Hierdurch sollen entsprechende Therapie-Maßnahmen
ergänzt und unterstützt werden. Die Rehabilitanden
werden dabei gezielt aktiv in das System eingegliedert, damit ihnen
dadurch das Gefühl für den eigenen Körper
bewusst und so das Ziel des selbständigen Gehens ohne fremde
Hilfe schneller erreicht wird. Dabei soll es möglich sein,
die Bewegungsabläufe beim Gehen individuell an die Bedürfnisse
des Patienten anpassen zu können.
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Die
Erfindung bezieht sich dabei auf eine modular aufgebaute Vorrichtung
mit den Modulen „Hebehilfe" und „Schrittweite",
die über mechanisch wirkende Bau- und Funktionsteile verfügen,
und an die bekannten Rollator-Gehhilfen angebaut werden. Dadurch
entsteht eine vollwertige Bewegungs-Therapie-Vorrichtung, die von
den Patienten nach Unterweisung selbständig genutzt werden
kann. Die Vorrichtung deckt dabei u. a. folgende Funktionen ab:
- – Anheben des Beines
- – Festlegen der Schrittweite
- – Stabilisierung des Oberkörpers
- – Entgegenwirken der Fehlstellungen von Fuß/Bein/Hüfte
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Aus
dem Stand der Technik sind unterschiedliche Anmeldungen bekannt,
basierend auf einem mechanischen Funktionsprinzip, welche im Rahmen
von Therapiemaßnahmen zum Aufbautraining des Bewegungsapparates
eingesetzt werden, mit dem Ziel, die Fähigkeit zum selbständigen
Gehen wiederzuerlangen.
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So
beschreibt die
DE 197 08 356 eine
Einrichtung zur Bewegungstherapie, die dem Patienten beim Wiedererlernen
bzw. Erlernen des Gehens eine sichere Hilfestellung anbietet. Hierbei
ist am Scheitel zwischen zwei auf dem Kopf stehenden, V-förmigen Gestängen,
die jeweils an den Außenseiten der Einrichtung positioniert
sind, eine Laufschiene angebracht. Weiterhin sind die Gestänge
untereinander über zwei Handläufe verbunden, die
jeweils links und rechts an den Schenkeln der Gestänge
befestigt sind. Der Patient selbst wird in einem Gurtsystem festgezurrt,
das mit der über dem Kopf des Patienten befindlichen Laufschiene
in Verbindung steht.
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Nachteilig
an dieser Einrichtung ist, dass es durch die nicht ausreichende
Fixierung des Patienten zwangsläufig zu unerwünschten
Fehlstellungen von Fuß, Bein und Hüfte kommt,
da der Patient sich in dieser Einrichtung beim Gehen seitlich verdrehen kann.
Weiterhin wird das Abheben des Fußes zur Einleitung der
Vorwärtsbewegung nicht unterstützt.
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In
der
DE 42 08 559 wird
ein U-förmiger Gehwagen zur Frühmobilisierung
von Patienten beschrieben, die nicht in de Lage sind, im Rahmen
der Gehtherapie eine Entlastung oder Teilentlastung des rechten
oder linken Beines auszuführen. Die Einrichtung weist hierfür
u. a. einen in der Höhe hydraulisch verstellbaren Sitz
auf, ein über zwei Gelenke bewegliches Pedal, das bei einem
vorwählbaren Belastungsdruck aktiviert werden kann und
als Gegenseite zu dem Pedal eine Schuhsohlenerhöhung.
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Nachteilig
an diesem Gehwagen ist, dass die Bewegungsabläufe im Rahmen
einer Therapie nicht in dem Maße therapeutisch sinnvoll
ausgeführt werden, da es auf Grund einer unzureichenden
Fixierung des Patienten zu Fehlstellungen von Fuß, Bein
und Hüfte kommen kann.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine modular aufgebaute Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu entwickeln, welche die Funktionen
einer kompletten mechanischen Geh-Therapieeinrichtung aufweist,
dabei den Patienten aktiv in die Therapiemaßnahme einbindet
und Fehlstellungen von Fuß, Bein und Hüfte im
Rahmen der Therapiemaßnahmen entgegenwirkt.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zunächst über
ein Abstütz- und Rollsystem verfügt, wie es bereits
in Form von so genannten „Rollatoren" her bekannt ist, die
um Module, wie sie Gegenstand der Erfindung sind, erweitert werden,
welche u. a. die Funktionen „Anheben des Fußes", „Festlegen
der Schrittweite", „Stabilisierung des Oberkörpers"
unterstützen bzw. ermöglichen.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass
- – die Module individuell an die
Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden können,
- – der gesamte Körper des Patienten von Anfang an
in die Therapie miteinbezogen wird,
- – der Patient die Therapiemaßnahmen selbständig
ausführen kann,
- – Fehlstellungen von Fuß, Bein und Hüfte
bei den Bewegungsabläufen weitgehend entgegengewirkt wird,
- – die Module an bereits vorhandene mobile Gehhilfen
wie z. B. Rollatoren angekoppelt werden können.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen
2 und folgende angegeben. Danach besteht die Therapievorrichtung
in einer bevorzugten Ausführungsvariante aus einer bekannten,
vierrädrigen Gehhilfe, einem so genannten Rollator, bestehend
aus einem stabilen Rohrgestell mit Betriebs- und Feststellbremse.
An dieses Grundmodul wird das Modul „Hebehilfe" angekoppelt,
das aus einem H-förmigen Rohrgestell besteht und von dessen
Querstrebe mittig ein Arm, der aus einem metallenen Rohrmaterial
besteht, in einem 90° Winkel nach unten abzweigt, mit einem
am unteren Ende befindlichen Laufrad. Von dem Laufrad-Arm zweigt
in Laufrichtung nach vorne ein Haltearm ab, der zumindest einen
Abroller für ein Zugseil mit automatischer Rückaufwicklung
aufnimmt. Das Zugseil kann aus dem Abroller gegen die Federkraft
der Rückaufwicklung herausgezogen werden, wobei die Federkraft der
Rückaufwicklung einreguliert werden kann. Das Zugseil wird über
eine am Laufrad-Arm befindliche Umlenkrolle geleitet und kann entsprechend
der Therapiemaßnahme an den Fußadapter angekoppelt werden,
der ein schuhförmiges Fußteil aufweist, das zur
Aufnahme des Fußes des Patienten dient. In dieses Fußteil
stellt der Patient seinen Fuß zu Beginn der Therapiemaßnahme,
der dann fest mit diesem verbunden wird. Die Wirkungsweise des Moduls „Hebehilfe"
stellt sich wie folgt dar: mit einer Vorwärtsbewegung der
Therapievorrichtung, die der Patient selbst einleitet, indem er
sich mit dem Fuß vom Boden abdrückt und das Gestell
nach vorne schiebt, wird zunächst das Zugseil aus dem Abroller
weiter herausgezogen. Je nach eingestellter Federkraft der Rückaufwicklung
unterstützt die Vorrichtung den weiteren Bewegungsablauf
und das Anheben des Fußes des Patienten mehr oder weniger
stark, da das mit der Schuhförmigen Aufnahme verbundene
Zugseil die Aufnahme leicht anhebt bzw. anzieht. Die Unterstützung
des anderen Beins erfolgt auf gleiche Weise.
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Das
Modul „Hebehilfe" weist des Weiteren eine Einrichtung zur
Stabilisierung des Oberkörpers auf, bezeichnet als Stabilisierungseinheit,
mit federnd gelagerten Bolzen, deren Laufweglänge über die
regulierbare Federkraftstärke variabel einstellbar ist.
Diese Stabilisierungseinheiten sind jeweils an den beiden seitlichen
Längsstreben des Oberteils des H-förmigen Rohrgestells
des Moduls „Hebehilfe" angebracht und dienen der Aufnahme
von Führungsstäben, die seitlich, aus einer Art
breiten Gürtel herausgeführt sind, der den Patienten
zu Therapiebeginn angelegt wird. Diese seitlichen Führungsstäbe werden
zwischen den federnd gelagerten Bolzen der Stabilisierungseinheiten
eingesetzt und stabilisieren den Oberkörper des Patienten
dergestalt, dass das Maß der Oberkörperdrehbewegung über
die regulierbare Federkraft der Bolzen bestimmt und so eine zu starke
und unerwünschte seitliche Verdrehung des Körpers
bei den Bewegungsabläufen verhindert wird.
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Das
Modul „Schrittweite", das über eine Steckverbindung
mit dem Modul „Hebehilfe" fest verbunden werden kann, ähnelt
in gewisser Weise einem Rollator, besteht aus einem Rohrgestell
mit rechteckiger Grundfläche und verfügt über
vier Laufräder. An den Längsseiten befindet sich
ein um einen Befestigungspunkt drehbar gelagerter Gestängearm, der
mit einem Zapfen in einen weiteren lang rechteckigen Gestängearm
eingreift, wobei dieses Gestänge ein Langloch aufweist
und so horizontal über den hier hineinreichenden Zapfen
verschoben werden kann. Die Länge des Laufwegs der Gestänge
kann variabel eingestellt werden und entspricht einer Festlegung
der Schrittweite des Patienten, der diese Vorrichtung benutzt. Hierzu
wird das Langloch-Gestänge mit dem Fußteil des
Fußadapters zu einer gemeinsamen Wirkeinheit verbunden,
wodurch nicht nur erreicht wird, dass die Schrittweite individuell
festgelegt, sondern auch Fehlstellungen von Fuß und Bein entgegengewirkt
werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben, wobei es sich versteht, dass die vorstehend
beschriebene Erfindung und die folgenden Ausführungsbeispiele
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder als eigenständiges Ausführungsobjekt
verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorgestellten Erfindung zu
verlassen.
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Es
zeigen:
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1 schematische
seitliche Darstellung der Module der Therapievorrichtung
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2 schematische
seitliche Ansicht des Moduls Hebevorrichtung
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3 schematische
perspektivische Darstellung des Moduls Hebehilfe mit einem Rollator
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4 schematische
seitliche Darstellung des Moduls Schrittweite
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5 Zeichnung
nach 1 mit zusammengefügten Modulen als Anlage
zur Zusammenfassung
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Es
folgt eine nur beispielhafte Erläuterung der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen nach Aufbau und ggf.
auch nach Wirkungsweise der jeweils dargestellten Ausführungsvariante
der Erfindung.
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1 zeigt
schematisch die Module der Gehtherapie-Vorrichtung 1 mit
Hebehilfemodul 2, Schrittweitemodul 24 und Rollator 31.
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Die
hier vorgestellte Ausführungsvariante der Gehtherapie-Vorrichtung 1 zeigt
in einer seitlichen Ansicht den Aufbau der Vorrichtung 1.
An einen handelsüblichen Rollator 31 wird das
Modul Hebehilfe 2 über einen Adapter 23 mit
dem Rollator 1 verbunden. Der Patient tritt in das Hebehilfemodul 2 hinein, stellt
seinen Fuß in den Fußadapter 11 und lässt
diesen an seine Größe anpassen und das Schrittweitenmodul 24 mit
dem Hebehilfemodul 2 verbinden. Nach Einstellung des Schrittweitenbegrenzers 30 an
die von einem Therapeuten ermittelten persönlichen Werte
für die Schrittweite und Verbindung mit dem Fußadapter 11 ist
die Vorrichtung 1 einsatzbereit und kann von dem Patienten
selbstständig im Rahmen der vorgegebenen Therapiemaßnahmen
genutzt werden.
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2 zeigt
schematisch in seitlicher Ansicht das Modul Hebehilfe 2 bestehend
aus dem Oberteil 3 mit Stabilisierungseinheit 17,
Stellrad 18, Gürtel 19, der Hebeeinheit 4 mit
Verriegelung 5, Laufrad 6, Abroller 7,
Umlenkrolle 9, dem Fußadapter 11 mit
Fußteil 12, Gestänge 13, Kniebefestigung 14 und
Befestigungsvorrichtung-Schrittweite 16.
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Das
Hebehilfemodul 2, das über einen Adapter mit einem
handelsüblichen Rollator verbunden wird, erfüllt
zwei grundliegende Funktionen: zum Einen dient es mittels der Stabilisierungseinheit 17 der Stabilisierung
des Körpers eines Patienten der diese Vorrichtung nutzt
und zum Anderen ermöglicht die Hebehilfe über
den Fußadapter 11 die Einleitung des Gehvorgangs.
Das Oberteil 3 des Moduls 2 besteht aus einem
H-förmigen Rohrgestell, dessen parallel zueinander stehenden
Seitenarme über eine Querstrebe miteinander verbunden sind.
Rollatorseitig weisen die Arme einen Adapter 23 auf, der
zur Ankopplung an einen Rollator dient und nach Verbindung mit diesem
eine feste Einheit bildet. Das hiervon entgegengesetzte Ende der
Arme ist nach außen geschwungen und somit verbreitert,
um dem Patienten ausreichend Platz in dem Gestell zu bieten. An diesen
nach außen geschwungenen Armteilen sind die Stabilisierungseinheiten 17 orientiert,
die als langrechteckiger Hohlkörper ausgeführt
sind und in ihrem Innern zwei zueinander stehende Federbolzen 18a aufnehmen,
wobei die Länge des Federweges jeweils über ein
Stellrad 18 individuell einregulierbar ist. Zwischen den
zueinander stehenden Federbolzen 18a wird ein Führungsstab 22 herausgeführt,
der seitlich an dem Gürtel 19 befestigt ist. Dieser
Gürtel 19 wird dem Patienten zu Beginn der Therapiemaßnahme
angelegt und ermöglicht im Zusammenwirken mit der Stabilisierungseinheit 17 eine
Stabilisierung des Körpers des Patienten dergestalt, dass
nach einer individuellen Einregulierung der Länge des Federwegs
der Federbolzen 18a über die Stellräder 18 der
Körper des Patienten bei den Bewegungsabläufen
im Rahmen der Therapiemaßnahmen nur in dem vorgegebenen
Maß seitlich verdreht und somit fehlerhaften Körperstellungen
entgegengewirkt werden kann. Neben der Stabilisierung des Körpers
des Patienten ist es weiterhin in den meisten Fällen erforderlich,
zumindest zu Beginn des Therapiezeitraums, dem Patienten eine Unterstützung
bei der Einleitung der Schrittbewegung anzubieten, was über
die Hebeeinheit 4 sichergestellt wird. Diese, aus einem
Rohrgestell bestehende Hebeeinheit 4 mit Laufrad 6,
welches das Hebehilfemodul 2 abstützt, wird in
das mittig von der Querstrebe des Oberteils 3 in einem
90° Winkel senkrecht nach unten führende Hohlrohr 3a eingesetzt
und über die Verriegelung 5 nach Einstellung der
gewünschten Höhe fixiert. An einem in Laufrichtung
nach vorne weisenden Haltearm 4a ist ein Abroller 7 montiert,
der ein auf einer Rolle aufgewickeltes Zugseil 10 aufnimmt,
das gegen die Zugkraft einer Rückholfeder aus dem Gehäusekörper
des Abrollers 7 herausgezogen werden kann und nach dem Wegfall
der Zugkraft wieder automatisch über die Wirkkraft der
Rückholfeder in das Gehäuse zurückgezogen
und auf der Rolle aufgewickelt wird. Dabei ist die Wirkkraft der
Rückholfeder über eine Stellvorrichtung 8 individuell
einregulierbar. Zur Unterstützung einer sicheren Abrollbewegung
wird das Zugseil 10 selbst über eine Umlenkrolle 9 geführt
und mit seinem äußeren Ende an dem Fußadapter 11 angekoppelt.
Der Fußadapter 11 dient zur Verbindung des Fußes
des Patienten mit der Hebeeinheit 4 und weist hierfür
das Fußteil 12 auf, in welches der Patient seinen
Fuß stellt, der mittels der Riegellasche 15 im Fußteil 12 fixiert
wird. An der Außenseite des Fußteils 12 befindet
sich noch eine Befestigungsvorrichtung 16 an der das Schiebegestänge 29 des
Schrittweitenmoduls 24 zur Einregulierung der Schrittweite
befestigt wird. Das höhenverstellbare Gestänge 13 kann an
die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten des Patienten angepasst
werden und nach dem Anlegen und der Fixierung der Kniebefestigung 14 ist
der Fußadapter 11 einsatzbereit. Die Unterstützung
des Patienten durch diese Hebehilfe 2 beim Gehvorgang erfolgt
dabei dergestalt, dass ein mit dem angelegten Fußadapter 11 ausgestatteter
Patient, der sich auf der Gehtherapie-Vorrichtung 1 abstützt
und nun versucht das unterstützte Bein anzuheben, über
die auf das Zugseil 10 wirkende Kraft der Rückholfeder
des Abrollers 7 in dem Maße bei dem Hebevorgang
und des Vorwärtssetzen des Beines unterstützt
wird wie die Federkraft über die Stellvorrichtung 8 entsprechend
den persönlichen Bedürfnissen des Patienten einreguliert
worden ist, so dass der Patient den weiteren Ablauf der Vorwärtsbewegung
gesteuert ausführen kann. Beim Vorsetzen des Beines wird
dabei das Zugseil 10 auf die Rolle des Abrollers 7 aufgewickelt
und anschließend, das unterstützte Bein steht nach
Abschluss der Schrittbewegung auf dem Boden auf, mit dem Vorwärtsschieben
der gesamten Vorrichtung 1 und der Schrittausführung
des anderen Bein wieder von der Rolle des Abrollers 7 abgewickelt,
bis die nächste Anhebung des unterstützten Beins
erfolgt. Der Vorgang wiederholt sich sodann wie oben beschrieben.
In den Fällen, dass beide Beine bei den Therapiemaßnahmen
unterstützt werden müssen, weist die Hebeeinheit 4 zwei
Abroller 7 mit zugeordneten Fußadaptern 11 auf,
die ihre Funktion wie oben bei der „Ein-Bein-Unterstützung"
entfalten.
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3 zeigt
schematisch in einer perspektivischen Ansicht seitlich von oben
einen Rollator 31 und das Hebehilfemodul 2 bestehend
aus dem Oberteil 3 mit Stabilisierungseinheit 17,
Stellrad 18, Gürtel 19, der Hebeeinheit 4 mit
Verriegelung 5, Laufrad 6, Abroller 7 und
Umlenkrolle 9 In dieser Darstellung wird das Hebehilfemodul 2 ohne
den Fußadapter 11 und ein handelsüblicher
Rollator 31 gezeigt, an den die Gehtherapie-Vorrichtung 1 angekoppelt
werden kann. Hierzu weist das Hebehilfemodul 2 das aus
einem H-förmigen Rohrgestell bestehende Oberteil 3 auf,
das aus parallel zueinander stehenden, über eine Querstrebe
miteinander verbundenen, Seitenarmen besteht. Rollatorseitig sind
in dem H-förmigen Rohrgestell 3 höhenverstellbare
Adapter 23 eingesetzt, die beim Ankoppeln der Gehtherapie-Vorrichtung 1 an
den Rollator 31 mit diesem fest verbunden werden. Am entgegengesetzten
Ende des Rohrgestells 3 sind die Seitenarme nach außen
abgewinkelt und nehmen dort die Stabilisierungseinheiten 17 mit den
integrierten Federbolzen 18a auf, deren Federkraft und
damit deren Federweg über ein Stellrad 18 eingestellt
wird. Zur Stabilisierung des Körpers des Patienten wird
diesem zu Beginn einer Übungseinheit ein Gürtel 19 angelegt,
aus dem seitlich zwei Führungsstangen 22 herausgeführt
sind, die jeweils durch die Stabilisierungseinheiten 17 hindurch
gesteckt und zwischen den beiden zueinander stehenden Federbolzen 18a der
Stabilisierungseinheiten 17 gelagert werden. Um den Einstieg
des Patienten in den Gürtel 19 zu erleichtern
und damit der Gürtel 19 nicht nach jeder Therapiemaßnahme
aus dem System entfernt werden muss, weist dieser eine Einstiegshilfe 20 an
seiner Rückseite auf, die ein einfaches Öffnen
und Anlegen des Gürtels 19 ermöglicht. Nach
dem Schließen der Einstiegshilfe 20 kann der Patient
den Gürtel 19 individuell über die Gürtelschließe 21 an
seine Größe anpassen. Dabei wird ein unerwünschtes
seitliches Verdrehen des Körpers beim Gehvorgang in dem
Maße eingeschränkt, wie hoch oder niedrig die über
die Stellräder 18 eingestellte Federkraft der
Stabilisierungseinheiten 17 einreguliert worden ist. Das
von der Mittelstrebe des Oberteils 3 nach unten führende
Hohlrohr 3 nimmt die nach Lösen der Verriegelung 5 in
der Höhe verstellbare Hebeeinheit 4 auf, die in
dieser Ausführungsvariante zwei Abroller 7 aufweist
und somit für den Einsatz zur Unterstützung von
beiden Beinen eines Patienten im Rahmen von Maßnahmen einer Gehtherapie
genutzt werden kann.
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4 zeigt
in einer seitlichen Ansicht schematisch das Schrittweitenmodul 24 bestehend
aus Untergestell 27 mit Höhenverriegelung 25a,
Gelenkarm 28, Schiebegestänge 29, Schrittweitenbegrenzer 30 und
Oberteil 25 mit Verriegelungsvorrichtung 26.
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Das
Schrittweitenmodul 24 besteht aus einer Rohrgestänge-Konstruktion
mit einem höhenverstellbarem Oberteil 25, das
in ein Hohlrohr des Untergestells 27 einsteckbar ist und über
die Höhenverriegelung 25a gesichert wird. Mittels
der lösbaren Verriegelungsvorrichtung 26 wird
das Schrittweitenmodul 24 mit dem Rohrgestänge
des Oberteils 3 des Hebehilfemoduls 2 verbunden
und gesichert, so dass diese im Rahmen der Therapiemaßnahmen
eine geschlossene Einheit im Sinne der hier beschriebenen Gehtherapie-Vorrichtung 1 bilden.
Um die Vorgaben als Schrittweitenmodul 24 mit der Möglichkeit
der Einstellung der Schrittweite bei Bewegungsabläufen erfüllen
zu können, weist das mit Laufrädern ausgestattete
Untergestell 27 einen beweglich gelagerten Gelenkarm 28 auf,
mit einem Festpunkt am Untergestell 27 um den dieser Gelenkarm 28 Bewegungen
in der vertikalen Ebene ausführen kann. Am entgegengesetzten
Ende des Gelenkarms 28 befindet sich eine Führung 28a die
in ein Langloch des Schiebegestänges 29 eingesetzt
ist. Dadurch wird erreicht, dass das Schiebegestänge 29 bei
den Bewegungsabläufen während einer Gehübung
sowohl Bewegung in der horizontalen Längsebene ausführen
kann als auch in der vertikalen Ebene. Die Verbindung zu dem Fußteil 12 des
Fußadapters 11 wird dabei über die Aufnahme 29a des
Schiebegestänges 29 sichergestellt, die mit der
Befestigungsvorrichtung 16 des Fußteils 12 fest
verbunden wird und somit eine Wirkeinheit zwischen Fußadapter 11 und
Schiebegestänge 29 bildet. Die hier beschriebene
Vorgehensweise bezieht sich auf die Unterstützung der Schrittbewegung
von einem Bein, ist jedoch sinngemäß übertragbar
auf die Unterstützung von beiden Beinen, wobei das Schrittweitenmodul 24 eine
entsprechende Vorrichtung (Gelenkarm 28 mit Schiebegestänge 29)
auf beiden Seiten des Untergestells 27 aufweist. Auf Grund
der Konstruktion dieser Vorrichtung ist es dabei möglich,
die Schrittweite individuell für das linke und rechte Bein
einzustellen.
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Die
im Rahmen der Gehtherapie ermittelten spezifischen Daten hinsichtlich
der Bewegungsmöglichkeiten eines Patienten und dabei speziell
der Schrittweite für eine Übungseinheit überträgt
der Therapeut zu Beginn einer Übungseinheit auf das Schiebegestänge 29 dergestalt,
dass er den Schrittweitenbegrenzer 30 auf einen ermittelten
Wert einstellt, welcher dem zu erzielenden Sollwert der relevanten Übungseinheit
entspricht. Durch Aufzeichnung und Auswertung der jeweils eingestellten
Werte an der Gehtherapie- Vorrichtung 1 kann dabei über den
Zeitraum der Therapiemaßnahme ermittelt werden, wie erfolgreich
der Verlauf der Therapiemaßnahme für den Patienten
war.
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Die 5 zeigt
in einer seitlichen Ansicht nach 1 die zusammengefügten
Module Hebehilfe 2 und Schrittweite 24, die mit
einer Rollator-Gehilfe 31 verbunden sind und dient zur
Illustration der Zusammenfassung.
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- 1
- Gehtherapie-Vorrichtung
- 2
- Hebehilfemodul
- 3
- Oberteil
- 3a
- Hohlrohr
- 4
- Hebeeinheit
- 4a
- Haltearm
- 5
- Verriegelung
- 6
- Laufrad
- 7
- Abroller
- 8
- Stellvorrichtung
- 9
- Umlenkrolle
- 10
- Zugseil
- 11
- Fußadapter
- 12
- Fußteil
- 13
- Gestänge,
höhenverstellbar
- 14
- Kniebefestigung
- 15
- Riegellasche
- 16
- Befestigungsvorrichtung,
Schrittweite
- 17
- Stabilisierungseinheit,
Oberkörper
- 18
- Stellrad,
Federkraft
- 18a
- Federbolzen
- 19
- Gürtel
- 20
- Einstiegshilfe
- 21
- Gürtelschließe
- 22
- Führungsgestänge
- 23
- Adapter
- 24
- Schrittweitenmodul
- 25
- Oberteil
- 25a
- Höhenverriegelung
- 26
- Verriegelungsvorrichtung
- 27
- Untergestell
- 28
- Gelenkarm
- 28a
- Führung
- 29
- Schiebegestänge
- 29a
- Aufnahme
- 30
- Schrittweitenbegrenzer
- 31
- Rollator
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19708356 [0004]
- - DE 4208559 [0006]