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Die
Erfindung betrifft einen Gabionenkorb mit einer lärmdämmenden,
monolithischen Schicht aus Beton und eine aus diesen Gabionenkörben gebildete
Gabionenwand.
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Gabionen
aus Draht oder Kunststoff sind bekannt. Die Körbe werden mit Gesteinsmaterial
gefüllt und
finden häufig
Anwendung bei Schutzwänden
an Verkehrswegen, insbesondere zur Böschungsstabilisierung sowie
zum Lärmschutz.
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Bei
Lärmschutzwänden gelten
hohe Anforderungen an Schalldämmung
und an die Schalldämpfung
(Schallabsorption). Die Schalldämmung, auch
Schallisolation genannt, ist ein Maß dafür, wieviel Schall durch die
Wand hindurch dringt. Die Schallabsorption, auch als Schalldämpfung bezeichnet,
gibt an, wieviel Schall von der Wand absorbiert wird.
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Das
Schalldämm-Maß einer
Lärmschutzwand
nimmt nach dem Bergerschen Massengesetz mit der flächenbezogenen
Masse der Lärmschutzwand
und der Frequenz des auftreffenden Schalls zu und ist weiterhin
abhängig
von der Impedanz der Luft. Die Schallabsorption einer Lärmschutzwand
ist primär
abhängig
von der Größe der Oberfläche. Aus diesem
Grund sind poröse
Materialien, insbesondere mit offenen Poren, besonders gut geeignet.
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Lärmschutzwände sind
regelmäßig erheblichen
mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt, zum Beispiel durch Fahrtwind
von Hochgeschwindigkeitszügen
oder kleineren Erdbeben (in Deutschland zum Beispiel im Ruhrgebiet,
wo aufgrund der dichten Bebauung zudem ein erhöhter Bedarf an Lärmschutzwänden besteht).
Bodensetzungen oder einseitiger Frost können ebenfalls zu einer erhöhten mechanischen
Beanspruchung des Bauwerkes führen.
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Aus
der
DE 196 52 636
B4 ist eine Lärmschutzwand
aus mit über-
und nebeneinander angeordneten Drahtkörben bekannt, welche wenigstens eine
Lage hochschallabsorbierendes, poröses Lavagestein enthält. Die
Verwendung des porösen
Lavagesteins verbessert das Schallabsorptionsvermögen der
Lärmschutzwand
wesentlich. Allerdings hat Lavagestein eine vergleichsweise geringe
Dichte, welche in einer geringen flächenbezogenen Masse und damit
einer geringen Schalldämmung
resultiert. Die Patentschrift offenbart keine weiteren Maßnahmen zur
Schalldämmung.
In einer alternativen Ausgestaltung, bei welcher die äußeren Bereiche
beider Seiten der Lärmschutzwand
mit Lavagestein befüllt
sind, wird der Zwischenraum lediglich mit einem Füllmaterial
versehen. Vor allem an Schienenwegen herrschen aufgrund der tieffrequenten
hochenergetischen Schallwellen besonders hohe Anforderungen an die
Schalldämmung.
Diese sind zum Beispiel in der RLE 800.2001 der Deutschen Bahn AG
zum Lärmschutz
an Schienenwegen festgeschrieben. Diese Anforderungen kann die vorgeschlagene Lärmschutzwand
nicht erfüllen.
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In
der
DE 20 2006
003 050 U1 wird ein Gabionenkorb vorgeschlagen, welcher
im Inneren ein sich über
die Breite und Höhe
erstreckendes Behältnis aufweist,
welches mit Sand gefüllt
ist. Dabei ist der Sand in einem flexiblen Behältnis, wie zum Beispiel einem
Sack, abgefüllt.
Mit dieser Anordnung kann die Schalldämmung wesentlich verbessert
werden.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist die geringe Standfestigkeit. So ist für Gabionenwände eine normative Nutzungsdauer
von mindestens 50 Jahren vorgesehen. Vor allem an Verkehrswegen,
wie Autobahnen oder Bahntrassen, sind Reparaturarbeiten mit großem Aufwand
und Verkehrsbehinderungen verbunden. Die geringe mechanische Stabilität des flexiblen
Behältnisses
beeinflusst die Standzeit der vorgeschlagenen Lösung negativ. Mechanische Belastungen
resultieren z.B. aus Verschiebungen im Fundament der Gabionenwand
oder aus Frosteinwirkung. Dadurch kann das lose Gestein in den äußeren Kammern
der Gabione „arbeiteten". So kann das flexible
Behältnis
durch das scharfkantige Gesteinsmaterial zerschnitten werden.
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Zudem
besteht das Risiko, dass das flexible Behältnis, insbesondere durch die
hohe Schadstoffbelastung an Autobahnen, verrottet oder durch Nagetiere
Löcher
eingebracht werden.
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Im
Falle der mechanischen Zerstörung
des flexiblen Behältnisses
tritt der Sand in die Zwischenräume
des benachbarten Gesteinsmaterials aus. Der Verlust der Tragschicht
geht nicht nur mit einem Verlust der schalldämmenden Eigenschaften einher, sondern
auch die mechanische Stabilität
der gesamten Gabionenwand ist nicht mehr gewährleistet.
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Nicht
zuletzt ist durch den Einsatz von Sandsäcken zur Schalldämmung keine
schalldichte Verbindung der angrenzenden Gabionenkörbe untereinander
gewährleistet.
Durch die vorhandenen Fugen zwischen den benachbarten Behältnissen
wird die Schallisolation negativ beeinflusst.
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Weiterhin
weist die Sandschicht keine eigene Stabilität auf. So besteht das Risiko,
dass durch ein Arbeiten des Untergrundes Verschiebungen an den Schnittstellen
von Sandschicht und Gesteinsmaterial auftreten. Zur Gewährleistung
der Stabilität
der Gabionenwand muss dadurch bei dieser Lösung die Gabionenwand von vornherein
dicker gestaltet werden.
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In
der
FR 2862870 wird
ein Schalldämmmodul,
bestehend aus einem Gitter oder Geflecht aus Stahldraht, vorgestellt,
in dem sich mindestens eine schalldämmende Schicht und eine beschwerende Schicht
befindet. Die schalldämmende
Schicht kann dabei beispielhaft aus Vulkangestein oder Blöcken aus
Polystyrol gebildet sein. Zudem kann das Schalldämmmodul eine eingesetzte unterstützende Schicht aufweisen,
die bevorzugt zwischen der schalldämmenden Schicht und der beschwerenden
Schicht angeordnet ist. Die unterstützende Schicht kann dabei beispielsweise
aus Beton, Holz, synthetischen oder anderen geeigneten Materialien
gebildet werden. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die unterstützende Schicht
an den Grenzen der Schalldämmmodule
eine Fuge aufweist, was sich negativ auf die schalldämmenden
Eigenschaften und die Stabilität einer
aus den Schalldämmmodulen
gebildeten Lärmschutzwand
auswirkt. Die eingesetzte unterstützende Schicht der Schalldämmmodule
kann einseitigen mechanischen Beanspruchungen nur begrenzt entgegenwirken,
da diese Schicht kaum Biegemomente aufnehmen kann. Die Biegemomente
entstehen durch die unterschiedliche Befüllung der schalldämmenden
Schicht und der beschwerenden Schicht. Weiterhin entstehen durch
die Verwendung von Naturmaterialien in loser Schüttung zwangsläufig Toleranzen
im Gewicht der einzelnen Schichten der Gabionenkörbe, die ebenfalls zu Biegemomenten
führen,
die von der Wand aufgenommen werden müssen. Nicht zuletzt treten
bei der vorgeschlagenen Lösung
Probleme beim Einsetzen der unterstützenden Schicht bei gekrümmten oder
um Ecken führenden Lärmschutzwänden auf.
So ist es schwierig, das Material in die unterstützende Schicht einzusetzen, ohne
dass Hohlräume
auftreten, die wiederum zu Instabilitäten führen.
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Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, einen Gabionenkorb und einen
aus diesen Gabionenkörben
errichtete Gabionenwand vorzuschlagen, die eine hohe mechanische
Stabilität über die
normative Nutzungsdauer und hervorragende schalldämmende und
-dämpfende
Eigenschaften aufweist. Insbesondere sollen aus erfindungsgemäßen Gabionenkörben errichtete
Lärmschutzwände sowohl
die Richtlinie RLE 800.2001 der Deutschen Bahn AG zum Lärmschutz
an Schienenwegen, als auch die Anforderungen gemäß ZTV-LSW 88 des Bundesministeriums
für Verkehr
zum Lärmschutz
an Straßen erfüllen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
die Merkmale des Hauptanspruchs und des Anspruchs 7. Vorzugsweise
Weiterbildungen sind in rückbezogenen
Unteransprüchen
dargelegt.
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Der
erfindungsgemäße Gabionenkorb
besteht aus einem Drahtkorb, der mindestens zwei Bereiche aufweist,
die sich über
die gesamte Höhe
und Breite des Gabionenkorbes erstrecken, so dass sie eine Normalenebene
zur Lärmangriffsrichtung
bilden. Aus Richtung der Schallquelle betrachtet, ist der vorderste
Bereich einer Kammer gefüllt
mit losem, porösem
und schallabsorbierendem Gesteinsmaterial. Daran schließt sich
im Inneren der Gabione eine fugenlose Tragschicht aus künstlichem
Gestein, vorzugsweise aus Beton an.
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Die
Tragschicht wird bevorzugt aus Ortbeton bei der Montage des Gabionenkorbes
bzw. der Gabionenwand gefertigt. Dabei wird die Tragschicht einer Etage
der Gabionenwand in einem Arbeitsgang gegossen. In der aus neben-
und übereinander
angeordneten Gabionenkörben
bestehenden Gabionenwand entsteht dadurch eine durchgehende Betonschicht
als Tragschicht, die weder Fugen noch Unterbrechungen aufweist.
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Je
nach Einsatzzweck kann sich optional an der, der Schallquelle abgewandten
Seite an die Tragschicht noch eine weitere Kammer anschließen. Hier finden
Gabionenkörbe
mit zwei Bereichen, einer der Schallquelle zugewandten Kammer und
einer Tragschicht, Verwendung. Beim Einsatz als freistehende Lärmschutzwand
schließt
sich an die Tragschicht auf der, der Schallquelle abgewandten Seite
noch eine zweite Kammer an. Die verwendeten Füllstoffe werden primär unter
wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt, da ihr Einfluss auf die
Lärmschutzwirkung
der Gabionenwand gering ist. Daher kann sie ebenfalls mit porösem, schallabsorbierendem
Gesteinsmaterial befüllt
sein; zweckmäßiger ist
allerdings eine Befüllung
mit kostengünstigerem,
losem Gesteinsmaterial, wie zum Beispiel Basaltschotter.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Gabionenwand konisch ausgeführt, so dass sich die Dicke
nach oben verjüngt.
Eine derartig ausgebildete Gabionenwand, die im Querschnitt das
Profil eines Kegelstumpfes aufweist, besitzt eine wesentlich höhere Stabilität und weist
zudem eine bessere Ästhetik auf.
So entsteht bei an der Lärmschutzwand
vorbeigehenden Passanten nicht das Gefühl, die Wand würde „auf Sie
herabstürzen" wie es bei hohen, horizontalen
Wänden
oft der Fall ist. Bevorzugt hat die sichtbare Oberfläche der
Gabionenwand dabei eine Neigung von 5% gegenüber der Senkrechten.
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In
einer alternativen Ausführung
einer konischen Gabionenwand kann für besonders hohe mechanische
Belastungen, beispielhaft an einer ICE-Trasse, die mit einer Geschwindigkeit
von 300 km/h befahren wird, die Dicke der Tragschicht mit der Wandhöhe abnehmen.
Dies bedeutet, dass die Tragschicht in der untersten Etage der Gabionenkörbe eine
größere Dicke
aufweist und diese nach oben abnimmt. Die Änderung der Dicke der Tragschicht
kann dabei abschnittsweise gestuft oder kontinuierlich erfolgen.
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Vorteilhaft
haben die äußeren Drahtgitterwände der
Gabionenwand eine Maschenweite von ca. 50 mm. Dadurch wird das Beklettern
der Wand erschwert und das Unfallrisiko somit verringert.
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Die
fugenlose, massive Tragschicht aus Beton bietet mehrere Vorteile.
So wird die mechanische Stabilität
der Gabionenwand im Vergleich zu einer Wand ohne Tragschicht aus
Beton wesentlich verbessert, da die massive durchgehende Betonschicht Biegemomente
aufnehmen kann und keine Verschiebungen zulässt. Weiterhin wird die Standzeit
erheblich erhöht,
da der Beton resistent gegenüber
Umwelteinflüssen
ist. Nicht zuletzt können
Radien oder Winkel in der Wand problemlos realisiert werden, wodurch
derartige Gabionenwände
hervorragend auch an einen bogenförmigen Straßenverlauf angepasst werden
können.
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Bei
der mit Ortbeton gegossenen Tragschicht werden zuvor im Gabionenkorb
Zwischengitter zur Abgrenzung der Tragschicht installiert. In den benachbarten
Kammern wird vor der Befüllung
mit dem losen Gesteinsmaterial eine flexible Folie oder ein technisches
Textil an die Zwischengitter angelegt. Diese hindern den fließfähigen Ortbeton
daran, sich in den angrenzenden Kammern auszubreiten. An den Schnittstellen
zu den in der Wand darunter liegenden Gabionenkörben dringt der Beton bis zu
den, vorzugsweise noch nicht abgebundenen, Betonschichten vor und
verbindet sich mit diesen. Dadurch entsteht im Inneren der Gabionenwand
eine massive monolithische Tragschicht aus Beton. In einer bevorzugten
Ausgestaltung ist die flexible Lage ein Vlies, da Vlies lärmdämmende Eigenschaften
aufweist und zudem kostengünstig
ist.
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In
einer alternativen Ausgestaltung wird in die Tragschicht aus Ortbeton
eine Bewährung
eingebracht. Dadurch wird eine außerordentlich hohe mechanische
Stabilität
erreicht und Biegemomente können
noch sicherer aufgenommen werden.
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Vorteilhaft
hat die Tragschicht eine Dicke von 5 cm-25 cm. Die Gesamtdicke des
Gabionenkorbes sollte zur Gewährleistung
der lärmschützenden
Eigenschaften 80 cm nicht unterschreiten.
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Zur
Verifikation der Schallschutzeigenschaften der erfindungsgemäßen Gabionenkörbe wurden Schallmessungen
durchgeführt.
Diese Messungen haben gezeigt, dass eine Lärmschutzwand aus erfindungsgemäßen Gabionenkörben mit
den in den folgenden Ausführungsbeispielen
angegebenen Dimensionen erstmalig sowohl die Anforderungen der Richtlinie
RLE 800.2001 der Deutschen Bahn AG zum Lärmschutz an Schienenwegen als
auch die der Norm ZTV-LSW 88 des Bundesministeriums für Verkehr
zum Lärmschutz
an Straßen
erfüllt.
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Bei
den Messungen wurden Gabionenwände
verschiedenen Aufbaus miteinander verglichen. Dabei wurde die Standard-Schallpegel-Differenz
D15 und das Schalldämmmaß ΔLA,R,Str ermittelt.
Als Referenz erreichte dabei eine herkömmliche Gabionenwand mit gleichen
Abmaßen
ohne Tragschicht, gefüllt
mir Basaltschotter der Siebgröße 80/150
mm die Werte: DIS = 9 dB und ΔLA,R,Str = 11 dB.
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Im
Rahmen der Messungen hat sich herausgestellt, dass es für die Lärmschutzeigenschaften sehr
vorteilhaft ist, bei Wänden
mit Ecken (an Verkehrskreuzungen o. ä.) die Eckgabionenkörbe ebenfalls
mit einer Tragschicht auszustatten. Allein durch diese Ausbildung
der Eckbereiche konnten die oben angegebenen Referenzwerte noch
um jeweils 2 dB verbessert werden.
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Anhand
beigefügter
Zeichnungen werden zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Gabionenwand aus erfindungsgemäßen Gabionenkörben,
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2 die
Draufsicht eines erfindungsgemäßen Gabionenkorbes,
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3 die
Draufsicht eines Gabionenkorbes am Rand der Gabionenwand und
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4 die
Schnittdarstellung einer konischen Gabionenwand.
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Ausführungsbeispiel
1:
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1 zeigt
eine Gabionenwand bestehend aus mehreren Gabionenkörben 1.
Die Gabionenkörbe 1 haben
die Abmaße
von 1 m × 1
m × 1
m und bestehen aus einem geschweißten Drahtgitter mit einer Drahtstärke von
3,5 mm und einer Maschenweite von 10 cm × 5 cm. Der Draht ist mit einer
Zink Aluminium-Legierung beschichtet. Die Gabionenwand wird von
ihrer Vorderseite mit Schallwellen 7 beaufschlagt.
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2 zeigt
die Draufsicht eines fertigen Gabionenkorbes 1, welcher
an seiner Vorderseite mit Schallwellen 7 beaufschlagt wird.
An der Vorder- und Rückseite
haben die Gabionenkörbe 1 je
eine Kammer 2a bzw. 2b. Die den Schallwellen 7 zugewandte vordere
Kammer 2a ist gefüllt
mit losem, schallabsorbierendem Gesteinsmaterial 8, im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit dem Gesteinsmaterial der Rheinischen Provinzial Basalt- u. Lavawerke
GmbH & Co. KG,
Siebgröße 40/80
mm. Dabei handelt es sich um quartäres, vulkanisches Naturgestein
mit poriger, sehr rauer Oberfläche,
mit einer Rohdichte von ca. 1,80-2,00 g/cm3,
einer Schüttdichte
von ca. 1,00-1,10 g/cm3 und ca. 30 %-40
% Eigenporen. Die den Schallwellen 7 abgewandte hintere
Kammer 2b ist mit Basaltschotter 11 der Siebgröße 80/150
mm gefüllt.
In der Mitte befinden sich zwei Zwischengitter 5, welche
die Tragschicht 3 abgrenzen. Im Inneren der zwei Kammern 2a und 2b ist
je eine Lage Textilgewebe 4 an das jeweilige Zwischengitter 5 angelegt.
Die Tragschicht 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine aus Ortbeton gegossene Betonschicht. Die Tiefe der vorderen
Kammer 2a beträgt
40 cm, die der Tragschicht/Betonschicht 3 10 cm und die
der hinteren Kammer 2b 50 cm.
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Der
Aufbau der Gabionenwand geschieht wie folgt: Zuerst werden die leeren
Gabionenkörbe 1 auf
den vorbereiteten Untergrund an ihre vorgesehene Position gebracht.
Die Zwischengitter 5 sind schon in den Gabionenkörben 1 befestigt.
Nachdem die Gabionenkörbe 1 positioniert
wurden, werden die textilen Lagen 4 an die Zwischengitter 5 angelegt
und provisorisch befestigt, um ein Verrutschen während des Befüllens der
Kammern 2a und 2b zu verhindern. Die textile Lage 4 ist
ein Vlies. Anschließend
wird die vordere Kammer 2a mit Lavasplitt 8 und
die hintere Kammer 2b mit Basaltschotter 11 befüllt.
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Vorteilhaft
werden so die Gabionenkörbe 1 einer
Etage der Gabionenwand vorbereitet. Anschließend erfolgt das Einbringen
des Ortbetons C 12/15. Dieser kann sich im Hohlraum zwischen den
beabstandeten Zwischengittern 5 über die gesamte Breite der
vorbereiteten Etage der Gabionenwand ungehindert verteilen. Die
textilen Lagen 4 verhindern ein Eindringen des Betons in
die Kammern 2a und 2b.
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Jetzt
werden die Gabionenkörbe 1 der
zweiten Etage der Gabionenwand auf denen der ersten Etage positioniert.
Nach dem erneuten Einbringen der textilen Lagen 4 und dem
Befüllen
der Kammern 2a und 2b, wird der Ortbeton in die
Tragschicht 3 eingebracht. Der Beton verbindet sich an
der Fuge 6 mit der noch nicht abgebundenen Tragschicht/Betonschicht 3 der
darunter liegenden Etage. Somit bildet sich eine durchgehende monolithische
Tragschicht 3 aus Beton innerhalb der Gabionen.
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3 zeigt
die Draufsicht eines Gabionenkorbes 1 am Rand der Gabionenwand.
Die Tragschicht 3 sollte aus ästhetischen Gründen von
außen nicht
sichtbar sein. Aus diesem Grund wurde durch ein Endgitter 9 eine
kleine Endkammer 10 der Tragschicht 3 abgetrennt.
In der Endkammer 10 wird an das Endgitter 9 ebenfalls
eine textile Lage 4 angelegt, um ein Austreten des Ortbetons
in die Endkammer 10 zu verhindern.
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Eine
diesem Ausführungsbeispiel
entsprechende Lärmschutzwand
erreichte bei den Messungen folgende Werte: DIS =
29 dB und ΔLA,R,Str = 26 dB.
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Ausführungsbeispiel
2:
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Die
Dimensionen des Gabionenkorbes entsprechen denen im Ausführungsbeispiel
1. Allerdings hat das Drahtgitter der, der Schallquelle zugewandten
Kammer hier eine Maschenweite von 25 × 100 mm. Die Kammer ist befüllt mit
Lavasplitt der Siebgröße 32/45
mm. Das dabei verwendete Lavamaterial ist bekannt unter dem Namen „Eifellava" und stammt ebenfalls
von der Rheinischen Provinzial Basalt- u. Lavawerke GmbH & Co. KG.
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Eine
diesem Ausführungsbeispiel
entsprechende Lärmschutzwand
wurde ebenfalls bei den Messungen getestet und erreichte folgende
Werte: DIS = 29 dB und ΔLA,R,Str =
26 dB.
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Ausführungsbeispiel
3:
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Die
in 4 dargestellte, konische Gabionenwand ist zum
Lärmschutz
zwischen einer Sportanlage und einer angrenzenden Straße errichtet.
Die Wand steht auf einem Fundament 12 aus einer unbewehrten
Betonplatte, das sich auf einer Schottertragschicht 13 befindet.
Bei der Schottertragschicht 13 ist insbesondere darauf
zu achten, dass eine frostsichere Gründungstiefe gewährleistet
wird. Auf dem Fundament 12 steht die unterste Etage der
Gabionenkörbe.
Diese haben eine Höhe
von 140 cm und eine untere Dicke von 144 cm. Mittig angeordnet ist
eine Tragschicht 3 mit einer Dicke von 10 cm. Darüber liegen
vier weitere Etagen von Gabionenkörben, die jeweils eine Höhe von 100
cm aufweisen. Die gesamte Gabionenwand hat somit eine Höhe von 540
cm. Die Gabionenwand verjüngt
sich nach oben zu einer Dicke von 90 cm. Die Steigung beträgt somit
5 %. Die Gitterwände
der Gabionenkörbe
haben an den Außenseiten
eine Maschenweite von 5 × 5
cm und an den Innenseiten von 10 × 10 cm. Die Gitterwände bestehen
aus geschweißtem
Stahldraht mit einem Durchmesser von 4,5 mm, der mit einem Zink-Aluminium-Gemisch
beschichtet ist. Durch die geringere äußere Maschenweite wird das
Beklettern der Gabionenwand erschwert. Wie zuvor beschrieben ist
die aus Ortbeton gegossene Tragschicht durch Zwischengitter 5 und
Vlieslagen 4 von der vorderen Kammer 2a und der
hinteren Kammer 2b abgetrennt. Die Zwischengitter 5 bestehen
ebenfalls aus geschweißtem
Stahldraht mit einem Durchmesser von 3,5 mm, beschichtet mit einem
Zink-Aluminium Gemisch. Sowohl die vordere Kammer 2a als
auch die hintere Kammer 2b ist mit Kalksteinschotter der
Sieblinie 60/120 befüllt.
Die Schüttung
des Kalksteinschotters kann gegebenenfalls von Hand nachverdichtet
werden, um die Lärmschutzeigenschaften
der Gabionenwand zu verbessern.
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Die
Gabionenwand weist eine Schalldurchgangsminderung ΔL von 25
dB auf.
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- 1
- Gabionenkorb
- 2a
- vordere
Kammer
- 2b
- hintere
Kammer
- 3
- Tragschicht/Betonschicht
- 4
- textile
Lage/Vlies
- 5
- Zwischengitter
- 6
- Fuge
- 7
- Schallwellen
- 8
- loses,
schallabsorbierendes Gesteinsmaterial/Lavasplitt
- 9
- Endgitter
- 10
- Endkammer
- 11
- Basaltschotter
- 12
- Fundament
- 13
- Schottertragschicht