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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bewässerungsmatte, ein Bewässerungssystem, ein Verfahren zur Bewässerung sowie ein Steuerungssystem zur großflächigen Verteilung von Wasser insbesondere im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Landwirtschaft, mit einer ersten und einer zweiten Trägerschicht zum Aufnehmen von zur Bewässerungsmatte gehörigen Elementen, einer oder mehr Verbindungen zum Verbinden der ersten und der zweiten Trägerschicht, einem oder mehr zwischen der ersten und der zweiten Trägerschicht angeordneten Wasserzufuhrelementen zum Zuführen von Wasser in die Bewässerungsmatte und Verteilen von Wasser in der Bewässerungsmatte, und einer zwischen der ersten und der zweiten Trägerschicht angeordneten Absorptionsschicht zur Wasserspeicherung.
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Wenn im Folgenden von Wasser die Rede ist, so sind damit neben Wasser auch Gemische umfasst, die im wesentlichen auf Wasser basieren, aber einen Anteil anderer Substanzen wie Nährstoffe, Vitamine oder Spurenelemente aufweisen können. Diese Substanzen können in gelöster oder ungelöster Form vorliegen.
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Aus dem Bereich des Gartenbaus sind verschiedene Bewässerungsvorrichtungen bekannt, die speziell für den Einsatz im Gewächshausbereich ausgelegt sind, eine sehr genaue Dosierung ermöglichen und hierdurch einen relativ komplizierten Aufbau besitzen. So wird in der
DE 20 19 423 A eine Bewässerungsvorrichtung für Pflanzen in Töpfen oder anderen Gefäßen beschrieben, die eine spezielle Druckkompensation besitzt, um einen gleichmäßigen Wasseraustritt auch auf unebenen Flächen zu ermöglichen.
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Ein unterirdisches Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkulturen ist aus der
DE 199 33 554 A1 bekannt, bei dem in der zu bewässernden Agrarfläche elastische Schläuche, die mit ventilartig wirkenden Austrittsöffnungen versehen sind, unter der Erde verlegt und an ein Wasserleitungssystem angeschlossen sind. Damit werden die oberhalb und unterhalb der Schläuche angrenzenden Erdzonen ständig mit Wasser in mengenmäßiger Dosierung feucht gehalten. Dazu sind die einzelnen Schläuche in Abständen von etwa 60–70 cm in der Bodentiefe von etwa 30–60 cm angeordnet und beidseitig an Kammrohre angeschlossen, die ebenfalls im Boden verlegt und mit Wasser gespeist werden. Die Anordnung der Bewässerungsschläuche ist bei diesem Versorgungssystem für einen großflächigen Einsatz sehr zeit- und kostenaufwendig.
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Nach
DE 101 18 643 ist eine textile Bewässerungsmatte zur großflächigen Verteilung von Wasser, vorzugsweise im unterirdischen Bereich des Garten- und Landschaftsbaus bekannt. Bei dieser Bewässerungsmatte sind zwischen zwei wasserleitfähigen Vliesstoffbahnen im Abstand Bewässerungsschläuche angeordnet. Die Bewässerungsmatte kann kostengünstig hergestellt und einfach verlegt werden. Von Nachteil ist, dass für die Regulierung der Bodenfeuchte externe Messgeräte wie z. B. Tensiometer eingesetzt werden müssen. Bei der Bewässerung großer Flächen ist dies mit einem unvertretbar hohen Aufwand verbunden. Die Wasserzufuhr wird deshalb üblicherweise nach Erfahrungswerten eingestellt, was in ungünstigen Fällen zu unerwünschten Versickerungsverlusten oder zur Austrocknung z. B. bei extremer Sonneneinstrahlung führen kann. Weiterhin ist es möglich, dass in bestimmten Regionen infolge des Salzgehaltes im Boden bedingt durch die Kapillarwirkung der Bodenschicht eine Salzanreicherung in der Bewässerungsmatte entsteht. Es ist allgemein bekannt, die Kapillarwirkung des Bodens durch eine Kapillarsperre z. B. in Form einer Schotterschicht zu unterbrechen. Die Lösung ist aus Gründen der mangelnden Verfügbarkeit des Materials und der hohen Kosten nur für Sonderfälle anwendbar. Die Bewässerungsmatte nach
DE 101 18 643 besitzt durch die vorhandenen Vliesstoffbahnen mit den dazwischen liegenden Füllstreifen eine relativ hohe Wasserspeicherkapazität. Zur Verstärkung der Pufferwirkung ist eine weitere Steigerung der Wasserspeicherkapazität vorteilhaft. Durch den Einsatz dickerer Vliesstoffbahnen ist aus Kostengründen dieses Problem nicht lösbar.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die o. g. Nachteile zu reduzieren und eine kostengünstige Bewässerungsmatte, ein Bewässerungssystem, ein Verfahren zur Bewässerung sowie ein Steuerungssystem für den großflächigen Einsatz bereitzustellen, die eine gleichmäßige Durchfeuchtung der angrenzenden Bodenabschnitte gewährleistet, ein im Vergleich zu bekannten Lösungen ein erhöhtes Wasserspeichervermögen aufweist und einen Schutz vor Salzanreicherung in der Bewässerungsmatte bietet.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte vorgesehen sind. Die Detektierung des Feuchtigkeitsgrades ermöglicht es, die Wasserzufuhr in die Bewässerungsmatte so zu gestalten, dass diese weder austrocknet noch mit zu viel Wasser beaufschlagt wird. Würde die Bewässerungsmatte austrocknen, könnten die von ihr mit Wasser versorgten Pflanzen ebenfalls an Wassermangel leiden, was zu einer Reduzierung der Ernteerträge oder im schlimmsten Fall zu einem Absterben dieser Pflanzen führen könnte. Eine Beaufschlagung der Bewässerungsmatte über die maximale Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens hinaus könnte zu einem Feuchtigkeitsstau (Staunässe) im Boden führen, was ein Verfaulen der betreffenden Pflanzen zur Folge haben könnte. Weiterhin käme es zu Versickerungsverlusten, das in den Boden geleitete Wasser würde also nicht optimal zur Bodenbefeuchtung genutzt. Die Detektierbarkeit des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte ermöglicht es dem Betreiber, derartige Probleme zu umgehen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte zwischen der ersten und der zweiten Trägerschicht angeordnet sind. Für die Verlegung der Mittel ist kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich, sie werden vielmehr im selben Arbeitsgang zusammen mit der Bewässerungsmatte verlegt. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten, weiterhin ist gewährleistet, dass die Verteilung der Mittel so gestaltet ist, dass der Feuchtigkeitsgrad über die gesamte Bewässerungsmatte hinweg sicher und repräsentativ bestimmbar ist. Es kann ausgeschlossen werden, dass sich innerhalb der Bewässerungsmatte Zonen bilden, deren Feuchtigkeitsgrad wesentlich von dem abweicht, der von den Mitteln gemessen wurde. Eine falsche Dosierung der Wasserzufuhr wird somit verhindert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte als Sensorleitungen ausgeführt sind. Diese Sensorleitungen können beispielsweise Niederspannungskabel umfassen, welche im wesentlichen aus zwei Metalldrähten, insbesondere verzinnten Kupferdrähten aufgebaut sind, die voneinander isoliert in der Trägerschicht oder In der Absorptionsschicht angeordnet sind. Je nach Feuchtigkeitsgrades ändert sich die Leitfähigkeit bzw. der Widerstand zwischen den Kupferdrähten; diese Änderung kann einem Feuchtigkeitsgrad zugeordnet werden. Eine derartige Sensorleitung ist in der
DD 283 008 A5 näher beschrieben. Sie ist besonders flexibel, weshalb sich ihr Einsatz insbesondere dann anbietet, wenn enge Radien vorliegen, wie es bei einer aufgerollten Bewässerungsmatte oder wenn plötzliche Richtungs- bzw. Höhenunterschiede infolge der Eigenschaften des zu bewässernden Geländes überwunden werden müssen, der Fall ist, Die Verwendung derartiger Sensorleitungen verringert des Risiko, dass es zu einem Kabelbruch während der Verlegung kommt, was zu einer Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit der Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades und der Bewässerungsmatte selbst führen würde. Um eine zuverlässige Detektierung des Feuchtigkeitsgrades gewährleisten zu können, muss verhindert werden, dass die eingesetzten Metalldrähte korrodieren. Eine Korrosion verändert die Oberflächeneigenschaften der Metalldrähte, so dass sich ihre Leitfähigkeit verändert und die gemessenen Werte nicht mehr den ursprünglichen Feuchtigkeitsgraden entsprechen. Völlig durchkorrodierte Metalldrähte sind zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades nicht mehr einsetzbar. Um die Korrosion der verwendeten Kabel verhindern oder zumindest reduzieren zu können, kann eine geeignete Ummantelung vorgesehen sein, die eine schützende Wirkung auf des Metall hat. Weiterhin kann eine korrosionsverhindernde Oberflächenbehandlung der Drähte, z. B. durch Verzinnen, vorgenommen werden.
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Die Erfindung wird vorteilhaft weitergebildet, indem die Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmette Feuchtigkeitssensoren und zugehörige Leitungen umfassen. Hierbei können sämtliche Feuchtigkeitssensoren der bekannten Art eingesetzt werden, vorzugsweise jedoch solche, die den gemessenen Feuchtigkeitsgrad in elektronisch erfassbarer Form ausgeben, wie zum Beispiel kapazitive Feuchtigkeitssensoren. Erfindungsgemäß werden diese Sensoren zusammen mit den zugehörigen Leitungen bereits vor dem Verlegen der Bewässerungsmatte in dieser installiert und verkabelt. Eine nachträgliche Verkabelung ist nicht erforderlich. Die Feuchtigkeitssensoren müssen nach dem Verlegen der Bewässerungsmatte nur noch an entsprechenden Anzeige- und/oder Steuerungseinheiten für den Feuchtigkeitsgrad angeschlossen werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Trägerschicht aus wasserleitfähigen Materialien, insbesonders Textilien wie Vliesstoff, aufgebaut ist. Neben Textilien können wasserleitfähige Materialien auch Glasfaser oder Mineralwolle umfassen. Die Verwendung von wasserleitfähigen Textilien für Bewässerungsmatten ist u. a. deshalb vorteilhaft, da diese im Vergleich zu Glasfaser und Mineralwolle umweltfreundlicher und preiswert in der Anschaffung sind. Weiterhin sind Textilien flexibel, können sich also den Eigenschaften des Geländes, in dem die Bewässerungsmatte verlegt werden soll, einfach anpassen. Darüber hinaus kann die Bewässerungsmatte problemlos aufgerollt werden, wodurch der Platz, der für die Lagerung und den Transport der Bewässerungsmatte benötigt wird, reduziert werden kann. Die Wasserleitfähigkeit sorgt dafür, dass das Wasser, welches durch die Wasserzufuhrelemente in die Bewässerungsmatte geführt wird, gleichmäßig innerhalb der Bewässerungsmatte verteilt und der Feuchtigkeitsgrad unabhängig von lokalen Entnahmeunterschieden nahezu konstant gehalten wird. Darüber hinaus weisen die wasserleitfähigen Materialien ein gewisses Wasserspeichervermögen auf, so dass Schwankungen sowohl in der Wasserzufuhr als auch im Feuchtigkeitsgrad des angrenzenden Bodens ausgeglichen werden können. Die Verwendung von Vliesstoffen hat sich in der Bewässerungstechnik als besonders vorteilhaft erwiesen, insbesondere dann, wenn das Vlies aus schwer verrottbarem, synthetischen Fasermaterial gefertigt ist, da Vliesstoffe eine im Vergleich zu anderen wasserleitfähigen Materialien erhöhtes Wasserspeichervermögen aufweist.
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Vorteilhaft wird die Erfindung fortgebildet, indem die Verbindungen nahtartig ausgeführt sind. Diese Verbindungen können z. B. nach dem Nähwirkverfahren, durch Vernadeln, Kleben oder anderen Verbindungsverfahren gestaltet sein. Die Wasserzufuhrelemente werden dabei straff umhüllt, so dass ein Verrutschen vermieden wird. Im Gegensatz zu metallischen Verbindungen, beispielsweise Clips oder Klammern, weist diese Art von Verbindungen eine gewisse Flexibilität auf, so dass die Flexibilität der Bewässerungsmatte insgesamt erhalten bleibt. Weiterhin werden keine scharfen Kanten erzeugt, so dass die Wasserzufuhrelemente oder die Trägerschichten insbesondere beim Verlegen der Bewässerungsmatte nicht beschädigt werden. Zudem sind diese Verbindungen nicht korrosionsanfällig, so dass sie auch über einen längeren Zeitraum in der feuchten Umgebung im Boden sicher halten.
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Ferner ist bevorzugt, wenn die Absorptionsschicht als saugfähige Faserschüttung ausgebildet ist. Auf diese Weise wird das Wasserspeichervermögen der Bewässerungsmatte mit niedrigen Kosten weiter erhöht. Ein erhöhtes Wasserspeichervermögen ist deshalb erwünscht, um die Pufferwirkung der Bewässerungsmatte zu erhöhen, so dass Schwankungen sowohl in der Wasserzufuhr als auch im Feuchtigkeitsgrad des angrenzenden Bodens ausgeglichen werden können. Ein hohes Wasserspeichervermögen ist insbesondere in Gebieten von Vorteil, in denen im Sommer sehr wenig Regen fällt und als Konsequenz Wassersparmaßnahmen vorgenommen werden, die es erschweren oder verbieten, Wasser in ausreichender Menge in die Bewässerungsmatte zu leiten. Mit einem hohen Wasserspeichervermögen kann die Bewässerungsmatte vorausschauend so mit Wasser beaufschlagt werden, dass Trockenperioden zumindest teilweise überwunden werden können und die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanzen vertrocknen, es zu Ertragsverlusten kommt oder die Ernte komplett ausfällt, minimiert werden kann.
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Insbesondere aus diesen Gründen umfassen in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Absorptionsschicht und/oder die Faserschüttung Superabsorber zur Erhöhung des Wasserspeichervermögens. Superabsorber bestehen z. B. aus modifizierten Polyacrylaten und können eine Wassermenge speichern, die dem 100 bis 1000-fachen ihres Eigengewichts entspricht. Diese Superabsorber können als Granulate vorliegen, die im Boden zu Gelpartikeln quellen (Hydrogel) und dabei Wasser speichern. Die Pflanzenwurzeln können direkt durch die Gelpartikel durchwachsen und ihnen Wasser entziehen.
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Vorteilhaft ist weiterhin, wenn bei der Erfindung die Wasserzufuhrelemente als Flachschlauch ausgebildet sind. Die Verwendung von Flachschläuchen ist insbesondere vor dem Hintergrund der Bauhöhe der Bewässerungsmatte interessant. Die reduzierte Bauhöhe verringert den benötigten Lagerraum und erleichtert den Transport zum Einsatzort. Weiterhin kann der Aushub, der zur Verlegung der Bewässerungsmatte bewegt werden muss, reduziert werden, wodurch der Verlegeaufwand verringert wird.
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In einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wasserzufuhrelemente als perforierter Bewässerungsschlauch oder Schwitzschlauch, ausgebildet und an ein Wasserversorgungssystem anschließbar sind. Die Ausführung der Wasserzufuhrelemente als perforierter Bewässerungsschlauch ermöglicht die einfache und kostengünstige Wasserabgabe in die Bewässerungsmatte. Durchmesser, Form und Anzahl der Perforationen kann dem zu erwartenden Wasserbedarf und dem Druckverlust in dem Schlauch ohne zusätzlichen Aufwand angepasst werden. Insbesondere kann auf die Qualität bzw. Reinheit des zugeführten Wassers Rücksicht genommen werden. Wird beispielsweise Wasser aus einem Fluss entnommen, können sich viele Partikel im Wasser befinden, welche Perforationen mit geringem Durchmesser schnell zusetzen können. Durch eine entsprechende Anpassung des Durchmessers der Perforationen kann ein im allgemeinen aufwendiger und kostenintensiver Filtrierschritt des Wassers vermieden werden. Weiterhin kann die Position der Perforationen Innerhalb der Wasserzufuhrelemente bestimmt werden. Abhängig von den Eigenschaften des vorhandenen Bodens und der zu bewässernden Pflanzen ist eine gleichmäßige Verteilung der Perforationen am Umfang der Bewässerungsschläuche möglich. Die üblicherweise eingesetzten Bewässerungsschläuche weisen Perforationen auf, die sich jeweils paarweise um 180° versetzt gegenüberliegen, jedoch können die Perforationen in anderer Anordnung und Anzahl ausgebildet sein. Ihre Ausrichtung in der Bewässerungsmatte ergibt sich zufällig, jedoch kann die Anordnung der Perforationen für bestimmte Anwendungsfälle exakt festgelegt werden. Für die Wasserversorgung lassen sich die Schlauchenden direkt an des vorhandene Wasserversorgungssystem ohne eine aufwendige Verlegung unterirdischer Rohrleitungssysteme anschließen. Ein Wesserversorgungssystem kann ein vorhandenes Wassernetz sein, es ist jedoch auch ein Anschluss an dezentrale Pumpensysteme möglich, beispielsweise, wenn das Wasser aus einem nahegelegenen See oder Fluss entnommen wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Wasserzufuhrelemente Tropfkörper zur Abgabe von Wasser aufweisen. Die Abgabe von Wasser mittels Tropfkörpern geschieht erst ab einem bestimmen Wasserdruck. Das nach Trennen der Wasserzufuhrelemente vom Wasserversorgungssystem noch vorhandene Wasser verbleibt in den Wasserzufuhrelementen, ohne dass sie sich langsamen entleeren. Dadurch kann der Feuchtigkeitsgrad in der Bewässerungsmatte exakter geregelt werden, da sichergestellt wird, dass nach Trennung der Wasserzufuhrelemente vom Wasserversorgungssystem kein weiteres Wasser in die Bewässerungsmatte abgegeben wird. Bei einer Ausführungsform ohne Tropfkörper würde das in den Wasserzufuhrelementen verbliebene Wasser bei nachlassendem Druck und Wassermenge vorwiegend an den unter der Bewässerungsmatte liegenden Bodenabschnitt abgeben, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dies ist aber genau der Abschnitt, der für das Pflanzenwachstum von untergeordneter Bedeutung ist. Insofern würde das Wasser nicht effektiv genutzt. Die Verwendung von Tropfkörpern stellt daher zusätzlich zur besseren Regelung des Feuchtigkeitsgrades auch eine Maßnahme zur effektiveren Nutzung des vorhandenen Wassers dar.
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Eine besonders bevorzugte Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserzufuhrelemente linienförmig mit einer saugfähigen Textilhülle ausgeführt sind. Ein derartiges Wasserzufuhrelement ist mit geringem Aufwand herstellbar, gewährleistet einen guten Bewässerungseffekt bei gleichzeitig sparsamen Wasserverbrauch und verhindert das Verstopfen der Perforationen. Weiterhin wird durch die saugfähige Ausgestaltung der Textilhülle erreicht, dass die Wasserabgabe kontinuierlich über die gesamte Länge des Wasserzufuhrelements geschieht. Ein derartiges Wasserzufuhrelement ist beispielsweise in der
DE 40 37 396 C2 beschrieben.
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Vorteilhaft ist ferner, wann die Wasserzufuhrelemente und/oder die Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades mit einem Detektor detektierbar sind. Hierzu können die Wasserzufuhrelemente und die Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades mit einer Folie, beispielsweise einer Metallfolie, versehen sein, die von einem geeigneten Detektor wie einem Metalldetektor erfasst werden. Die Lage der Wasserzufuhrelemente und der Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades kann somit auch dann bestimmt werden, wann die Bewässerungsmatte im Boden verlegt ist. Sollen nach der Verlegung der Matte Baumaßnahmen im Bodenbereich vorgenommen werden, etwa zum Graben von Löchern für neue Pflanzen oder zur Neugestaltung eines Golfplatzes, insbesondere zur Neuausrichtung des Grüns mitsamt Loch, kann im Vorfeld festgestellt werden, ob durch die beabsichtigten Baumaßnahmen möglicherweise zu einer Beschädigung der Wesserzufuhrelemente und/oder der Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades führen würden.
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Vorteilhaft wird die vorliegende Erfindung weitergebildet, wenn Füllstreifen zur seitlichen Fixierung der Wasserzufuhrelemente zwischen den Trägerschichten und zum Höhenausgleich zwischen den Wasserzufuhrelementen und den Trägerschichten vorgesehen sind. Als Füllstreifen können Vliesstoffstreifen, Filzstreifen, textile Fäden, strangartiges Material oder Substrat, wie etwa eine Torfschicht, eingesetzt werden. Zwar haben die Verbindungen bereits einen fixierenden Effekt auf die Wasserzufuhrelemente, jedoch können die Füllstreifen auf die jeweils verwendete Form des Wasserzufuhrelements angepasst werden, etwa mittels komplementärer Ausnehmungen, so dass die Fixierung verbessert und eine ungleichmäßige Belastung der Verbindungen vermieden wird. Hierzu werden die Füllstreifen vorteilhaft im Vergleich zu der Absorptionsschicht weniger elastisch ausgeführt, so dass sie sich bei Belastung nicht so stark komprimieren. Wellen, die sonst durch die unterschiedliche Komprimierung zwischen der Absorptionsschicht und den Wasserzufuhrelementen entstehen würden, können so ausgeglichen und eine ebene Verlegung der Bewässerungsmatte erreicht werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die zweite Trägerschicht eine wasserundurchlässige Außenseite aufweist. Erfindungsgemäß ist diese Außenseite diejenige Seite der Bewässerungsmatte, die von der Erdoberfläche abgewandt ist. Üblicherweise soll der Bodenabschnitt, welcher sich über der Bewässerungsmatte befindet, befeuchtet werden, da sich die zu bewässernden Pflanzen hauptsächlich in diesem Abschnitt befinden. Dadurch, dass die Außenseite der zweiten Trägerschicht wasserundurchlässig ist, wird verhindert, dass Wasser in den unter der Bewässerungsmatte liegenden Bodenbereich eingeleitet wird. Versickerungsverluste werden somit vermieden, so dass das eingesetzte Wasser effizient genutzt wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Kapillarsperre zur Vermeidung einer Salzanreicherung in der Bewässerungsmatte. In einigen Regionen weist der Boden einen hohen Salzgehalt auf. Durch die Kapillarwirkung des Bodens würde sich über längere Zeit Salz in der Bewässerungsmatte anreichern. Dies hätte zum einen zur Folge, dass des Wasser, welches von der Bewässerungsmatte in den umgebenden Boden abgegeben wird, ebenfalls einen erhöhten Salzgehalt aufweisen würde, auch wenn das der Bewässerungsmatte zugeführte Wasser nahezu salzfrei wäre. Dies kann dazu führen, dass die zu bewässernden Pflanzen durch den erhöhten Salzgehalt zu Schaden kommen und möglicherweise absterben würden. Weiterhin kann es zur Bildung einer Salzkruste an den Oberflächen der Bewässerungsmatte oder an den Wasserzufuhrelementen kommen, so dass die Abgabe des Wassers in den benachbarten Boden behindert oder sogar blockiert wird. Das Vorsehen der wasserundurchlässigen Schicht dient zwar ebenfalls zur Reduzierung der Salzanlagerung in der Bewässerungsmatte, jedoch weist die Verwendung einer Kapillarsperre einige Vorteile auf: Die Kapillarsperre unterbricht die Kapillarwirkung des Bodens, bleibt dabei jedoch wasserdurchlässig. So wird verhindert, dass sich Sickerwasser im Bodenabschnitt oberhalb der Bewässerungsmatte sammeln kann und es zur Bildung von Staunässe kommt. Im Falle einer Salzanreicherung und einer Ausbildung einer Salz kruste in der Bewässerungsmatte können diese unter Verwendung einer wasserundurchlässigen Schicht an der Unterseite der Bewässerungsmatte durch kräftiges Durchspülen nur unzureichend entfernt werden, da das Wasser die Bewässerungsmatte nur zu einer Seite verlassen kann. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Kapillarsperre vermeidet dieses Problem.
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Vorteilhaft wird die Erfindung dadurch weitergebildet, dass die Kapillarsperre unterhalb der zweiten Trägerschicht angeordnet und mit der Verbindung an der Bewässerungsmatte befestigt ist. Auf diese Weise ist die Kapillarsperre in die Bewässerungsmatte integriert und es ist kein weiterer Arbeitsgang zur Montage notwendig. Dies stellt im Vergleich zum Stand der Technik einen großen Vorteil dar, da die Kapillarsperre üblicherweise in Form einer Schotterschicht ausgebildet wird. Das Vorsehen einer Schotterschicht ist allerdings mit einem enormen Material- und Montageaufwand verbunden. Die Verwendung der ohnehin schon vorhandenen Verbindungen zur Befestigung der Kapillarsperre an der Bewässerungsmatte fördert ihren einfachen Aufbau und ihre Herstellung, so dass die Kosten, welche durch das Vorsehen der Kapillarsperre entstehen, in Grenzen gehalten werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kapillarsperre als Krallmatte ausgeführt ist. Eine Krallmatte ist ein dreidimensionales Geotextil und einfach und kostengünstig zu beziehen. Sie unterbricht wirksam die Kapillarwirkung des Bodens und kann besonders einfach an die Bewässerungsmatte angebracht werden. Die Dimensionierung der Krallmatte kann problemlos an die Bodeneigenschaften angepasst werden.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Kapillarsperre aus biegesteifen Fasern und/oder Textilschnitzeln ausgebildet und von einer netzartigen Struktur umhüllt ist. Auf diese Weise kann die Kapillarsperre sehr einfach gefertigt werden. Es ist nicht notwendig, eine durchgehende Schicht zu bilden, vielmehr können nicht zusammenhängende Fasern oder Textilschnitzel, welche z. B. bei einer Produktion von Textilien übrig bleiben, verwendet werden, ohne dass diese in irgendeiner Form ausgerichtet werde müssten. Die netzartige Struktur kann ebenfalls aus übriggebliebenen Stoffresten oder aus sonstigen Fasern aufgebaut sein. Auf diese Weise wird ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet, der weiterhin zu einer Reduzierung der Herstellungskosten der Bewässerungsmatte führt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Wasserzufuhrelemente derart ausgestaltet sind, dass sie zur Zufuhr von Gasen in die Bewässerungsmatte verwendbar sind. Voraussetzung dafür ist, dass die verwendeten Wasserzufuhrelemente aus Material gefertigt sind, welches in sich gasdicht ist, so dass das eingeleitete Gas nur an den dafür vorgesehenen Stellen austritt. Weiterhin müssen die Schlauchanschlüsse so gewählt werden, dass die Wasserzufuhrelemente gasdicht an ein Gasversorgungssystem angeschlossen werden können. Im allgemeinen hat die Gaseinleitung In die Bewässerungsmatte den Effekt, dass der Boden in der Nachbarschaft der Bewässerungsmatte gelockert und deshalb besser von der Oberfläche her belüftet wird. Weiterhin wird die Bildung von Staunässe erschwert und des Wachstum der Wurzeln vereinfacht. Mit Hilfe der Gaseinleitung kann die Bewässerungsmatte in bestimmten Zeitintervallen getrocknet werden, was beispielsweise der Schimmelbildung entgegenwirkt und die Lebensdauer erhöht. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, verstopfte Perforationen sowohl mit Wasser als auch mit Gas wieder freizubekommen. Bei Einleitung von Luft in die Bewässerungsmatte wird der Boden auch von unten her belüftet, was zusätzlich den Pflanzen zugute kommt. Durch Einleiten eines geeigneten Gases können Keime oder Schädlinge im Boden abgetötet werden. Es ist möglich, einige Wasserzufuhrelemente zur Zufuhr von Wasser und parallel dazu andere zur Zufuhr von Gas in die Bewässerungsmatte und folglich in die angrenzenden Bodenabschnitte zu verwenden.
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Vorteilhaft wird die Erfindung durch Gaszufuhrelemente zur Zufuhr von Gas in die Bewässerungsmatte weiterentwickelt. In diesem Fall weist die Bewässerungsmatte zwei verschiedene Zufuhrelemente, einmal für Gas und einmal für Wasser, auf. Die Zufuhrelemente können also speziell auf die zugeführten Fluide hin optimiert werden. Eine parallele Einleitung von Wasser und Gas in die Bewässerungsmatte ist möglich. Die oben genannten Vorteile der Möglichkeit der Gaseinleitung gelten hier in gleicher Weise.
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Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch Leerrohre zur Konfigurationsänderung der Bewässerungsmatte. Konfigurationsänderungen der Bewässerungsmatte können beispielsweise darin bestehen, dass die Anzahl der Wasserzufuhrelemente im Laufe des Betriebs verändert oder bestehende Wasserzufuhrelemente stillgelegt und neue verwendet werden sollen. Eine weitere Konfigurationsänderung kann durch ein nachträgliches Einziehen von Sensorleitungen in die Bewässerungsmatte vorgenommen werden. entweder als Ersatz der alten Sensorleitungen, oder zur Messung anderer Größen, die sich erst im Laufe des Betriebs als relevant herausgestellt haben.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn eine Messvorrichtung zur Bestimmung des Salzgehaltes des der Bewässerungsmatte zugeführten Wassers vorgesehen ist, Wie oben bereits angedeutet, können Salzablagerungen zu Verstopfungen in der Bewässerungsmatte führen, so dass ihre Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt wird. Weiterhin führt ein zu hoher Salzgehalt zu Schädigungen an den Pflanzen. Mit der Möglichkeit, den Salzgehalt des zugeführten Wassers zu bestimmen, kann der Bildung derartige Salzablagerungen und Schädigungen der Pflanzen bereits im Vorfeld begegnet werden, wenn nur Wasser mit einem akzeptablen Salzgehalt der Bewässerungsmatte zugeführt wird.
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Je nach eingesetzter Methode beeinflusst der Salzgehalt auch die Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte, beispielsweise beim Einsatz der oben beschriebenen Sensorleitungen, welche den Feuchtigkeitsgrad über eine Leitfähigkeitsmessung bestimmen. In diesem Fall muss der für den Feuchtigkeitsgrad ermittelte Wert mit einem Faktor korrigiert werden, der vom Salzgehalt des zugeführtem Wassers abhängt. Insbesondere bei schwankendem Salzgehalt können Probleme auftreten. Eine exakte Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades ist daher nur bei Kenntnis des Salzgehaltes des zugeführten Wassers möglich.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Bewässerungssystem zur effektiveren Nutzung des zur Bewässerung von Bodenabschnitten, insbesondere im Garten- und Landschaftsbau eingesetzten Wassers mit
- – einer Bewässerungsmatte zur großflächigen Verteilung von Wasser, wobei die Bewässerungsmatte Mittel zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte aufweist,
- – einer Eingabeeinheit zur Eingabe von den Betrieb der Bewässerungsmatte betreffenden Informationen,
- – einer Fördereinrichtung zur Zufuhr von Wasser in die Bewässerungsmatte,
- – einer Messvorrichtung zur Bestimmung des Salzgehaltes des der Bewässerungsmatte zugeführten Wassers,
- – einer Messeinrichtung zur Bestimmung der der Bewässerungsmatte zugeführten Wassermenge,
- – einer weiteren Messeinrichtung zur Messung wetterbezogener Daten und
- – einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe von den Feuchtigkeitsgrad in der Bewässerungsmatte und den Salzgehalt des der Bewässerungsmatte zugeführten Wassers betreffenden Informationen sowie von wetterbezogenen Daten,
- – einer Steuereinheit zur Dokumentation und zur Verarbeitung der von den Mitteln, der Messvorrichtung, der Messeinrichtung und der weiteren Messeinrichtung erhaltenen Daten und zur Erzeugung von Steuerungssignalen zur Ansteuerung der Signalgebereinheit und der Fördereinrichtung.
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Das erfindungsgemäße Bewässerungssystem wird vorteilhaft weitergebildet durch eine Übertragungseinheit zum Übertragen der von der Steuereinheit zur Dokumentation und zur Verarbeitung der von den Mitteln, der Messvorrichtung, der Messeinrichtung und der weiteren Messeinrichtung erhaltenen Daten und der von Steuereinheit erzeugten Steuerungssignalen zur Ansteuerung der Signalgebereinheit und der Fördereinrichtung an eine Empfangsstation.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur effektiveren Nutzung des zur Bewässerung von Bodenabschnitten, insbesondere im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Landwirtschaft eingesetzten Wassers, umfassend folgende Schritte;
- – großflächiges Verteilen von Wasser mittels einer Bewässerungsmatte,
- – Eingeben von den Betrieb der Bewässerungsmatte betreffenden Informationen mittels einer Eingabeeinheit,
- – Detektieren des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte mit Hilfe von Mitteln,
- – Zuführen von Wasser in die Bewässerungsmatte mittels einer Fördereinrichtung,
- – Bestimmen des Salzgehaltes des der Bewässerungsmatte zugeführten Wassers mittels einer Messvorrichtung.
- – Bestimmen der der Bewässerungsmatte zugeführten Wassermenge mittels einer Messeinrichtung,
- – Messen von wetterbezogenen Daten mittels einer weiteren Messeinrichtung,
- – Dokumentieren und Verarbeiten der von den Mitteln, der Messvorrichtung, der Messeinrichtung und der weiteren Messeinrichtung erhaltenen Daten mittels einer Steuereinheit,
- – Erzeugen von Steuerungssignalen zur Ansteuerung einer Signalgebereinheit und der Fördereinrichtung mittels der Steuereinheit.
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Des erfindungsgemäße Verfahren wird fortgebildet durch Übertragen der von der Steuereinheit zur Dokumentation und zur Verarbeitung der von den Mitteln, der Messvorrichtung, der Messeinrichtung und der weiteren Messeinrichtung erhaltenen Daten und der von Steuereinheit erzeugten Steuerungssignalen zur Ansteuerung der Signalgebereinheit und der Fördereinrichtung an eine Empfangsstation.
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Ein zusätzlicher Aspekt der Erfindung betrifft Steuerungssystem zur effektiveren Nutzung des zur Bewässerung von Bodenabschnitten, insbesondere im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Landwirtschaft eingesetzten Wassers mit Programmmitteln zum Veranlassen eines Computers, die folgenden Schritte auszuführen, wenn ein Computerprogramm auf dem Computer ausgeführt wird:
- – Verarbeiten der von einer Eingabeeinheit, einer Messvorrichtung, einer Messeinrichtung und einer weiteren Messeinrichtung erhaltenen Informationen, wobei die von der Eingabeeinheit erhaltenen Informationen den Betrieb der Bewässerungsmatte, die von der Messvorrichtung erhaltenen Informationen den Salzgehalt des der Bewässerungsmatte zugeführten Wassers, die von der Masseinrichtung die Bestimmung der der Bewässerungsmette zugeführten Wassermenge und die von der weiteren Messeinrichtung erhaltenen Informationen wetterbezogene Daten betreffen,
- – Dokumentieren der erhaltenen Informationen,
- – Erzeugen von Steuerungssignalen zur Ansteuerung einer Signalgebereinheit und einer Fördereinrichtung.
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Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines möglichen Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung und
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2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bewässerungssystems.
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Die Bewässerungsmatte 10 weist eine erste und eine zweite Trägerschicht 12 und 14 auf, zwischen denen Wasserzufuhrelemente 16 angeordnet sind. Die Wasserzufuhrelemente 18 weisen Perforationen 34 auf und können in Längs- und Querrichtung angeordnet sein und unterschiedliche Durchmesser und Querschnittsformen aufweisen. Für große Mattenlängen ist jedoch eine Anordnung der Wasserzufuhrelemente 16 in Längsrichtung vorteilhaft, um den Druckverlust innerhalb der Bewässerungsmatte 10 zu reduzieren. Der Druckverlust lässt sich weiter dadurch verringern, dass insbesondere große Bewässerungsmatten 10 in verschiedene Abschnitte unterteilt werden, die von verschiedenen Wasserzufuhrelementen 16 bewässert werden. in diesem Fall weist ein bestimmtes Wasserzufuhrelement 16 nur in demjenigen Abschnitt der Bewässerungsmatte 10 die Perforationen 34 auf, den es bewässern soll. In den übrigen Abschnitten weist es keine Perforationen 34 auf und leitet des Wasser nur durch diese Abschnitte hindurch. Ebenfalls kann der Druckverlust durch das Vorsehen unterschiedlicher Durchmesser innerhalb eines Wasserzufuhrelementes 16 reduziert werden. Durch die Unterteilung der Bewässerungsmatte 10 in verschiedene Abschnitte wird kein zusätzlicher Arbeitsgang bei ihrer Verlegung notwendig.
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Die beiden Trägerschichten 12 und 14 sind mittels einer oder mehrerer Verbindungen 18 miteinander befestigt. Im dargestellten Beispiel befinden sich die Verbindungen 18 jeweils benachbart zu den Wasserzufuhrelementen 16. Ebenfalls zwischen zwei Verbindungen 18 sind Sensorleitungen 20 angeordnet. Diese können entweder direkt zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades innerhalb der Bewässerungsmatte 10 ausgebildet sein, oder aber die Verkabelung von mehreren. gleichmäßig über die gesamte Bewässerungsmatte 10 angeordneten Feuchtigkeitssensoren darstellen (die Feuchtigkeitssensoren sind in der 1 nicht gezeigt). Ebenfalls zwischen der ersten und der zweiten Trägerschicht 12 und 14 ist eine Absorptionsschicht 22 angeordnet, die zur Wasserspeicherung dient. Dieser Absorptionsschicht 22 kann als saugfähige Faserschüttung ausgebildet sein, und zusätzlich noch Superabsorber enthalten. Sowohl durch die Faserschüttung als auch durch die Superabsorber wird des Wasserspeichervermögen der Absorptionsschicht 22 erhöht. Weiterhin umfasst die dargestellte Bewässerungsmatte 10 eine Kapillarsperre 24. Diese ist im dargestellten Beispiel aus biegesteifen Fasern und/oder Textilschnitzel ausgebildet und von einer netzartigen Struktur 26 umhüllt, welche die Faser und/oder die Textilschnitzel innerhalb eines bestimmten Raumes hält. Das Wasserzufuhrelement 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel linienförmig mit einer saugfähigen Texthülle 28 ausgeführt.
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Im dargestellten Beispiel sind zusätzlich zu den Wasserzufuhrelementen 16 noch Gaszufuhrelemente 36 vorgesehen, um die Möglichkeit zu schaffen, parallel zur Wassereinleitung auch Gas in die Bewässerungsmatte 10 einleiten zu können. In 1 können die vorhandenen Wasserzufuhrelemente 16 wahlweise auch zur Gaseinleitung verwendet, so dass der Aufbau der Wasser- und Gaszufuhrelemente 16 und 36 keine Unterschiede aufweist. Voraussetzung hierzu ist, dass die Wasserzufuhrelemente 16 zur Gaseinleitung geeignet sind, also aus gasdichtem Material bestehen, so dass des Gas nur an den hierzu vorgesehenen Stellen austreten kann und die Wasserzufuhrelemente 16 an Gasversorgungssysteme anschließbar sind. Der Aufbau kann aber auch unterschiedlich sein, beispielsweise kann auf die saugfähige Texthülle 28 verzichtet werden, falls diese vorgesehen wurden.
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Sämtliche in der 1 dargestellten Elemente sind zu einem Bauteil zusammengefasst, so dass sich die Bewässerungsmatte 10 inklusive aller dieser Elemente in einem Arbeitsgang verlegen lässt. Ist die Bewässerungsmatte 10 im Boden verlegt, wird ein erster Bodenabschnitt 30, welcher sich oberhalb der Bewässerungsmatte 10 befindet, und ein zweiter Bodenabschnitt 32 gebildet, der unterhalb der Bewässerungsmatte 10 angeordnet ist. Die zu bewässernden Pflanzen (nicht dargestellt) befinden sich in diesem Falle hauptsächlich im Bodenabschnitt 30. Die Bewässerungsmatte 10 kann alternativ auch direkt auf dem Boden, also oberirdisch verlegt und beispielsweise Rollrasen direkt auf die Trägerschicht 12 aufgelegt werden. Darüber hinaus können beispielsweise Pflanzentöpfe direkt auf die Trägerschicht 12 aufgesetzt werden, wie es im Zierpflanzenbau oder zur Begrünung von Balkonen üblicherweise praktiziert wird. Allerdings tritt hierbei eine zum Vergleich zur unterirdischen Verlegung erhöhte Verdunstung des Wassers auf. Die im Bodenbereich 30 befindlichen Pflanzen können mit ihren Wurzeln in die Bewässerungsmatte 10 eindringen und je nach Ausführung auch durchqueren.
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Nach der Verlegung der Bewässerungsmatte 10 werden die Wasserzufuhrelemente 16 an ein nicht dargestelltes Wasserversorgungssystem angeschlossen. Anschließend wird der Bewässerungsmatte 10 Wasser zugeführt, so dass die Wasserzufuhrelemente 16 mit Wasser gefüllt werden. Über die Perforationen 34 gelangt das Wasser in die saugfähige Texthülle 28, die eine gleichmäßige Verteilung des Wassers über die gesamte Länge der Wasserzufuhrelemente 16 bewirkt. Die Perforationen 34 können unterschiedliche Durchmesser und Formen haben, um eine optimale Wasserabgabe zu gewährleisten. Von dort aus wird des Wasser solange von der Absorptionsschicht 22 aufgenommen, bis diese ihre maximale Aufnahmekapazität erreicht hat, sie also vollständig mit Wasser beladen ist. Wird darüber hinaus noch Wasser der Bewässerungsmatte 10 zugeführt, wird dieses über die erste und zweite Trägerschicht 12 und 14 an die benachbarten Bodenbereiche 30 und 32 abgegeben. Die Trägerschichten 12 und 14 können ebenfalls aus wasserleitfähigen Textilien, insbesondere aus Vliesstoffbahnen, aufgebaut sein, so dass auch diese eine Vergleichmäßigung der Wasserverteilung über die gesamte Bewässerungsmatte 10 bewirken. Die gleichmäßige Wasserverteilung über die gesamte Bewässerungsmatte 10 ist insofern von Bedeutung. als dass die Ausbildung von Zonen mit unterschiedlichen Feuchtigkeitsgraden verhindert oder zumindest reduziert wird. Aufgrund der Gelände- und Bodeneigenschaften kann es sein, dass einige Bodenbereiche einen höheren Wasserbedarf haben als andere. Entsprechend entnehmen diese Zonen mehr Wasser aus der Bewässerungsmatte als andere. Die Wasserleitfähigkeit der Vliesstoffbahnen sorgt dafür, dass das Wasser dorthin transportiert wird, wo es benötigt wird. Dadurch werden Gradienten im Feuchtigkeitsgrad innerhalb der Bewässerungsmatte 10 reduziert.
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Wie oben bereits ausgeführt, befinden sich die Wurzeln der Pflanzen in ihrer frühen Wachstumsphase zunächst ausschließlich im Bodenabschnitt 30. Es ist daher wenig sinnvoll, das Wasser dem Bodenabschnitt 32 zuzuführen. Die Trägerschicht 14 kann daher mit einer (nicht dargestellten) wasserundurchlässigen Schicht anstelle der Kapillarschicht versehen werden, um das der Bewässerungsmatte 10 zugeführte Wasser ausschließlich in den Bodenabschnitt 30 abzugeben und gleichzeitig des Eindringen von Wasser aus dem Bodenabschnitt 32 in die Bewässerungsmatte 10 zu verhindern. Zwar können die Pflanzenwurzeln in die Bewässerungsmatte 10 eindringen, jedoch wird durch die wasserundurchlässige Schicht verhindert, dass die Pflanzenwurzeln die Bewässerungsmatte 10 vollständig durchqueren.
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Im dargestellten Beispiel ist die Kapillarsperre 24 unterhalb der zweiten Trägerschicht 14 angeordnet. Die Kapillarsperre 24 unterbricht die Kapillarwirkung und des Bodens, so dass kein Wasser aus dem Bodenabschnitt 32 in die Bewässerungsmatte 10 gelangen kann. Allerdings ist die Kapillarsperre 24 wasserdurchlässig, so dass von der Bewässerungsmatte 10 Wasser auch in den Bodenabschnitt 32 abgegeben wird. Ist der Salzgehalt des Bodens sehr hoch, werde es ohne die Kapillarsperre 24 zu einer Salzablagerung in der Bewässerungsmatte 10 kommen, was eine Verstopfung der Perforationen 34 und damit eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Bewässerungsmatte 10 nach sich ziehen könnte. Weiterhin könnte sich das abgelagerte Salz im zugeführten Wasser lösen, weshalb den Pflanzen Wasser mit einem erhöhten Salzgehalt zugeführt würde, was diese beschädigen könnte. Im Gegensatz zu der Ausführungsform, in welcher eine wasserundurchlässige Schicht auf der Trägerschicht 14 vorgesehen ist, können die Pflanzenwurzeln die Bewässerungsmatte 10 vollständig durchqueren.
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Um den Feuchtigkeitsgrad der Bewässerungsmatte 10 in einem optimalen Bereich zu halten, sind die Mittel 20 zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades vorgesehen. Diese Mittel 20 sind derart ausgestattet, dass sie den Feuchtigkeitsgrad quantifizieren und idealerweise in elektronisch erfassbarer Form ausgeben können. Sie können mit einer Steuer oder Regelungseinheit 50 (vgl. 2) verbunden sein, welche die Zufuhr von Wasser in die Bewässerungsmatte 10 entsprechend des ermittelten Feuchtigkeitsgrades durch Betätigen einer Fördereinrichtung 40 (vgl. 2) wie eine Pumpe regelt Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Mittel 20 nur den Feuchtigkeitsgrad mittels einer Ausgabeeinheit 46 (vgl. 2) anzeigen und optional eine Warnung, z. B. in optischer, akustischer oder haptischer Form, ausgeben, so dass manuell die Wasserzufuhr solange erhöht oder gedrosselt werden kann, bis dass der Feuchtigkeitsgrad wieder in seinem optimalen Bereich liegt. So kann verhindert werden, dass einerseits zu viel Wasser der Bewässerungsmatte 10 zugeführt wird, was zur Folge hätte, dass auch dem Bodenabschnitt 30 mehr Wasser zugeführt wird, als die Pflanzen brauchen. Es käme folglich zu einer Akkumulation von Wasser im Bodenabschnitt 30 (Staunässe), was zu einem Verfaulen der Pflanzen führen könnte. Andererseits wird ebenfalls verhindert, dass dem Bodenabschnitt 30 zu wenig Wasser zugeführt wird, wodurch die Pflanzen vertrocknen könnten.
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Die Absorptionsschicht 22 dient als Puffer, um Schwankungen sowohl in der Wasserzufuhr die Bewässerungsmatte 10 als auch in der Wasserentnahme des Bodenbereiches 30 auszugleichen. Wird beispielsweise über längere Zeit kein Wasser in die Bewässerungsmatte 10 geleitet und verringert sich gleichzeitig der Feuchtigkeitsgrad des Bodenabschnitts 30 Infolge einer Trockenperiode, so entzieht der Bodenabschnitt 30 der Absorptionsschicht 22 Feuchtigkeit, so dass der Feuchtigkeitsgrad der Absorptionsschicht 22 unter ihre Sättigungsgrenze fällt. Der Bewässerungsmatte 10 kann solange Feuchtigkeit entzogen werden, bis dass kein Wasser mehr in der Absorptionsschicht 22 vorhanden ist bzw. des vorhandene Wasser so fest gebunden ist, dass die Kapillarkräfte des Bodenabschnitts 30 bzw. der Pflanzenwurzeln nicht ausreichen, dieses aus der Absorptionsschicht 22 zu entnehmen. Besteht die Absorptionsschicht 22 aus Superabsorbern, die eine Wassermenge speichern können, die zwischen dem 100 bis 1000-fachen ihres Eigengewichts liegt, kann soviel Wasser in der Bewässerungsmatte 10 gespeichert werden, dass eine Trockenperiode zumindest teilweise überdauert werden kann.
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Weiterhin ist in der in 1 dargestellten Bewässerungsmatte 10 ein Leerrohr 38 vorgesehen. Die Lage des Leerrohres sowie die Anzahl kann beliebig gewählt werden. Leerrohre sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn Konfigurationsänderungen an der Bewässerungsmatte 10 vorgenommen werden sollen. Stellt sich etwa heraus, dass wider Erwarten die in die Bewässerungsmatte einbringbare Wassermenge nicht ausreicht, um den Boden nachhaltig zu bewässern, können ohne großen Aufwand weitere Wasserzufuhrelemente 16 eingezogen werden. Weiterhin können die Leerrohre so gestaltet sein, dass durch diese die Sensorleitungen 20 nachträglich in die Bewässerungsmatte 10 eingezogen werden können. Das Ersetzen von vorhandenen Sensorleitungen 20 könnte dann problematisch werden, wenn diese beispielsweise aufgrund einer unsachgemäßen Verlegung an verschiedenen Stellen Innerhalb der Bewässerungsmatte 10 durchgebrochen sind und nicht mehr vollständig entfernt werden können. Darüber hinaus kann das Leerrohr 38 für Sensorleitungen verwendet werden, mit deren Hilfe Größen gemessen werden können, die sich erst im Laufe des Betriebs der Bewässerungsmatte als relevant herausgestellt haben.
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In 2 ist eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems dargestellt. Das Bewässerungssystem umfasst die Bewässerungsmatte 10. die mit den Mitteln 20' bis 20''' zur Detektierung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte 10 ausgestattet ist. Mit Hilfe einer Wasserleitung 54 wird Wasser unter Mitwirkung einer Fördereinrichtung 40 der Bewässerungsmatte zugeführt in der Wasserleitung 54 ist eine Messvorrichtung 42 zur Bestimmung des Salzgehaltes des zugeführten Wassers und eine Messeinrichtung 44 zur Bestimmung der zugeführten Wassermenge vorgesehen. Weiterhin umfasst as Bewässerungssystem eine Steuereinheit 50, welche mit einer Eingabeeinheit 58, einer Messeinrichtung 48, einer Ausgabeeinheit 48 und einer Übertragungseinheit 55 über entsprechende Leitungen verbunden ist.
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Im Betrieb des Bewässerungssystems werden über die Eingabeeinheit 58 Informationen in die Steuereinheit eingegeben, die für den Betrieb der Bewässerungsmatte 10 betreffen, im einfachsten Fall können derartige Informationen sein, dass die Bewässerungsmatte 10 in Betrieb gehen oder der Batrieb eingestellt werden soll. Die Steuereinheit empfängt Informationen über den Feuchtigkeitsgrad in der Bewässerungsmatte 10. Dazu sind die Mittel 20' bis 20'''' vorgesehen. Da, wie oben beschrieben, das Wasser gleichmäßig In der Bewässerungsmatte 10 verteilt wird, ist es nicht notwendig, den Feuchtigkeitsgrad innerhalb der gesamten Bewässerungsmatte 10 zu messen. Im dargestellten Beispiel sind die Mittel 20 in mehrere, hier vier Abschnitten der Bewässerungsmatte 10 angeordnet, es kann allerdings vorteilhaft sein, eine andere Anzahl von Abschnitten vorzusehen, insbesondere dann, wenn eine sehr unterschiedliche Wasserentnahme innerhalb des zu bewässernden Bodenabschnitts zu erwarten ist.
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Die Messvorrichtung 42 liefert Daten über den Salzgehalt des zugeführten Wassers an die Steuereinheit 50. Wie oben beschrieben, kann je nach eingesetzter Messmethode die Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte 10 vom Salzgehalt des zugeführten Wassers abhängen. Die Steuereinheit 50 kann in dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems automatisch eine Korrektur der von den Mitteln 20 erhaltenen Informationen entsprechend des Salzgehaltes des zugeführten Wassers vornehmen, so dass der Feuchtigkeitsgrad sehr genau bestimmt werden kann.
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Entsprechend des bestimmten Feuchtigkeitsgrades steuert die Steuereinheit 50 die Fördereinrichtung 40 an, Die Bedingungen hierzu können über die Eingabeeinheit 68 formuliert werden. So kann bestimmt werden, dass Wasser zugeführt werden soll, wenn der Feuchtigkeitsgrad unter einen bestimmten Wert sinkt. Mit Hilfe der Masseinrichtung 44 wird erfasst, welche Wassermenge der Bewässerungsmatte 10 tatsächlich zugeführt wurde. Es kann somit bestimmt werden, wie der Feuchtigkeitsgrad auf die Zufuhr von Wasser reagiert. So kann z. B. bestimmt werden, welche Wassermenge benötigt wird, um den Feuchtigkeitsgrad um einen bestimmten Wert zu erhöhen. Weiterhin kann eine Aussage über die Trägheit der Bewässerungsmatte 10 getroffen werden, d. h. wie schnell der Feuchtigkeitsgrad auf eine Wasserzufuhr reagiert.
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Weiterhin ist die Steuereinheit 50 mit einer Ausgabeeinheit 46 verbunden. Die Ausgabeeinheit kann ein Monitor oder eine Warnanzeige sein. Über die Eingabeeinheit 58 können Kriterien vorgegeben werden, wann eine Warnung ausgegeben werden soll. Beispielsweise kann vorgegeben werden, dass eine Warnung dann ausgegeben werden soll, wenn der Feuchtigkeitsgrad über eine bestimmte Zeit unter oder über einem bestimmten Wert liegt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass des Bewässerungssystem nicht einwandfrei funktioniert und eine Inspektion notwendig wird.
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Ferner ist eine weitere Messeinrichtung 48 vorgesehen, welche wetterbezogene Daten misst und an die Steuereinheit 50 zur Dokumentation und Verarbeitung weiterleitet. Im dargestellten Beispiel umfasst die Messeinrichtung 48 drei Sensoren 52' bis 52''', die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit messen. Es können weitere Sensoren vorgesehen sein. Die Aufzeichnung der wetterbezogenen Daten wird dazu verwendet, eine Abhängigkeit des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte 10 von den wetterbezogenen Daten auf empirische Weise zu finden. Ziel ist es dabei, die Reaktion der Bewässerungsmatte 10 auf Änderungen der wetterbezogenen Daten vorhersehen zu können, also ein mathematisches Modell zu schaffen, so dass auf die Messung des Feuchtigkeitsgrades in der Bewässerungsmatte 10 verzichtet werden kann.
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Wird beispielsweise die Temperatur der Luft über der Bewässerungsmatte 10 gemessen und mit dem Feuchtigkeitsgrad verglichen, kann eine Abhängigkeit ermittelt werden. Zu erwarten ist, dass mit steigender Temperatur der Feuchtigkeitsgrad in der Bewässerungsmatte 10 sinkt, so dass eine entsprechende Wasserzufuhr veranlasst werden kann. Die Temperatur alleine kann allerdings nicht ausreichend sein, um eine verlässliche Voraussage über den zu erwartenden Feuchtigkeitsgrad treffen zu können. Eine Integration der Temperatur über die Zeit (mittels eines Rechners) liefert einen bestimmten Wärmeeintrag in den Boden und die Bewässerungsmatte 10, so dass dieser besser geeignet sein kann, um den Feuchtigkeitsgrad zu bestimmen. Da der Feuchtigkeitsgrad in der Bewässerungsmatte 10 von der Verdunstung des im Boden befindlichen Wassers abhängig ist, kann die Berücksichtigung der Luftfeuchtigkeit die Voraussage des Feuchtigkeitsgrades verlässlicher machen. Die Helligkeit, die ein Maß für die Sonneneinstrahlung darstellt, kann ebenfalls einen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgrad haben, ebenso wie der Wind (Richtung, Stärke, Dauer). Ferner können die Bodenbeschaffenheit (sandiger Boden hält die Feuchtigkeit anders als Tonboden), die Tiefe, mit der die Bewässerungsmatte im Boden verlegt ist, sowie die zu bewässernden Pflanzen einen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgrad haben. Allerdings sind diese Größen (Bodenbeschaffenheit, Verlegungstiefe, Pflanzen) nicht zeitabhängig und brauchen daher nur einmal zur Berücksichtigung eingegeben werden.
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Das Bewässerungssystem umfasst ferner die Übertragungseinheit 56, mit der sämtliche Daten, die der Steuereinheit 50 zugeführt und von ihr dokumentiert werden sowie die von ihr erzeugten Steuerungssignale an die Empfangsstation 59 übermittelt werden können. Die Übertragung kann dabei auf jede geeignete Weise erfolgen, wobei eine Internet-Verbindung vorteilhaft erscheint. Die Empfangsstation 59 kann dabei beim Betreiber und/oder beim Hersteller des Bewässerungssystems angesiedelt sein. Auf diese Weise können der Betrieb des Bewässerungssystems online überwacht und kritische Betriebsbedingungen sofort erkannt werden. Es wird die Möglichkeit einer Ferndiagnose zur Fehlerbehebung geschaffen, oder der Betreiber und/oder der Hersteller können gezielt mit Fachpersonal zum Bewässerungssystem reisen, ohne lange nach dem Fehler suchen zu müssen. Die Wartung und die Instandhaltung werden auf diese Weise erheblich vereinfacht.
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Dadurch dass sämtliche Betriebsdaten dokumentiert sind, kann die Schuldfrage in einem Haftungsfall besser geklärt werden. Kann beispielsweise der Hersteller nachweisen, dass trotz mehrmaliger Aufforderung keine Änderungen im Betrieb des Bewässerungssystems vorgenommen wurden, liegt die Haftung beim Betreiber und nicht beim Hersteller.
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Die Dokumentation bietet ebenfalls die Möglichkeit, Betreibern, die das Bewässerungssystem vorbildlich und zuverlässig betreiben, einen entsprechenden Gütesiegel zu verleihen. Auf diese Weise kann der Hersteller die Qualität seiner Betreiber und die Sicherheit und Zuverlässigkeit seiner Bewässerungssysteme erhöhen. Darüber hinaus kann einem Kunden eine Garantie gegeben werden, dass bei Betrieb durch die mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Betreibern und bei nachweislich fachgerechtem Betreiben des Bewässerungssystems ein bestimmtes Ergebnis erreicht wird, z. B. eine gewisse Wasserersparnis bei gleichem Ertrag oder eine Verbesserung der Rasenqualität oder ein über eine bestimmte Zeit fehlerfrei funktionierendes Bewässerungssystem. Teil der Voraussetzungen einer derartigen Garantie kann sein, dass Baumaßnahmen im Bodenabschnitt 30 nur nach vorheriger Bestimmung der Lage der entsprechend ausgestalteten Zufuhrelemente und/oder der Mittel 20 mit Hilfe eines vom Hersteller als geeignet eingestuften oder zertifizierten Detektors durchgeführt werden.
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Der oben beschriebene Aspekt der Modellbildung wird durch die Möglichkeit der Übertragung der relevanten Betriebsdaten weiter unterstützt. So kann beispielsweise der Hersteller die relevanten Betriebsdaten von allen installierten Bewässerungssystemen dokumentieren und für die Modellbildung verwerten. Dabei können Betriebsdaten verwendet werden, die unter ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen Gebieten der Welt erzeugt wurden. Die Modellbildung kann dabei auf eine sehr breite Basis gestellt werden, was die Qualität des entwickelten Modells verbessert.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert worden, wobei diese Erläuterung nicht als abschließend anzusehen ist, Hier nicht beschriebene, für den Fachmann naheliegende Abwandlungen und Modifikationen weichen nicht von der Grundidee ab, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt. So können die Trägerschichten der Bewässerungsmatte auf andere als die beschriebene Weise miteinander verbunden sein. Weiterhin können die Zufuhrelemente in mehrere Richtungen ausgerichtet werden und in mehreren Absorptionsschichten angeordnet sein. Die Wasserzufuhrelemente sind nicht auf die Zufuhr von Wasser beschränkt. Grundsätzlich können sie zur Zufuhr sämtlicher Fluide verwendet werden, jedoch ist besonders an die Zufuhr von Fluiden gedacht, die das Pflanzenwachstum fördern. Zum überwiegenden Teil wird es sich dabei um Wasser handeln, was aber mit wachstumsfördernden Zusätzen angereichert sein kann. Hierbei kann es sich um Nährstoffe, Spurenelemente, Vitamine usw. handeln. Gleichzeitig kann das Wasser mit Gasen wie Sauerstoff angereichert sein. Weiterhin kann des Bewässerungssystem weitere Sensoren umfassen, welche die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Betriebs der Bewässerungsmatte erhöhen. Denkbar sind hier beispielsweise Sensoren, welche die Viskosität des zugeführten Wassers messen, was insbesondere dann relevant sein kann, wenn wachstumsfördernde Substanzen beigemischt werden. Bei einer zu hohen Viskosität kann die Abgabe in den Bodenbereich erschwert werden.