DE19933554A1 - Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkulturen - Google Patents

Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkulturen

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G25/00Watering gardens, fields, sports grounds or the like
    • A01G25/06Watering arrangements making use of perforated pipe-lines located in the soil

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Planzenkulturen, wobei in der zu bewässernden Agrarfläche unterirdisch angeordnete, mit ventilartig wirkenden bzw. sich ventilartig öffnenden Austrittsöffnungen (4) versehene und an ein unterirdisches Wasserleitungssystem angeschlossene elastische Schläuche (3) verlegt sind, durch die die angrenzende Erdzone oberhalb und unterhalb der Schläuche (3) mit Wasser in mengenmäßig geringer Dosierung derart befeuchtet wird, daß sich ein vorgegebenes, praktisch gleichmäßiges Feuchteprofil annähernd konstanter vertikaler Dicke (D) einstellt, das sich (über die Zeit gesehen) aufgrund der beschriebenen Feuchte-Regelung weder nach unten noch nach oben verschiebt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkulturen. Derartige Systeme sind bekannt, beispielsweise als sogenannte Beregnungs- oder Tröpfler-Systeme.
Beregnungs-Systeme sind meistens mobile bzw. fahrbare Anlagen, die in größeren Zeitabständen eingesetzt werden und danach als unbenutztes teue­ res Investitionsgut herumstehen. Stationär installierte Anlagen sind dagegen wesentlich teuerer und werden noch weniger genutzt, weil sie nur an einem Standort und nicht auch anderswo zum Einsatz gebracht werden können.
Tröpfler-Systeme werden hauptsächlich zur Bewässerung von Reihenkultu­ ren, wie zum Beispiel von Obstbäumen, Sträuchern oder Gemüse-Kulturen verwendet. Auch sie sind meist nur wenige Stunden am Tag im Einsatz.
Abgesehen von den hohen Investitionskosten liegen Beregungs- und Tröpfler-Systeme auf der Erdoberfläche auf und stellen somit ein Hindernis für landwirtschaftliche Maschinen dar. Sie können somit nicht bei Flächenkulturen eingesetzt werden, wo die Bearbeitung mittels Landma­ schinen unerläßlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkulturen der eingangs ge­ nannten Art zu schaffen, das kostengünstig hergestellt, universell auf allen nur denkbaren Böden während längerer Zeiträume und zu allen Tageszeiten kostengünstig betrieben werden kann und das gleichwohl eine optimale Pflanzenversorgung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in der zu be­ wässernden Agrarfläche unterirdisch angeordnete, mit ventilartig wirken­ den Austrittsöffnungen versehene und an ein unterirdisches Wasserlei­ tungssystem angeschlossene elastische Schläuche verlegt sind, durch die die angrenzende Erdzone oberhalb und unterhalb der Schläuche mit Wasser in mengenmäßig geringer Dosierung derart befeuchtet wird, daß sich ein vorgegebenes, praktisch gleichmäßiges Feuchteprofil annähernd konstanter vertikaler Dicke einstellt, das sich - über die Zeit gesehen - weder nach unten noch nach oben verschiebt.
In dieser Erdzone finden die Pflanzenwurzeln ideale Wachstumsbedingun­ gen, da ihnen die für das Wachstum der Pflanzen sowohl stets die erforder­ liche Wassermenge zur Verfügung steht als auch die Boden-Poren nie voll­ ständig wassergesättigt sind (wie bei Regnern und Tröpflern) und daher optimal belüftet bzw. mit Sauerstoff versorgt sind. Gleichzeitig wird dadurch das Wasser sparsam und damit wirtschaftlich verwendet.
Bei entsprechender Wasserzufuhr bildet sich gemäß Erfindung (wie vor­ stehend bereits erwähnt) unter einer dünnen trockenen Oberflächenschicht eine künstlich befeuchtete Zone von nahezu konstanter vertikaler Dicke. Aufgrund der Kapillarwirkung verbleibt das zugeführte Wasser in der Feuchtezone und tritt über eine bestimmte Grenze nach unten und nach oben nicht hinaus. Im Gegensatz zu oberirdischen Bewässerungssystemen kann beim erfindungsgemäßen System so gut wie kein Wasser in die Atmosphäre verdunsten. Andererseits kann kein Wasser in den Untergrund versickern (Vermeidung unnötiger Wasserverluste).
Die obere Trockenschicht bildet aber nicht nur eine natürliche Barriere ge­ gen Verdunstung, sondern verhindert gleichzeitig das Keimen von Un­ krautsamen. Letztere können nämlich weder in die Trockenschicht hin­ einwurzeln, noch diese Schicht von der Feuchtezone heraus nach oben durchdringen.
Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Schläuche in gleichen Abständen von 40-70 cm in einer Bodentiefe von etwa 30-60 cm angeord­ net und beidendig an Kammrohre angeschlossen sind, die ihrerseits durch eine ebenfalls im Boden verlegte Versorgungsleitung mit Wasser gespeist werden. Die Schläuche sind zur Bildung von Parzellen bestimmter Größe gruppenweise zusammengefaßt, wobei die Parzellen im Boden schach­ brettartig angeordnet sind.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie aus beigefügter Zeich­ nung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Parzelle eines erfindungsge­ mäßen Pflanzenversorgungs-Systems, die elastische Schläuche mit beidendig angeordneten Kammrohren aufweist;
Fig. 2 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Systems mit einer Vielzahl einzelner Parzellen gemäß Fig. 1, die separat steuerbar sind;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Agrarfläche mit einem in der Agrarfläche verlegten System gemäß der Erfindung;
Fig. 4 eine Darstellung einer Agrarlandschaft mit einem unterirdisch ver­ legten Pflanzenversorgungs-System;
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch den Boden mit (hier im Querschnitt dar­ gestellten) Schläuchen inmitten einer nahe der Erdoberfläche ausge­ bildeten Feuchtzone;
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch den Boden mit einem elektrischen Ka­ pazitäts-Meßgerät zur Ermittlung der Kapillarspannung des Bodens und
Fig. 7 einen Querschnitt nach der Schnittlinie VII-VII durch das Meßgerät gemäß Fig. 6.
Wie in Fig. 1 dargestellt, weist eine Parzelle 1, die zusammen mit vielen weiteren Parzellen das unterirdische Pflanzenversorgung-System 2 bildet, folgende Bestandteile auf: Schläuche 3, die mit ventilartig sich öffnenden Austrittsöffnungen 4 versehen und zueinander achsparallel und in re­ gelmäßigen Abständen A (ca. 40-70 cm) voneinander entfernt angeordnet sind. Bei Reihenkulturen entsprechen die Abstände A der Schläuche 3 den Abständen der Reihen, zwischen denen die Schläuche 3 verlegt sind. Die Schläuche 3 sind beiderseits an sogenannten Kammrohren 5, 6 angeschlos­ sen, die sie mit Wasser versorgen. Die Kammrohre 5, 6 ihrerseits sind mit Wasserversorgungsleitungen 7 größeren Querschnitts verbunden.
Die Wasserversorgungsleitungen 7 sind aus Brunnen, Flüssen, offenen Gewässern, Staudämmen gespeist oder an das öffentliche Wasserleitungs­ netz angeschlossen.
Die Schläuche 3, die Kammrohre 5, 6 und die Wasserversorgungsleitungen 7 sind in gleichbleibender Tiefe von etwa 40-60 cm im Boden verlegt. Sie können dadurch von üblichen Erdbearbeitungsmaschinen (z. B. dem Pflug) bzw. vom Reifendruck von Traktoren nicht beeinträchtigt werden.
Wie Fig. 2 zeigt, sind jeweils eine bestimmte Anzahl von Schläuchen 3 zu sogenannten Parzellen 8 fest definierter Flächen zusammengefaßt, deren Wasserzufuhr jeweils separat gesteuert werden kann, dergestalt, daß z. B. eine Parzelle 8a mit viel Wasser und die benachbarte Parzelle 8b mit wenig Wasser gespeist werden. Eine weitere Nachbarbar-Parzelle 8c ist mögli­ cherweise überhaupt nicht wassergespeist, da dort eine unterirdische Pflanzenversorgung zur Zeit nach beendeter Ernte bzw. vor der Aussaat nicht erforderlich ist. Hierdurch können beispielsweise unterschiedliche Pflanzenkulturen in Großgärtnereien oder Gemüseanbauflächen bedarfs­ gerecht mit unterschiedlich großen Wassermengen versorgt werden.
Die Wasserzufuhr zum Pflanzenversorgungs-System in genauer Dosierung erfolgt mit Hilfe von Drosselhähnen oder Magnetventilen, wodurch ent­ weder der Druck oder die Länge der Bewässerungsintervalle geregelt oder gesteuert werden können. Außerdem befinden sich an den Wasserversor­ gungsleitungen Auslaßhähne, die zum Spülen der Schläuche dienen (im Falle daß sich Sedimente oder sonstige im Schlauch befindlichen Verun­ reinigungen abgelagert haben).
Wie in Fig. 5 dargestellt, bildet sich bei entsprechender Wasserzufuhr ge­ mäß der Erfindung unter der Oberfläche der Agrarfläche eine künstlich befeuchtete Zone 9 gleichmäßiger Feuchte und praktisch konstanter verti­ kaler Dicke D Aufgrund der Kapillarwirkung verbleibt das zugeführte Wasser in dieser Feuchtezone 9 und tritt über eine bestimmte Grenze nach unten und nach oben nicht hinaus. Das heißt, die Feuchtezone 9 breitet sich - über die Zeit gesehen - weder nach unten noch nach oben in die darüberliegende Trockenschicht 10 hinein aus.
Im Gegensatz zu oberirdischen Bewässerungssystemen kann beim erfin­ dungsgemäßen Pflanzenversorgungs-System 2 so gut wie kein Wasser in die Atmosphäre verdunsten. Andererseits kann kein Wasser in den Un­ tergrund versickern (Vermeidung unnötiger Wasserverluste).
Die obere Trockenschicht 10 bildet aber nicht nur eine natürliche Barriere gegen Verdunstung, sondern verhindert gleichzeitig das Keimen von Un­ krautsamen. Letztere können nämlich weder in die Trockenschicht 10 hin­ einwurzeln, noch diese Schicht aus der Feuchtezone 9 heraus nach oben durchdringen.
Im Bedarfsfall (z. B. bei der Aussaat) kann durch Erhöhung der Wasserzu­ fuhr die obere Feuchtezone 9 bis nahe an die Oberfläche hin erweitert wer­ den (entsprechend weitet sich die Feuchtezone 9 nach unten aus). Dadurch werden entsprechende Bedingungen zum Säen und Pflanzen 11 geschaffen. Nach dem Anwachsen der Pflanzen 11 kann anschließend durch langsame Reduzierung der Wasserzufuhr die Dicke D der Feuchtezone 9 allmählich wieder auf das frühere Ausmaß reduziert werden. Die genaue Dosierung des Wassers erfolgt durch (hier im einzelnen nicht dargestellte) Drossel­ hähne oder Magnetventile, wodurch entweder der Druck oder die Länge der Bewässerungsintervalle geregelt oder gesteuert werden.
In der Feuchtezone 9 finden die Wurzeln 12 Pflanzen 11 ideale Wachs­ tumsbedingungen, da ihnen die für das Wachstum der Pflanzen 11 erfor­ derliche Wassermenge stets zur Verfügung steht. Hierdurch ist nicht nur eine ausreichende und gleichmäßige Versorgung von Pflanzenkulturen mit Wasser, sondern auch mit Nährstoffen, Allelochemikalien, Herbiziden etc. gewährleistet, sondern auch dafür Sorge getragen, daß das Wasser sowie die vorstehend genannten Stoffe sparsam und damit kostensenkend genutzt werden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Pflanzenversorgungs-Systems 2 beruht darin, daß bei quasi kontinuierlicher Bewässerung, wie in diesem Fall, im Gegensatz zu Beregner- und Tröpfler-Systemen (wo die Wasserzu­ fuhr quasi stoßweise erfolgt) die Boden-Poren vorübergehend nie mit Was­ ser gesättigt sind und somit die Wurzeln zu keinem Zeitpunkt einen Sauer­ stoffdefizit aufweisen. Der Boden bleibt sozusagen ständig belüftet.
Der Vorteil der kontrollierten Einstellung der Feuchtezone 9 und der damit verbundenen Ausbildung einer Trockenschicht 10 an der Oberfläche hat (zusammengefaßt) den Vorteil, daß
  • a) kein Wasser in die Atmosphäre verdunsten kann,
  • b) kein Wasser nach unten versickern kann,
  • c) keine Nitrate, Dünger oder Schadstoffe ins Grundwasser gelangen können (das gleiche gilt, wenn man Abwasser oder aufbereitete Gülle als verdünntes Nährstoffkonzentrat mit dem Bewässerungswasser ver­ mischt dem Boden zuführt) und
  • d) weder Samen an der Oberfläche keimen noch Unkraut aus der Feuchte­ zone 9 die Trockenschicht 10 durchdringen kann (weil des dort zu heiß und zu trocken ist).
Um die Boden-Feuchte zu regeln, muß sie gemessen werden können. Dazu sind bestimmte Sensoren notwendig, die in diesem Fall auf der Basis der Messung der elektrischen Kapazität beruht.
Üblicherweise werden hierfür Tensiometer verwendet, die jedoch meistens nicht elektrisch gemessen werden. Dadurch kann die Anlage nicht fernge­ steuert werden. Außerdem haben sie den Nachteil, daß aufgrund des Unter­ drucks innerhalb der Filterkerze Luftblasen entstehen, die nach oben perlen und sich dort allmählich ansammeln und ein Luftpolster bilden. Dies er­ niedrigt die Empfindlichkeit so sehr, daß von Zeit zu Zeit dort ein Stopfen entfernt und frisches Wasser (das die Luft verdrängt) nachgefüllt werden muß. Eine exakte, zuverlässige Messung der Tensionsmessung mit dieser Art Messung ist auf die Dauer nicht möglich, denn sie verlangt eine dau­ ernde Wartung. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß im Boden manchmal Tenside befinden, die die Oberflächenspannung der Wasserka­ pillaren um ein Vielfaches reduzieren.
Interessieren tut aber letztendlich die Saugspannung. Aus diesem Grunde wird für die eigentliche Messung ein Boden mit einer Kornverteilung ge­ wählt, dessen Feuchte sich möglichst gleichmäßig mit der Saugspannung ändert. Mißt man den Zusammenhang zwischen Feuchte und Sauspannung über den gesamten in der Praxis vorkommenden Bereich, erhält man somit eine eindeutige Abhängigkeit zwischen Kapazität und Saugspannung des vorgegebenen Bodens bzw. Normbodens. Um den Normboden zu fixieren, ist er von einer porösen Hülse umgeben, die nach außen in direkten Kon­ takt mit dem zu messenden Boden steht. Auf diese Weise ist gleichzeitig über die Kapazitätsmessung der Saugzustand des natürlichen Bodens (im Gleichgewichtszustand) gegeben, sofern nicht stoßartige Wasserschübe stattfinden, wie dies im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen be­ kannten Systemen der Fall ist.
Mit Hilfe dieser Messungen, die an verschiedenen Stellen stattfinden, ist eine genaue Regelung des Feuchtezustands des Bodens möglich.
Die Zufuhr von Nährstoffen, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Herbiziden und Wachstumspromotoren erfolgt dagegen zusammen mit dem Wasser über separate Regelkreise.
Ein derartiger Sensor ist in Fig. 4 in Form einer Filterkerze 13 gemäß der Erfindung dargestellt. Damit kann man nämlich indirekt die Feuchte eines Normbodens messen und zwar über dessen Wassergehalt.
Die Filterkerze 13 weist einen im Boden angeordneten, rohrförmigen Schaft 14 aus porösem, wasserdurchlässigen Material (Keramik, Zeolith oder dergleichen) mit einem darin etwa konzentrisch angeordneten Stab 15 auf. Der Stab 15 weist in Höhe des Meßbereichs der Filterkerze 13 an zwei diametral gegenüberliegenden Seitenflächen je eine elektrisch leitfähige Elektrode 16, 17 auf, die die Platten eines Kondensators bilden, der über elektrische Kabel 18, 19 an ein Kapazitäts-Meßgerät 20 angeschlossen ist.
Da Böden normalerweise sehr inhomogen sind, ist der Wassergehalt auch sehr unterschiedlich. Aus diesem Grunde ist der zwischen dem rohrförmi­ gen Schaft 14 und dem (den Kapazitätssensor bildenden) Stab 15 gebildete Ringraum 21 der Filterkerze 13 ist mit einem sogenannten Normboden 22 (mit einer genau definierten Korngrößenverteilung) gefüllt. Dieser Normboden 22 steht wiederum über den Schaft 14 der Filterkerze 13 mit dem natürlichen Boden 23 der Umgebung in Verbindung. Infolge der Wasserdurchlässigkeit des Schaftmaterials ist ein durchgehender kapillarer Wasseraustausch zwischen dem Normboden 22 (innerhalb) und dem natür­ lichen Boden 23 (außerhalb des Schaftes 14) möglich. Der Normboden 22 hat daher eine eindeutige Abhängigkeit zwischen seiner Feuchte (die kapa­ zitiv gemessen wird) und seiner Kapillarspannung. Da diese zwischen Normboden 22 und Umgebung 23 annähernd gleich ist, ist dadurch auch die Kapillar- bzw. Saugspannung des natürlichen Bodens 23 bekannt (so­ fern keine zu große Wasserzufuhr stattfindet).
Die Kapillarspannung und damit der Feuchtegehalt im natürlichen Boden 23 wird wie folgt ermittelt: Nachdem der Feuchteaustausch zwischen dem Normboden 22 und dem natürlichen Boden 23 beendet ist, wächst oder fällt die Kapazität (je nach Feuchtigkeit) im Normboden 22 und natürlichen Boden 23 und damit auch deren jeweilige Kapillarspannung in gleichem Umfang. Da aber die Kapillarspannung des Normbodens 22 mit einem be­ stimmten Feuchtegrad korreliert, kann hieraus auf die Feuchte des natürli­ chen Bodens 23 geschlossen werden. Mit Hilfe eines entsprechend geeichten, an die Anschlußklemmen 24, 25 der Filterkerze 13 angeschlos­ senen Geräts 26 zur Messung der Kapillarspannung bzw. der Saugspan­ nung kann die Feuchte des natürlichen Bodens 23 ermittelt werden. Ein mit dem Gerät 26 gekoppelter Regelkreis öffnet bzw. schließt den Drosselhahn bzw. das Magnetventil der überwachten Parzelle 8, 8a, 8b, 8c des Pflanzen­ versorgungs-System 2.
Das erfindungsgemäße Pflanzenversorgungs-System 2 ist für Trockenge­ biete, insbesondere für sandige Böden, besonders vorteilhaft. Wegen seiner Effizienz garantiert es selbst in regenarmen Perioden hohe Ernteerträge, vorausgesetzt, es stehen ausreichend große Wasserreserven aus Wasser­ quellen, Brunnen oder Wasserleitungen zur Verfügung.

Claims (18)

1. Versorgungssystem zur großflächigen Bewässerung von Pflanzenkultu­ ren, dadurch kennzeichnet, daß in der zu bewässernden Agrarfläche unterirdisch angeordnete, mit ventilartig wirkenden bzw. sich ventilartig öffnenden Austrittsöffnungen (4) versehene und an ein unterirdisches Wasserleitungssystem angeschlossene elastische Schläuche (3) verlegt sind, durch die die angrenzende Erdzone oberhalb und unterhalb der Schläuche (3) mit Wasser in mengenmäßig geringer Dosierung derart befeuchtet wird, daß sich ein vorgegebenes, praktisch gleichmäßiges Feuchteprofil annähernd konstanter vertikaler Dicke (D) einstellt, das sich - über die Zeit gesehen - weder nach unten noch nach oben verschiebt.
2. Versorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (3) in nahezu gleichen Abständen (A) von etwa 60-70 cm in einer Bodentiefe von etwa 30-60 cm angeordnet und beidendig an Kammrohre (5, 6) angeschlossen sind, die ihrerseits durch eine ebenfalls im Boden verlegte Wasser-Versorgungsleitung (7) mit Wasser gespeist sind, und zur Bildung von Parzellen (8, 8a, 8b, 8c) bestimmter Größe gruppenweise zusammengefaßt sind, wobei die Parzellen (8, 8a, 8b, 8c) im Boden schachbrettartig angeordnet sind.
3. Versorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (3), die Kammrohre (5, 6) und die Wasserversor­ gungsleitungen (7) sind in gleichbleibender Tiefe von etwa 40-60 cm im Boden verlegt sind.
4. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Wasserzufuhr zum Pflanzenversorgungs-System (2) durch Magnetventile genau dosiert in vorgegebenen kurzen Zeitab­ ständen (entsprechend dem Bedarf der Pflanzen) erfolgt, wodurch eine quasi-kontinuierliche Bewässerung erreicht wird.
5. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Wasserzufuhr über Drosselhähne reguliert wird, die den Druck und damit die Wassermenge verändern.
6. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß an den Wasserversorgungsleitungen (7) Auslaß­ hähne vorgesehen sind, durch die die Schläuche (3) gespült werden können (im Falle daß sich in den Schläuchen (3) Sedimente oder son­ stige Verunreinigungen abgelagert haben).
7. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sich bei entsprechender Wasserzufuhr unter der Oberfläche der Agrarfläche eine künstlich befeuchtete Feuchtezone (9) gleichmäßiger Feuchte und praktisch konstanter vertikaler Dicke (D) ausbildet, und daß das zugeführte Wasser aufgrund der Kapillarwirkung in dieser Feuchtezone (9) verbleibt und - über die Zeit gesehen - über eine bestimmte Grenze weder nach unten noch nach oben in die darüberliegende Trockenschicht (10) hinaustritt.
8. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß durch die obere Trockenschicht (10) des Bodens (23) nicht nur eine natürliche Barriere gegen Verdunstung, gebildet wird, sondern gleichzeitig auch das Keimen von Unkrautsamen ver­ hindert wird, wobei letztere weder in die Trockenschicht (10) hinein­ wurzeln, noch diese Schicht (10) aus der Feuchtezone (9) heraus nach oben durchdringen können.
9. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Bedarfsfall (z. B. bei der Aussaat) durch Erhö­ hung der Wasserzufuhr die obere Feuchtezone (9) bis nahe an die Oberfläche hin erweitert werden kann, wobei sich die Feuchtezone (9) entsprechend nach unten ausweitet.
10. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß nach dem Anwachsen der Pflanzen (11) durch lang­ same Reduzierung der Wasserzufuhr die Dicke (D) der Feuchtezone (9) allmählich wieder auf das frühere Ausmaß reduziert werden kann.
11. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß bei quasi kontinuierlicher Bewässerung die Boden- Poren vorübergehend nie mit Wasser gesättigt sind und somit die Wur­ zeln zu keinem Zeitpunkt einen Sauerstoffdefizit aufweisen, wodurch der Boden sozusagen ständig belüftet bleibt.
12. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß dem Pflanzenversorgungs-System (2) über separate Regelkreise zusammen mit dem Wasser Nährstoffe, Schädlingsbekämp­ fungsmittel, Herbizide und Wachstumspromotoren in kurzen Intervallen zugeführt werden.
13. Versorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Feuchte der Feuchtezone (9) durch bestimmte Sensoren (13) gemessen wird, um sie regeln zu können, wobei die Mes­ sung auf der Basis der Messung der elektrischen Kapazität des Bodens (23) beruht.
14. Versorgungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor eine Filterkerze (13) ist, durch die die Feuchte eines Bodens indirekt über dessen Wassergehalt meßbar ist.
15. Versorgungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterkerze (13) einen im Boden (23) angeordneten, rohrförmigen Schaft (14) aus porösem, wasserdurchlässigem Material (Keramik, Zeolith oder dergleichen) mit einem darin etwa konzentrisch angeord­ neten Stab (15) aufweist, der in Höhe des Meßbereichs der Filterkerze (13) an zwei diametral gegenüberliegenden Seitenflächen mit je einer elektrisch leitfähigen Elektrode (16, 17) versehen ist, die die Platten ei­ nes Kondensators bilden, der über elektrische Kabel (18, 19) an ein Ka­ pazitäts-Meßgerät (20) angeschlossen ist, daß der zwischen dem rohr­ förmigen Schaft (14) und dem Stab (15) gebildete Ringraum (21) der Filterkerze (13) mit einem sogenannten Normboden (22) mit einer ge­ nau definierten Korngrößenverteilung gefüllt ist, daß der Normboden (22) über den Schaft (14) mit dem natürlichen Boden (23) der Umge­ bung kapillar miteinander in Verbindung steht, wobei infolge der Was­ serdurchlässigkeit des Schaftmaterials ist ein durchgehender kapillarer Wasseraustausch zwischen dem Normboden (22) (innerhalb) und dem natürlichen Boden (23) (außerhalb des Schaftes (14)) möglich ist.
16. Versorgungssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Normboden (22) eine eindeutige Abhängigkeit zwischen einer Feuchte (die kapazitiv gemessen wird) und seiner Kapillarspannung hat, wobei die Kapillarspannung zwischen Normboden (22) und Umgebung (23) annähernd gleich ist, so daß auch die Kapillarspannung des natürlichen Bodens 23 bekannt ist (sofern keine zu große Wasserzufuhr stattfindet).
17. Versorgungssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarspannung und damit der Feuchtegehalt im natürlichen Bo­ den (23) dadurch ermittelt wird, daß (nachdem der Feuchteaustausch zwischen dem Normboden (22) und dem natürlichen Boden (23) been­ det ist) die Kapazität (je nach Feuchtigkeit) im Normboden (22) und natürlichen Boden (23) und damit auch deren jeweilige Kapillarspan­ nung in gleichem Umfang wächst oder fällt, wobei die Kapillarspan­ nung des Normbodens (22) mit einem bestimmten Feuchtegrad kor­ reliert und hieraus auf die Feuchte des natürlichen Bodens 23 geschlos­ sen werden kann.
18. Versorgungssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchte des natürlichen Bodens (23) mit Hilfe eines entsprechend geeichten, an die Anschlußklemmen (24, 25) der Filterkerze (13) ange­ schlossenen Geräts (26) zur Messung der Kapillarspannung bzw. der Saugspannung ermittelt werden kann, wobei ein mit dem Gerät (26) gekoppelter Regelkreis den Drosselhahn bzw. das Magnetventil der überwachten Parzelle (8, 8a, 8b, 8c) des Pflanzenversorgungs-System (2) kurzfristig öffnet bzw. schließt.
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