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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Bewässerung von Pflanzen sowie eine Bewässerungsvorrichtung umfassend wenigstens ein solches System. Anwendungsgebiete hierfür sind beispielsweise der Garten- und Landschaftsbau sowie die Agrarwirtschaft.
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In Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung und geringem Niederschlag ist eine künstliche Bewässerung zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck werden verschiedene Varianten von Bewässerungsschläuchen über viele Kilometer in weit verzweigte Systeme bzw. in weit verzweigten Systemen verlegt. Insbesondere in Parkanlagen ergibt sich hierdurch eine Beeinträchtigung der Optik. Häufig werden Tropfschläuche eingesetzt, die eine lokaldifferenzierte Ausprägung des Wassers ermöglichen, wodurch im Vergleich zum Einsatz von Sprinkleranlagen die Wasserverluste durch Verdunstung reduziert werden.
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Aus dem Bereich des Gartenbaus sind zudem verschiedene Bewässerungsvorrichtungen bekannt, bspw. welche, die speziell für den Einsatz im Gewächshausbereich ausgelegt sind. Diese ermöglichen eine sehr genaue Dosierung, besitzen aber hierdurch einen relativ komplizierten Aufbau.
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Aber auch andere Aufbauten sind bekannt, so wird bspw. in der
EP 1 420 627 eine Bewässerungsvorrichtung vorgeschlagen, die eine Bewässerungsmatte zur flächigen Verteilung von Wasser im unterirdischen Bereich vorsieht.
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Nachteilig bei den bisher bekannten Systemen ist immer noch der zu hohe Wasserverbrauch, der für eine ausreichende Bewässerung der Pflanzen aufgewendet werden muss. Aber auch der ungleich hohe Materialaufwand für eine lokaldifferenzierte Ausbringung von Wasser ist immer noch vorhanden, bspw. wird der Materialaufwand für eine Vielzahl von zu bewässernden Pflanzen ungleichmäßig höher, sofern die Pflanzen gleichmäßig bewässert werden müssen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Bewässerungsanlage für einen großflächigen Einsatz, vorzugsweise unterirdisch im Grünflächenbereich, bereitzustellen, die ressourcenschonend ausgeführt ist. Bevorzugt soll die Bewässerungsanlage eine einfachere und schnellere Verlegung ohne zusätzliche Systeme gewährleisteten und zugleich für örtlich-unterschiedliche Untergrundverhältnisse geeignet sein.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das erfindungsgemäße System ist somit insbesondere dafür geeignet, unterirdisch in einem Substrat bzw. Erdreich angeordnet zu werden. Der Rohrabschnitt selbst ist hierfür wasserdicht und druckfest ausgeführt, insbesondere kann weder im Rohrabschnitt befindliches Bewässerungswasser aus dem Rohrabschnitt heraus durch die Mantelfläche dringen, noch kann in der Erde bzw. im Substrat befindliches Regenwasser durch die Mantelfläche in den Rohrabschnitt gelangen. Darüber hinaus ist der Rohrabschnitt so ausgeführt, dass er nicht unter der ihn begrabenen Erdlast zerbricht oder beschädigt wird.
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Ferner kann der Rohrabschnitt horizontal im Substrat angeordnet werden und weist eine Dochtöffnung auf, die gen Erdoberfläche weist. Die Dochtöffnung ist zudem von einem Docht durchsetzt, insbesondere so, dass kein Fluid durch die Dochtöffnung in den Rohrabschnitt dringen kann. Bevorzugt dichtet hierfür der Docht die Dochtöffnung ab und weist eine kapillare Struktur auf, die eine Saugrichtung aus dem Rohrabschnitt heraus aufweist. Der Docht besitzt dabei insbesondere die Aufgabe, Wasser, welches in dem Rohrabschnitt vorgehalten wird, in das umliegende Substrat auszutragen. Hierfür weist der Docht wenigstens die Eignung auf, Wasser entgegen der Schwerkraft aus dem Rohrabschnitt heraus zu saugen, um dann das Wasser im Wesentlichen horizontal im Substrat zu transportieren und auszubringen. Der Docht wird hierzu insbesondere horizontal aus der Dochtöffnung herausgeführt und in einem optimalen Bewässerungsbereich neben dem Wurzelwerk verlegt. Das System ist somit insbesondere dazu eingerichtet, in einem optimalen Bewässerungsbereich eines Wurzelwerkes der zu bewässernden Pflanze angeordnet zu werden.
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Besonders vorteilhaft bei einem solchen System ist zunächst, dass weder eine Ummantelung des Rohrabschnitts erforderlich ist, noch der Wasseraustrag mittels voluminöser Matten oder Pumpen erfolgt. Das erfindungsgemäße System kann also beispielsweise einfach neben Bäumen vergraben werden, wobei die Dochte der Rohrabschnitte in einer Ebene, der optimalen Bewässerung des Wurzelwerkes der Pflanzen, verlegt werden können, insbesondere neben dem Wurzelwerk der Pflanzen. Das erfindungsgemäße System kann ferner auch bei bereits gepflanzten Bäumen auf einfache Art und Weise verwendet werden, nämlich indem bspw. schmale Schächte neben dem Wurzelwerk des Baumes ausgehoben werden, in denen die Rohrabschnitte und Dochte versenkt werden.
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Es wird somit insbesondere vorgeschlagen, eine großflächige Bewässerung mittels einer Vielzahl von Rohrabschnitten auszuführen. Der Rohrabschnitt selbst kann dabei gezielt auf die vorherrschenden Bedingungen, wie bspw. Breite des Wurzelwerkes abgestimmten werden. Im Falle einer breiten Wurzel wird ein langer Rohrabschnitt verwendet, dessen Öffnungen wenigstens einen Abstand von der Breite des Wurzelwerkes aufweisen. Im Falle eines schmalen Wurzelwerkes wird der Abstand der Dochtöffnungen entsprechend verringert und im Falle enger benachbarter Pflanzen ein kürzeres Rohr verwendet.
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Vorzugsweise weist der erste Rohrabschnitt wenigstens eine weitere Dochtöffnung entlang der Höhe der Mantelfläche auf und die wenigstens eine weitere Dochtöffnung ist dazu eingerichtet, einen weiteren Docht aufzunehmen, wobei das System ferner einen weiteren, aus einem weiteren Dochtmaterial bestehenden Docht einer weiteren Dochtlänge, mit einem weiteren ersten und einem weiteren zweiten Dochtende aufweist, wobei der weitere Docht die eine weitere auf der Mantelfläche angeordnete Dochtöffnung so durchsetzt, dass das weitere erste Dochtende innerhalb des ersten Rohrabschnittes angeordnet ist und das weitere zweite Dochtende außerhalb des ersten Rohrabschnittes angeordnet ist, wobei der weitere Docht dazu eingerichtet ist, einen Wassertransport vom weiteren ersten Dochtende bis zur weiteren Dochtöffnung entgegen der Schwerkraft auszuführen, und einen Wasseraustrag von der weiteren Dochtöffnung zum weiteren zweiten Dochtende hin auszuführen, insbesondere so, dass Wasser direkt von dem ersten Docht in das Substrat übergeht, wobei der Wasseraustrag des Systems im Wesentlichen durch die Anzahl der Dochte bestimmt ist und der Wasseraustrag im Wesentlich direkt in das Substrat mittels der Dochte erfolgt.
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Das System umfasst somit einen Rohrabschnitt, der eine Vielzahl von Dochtöffnungen aufweist, wobei die Dochtöffnungen entlang einer Höhe der Mantelfläche im Rohrabschnitt angeordnet sind, insbesondere so, dass die Dochtöffnungen bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Rohrabschnittes, bevorzugt vergraben im Erdreich, nach oben, also Richtung Erdoberfläche, weisen.
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Zudem ist jede Dochtöffnung des Rohrabschnittes von einem Docht durchsetzt, insbesondere so, dass durch die Dochtöffnung kein Wasser aus dem Substrat in den Rohrabschnitt dringen kann.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass das System zur Bewässerung einfach an die zu bewässernden Bäume angepasst werden kann, bspw. indem je nach Wasserbedarf des entsprechenden Baumes eine unterschiedliche Dochtanzahl, Dochtart oder ein anderes Dochtmaterial mit einer anderen kapillaren Saugwirkung verwendet wird, insbesondere um einen höheren bzw. einen niedrigeren Wasseraustrag in das Substrat zu erreichen. So kann es bei einigen Baumarten von Vorteil sein, zwei Dochte pro Wurzelwerk zu verwenden und bei anderen Baumarten 3 oder 4 oder 5 oder mehr Dochte pro Wurzelwerk.
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Der Wasseraustrag bzw. der Gesamtwasseraustrag des erfindungsgemäßen Systems wird also im Wesentlichen über die Anzahl der Dochte und deren kapillare Saugwirkung bestimmt bzw. reguliert. Hierdurch kann insbesondere gezielt in Parkanlagen der Wasseraustrag an den Wasserbedarf der entsprechenden Pflanzen angepasst werden. Das vorgeschlagene System reduziert somit den Wasserverlust gegenüber herkömmlichen Bewässerungssystemen um ein Vielfaches.
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Vorzugsweise verlaufen der erste Docht und der wenigstens eine weitere Docht im Wesentlichen parallel zu einander.
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Bestimmungsgemäß sind die Dochte so aufgebaut, dass sie bei bestimmungsgemäßer Verwendung parallel zueinander im Erdreich bzw. im Substrat liegen, Die Materialeigenschaften des Dochtes müssen somit so gewählt sein, dass der Docht zunächst Wasser vertikal aus dem Rohrabschnitt saugen und anschließend horizontal im Substrat ausbringen kann. Das Ausbringen des Wassers muss dabei gleichmäßig, bevorzugt im optimalen Bewässerungsbereich, erfolgen. Erfindungsgemäß wurde hierfür erkannt, dass eine parallele Ausrichtung der Dochte den Wasserverlust weiter minimieren kann.
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Die Dochte eines jeden Rohrabschnittes verlaufen somit im Wesentlichen parallel zueinander, wenn also der Rohrabschnitt im Erdreich beziehungsweise im Substrat eingebracht worden ist.
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Vorzugsweise sind der erste Docht und der wenigstens eine weitere Docht aus demselben Material ausgebildet sind und weisen bevorzugt dieselbe Dochtlänge auf, die insbesondere wenigstens einem Dreifachen des Durchmessers des ersten Rohrabschnittes entspricht bzw. einem Anderthalbfachen einer Breite des Wurzelwerkes.
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Der Rohrabschnitt wird somit insbesondere symmetrisch ausgeführt, um einen ersten Docht an einer ersten Seite des Wurzelwerkes vorbeizulegen und einen zweiten Docht an einer zweiten Seite, bevorzugt auf der gegenüberliegenden Seite, vorbeizulegen. Durch die Wahl derselben Dochtlänge und desselben Dochtmaterials kann der Wasseraustrag des Systems somit besser vorhergesagt und das System deutlich wassersparender an die vorherrschenden Bedingungen angepasst werden.
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Ferner ist es hierdurch auch möglich für einen nächsten benachbarten Baum einen weiteren Rohrabschnitt vorzusehen, der andere Dochtlängen und/oder andere Dochtmaterialen aufweist, sofern dieser Baum einen anderen Wasserbedarf aufweist. Dies ist beispielsweise in botanischen Gärten der Fall, wo unterschiedlichste Baumarten und/oder -sorten üblicherweise nebeneinander angeordnet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht dabei die Dochtlänge wenigstens dem Dreifachen des Rohrdurchmessers beziehungsweise einem Anderthalbfachen der Breite des Wurzelwerkes.
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Hierdurch wird insbesondere sichergestellt, dass das Wurzelwerk wenigstens der Breite nach mit ausreichend Wasser versorgt werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dochte nicht länger als das 5-fache der Breite des Wurzelwerkes, da insbesondere durch zu lange Dochte der Wasserverlust ansteigen kann.
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Vorzugsweise weist das Dochtmaterial eine kapillare Saughöhe entgegen der Schwerkraft auf, die größer ist als die Hälfte des Durchmessers des ersten Rohrabschnittes, insbesondere in dem der Docht angeordnet ist, bevorzugt größer ist als der Durchmesser des ersten Rohrabschnittes.
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Es wird somit vorgeschlagen, ein Dochtmaterial zu verwenden, welches eine ausreichend große kapillare Saugwirkung hat, insbesondere nämlich eine, die ausreicht, das Bewässerungswasser aus dem Rohrabschnitt heraus zu saugen, um es im Substrat zu verteilen.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass der Wasseraustrag des Systems passiv erfolgt, also insbesondere ohne Zuhilfenahme von Pumpen und/oder Verdichtern, nur mittels der Saugwirkung der Dochte. Hierdurch weist das System nur geringe laufende Kosten auf, nämlich im Wesentlichen nur die Kosten für das Bewässerungswasser. Andere Systeme, die nicht passiv ausgeführt sind, müssen mit Strom versorgt werden und verbrauchen somit deutlich mehr Kosten.
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Vorzugsweise ist das Dochtmaterial dazu eingerichtet, Wasser wenigstens 24 Stunden, bevorzugt 72 Stunden, in horizontaler Richtung zum Substrat zu halten.
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Das Dochtmaterial ist somit wenigstens dazu eingerichtet das Wasser 24 Stunden zu halten, nämlich um eine Wasserversorgung des Wurzelwerkes auch dann sicherzustellen, wenn im Rohrabschnitt kein Bewässerungswasser mehr vorhanden ist, beispielsweise durch einen Riss eines anderen Rohrabschnittes oder durch Ausfall der Wasserzufuhr.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass das erfindungsgemäße System auch einen mehrtägigen Wasserausfall kompensieren kann, insbesondere so, dass der bzw. die entsprechenden Bäume weiterhin bewässert werden.
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Vorzugsweise ist das Dochtmaterial hydrophil ausgeführt.
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Das Dochtmaterial ist somit dazu eingerichtet, Wasser aufzusaugen und aufzunehmen, insbesondere an sich zu binden, um es später in das Substrat abzugeben.
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Vorzugsweise ist das Dochtmaterial ein Kapillarvlies.
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Das Dochtmaterial ist somit insbesondere als Kapillarvlies ausgebildet, also aus zusammenhaftenden Fasern.
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Vorzugsweise ist das Dochtmaterial eine Glasfaser.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist die hohe Belastbarkeit von Glasfasern und der verhältnismäßig geringere Einkaufspreis gegenüber anderen bekannten Dochtmaterialien.
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Vorzugsweise ist das System aus biologisch abbaubaren Materialen gefertigt bzw. ausgebildet, insbesondere die Rohrabschnitte und die Dochte.
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Es wird somit auch vorgeschlagen das erfindungsgemäße System aus solchen Materialien auszufertigen, die es ermöglichen, dass das System restlos im Substrat verrotten kann. Solche abbaubaren Materialien sind bspw. Kartoffelstärke oder PLA (Polylactide), auch als Compound, z. B. WPC (Wood Plastic Compound), z. B. auf PLA-Basis.
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Das System ist also so ausgeformt, dass es wenigstens die Anwuchs-Phase der Pflanze funktionsfähig im Substrat überdauert, bspw. 2 bis 3 Jahre. Im Anschluss an die Anwuchs-Phase, also wenn das System nicht mehr benötigt wird, beginnt es zu verrotten, insbesondere rückstandlos zu verrotten und muss dann nicht mehr zur Entsorgung dem Erdboden entnommen werden.
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Die abbaubaren Materialen des Systems werden somit an die zu bewässernde Pflanze angepasst. Bspw. hat die Pflanze eine Anbau-Phase von 2 Jahren, dann wird für den Rohrabschnitt und den Docht eine biologisch abbaubares Material gewählt, welches frühestens nach 2 Jahren im Substrat anfängt zu verrotten. Im Anschluss an die Anbau-Phase beginnt das System dann rückstandlos und umweltfreundlich zu verrotten.
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Erfindungsgemäß wird ferner eine Bewässerungsvorrichtung, umfassend wenigstens ein System wie vorstehend oder nachstehend beschrieben, vorgeschlagen, wobei der bzw. die Rohrabschnitte eine Wasserleitung ausbilden, insbesondere eine, dessen erstes Ende dazu eingerichtet ist, mit einer Wasserbefüllvorrichtung verbunden zu werden, die bevorzugt oberhalb des Substrates angeordnet ist, und einem zweiten Ende, welches eine Blende aufweist, um das Wasser in der Wasserleitung zu stauen.
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Die Bewässerungsvorrichtung umfasst somit eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Rohrabschnitten, die zu einem Rohr zusammengesteckt werden, insbesondere so, dass das aus den Rohrabschnitten bestehende Rohr dazu eingerichtet ist, Wasser zu halten.
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Zudem wird an dem ersten Rohrabschnitt eine Wasserbefüllvorrichtung angeschlossen, welche bevorzugt oberirdisch angeordnet und dazu eingerichtet ist, das aus der Vielzahl von Rohrabschnitten bestehende Rohr mit Wasser zu versorgen. Darüber hinaus ist am letzten Rohrabschnitt, also dem zweiten Ende, eine Blende vorgesehen, sodass das Wasser nicht am Ende des Rohres direkt in das Substrat gelangt.
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Der Wasseraustrag des Bewässerungssystems richtet sich somit allein nach der Anzahl der Dochte.
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Besonders bevorzugt sind die Bestandteile des Bewässerungssystems aus einem biologisch abbaubaren Material ausgebildet, insbesondere so, dass das Bewässerungssystem wenigstens eine Anwuchsphase der zu bewässernden Pflanzen übersteht. Das biologische Matetrial ist bspw. Kartoffelstärke, die so verarbeitet ist, dass das Bewässerungssystem wenigstens 2 Jahre, bevorzugt wenigstes 3 Jahre, im Substrat funktionsfähig ist und anschließend im Wesentlichen restlos verrottet.
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Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- 1A ein erfindungsgemäßes System zur Bewässerung von Pflanzen mit Wurzelwerk in einer Perspektive,
- 1 B ein erfindungsgemäßes System zur Bewässerung von Pflanzen eingebracht in einem Substrat in einer Seitenansicht.
- 2 das erfindungsgemäße Bewässerungssystem bei erfindungsgemäßer Bewässerung eines Baumes,
- 3 die erfindungsgemäße Bewässerungsvorrichtung.
- 1A zeigt ein erfindungsgemäßes System 100 zur Bewässerung von Pflanzen mit Wurzelwerk in einer Perspektive.
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Das System 100 weist einen ersten Rohrabschnitt 110 mit einem ersten Durchmesser 120 und einer horizontal zum Durchmesser verlaufenden Mantelfläche 130 auf, wobei die Mantelfläche im Wesentlichen wasserdicht ausgeführt ist.
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Der Rohrabschnitt weist eine erste Dochtöffnung 140 entlang einer Höhe 150 der Mantelfläche 130 auf, wobei die erste Dochtöffnung 140 dazu eingerichtet ist, einen ersten Docht 160 aufzunehmen.
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Der erste Docht 160 besteht aus einem ersten Dochtmaterial, bevorzugt Glasfaser, und weist eine erste Dochtlänge auf.
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Ferner weist der Rohrabschnitt eine zweite Dochtöffnung 170 entlang der Höhe 150 der Mantelfläche 130 auf, wobei die zweite Dochtöffnung 170 dazu eingerichtet ist, einen zweiten Docht 180 aufzunehmen.
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Der zweite Docht 180 besteht aus einem zweiten Dochtmaterial, bevorzugt ebenfalls Glasfaser, und weist eine zweite Dochtlänge auf, die bevorzugt der Länge des ersten Dochtes 160 entspricht.
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Der Rohrabschnitt 110 ist wasserdicht ausgeführt, sodass weder im Rohrabschnitt befindliches Bewässerungswasser aus dem Rohrabschnitt heraus durch die Mantelfläche dringen kann, noch, dass in der Erde bzw. im Substrat befindliches Regenwasser durch die Mantelfläche in den Rohrabschnitt gelangen kann. Darüber hinaus schließen die Dochte 160, 180 die Dochtöffnungen 140, 170 fluiddicht ab, sodass ein Wassertransport ausschließlich über die Dochte 160, 180 erfolgen kann. Es kann also kein Wasser am Docht vorbei durch die Dochtöffnung gelangen.
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1 B zeigt ein erfindungsgemäßes System 100 zur Bewässerung von Pflanzen eingebracht in einem Substrat 200 in einer Seitenansicht.
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Das System 100 zur Anordnung in einem Substrat 200 mit einem Wasseraustrag zur Bewässerung von Bäumen mit Wurzelwerk weist einen ersten Rohrabschnitt 110 mit einem ersten Durchmesser 120 und einer horizontal zum Durchmesser verlaufenden Mantelfläche 130 auf, wobei die Mantelfläche 130 im Wesentlichen wasserdicht ausgeführt ist und eine erste Dochtöffnung 140 aufweist.
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Die erste Dochtöffnung 140 ist dazu eingerichtet, einen ersten Docht 160 aufzunehmen. Der erste Docht 160 besteht aus Glasfaser und weist ein erstes Dochtende 162 und ein zweites Dochtende 164 auf. Das erste Dochtende 162 ist innerhalb des ersten Rohrabschnittes 110 angeordnet und das zweite Dochtende 164 außerhalb des ersten Rohrabschnittes 110. Der erste Docht 160 ist zudem dazu eingerichtet, einen Wassertransport vom ersten Dochtende 162 bis zur Dochtöffnung 140 entgegen der Schwerkraft auszuführen und einen Wasseraustrag von der ersten Dochtöffnung 140 zum zweiten Dochtende 164 hin so auszuführen, dass das Wasser 300, was im Rohrabschnitt 110 gelagert ist, direkt von dem ersten Docht 160 in das Substrat 200 übergeht.
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Bestimmungsgemäß wird der Rohrabschnitt 110 somit waagerecht im Erdreich bzw. im Substrat 200 positioniert, wobei die Dochtöffnungen 140 nach oben, also gen Erdoberfläche zeigen. Ferner werden die Dochte 160 ebenfalls waagerecht im Substrat 200 verlegt, wobei dabei der Rohrabschnitt 110 und die Dochte 160 senkrecht zueinander stehen.
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2 zeigt das erfindungsgemäße System 100 mit einem Docht 160 der Länge I bei Bewässerung eines Baumes 400, insbesondere dessen Wurzelwerk 500 mit einer Breite b.
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Das System wurde im Erdreich bzw. im Substrat 200 nahe dem Wurzelwerk installiert. Das Substrat kann dabei in wenigstens drei Schichten unterteilt werden: dem Evaporationsbereich 210, dem optimalen Bewässerungsbereich 220 und dem Versicherungsbereich 230. Der optimale Bewässerungsbereich 220 liegt üblicherweise zwischen 40 und 200cm Tiefe, bevorzugt zwischen 40 und 100cm Tiefe, besonders bevorzugt zwischen 40 und 60cm Tiefe.
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Bestimmungsgemäß wird das System 100 waagerecht im Substrat 200 innerhalb des optimalen Bewässerungsbereiches 220 angeordnet. Insbesondere der mit Wasser 300 gefüllte Rohrabschnitt 110 wird waagerecht im Substrat verlegt, insbesondere so, dass die Dochte 160 des Systems die Breite b des Wurzelwerks überstrecken. Dies erfolgt insbesondere dadurch, dass genügend lange Dochte der Länge I verwendet werden.
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Der Wasseraustrag 320 beim erfindungsgemäßen System 100 erfolgt also passiv über die kapillare Saugkraft der Dochte 160. Der Wasseraustrag 320 selbst wird dabei ausschließlich über die Dochte 160 reguliert, und nicht über bspw. Matten oder eine Ummantelung des Rohrabschnittes 110, der Rohrabschnitt 110 weist also keine Ummantelung auf.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Bewässerungsvorrichtung 1000, insbesondere in einer bestimmungsgemäßen Verwendung.
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Die Bewässerungsvorrichtung 1000 umfasst drei vorstehend oder nachstehend beschriebene Systeme 100 mit einem entsprechenden Rohrabschnitt 110. Die Rohrabschnitte 110 sind so miteinander verbunden, dass sie eine Wasserleitung 830 ausbilden. Am ersten Ende der Wasserleitung ist eine Wasserbefüllvorrichtung 810 oberirdisch angeordnet und mit dem ersten Rohrabschnitt 110 der Wasserleitung verbunden.
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Ferner ist am letzten Rohrabschnitt 100 der Wasserleitung 830, also dem zweiten Ende, eine Blende angebracht, um das Wasser in der Wasserleitung 830 zu stauen.
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Die einzelnen Rohrabschnitte 110 sind ferner entsprechend waagerecht im Substrat 200 in der optimalen Bewässerungshöhe 220 angeordnet, wobei für jedes Wurzelwerk 500 ein Rohrabschnitt 110 vorgesehen ist, welches jeweils zwei parallele Glaserfaserdochte aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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