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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bewässern von Bodenflächen, wobei dem Boden Wasser über Im Boden verlegte, mit Verteileröffnungen versehene Strömungskanäle zugeführt wird, sowie auf eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Um bei der Bewässerung von Bodenflächen Wasserverlust durch Verdunstung zu vermeiden, ist es bekannt, m zu bewässernden Boden selbst wasserführende Leitungen zu verlegen, aus denen über entsprechend dimensionierte Durchtrittsöffnungen Wasser in den Boden sickert. Das in den Boden einsickernde Wasser bedingt eine Verlegung der wasserführenden Leitungen in einer oberflächennahen Bodenschicht, so dass die Leitungsrohre oder-schläuche in der zu bewässernden, durchwachsenen Bodenschicht zu liegen kommen, was eine gleichmässige Durchwachsung dieser Bodenschicht beeinträchtigt. Ausserdem sind solche Bewässerungsanlagen wie andere Berieselungsanlagen zur Bodenbewasserung von bestehenden Wasserquellen abhängig. Dazu kommt, dass ein gegebenenfalls durch eine aussere Wasserzufuhr bedingter Wasserüberschuss nicht abgeleitet werden kann.
Diese grundsätzlichen Verhältnisse liegen auch bei einer bekannten Bewässerungsanlage vor (US 4 293 237 A), bei der die an eine Wasserquelle angeschlossenen, im Boden verlegten Strömungskanäle Querstege für sich innerhalb der Strömungskanäle bildende Staustufen aufweisen, die für eine gleichmässige Verteilung des Sickerwassers über die gesamte Kanallänge sorgen sollen Diese Strömungskanäle müssen daher wieder im Wurzelbereich der zu bewässernden Pflanzen verlegt werden.
Daran ändert sich auch nichts, wenn zur Bodenbelüftung durch die zum Teil mit Wasser gefüllten Strömungskanäle Luft über wenigstens ein Gebläse geblasen wird, weil diese in den Boden eingeblasene Luft einerseits für eine entsprechende Bodenbelüftung und anderseits für eine zusatzliche Düngereintragung sorgen soll.
Schliesslich ist es zum Abführen von Überschusswasser aus dem Boden üblich, im Boden Drainagekanäle zu verlegen, in die das Überschusswasser einsickert, das dann über die Drainagekanäle abgeleitet wird, doch sind solche Drainagekanäle für eine Bodenbewasserung ungeeignet, und zwar aufgrund der für eine wirksame Entwässerung erforderlichen Verlegungstiefe
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bewässern von Bodenflachen der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass der durch wachsenen Bodenschicht Feuchtigkeit zugeführt werden kann, ohne auf eine bestehende Wasserquelle zurückgreifen zu müssen.
Ausserdem soll ein gegebenenfalls anfallender Wasserüberschuss aus dem Boden abgezogen werden können
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass durch die Strömungskanäle Luft mit einer die Bodentemperatur im Kanalbereich übersteigenden Temperatur gefördert und der im Kanalbereich kondensierte Wasserdampf aus der Luft zur Bewässerung in den Boden eingeleitet wird.
Da zufolge dieser Massnahmen die Luftfeuchtigkeit insbesondere der Aussen luft, aber auch anderer eine entsprechende Feuchtigkeit aufweisender Luft zur Bodenbewässerung ausgenützt wird, wird ein solches Bewässerungsverfahren von bestehenden Wasserquelle unabhängig. Der
In der Luft vorhandene Wasserdampf kondensiert zumindest teilweise im Kanalbereich, wenn die Temperatur der Luft höher als die Bodentemperatur im Kanalbereich ist, so dass das Kondenswasser in den Boden sickert und von diesem aufgenommen wird.
Die Erwärmung des Bodens im
Kanalbereich über die Luft bewirkt ausserdem eine Verdrängung der vorhandenen Bodenfeuchtig- keit nach oben, so dass der Boden Im Kanalbereich frisches Kondenswasser aufnehmen und nach oben weiterleiten kann, was das Einleiten des kondensierten Wasserdampfes in den Boden unterhalb der durchwachsenen Bodenschicht empfehlenswert macht. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass mit der grösseren Verlegungsttefe der Strömungskanäle ein für die Kondensat- bildung vorteilhafter Temperaturunterschied zwischen Luft und Erdreich ohne zusätzliche Massnah- men einfach sichergestellt werden kann Zur Bewässerung einer Bodenfläche ist somit in Abhängigkeit von den klimatischen Verhältnissen lediglich für eine ausreichende Luftförderung durch die
Im Boden verlegten Strömungskanäle zu sorgen.
Zu diesem Zweck können die zur Luftförderung dienenden Strömungskanale an wenigstens ein
Gebläse für eine Umlaufströmung für die Luft angeschlossen werden. Die Insbesondere bei einer geringeren Luftfeuchtigkeit erforderlichen grösseren Luftmengen können nur dann wirtschaftlich durch die Strömungskanäle im Boden gefördert werden, wenn der Strömungswiderstand vergleichsweise klein gehalten werden kann. Aus diesem Grunde verbietet sich im allgemeinen eine Luftrückführung durch das Erdreich, obwohl auch eine solche Luftführung für Sonderfälle
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vorgesehen werden kann. Es werden vielmehr die Strömungskanäle zwischen einem Verteiler- und einem Sammelkanal parallelgeschaltet, die an Zu- und Abluftleitungen angeschlossen sind.
Dabei spielt die Frage, ob das Gebläse als Druckgebläse der Zuluftleitung oder als Sauggebläse der Abluftleitung zugeordnet werden soll, eine untergeordnete Rolle.
Da die Strömungskanäle im wesentlichen unterhalb einer durchwachsenen Bodenschicht im Boden verlegt werden, ergeben sich nicht nur vorteilhafte Verhältnisse hinsichtlich der Bewässerung der durchwachsenen Bodenschicht mit Hilfe des kondensierenden Wasserdampfes aus der Umtaufströmung der Luft, wie dies bereits ausgeführt wurde, sondern auch bezüglich der Ableitung von gegebenenfalls anfallendem Obeschusswasser, das ja aus der durchwachsenen Bodenschicht nach unten sickert und von den Strömungskanälen aufgenommen werden kann, die in diesem Fall als Drainagekanäle wirksam werden.
Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemässe Verfahren zum Bewässern von Bodenflächen naher erklärt. Es zeigen
Flg 1 eine erfindungsgemässe Anlage zum Bewässern einer Bodenfläche in einer schematischen Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 in einem grösseren Massstab und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1, ebenfalls in einem grösseren Massstab.
Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Bewässerungsanlage sind zwischen einem Verteilerkanal 1 und einem Sammelkanal 2 über die zu bewässernde Bodenfläche 3 verteilt Stromungskanäle 4 im Boden 5 verlegt. Diese Strömungskanäle 4 weisen Durchtrittsöffnungen 6 auf. Der Sammelkanal 1 ist innerhalb eines Bodenschachtes 7 an ein Gebläse 8 angeschlossen, das Luft über eine Zuluftleitung 9 ansaugt. Die angesaugte Luft wird über den Verteilerkanal1 den Strömungskanälen 4 zugefördert, die sie durchströmt, um am gegen- überliegenden Ende der Strömungskanäle 4 im Sammelkanal 2 gesammelt und über eine Abluftleitung 10 wieder ins Freie geblasen zu werden. Diese Abluftleitung 10 kann wiederum in einem Bodenschacht 11 angeordnet sein.
Wie den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, sind die Strömungskanäle 4 vorzugsweise unterhalb einer durchwachsenen Bodenschicht 12 verlegt, die es zu bewÅassern gilt. So können die Strömungskanäle 4, die aus Rohren mit einem Durchmesser von beispielsweise 10 cm gebildet werden, in einer Tiefe von wenigstens 1 m, vorzugsweise in einer Tiefe von 1, 5 m, im Boden 5 verlegt sein, wobei sich ein gegenseitiger Kanalabstand entsprechend der Verlegungstiefe empfiehlt.
Aufgrund der Kanalverlegung unterhalb der durchwachsenen Bodenschicht 12 ergibt sich eine vorteilhafte Temperaturdifferenz zwischen der Luft und dem Boden 5 im Kanalbereich, so dass der in der Luft enthaltene Wasserdampf im Bereich der Strömungskanäle 4 zumindest teilweise kondensieren kann und über die Durchtrittsöffnungen 6 der Strömungskanäle 4 in das umgebende Erdreich des Bodens 5 eindringt. Ober die wärmere Luft wird aber auch der Umgebungsbereich der Strömungskanäle 4 erwärmt, was eine vorteilhafte Verdrängung der Bodenfeuchtigkeit nach oben gegen die durchwachsene Bodenschicht 12 hin zur Folge hat, und zwar unter einer entsprechenden Verteilung über die zu bewässernde Bodenfläche 3.
Das Erdreich um die Strömungskanäle 4 kann somit frisches Kondenswasser aus den Strömungskanälen 4 aufnehmen und an die durchwachsene Bodenschicht 12 abgeben. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass auch ein Teil der Luft durch die Durchtrittsöffnungen 6 der Strömungskanäle 4 in den Boden 5 eindringen und aufsteigen wird, was nicht nur die Bewässerungswirkung verbessert, sondern auch Vorteile für das Pflanzenwachstum mit sich bringen kann. Die vom Wasserdampf weitgehend befreite Luft wird dann über die Abluftleitung 10 ins Freie rückgeführt.
Sollte durch eine übermässige äussere Wasserzufuhr zur Bodenfläche 3 der Boden 5 einen Wasserüberschuss aufnehmen, so sickert dieser Wasserüberschuss nach unten, bis er von den Strömungskanälen 4 aufgenommen und abgeleitet wird. Die Strömungskanäle 4 können somit auch für eine Entwasserung bei einem Wasserüberschuss eingesetzt werden, so dass für eine weitgehend selbsttätige Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes des Bodens 5 in einer für das Pflanzenwachstum im Bereich der Bodenschicht 12 vorteilhaften Weise gesorgt ist.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschrankt, weil es lediglich darum geht, Luft in einer ausreichenden Tiefe durch den Boden zu leiten, um den in der Luft enthaltenen Wasserdampf im Bodenbereich kondensieren und zur Bewässerung einer Bodenfläche 3 einsetzen zu können, über die die Strömungskanäle 4 für die Luft entsprechend
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verteilt angeordnet sind. So könnte beispielsweise der Sammelkanal 2 entfallen, wenn die Luft über den zu bewässernden Boden rückgeführt wird oder die Strömungskanäle 4 je für sich im Freien münden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Bewässern von Bodenflächen, wobei dem Boden Wasser über Im Boden verlegte, mit Verteileröffnungen versehene Strömungskanäle zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Strömungskanäle Luft mit einer die Bodentemperatur im
Kanalbereich übersteigenden Temperatur gefördert und der im Kanalbereich kondensierte
Wasserdampf aus der Luft zur Bewasserung in den Boden eingeleitet wird.